Tag Archives: Kultur

Wer weiter denkt, kauft näher ein!

Regionalberater Dieter Popp hat Kaufkraft Gunzenhausens untersucht

Was ist, wenn der letzte Bäcker seine Backstube schließt, der letzte Metzger seinen Laden aufgibt, der letzte Wirt sein Lokal zusperrt? Die Antwort darauf kann jeder geben: Dann sieht es öde und trostlos aus. In vielen Landgemeinden ist das schon geschehen. Wie sähe Gunzenhausen aus, wenn es so weit käme? Der Verlust für die Attraktivität und die Lebensqualität der Stadt wäre gravierend und eigentlich gar nicht vorstellbar. Und doch gibt es Tendenzen in diese Richtung, denn die Gesellschaft verändert sich. Erstens fehlen den familiengeführten Betrieben die Betriebsleiter (die Kinder haben sich anderweitig qualifiziert und leben oft auswärts) und zweitens machen die veränderten Konsumgewohnheiten (Internethandel) den stationären Betrieben das Leben schwer.

Regionalberater Dieter Popp

Wie kann eine Stadt wie Gunzenhausen attraktiv bleiben? Dieter Popp, Regionalmanager („Fotour“) aus Haundorf und ehemaliger Regionalmanager des Landkreises, äußerte sich auf der Mitgliederversammlung des Vereins „Stadtmarketing Gunzenhausen“ zu den neuen Verhaltensmustern und Kaufentscheidungsprozessen und bezog sich dabei auf eine Kaufkraftuntersuchung für Gunzenhausen.

Seine klare Ansage: „Der Einzelhandel muss neue Marketing- und Vertriebsstrategien entwickeln.“ Das ist natürlich leichter gesagt als getan, wenngleich in Gunzenhausen das zarte Pflänzchen „Stadtmarketing“ ein richtiger Ansatz ist, alle Kräfte zu bündeln und die Akteure unter einen Hut zu bringen.  „Es müssen Konsequenzen gezogen und eine neue Strategie gemeinsam aufgestellt werden“, ist die Botschaft des Regionalberaters, der in Deutschland und im benachbarten Ausland bestens vernetzt ist.  Notwendig ist eine „kooperative Umsetzung“, wenn Gunzenhausen sein Profil als Einkaufsstadt behalten soll. Soviel steht für ihn auch fest: „Beim Einkaufen muss es mehr Erlebnischarakter geben.“

Die Kaufkraftuntersuchung basiert auf einem niedrigen Level, so dass die Aussagen immer mit Vorsicht zu betrachten sind. Wie er aus den gesammelten Daten herausliest, gibt es in Gunzenhausen eine „positive Grundeinstellung“ zur Familien- und Jugendfreundlichkeit, aber Defizite beim „Wir-Gefühl“. Für unbefriedigend halten die Menschen demnach die unterschiedlichen Ladenöffnungszeiten. Hinsichtlich des Kulturinfo-Managements rät er, die Aufgaben interkommunal in Altmühlfranken zu lösen, denn die Probleme sind in allen Städten die gleichen.

Einen überdurchschnittlich hohen Wert misst Dieter Popp der Stadt hinsichtlich des Einkaufs für den täglichen Bedarf zu. Er liegt vergleichsweise über dem anderer bayerischer Städte.  Wenn auch die Stadt gegenwärtig noch in Sachen Aufenthaltsqualität mit den größeren Zentren mithalten kann, so wird nach seiner Einschätzung auf Dauer deren  Zugkraft steigen. Immerhin: eine auffallend hohe Kaufkraftbindung hat das „Movieworld“-Kino für Gunzenhausen.

„Lebensqualität wird durch Nähe gewährleistet“. Das ist eine wichtige Aussage des Regionalberaters. Gunzenhausen sei nicht nur als Wohnort, sondern auch als Lebensmittelpunkt mit breiten Kultur- und Freizeitangeboten gut für die Zukunft gerüstet.  Unter dem Strich besagen die Untersuchungsergebnisse:  Die im Stadtmarketing aktiven Kräfte müssen die Kaufkraftabflüsse analysieren und dann für Gunzenhausen gültige Konzepte entwickeln, um gegensteuern zu können.

