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Bilanz der Feuchtwanger Kreuzgangspiele

43.218 Zuschauer bei den Kreuzgangfestspielen in Feuchtwangen

Noch stehen Tribüne und Bühne der diesjährigen Festspielzeit, noch finden sich Kulissenteile und Requisiten der diesjährigen Produktionen hinter den Arkaden, vor denen seit 1949 Theater gespielt wird. Am 13. August war am Nachmittag zum letzten Mal das Familienstück „Peter Pan“ und am Abend die Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ auf der Kreuzgang-Bühne zu erleben; am Freitag, den 12. August ist bereits der letzte Vorhang für den „Romeo und Julia“ gefallen. Seit Anfang April wurde im Kreuzgang geprobt; von der ersten Premiere am 15. Mai 2016 bis zur Dernière konnte das traditionsreiche Sommertheaterfestival in 167 Vorstellungen insgesamt 43.218 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen.

Wüstenhagen

Dr. Maria Wüstenhagen, die Feuchtwanger Kulturamtschefin, zieht eine zufriedene Bilanz der Kreuzgangspiele 2016.

Zauberhaft waren die Nächte, in denen sich Romeo und Julia tragisch-schön ineinander verliebten, in denen Mortimer Brewster und seine Tanten Abby und Martha versuchten, mit erwünschten und unerwünschten Leichen im Keller umzugehen, und in denen Peter Pan die Kinder Wendy und Michael in das abenteuerliche Nimmerland entführte.
„Arsen und Spitzenhäubchen“ avancierte dabei zum absoluten Publikumsliebling – mit weit über 13.000 Zuschauerinnen und Zuschauern wurde dieses Stück zum erfolgreichsten der gesamten Freilichttheatersaison. So waren zum Ende der Spielzeit auch die meisten Vorstellungen restlos ausverkauft. Beeindruckend waren die Leistungen der beiden jungen Schauspieler Liza Simmerlein und Moritz Schilk als Julia und Romeo. Und die Musik zu „Peter Pan“, die eigens für die Kreuzgangspiele komponiert worden ist, riss am Ende jeder Vorstellung jeden Zuschauer und jede Zuschauerin gleich welchen Alters zum Tanzen von den Tribünenplätzen. „Romeo und Julia“ kann dabei mit 10.555 ZuschauerInnen einen großartigen Erfolg verbuchen, den in den vergangenen Jahren lagen die Klassiker im Kreuzgang bei durchschnittlich 8.000 BesucherInnen pro Saison. Etwas mehr Kinder und Familien hätten sich die Kreuzgangspiele jedoch für „Peter Pan“ gewünscht. Das Familienstück kam am Ende auf 13.500 große und kleine ZuschauerInnen.
Besonders beliebt waren in diesem Sommer wieder die Jungen Festspiele im Nixel-Garten. 2.814 Kleinkinder und Jugendliche besuchten im Juni und im Juli die Vorstellungen hinter der wildromantischen Scheune. Für kleine Kinder ab 3 Jahren waren „Die drei kleinen Schweinchen“ und für junge Erwachsene ab 14 Jahren „Lenz“ nach der gleichnamigen Erzählung von Georg Büchner.
Neben den Stücken im Kreuzgang und auf der Nixel-Bühne boten die Kreuzgangspiele ein umfangreiches Rahmenprogramm: In den beiden Reihen kreuzgangspiele extra und kreuzgangspiele klassik haben insgesamt 2.919 Zuschauerinnen und Zuschauer 13 Veranstaltungen besucht. In der Reihe kreuzgangspiele klassik kooperieren die Kreuzgangspiele mit der Konzertreihe KunstKlang unter künstlerischer Leitung von Christiane Karg.
Darüber hinaus führten die Kreuzgangspiele für das interessierte Publikum vor den Abendstücken 60 Einführungsvorträge durch und boten nach den „Peter Pan“-Vorstellungen 23 Mal einen „Blick hinter die Kulissen“. Es fanden 21 Workshops statt – im Vergleich zum vergangenen Jahr, in dem 6 Workshops durchgeführt wurden, ein eindeutiger und großer Erfolg. Nach den Vorstellungen im Nixel-Garten gab es für das Publikum täglich die Möglichkeit, mit den Schauspielerinnen ins Gespräch zu kommen und mehr über das Stück und die Schauspielerei zu erfahren.
Insgesamt blicken wir also auf eine sehr erfolgreiche Saison 2016, mit insgesamt 275 Veranstaltungen von Mitte Mai bis Mitte August und über 43.000 Zuschauern.
Die Kultur macht jetzt – nach der Festspielzeit – zunächst einmal eine kleine Pause: Deshalb ist das Kulturbüro vom 16. August bis zum 11. September 2016 geschlossen. In diesem Jahr starten wir aber schon am 25. November 2016 mit einer Kreuzgangspiele extra-Produktion in die Festspiele 2017: Wolfgang Beigel spielt gemeinsam Mit Rolf R. Lütgens „Halpern und Johnson“ im Sängermuseum. Im Oktober erscheint das neue Prospekt mit allen Terminen für das kommende Jahr und auch der Vorverkauf beginnt. 2017 steht dann „Kiss me, Kate“, „Luther“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, „Tschick“ und „Die Heule Eule“ auf dem Spielplan der Kreuzgangspiele.

