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Heimatkundliche Streifzüge

Neueste Ausgabe der Heimatkundlichen Schriftenreihe erschienen

Der Titel der 40. Ausgabe der Heimatkundlichen Streifzüge zeigt einen Blick auf
Abenberg, rechts eine der Säulen am alten Wallfahrtsweg vom Stillagrab im Kloster
Marienburg zum Kloster Heiligenblut bei Spalt. Foto: Eva Schultheiß

Die 40. Ausgabe der „Heimatkundlichen Streifzüge“ liefert auf 96
Seiten Geschichte und Geschichten aus dem Landkreis Roth. Das neueste Heft der Schriftenreihe ist ab sofort erhältlich.

Seit 1982 veröffentlicht der Landkreis Roth mit den „Heimatkundlichen Streifzügen“ in jedem Jahr eine Sammlung heimatgeschichtlicher Aufsätze. Auch in der diesjährigen Ausgabe zeigt sich eindrucksvoll die Vielfalt von Kultur und Geschichte der Region. Für die Nummer 40 der
Reihe hat das Redaktionsteam um die Kreisheimatpflegerinnen Eva Schultheiß und Dr. Annett Haberlah-Pohl zusammen mit den Autorinnen und Autoren auf 96 Seiten wieder äußerst lesenswerte Beiträge zur Geschichte des Landkreises zusammengestellt.

In der aktuellen Ausgabe wird unter anderem die Geschichte des Karl-Joseph Zwerschina beleuchtet, der als Burgbesitzer von 1875 – 1876 mit dem Bau von Luginsland, Otmarsturm und Stillatürmchen das heutige Erscheinungsbild von Burg Abenberg prägte. Franz Kornbacher und der 2019 verstorbene Hermann Rollet widmen sich in zwei Beiträgen diesem launischen Zeitgenossen. Die ehemalige Synagoge

Auf Burg Abenberg wurden die neuen „Heimatkundlichen Streifzüge“ des Landkreises
Roth vorgestellt. Unser Foto zeigt (von links) Autor und Kreisarchivpfleger Robert
Unterburger, den Heimatkundler und Autor Franz Kornbacher aus Abenberg, Landrat
Herbert Eckstein, Albert Rösch aus Roth von der Redaktion der „Streifzüge“ sowie
Kreisheimatpflegerin und Autorin Eva Schultheiß. Foto: LRA Roth

in Georgensgmünd feierte 2021 die Rückkehr eines lange Zeit verloren geglaubten Objektes: nach über 80 Jahren fand der Thora-Vorhang seinen Weg zurück in das 1734 erbaute jüdische Gotteshaus. Shoshana Sauerbier-Tietz berichtet von der abenteuerlichen Reise dieses jüdischen Erbes. Alten jüdischen Handels- und Totenwegen, den sogenannten Judenwegen, widmet sich Eva Schultheiß. An Beispielen aus dem Landkreis Roth erläutert sie unter anderem die
besondere Stellung der Totenwege.
Die Seuche des 17. Jahrhunderts, der Schwarze Tod, hinterließ auch seine Spuren im Landkreis Roth. Robert Unterburger recherchierte dazu in Kirchenbüchern und Archiven der Kommunen. Mit Ausdauer, Akribie und Fachwissen gelang Holger Wilcke die behutsame Restaurierung des 600 Jahre alten Kaplanshaus „An der Kapell 1“ in Heideck. Sein Bericht in den Heimatkundlichen Streifzügen liefert Eindrücke der Funde, Einblicke in spezielle Techniken und in die Überlegungen des Hausherrn. Die jüngsten Autorinnen des Heftes sind Valentina Gempel und Emelie Mittermüller, beide Schülerinnen des Gymnasiums Hilpoltstein. Unterstützt von ihrem Lehrer Dominik Herzner setzen sie sich am Beispiel der Sportvereine im Landkreis Roth und deren Entwicklung mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in Krisenzeiten auseinander. Eine interessante Betrachtung aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel. Beiträge zur Geschichte von Aurau (Dr. Friedrich Heyder), zur katholischen Pfarrkirche in Roth und ihrer Orgel (Albert Rösch), zur Spanischen Grippe in der Pfarrei Meckenhausen (Albert Hofbeck) und zum 20. Todestag von Georg Hetzelein (Robert Unterburger) runden die 40. Ausgabe der Heimatkundlichen Streifzüge ab. Außerdem werden aktuelle Buchveröffentlichungen vorgestellt und Robert Unterburger berichtet über die diesjährige Infofahrt der Heimatkundler.

