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Antrittsbesuch in Tschechien

Bezirkstagspräsident  Kroder und seine Stellvertreterin Naaß in Brünn

Bezirkstagspräsident Armin Kroder und seine Stellvertreterin Christa Naaß mit Kreishauptmann Simek in Brünn. Foto: Region Südmähren

Bezirkstagspräsident Armin Kroder reiste kürzlich zu einem Antrittsbesuch in die tschechische Region Südmähren, begleitet wurde er von seiner Stellvertreterin Christa Naaß. Sie ist Beauftragte für die Regionalpartnerschaft des Bezirks Mittelfranken mit der polnischen Woiwodschaft Pommern und für die Kontakte zu Südmähren.

Kreishauptmann Bohumil Šimek empfing die Gäste in seinem Amtssitz in Brünn, der zweitgrößten Stadt Tschechiens und dem Verwaltungssitz der Region Südmähren. Dabei kam das gegenseitige Interesse nach einer engeren Zusammenarbeit zur Sprache, die tschechische Seite strebt künftig insbesondere gemeinsame Projekte in den Bereichen Landwirtschaft und Bildung an.

In der Region Südmähren gibt es 160 Mittelschulen, die mit den deutschen berufsbildenden Schulen vergleichbar sind. Bereits diesen Herbst, spätestens im Frühjahr nächsten Jahres, ist ein Informationsbesuch tschechischer Lehrkräfte in Mittelfranken geplant. Im Rahmen des Antrittsbesuches sprachen Bezirkstagspräsident Kroder und Christa Naaß auch mit der stellvertretenden Direktorin der Tourismuszentrale Südmährens, Martina Grůzová. Dabei wurden Möglichkeiten einer Beteiligung Mittelfrankens an einer Tourismusmesse in Brünn sowie die Präsentation Südmährens auf der Freizeit-Messe in Nürnberg ausgelotet. Auf dem weiteren Programm der Gäste aus Mittelfranken stand ein Besuch des Museums für Roma-Kultur in Brünn.

Politische Grundlage für die Fahrt nach Tschechien ist ein Beschluss des mittelfränkischen Bezirkstages vom Mai 2015. Damals hatte das Gremium dafür plädiert, dass die Bezirksverwaltung gemeinsam mit der Bayerischen Vertretung in Prag und im Benehmen mit dem Auswärtigen Amt mögliche Partner und Partnerregionen in der Tschechischen Republik zwecks einer Kontaktaufnahme sondiert. Südmähren gehört in Tschechien zu den Regionen mit einem hohen wirtschaftlichen Potenzial. Daneben verfügt die Region über reiche kulturhistorische Wurzeln und wertvolle architektonische Denkmäler.

Ziel war die Burg Abenberg

Weitere Station der „Samstagsexkursionen“

Im Rahmen seiner Reihe „Samstagsexkursionen“ besuchte  der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen mit seinem Vorsitzenden Werner Falk die Burg Abenberg. Im Haus fränkischer Geschichte begaben sich die Teilnehmer mit der ausgesprochen sachkundigen Führerin Frau Engl auf eine lebendige „Zeitreise durch Franken“ vom Mittelalter bis heute: Wie kann man sich das Leben im Mittelalter vorstellen? Wie entwickelte sich Franken in der beginnenden Neuzeit? Wie wirkten sich Reformation, Bauernkrieg und 30-jähriger Krieg auf die Bevölkerung aus?

Bei der Entdeckungstour durch das Klöppelmuseum, die einzelne Teilnehmer unternahmen,  waren einzigartige Kunstwerke der Spitzenkunst zu sehen.  Nach der Burgführung trafen sich die Teilnehmer im Landhaus Kaiser, wo sie bestens bewirtet wurden. Unser Foto zeigt einen Teil der Gruppe auf dem einstigen Ritterplatz, der heute noch Schauplatz mittelalterlicher Kultur ist und der gerne von Konzertagenturen für ihre Events genutzt wird.