Trachtenerneuerung ist das Thema

Am 3. und 4. September in Greding

gredingerDer Landesverein für Heimatpflege e.V., der Bezirk Mittelfranken und die Stadt Greding laden Sie sehr herzlich zum diesjährigen Gredinger Trachtenmarkt ein, der am 3. und 4. September 2016 bereits zum 23. Mal stattfindet. An rund 100 Ständen finden Sie (fast) alles, was das (Trachten-)Herz begehrt. In einer attraktiven Ausstellung, einer prominent besetzten Podiumsdiskussion sowie in anregenden Vorträgen wird das Schwerpunktthema „Trachtenerneuerung“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und bilanziert.

Ein weiterer Höhepunkt sind unter anderem unsere Gäste aus Los Vélez in Andalusien, die ihre traditionsreichen Trachten vorstellen. Sie werden sich nicht nur auf dem Podium mit Volksliedern und –tänzen präsentieren, sondern zudem in einem eigenen Stand über Geschichte und Kultur ihrer Heimat informieren.

Das Programm beginnt am 3. September um 11 Uhr  (abends ist in den Gredinger Wirtshäusern ein „Rumlumpen“ mit Volksmusik) und setzt sich am Sonntag, 4. September fort. Neben den Spaniern sind der Oberpflälzer Gauverband und die Trachten aus dem Erdinger Holzland zu Gast.

Bibliophile Neuausgabe von Karl IV.