Das Heft 40 der Heimatkundlichen Streifzüge ist im Buchhandel erhältlich und kann zum Preis von 4,60 € per E-Mail oder telefonisch beim Landratsamt Roth bestellt werden: tourismus@landratsamt-roth.de, Tel. 09171 81-1329, www.landratsamt- roth.de/streifzuege Mit Ausnahme der vergriffenen Nummer 4 sind auch alle früheren Ausgaben der Heimatkundlichen Streifzüge nach wie vor erhältlich.




Verdienstmedaille für G. Herrmann

Landrat zeichnete den vielfach engagierten Walder aus

Landrat Westphal mit dem Ehepaar Renate und Gerhard Herrmann sowie Dieter Gottschall und Bürgermeister KH Fitz.

Landrat Manuel Westhal hat im Landratsamt in Weißenburg die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, und zwar an den Lehrer a.D. Gerhard Herrmann aus Gunzenhausen-Wald. Dabei würdigte er in Anwesenheit von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Rektor a.D. Dieter Gottschall (Gunzenhausen), der die Ehrung vorgeschlagen hatte, die Persönlichkeit des Mannes, der sich in vielfältiger Form seit vielen Jahren auf den Sektoren Kultur, Kirche und Historie engagiert.

Wir zitieren aus der Rede des Landrats:

Helmut Kohl hat einmal gesagt: „Ohne die vielen Frauen und Männer, die in Deutschland ein Ehrenamt ausüben … wäre unser Land um vieles ärmer und unser Gemeinwesen so nicht denkbar.“ Und einer dieser Männer, der sich dazu noch in ganz besonderer Art und Weise für das Gemeinwesen eingesetzt haben, sind Sie Herr Herrmann. Herr Herrmann ist seit nahezu sechs Jahrzehnten aktiver Sänger im Männergesangverein Wald-Streudorf und engagiert sich seit mehr als viereinhalb Jahrzehnten ehrenamtlich in seiner Heimatgemeinde. Ich selbst bin gerade einmal 47 Jahre alt, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz konnte dieses Jahr seinen 60. Geburtstag feiern, damit hat man Vergleichsgrößen. Ihr vielseitiges jahrzehntelanges Engagement für die Chöre und Vereine und der damit verbundene zeitliche Aufwand verdienen höchste Anerkennung.

1962 wurde Herr Hermann Mitglied im Männergesangverein Wald-Streudorf und ist seit dieser Zeit aktiver Sänger. Doch damit nicht genug, Sie übernahmen dann 1984 im Verein die Aufgaben des Schriftführers und sind seit 1998 Chorleiter. 1979 waren Sie dann Gründungsmitglied und Leiter der Walder Gmabüschsänger, die sich der Bewahrung des fränkischen Liedguts verschrieben haben. Nicht zuletzt haben Sie das Fischerfest mit ihrer Gesangsgruppe bereichert. Seit 1995 singen Sie zusätzlich im Shantychor Altmühlsee und dort fungieren Sie seit 2018 als Vorsänger des Chores. Auch im kirchlichen Bereich sind sie engagiert: Seit 1974 leiten Sie den Kirchenchor der Kirchengemeinde Wald, wo Sie auch von 1994 bis 2006 als Vertrauensmann im Kirchenvorstand tätig waren, seit 1983 sind Sie Lektor. Nicht zuletzt helfen Sie aber auch bei Engpässen als Organist aus. Eine besondere Leidenschaft ist aber auch das fränkische Brauchtum und dessen Erhalt. Das war wohl auch der Grund, warum Sie 1974 Gründungsmitglied des Heimatvereins Wald-Streudorf waren und seitdem (47 Jahre) das Amt des Schriftführers ausüben. Dabei zeigen Sie auch einen unermüdlichen Einsatz bei der Ausrichtung der traditionellen Veranstaltungen in Wald. Die Liste der Beispiele wäre hier lang, beispielhaft nenne ich daher die Lichtmessfeier, das Gmabüschfest, Goldene Hochzeiten und Kabarett- Veranstaltungen im Herrmannsstadel. Schließlich wirken Sie seit 2005 auch als Beiratsmitglied im Verein für Heimatkunde Gunzenhausen e. V. mit.

Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten im musikalischen, kulturellen und kirchlichen Bereich haben nicht nur eine entscheidende Rolle für die positive Entwicklung von Wald entfaltet, sondern tragen dazu bei, dass Brauchtum und Vereinsleben einen hohen Stellenwert bei der Bevölkerung haben und für die nachfolgende Generation lebendig bleiben. Sehr geehrter Herr Hermann, ich freue mich daher sehr, Ihnen heute die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verleihen darf. Persönlich darf ich anmerken, dass man – sieht man sich die umfangreichen Tätigkeiten über Jahrzehnte hinweg an -, keine geeignetere Persönlichkeit vorstellen kann. Gerade in der heutigen Zeit ist es ganz besonders wichtig, dass wir Menschen wie Sie haben, die sich selbstlos für die Gesellschaft und Gemeinschaft einsetzen, die Tradition und Brauchtum erhalten, denen es aber auchgelingt, dieses lebendig zu halten und vor allem die Begeisterung auchweiter zu tragen. Personen wie Sie, das sind oftmals die „Helden im Verborgenen“ und deswegen ist es wichtig DANKE zu sagen und dies auch öffentlich zu tun, was ich heute gerne übernehme.

Spende für den Walburgaweg

Stärkere Verankerung im Bewusstsein der Menschen

„Werden Sie Teil dieses einmaligen Projektes und gestalten  Sie  mit  Ihrer  Spende  den  Walburgaweg  ein  Stück weit mit.“ Diese Bitte richtet der Verein … an die Öffentlichkeit.

Walburga soll als ursprüngliche Identifikationsfigur Heidenheims wieder neu im öffentlichen Bewusstsein verankert und damit auch die Bekanntheit ihrer Gründung − das geschichtsträchtige und einmalige Doppelkloster Heidenheim – Weitere Informationen gibt es im Internet (kloster-heidenheim.eu/walburgaweg. Vorsitzender  Reinhold Seefried  (E-Mail: reinhold.seefried@kb-hdh.de) steht für alle Fragen zur Verfügung.

Bei der Sparkasse Gunzenhausen (IBAN:  DE37 7655 1540 0000 7328 59) ist ebenso ein Spendenkonto eingerichtet wie bei der Raiffeisenbank Weissenburg-Gunzenhausen (IBAN:   DE82 7606 9468 0005 8420 00). Als Verwendungszweck bitte „Walburgaweg“ angeben.

Der Walburgaweg lädt dazu ein, sich mit dem Leben  und Wirken der Heiligen Walburga auseinanderzusetzen.  Walburga war im 8. Jahrhundert, neben ihrem Bruder Wunibald, Mitbegründerin des Benediktinerklosters Heidenheim. Nach Wunibalds Tod übernahm sie nicht nur die Leitung des Klosters, sondern wandelte dieses  in ein Doppelkloster um − eine geradezu revolutionäre Tat im damaligen Europa. Heidenheim war damit das erste und auf lange Zeit überhaupt  einzige  Kloster  auf  dem  europäischen Kontinent, in dem Mönche und Nonnen gemeinsam unter einem Dach lebten, und zwar etwa 30 Jahre lang unter Leitung einer Frau: der  Heiligen Walburga.

Die Verehrungspraktiken der Heiligen Walburga in Eichstätt und Heidenheim sind in das bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes  aufgenommen   worden. Damit wird eine lebendige Tradition gewürdigt, die gemeinschaftsstiftend für viele ist.

Ernst Steinackers Vermächtnis sind die Walburga-Bilder und Skulpturen im „Walburgaland“ um Heidenheim.

Am Kloster Heidenheim, der Wirkstätte der Heiligen, soll der erste Walburgaweg als Kultur- und Erlebnisweg errichtet  werden.  Auf  einer  Gesamtstrecke  von  vier Kilometern stellt der Walburgaweg den Lebensweg der  Heiligen  dar,  angefangen  von  ihrer  Kindheit  in Südengland, über ihr Wirken als Äbtissin in Heidenheim bis hin zu ihrem Tod und ihrer posthumen Verehrung. Auf  der  Basis  von  zwölf  einzelnen  Stationen  sollen menschliche  Grunderfahrungen  in  Walburgas  Leben thematisiert und symbolisch vermittelt werden, so zum Beispiel das Gefühl des Aufbrechens in die Fremde, das Unterwegs-Sein, Einsamkeit, Furcht, aber auch Freundschaft, Geborgenheit und Zuversicht. Kleine und größere künstlerische  Installationen  −  geschaffen  von  Künstlern der Region − fordern den Betrachter und laden zu eigenen Assoziationen, Gedanken und Reflexionen ein.  