WERNER FALK

Prof. Grzega hat neue Aufgabe

Er gibt einen neuen Newsletter heraus

Dr. Joachim Grzega

Fast ein Jahr ist seit dem überraschenden Ende des Europäischen Hauses Pappenheim vergangen, und ich habe nach einem Ort gesucht, vor allem die stark nachgefragten Inhalte des Europäischen Hauses Pappenheim weiterleben zu lassen. Dieser Ort ist nun gefunden: Es ist die Volkshochschule Donauwörth, mit der schon seit meiner Pappenheimer Zeit eine lockere Zusammenarbeit bestanden hat.
Nach der Schließung des EHP-Betriebs hatte mir die VHS Donauwörth schnell eine informelle Plattform für Ideen geboten. Mit diesem Monat beginnt nun dort der offizielle Aufbau eines neuen Bereichs “Innovative Europäische Sprachlehre”. Es wird besondere Sprachkurse geben, aber auch Veranstaltungen zum Zusammenhang zwischen Sprache und Kultur, Sprache und Wirtschaft, Sprache und Politik. Dennoch wird der neue Bereich nicht einfach eine Kopie des EHP, sondern es wird ein neues Profil entstehen.
Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Auch für dieses Projekt plane ich die Herausgabe eines Nachrichtenbriefs bzw. Newsletters.
Weitere Informationen gibtz es  im Internet: http://www.vhs-don.de > Innovative Sprachlehre.

Prof. Dr. Joachim Grzega, Projektleiter „Innovative Europische Sprachlehre“ VHS Donauwörth / apl. Professor Univ. Eichstätt-Ingolstadt / Leiter ASEcoLi

Partnerschaft zwischen den Regionen lebt

Bezirk Mittelfranken präsentierte sich auf der „Free Time“ in Polen

Beim Stand des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim flogen die Späne. Das Bild zeigt (von links) stellvertretenden Landrat Bernd Schnizlein (Neustadt-Aisch/Bad Windsheim), Christa Naaß, Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Paweł Orłowski, Mitglied im Vorstand der Woiwodschaft Pommern, Jan Kleinschmidt, Vorsitzender des Regionalparlaments, und Museumsbüttner Hans Grau.

Der Bezirk Mittelfranken präsentierte sich zum zweiten Mal auf der Messe „Free Time“ in Danzig, der Hauptstadt der polnischen Partnerregion Pommern. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch zog wie die Vertreterinnen und Vertreter des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim, des Fränkischen Seenlands, des Romantischen Frankens und der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße sowie die mitgereisten Winzer aus Ippesheim und Markt Nordheim ein positives Resümee des Messeauftritts. Nach Angaben des Veranstalters besuchten in diesem Jahr über 20.000 Menschen die zweitägige Messe.
Erstmals trafen Bezirkstagspräsident Bartsch und seine Stellvertreterin Christa Naaß bei der Messeeröffnung Paweł Orłowski, Mitglied im Vorstand der Woiwodschaft Pommern. Er hält zwischenmenschliche Beziehungen in Europa für sehr wichtig und hofft, dass sich die Freundschaft zwischen Mittelfranken und Pommern weiterentwickelt. Man sei nicht nur über den Tourismus, sondern auch über Wirtschaft und Kultur miteinander verbunden. „Wir sind uns sehr nah“, sagte Orłowski. Ähnliches verlautete von Krzysztof Trawicki, Vizemarschall der Woiwodschaft Pommern, mit dem ein Treffen in Danzig stattfand. Was die mittelfränkische Delegation beeindruckte, ist die Tatsache, dass die beiden polnischen Politiker mit der Partnerschaftsgeschichte vertraut sind. „Das zeigt die intensive Beschäftigung mit Mittelfranken“, freute sich Bartsch. Für ihn ein Beleg des Erfolgs der 17-jährigen Beziehungen.
„Die Partnerschaft lebt“, ist Bartsch überzeugt und nannte die Städtepartnerschaften, die schulischen Kontakte und die weiteren Beziehungen auf unterschiedlichen Ebenen. Die Schulbeziehungen erlebte die mittelfränkische Delegation vor Ort, traf sie doch im Europäischen Zentrum der Solidarität in Danzig eine Schülergruppe des Georg-Wilhelm-Steller Gymnasiums Bad Windsheim.
Für etliche Delegationsmitglieder aus Politik, Kultur und Kirche war es der erste Besuch in Mittelfrankens Partnerregion
Pommern. Der Bezirk erhofft sich von solchen ersten Kontakten weitere Beziehungen. Die Partnerschaft spricht nach der Einschätzung des
Bezirkstagspräsidenten viele Sinne an, zum Beispiel das Fernweh und den Genuss, denn der mitgebrachte Frankenwein kam gut an, den die Ipsheimer Weinkönigin Anna Putz und die Weinprinzessinnen Katja Falk (Bullenheim) und Johanna Schmidt (Ippesheim) auf der Messe „Free Time“ ausschenkten.