Thailandfest an der Wörnitz

Thailandfest in Wassertrüdingen erstmals an zwei Tagen

Am 3. und 4. August 2019, zur besten Sommerferienzeit und während der gleichzeitig stattfindenden Gartenschau der Heimatschätze, wird Wassertrüdingen wieder Schauplatz für das einmalige Thailandfest. Auch in diesem Jahr verwandelt sich der Sonnenuhrenpark in einen kleinen thailändischen Markt mit zahlreichen Essens- und Verkaufsständen. Das Speisenangebot reicht von traditionellen Thai-Curry-Gerichten über Frühlingsrollen, typische Nachspeisen sowie typische thailändische Getränke.

Im Gartenschau-Gelände auf der Sparkassenbühne im Wörnitzpark und auf der Seebühne im Sonnenuhrenpark zeigen Tänzerinnen und Tänzer auf ihr Können und verzaubern das Publikum mit bunten Gewändern und traditioneller Musik. Hier treffen Tradition und Kultur aus einem weit entfernten Land auf Neugier und Interesse der einheimischen Bevölkerung. „Das Fest ist schon weit über die Grenzen Wassertrüdingens bekannt und erfreut sich größter Beliebtheit“, weiß Nina Maurer vom Touristikservice Wassertrüdingen. Erstmals findet das Fest über zwei Tage statt. Einige Highlights konnten für dieses Jahr gewonnen werden, so hat sich beispielsweise Carving-Meister der Obst- und Gemüseschnitzkunst Somlux Ouklai angekündigt. Er zeigt im Wörnitzpark seine einmaligen und filigranen Kunstwerke. Auch eine Musikschule zeigt an beiden Tagen ihr Können beim Spielen von traditionellen Instrumenten.

Die Veranstaltung wird am Samstag um 12 Uhr offiziell auf der Sparkassenbühne im Wörnitzpark eröffnet. Danach zieht ein kleiner Festzug in den Sonnenuhrenpark, um auch dort die Gäste zu begrüßen. Das Programm dauert im Wörnitzpark bis 18 Uhr, im Sonnenuhrenpark bis ca. 21 Uhr. Am Sonntag beginnt das Fest auch in den Mittagsstunden und die Gäste haben nochmals  bis 18 Uhr Zeit sich durch die thailändische Küche im Sonnenuhrenpark zu schlemmen oder die Tänzer und Musiker zu bestaunen. Der Eintritt im Sonnenuhrenpark ist frei – für das Programm auf der Sparkassenbühne ist eine Tageskarte oder das Vorzeigen der Dauerkarte notwendig.

Parkmöglichkeiten stehen am offiziellen Gartenschauparkplatz in der Oettinger Straße 56 zur Verfügung – von dort erreicht man das Gartenschaugelände und den Sonnenuhrenpark in wenigen Gehminuten. Der Parkplatz ist von allen Zufahrtsrichtungen mit dem Gartenschaulogo ausgeschildert.

Urlaubsstimmung bei Shoppen

Superstimmung auf dem Marktplatz

Im Rahmen der Sommerkonzerte am Marktplatz die in den Abendstunden von
Bistro Adebar, Eiscafé Paradiso und der Pizzeria Pepperoncini beteiligten sich am vergangen
Donnerstag unter der Federführung des Stadtmarketingvereins auch die Einzelhandelsgeschäfte in
großer Zahl und ließen ihre Läden bis 20 Uhr geöffnet. Für die musikalische Unterhaltung sorgte
die Band EKS aus Dittenheim Michael Gabler der mit ihrer Musik zusammen mit dem Wetter für
eine sommerliche Urlaubsstimmung auf dem Marktplatz sorgte.