Zum 700. Geburtstag des spätmittelalterlichen Herrschers

Karl IV. (1316–1378) gilt heute als einer der bedeutendsten deutschen Kaiser des Mittelalters. In seiner mehr als 30jährigen Regierungszeit hat er mit seiner „Goldenen Bulle“ das politische Fundament des ersten „Deutschen Reiches“, also des Heiligen Römischen Reiches, das 1806 endete, gelegt. In einem Jahrhundert der Pestund Hungerkatastrophen gelang es ihm, seinen Einfluss durch politisches Geschick auszuweiten. Der in Prag geborene Kaiser erwies sich zudem als großer Förderer von Kunst, Kultur und Bildung und gründete 1348 in Prag die erste deutsche Universität. kARLOS
Vor allem aber war er der einzige deutsche Herrscher des Mittelalters, der eine Selbstdarstellung verfasst hat. Sein Werk, „Die Autobiographie Karls IV. Vita Caroli Quarti“, erscheint nun aus Anlass des 700. Geburtstags von Karl IV. als erweiterte Neuausgabe in der wegen ihrer Ausstattung und editorischen Sorgfalt mehrfach gerühmten Bibliothek Historischer Denkwürdigkeiten im Alcorde Verlag – übersetzt, eingeleitet undkommentiert von dem Freiburger Historiker Eugen Hillenbrand.
Über die Erstausgabe von 1979 schrieb der bedeutende Historiker und Biograph Karls IV., Prof. Dr. Ferdinand Seibt: „Hillenbrands Edition und Übersetzung hat ihren eigenen Charakter und ihr besonderes Verdienst und verspricht jenem merkwürdigen Literaturwerk endlich größere Aufmerksamkeit.“
Ganz unumstritten war dieser Kaiser, dem in der Öffentlichkeit und in der Historiographie vor allem seit 1978 so viel Aufmerksamkeit zuteil wurde wie kaum einem anderen deutschen Herrscher, jedoch nie. Seine Gegner hielten ihn für einen eitlen, unehrenhaften Geschäftemacher und würdelosen Ränkeschmied. Seine Befürworter hingegen sahen in
dem Kaiser einen weisen, umsichtigen und einflussreichen Herrscher. Die widersprüchlichen Urteile über Karl IV. finden sich auch in der Geschichtswissenschaft; sie sind bis heute nicht abgeebbt. Dies führt Eugen Hillenbrand in seiner Einleitung aus, in der er – umsichtig und klug recherchiert – das Wirken und das Leben dieser nicht leicht zu fassenden KaiserPersönlichkeit erzählt und analysiert. Zudem diskutiert Hillenbrand, zusammen mit einem Rückblick auf die aktuelle Forschung bis heute, eingehend dieFrage, was die „Vita Caroli Quarti“ eigentlich sei – eine Selbstrechtfertigung, eine Beschreibung herrscherlicher Lebensführung oder ein politisches Programm? Auch die Frage nach der Entstehungszeit der Autobiographie, die unter Historikern bis heute kontrovers diskutiert wird, findet bei Hillenbrand eine von der internationalen Forschung inzwischen allgemein akzeptierte Antwort. Diese geheimnisvolle Autobiographie, in der Karl die für ihn prägende Jahre von seiner Geburt (1316) bis zu seiner Königswahl (1346) erzählt und in der er von den großen Widerständen berichtet, die seinem Herrschaftsanspruch entgegenstanden, gibt trotz Hillenbrands beeindruckenden Forschungen noch immer manche Rätsel auf. Zu ihnen gehört auch die Frage, wer die letzten sechs derinsgesamt zwanzig Kapitel verfasst hat, die sich in Ton und Duktus deutlich von den ersten vierzehn Kapiteln unterscheiden.Nicht zuletzt hat sich Karl IV. mit diesem Solitär auch einen Platz in der Literaturgeschichte erworben. Für den heutigenLeser ist die Lektüre dieser einzigartigen Schrift eine Reise in die versunkene Welt des Spätmittelalters. Sie gibt einen spannenden und einzigartigen Einblick in die Gedankenwelt eines Herrschers, der seiner Zeit in kulturellen und politischen Belangen in mancherlei Hinsicht weit voraus war. Somit ist diese bibliophile Ausgabe für das aktuelle Jubiläumsjahr, das auch mit drei großen Ausstellungen über Karls Leben und die Herrscherjahre in Prag, Nürnberg und Potsdam bedacht wird, eine äußerst willkommene Einführung.

Die Autobiografie Karls IV. – Vita Caroli Quarti; eingeführt, übersetzt und kommentiert von Eugen Hillenbrand. Herausgegeben von Wolfgang F. Stammler; 308 Seiten mit 52 farbigen Abbildungen, 2016; Alcorde Verlag; ISBN 9783939973669; 36  Euro

Auch 2017 „Abenteuer für die Sinne“

Magische Momente Brombachsee 2017

Oliver Röhrl

Von links: Oliver Röhrl (Strandhotel Seehof), Herr Wilczynski und Frau Mayer als glückliche Gewinner, Helmut Schmaußer (Bürgermesiter von Absberg) und Markus Dirsch, Bürgermeister von Pleinfeld.

Im Autohaus Feil wurden den beiden Hauptgewinnern der Auslosung bei den „Magischen Momenten Brombachsee 2016“ im Rahmen einer kleinen Zeremonie diese Hauptpreise überreicht. Über einen Wochenendausflug mit einem BMW Cabrio durch das Fränkische Seenland, eine Übernachtung im Strandhotel Seehof, eine Schifffahrt mit der MS Brombachsee und einen Besuch des „HopfenBierGut“ in Spalt durften sich Katja Mayer (Treuchtlingen) und Herr Wilczynski (Erlangen) freuen. Astrid Knoll-Feil und Bürgermeister Markus Dirsch überreichten den glücklichen Gewinnern offiziell diese Preise.

Und dieser Anlass bot auch die Gelegenheit, die neue Struktur für die „Magischen Momente Brombachsee 2017“ vorzustellen, die auf zwei Termine erweitert werden. Die Ausrichter der „Magischen Momente Brombachsee“ – die Seekommunen Stadt Spalt, Markt Absberg, Markt Pleinfeld und Gemeinde Pfofeld sowie die Erlebnisschifffahrt Brombachsee und das Strandhotel Seehof – halten an den bewährten Ansatz fest, am Brombachsee in einer noch nachfrageschwachen Zeit ein attraktives Erlebnisangebot zu etablieren. Sie möchten aber auch auf zahlreiche Wünsche unterschiedlicher Akteure reagieren und eine Sommer-Nacht am See in ein Meer aus Lichtern, Farben und Musikklänge verwandeln.