Die „Ansbachische Markgrafenstraße“

Kulturtourismus auf den Spuren der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach

Pünktlich zur Reisesaison ist jetzt die „Ansbachische Markgrafenstraße“ an den Start gegangen. Kulturelle und kulinarische Höhepunkte versprechen die acht Ausflugsziele im Herzen Frankens. „Urlaub in Deutschland wird immer beliebter“, erklärt der Begründer der neuen Tourismusinitiative, Carl-Alexander Mavridis. Er hat sich in seiner Masterarbeit im Fach Kulturtourismus an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt und das Konzept für die Tourismusstraße entworfen. „Mit der Ansbachischen Markgrafenstraße wollen wir die Menschen motivieren, Franken zu entdecken.“ Gerade das ehemalige Fürstentum biete mit seinen Städten Ansbach, Triesdorf, Unterschwaningen, Gunzenhausen, Wald, Dennenlohe, Oberzenn und Marktsteft wahre touristische Kleinode.

Ausflugsziele mit Kultur und Genuss

Das neu aufgelegte Faltblatt der „Ansbachischen Markgrafenstraße“ gibt sieben weitere Anregungen, wie man Franken und seine fürstliche Geschichte mit Fahrrad und Bahn entdecken kann. Von der ehemaligen Hafenstadt Marktsteft führt der Weg über das herrschaftliche Anwesen der Familie Seckendorff in Oberzenn in die Residenzstadt nach Ansbach. Hier laden das Schloss, die Hofkirche St. Gumbertus und die barocke Altstadt mit Cafès, traditionsreichen Geschäften und Gaststätten zum Verweilen ein. Im idyllischen Triesdorf, Dennenlohe und Unterschwaningen findet der Besucher sehenswerte barocke Schloss- und Gartenanlagen und eine regionale Küche zum Wohlfühlen. Über den Altmühlradweg lassen sich das nahegelegene Fränkische Seenland und Gunzenhausen gut erreichen. Gunzenhausen, das heute ein anerkannter Erholungsort am Altmühlsee ist, war in der Markgrafenzeit Oberamtstadt und stieg unter Markgraf Carl Wilhelm Friedrich (1712-1757) zur Nebenresidenz auf. Dort unterhielt er eine langjährige Liebensbeziehung mit der Bürgerlichen Elisabeth Wünsch. Ihre gemeinsamen Kinder ließ er in den Freiherrenstand erheben und stattete sie mit Grundbesitz aus. Der Ort Wald (rund vier Kilometer von Gunzenhausen entfernt) ist bis heute Stammsitz der Familie von Falkenhausen.

Das Faltblatt zur „Ansbachischen Markgrafenstraße“ ist bei den örtlichen Tourismusstellen und bei Carl-Alexander Mavridis, Triesdorfer Straße 26, 91746 Weidenbach (Tel. 09826/335) zu beziehen.

Schloss- und Gartenpark Dennenlohe geöffnet

Vom 25. bis 28. Mai sind die beliebten Gartentage

Seit 1990 verbringt Baron Süsskind fast jeden Tag in seinem Garten. 99 Prozent aller Pflanzen sind von ihm selbst gepflanzt, alle Steine selbst gesammelt und gelegt. Mittlerweile ist der Park rund 26 Hektar groß – weitere 15 Hektar folgen in den nächsten Jahren, so dass Sie immer neue Gartenideen in Dennenlohe vorfinden werden.

Der Park von Dennenlohe gliedert sich in drei Bereiche auf – der täglich geöffnete Rhododendronpark der aufgrund seiner Pflanzenvielfalt als Botanischer Garten anerkannt ist, der stetig wachsende Landschaftspark, ein Patchwork von traditionellen Kultur- und Wildlandschaften, sowie der nur an bestimmten Tagen im Jahr geöffnete Privatgarten des Schlosses.

