Tag Archives: Kultur

Fürstliche Jagd im barocken Franken

Rezension von Prof. Dr. Wolfgang Wüst, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Landesgeschichte

Die lange Zeit verblasste, fürstliche Jagdleidenschaft ist in der gegenwärtigen kulturhistorischen Debatte um Symbole, (barocke) Repräsentation und um den politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Wirkungsgrad absolutistischer Herrschaft wieder salon- und anschlussfähig geworden.
Wer sich mit der Jagd – selbst mit der aus längst vergangenen Epochen – beschäftigt wird das Jagen, insbesondere wenn es sich um fürstliche Ambitionen handelt, als Bestandteil einer europäischen Zivilisations- und Kulturgeschichte betrachten müssen. Die Geschichte der Jagd war, wie Arno Störkel in seinem erstklassig bebilderten Grundlagenwerk zeigte, kein isolierter Zeitvertreib barbarischer, blutrünstiger und irregeleiteter Menschen, wie die amerikanische Autorin Joy Williams 1990 in „The Killing Game“ vorgab. Die an Ethnologie und SozialwissenschaftenStörkeljagd interessierte Publizistin sieht Jäger einseitig als perverse Spieler: „They kill for play, for entertainment. They kill for the thrill of it, to make an animal ‚theirs’“ . Jäger seien Natur- und Schöpfungsschänder, die man ganz grundsätzlich bestrafen sollte. Und Jäger sind Joy Williams charakterlich suspekt, ja sie sind „überaus gerüstet, unersättlich, bösartig und aufgeblasen. Sie verkrüppeln und verstümmeln und plündern. […] Jäger drehen durch. Sie verlieren die Nerven und wollen ballern! Sie wollen ihre Sturmgewehre benutzen und schaumiges Blut auf dem Farnkraut sehen.“ Auch wenn die Kritik an der Jagd in unserer, von den Produktionsquellen weitgehend entfremdeten Konsumgesellschaft, wie Jan E. Dizard jüngst in der Taschenbuchausgabe von „Hunters and Hunting“ aufzeigte, politisch korrekt geworden ist, so waren Jäger in historischer Perspektive doch Teil des territorialen, höfischen, kommunikativen und ökonomischen Systems.
Nicht alle waren im 17. und 18. Jahrhundert freilich mit den Leidenschaften jagdbesessener Regenten einverstanden. Anlässlich des Antrittsbesuchs des Bayreuther Markgrafen Friedrich (reg. 1735-1763) mit Wilhelmine beim Bamberger Bischof Friedrich Karl von Schönborn notierte die Fürstin im Winter 1735/36 in Pommersfelden in ihr Tagebuch: „Ich speiste an diesem und den folgenden Tagen allein mit meiner Schwester, unseren Hofmeisterinnen und zwei Geheimrätinnen aus Ansbach. Der Bischof und die Markgrafen“ – offenbar war auch Markgraf Carl Wilhelm Friedrich mit von der Partie – „gingen jeden Tag auf die Jagd und kehrten erst um fünf Uhr abends zurück. Ich langweilte mich sehr, da ich den ganzen Tag mit meiner Schwester, die mit mir schmollte, eingesperrt saß. Waren die Fürsten zurück, so versammelte man sich in einem Saale, um einer sogenannten Serenade beizuwohnen. […] Die Musik war miserabel; sechs Katzen und ebenso viel deutsche Kater zerrissen uns die Ohren mit ihrem Gesang. Vier Stunden musste man dies bei der größten Kälte aushalten.“ Lust auf Jagd macht dagegen Arno Störkels flüssig geschriebenes und zugleich mit 565 Endnoten wissenschaftlich gut belegtes Werk. Grundlage des von der Oberfrankenstiftung und der Bayreuther Sparkassen-Stiftung finanziell geförderten Buchprojekteses war ein großformatiger Jagdgemäldezyklus (19 Gemälde), der auf verschlungenen Wegen über Schloss Frankenberg bei Uffenheim in die Burg Zwernitz kam. Dort sind die Bilder, die im zweiten Teil des Buches vom Verfasser gut kommentiert und nach Vorbildern untersucht in Text und Bild vorgestellt wurden, seit 2011 als Dauerausstellung der Öffentlichkeit zugänglich. An dieser Stelle hätte sich der geneigte Leser eine konkretere Einordnung und Datierung der Maler dieser für die europäische Jagdgeschichte so wichtigen Darstellungen gewünscht, die im Übrigen auch authentische Blicke auf gezeigte Jagdschlösser und andere topographisch-regionale Besonderheiten gewähren. Der Würzburger Jagdexperte Dr. Arno Stöckel ist aber kein Kunsthistoriker!

Dazu aus der Zwernitzer Gemäldegalerie: Parforcejagd mit dem württembergischen Herzog Carl Eugen, gemalt von Johann Jakob Kleemann (1739-1790) oder einem seiner beiden Brüder Johann Wolfgang (1731-1782) und Christian Friedrich Carl (1735-1789), nach Kupferstich-Vorlagen von Johann Elias Ridinger (1698-1767).

Absolut lesenswert sind auch die im ersten Teil des Buches vorgestellten Jagdformen und die höfische Divertissements zur Sauhatz,  zur Falkenjagd, zu Kampfjagden und zum Fuchsprellen, zur Fuchsjagd  und Parforcejagd. Im Anschluss wurden die Jäger, ihre Hunde und Pferde vorgestellt. Die Falken und historischen Jagdhäuser und Hütten – soweit heute noch vorhanden – vermisst man an dieser Stelle.

Mein Fazit: Die fürstliche Jagd im barocken Franken aus der Feder von Arno Störkel wird für lange Zeit, gerade auch wegen ihres komparatistischen Bemühens unverzichtbarer Teil unserer bayerischen Kultur- und Landesgeschichte bleiben.

