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Virtueller Stadtführer

„Gunzenhausen mit dem Smartphone entdecken“

Die Besucher von Gunzenhausen können künftig die Stadt via Online-Stadtführer kennenlernen.   Achim Knöchel aus Marktbreit („mooobi“) hat eine App erstellt, die Informationen (Texte, Bilder, Videos)  zu den Sehenswürdigkeit und Attraktionen in Gunzenhausen liefert.

Die Handhabung ist ganz einfach: Mit der Kamera des Smartphones den QR-Code an den sieben Spots in der Altstadt scannen und den Inhalt auswählen.

Das Angebot ist vor allem für flüchtige Besucher interessant, die sich rasch einen Eindruck von Gunzenhausen machen wollen. Sie können anhand der Videoclips von je zwei Minuten Dauer einen virtuellen Stadtrundgang machen, der sie zu historischen Gebäuden (Zoacha-Palais, Haus des Gastes, Spitalkirche, Blasturm, Marktplatz, Stadtkirche und Färberturm), Freizeiteinrichtungen in und um Gunzenhausen sowie zu geschichtlichen Stätten (Kultur und Geschichte) führt. Mit der App können Gäste aber auch eine klassische Gästeführung buchen.

Touristikchef Wolfgang Eckerlein weist darauf hin, dass das Angebot nicht in Verbindung steht mit einer Offensive von drei Frauen, die einen Onlinestadtrundgang anbieten. Bei ihnen handelt es sich um Personen, die sich bemüht haben, Stadtführererinnen zu werden. Sie haben aber die Prüfung nicht bestanden und machen daher selbständig ein Stadtrundgangangebot.  Sie gehören also nicht zu den offiziellen 15 Stadtführern.

Corona kontra Kultur

Veranstaltungen fallen der Pandemie zum Opfer

Vom österlichen Natur- und Handwerkermarkt über das Bürgerfest, die Kirchweih und den Kulturherbst bis zum Weihnachtsmarkt reicht das Angebot von Veranstaltungen in diesem Jahr, die der Corona-Pandemie zum Opfer fallen. Wie Wolfgang Eckerlein, der Tourismuschef von Gunzenhausen, in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur darlegte mussten heuer auch die beliebten Falkengarten-Konzerte gestrichen werden.  Die behördlichen Auflagen sind zu hoch. Anstelle von 92 Biertischgarnituren könnten nur 30 aufgestellt werden, statt 970 Menschen könnten nur 200 bewirtet werden.

Wie Eckerlein hochrechnete, sind die Ausfälle im Tourismus gewaltig. Allein bisher fehlen rund 45000 Übernachtungen von Januar bis Mai. Das entspricht einer finanziellen Einbuße von 4,7 Millionen Euro. Der Betrag ist nicht aus der Luft begriffen, sondern beruht auf einer Erfahrungsstatistik, wonach Urlaubsgäste 105 Euro am Tag ausgeben.  Hauptsächlich betroffen sind die Übernachtungsbetriebe mit einem Verlust von 1,7 Millionen Euro und die Gastronomie mit 1,3 Millionen Euro.

In aller Klarheit stellte Bürgermeister KH Fitz fest, dass s heuer keine Kirchweih geben wird, auch keine „Ersatzkirchweih“. Wohl aber bemühe man sich, den Anfragen von Schaustellern entgegenzukommen und eine Sondernutzung von geeigneten Flächen in der Altstadt über einen Zeitraum von drei Wochen (August/September) zu ermöglichen.

Zu den Ausfällen zählt auch das Theater- und Konzertprogramm 2020/2021 mit sechs Veranstaltungen und etlichen Veranstaltungen von freien Agenturen. Von den 700 Plätzen in der Stadthalle dürften nur 113 verkauft werden. Unter Coronabedingungen könne das Programm nicht durchgezogen werden. Jetzt will aber das Kulturamt überlegen, ob regionale Künstler bereit seien, vor einem reduzierten Publikum auftreten.