Der Veranstaltungsplan für 2017:

April

09.04.17 Privatgartentag – Dennenlohe hautnah – der innere Garten heißt Sie willkommen

14.04.17 Karfreitagsspaziergang durch den Park und Karpfenessen im Marstall

15.04.17 Osterglockenwochenende – tausende Blüten im Landschaftspark

16.04.17 Große Ostereiersuche – der Dennenloher Hase hoppelt durch den Park

17.04.17 Privatgartentag – Frühblüher im Lustgarten

23.04.17 Privatgartentag – Dennenlohe hautnah – der innere Garten heißt Sie willkommen

30.04.17 Privatgartentag – die ersten Rhododendrenblüten

 

Mai

01.05.17 Klangparktag auf der Schlossterrasse gibt es ein Maikonzert um 14 Uhr

07.05.17 Klangparktag mit Konzert und Hauptblüte der Rhododendren

14.05.17 Klangparktag mit Konzert und Hauptblüte der Rhododendren

21.05.17 Klangparktag mit Konzert und Hauptblüte der Rhododendren

25.05.17 Dennenloher Schloss- und Gartentage – Bayerns blühendste Gartenmesse

26.05.17 Dennenloher Schloss- und Gartentage – heute gibt es Rabatte beim Eintritt!

27.05.17 Dennenloher Schloss- und Gartentage – Bayerns blühendste Gartenmesse

28.05.17 Dennenloher Schloss- und Gartentage – Bayerns blühendste Gartenmesse

 

Juni

04.06.17 Pfingstsonntagskonzert auf der Schlossterrasse und immer noch Blüten….

05.06.17 Pfingstmontagskonzert um 14 Uhr im Lustgarten

11.06.17 Klangparktag mit Konzert auf der Schlossterrasse

15.06.17 Klangparktag mit Konzert auf der Schlossterrasse

18.06.17 Klangparktag mit Konzert auf der Schlossterrasse

24.06.17 Efeu -Tag -Lassen Sie sich Dennenlohes Efeusammlung mit 430 Sorten zeigen

25.06.17 Klangparktag mit Konzert und Rosenblüte am Platnersberg

 

Juli

02.07.17 Klassiktage: Sakespeares “ Was ihr wollt“ um 18 Uhr im Lustgarten

09.07.17 Klassiktage: Benefizkonzert mit und für den Windsbacher Kanbenchor um 18 Uhr

16.07.17 Concours d´Elégance – Retro Classics Bavaria mit seltenen Oldtimern zu Gast

 

August

06.08.17 Schloss Dennenlohe ganz nah beim Privatgartentag erkunden

10.08.17 Gypsi Swing Tage im Landschaftspark – 4 Tage lang Musiksessions!

13.08.17 Privatgartentag – Immer noch Rosenblüte und Gypsi Musikklänge im Park

15.08.17 Gemütlicher Feiertag im Landschaftspark – bummeln am Dienstag…

20.08.17 Privatgartentag – der innere Garten hat geöffnet. Der Rosengarten blüht.

27.08.17 Privatgartentag – der innere Garten hat geöffnet.

 

September

03.09.17 Privatgartentag – Ferienstimmung im Schlosspark

23.09.17 Pflanzentage im Gutshof – Pflanzen kaufen und tauschen

24.09.17 Pflanzentage im Gutshof – Pflanzen kaufen und tauschen

 

Oktober

01.10.17 Hundespiel- und Pferdetage. Wedelnde Schwänze und Mähnen, Trüffelsuchkurs

03.10.17 Blätterpark – Baron Süsskind stellt die Siegergartenbücher 2017 vor

08.10.17 Die erste Birnenernte – 120 junge Bäume der Allianz Umweltstiftung zeigen sich

15.10.17 Blätterpark – Baron Süsskind liest aus den  Siegergartenbüchern 2017 vor

29.10.17 „All you can eat“ im Marstall Wirtshaus… mit anschließendem Parkspaziergang

 

(Winter)

01.11.17 Der Park hat auf Voranfrage für Gruppen und Winterausflüge bis März geöffnet

01.12.17 Die Weihnachtsfeier-Saison im Marstall Wirtshaus startet!

FDP lobt regionale Hochschularbeit

Gespräch des Kreisvorsitzenden mit „HaM“ in Treuchtlingen

Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt pflegt den Kontakt zur „HaM“ in Treuchtlingen (hier mit Prof. Sand). Foto: Feldner