Arno Störkel: “ Fürstliche Jagd im barocken Franken“, Bayreuth 2012, 116 Seiten, zahlreiche Bilder, Verlag C. u. C. Rabenstein (Bayreuth), 24,80 Euro, ISBN 978-3-928683-47-0.

Insider-Magazin über Mallorca

Die neue Ausgabe von „Mallorcas schöne Seiten“ ist erschienen

Wochenlang hat Stefan Loiperdinger, der Herausgeber des Magazins und Mallorca-Insider, die Insel erkundet. Er ist die ganze Westküste mehrmals abgefahren und war auf der Suche nach den idyllischen Buchten, den 30 schönsten Sandstränden, er besuchte 120 Restaurants (von der kleinen Fischerkneipe bis zum Sterne-Restaurant), hat 40 Kulturtipps zusammengetragen, unterzog 15 außergewöhnliche Unterkünfte einem Test und Mallorcas_A_Straende_04-05er kennt die Region aus seiner langjährigen Präsenz auf der beliebten Urlauberinsel. Seine Ausflugstipps auf 30 Seiten sind das Ergebnis gründlicher Recherchen. Der Autor führt in seinem Magazin die Leser zu den 60 interessantesten Läden. Die 17 tollsten Beachclubs hat er ausprobiert und ist auf 24 Wanderrouten unterwegs gewesen.
Allein im letzten Jahr kamen 14 Millionen Besucher auf die Insel im Mittelmeer. „Es ist erstaunlich, wie wenig man vom dem Urlauberstrom mitbekommt, wenn man nicht gerade im August nach Arenal oder Magaluf fährt“, sagt der erfahrene Reisejournalist, „denn zum Glück gibt es für Individualtouristen noch genügend Ziele abseits des Massentourismus“.
Das Magazin „Mallorcas schöne Seiten“ enthält keine Werbeanzeigen, dafür aber jede Menge an informationen zu den Bereichen Wandern, Hotels, Ausflüge, Strände & Buchten, Restaurants, Einkaufen und Kultur.
Zu beziehen ist das 15,80 Euro teure Hochglanzmagazin mit durchgehend farbigen Aufnahmen in höchster Qualität im Internet (www.mallorcas-schoene-seiten.de).

Brombachsee: Ein Meer aus Lichtern

Wieder „Magische Momente Brombachsee“

Die Seekommunen Absberg, Pfofeld, Pleinfeld und Spalt veranstalten auch 2016 wieder mit ihren Partnern dem Strandhotel Seehof und der Erlebnisschifffahrt Brombachsee das Laser- und Lichtspektakel „Magische Momente“ am Samstag 23. April 2016 auf dem und um den Kleinen und Großen Brombachsee. Erneut werden die Kräfte gebündelt, um mit einem einzigartigen Event im Fränkischen Seenland mit Musik von sieben Bands auf sechs unterschiedlichen Bühnen, einem kreativen kulinarischen Angebot sowie einer Lasershow und Feuerwerk die Besucher zu verzaubern.Magische Momente Schiff

Die Bürgermeister Helmut Schmaußer (Absberg), Willi Renner (Pfofeld), Markus Dirsch (Pleinfeld) und Udo Weingart (Spalt) sowie Marcus Wilken (MS Brombachsee) und Oliver Röhrl Strandhotel Seehof) sind sich sicher, dass sie mit diesem erneuten Angebot vor der Saison sommerlicher Konzert- und Kulturveranstaltungen wieder ein starkes Zeichen für den größten fränkischen See setzen und das begonnene neue Aktionsformat etablieren können. Es gilt alljährlich vor dem 1.Mai und damit vor den traditionell festgelegten Terminen zahlreicher Veranstaltungen mit ihrem jeweiligen Stammpublikum, neue Zielgruppen anzusprechen. Und dies gelingt erfolgreich besonders gut noch in den bisher weniger ausgelasteten Zeiten zwischen Fasching und 1. Mai oder im November. Damit erteilen die Veranstalter der „Magischen Momente Brombachsee“ auch Rufen nach einer Verlagerung dieser attraktiven Laser-, Licht- und Kultur-Show in die warmen Monate eine klare und endgültige Absage. Denn während der Urlaubszeit und generell in den Sommermonaten werden im Fränkischen Seenland bereits eine solche Fülle an kulturellen Highlights geboten, dass es sich geradezu angeboten hat, neue Veranstaltungsformate in die bisher weniger stark ausgelasteten Zeiten zu verlagern.
Bewusst sollen die „Magischen Momente Brombachsee“ sich zu einem der ersten kulturellen Höhepunkte des Veranstaltungsjahrs mausern und mit diesem Anspruch fest im Terminkalander der interessierten Zielgruppen verankern.
Auch 2016 wird es daher ein erneutes Laserspektakel von Bord der MS Brombachsee aus geben. Dabei werden an Bord des Trimarans und an fünf Strandstandorten sechs Bühnen und sieben Musikgruppen für einen fulminanten Auftakt in den Wonnemomat Mai sorgen. Mit den vielfältigen Musikrichtungen wird ein breites Publikum angesprochen, das damit hervorragende musikalische Leckerbissen erwartet Der Brombachsee will mit diesem Event unterstreichen, dass das Fränkische Seenland das kontrastreichste Angebot für Freizeit, Sport und Kultur bieten und damit Feriengäste wie auch Tagesausflügler aus der Metropolregion immer wieder aufs Neue begeistern kann. Auch 2016 wird dieses Format erneut nur möglich werden, weil sich dafür auch namhafte Sponsoren unser Motto „Fränkisch.Bodenständig.Echt“ zu eigen gemacht und mit uns diese Seenland-Erlebnisse realisieren.

Was passiert nun am 23. April?