Erfolgreiches Citymanagement

Imagegewinn für Gunzenhausen

Weil Gunzenhausen schon vor sieben Jahren in ein aktives Citymanagement eingestiegen ist, gehört es heute zur Spitzengruppe von mittelfränkischen Städten, die ein erfolgreiches Stadtmarketing betreiben.

Im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur hat Stadtrat Werner Falk (FDP) festgestellt, dass es die richtige Strategie war, frühere Einzelaktionen von IHK, Einzelhandelsverband, Werbegemeinschaft und weiteren Verbänden unter dem Dach des Citymanagements zusammenzufassen. Damit einher gegangen ist ein Imagegewinn für Gunzenhausen. Man dürfe aber nicht nachlassen und müsse die bisher laufenden Aktionen kontinuierlich ausbauen.

Die Reihe von Anerkennungen, zuletzt der Stadtmarketingpreis des Bayerischen Wirtschaftsministers, sind Belege für ein kreatives Handeln. Dafür gelte es dem Citymanager Jocher, dem Wirtschaftsreferenten Zuber und Jeanette Holzschuh, der Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins, zu danken. Mit fünf weiteren bayerischen Städte habe Gunzenhausen den Preis bekommen (konkret für den digitalen Adventskalender).

Die Betriebe müßten ihre Qualität verbessern. Dazu gehörten auch Chefs, die dem Neuen gegenüber aufgeschlossen seien. Sie müßten sich ebenso weiterqualifizieren wie ihre Mitarbeiter. Das gelte vor allem für die Onlinepräsentation.

Werner Falk sprach sich für eine enge Verzahnung der Onlineangebote von „ingunzenhauen.de“ mit „inaltmuehlfranken.de“ aus. Die Onlineplattform des Kreises werde derzeit von 28 Firmen bedient, leider seien nur drei Gunzenhäuser Firmen dabei.

Lustige Kapuziner…

…im Freilandmuseum, wo der Bartel den Most holt

Most aus dem Museum wird in der Mühle aus Unterschlauersbach im Frän-kischen Freilandmuseum ausgeschenkt. Fotos: Margarete Meggle-Freund und Ute Rauschenbach


In der Mühle aus Unterschlauersbach im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirk Mittelfranken wird der Museumsmost ausgeschenkt. Dazu gibt es Griebenschmalzbrot. Erfahrene Museumsbesucher legen hier – etwa in der Mitte des Museumsgeländes – gerne einen kleinen Zwischenstopp ein. We-gen seiner natürlichen Kohlensäure und zusätzlich mit Mineralwasser ge-spritzt ist Most ein erfrischendes Sommergetränk. Most wurde traditionell das ganz Jahr über getrunken, weil er neben Bier und Wein in der Zeit vor der Erfindung des Sterilisierens am Land das einzige haltbare Getränk dar-stellte. Im Herbst hat der junge Most noch einen geringeren Alkoholgehalt. Im Winter trinkt man den Most auch erwärmt als Glühmost.

Die Herstellung von Most

Der Museumsmost wird aus den vielen alten Apfel- und Birnensorten, die im Freilandmuseum gepflegt werden, hergestellt. Typische Sorten für die Mostherstellung sind z.B. der Bohnapfel, der Brettacher oder der Rote Trie-rer Weinapfel. Auch aus Quitten oder Trauben lässt sich Most gewinnen. Aus den späten und holzigeren Sorten mit einem höheren Gerbstoffanteil, die an sich nicht schmecken, wird der beste Most gewonnen. Dazu wird zuerst das Obst zerkleinert, dann der Saft kalt gepresst. Traditionell ließ man den Saft nun einfach gären. Zur Klärung gab man Speierlingssaft hinzu, der mit ihrem hohen Gerbstoffgehalt dazu beitrug, dass der Most klar wird. Heute wird der Gärvorgang kontrolliert: Er wird mit Weinhefe gestartet; nach Beendung der Gärung wird auch Schwefel zugesetzt, der verhindert, dass der Most oxidiert. Zur Sicherheit der Museumsbesucher wird das Ergebnis heute mit Laborproben kontrolliert.