Nach der Veranstaltung im vergangenen Dezember gemeinsam mit der Fachhochschule Ansbach setzt der Kreisverband Weißenbug-Gunzenhausen die Gespräche zur Hochschulpolitik fort. Gemeinsam mit Prof.  Manuel Sand dem akademischen Leiter der Hochschule für angewandtes Management in Treuchtlingen und dem Leiter des Adventure Campus, Wolfgang Feldner, debattierte der Kreisvorsitzende Thomas Geilhardt über die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven.

Aktuell sind ca. 300 Studentinnen und Studenten in Treuchtlingen eingeschrieben (Hochschulweit sind es 2.500, davon die meisten am Hauptstandort in Ismaning, was die HAM zur größten privaten Hochschule Bayerns macht) und qualifizieren sich größtenteils berufsbegleitend weiter. Die Studienrichtungen sind ausgerichtet auf die Region und deren ambitionierte Zukunft: Hierfür stehen z.B. die beiden Bachelor Studiengänge Sportmanagement und Tourismus- und Hotelmanagement.

Wir sind sehr begeistert von der Akzeptanz und der guten Zusammenarbeit mit der hiesigen Politik und Wirtschaft, aber es ist „noch Luft nach oben“ in der Region, berichtet Prof. Sand. Hier können konzertierte Impulse in den Segmenten Adventure aber auch Wellness das Hochschulkonzept weiterbringen. Unsere Studenten, so Prof. Sand weiter, kommen zunehmend aus der Region und sind teilweise weltweit im Einsatz. So zum Beispiel im Marketing bei Sportartikelherstellern, bei nationalen und internationalen Verbänden, bei Profisport-Vereinen oder im Sponsoring bei namhaften Firmen.

Thomas Geilhardt zeigte sich begeistert von dem Kleinod und überrascht, dass der Campus nicht nur ein lebendiger Studienort sondern auch ein Adventure Campus für Touristen, Sportler und Unternehmen ist. Diese Atmosphäre der Verbindung von Aktivität, Lernen und Kultur kann wie ein Sinnbild für die Zukunft der Region stehen. Bemerkenswert ist auch der technologische Standard, neben WLAN auf dem gesamten Campus, sehr gut ausgestatteten Seminarräumen gibt es auch ein professionell eingerichtetes Studio in dem Online Lernmodule aufgezeichnet werden. Wichtig ist so Prof. Sand, dass die Bildungsinstitute in der Region gut zusammenarbeiten – hier sind, spätestens seit der Bildungsregion, gute Ansätze gelegt – wie zuletzt bei der Veranstaltung „regional studieren“ in Ansbach.

Wolfgang Feldner hat lange in München und der Schweiz gearbeitet, aber ist aus Liebe zur Region zurückgekehrt und ist nun rund um die Uhr für den Campus im Einsatz. An dem Tag des Besuchs ist gerade die Jugend U13 der SpVgg Unterhaching untergebracht und die Jungs sind schon am Kicker und im Billardraum schwer aktiv, während sich die Studierenden auf die anstehende Klausur vorbereiten.

Welche Anforderungen Herr Prof. Sand an die Politik hat, fragt Thomas Geilhardt zum Abschluss des Besuchs. Ganz einfach antwortet Prof. Sand – Hochschulen in der Region als lebendiges Netzwerk fördern und als integrativen Bestandteil der regionalen Entwicklung zu verstehen. Somit können junge Menschen in der Region gehalten und der Landkreis nachhaltig aufgewertet werden.

Film mit Oradour-Überlebendem R. Hebras

Sondervorführung für Schulklassen

Stadtrat Werner Falk durfte Robert Hebras (links) im Jahr 2016 kennenlernen. Foto: Alfred Müller

Der fränkische Musical-Film „Mademoiselle Marie“, der Aussöhnung und Völkerverständigung thematisiert, wird am Dienstag, 7. März in einer Sondervorführung, die sich in erster Linie an Schulklassen richtet, im Theater Ansbach – Kultur am Schloss gezeigt. Beginn ist um 9.30 Uhr, der Eintritt beträgt 7,50 Euro, Schülerinnen und Schüler zahlen 5 Euro.