Der Abend beginnt mit dem Ablegen der MS Brombachsee von der Anlegestelle in Ramsberg um 17:45 Uhr. Ab dieser Zeit verkehrt die Erlebnisschifffahrt entlang der Anlegestellen in Absberg, Enderndorf, Allmannsdorf, Ramsberg und dann erneut auf dieser Route. Während die gesamte Veranstaltung kostenfrei ist, müssen lediglich für die Schifffahrt am gesamten Abend mit DJ Tom Nose 13 EUR entrichtet werden. Aus- und späterer Weidereinstieg sind an den jeweiligen Haltestellen – je nach Platzangebot – möglich. So können auch die dort gebotenen Musikbühnen erlebt werden.

Zeitgleich ab 18  Uhr beginnen die Bands an fünf Bühnenstandorten, die ab Einbruch der Dunkelheit in eine mystische Lichtszenerie verwandelt werden.
Am Kleinen Brombachsee – ohne Schiffsverkehr – spielen an diesem Abend die weithin bekannten „Converted“ (Coverrock der letzten 49 Jahre). Wer sie zusätzlich zu einer anderen Musikrichtung erleben möchte, muss sich entweder zu Fuß oder per Rad am Uferweg, ggf. auch per PKW zu einer der anderen Strandbühnen begeben.

In Ramsberg, am Startpunkt der MS Brombachseee spielen auf der Musikbühne „Champane“ unter dem Motto „Bayern rockt“.
In Absberg geht es an diesem Abend um „Irish Folk“, hier verzücken die „O´Malleys“ ihr Publikum mit Irish Folk von der Atlantikinsel.
In Enderndorf werden zwei Gruppen auf der Musikbühne ihrem Publikum eine große Oldie-Nacht bieten, und zwar die „Spirit of Smokie“ sowie der „Beat Club Leipzig“.
Am Strand von Allmannsdorf wird Blues&Rock mit „Never B2Blue“ geboten.
Die unterschiedliche Musikrichtungen bedienenden Bands werden rund um alle Bühnen auch von kulinarischen Angeboten abgerundet. Das Getränkeangebot an allen sechs Standorten lässt keine Wünsche der regional und überregional angesagten Vielfalt offen. Dafür sorgen natürlich auch schon die als Sponsoren eingebundenen Brauereien.
Die große Lasershow wird dann nach endgültigem Einbruch der Nachtfinsternis –ab der zweiten Schiffsrunde – zunächst am Absberger Strand und parallel am Strandhotel Seehof starten. Am Seehof wird dies eine Stunde später auch noch einmal wiederholt werden. Auf dem Schiff kann die Show sogar an allen Anlegestellen mehrfach erlebbar werden.
Von den Stränden aus bietet sich dann an allen Standorten nacheinander diese großartige Lasershow zu aktueller und mitreißender Filmmusik.
Bei der dritten Schiffsrunde wird – wiederum in Absberg beginnend – an allen Standorten noch ein musiksynchron erlebbares Feuerwerk einen weiteren Höhepunkt des Abends bieten. Die MS Brombachsee wird ihre Bahnen auf dem See immer von einem Skybeam begleitend ziehen und mit diesem eindrucksvollen Bild lange nachverfolgbar sein.
Während an den Stränden die Musik bis in die Nacht hinein für Stimmung sorgen wird, endet die letzte Fahrt der MS Brombachsee an der Anlegestelle Ramsberg etwa gegen 01:00 Uhr.

„Unsere Wert sind nicht verhandelbar“

Heinz Buschkowsky äußert sich in „liberal“ zum Thema Nummer 1

„liberal“ nennt sich das Monatsmagazin der FDP-nahen „Friedrich-Naumannstiftung für die Freiheit“. Der Name ist der Redaktion zugleich Auftrag. Sie kennt keine politischen Scheuklappen. Wäre es so, dann könnte „liberal“ in die Kategorie „Parteiblättchen“ eingestuft werden. Aber die Zeitschrift, die übrigens kostenlos zu beziehen ist (www.libmag.de), hat den Anspruch, ein nationales Diskussionsforum zu sein – ein liberales natürlich.

Heinz Buschkowsky (68)