Mit dieser neuen Aktion finden die im letzten Jahr von Günther Neubauer (Bistro Adebar) und
Amedeo Saltelli (Eiscafé Paradiso) ins Leben gerufenen Sommerabendkonzerte am Marktplatz
eine Fortsetzung und gleichzeitig Weiterentwicklung.
Auf Initiative der beiden Gastronomen – zu denen in diesem Jahr noch die Pizzeria Peperoncino
gestoßen ist – finden unter dem Dach der KulturMacherei Gunzenhausen wieder fünf
Sommerabendkonzerte am Marktplatz statt. In Ergänzung dazu luden zahlreiche Gunzenhäuser
Einzelhändler am 13.06. und am 18.07. zum gemütlichen Einkaufen bis 20.00 Uhr in die
Gunzenhäuser Innenstadt ein. Die Idee hierzu kam von Erika Gruber, der Vorsitzenden des
örtlichen Einzelhandelsverbandes Gunzenhausen. Der Vorschlag wurde vom Stadtmarketingverein
Gunzenhausen und der städtischen Wirtschaftsförderung aufgegriffen und im Juni und Juli dieses
Jahres umgesetzt. Wer also gute Live-Musik liebt und vielleicht schon seit Langem mit Freunden,
Partner oder Familie mal entspannt Shoppen gehen wollte war beim Feierabend-Shoppen in
Gunzenhausen genau richtig.
Die teilnehmenden Einzelhändler waren ganz im Gegensatz zur örtlichen Gastronomie von der
Resonanz der verlängerten Öffnungszeiten in ihren Geschäften etwas enttäuscht. Dies war aber in
der sommerlichen Witterung begründet die die zahlreichen Besucher lieber auf dem Marktplatz das
Urlaubsflair genießen ließ als sie in die Geschäfte führte. Es zeigte sich dabei,dass die Geschäfte
in der Weißenburger Straße schlechter frequentiert wurden als die Einzelhändler direkt am
Marktplatz. Die Gastronomen waren dagegen wieder begeistert von ihren vollen Biergärten und die
Metzgerei Storchenfischer sorgte mit ihrem Bratwurstturm dafür dass alle zeitnah mit Speisen
versorgt werden konnten und auch für den kleinen Hunger etwas angeboten wurde.
An der Aktion des Einzelhandelsverbandes beteiligten sich am vergangenen Donnerstag die
Parfümerie Neidhardt, das Modehaus Steingass, s.Oliver Store, Street One Store, CECIL Store,
Bags and More, Schreibwaren Glaser GmbH, S-Kultur, Äni´s Fashion, Buchhandlung am
Färberturm, G&B Bekleidung, Brillen Dernerth, Desirée Moden, das Foto-Atelier Braun und
Kaffetechnik Piesche. Sie hatten sich auch zahlreiche Aktionen ausgedacht. So konnte man vor
dem Foto-Atelier Braun am Glücksrad drehen, sich von Melena Renner ein Freibier ausgeben
lassen oder sich im kleinsten Kaffee der Stadt bei Kaffetechnik Piesche vom Einkaufsstress ohne
Musikbeschallung erholen.
Auch für Wirtschaftsförderer Andreas Zuber war die Veranstaltung wieder ein Erfolg. Es war die
richtige Entscheidung mit dem Einzelhandelsverband die Geschäfte rund um den Marktplatz bei
den Sommerkonzerten an zwei Abenden mit ins Boot zu holen.
Mehr Bilder vom Sommerkonzert mit Feierabendshoppen auf dem Marktplatz finden Sie auf
unserer Facebookseite altmuehlfranken.online.
KLAUS HEGER

Historiker tagten in Spalt

Empfang durch Bürgermeister Udo Weingart

Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer dankte dem Spalter Bürgermeister Udo Weingart für seinen temperamentvollen und leidenschaftlichen Vortrag. Foto: FR Presse

Vom Lebensgefühl in seiner historischen Kleinstadt schwärmt Bürgermeister Udo Weingart: „Hopfen-Bier-Spalt“, das ist unser Markenimage, sagt er den Besuchern. Am Wochenende waren es die Mitglieder des Historischen Vereins für Mittelfranken, die im HopfenBierGut-Museum tagten. Verbunden damit waren ein Empfang durch den Bürgermeister, die Mitgliederversammlung, ein Vortrag von Prof. Dr. Johannes Burkhardt über die Regionalisierung der historischen Erinnerungskultur sowie eine Exkursion zur benachbarten Burg Wernfels und in die Deutschordensstadt Ellingen.