Im Jahre 2017 wird es am Samstag 29. April ab dem Nachmittag bis zur beginnenden Dunkelheit eine Schatzsuche am Brombachsee unter dem Motto „Entdecke den Brombachsee“ geben. Diese vor allem an Familien als Zielgruppe ausgerichtete Veranstaltung wird am Strandhotel, auf der Badehalbinsel und in Enderndorf geplant. Außerdem bietet die MS Brombachsee dazu Erlebnisfahrten mit Kinderanimation an. An den drei Veranstaltungsorten an Land wird unter Einbindung interessierter Partner ein umfangreiches Erlebnis- und Animationsprogramm für Familien, Feuerspiele, Lagerfeuer und Schatzsuche-Expeditionen vorbereitet.

Am Freitag 1. September startet dann die bewährte und mittlerweile weit über die Region hinaus beliebte Show „Laser.Kultur.Kulinarik.“ mit der Lasershow vom Schiff aus rund um den see und parallel dazu in Langlau am Strandhotel Seehof und einem abschließenden Feuerwerk, das parallel an allen Standorten zeitgleich und musiksynchron abgebrannt wird.

Mit dieser Neuregelung wird an dem optimalen Termin Samstag vor dem 1.Mai festgehalten, es wird damit aber keine Veranstaltung bis tief in die Nacht verbunden. Denn es hat sich auch bei dieser Terminsuche erneut gezeigt, dass das Fränkische Seenland nicht unter Veranstaltungen – und dies auch mit beachtlich hoher Qualität – leidet, sondern eher an einer Überschneidung zu vieler attraktiver Veranstaltungen. Dagegen klagen zahlreiche Anbieter über mangelnde Auslastungen in der Vor- und Nachsaison sowie außerhalb der klassischen Wocheendtermine. Aus diesem Grunde wurde an dem von allen beteiligten als ideal eingeschätzten Samstag vor dem 1.Mai festgehalten – da sich dies dann auch für die Planung verlängerter Wochenenden eignet – und wurde das zweite Highlight in die Urlaubszeit – dort aber auf einen Freitag – konzipiert. Mit dieser Änderung möchten die Ausrichter der „Magischen Momente Brombachsee“ zum einen auf Besucherwünsche eingehen, andererseits aber auch auf die interessanten Perspektiven eines für viele Gäste fest einzuplanenden verlängerten Wochenendes in Verbindung mit einem außerhalb der Saison liegenden Feiertags setzen.

Die Vorbereitung und Organisation der „Magischen Momente Brombachsee“ wird zudem von dem Büro FUTOUR Regionalberatung auf den Zweckverband Brombachsee übergehen, der damit – neben dem „Fränkischen SeenLandMarkt“ – .als Dienstleister von zwei touristischen Großveranstaltungen auftreten wird. Zu dieser Neuregelung hatte zuvor die Verbandsversammlung ihre Zustimmung erteilt.

DIETER POPP

Heuer wieder Kaspar-Hauser-Festspiele

Unbekannt die Herkunft, geheimnisvoll der Tod

Zu Ehren des berühmten Findelkindes Kaspar Hauser, das als junger Mann im Ansbacher Hofgarten ermordet wurde, veranstaltet die Stadt Ansbach im zweijährigen Turnus die Kaspar-Hauser-Festspiele. In diesem Jahr dreht sich vom 31. Juli bis 7. August 2016 alles um das „Kind Europas“, wie Kaspar Hauser schon zu Lebzeiten genannt wurde. Vorträge, künstlerische und wissenschaftliche Beiträge, ein Kriminalstück um die Ermordung Kaspar Hausers, Musik und bildende Kunst gehören zum Programm der Festspiele. Begleitend zeigt das Ansbacher Markgrafenmuseum vom 27. Juli bis 4. September 2016 eine Sonderausstellung mit Zeichnungen, die Kaspar Hauser selbst gefertigt hat. Neben bekannten Bildern werden erstmals unbekannte Zeugnisse seines Schaffens präsentiert. Wie gegenwärtig Hauser auch heute noch in Ansbach ist, erfährt man bei einer Stadtführung zu seinem Wohnhaus, der Attentatsstelle im Hofgarten und seinem Grab auf dem Stadtfriedhof. Rund um die Festspiele hat das Ansbacher Amt für Kultur und Touristik die praktische Pauschale „Kriminalfall Kaspar Hauser“ (ab 78 Euro pro Person) zusammengestellt (www.ansbach.de).