Heinz Buschkowsky (68). Foto: Focus

So verwundert es nicht, dass in der Ausgabe 2/2016 mit dem bekannten ehemaligen Berliner SPD-Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky ein Autor zu Wort kommt, der nicht im Ruf steht, ein Parteigänger der FDP zu sein. Er hat sich über viele Jahre mit der Integration von Migranten beschäftigt, ja man kann sagen, dass diese Aufgabe sein Programm war. Er beleuchtet die aktuelle Integrationspolitik und verlangt eine radikale Neuausrichtung.
„Konservativ gerechnet“ geht er davon aus, dass Deutschland in fünf Jahren rund zehn Millionen Menschen mehr haben wird. Integration ist für ihn harte Arbeit, mit Sprechblasen und Sprüchen sei nichts zu erreichen, sagt er, aber ebenso wenig mit „überbordendem Gutmenschentum und alles verzeihender Nächstenliebe“. Seine klare Position: „Ein Rechtsstaat darf seine Normen nicht auf dem Altar der Beliebigkeit preisgeben!“ Einwanderer stünden in der Pflicht, die Gesetze und Rechtsvorschriften zu beachten. Das stehe so schon in der Genfer Flüchtlingskonvention. Buschkowsky ist für konsequentes Handeln: „Wer den Sprachkurs nicht besucht, hat ein dünneres Portemonnaie.“ Die Grundfesten der Gesellschaft dürften von ihnen nicht infrage gestellt werden. Die Werte einer pluralistischen demokratischen Gesellschaft seien nicht verhandelbar. Nicht das Land müsse sich der tradierten Kultur der Einwanderer anpassen, sondern die Einwanderer an die Lebensregeln der neuen Heimat. Mehr als fünf Jahre fehlgeschlagener Integrationspolitik gingen auf die Kultur der „Political Correctness“ zurück.
Buschkowsky, der 14 Jahre Bezirksbürgermeister in Neukölln war, nennt die Integration von zehn Millionen Menschen eine „Herkulesaufgabe“, mithin die größte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Er fordert, die Integration zum Staatsziel zu erklären und folglich das Grundgesetz zu ändern. Der Berliner hält die Entwicklung für irreversibel und stellt fest, dass schon heute der Anteil der Kinder aus Migrantenfamilien bei den Fünfjährigen 35 Prozent ausmacht. Buschkowsky fordert die Bundeskompetenz für die Integration, denn nur so ließen sich die „ideologischen Spielereien in der Provinz“ ausbremsen. Er warnt davor, jetzt auch in Deutschland Ghettos für Ausländer zu schaffen. Die Beispiele anderer europäischer Städte seien abstoßend. Geschlossene Siedlungen mit Billigwohnraum würden zu ethnischen Clustern und Problemgebieten führen. Ein Leben in geschlossenen Milieus sei integrationsfeindlich. Es entstünden soziale Brennpunke. Die Verteilung auf die Fläche sei besser, die Integration dauere vielleicht länger und das ganze Verfahren sei widerstandsbelasteter, aber insgesamt zukunftsträchtiger.
Nach Erkenntnissen von Buschkowsky haben höchstens 50 Prozent der Flüchtlinge eine ausbaubare Grundqualifikation. Dass sie die Basis seien für ein „zweites deutsches Wirtschaftswunder“, wie es manche Wirtschaftsmanager prophezeihten, hält er für substanzloses Gerede. Der Mittelstand werde seine liebe Not mit den minderqualifizierten Arbeitskräften haben. Die Mitarbeiter der Arbeitsbehörden müssten in die Unterkünfte gehen, um die Menschen anzusprechen. Mit der Verteilung von Vorladekärtchen sei es nicht getan. Unverzüglich müssten die Kinder in die Kindergärten und in „Willkommensklassen“ der Grundschulen.
Die Kosten für die Integration schätzt der streitbare Sozialdemokrat in Deutschland auf jährlich zwischen 17 und 20 Milliarden Euro. Er warnt: „Nennen Sie es Grenzsicherung, nennen Sie es Quote, das ist mir egal. Ohne innere Stabilität werden wir zum Spielball fremder Interessen.“

WERNER FALK

„InGuide Hamburg“ mit kostenloser Ap

Neuerscheinung im Kunth-Verlag

Wer an Hamburg denkt, dem kommen wohl zuerst der Hafen, die Elbe und die Alster in den Sinn. Vielleicht denkt man auch an den »Michel«, den berühmten Fischmarkt, die noble Elbchaussee. Doch die Stadt ist mehr: sie ist eine pulsierende Wirtschaftsmetropole, ein internationaler Handelsplatz und eine facettenreiche Kultur- und Medienstadt.Hamburg

Der »INGUIDE Hamburg« bietet brillante Fotos und ist zugleich ein informativer Reiseführer. Zahlreiche Bilder und anschauliche Texte beschreiben alle Sehenswürdigkeiten und vermitteln Wissenswertes über die Region und ihre Bewohner, über Kunst und Kultur, über Alltägliches und Besonderes. Das Kapitel »Hamburg kompakt« enthält Insider-Tipps zu Restaurants, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten, zu Lifestyle & Szene sowie wichtige Adressen und Hinweise. Geführte Stadtspaziergänge weisen durch die schönsten Stadtteile. Eine Karte zum Herausnehmen komplettiert den Bildreiseführer.

NEU: Flexibler, samtiger Softtouch-Einband, kostenlose Smartphone-App zum Download, Leseband und praktisches Gummiband, Falttasche mit Reisekarte, Notizseiten für eigene Einträge. Die perfekte Geschenkidee für jeden Globetrotter!

„InGuide Hamburg“, Kunth-Verlag,  ISBN 978-3-89944-964-8, 272 Seiten, 11,5 x 16,6 cm, 14,95 Euro.
 

Stadtmarketing: Nur gemeinsam sind wir stark!

Solidarität der Gewerbetreibenden mit der Stadt ist notwendig

Dem Wunsch vieler Unternehmerinnen und Unternehmer in und um Gunzenhausen Rechnung tragend, wurde am 19. Mai 2015 der Verein gegründet. Der Verein hat sich zur Aufgabe gesetzt, in einem freiwilligen Zusammenschluss aller am Wohle der Stadt Gunzenhausen Interessierter, durch ansprechende Maßnahmen und Aktionen die allgemeine Attraktivität der Stadt zu fördern und dadurch deren Anziehungskraft zu erhalten und zu stärken.

Vorsitzender Patrick Bosch

Vorsitzender Patrick Bosch

Vorsitzender Patrick Bosch und seine Stellvertreter Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Buchhändler Thomas Fischer haben sich jetzt an die Gewerbetreibenden in der Stadt gewandt, um sie zur Mitarbeit zu gewinnen. Sie argumentieren:
Satzungsgemäß definiertes Ziel ist es, auch eine Verbesserung der innerstädtischen Lebensräume, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Erholung und Freizeit zu erzielen. Die Aktivitäten des Vereins sollen sich nicht nur auf die Kernstadt Gunzenhausens, sondern auch auf die Ortsteile erstrecken. Es wird eine verbesserte Profilierung der Stadt in der Region Altmühlfranken und darüber hinaus angestrebt.
In den wenigen Monaten seines Bestehens hat sich der Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. bereits unter anderem im Rahmen der Ausrichtung des Kulturherbstes am 10. Oktober 2015 und der seit dem 21. November 2015 auf dem Marktplatz betriebenen Eisbahn engagiert. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Der Verein hat sich auch dafür eingesetzt, dass ein Fremdenverkehrsbeitrag, den auch Sie hätten entrichten müssen, nicht eingeführt wird. Im Rahmen der dies entscheidenden Stadtratssitzung im Oktober dieses Jahres wurde allerdings klargestellt, dass einem freiwilligen Engagement der Unternehmer und Dienstleister im Stadtmarketingverein der Vorzug gegeben werden soll. Sollte sich zeigen, dass der Kreis der derzeit ca. 60 Mitglieder nicht spürbar anwächst, wird das Thema Fremdenverkehrsbeitrag wieder auf der Tagesordnung des Stadtrates stehen.“
Auch unter diesem Gesichtspunkt werden die Gewerbetreibenden gebeten, dem Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. beizutreten. Die immerhin 11 Arbeitskreise (Industrie, Handwerk, Handel, Einzelhandelsverband, IHK-Gremium, Gastronomie, Gesundheit, Wirtschaftsjunioren, Kunst- und Kultur, Medien und Dienstleistungen) bieten auch die Möglichkeitsich mit Ideen und Vorschlägen einzubringen und gemeinsam ein Vorankommen in unserer Stadt zu unterstützen.