„Ihr Geist soll nicht Vergangenheit bleiben  – ihr Geist soll lebendige Gegenwart sein.“ Das ist das Vermächtnis des Spielberger Bildhauers  Ernst Steinacker, der viele Skulpturen der Heiligen Walburga geschaffen und damit das „Walburgaland“ – so seine Wortschöpfung – ausgestattet hat. Vorsitzender Reinhold Seefried: „Mit  dem  Walburgaweg  soll  die  Heilige  symbolisch zurückkehren an den Ursprung des Geschehens, nach Heidenheim. Das schaffen wir jedoch nur gemeinsam. Helfen Sie uns dabei, den Walburgaweg in Heidenheim fertigzustellen und für Jede und Jeden begehbar zu machen. „

Markgraf im Mittelpunkt

Weitere Publikation des Vereins der Freunde Triesdorfs

Das Leben und Wirken des Markgrafen Alexander steht im Mittelpunkt.

Der Verein der Freunde Triesdorfs und Umgebung plant die Herausgabe eines neues Hefts. Das Projekt ist Thema der kommenden Vorstands- und Beiratssitzung. Geplant sind vier Beiträge über den Markgrafen Alexander und seinem Hof zu Triesdorf mit Vorwort von Sabine Künzel, der 1. Vorsitzenden des Vereins und Pressesprecherin der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf.

Dr. Arno Störkel (Würzburg): Triesdorf als Landsitz Markgraf Alexanders: Kultur auf beiden Seiten der Roten Mauer.
Dr. Barbara Eichner (Brookes University Oxford/England): Gräfin Ahlefeldt am Liebhabertheater der Lady Craven zu Triesdorf.
Prof. Dr. Georg Seiderer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen): Der Graf von Saint-Germain – Ein Abenteurer am Ansbacher Markgrafenhof
Prof. Dr. Susan Richter (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): Von der Verlockung, sich selbst zu leben – Die Abdankung des Markgrafen Alexander und der Statuswandel vom Fürsten zur Privatperson.

Die Redaktion liegt bei Carl-Alexander Mavridis. Er ist Initiator des Kulturpfads Ansbachische Markgrafenstraße (www.ansbachische-markgrafenstrasse.de) und Geschäftsführer der Freunde Triesdorf.

Der Erscheinungstermin für das Triesdorfer Heft Nr. 11 ist geplant für das Frühjahr 2022, also passend zum Start der Bayerischen Landesausstellung in Ansbach. Das Thema der Schau: „Typisch Franken?“. Von 25. Mai bis 6. November 2022 in der Orangerie Ansbach mit Außenstelle in der Hof- und Pfarrkirche St. Gumbertus.  

Kooperation mit Universität

Projekt wird im Burgstall vorgestellt

An einem Projekt der visuellen Darstellung der Römerzeit in Gunzenhausen arbeitet die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit der Stadt Gunzenhausen und der Europäischen Union. Vorgestellt wird es am 29. November, um 14 Uhr am römischen Wachturm im Gunzenhäuser Burgstallwald (an der Palisade am Bismarck-Denkmal, vom Parkplatz„Waldschenke“ gut erreichbar) Koordinaten: 49.11690537925985, 10.771853776431175.

Um 14 wird der Pressechef der Stadt, Manuel Grosser, das Projekt vorstellen und durch das Programm führen. Bürgermeister Fitz (Einordnung der Zusammenarbeit) und H. Dreyer von der Uni Erlangen (wissenschaftliche Einordnung) werden zusammen mit Touristikchef Wolfgang Eckerlein und Geschäftsleiter Daniel Burmann vom Zweckverband Altmühlsee weitere Erläuterungen geben.

Die Veranstaltung ist öffentlich und findet unter freiem Himmel statt.
Es sind die aktuellen Hygieneauflagen für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu
beachten.