Im Mittelpunkt des Films stehen das Massaker von Oradour-sur-Glane und das Wirken von Robert Hébras. Der heute 92-Jährige und mit ihm nur noch weitere vier Männer und eine Frau, überlebten im Juni 1944 das Massaker, das die SS in dem französischen Dorf verübte. Heute ist Hébras der letzte noch lebende Zeitzeuge. Trotz seines schweren Schicksals setzt er sich seit über 70 Jahren für die Aussöhnung und Völkerverständigung zwischen Deutschen und Franzosen ein, wofür er mehrfach ausgezeichnet wurde.

Verpackt ist diese Botschaft in eine Musical-Handlung, die das Geschehen trotz der Tiefe und Schwere des Stoffes auf leichte Weise an die Zuschauer heranträgt. Schulklassen werden um Anmeldung bei Sylvie Feja vom Büro für Regionalpartnerschaften des Bezirks Mittelfranken, E-Mail: sylvie.feja@bezirk-mittelfranken.de, Telefon 0981/4664-1021, gebeten.

Der Aufstieg des IS und die USA

Von der Brutalität und Grausamkeit der IS-Kämpfer

Wir hören seit fünfzehn Jahren Begriffe und Namen aus den islamischen Ländern, die stellvertretend stehen für den politischen Umbruch und die militärischen Auseinandersetzungen in dieser permanenten Krisenregion.  Dass die Vereinigten Staaten tief verwickelt sind in den Terror, das belegt der zweifache Pulitzer-Preisträger Joby Warrick in seinem neuen Buch „Schwarze Flaggen“, das im Theiss-Verlag erschienen ist.   Er wertet ihm zugänglich gewordene Geheimdienstinformationen aus. Der Reporter der „Washington Post“ liefert eine packende Reportage. Wer das Buch liest, versteht die Welt besser.

Osama bin Laden ist weltweit sicher der bekannteste „Freiheitskämpfer“ des Islams. Ihm wird der Angriff auf das Empire Staates Building in New York vom 11. September 2001 zugeschrieben, aber es gibt noch weit brutalere Typen, die den islamischen Feldzug führen. Beispielsweise Abu Mus’ab az-Zarqawi (ein unberechenbarer Schlägertyp), Abu Muhammad al-Magdisi (der Theoretiker) oder Abu Bakr-al-Baghdadi (der Dschihadistenchef).

Die Länder des einstigen britisch-französischen Protektorats der zwanziger Jahre sind bis heute nicht zur Ruhe gekommen. Die Nahostregion ist ein Pulverfass geblieben. Die von den Briten geschaffene Enklave Transjordanien (heute:  Königreich Jordanien)  hat sich zwar unter der Ägide von König Hussein und seinem Nachfolger und Sohn Abdullah II.  aus dem direkten Kriegsgeschehen weitgehend heraushalten können, aber gebrodelt hat es dort immer. In den zwanziger Jahren waren die Ischwan-Rebellen im Land, in den sechziger Jahren die palästinensischen Guerillas und in den achtziger Jahren formierten sich Gruppen gegen die „Feinde des Islam“.  Es war der jordanische König, der 1999 rund 2500 Gefangene begnadigte, darunter Zarqawi, der als „Scheich der Schlächter“ in die Annalen Eingang fand.

Autor Warrick schildert an seinem Beispiel, wie in der Region immer wieder „Führer“ auftreten, die in ihrer Persönlichkeit sehr unterschiedlich strukturiert sind, aber eines gemein haben: die Brutalität des Kampfes gegen die Feinde des Islam und jene, die sich dafür halten. Zarqawi war im jordanischen Gefängnis Al-Dschafr. „Er ist der geborene Anführer“, diagnostiziert der Gefängnisarzt schon nach kurzer Zeit. Nach seiner Entlassung zog er nach Pakistan und Afghanistan, wo er bereits von 1989 bis 1993 zu den Helfern von Osama bin Laden gehörte. Später ging er als Al-Qaida-Kämpfer in den Irak. Es war zu der Zeit, als die Amerikaner glaubten, Freiheit und Demokratie in den Irak bringen zu müssen und US-Außenminister Povell am 5. Februar 2000 im UN-Sicherheitsrat meinte,  der Welt  den Nachweis von Massenvernichtungswaffen im Irak liefern zu können. Selbst die CIA wusste damals schon, dass das nicht stimmte. Das ignorante Vorgehen der USA gegenüber dem Irak und seiner Kultur ließ die US-Soldaten nicht als Befreier erscheinen. Zarqawi gelang es, im Irak ein Terrornetzwerk aufzubauen und Hass zwischen Sunniten und Schiiten zu schüren. Im Irak ein Chaos anzurichten, das war sein Ziel. Er hat es erreicht. Und auch in Jordanien wollte er den Machabarat (Geheimdienst) vernichten. Immer kannte Zarquawi nur ein ehrgeiziges Ziel: Sein Name sollte neben dem von Osama bin Laden stehen.