Ernst-Lechner-Preis wird vergeben

CSU will bürgerschaftliches Engagement würdigen

Um das bürgerschaftliche und ehrenamtliche Engagement in der Region zu würdigen, wird der CSU-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen in Zukunft den „Ernst Lechner Preis“ vergeben. Mit diesem Preis sollen Einzelpersonen, Gruppen, Vereine oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise bürgerschaftlich, ehrenamtlich, sozial oder kulturell engagieren. Der Preis wird jährlich vergeben und ist darüber hinaus mit 500 Euro dotiert.Lechner-1

„Der Einsatz für Kultur und Soziales ist unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Nur durch derartiges bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement ist das gesellschaftliche Leben in unserer Region in der vorhandenen Form möglich. Die aktiven Personen bleiben dabei aber oft im Hintergrund und stehen eher weniger „im Rampenlicht“. Doch gerade sie sind es, die unsere Region so lebens- und liebenswert machen“, so der CSU-Kreisvorsitzende Manuel Westphal.

Mit dem „Ernst Lechner Preis“ will der CSU-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen die Aktivitäten gerade dieser Personen würdigen und auszeichnen. Durch ihr Vorbild sollen auch andere Menschen motiviert werden, sich zu engagieren.

Der Namensgeber des Preises, Ernst Lechner, hat die Region jahrzehntelang auf kommunaler sowie Landesebene politisch vertreten und nachhaltig geprägt. Nicht zuletzt geht die Idee für das Fränkische Seenland auf ihn zurück, dessen Umsetzung er auch tatkräftig vorantrieb. Ernst Lechner gilt somit zu Recht auch heute noch als Vater des Fränkischen Seenlands.

„Die Menschen in der Region waren stets der Mittelpunkt seines politischen Wirkens, wodurch Ernst Lechner auch über Parteigrenzen hinweg eine geachtete Persönlichkeit war. Gerade das bürgerschaftliche und ehrenamtliche Engagement war für Ernst Lechner von besonderer Bedeutung. Aufgrund dessen war es uns wichtig, Ernst Lechner als Namensgeber für diesen Preis zu haben. Wir freuen uns daher sehr, dass seine Familie mit diesem Vorschlag einverstanden war“, so Manuel Westphal.

Der Preis kann zukünftig an Einzelpersonen, Gruppen, Vereine und Institutionen vergeben werden, die ihren Wohnsitz, Sitz oder Wirkungsbereich im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen haben.

Vorschläge können seitens des CSU-Kreisverbandes, der CSU-Ortsverbände oder einzelner CSU-Mitgliedern gemacht werden. Über die Vergabe entscheidet dann die Vorstandschaft des CSU-Kreisverbandes.

Der CSU-Kreisverband wird den Preis jährlich vergeben und dotiert diesen zusätzlich mit 500 Euro. Die erstmalige Verleihung soll im Frühjahr 2016 erfolgen.