Römer in Gunzenhausen
Das römische Kastell von Gunzenhausen war der nördlichste Außenposten Roms am rätischen Limes. Der rätische Limes war Teil eines Verteidigungssystems der Römer über Land (von Koblenz bis Eining) von etwa 550 km Länge. Dieser hatte zugleich auch eine Membranfunktion
für den Kultur- und Handelsaustausch von Nord nach Süd und umgekehrt. Gunzenhausen ist Teil eines Lagersystems, zu dem Theilenhofen und Gnotzheim gehören. Gunzenhausen ist durch die Lage an der Altmühl, die durch die Stadt fließt, einmalig strategisch gelegen. Das hat diesen
Platz durch die Jahrhunderte attraktiv gemacht, weshalb das römische Gunzenhausen bis auf wenige Ausnahmen am Limes selbst durch die moderne Stadt überlagert ist. Dieser Umstand hat die Erinnerung an diese Epoche immer ein wenig verwehrt. Die Ermöglichung des Baus eines spätantiken römischen Patrouillenbootes am modernen A stream of cooperation Altmühlsee im Rahmen des EU Interreg DTP Projekts „Living Danube Limes“ hat der Erinnerung an Rom in Gunzenhausen einen neuen Aufschwung gegeben. Durch den neuen Nachbau sowie durch die Renovierung und den Einsatz der F.A.N. erhöht sich die Frequenz der „römischen Aktivitäten“ und wissenschaftlichen Tests.
In enger Zusammenarbeit mit dem Touristik- und Marketingbüros der Stadt wird das Ziel verfolgt, Besucherprogramme nachhaltig und dauerhaft zu etablieren, bei denen das römische Gunzenhausen mit der Römerwerft in Schlungenhof verbunden wird.
Ein erster Höhepunkt wird im nächsten Jahr eine Römerwoche sein, die in dem Stapellauf des im Rahmen des Projektes Living Danube Limes entstehenden, neuen Bootes Ende Juni kulminieren wird.
Doch bereits vorher sollen Besuchergruppen ab Saisonbeginn zu festen Terminen in Gunzenhausen in die römische Zeit versetzt werden (durch den Besuch des Museums und des Limes am Burgstallwald) und dann am Altmühlsee Aktivitäten (des römischen Handwerks)
durchführen können und Besucherprogramme auf und an den Römerbooten erleben dürfen.
Auch künftig soll die Kooperation mit der FAU vertieft werden, auch im Sinne nachhaltigerProgramme im Sinne der vertieften und wissenschaftlich fundierten Einführung in die Römerzeit. So soll etwa das römische Gunzenhausen am Limes virtuell wiederentstehen.

Verdienste um Partnerschaft

Mittelfränkische Persönlichkeiten geehrt

Für ihre Verdienste um die Regionalpartnerschaft zwischen dem
Bezirk Mittelfranken und der Woiwodschaft Pommern wurden Bezirkstagspräsident Armin Kroder, seine Stellvertreterin Christa Naaß, Kroders langjähriger Amtsvorgänger Richard Bartsch, Bezirksrat Peter Daniel Forster sowie der stellvertretende Direktor der Bezirksverwaltung Wolf Dieter Enser ausgezeichnet.

Sie erhielten eine von Mieczyslaw Struk und dem Vorsitzenden des Sejmik Jan Kleinszmidt unterschriebene Dankurkunde und eine Medaille. Seit 20 Jahren pflegt der Bezirk Mittelfranken mit der polnischen Woiwodschaft eine Regionalpartnerschaft. Säulen der Verbindung sind Projekte und Veranstaltungen aus den Bereichen Jugend, Kultur, Gesundheit, Soziales und länd- liche Entwicklung. So pflegt beispielsweise das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken seit vielen Jahren einen fachlichen Austausch mit dem Freilichtmuseum in Klucki. Regelmäßig präsentierten sich beide Partner auch auf der Freizeitmesse in Nürnberg oder auf der Tourismusmesse Free-Time in Danzig.

Richard Bartsch, seit 1986 im mittelfränkischen Bezirkstag vertreten, begleitete als Bezirkstagspräsident die Beziehungen von 2003 bis 2018. Christa Naaß ist seit 2013 Beauftragte des Bezirks für die Partnerschaft mit der Woiwodschaft Pommern.

Dekane reden miteinander

Austauschgespräch mit dem Landratsamt

Landrat Manuel Westphal, Stellvertreter des Landrats Günter Obermeyer, Dekanin Ingrid Gottwald-Weber, Dekan Wolfgang Popp, Konrad Bayerle und Dekan Klaus Mendel. Foto: LRA

Zum 13. Mal konnten sich die Dekanate des Landkreises mit Landrat Manuel Westphal und dem stellvertretenden Landrat Günter Obermeyer austauschen. Nachdem der persönliche Austausch im vorherigen Jahr coronabedingt ausfallen musste, beantwortete Landrat Westphal zum ersten Mal in seiner Amtszeit persönlich die Fragen der Dekane und der Dekanin und hörte ihren Anliegen zu. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Corona-Situation im Landkreis und der Zukunftsreise Altmühlfranken 2030.

Die steigenden Infektionszahlen im Landkreis, stellten das Thema Corona auch bei dem 13. Treffen des Landrats mit den Kirchenvertretern des Landkreises in den Mittelpunkt. Dekan Klaus Mendel aus dem Dekanat Gunzenhausen, Dekan Wolfgang Popp aus dem Dekanat Pappenheim, Dekanin Ingrid Gottwald-Weber aus dem Dekanat Weißenburg sowie Dekan Konrad Bayerle aus dem katholischen Dekanat Weißenburg-Wemding hatten dabei die Möglichkeit, im direkten Austausch mit Landrat Westphal und dem stellvertretenden Landrat Günter Obermeyer eigene Fragen zu stellen und Anliegen einzubringen.