Most in Franken

Die Herstellung von Most ist schon in der Antike nachgewiesen und für Franken seit dem Spätmittelalter belegt. Im 18. und 19. Jahrhundert propagierten die Volksaufklärer den Obstbau am Land stark. Damit wurde auch der Most zum verbreiteten Alltagsgetränk. Das große aufklärerische Nachschlagewerk „Zedlers Universallexikon“ von 1731-54 ordnet den Obst-most als Getränk am Lande ein: „Er wird gemacht, wo es viel Obst gibt, da sich denn die Landleute sehr befleißigen, einen dergleichen aus Obst gepreßten Most statt ihres Getränks zu bereiten.“

Für Mainfranken in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schreibt Otto Beck, der große Sammler der traditionellen Kultur am Lande in Mainfranken, dass besonders aus den „Hänserbirnen“ Most gewonnen wurde. Birnenmost ist etwas milder als der Apfelmost. Beck schreibt von einer Familie, in der jeden Tag vier Liter Most geholt worden. Davon habe der Vater 1,5 Liter getrunken. Die Keramikkrüge, in denen der Most aus dem Keller geholt wurde, hießen „Bartel“ . Die Unterfranken schreiben sich das Sprichwort „Wissen, wo der Bartel den Most holt“ zu. Vielleicht heißen ja die Krüge nach dem Sprichwort – oder umgekehrt. Die Redensart ist jedenfalls schon seit dem 17. Jahrhundert literarisch belegt und meint so viel, wie „gut Bescheid wissen“.

Lustige Kapuziner – Kuchen mit Most

Der unter dem Namen „Lustige Kapuziner“ bekannte Mostkuchen wird aus einem einfachen Biskuitteig schnell gemacht. Mit warmem Most getränkt wird er schön saftig. Bäckt man ihn aber in kleinen Törtchenformen und garniert ihn entsprechend mit Sahne oder gar einem Mostchadeau (= Mostschaum), wird er zum feinen Dessert. Ich habe ihn hier mit den hand-gelöteten Törtchenformen meiner Urgroßmutter, die klassische Wiener Küche gekocht hat, gebacken und auf Glastellerchen und Serviette aus den Sechzigerjahren serviert.

Lustige Kapuziner – Kuchen mit Most


Für eine Kastenform von 30 cm benötigt man: 4 Eier, 100g Vollrohrzucker, 100g Semmelbrösel, 350 Milliliter Most, 2 Teelöffel Rohrzucker, ½ Teelöffel Zimt und eine Prise gemahlene Nelken.
Zuerst werden die Eier getrennt. Das Eiweiß wir zu Schnee geschlagen. Dann wird das Eigelb mit dem Zucker cremig gerührt. Anschließend die Semmelbrösel unterrühren und den Eischnee unterheben. Eine Kastenform einfetten und mit Semmelbrösel ausstreuen oder kleine Törtchenformen mit Muffinpapier auslegen. Sofort bei 130 Grad im Umluftherd 35 Mi-nuten backen – die Törtchen etwas kürzer. Den Most mit Rohrzucker, Zimt und Nelken wür-zen und erwärmen. Den warmen sirupartigen Most über den Kuchen gießen. Nach Belieben mit Schlagsahne oder einem Weinschaum aus Most garniert servieren.
DR. MARGARETE MEGLE-FREUND


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SeenLandMarkt erst 2021

Vorfreude auf den SeenLandMarkt geht in die Verlängerung

Liebhaber von Kunst, Kultur und Kulinarik haben den Termin bereits zum zehnten Mal im Veranstaltungskalender vorgemerkt – leider muss der Markt mit seinen regionalen Erzeugnissen nun auf das kommende Jahr verschoben werden.