Integration und Inklusion sind zwei liberale Werte

Gedanken von Stadtrat Alexander Kohler (FDP), Weißenburg

So wie Freiheit mit dem liberalen Gedanken untrennbar verbunden ist, sind auch die beiden Begriffe „Inklusion“ und „Integration“ in ihrem Wortsinn Bestandteile unseres liberalen Denkens und Handelns(?). Inklusion ist das Einbinden von Bürgerinnen und Bürgern mit Behinderungen (z.B. geistige Behinderungen oder körperliche Behinderungen) in alle Ebenen unserer Gesellschaft und das Ermöglichen eines weitgehend eigenständigen Lebens. Dagegen ist Integration eher als Aufgabe zu verstehen, Menschen, die originär nicht zu unserer Gesellschaft gehören, als Bürger einzubinden. Beides hohe Ziele, beides aber funktioniert nicht so einfach. Lassen Sie mich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, denn da wird die Problematik sehr deutlich. Kohler 07.02.2013 20-40-18.2013 20-40-18
Inklusion. Mit meiner Tochter (ein behindertes Kind) führt meine Familie seit fast 20 Jahren ein offensiv inklusives Leben. Wir versuchen das Kind/junge Frau überall mitzunehmen, einmal, weil wir ihr die Welt eröffnen möchten, zum anderen, um auch Sensibilität für Behinderungen in unserem Umfeld zu schaffen. Dass es dabei oft zu Konflikten gekommen ist, können sie sich sicher denken. Behinderte, gerade geistig behinderte, können sich halt nicht so einfach an gesellschaftliche Normen halten, wozu auch. Doch das Leben besteht nicht nur aus dem geschützten und immens wertvollen Teil in Schule, Werkstatt und Tagesstätten, sondern es findet Zuhause, in der Familie, bei Verwandten, auf der Straße, in Geschäften, bei Veranstaltungen, im Theater, im Kino, im Gottesdienst, im Freibad, auf Ämtern …….usw. statt. Hier merke ich, dass es in den letzten 10 Jahren zu Veränderungen gekommen ist, dass mehr Wert darauf gelegt wird, Menschen mit Behinderungen mitkommen zu lassen, dass Aufklärung und Information Ängste und Vorurteile ausgeräumt haben. Oft werde ich von in dieser Sache unsicheren Menschen gefragt: „Wie soll man denn auf jemand mit Behinderung zugehen“. Meine Antwort: „Ganz normal und ohne Scheu und ehrlich, versuchen Sie es – es klappt, ganz sicher – und das Schönste, Sie bekommen viel Dankbarkeit zurück und ein gutes Gefühl“. Wegschauen und Weggehen wären billige egoistische Möglichkeiten, aber keine Problemlösungen. Inklusion versteht man nicht nur als instrumentalisierenden Begriff, sondern als Aufgabe. Und je mehr die Gesellschaft, also Sie und ich und die vielen anderen Menschen auch ein inklusives Umfeld schaffen, um so mehr trauen sich behinderte Menschen, deren Eltern, Angehörige, Freunde und und und auch eine uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu. Und dann erst wird es zu einem Gewinn für beide Seiten. Und dann haben wir ein großes Ziel erreicht.
Davon abgegrenzt die Integration. Seit einem halben Jahr ist in meiner Familie ein Mädchen aus Kamerun/Afrika (au pairs) und möchte unser Deutschsein (?) kennenlernen. Zunächst war die Konversationssprache Französisch mit allen Schwierigkeiten, denn Begriffe können sehr wohl übersetzt werden, was aber nicht bedeutet, dass damit auch die inhaltlichen, verbindlichen (emotionale oder ideelle) Werte mit enthalten sind. Zunächst dachte ich, dass es ähnlich wie bei Inklusion wichtig sei, möglichst viel von unserem Leben zu zeigen. Freunde, Geschäfte, Bildungsmöglichkeiten, Kultur, usw. So denkt man, habe der Mensch aus einem anderen Kulturkreis die schnellste und effektivste Möglichkeit sich zu integrieren. Dies ging jedoch komplett daneben und endete erst einmal mit Verweigerung und Ablehnung. Was war geschehen? Heute möchte ich es als Überforderung unseres Gastes mit unserem Anspruchsdenken beschreiben. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, zwei kleine Geschichten. Das Mädchen war sehr traurig und teilweise melancholisch/depressiv. Nach intensiven Fragen stellte sich heraus, dass sie gerne zu ihrer Freundin, die in Hamburg lebt, reisen möchte. Und, dass sie anfangs dachte, dass dies jeden Abend täglich mit der Metro problemlos möglich wäre (Hamburg-Weißenburg) und halt dann doch nicht funktionierte, konnte sie nicht verstehen. Käse wächst am Baum. So jedenfalls dachte unser Gast und verabscheut (noch heute) Käse, denn eine Frucht, die so streng riecht kann man ja nicht essen.
Viele Geschichten könnte ich noch erzählen, doch allen ist gleich, dass sie mit einer mangelnde Information über unser Land und unser Denken zu uns nach Deutschland gekommen ist. Besser wurde es für das Mädchen und uns als Gastfamilie, als wir begonnen haben ihr zu erzählen, wie wir Deutsche ticken, warum wir pünktlich sind, wer unsere Straßen bezahlt, warum wir kostenfrei Schulen und Universitäten besuchen können, warum wir Steuern zahlen, dass Mann und Frau die selben Rechte besitzen, dass wir nur einen (Ehe-) Partner haben. Sie konnte vieles nicht glauben, wahrscheinlich auch heute noch nicht. Doch sie hat ein Gespür dafür bekommen, wie unser Leben in Deutschland funktioniert, was verlangt wird und dass die gebratenen Gänse nicht in den Mund fliegen. Sie glaubte das aber. Hier sehe ich, gerade in der aktuellen Flüchtlingsproblematik eine riesige Herausforderung. Deren Lösung ist aber nicht die Aufgabe von Regierung und Helferkreisen, sondern dies ist Aufgabe von uns allen. Sagen wir deutlich und ohne Beschönigungen an, wie es in Deutschland funktioniert. Freundlich, ehrlich und bestimmt. Nur dann kann eine Integration funktionieren, nur dann versteht auch der Fremde, wie er seinen Platz in unserer Gesellschaft finden und ausfüllen kann.
Eine besondere Herausforderung ist es für uns, wenn wir mit unserem behinderten Kind und unserem afrikanischen Gast gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten. Da treffen eben Inklusion und Integration knallhart aufeinander. Zwei große Herausforderungen, die allen Seiten erhebliches abverlangen. Jedoch eine Aufgabe, die liberal denkenden Menschen zur Herzensaufgabe wird. Vielleicht kann dies auch eine Aufgabe für Sie, lieber Leser, werden. Danke.

Weihnachts- und Neujahrsgruß von MdL Westphal

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein ereignisreiches Jahr 2015 liegt nun schon bald hinter uns und das neue Jahr 2016 wirft bereits seine Schatten voraus.
Viele von uns werden die Zeit nunmehr nutzen, um innezuhalten und eine persönliche Jahresbilanz zu ziehen.
Auch ich als Ihr Landtagsabgeordneter im Stimmkreis Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen blicke zurück auf das fast vergangene Jahr und möchte an dieser Stelle ein kurzes Fazit ziehen.

Vielen von uns wird das Jahr 2015 sicherlich aufgrund der Terroranschläge auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und der schrecklichen Taten, die sich vor wenigen Wochen in Paris ereignet haben, in Erinnerung bleiben. An dieser Stelle möchte ich noch einmal mein Mitgefühl an alle Angehörigen der Opfer der Terroranschläge aussprechen.