„Die Unschuld von Canterville“

Sommertheater vom 3. bis 7. August in Wolframs-Eschenbach

SommertheaterAuch in der Ewigkeit ist die Zeit nicht stehen geblieben. Das beweist das Programm des diesjährigen „Sommertheaters“ in Wolframs-Eschenbach vom 3. bis 7. August.

Das Jüngste Gericht hat aufgehört zu tagen: Die Künstler klären auf ihre Weise die Frage nach Schuld und Unschuld – weit weg vom mittelalterlichen Höllenfeuer. Dafür eignet sich Oscar Wildes „Gespenst von Canterville“ ganz besonders. Das Aufeinanderprallen der guten alten Zeit und der heutigen Welt bringt die Tiefen und Untiefen der Seelen ans Licht.  Die Auferstehung des Erfolgsstück vom Theater Zitadelle – Berlin, in einer neuen Salz+Pfeffer-Inszenierung!

Eintritt:  12 Euro im Vorverkauf/ermäßigt 9 Euro; Abendkasse: 13/10 Euro.
Beginn: 20.30 Uhr, Dauer:  70 Minuten (keine Pause). Bei schlechtem Wetter im Bürgersaal des Deutschordenschlosses.

Veranstalterin des „Sommertheaters“ ist die Stadt Wolframs-Eschenbach. Wolfram-von-Eschenbach-Platz 1, Tel: 09875/9755-80 oder 9755-0: Fax: 09875/975597. Ansprechpartinerin:  Heidi Dücker vom Kultur- und Verkehrsamt (duecker@wolframs-eschenbach.de)

Geld für die Altmühlseefestspiele vom Staat

Finanzierung 2016  mit 30.000 Euro aus dem Kulturfonds Bayern gesichert

Westphal Manuel Pressefoto1

MdL Manuel Westphal stärkt mit seinem Engagement den Festspielen den Rücken.

Als Mitglied des Landtagsausschusses Wissenschaft und Kunst ist der Stimmkreisabgeordnete Manuel Westphal am Entscheidungsprozess der Mittelzuweisung direkt beteiligt und hat sich persönlich beim zuständigen Staatsminister Dr. Spaenle für eine Förderung eingesetzt: „Die Festspiele in Muhr am See lockten 2015 mehr als 6.000 Besucher an. Damit sind die vielfältigen Aufführungen ein Zuschauermagnet für die heimische Bevölkerung sowie die Tourismusregion ‚Altmühlfranken‘. Deshalb freue ich mich besonders, dass sich unsere Anstrengungen gelohnt haben und die Altmühlsee Festspiele auch dieses Jahr tatkräftig unterstützt werden können.“

Nach dem Wegfall des ehemaligen Hauptsponsors, unterstützt der Freistaat Bayern seit 2014 die Altmühlsee Festspiele mit einer Sonderförderung von 30.000 Euro pro Jahr. In den Spielzeiten 2014/15 konnten, unter der Intendanz von Christian A. Schnell, in ca. 40 Aufführungen jeweils vier verschiedene Produktionen aufgeführt werden.

Die diesjährigen Altmühlsee Festspiele beginnen Ende Juni und enden Mitte August. Dabei bietet der Spielplan eine bunte Mischung von der Komödie „Dinner für Spinner“ bis hin zum Musical „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Als Familien- und Kinderstück wird der französische Klassiker „Der kleine Prinz“ aufgeführt.

Dabei werden die Festspiele von zahlreichen regionalen Sponsoren unterstützt, als auch von der Gemeinde Muhr am See, die z.B. mit einer unentgeltlichen Bereitstellung von Bauhofarbeiten zum erfolgreichen Gelingen des Events beiträgt.

„Der Kulturfonds Bayern ist ein wichtiges Förderinstrument des Freistaats im Bereich Kunst und Kultur. 2016 wurde über 142 Anträge entschieden, wobei nach jetzigem Sachstand 136 Projekte gefördert werden können. 473.000 Euro fließen dabei nach Mittelfranken, was in etwa acht Prozent der bayernweiten Mittel entspricht. Deshalb würde ich mich über weitere Anträge aus unserer Region freuen und stehe als erster Ansprechpartner gerne zur Verfügung. Denn damit können wir die zahlreichen Kultur- und Kunstprojekte direkt vor Ort maßgeblich unterstützen und erhalten“, betont der Stimmkreisabgeordnete Westphal.