Weingart nutzte die Gelegenheit, zum erstarkten Selbstbewusstsein seiner Kommune zu reden, aber auch um deren Herausforderungen aufzuzeigen. Ein Kraftakt sei es gewesen, das alte Kornhaus aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Der Komplex mit seinen 38 Metern Länge und fünf Geschossen sei heute das Aushängeschild für ein modernes Stadtmarketing. Spalt, das als „Genussort in Bayern“ zertifiziert wurde und bei der Tourismuskampagne des ADAC den 3. Preis bekam, sei zu einem  historischen Städtchen mit Lebensqualität geworden. Jetzt will der Ort beim Wettbewerb „Heimatort Bayern“ punkten. Er befindet sich unter den letzten zwei aus Mittelfranken. Ende August wird das Ergebnis erwartet.

Udo Weingart („Stehen bleiben dürfen wir nicht“) betonte, die Stadt profitiere von der Attraktivität des Fränkischen Seenlands. Er bekannte sich gegenüber Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer (er leitete als Vorsitzender des Historischen Vereins für Mittelfranken die Tagung) zu „Innovationen mit Gefühl“ am Brombachsee. Die Faktoren Kultur, Genuss, Bier und Natur seien imageprägend für das Städtchen, das in Deutschland die einzige kommunale Brauerei betreibe. Seine Bilanz nach 18 Jahren: „Wir sind sehr gut unterwegs“.  Weingart setzt konzeptionell auf die Philosophie der Entschleunigung und sieht sich bestätigt: „Münchner und Stuttgarter kommen zu uns, weil sie die Dynamik der Großstadt überfordert.“ Der Altstadt mit ihrem Hopfenmuseum misst er sogar ein Alleinstellungsmerkmal im Land zu. „Während andernorts die Gastronomiebetriebe schließen, kommen bei uns die Wirtssöhne als gut qualifizierte Küchenchefs aus dem Ausland zurück, um die elterlichen Betriebe zu übernehmen“, erklärt er stolz. „Wir haben eine Brauerei mit Geschichte und Geschichten“, umschreibt der Rathauschef, der jetzt eine „Biermeile“ entwickelt, beispielsweise mit einer Bierverkostung im dunklen Braukeller.

Bei allem Optimismus („Wir sind derzeit relativ zufrieden“) sieht Weingart aber auch die Probleme, die auf die Stadt zukommen, wenn der Hopfenanbau weiterhin an Bedeutung verliert. Derzeit gibt es im Spalter Anbaugebiet, das Hersbruck bis Kinding reicht,  noch 60 Hopfenbauern, die 390 Hektar bewirtschaften, aber: „In zwanzig Jahren wird es diese Kulturlandschaft nicht mehr geben.“  Hoffnung macht ihm ein Umdenken von „Billig, billig“ hin zu mehr Qualität. „Wir spüren“, so der kommunale Brauereichef, „dass sich etwas ändert, denn unser Aromahopfen wird weltweit stark nachgefragt.“ Die 40-prozentige Umsatzsteigerung in den letzten Jahren führt er darauf zurück, dass die Spalter auf die Veränderungen in der Gesellschaft und bei den Verbrauchergewohnheiten schneller reagiert haben als andere Wettbewerber. Und er setzt auf den regionalen Markt, denn: „Der Lebenmittelmarkt ist ein schwieriger Partner, er handelt knallhart und man wird erpresst. Deshalb müssen wir uns trauen, manchmal auch Nein zu  sagen.“ Bei der Kostenstruktur müssten die kleinen Brauereien aufpassen, „denn die Mengenproduktion wird uns nicht glücklich machen“.