Die Krisen und Kriege in der Welt spüren wir aber auch in anderer Hinsicht nunmehr unmittelbar in unserer Region. Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, kommen zu uns nach Deutschland, zu uns in die Region. Sie müssen untergebracht und versorgt werden. Behörden, deren Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer stemmen diese Mammutaufgabe seit vielen Monaten, wofür ich mich bei allen recht herzlich bedanken möchte.
Zukünftig wird es darauf ankommen, den Menschen noch mehr als bisher vor Ort, in deren Heimat zu helfen, aber auch diejenigen zu integrieren, die bei uns bleiben. Es wird aber auch nötig sein, den Zustrom von Flüchtlingen zu begrenzen und zu kontrollieren. Wenngleich wichtige Schritte bereits unternommen worden sind, wird uns all dies trotzdem noch vor große Herausforderungen stellen.
Neben diesen Themen, die ganz Deutschland und ganz Bayern bewegen, kann man feststellen, dass unsere Region selbst auf ein erfolgreiches und vielversprechendes Jahr 2015 zurückblicken kann. Mit verschiedenen Maßnahmen konnten wir auch in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne machen und unsere Heimat weiterentwickeln.Westphal Manuel Pressefoto1

Vor allem die Entscheidung, das Landesamt für Schule und Kultur in den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu verlagern, setzte ein wichtiges Zeichen für unseren ländlichen Raum. Dieser Beschluss wird derzeit durch die zuständigen Ministerien abgearbeitet und planerisch umgesetzt.

Auch der Kunststoffcampus in Weißenburg konnte erfolgreich seine Arbeit aufnehmen und hat sich bereits in sehr positiver Art und Weise entwickelt.

Darüber hinaus ist eine Stärkung unserer Gemeinden und Städte von besonderer Bedeutung. Daher freut es mich, dass unsere Kommunen im kommenden Jahr von Schlüsselzuweisungen durch den Freistaat Bayern in Höhe von insgesamt über 34 Millionen Euro profitieren werden.

Auch durch weitere Zuwendungen etwa der Bayerischen Landesstiftung, des Kulturfonds und der kommunalen Hochbauförderung profitiert unsere Region. Mit diesen Mitteln können bedeutende Bau- und Kunstwerke sowie Kulturveranstaltungen in unserer Region erhalten werden, aber auch der Bau und die Sanierung von Schulen, schulischen Sportanlagen und Kindertageseinrichtungen erfolgen. Besonders erfreulich ist die Förderung des Freistaats für das Klosterprojekt in Heidenheim. Der Umbau kostet insgesamt über zehn Mio. Euro und wird vom Freistaat Bayern, allein im ersten Bauabschnitt mit über 2,1 Mio. Euro gefördert.

Auch die Infrastruktur konnte gestärkt werden. Mehrere Maßnahmen in unserer Region wurden in das „Strukturprogramm Staatsstraßen“ aufgenommen und können in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Ebenso geht der Ausbau des Radwegenetzes voran, wovon nicht nur wir vor Ort profitieren, sondern auch unsere Region als Urlaubsziel gestärkt wird.

Gemeinsam haben wir es im laufenden Jahr durch vielfältige Maßnahmen geschafft, die Lebensqualität in unserer Region weiter zu verbessern. Ich wünsche mir, dass sich diese positive Entwicklung auch im kommenden Jahr fortsetzt und sich unsere Heimat in allen Bereichen weiterhin für alle Generationen lebenswert gestaltet.

Ich bedanke mich an dieser Stelle auch für die gute Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen, insbesondere mit Landrat Gerhard Wägemann, mit allen Bürgermeistern sowie mit allen staatlichen und kommunalen Behörden und deren Mitarbeitern. Auch ihrerseits wurde eine sehr gute Arbeit zum Wohl unserer Region geleistet.

Mein Dank gilt des Weiteren allen Unternehmern, die im abgelaufenen Jahr bei uns tätig waren und Arbeitsplätze angeboten oder neu geschaffen haben. Sie tragen viel zu einem guten Miteinander und zur Entwicklung unserer Region bei und verdienen auch zukünftig unsere besondere Unterstützung.
Genauso möchte ich mich bei allen ehrenamtlich engagierten Menschen in unserer Region für ihre wichtige Arbeit bedanken. Gerade die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig ehrenamtliches Engagement ist.

Sehr geehrte Damen und Herren,
gemeinsam dürfen wir nun auf ein Jahr blicken, das mit neuen Hoffnungen aber auch Herausforderungen auf uns wartet. Mit Ihrem Engagement und Ihren guten Vorsätzen wird es uns gelingen, auch diese zu meistern.

Ich bedanke mich für Ihr Vertrauen, das Sie auch in diesem Jahr in mich und meine Arbeit gelegt haben. Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes Weihnachtsfest, alles Gute, vor allem aber Gesundheit und Gottes Segen für das neue Jahr 2016.

Ihr
Manuel Westphal
Mitglied des Bayerischen Landtages

Fachkräftemangel: Wie können die Lösungen aussehen?

Fachtagung der Zukunftsinitiative „altmühlfranken“

von links nach rechts:     ·         Artur Berk, Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen - Personenstands- und Ausländerwesen ·         Landrat Gerhard Wägemann ·         Kathrin Kimmich, Leiterin der Zukunftsinitiative altmühlfranken ·         Sabine Unterlandstaettner, Zukunftsinitiative altmühlfranken - Wirtschaftsförderung ·         Begonia Merayo, Why Consult ·         Ute Ernst, Agentur für Arbeit – Arbeitgeber-Service ·         Wolfgang Pendelin, Bosch Industriekessel GmbH

Von links nach rechts: Artur Berk, Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Personenstands- und Ausländerwesen, Landrat Gerhard Wägemann,  Kathrin Kimmich, Leiterin der Zukunftsinitiative altmühlfranken, Sabine Unterlandstaettner, Zukunftsinitiative altmühlfranken – Wirtschaftsförderung, Begonia Merayo, Why Consult, Ute Ernst, Agentur für Arbeit – Arbeitgeber-Service,Wolfgang Pendelin, Bosch Industriekessel GmbH