Aus dem Kulturfonds können kulturelle Investitionen und Projekte nichtstaatlicher Träger gefördert werden. Dies erfolgt in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen. Die Vorhaben sollen grundsätzlich von überregionaler, zumindest aber von überörtlicher Bedeutung sein

Das Fördergebiet umfasst ganz Bayern und betrifft die Förderbereiche nichtstaatliche Theater und Museen, Förderung der zeitgenössischen Kunst, Musikpflege, Laienmusik, Denkmalschutz und Denkmalpflege (beschränkt auf herausragende Baudenkmäler), Archive, Bibliotheken, Literatur, Heimatpflege, internationaler Ideenaustausch und weitere kulturelle Veranstaltungen und Projekte.

„Biergrillen“ mit 100 tollen Rezepten

Neuerscheinung im ars-vivendi-Verlag

Biergrillen_Cover_druckfaehigIm Kochen mit Hefeweizen, Kölsch oder Pils sind Barbara Dicker und Hans Kurz bereits Experten: Ihr Bierkochbuch, Teil 1 ihrer Promille-Trilogie, hat sich bislang 10.000 Mal verkauft.
Nun haben sich die Autoren statt dem Herd dem Grill zugewandt – und zaubern mit ihrem Lieblingsgetränk Spezialitäten wie Weißbiersenf-Koteletts, Brauerlauch, vegane Bieronaise, Gambas con Cerveza, Biermelonen-Salat oder, zum Nachtisch, Bocko-Bananen.
Fazit: Die Biergrilleria macht vor nichts Halt – nicht vor Marinaden, Saucen, Butter, nicht vor Amuses-grilles, gegrillten Salaten, nicht vor Fleisch, Geflügel, Fisch oder Meeresfrüchten, keinesfalls vor Gemüsebeilagen (vegetarisch und vegan), nicht vor vegetarischen oder veganen Hauptspeisen und erst recht nicht vor Desserts.
Sogar Radler lässt sich übrigens grillen – pro-Bier-en Sie selbst!
Barbara Dicker, geboren in Oberfranken, ist Dolmetscherin für Spanisch und studierte Anglistin. Ihre Küche ist folglich regional und international geprägt. Als Redakteurin schrieb sie für ein Fachmagazin zu Themen rund um die Küche und den gedeckten Tisch, als freie Journalistin für verschiedene Tageszeitungen über Kultur und Gesellschaft. Von ihr kam 2010 die Idee zum Bierkochbuch, das ein Jahr später mit dem ars vivendi verlag erfolgreich realisiert wurde. 2014 gewann sie den zweiten Preis beim Wettbewerb um den Fränkischen Krimipreis.
Hans Kurz, geboren und aufgewachsen in Oberschwaben, studierte Sinologie und Politische Wissenschaften in München, Taipei und Erlangen. Auf allen Stationen schaute der leidenschaftliche Hobbykoch und bekennende Bierliebhaber in die Kochtöpfe und erkundete die kulinarischen Köstlichkeiten. Seit fast 20 Jahren ist er Redakteur bei einer Tageszeitung in Franken und schreibt Kochbücher und Krimis. Seit 2013 erschienen der Kriminalroman Hühnertod sowie Beiträge in verschiedenen Krimi-Anthologien des ars vivendi verlags.
Gemeinsam veröffentlichten sie bei ars vivendi: Das Bierkochbuch. Es folgten Das Schnapskochbuch, Das Weinkochbuch und Promillekiller – 12 Krimis mit Schuss.

„Biergrillen“ von Barbara Dicker und Hans Kurz, 100 Rezepte rund um Grill und Gerstensaft, Fotos von Daniel Duve, Kochbuch, Klappenbroschur,  180 Seiten, ISBN 978-3-86913-618-9,  19,90 Euro.

Was ist koscher?

Paul Spiegel gewährt einen Blick in die jüdische Kultur

Was wissen wir über die jüdische Kultur? Eigentlich zu wenig. Wir kennen jüdische Witze und finden es bemerkenswert, wie Juden sich selbst auf die Schippe nehmen. Diese Ironie ist nicht allen Menschen gegeben.Spiegel 001

Paul Spiegel, der vormalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat vor einigen Jahren ein Buch veröffentlicht, das den Titel „Was ist koscher?“ trägt.  Es ist unheimlich interessant, jüdische Kultur und jüdisches Leben kennenzulernen – und lehrreich natürlich dazu. Der Autor bedient sich einer flotten Schreibe, weshalb das Buch für die Jugendlichen angenehm zu lesen ist.