 Buch über Gunzenhäuser Zinngießer

Auf der Mitgliederversammlung des Historischen Vereins äußerte sich stellvertretender Vorsitzender und Schriftleiter Prof. Georg Seiderer zum Jahresprogramm 2019. Es ist geplant, das Jahrbuch mit dem thematischen Schwerpunkt „Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg und die Belehnung der Burggrafen von Nürnberg mit dem Kurfürstentum Brandenburg“ herauszugeben, ferner soll in der Reihe „Mittelfränkische Studien“ ein Beitrag von Hans Himsolt zum „Zinngießerhandwerk in Gunzenhausen“ erscheinen.

Der Verein wird sich auch mit einem Antrag von Dr. Konrad Vanja vom Förderverein zur Sanierung des Retty-Palais in Ansbach mit dem Anbringen einer Erinnerungstafel an Ritter von Lang, dem Gründer des Historischen Vereins für Mittelfranken, befassen. Zudem soll geprüft werden, in welchem Umfang sich der Verein an der Sanierung des historischen Stadtfriedhofs mit seinen einmaligen Grufthäusern beteiligen kann. Nach Einschätzung von Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer ist die Anlage „einzigartig nördlich der Alpen“.

Seine Jahrestagung 2020 wird der Verein in Herrieden abhalten. Nach den gelungenen Exkursion nach Böhmen soll im nächsten Jahr wieder eine zweitägige Bildungsreise angeboten werden.

Landesstiftung gibt Geld

Mittel auch für Berolzheimer Kirche

Die Bayerische Landesstiftung stellt erneut Mittel für die Sanierung, Restaurierung beziehungsweise den Umbau von denkmalgeschützten Objekten zur Verfügung. Bei der aktuellen Förderrunde erhält in Altmühlfranken die Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael Berolzheim 25.500 Euro für die Kirchensanierung.

Der Erhalt denkmalgeschützter Gebäude ist auch ein Bewahren unserer Kultur und unserer Geschichte. Daher freut es mich ganz besonders, dass durch die Bayerische Landesstiftung in Markt Berolzheim die Instandsetzung der Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Michael gefördert wird“, so der Stimmkreisabgeordnete Manuel Westphal.

Der Kirche wird seitens des Freistaates „überregionale Bedeutung“ beigemessen, wie es in den Bescheiden heißt. „Es ist toll, dass solche Gebäude in unserer Heimat eine derartige Strahlkraft besitzen, sodass sie in einem landesweiten Programm gefördert werden. Von der dringenden Sanierungsbedürftigkeit, aber auch von der wertvollen Ausstattung der Kirche habe ich mich während eines Gemeindebesuchs im vergangenen Jahr bereits überzeugt. Nachdem ich nun Mitglied im Stiftungsrat der Bayerischen Landesstiftung bin, konnte ich mich auch direkt für eine Förderung einsetzen“, erklärt Westphal.

Seit ihrer Gründung 1972 hat die Bayerische Landesstiftung bereits zahlreiche Projekte unterstützt. Gefördert werden Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen von bedeutenden Bau- und Kunstdenkmälern sowie Baumaßnahmen bei überregional bedeutsamen nichtstaatlichen Museen.

Im sozialen Bereich werden bedeutende Bauprojekte insbesondere in der Alten- und Behindertenhilfe gefördert. Aber auch herausragende Projekte der Kinder- und Jugendhilfe können von der Bayerischen Landesstiftung mit Investitionszuschüssen unterstützt werden.