So berichteten die Kirchenvertreter bei dem Treffen von ihren Erfahrungen im Umgang mit der Pandemie und gaben Einblicke in die Auswirkungen, die die Corona-Regelungen auf den kirchlichen Alltag haben. Während der gesamten Pandemie stand das Landratsamt im engen Austausch mit den Kirchen, um die negativen Folgen für das kirchliche Leben innerhalb der vorgeschriebenen Regelungen möglichst gering zu halten.

Weitaus erfreulicher war der Austausch zum Zukunftskonzept des Landkreises Almühlfranken 2030. Dabei wurden für verschiedene Themenbereiche Ideen für den Landkreis ausgearbeitet. Neben der Zukunftsreise, in der Landrat Westphal alle 27 Gemeinden des Landreises besuchte, beteiligten sich rund 1.800 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises an vier digitalen Zukunftstalks, zwei Fachgesprächen, einer Online-Bürgerbefragung und im Rahmen der Postkartenaktion. Dabei entstanden elf Themenschwerpunkte: Klimaregion Altmühlfranken, Wohnen, Wirtschaft und Infrastruktur, Tourismus, Regional Identität und Produkte, Mobilität, Bildung und Familie, Bürgerschaftliches Engagement, Freizeit und Kultur, Landwirtschaft sowie Gesundheit. Die dabei eingebrachten Ideen werden aktuell zu einem Zukunftskonzept ausgearbeitet, das im Kreistag am 13. Dezember 2021 verabschiedet werden soll.

Schließlich tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch zu aktuellen Themen in den Dekanatsbezirken aus. Neben Pfarrstellenbesetzungen und geplanten Zusammenlegungen ging es auch hier um die Zukunft der Dekanate.

„Der gegenseitige Austausch mit den Dekanaten ist für alle Seiten gewinnbringend, denn aus dem Blickwinkel eines Seelsorgers oder einer Seelsorgerin zeigen sich oft neue Facetten. Nicht zuletzt geben die Kirchen und der Glaube vielen unserer Bürgerinnen und Bürgern Halt. Schon alleine deshalb ist es wichtig sich regelmäßig auszutauschen“, lobt Landrat Westphal.

3G-Regel beachten!

Eindringlicher Appell des Landratsamtes

In den vergangenen Wochen sind die Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen stark angestiegen. Die verschiedenen Bausteine der Pandemiebewältigung sollen zusammen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus beitragen. Zu den Bausteinen gehören u.a. die Impfungen gegen das Virus, die Testungen sowie die Einhaltung der geltenden Corona-Regelungen wie zum Beispiel die 3G-Regel.

Da der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen den Wert 35 bei der 7-Tage-Infektionsinzidenz überschritten hat, gilt in geschlossenen Räumen breitflächig der 3G-Grundsatz. Persönlichen Zugang haben nur Geimpfte, Genesene oder aktuell Getestete. Dies betrifft öffentliche und private Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Personen in nichtprivaten Räumlichkeiten, Sportstätten und praktische Sportausbildung, Fitnessstudios, die gesamte Kultur, Theater, Kinos, Museen, Gedenkstätten, Gastronomie, Beherbergung, die Hochschulen, Krankenhäuser, Bibliotheken und Archive, die außerschulischen Bildungsangebote wie Musikschulen und die Erwachsenenbildung, außerdem Freizeiteinrichtungen einschließlich Bäder, Thermen, Saunen, Solarien, Seilbahnen und Ausflugsschiffe, Führungen, Schauhöhlen und Besucherbergwerke, Freizeitparks, Indoorspielplätze, Spielhallen und -banken, Wettannahmestellen, den touristischen Reisebusverkehr und ähnliches. Außerdem gilt 3G inzidenzunabhängig (indoor wie outdoor) in Alten- und Pflegeheimen, auf Messen und bei größeren Veranstaltungen über 1.000 Personen.

Zusätzlich müssen auch die Betreiber, Beschäftigten und Ehrenamtlichen mit Kundenkontakt die in den jeweiligen Bereichen geltenden Impf-, Genesenen- oder Testvoraussetzungen erfüllen. Sie müssen einen entsprechenden Testnachweis an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche vorlegen.