Bei der Fachveranstaltung zum Thema Akquise ausländischer Fachkräfte der Zukunftsinitiative altmühlfranken am vergangenen Mittwoch in Gunzenhausen wurde auch die aktuelle Flüchtlingssituation in die Diskussion mit eingebunden.
Fachkräftemangel wird deutschlandweit mehr und mehr zum Problem – vor allem für die Wirtschaft, aber auch für verschiedene Versorgungsbereiche. Bis zum Jahr 2020 sollen bis zu 230.000 qualifizierte Mitarbeiter fehlen – allein in Bayern.
Ob und in welchem Ausmaß sich diese Situation auch in unserem Landkreis auswirken wird, zeichnet sich in einigen Unternehmen bereits heute schon ab. Deswegen „ist es gut“, so Landrat Gerhard Wägemann, „vorbeugend zu handeln bzw. gut informiert zu sein, statt am Ende eventuell gar betriebliche Abläufe einschränken oder Aufträge mangels Personal nicht bedienen zu können.“
Die Fachveranstaltung zur Akquise ausländischer Fachkräfte klärte dabei viele Fragen. So zeigte Frau Ute Ernst (Agentur für Arbeit, Arbeitgeber-Service) zunächst auf, wo bereits heute schon Fachkräfte fehlen, nämlich in den Branchen Handwerk, Gastronomie, Pflege, KFZ-Berufe und Industrie, und stellte die Angebote der bei der Agentur verorteten ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung) sowie zahlreichen Qualifizierungs- und Fördermöglichkeiten vor.
Herr Albrecht von der HWK Mittelfranken konzentrierte sich bei der Vorstellung seines Projektes „Passgenaue Vermittlung“ auf die Besetzung von Ausbildungsstellen mit Jugendlichen aus dem Ausland. „Denn gerade kleine und mittlere Betriebe haben zunehmend Probleme“, so Herr Albrecht, „ihre offenen Ausbildungsplätze zu besetzen“.
Großes Potenzial bieten auch, so Herr Smutny von der IHK Nürnberg für Mittelfranken, ausländische Studenten, die ein oder mehrere Semester an einer Universität in Deutschland studiert haben.“ Sie kennen bereits die Kultur und das deutsche Arbeitsumfeld. Leider sei es aber inzwischen so, dass das Erlernen der deutschen Sprache durch englische Studiengänge und internationale Wohngemeinschaften oft unter den Tisch fällt.
Dabei – da sind sich alle Beratungs- und Unternehmensvertreter einig – ist das Beherrschen der Deutschen Sprache die Grundlage für eine erfolgreiche Integration auf dem Arbeitsplatz und unabdingbar für das Ankommen in der deutschen Gesellschaft.
Frau Begonia Merayo, Geschäftsführerin der Recruiting-Firma „Why Consult“ erläutert dies so: „Die Einarbeitung eines ausländischen Mitarbeiters, dauert an sich schon doppelt so lang wie die eines Deutschen. Aber dies reicht noch nicht aus. Ein firmenexterner Mentor oder Pate, der Ansprechpartner für private Belange sein kann, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen beruflichen Integration.“
Das Recruiting-Unternehmen wirbt im Auftrag von Betrieben im europäischen und südamerikanischen Ausland passgenau Fachkräfte an und betreut diese auch noch nach Vertragsabschluss.
Die Aspekte der Sprache und des „sich willkommen Fühlens“, treffen auch auf die Eingliederung von Flüchtlingen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu. Die Rahmenbedingungen seitens des Gesetzgebers sehen vor, dass ein Flüchtling bereits drei Monate nach Antragsstellung auf Asyl arbeiten darf. Immer jedoch unterliegt er einer Einzelfallprüfung durch die Ausländerbehörde. Der Erwerb von Deutschkenntnissen steht nach Meinung aller Akteure zunächst im Vordergrund. Ab 2016 wird es deswegen zahlreiche Angebote der Agentur für Arbeit geben, um die Asylbewerber, insbesondere die mit sicherer Bleibeperspektive, zu unterstützen.
Das Landratsamt hat begleitend ein Willkommenspaket sowohl für im Ausland akquirierte Fachkräften als auch zur Integration von Flüchtlingen, geschnürt. „Neben dem Welcome-Service-Center, einem Beratungsangebot der Wirtschaftsförderung für Unternehmen mit ausländischen Fachkräften, gibt es z.B. einen ehrenamtlichen Dolmetscher-Pool und viele weitere Informationen“, so Kathrin Kimmich von der Zukunftsinitiative altmühlfranken. Ein Modellprojekt der Zukunftsinitiative altmühlfranken in Kooperation mit der Agentur für Arbeit, der Ausländerbehörde und Ehrenamtlichen konnten von 25 Teilnehmern bereits 8 Asylbewerber in Arbeit vermitteln.
Herr Pendelin, Personalleiter der Bosch Industriekessel GmbH, berichtete von seinen Erfahrungen seines international agierenden Unternehmens bei der Akquise von Auszubildenden und Fachkräften im Ausland. Er betonte, dass ein Unternehmen stark gefordert sei. Kreativität und Flexibilität bei der Einarbeitung neuer ausländischer Mitarbeiter seien notwendig, genauso wie Paten aus dem Unternehmen, die die ausländischen Fachkräfte begleiten.
Ein Unternehmen, so steht jedenfalls am Ende des Abends fest, sollte vorbereitet sein auf Veränderungen in seiner Personalstruktur. Ausländische Fachkräfte können dabei ein wertvoller Baustein sein, nicht nur um den Personalbedarf zu decken, sondern auch, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Und „Internationalisierung passiert nicht nur im Ausland, sondern auch vor Ihrer Haustür“, stellt Frau Merayo fest.