2004 gingen die grausamsten Fotos um die Welt, als Zarqawi den 22-jährigen Amerikaner Nick Berg sozusagen vor den Augen der Welt hinrichtete. Die Enthauptung signalisierte die ganze Grausamkeit der Islamkämpfer. Damit allerdings hatte er selbst unter den Islamisten die Grenzen überschritten.  Er verlor an Zustimmung und selbst die eigenen Leute nannten ihn einen „irren Verbrecher“. Als ihm  der CIA nach dreijähriger Jagd auf die Spur kam, da überlebte er einen Bombenangriff am 7. Juni 2006 bei Bagdad nicht. Mit ihm eliminierten die Besatzer einen der gefährlichsten Islamkämpfer, zugleich aber mussten im Irak-Krieg 4200 US-Soldaten ihr Leben lassen und 32000 wurden verwundet.  Und es starben 20-mal mehr irakische Zivilisten.

Natürlich hatte der Irak nach dem Abzug der Amerikaner keinen Frieden. Bis heute wird dort gekämpft. Nur die religiösen Fanatiker heißen nicht mehr Osama bin Laden oder Zarqawi.  Unter den Dschihadisten tun sich immer wieder neue fanatische Glaubenskämpfer hervor. Zum Beispiel Abu Bakr-al-Baghdad. Er formte den „Islamischen Staat“ und droht seinen Gegnern: „Ich zerteile ihre Körper, zerstückele sie vollständig.“  Aber die gemäßigten Kräfte kommen gegen die Hardliner nicht an. Selbst der ägypthische Präsident Abd al-Fattah as-Sisi, in seinem Land gewiss kein Heiliger, distanziert sich  heute von der „Tradition des Abschlachtens“  und hält den IS für „satanisch“.                 WERNER FALK

„Schwarze Flaggen“ – Der Aufstieg des IS und die USA“ von Joby Warrick, 388 Seiten, ISBN 978-3-80623477-0, Theiss-Verlag, 22,95 Euro.

 

 

Naturpark sucht die Lamm-Königin

Junge Frauen können sich jetzt als Repräsentantin  bewerben

Die amtierende Königin Gabriela Eckstein. Jetzt können sich junge Frauen um ihre Nachfolge bewerben. Foto: NPA

Wenn am 20. und 21. Mai 2017 die Herden des „Altmühltaler Lamms“ wieder durch Mörnsheim auf die Weide getrieben werden, werden sie nicht nur vom Schäfer und einem prominenten Schirmherren aus der Politik geführt: Eine charmante junge Dame in Tracht und Krone begleitet als „Altmühltaler Lamm“-Königin den fröhlich-festlichen Zug. In den vergangenen zwei Jahren füllte Gabriela Eckstein das Amt aus, nun suchen der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. und der Verein der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V. ihre Nachfolgerin. Noch bis 7. März 2017 haben junge Frauen aus dem Naturpark Altmühltal die Gelegenheit, sich um die Krone zu bewerben.

Der Lammauftrieb ist im Naturpark Altmühltal weit mehr als eine stimmungsvolle Tradition. „Die Schafbeweidung“, erklärt Schäfer Erich Neulinger, „sorgt dafür, dass die typische Kulturlandschaft unserer Gegend mit ihren Wacholderheiden erhalten bleibt.“ Ohne die Schafe würden die Talhänge zuwachsen und ein wichtiger Lebensraum für seltene Arten ginge verloren. Als Vorsitzender des Vereins der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V.  entscheidet Neulinger bei der Wahl der neuen „Altmühltaler Lamm“-Königin mit. Ihm ist wichtig, dass die Bewerberinnen Interesse an der Kultur- und Naturlandschaft des Altmühltals mitbringen. „Etwas Vorwissen aus der Landwirtschaft oder der Schäferei wäre natürlich optimal“, ergänzt der Schäfer.