Edwin Habermeyer vereidigt

Nachfolger von Volker Sanwald

Im Stadtrat von Gunzenhausen hat sich eine Veränderung ergeben. Volker Sanwald von der CSU, der seit elf Jahren dem Plenum angehörte, schied auf eigenen Wunsch aus. Er gab dafür familiäre Gründe an und wies auf seine existenzielle Lage, die eine starke zeitliche Inanspruchnahme erfordert. Sanwald betreibt das Touristikunternehmen San-aktiv-Tours.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz würdigte den Einsatz von Volker Sanwald (rechts)  im Hinblick auf die Neuausrichtung der Gunzenhäuser Kirchweih, die Organisation der Kirchweihbuam und die touristische Infrastruktur. Sanwald sagte, er habe sein Mandat immer als Ehre empfunden. Seinen verbliebenen Kollegen schenkte er ein „Stadt-Memo für Mäner ab 50 und Frauen ab 40“ und verband damit die nicht ganz ernst gemeinte Empfehlung: „Wer das Spiel nicht versteht, sollte mir nachfolgen.“

Nachrücker auf der CSU-Liste ist der Ortssprecher Edwin Habermeyer aus Oberasbach (links). Er arbeitet künftig im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur sowie im Personalausschuss mit.

Foto: FR Presse

Bayerisches Schulsystem kennengelernt

Angehende amerikanische Schulleiter waren in Gunzenhausen

Eine 15-köpfige Delegation der Saginaw Valley State University war in Finnland und in Bayern unterwegs, um die jeweiligen Schulsysteme kennenzulernen. Die amerikanischen Gäste besuchten die Hochschule in Ansbach sowie die Grundschule Süd und das Simon-Marius-Gymnasium in Gunzenhausen.

Angeführt wurde die Gruppe von den beiden Professoren der Hochschule John Kaczynski, dem Ehemann von Martha Zehnder und Mary Ann Ackermann, der Bürgermeisterin von Frankenmuth. Die Gruppe bestand aus Schulleitern und angehenden Schulleitern aus verschiedenen Schulen in Michigan. Durchgeführt wurde die Reise im Rahmen des Gerstacker Fellowship Programms. Die Gerstacker-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Qualität von Bildung zu erhöhen, z.B. in Form von Schulungen und Kursen für pädagogisches Führungspersonal, und dafür sogar einen eigenen Lehrstuhl an der Saginaw University eingerichtet.

An der Hochschule Ansbach lernten die Teilnehmer die Präsidentin der Hochschule Prof. Dr. Ute Ambrosius und Prof. Dr.-Ing. Helmut Roderus kennen. Nach einer Besichtigung der Räumlichkeiten der Hochschule stand die Hochschulleitung für eingehende Gespräche zur Verfügung. Auch ein Besuch bei der Stadt Ansbach mit Empfang durch Oberbürgermeisterin Carda Seidel und eine Stadtführung standen auf dem Programm.

Am nächsten Tag war „Gunzenhausen-Day“ angesagt. An der Grundschule Süd erhielt die Gruppe zunächst eine Einführung in das bayerische Schulsystem generell. Schulleiterin Ingrid Pappler zeigte die verschiedenen Schultypen auf und beleuchtete auch die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems, die Schülern immer einen Weg zum Weitermachen bietet. Besonders beeindruckt waren die amerikanischen Gäste vom Schuldorf mit all seinen Möglichkeiten und vor allem von der Verbindung jedes einzelnen Klassenzimmers zur Natur.

Nächster Programmpunkt war ein Besuch am Simon-Marius-Gymnasium. Dort stellten Christel Seidenath, Margot Deininger-Meyer und Anita Dommel zunächst die Ausbildung an Gymnasien im Allgemeinen und die Ausbildung am Simon-Marius-Gymnasium im Speziellen vor. Die Gäste stellten viele Fragen zum Fächerangebot, Inhalten, Methoden und vielem mehr. Besonders spannend fanden sie, dass es an deutschen Schulen ein Fach „Religion“ gibt, was in den USA durch die Verfassung verboten ist.