Schönes entdecken, Gutes genießen, entspannt bummeln unter freiem Himmel am idyllischen Seeufer: beim SeenLandMarkt auf der Badehalbinsel Absberg präsentieren Jahr für Jahr über 130 Aussteller zwei Tage lang kreative Vielfalt mit Seeblick. Besucher tauchen ein in die Welt der Töpfer, Drechsler, Schmuckhersteller und vieler anderer (Kunst-)Handwerker, die ihr Können zum Teil direkt am Stand vorführen.

„Die Terminverschiebung wurde durch die Ausweitung des Veranstaltungsverbots unausweichlich und trifft unsere regionalen Aussteller, wie auch unsere zahlreichen treuen Besucher schwer“, erklärt Manuel Westphal, Vorsitzender des Zweckverbands Brombachsee. „Umso mehr freuen wir uns, unseren beliebten SeenLandMarkt im kommenden Jahr wieder unbeschwert genießen zu können.“

Am 5. und 6. Juni 2021 öffnet die Region wieder ihre Schatztruhe und begeistert aufs Neue ein breites Publikum mit Kunst, Kultur und Kulinarik. Für Haus und Garten, für Körper und Seele erwartet die Gäste ein breites Angebot hochwertiger Produkte aus der Region. Da findet jeder seinen Geheimtipp!

Auf dem Genussmarkt werden regionale Erzeugnisse und Feinkost angeboten, wie etwa Honig, Käse, Weine und Liköre, Marmeladen, Öle, Aufstriche und vieles mehr. Im großzügigen Marktbiergarten können sich die Besucher von ihrem Einkaufsbummel erholen und sich an den zahlreichen Kulinarikständen mit Essen und regionalen Bieren versorgen.

Nachwuchsbands und -Musiker aus der Region können sich bis zum 30. September 2020 beim Zweckverband Brombachsee bewerben, um das musikalische Rahmenprogramm im gemütlichen Biergarten des Marktplatzes zu bereichern.

Weitere Informationen unter www.zv-brombachsee.de/seenlandmarkt oder unter 09144- 571.

Die ersten Entscheidungen

Stadtrat hat sich konstituiert

Für den Gunzenhäuser Stadtrat hat am 6. Mai die Arbeit begonnen, und zwar mit der Wahl der  beiden Bürgermeister-Stellvertreter, der Ausschussmitglieder und dem Beschluss über die Geschäftsordnung und Satzung für die Periode 2020-2026. Zum 2. Bürgermeister wurde auf Vorschlag der CSU der Grünen-Stadtrat Peter Schnell mit 17 Stimmen gewählt. Auf seine Gegenkandidatin Bianca Bauer (SPD), die sich selbst vorschlug, entfielen fünf Stimmen, auf Christoph Mötsch eine Stimme. Dritte Bürgermeister ist Friedrich Kolb (CSU), der von Peter Schnell vorgeschlagen wurde (15 Stimmen), 8 entfielen auf Bianca Bauer. Knapp mit 12:11 Stimmen hatten die Grünen Erfolg mit ihrem Antrag auf zwei Ausschuss-Sitze (die anderen: CSU 3 plus Bürgermeister, Grüne 2, SPD, FW und FDP je 1. Sie begründeten den Antrag mit ihren nunmehr 5 Stadträten (bisher 3) und der Tatsache, dass sie die zweitstärkste Fraktion stellen.

Werner Falk und Sigrid Niesta-Weiser arbeiten in folgenden Ausschüssen mit:

Bauausschuss: Sigrid Niesta-Weiser, Grundstücksausschuss: Sigrid Niesta-Weser, Bildung und Soziales: Werner Falk, Wirtschaft, Tourismus, Kultur: Werner Falk, Personalausschuss: Sigrid Niesta_Weiser, Stiftungsausschuss: Sigrid Niesta-Weiser, Rechnungsprüfung: Werner Falk, Haupt- und Finanzausschuss: Werner Falk, Ratsausschuss: Werner Falk, Stadtwerke-Aufsichtsrat: Werner Falk.

Die erste Sitzung war von einem betont harmonischen Verlag gekennzeichnet. Wie Bürgermeister KH Fitz erklärte, wünscht er sich auch in der neuen Periode ein gutes kollegiales Miteinander. Der Einstieg ist für ihn verheißungsvoll.