Auch für die „Altmühltaler Lamm“-Produkte sollte die Repräsentantin sich begeistern. Schließlich sind die Schafherden nicht nur vierbeinige Landschaftspfleger, sondern liefern außerdem ein regionales Qualitätsprodukt, wie Christoph Würflein, der Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, betont: „Das ‚Altmühltaler Lamm’ ist ein kulinarisches Markenzeichen des Naturpark Altmühltal und gehört zu den bekanntesten Regionalmarken in Deutschland. Veranstaltungen wie der ‚Altmühltaler Lamm’-Auftrieb in Mörnsheim, die ‚Altmühltaler Lamm’-Erlebnistage am Waldgasthof Geländer oder der ‚Altmühltaler Lamm’-Abtrieb in Böhming sind echte Besuchermagneten, die jedes Jahr mehrere Tausend Gäste anziehen.“ Und deren Augen sind natürlich auch auf die „Altmühltaler Lamm“-Königin gerichtet. Die junge Frau sollte deshalb eine selbstsichere und sympathische Ausstrahlung besitzen. Sie sollte Freude daran haben, vor vielen Leuten aufzutreten und auch ein paar Worte zu sprechen. Neben den Terminen in der Region gehören Auftritte auf nationalen Messen zu ihren Aufgaben. Das „Königinnen-Zubehör“ und die Verpflegung auf Veranstaltungen werden gestellt, außerdem werden die Fahrtkosten erstattet.

Die „Altmühltaler Lamm“-Königin wird jeweils für zwei Jahre gewählt. Noch bis 7. März können sich junge Frauen aus der Region, die bereits volljährig sind, einen Führerschein besitzen und über ein Auto verfügen, für das Amt bewerben. Die Bewerbung sollte ein Foto, einen kurzen Lebenslauf und eine Erklärung, warum man das Amt übernehmen möchte, enthalten. Bewerberinnen senden ihre Unterlagen einfach an den Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., Donaupark 13, 93309 Kelheim oder per Email an info@altmuehltaler-lamm.de. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 09441/207-7325 oder unter www.naturpark-altmuehltal.de/lammkoenigin.

Neues China-Reisebuch aus dem Kunth-Verlag

Ein Land der Kontraste

Das »Reich der Mitte« ist ein kontrastreiches und außergewöhnliches Land: Hier treffen moderne Großstädte wie Peking und Hongkong auf die altehrwürdigen Klöster Tibets oder die endlosen Weiten der Inneren Mongolei. Über die Hälfte Chinas besteht aus Bergländern, Hochgebirgen und Ebenen; mindestens genauso beeindruckend ist der Himalaya mit seinen Achttausendern. An den Wasserläufen des Huang He und Jangtsekiang liegen die uralten Zentren der chinesischen Kultur mit ihren Tempeln und Pagoden. Im Unterschied zum Westen gibt es in der Küstenregion im Südosten von China keine majestätischen Gebirgsriesen, dafür gehen abwechslungsreiche Buchten in schmale Ebenen und anmutige Hügellandschaften mit Reisterrassen über. Einst haben Kaiser hier die Erhabenheit der Natur bewundert und Mönche die Einsamkeit gesucht, heute ist es das Gebiet der boomenden Millionenmetropolen.

Unterwegs in China, die Kombination aus Bildband, Reiseführer und Atlas, bietet neben besonderem Lesevergnügen auch zahlreiche Informationen, prachtvolle Abbildungen und umfassende Orientierung. Regional gegliedert werden im Hauptteil alle sehenswerten Reiseziele vorgestellt. Vier spannende Routen führen durch die schönsten Gebiete und zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten. Zusätzliche Sonderthemen zu Land und Leuten, Stadtpläne der größten Metropolen, Tourenkarten mit Piktogrammen und ein Reiseatlas sorgen für praktischen Nutzen.

„Unterwegs in China“, 344 Seiten mit 622 Abbildungen, 26,6 mal 18,5 cm, Flexobroschur, ISBN 978-3-95504-220-2, 24,95 Euro, Kunth-Verlag.