Anschließend ernten die Gäste zunächst einige Beispiele aus dem naturwissenschaftlichen Bereich kennen, in dem das Simon-Marius-Gymnasium traditionell sehr gut aufgestellt ist. Die Experimente-AG, die von der Chemielehrerin Frau Ebert betreut wird, zeigte Versuche, mit denen Zucker in allen möglichen Lebensmitteln nachgewiesen werden kann, sowie einen, durch den von Löschstiften hervorgerufene faszinierende Farbveränderungen bei Magic Colours analysiert werden. Beim Gang durch die Vorbereitungs- und Fachräume staunten die amerikanischen Fachleute nicht schlecht über die moderne und umfangreiche Ausstattung der mittelfränkischen Schule, wozu auch die Whiteboards in den Unterrichtsräumen gehören.

Als Nächstes wurden die Besucher ins All entführt, denn im Physik-Stockwerk erläuterten die Schülerinnen Jana Kahr und Isabell Loser den von Schülern gestalteten Planetengang, auf dem maßstabsgetreu die wichtigsten Planeten unseres Sonnensystems aufgehängt sind. Das alles natürlich auf Englisch, dessen Beherrschung die beiden Schülerinnen souverän unter Beweis stellten.

Nachdem die Gäste ein weiteres Stockwerk erklommen hatten, stellten ihnen Schüler und Schülerinnen der Klasse 9c ihr Unterrichtsprojekt zu den „Native Americans“ vor, wie sie die „Indianer“ politisch korrekt nannten, was von den amerikanischen Lehrkräften lobend zur Kenntnis genommen wurde. Außerdem erzählten die Schüler, dass sie im Englischunterricht nicht nur die Sprache lernen, sondern sich auch mit Geschichte und Kultur der englischsprachigen Länder beschäftigen. Zum Abschluss stellten sie sich den Fragen der Besucher und freuten sich über die Anerkennung, die ihnen von den amerikanischen Lehrern gezollt wurde.

Nach der Besichtigung einiger Werke im Kunstsaal fanden sich schließlich alle im farbenfrohen flexiblen Klassenzimmer zum gemeinsamen Kaffeetrinken ein, bei dem der Gesprächsstoff nicht ausging, so dass die ganze Truppe etwas verspätet, aber sicher mit vielen neuen Eindrücken und Anregungen wieder aufbrach.

Eine kleine Stadtführung in Gunzenhausen schloss sich den Schulbesuchen an. Ingeborg Herrmann, die Leiterin der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Gunzenhausen, hatte den Besuch vorbereitet und zusammen mit dem 2. Vorsitzenden des Freundeskreises Frankenmuth-Gunzenhausen, Friedrich Kolb, begleitet.

Ansbacher Johannes Meier rückt nach

Dr. Ralph Müller trat von seinem Mandat als Bezirksrat zurück

Johannes Meier ist neuer Bezirksrat der AfD.

Sein Mandat als Mitglied des mittelfränkischen Bezirkstages hat der AfD-Politiker Dr. Ralph Müller zurückgegeben. Der Altdorfer gehört aber weiterhin dem Bayerischen Landtag als Mitglied an. Müllers Nachrücker ist sein Parteikollege aus Ansbach, Johannes Meier. Der 30-Jährige wurde in der jüngsten Sitzung des Bezirkstages von Bezirkstagspräsident Armin Kroder als neues Mitglied des Gremiums vereidigt.
Johannes Meier wird künftig als Listennachfolger von Dr. Ralph Müller dem Wirtschafts- und Umweltausschuss, dem Liegenschaftsausschuss sowie dem nichtöffentlich tagenden Rechnungsprüfungsausschuss angehören. Außerdem wird er Mitglied des Anlageausschusses und des Anlagebeirates der Mittelfranken-Stiftung Natur-Kultur-Struktur.