„Geben Sie mir doch bitte vier Scheiben von diesem Fisch“, deutet der Rabbiner im Metzgerladen auf die Vitrine. „Das ist Schinken“, antwortet der verdutzte Verkäufer. Darauf der Rabbiner: „Ich habe Sie nicht nach dem Namen des Fisches gefragt!“  – Das ist einer von den hintersinnigen Witzen.

An dieser Stelle sollen nur einige Facetten des jüdischen Lebens dargestellt werden. Sie sind in der Mitzwot enthalten, in der 613 Ge- und Verbote aufgelistet sind – übrigens 248 Gebote (so viele wie der Mensch Körperteile hat) und 365 Verbote (soviele Tage das Jahr zählt).

Es gibt viele jüdische Gepflogenheiten, die uns rätselhaft erscheinen und etliche können wir gar nicht verstehen, wollen sie schon gar nicht akzeptieren. Beispielsweise die Beschneidung der männlichen Neugeborenen. Am achten Tag nach der Geburt nimmt sie der Mohel, der rituelle Beschneider, nach einer festgefügten Ordnung vor. Die Entfernung der Vorhaut schmerzt zwar, aber die Buben tragen keinen Schaden davon.

Mit 13 Jahren erlebt der Junge die „Bar Mitzwah“. Er wird volljährig im religiösen Sinne. Die Mädchen feiern schon mit 12 Jahren die „Bat Mitzwah“.  Wenn die jungen Menschen später heiraten, dann geht dem Fest eine mindestens 24-stündige Trennung (oft sind es auch acht Tage) voraus. Dem Bräutigam wird von den Männern in der Synagoge der Ehevertrag (Ketuscha) vorgelesen, dann werden Braut und Bräutigam zusammengeführt.  Alles findet unter der Chuppa, dem Traubaldachin, satt, der von vier Männern gehalten wird.  Bevor es an die Feier geht zertritt der Mann ein leeres Glas, was soviel wie „Viel Glück“ bedeutet.  Der Ehemann bekommt keinen Ring, der Frau wird er über den Zeigefinger gestülpt.  Übrigens im jüdischen Glauben gilt es als ein Scheidungsgrund, wenn der Mann seine Frau nicht ausreichend befriedigen kann.

Eine Feuerbestattung ist den Juden verboten. Der Leichnam wird in einem Tuch oder in einer ganz einfachen Holzkiste ins Grab gelegt – und das schon am Tag nach dem Tod. Die engsten Angehörigen zerreißen sich ihr Kleid und tragen es so in den nächsten 30 Tagen. Die Männer scheren sich einen Monat lang die Haupt- und Barthaare nicht, die trauernde Familie verlässt eine Woche lang nicht das Haus. Sie wird in dieser Zeit von Verwandte rundum versorgt.

Der Chassidismus ist jene Bewegung, der Juden angehören, die auf die strenge Einhaltung der Glaubensregeln achten. Sie tragen nicht nur die Kippa (Kopfbedeckung), sondern oft auch ungewöhnliche Hüte. Die Ostjuden bevorzugen einen turmartigen Pelzhut, andere den „Streimel“, einen tellerförmigen, breiten Hut.  Die nichtjüdische Umwelt hat den Juden die Kopfbedeckung aufgezwungen, um sie so kenntlich zu machen, sie zu demütigen und der Lächerlichkeit preiszugeben.  Kenner unter den Juden wissen ganz genau, woher welcher Hutträger stammt. Die kleine Kippa ist in der Regel schwarz, es gibt aber auch farbige Exponate, also bunte gestrickte Käppchen. Sie werden bevorzugt von den national-religiösen Israeliten getragen.  Amerikanische Juden tragen ihr Käppchen nur bei religiösen Anlässen – oder beim Essen.  Die ultra-orthodoxen Juden tragen einen langen Bart mit Schläfenlocken. Weil der elektrische Rasierapparat wie eine Schere funktioniert (und nicht wie ein Messer) ist das Rasieren erlaubt.

Bekannt ist wohl den meisten Menschen, dass die Juden von den Nationalsozialisten gezwungen wurden, den gelben Judenstern an der Kleidung zu tragen. Das aber war keineswegs eine Erfindung der Nazis, denn schon 1215 hatte die katholische Kirche  das Tragen eines gelben Flecks (oder gelben Rings) verfügt. Wir sehen: der Judenhass hat eine uralte Tradition.   –fa-

Paul Spiegel: „Was ist koscher?“, 304 Seiten, Ulllstein-Verlag, ISBN 3-550-07575-8.