Betriebe und Veranstaltungen können freiwillig das sogenannte 3G plus (Zugang nur für Getestete mit PCR-Test) oder 2G (Zugang nur für Geimpfte und Genesene) einführen. Daraus ergeben sich dann weitere Erleichterungen für den Betrieb beziehungsweise die Veranstaltung. Das Landratsamt hat dazu alle Informationen auf der Homepage zusammengefasst (www.landkreis-wug.de).  

Betreiber oder Veranstalter sind in allen Fällen dazu verpflichtet, die Impf-, Genesenen- oder Testnachweise zu überprüfen. Bei 2G, 3G bzw. 3G plus muss zudem bei den Zugangskontrollen vom jeweiligen Betreiber der entsprechende Nachweis samt Identitätsfeststellung streng kontrolliert werden. Bei Kontrollen durch die Polizei oder durch das Landratsamt müssen Betreiber sowie Gäste die jeweiligen Nachweise vorzeigen können. Wer gegen diese Regelungen verstößt, muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen. Das maximale Bußgeld für Ordnungswidrigkeiten gegen die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, also auch Verstöße gegen die 3G-Regel, beträgt 25.000 Euro. Der Regelsatz für Verstöße gegen die 3G-Regel liegt bei 5.000 Euro für Betreiber oder Veranstalter und 250 Euro für Gäste.

Die Maskenpflicht ist ebenfalls weiterhin, wie in der aktuellen Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung angegeben, einzuhalten. Auch hier können bei Kontrollen hohe Bußgelder sowohl für den veranstaltenden Betrieb als auch für die Gäste verhängt werden.

„Gerade die Gastronomie oder die Veranstaltungsbranche haben während der Corona-Pandemie schwere Verluste eingefahren. Mit Vorsicht und Umsicht und unter Beachtung der geltenden Regelungen können wir nun die Betreiber mit unserem Besuch unterstützen. Wichtig ist aber, jederzeit die geltenden Corona-Regelungen einzuhalten“, appelliert Landrat Manuel Westphal.

Neue Imagebroschüre

Seit 2013 ist viel geschehen in der Stadt

Bürgermeister Fitz, Grafikerin Mirjam Eischer und Pressechef Manuel Grosser präsentieren die neue Imagebroschüre, mit der die Stadt jetzt werben kann.


Eine städtische Imagebroschüre sollte nicht nur gut aussehen und angenehm in der Hand liegen, im Idealfall vermittelt sie zudem die positiven Seiten einer Stadt und stellt die Leistungsfähigkeit einer Kommune heraus. Die Imagebroschüre der Stadt Gunzenhausen wurde
erstmals im Jahr 2013 aufgelegt und zwei Jahre später leicht überarbeitet. Seitdem ist viel passiert und die Altmühlstadt hat sich in vielerlei Punkten weiter- und fortentwickelt. Grund genug, das Erfolgsmodell „städtische Imagebroschüre“ vollständig zu überarbeiten und auf den aktuellen Stand zu bringen. Nun wurde das neu aufgelegte Heft der Öffentlichkeit
vorgestellt.
„Unsere neue Imagebroschüre ist die perfekte Ergänzung zu unseren digitalen Angeboten“, so Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Sie ist kompakt und vermittelt einen hochwertigen Eindruck. Als Leser habe ich Lust, das Heft in die Hand zu nehmen und die schönen, tollen Seiten Gunzenhausens auf mich wirken zu lassen.“ Als Leitmotto für die Imagebroschüre wurde
„leben & arbeiten“ gewählt. Auf 120 Seiten erfahren Leserinnen und Leser Wissenswertes über die Stadt und deren Ortsteile, gehen auf eine Zeitreise, erleben Kultur oder lernen eine Heimat kennen, die allen Generationen viel zu bieten hat. Die Imagebroschüre ist damit ein wichtiges Kommunikationsmedium zur Vermittlung der städtischen Kernbotschaften und konzentriert sich auf die Stärken der Altmühlstadt.
„Mit der neuen Imagebroschüre wollten wir etwas Beständiges schaffen“, so Pressereferent Manuel Grosser. „Wir haben auf lange Textpassagen verzichtet und den Schwerpunkt auf große, sprechende Bilder gelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“
Die Imagebroschüre richtet sich in erster Linie an Neubürger und darüber hinaus an Menschen, die Interesse an Gunzenhausen haben, sei es als neuer Lebensmittelpunkt oder als attraktiver Arbeitsort. Aus diesem Grund enthält die Broschüre auch einen Wirtschaftsteil, in dem sich große Firmen aus Gunzenhausen stellvertretend für alle heimischen Unternehmen
präsentieren konnten. Die Broschüre erscheint in einer Auflage von 2.000 Stück und wurde klimaneutral gedruckt.