Johannes Meier wurde in Nürnberg geboren und lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Ansbach. Beruflich arbeitet er in einer Führungsposition im Einzelhandel.

Altmühlfränkischer Fisch auf dem Tisch

Slow Food Altmühlfranken präsentierte sich in Muhr am See

Gastronom Bernhard Heinz präsentierte altmühlfränkischen Fisch. Links Fischzüchter Markus Goldschmitt, rechts Slow Food-Präsident Dieter Popp. Foto: FR Presse

Slow Food ist eine weltweite Vereinigung von bewussten Genießern und mündigen Konsumenten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten. Die Bewegung fördert eine verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, eine artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt. Und sie bringt Produzenten, Händler und Verbraucher miteinander in Kontakt, vermittelt Wissen über die Qualität von Nahrungsmitteln und macht so den Ernährungsmarkt transparent.

Die Non-Profit-Organisation ist bundesweit an rund 100 Orten präsent, darunter seit 2012 mit einem Convivium (=Tafelrunde) in Altmühlfranken. Repräsentant ist der europaweit agierende Regionalberater Dieter Popp (Haundorf), der auch schon als Regionalmanager des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen tätig war und in diesem Job seine Duftmarken gesetzt hat. Die „edition altmühlfranken“ ist eine davon.

Einige Male im Jahr lädt das Convivium Altmühlfranken seine Mitglieder und Freunde ein, um in den gastronomischen Mitgliedsbetrieben zu erleben, wie die Philosophie lokal in die Tat umgesetzt wird. Das Gasthaus „Zum Hirschen“ von Bernhard Heinz und Ines Wieland in Muhr am See war kürzlich der Event-Ort zum Thema „Altmühlfränkischer Fisch – frisch auf den Tisch“. Das Haus, das seit 170 Jahren besteht und zu dessen Schmuck der vor einigen Jahren sanierte historische Pferdestall zählt, darf sich zu den vorzüglichen gastronomischen Adressen im Fränkischen Seenland zählen.  Worauf die Wirtsfamilie stolz ist: die Nachfolge ist gesichert, denn Sohn Max mischt bereits voll mit und verkörpert die Perspektive für das Familienunternehmen. Das Gasthaus „Zum Hirschen“ hat übrigens noch ein altes Wasserrecht. Die  Brunnenstube, heute Hälterung für die Fische, wird gespeist von der alten, hölzernen „Büchelberger Leitung“.

Dieter Popp, der Präsident des Conviviums Altmühlfranken, hatte Fischzüchter Markus Goldschmitt aus Gunzenhausen als Experten gewinnen können, der den zwischen den vier Gängen Interessantes aus der Welt des Karpfens, des Saiblings und des Zanders erzählte. So hörten die regionalen Genussfreunde, dass der fränkische Karpfen das Prädikat „ggk“ trägt, was so viel heißt wie „geographisch geschützter Karpfen“.

Was die Familie servierte, das fand allseits ein dickes Lob.  Die Fischsuppe aus Zander mit Egerlingen an Bärlauch öffnete den Magen, dann folgte ein „Duett vom Karpfen“ (frisches und heißgeräuchertes Filet), gefolgt von Saibling mit eingelegtem Kürbis, Zwiebel und schwarzem Meerrettich und einem Zanderfilet auf Blattspina mit Emmer-Risotto. Aus dem Vorratskeller kam die Dessertvariation aus „Kalber“ Kirschen mit Rum, Quittengelee, eingemachten Birnen und einem Walnussparfait vom Gelben Berg. Die Frankenweine aus Volkach (Weingut „Zur Schwanne“), Iphofen (Weingut Wirsching) und Castell (Weingut Castell), dazu ein Brombachseer Bohnapfel mit Quitte (Most aus Altmühlfranken) rundeten den abendlichen Genuss ab.

WERNER FALK