 

Brombachsee mit klarem Profil

Authentisch ehrlich und regionale Wertschöpfung

Nur wenige andere Regionen Deutschlands sind so reich an Spezialitäten wie Franken. Und unter diesen hat sich der Brombachsee ein einzigartiges Profil mit seiner Kirschen- und Obstkultur erworben. Es zeigt sich immer mehr, dass und wie wichtig es war, neben dem Spalter Hopfenland auch das Brombachseer Kirschenland hier eindeutig zu positionieren., erläuterte Fritz Walter als Vorsitzender der Manufaktur „Echt Brombachseer eG“. Cover_WebWährend sich die meisten Darstellungen in Franken hier aber vornehmlich den Klassikern – wie Sauerbraten, Altmühlfränkischen Bratwürsten und Lebkuchen – widmen, eröffnet das neue Buch-Magazin „Lebensart genießen“ einen sehr viel größeren Blickwinkel. Auf über 200 Seiten stellt der opulent aufgemachte Band Spezialitätengebiete aus ganz Franken vor, angefangen von der Genussregion Oberfranken über die Bio-Metropole Nürnberg und das Fränkische Weinland bis hin zum Spalter Hopfenland und eben der Brombachseer Kirschenregion. Denn längst haben sich Authentizität und Regionalität als kaum zu überbietende Schwergewichte von Imageprofilen verschiedener Landschaften entwickelt. Und neben dem Brombachsee mit seinen Kirschen hat Franken ja in der Tat Erstaunliches zu bieten.Einen Schwerpunkt des Bandesaus dem Bamberger Selejt-Verlag bilden Spezialitäten mit Alleinstellungsmerkmal, darunter viele Sorten und Rassen, die von Liebhabern und Feinschmeckern in jüngster Zeit neu entdeckt wurden. Dazu gehören im Weinbau z.B. der Alte Gemischte Satz, der Tauberschwarz und der Blaue Silvaner, bei den Gärtnern Gemüsesorten für Gourmets, bei den Brennereien alte Obstsorten, bei den Tierzüchtern alte Landrassen. Und auch bei den Kirschenbauern setzt sich langsam wieder die Erkenntnis durch, dass die alten Hochstämme und die auf ihnen noch wachsenden regionaltypischen Sorten eine Besonderheit darstellen und vor allem von den Kunden zunehmend gezielt nachgefragt werden. Ein Blick über die Grenze zeigt zudem, dass dies ein Trend überall in Europa ist. Der Spezialitätenhandel fragt mittlerweile gezielt nach Produkte aus Hochstämmen, aus alten regionaltypischen Sorten und garantiert aus Streuobst-Herkunft.

Und gerade all diese Spezialitäten geben Frankens kulinarischer Landkarte ein Gesicht. Mit ihnen ist nicht nur ein einzigartiger Geschmack, sondern in vielen Fällen auch eine gewachsene Kulturlandschaft verbunden, die es zu erhalten lohnt; am besten, indem man die Produkte isst. Genau dies soll der Band „Lebensart genießen“, der sich auch als Einkaufsführer versteht, unterstützen. Aussagekräftige Karten zu jedem Spezialitätengebiet, Rezepte und Genuss-Tipps runden die Zusammenschau ab.

In der Buchreihe „Lebensart genießen“ hat der Herausgeber Dr. Oliver van Essenberg seit 2009 unter anderem bereits fränkische Spezialitäten vorgestellt. Bislang wurden die Regionen Bamberg, Nürnberg, Würzburg, Bayreuth und Fichtelgebirge in Einzelbänden beleuchtet, mit einem breiten Themenspektrum, das von Kulinarik über Handwerk bis zu Kunst und Kultur reicht. „Lebensart genießen – Spezialitäten in Franken“ ist der erste Band, der sich beinahe ausschließlich dem Thema Essen und Trinken widmet, eine Frucht aus mehreren Jahren Recherche und der Auftakt zu einem neuen Format in der populären Reihe.
Das Buch ist über den einschlägigen Buchhandel und in der Region auch natürlich über die umfassend aufgeführten Standorte, der Brombachseer Prunothek und dem ausgewählten Landgasthof Jägerhof in Absberg zu erwerben.