Es regiert der Geist der Freundschaft

Bezirk Mittelfranken und Pommern feierten Regionalpartnerschaft

Die Partner aus Mittelfranken und Pommern feierten die Partnerschaft. Foto: BezMfr

Die Regionalpartnerschaft zwischen dem Bezirk Mittelfranken
und der Woiwodschaft Pommern wurde am 5. April 2000 besiegelt. Jetzt
holte man die Feier zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft in Danzig
nach. Die Bedeutung für Europa und die der einzelnen Menschen, die die Beziehungen lebendig halten, stand dabei im Mittelpunkt.
Mit einer kleinen Delegation reisten Bezirkstagspräsident Armin Kroder und seine Stellvertreterin Christa Naaß, die auch Beauftragte des Bezirkstages für die Regionalpartnerschaft mit der Woiwodschaft Pommern ist, auf Einladung von Marschall Mieczysław Struk nach Danzig. Beim offiziellen Festakt im Marschallamt der Woiwodschaft empfingen Vize-Marschall Józef Sarnowski und Jan Kleinszmidt, Vorsitzender des Sejmiks (Regionalparlament), die Gäste, zu denen sich auch eine Gruppe ehemaliger und aktiver Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gesellte.
Józef Sarnowski zählte die Bereiche der Zusammenarbeit auf und würdigte die in den 20 Jahren entstandenen fünf Kommunalpartnerschaften zwischen Wendelstein und Żukowo (2000), Stein und Puck (2004), Uffenheim und Kolbudy (2006), Burghaslach und Przywidz (2007) sowie Uehlfeld und Trąbki Wielkie (2012). Das Marschallamt habe oft nur die Rolle des Initiators, des Unterstützers gehabt. Die Lebendigkeit der Partnerschaft hänge von den Einzelnen ab. Diese brächten sie zum Blühen. Eine gute Nachbarschaft müsse stets gepflegt werden, betonte Józef Sarnowski. Die Zusammenarbeit führe Völker zusammen.
Bezirkstagspräsident Armin Kroder erinnerte an die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch den damaligen Bezirkstagspräsidenten Gerd Lohwasser und den Marschall Jan Zarębski und würdigte das weitere Gedeihen der Verbindung unter seinem Vorgänger im Amt Richard Bartsch. Mittlerweile können der Bezirk Mittelfranken und die Woiwodschaft Pommern auf 20 erfolgreiche, von Aktivität gefüllte Partnerschaftsjahre zurückbli-cken. Säulen der Partnerschaft seien Projekte und Veranstaltungen aus den Bereichen Jugend, Kultur, Gesundheit, Soziales und ländliche Entwicklung. „Kommunale und regionale Partnerschaften sind ein wirksames Mittel zur Verständigung von Völkern und zum Abbau von Vorurteilen untereinander“, betonte Armin Kroder. Sie seien das Mittel zum Erhalt des Friedens. Kroder wünscht sich weitere mittelfränkisch-pommersche Partnerschaften.
Fritz Körber, ehemaliger Vertreter des Bezirkstagspräsidenten, ging als einer, der am 1. September 1939 geboren wurde, und sich von Anfang an für die Völkerverständigung stark gemacht hatte, in seiner bewegenden Rede auf das europäische Regionalbündnis zwischen den drei Regionen Pommern (Polen), Limousin (Frankreich) und Mittelfranken ein, auch als das „Kleine Weimarer Dreieck“ bezeichnet, das ein Vorbild für die Versöhnung sei. Er bat wie Kroder, den Geist der Freundschaft weiterzugeben und daran zu arbeiten, dass er überall im täglichen Leben spürbar werde.
Grzegorz Grzelak, stellvertretender Vorsitzender des Sejmiks, der Körbers Gedanken des „Kleinen Weimarer Dreiecks“ aufgriff, sagte, dass die internationale Zusammenarbeit durch die Menschen vor Ort erfolge. Viele weitere Redner, darunter auch der deutsche Vizekonsul Sebastian Ortner, würdigten die Bedeutung der Partnerschaft für Europa. Uehlfelds Bürgermeister Werner Stöcker stellte ein beispielhaftes Projekt der Schulpartnerschaft vor. Auf die Jugend setzt auch Wojciech Kankowski, Bürgermeister von Żukowo. „Jugendliche sind das beste Beispiel dafür, dass es keine Grenzen gibt.“
Die Delegation aus Mittelfranken absolvierte ein großes Programm. Unter anderem ging es auch ins Freilichtmuseum von Kluki, mit dem das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim verbunden ist.