Neue Stadthallen-Chefin

Heidrun Stegner leitet das Amt 7

Die neue Stadthallenleiterin Heidrun Stegner. Foto: Heger

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz hat mit Heidrun Stegner die neue
Chefin in der Stadthalle und Leiterin des neu geschaffenen Amtes 7 der Presse vorgestellt. Die Frau ist Nachfolgerin von Holger Syhre, der in der Umbauphase und der Neukonzeptionierung sehr gute Arbeit geleistet hat, aber danach auf eigenen Wunsch hin nach Zürich gewechselt ist.

Mit Heidrun Stegner hat die Stadt einen sehr guten Griff getan, findet Karl-Heinz Fitz. Sie bringt trotz ihres jugendlichen Alters von 31 Jahren sehr viel Erfahrung im Bereich Eventmanagement aus ihrer vorhergehenden Tätigkeit als Geschäftsführerin der Mainfranken-Säle in Veitshöchheim mit.

Heidrun Stegner hat ihre Ausbildung in Hauswirtschaft in Augsburg absolviert und in Triesdorf sich zur hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin weitergebildet. Während ihres Eventmanagementstudiums führte sie ihr Praktikumsweg nach Heidelberg zu dem dortigen Basketballverein. Nach einer weiteren Spezialisierung im Bereich der Veranstaltungssicherung arbeitete sie für die Landesgartenschau in Eutin bevor sie als Eventmanagerin 2017 nach Veitshöchheim in die Mainfranken-Säle wechselte. Dort stieg sie dann sehr schnell zur Geschäftsführerin auf bevor sie sich 2019 für den Posten de Leiterin der Stadthalle bewarb, um wieder näher an ihrer Heimat Altmühlfranken zu sein. Sie hat ihr Büro direkt in der Stadthalle eingerichtet und ist jetzt ausschließlich für die Vermarktung der Halle und das Eventmanagement mit ihrem vierköpfigen Team aus Bürokräften und zwei Technikern zuständig.

Den Bereich Kultur hat Wolfgang Eckerlein wieder im Amt 6 (Touristik und Kultur) mit übernommen. Für externe Veranstalter in der Stadthalle ist jetzt Heidrun Stegner die zuständige und kompetente Ansprechpartnerin. Das städtische Kulturprogramm mit den Theater-Abo-Veranstaltungen wird weiterhin von Astrid Stieglitz und Wolfgang Eckerlein organisiert und durchgeführt.
Heidrun Stegner hat auch erste Gespräche mit der Stadtbaumeisterin Simone Teufel über die Umgestaltung des Foyers mit bequemeren Sitzmöglichkeiten und farbigen Wänden geführt und möchte nach der Neugestaltung der Altmühlaue auch Außenveranstaltungenauf der Terrasse der Stadthalle mit anbieten.

Das erste Halbjahr des Betriebs der neu renovierten Stadthalle zeigte bereits, dass die Entscheidung für diese Investition für die Stadt Gunzenhausen richtig war, stellte der Bürgermeister gegenüber der Presse fest. Bereits im ersten Halbjahr nach Inbetriebnahm der neu gestalteten Stadthalle konnte mit 160 Umsatztagen und einem Bruttoumsatz von
111.285,92 Euro eine sehr erfreuliche Bilanz vermeldet werden. Für 2020 sind bereits 251 Veranstaltungstage belegt und von den bisher 73 durchgeführten Veranstaltungen konnte die Stadthalle einen Umsatz von 15.500 Euro erwirtschaften. Bei der alten Stadthalle waren die Jahreseinnahmen rund 36.000 Euro pro Jahr bei insgesamt 160 Veranstaltungen, berichtet Karl-Heinz Fitz nicht ganz ohne Stolz auf die neu geschaffene Location.

Positive Halbjahresstatistik für die Stadthalle


Das erste Halbjahr zeigte, wie wichtig die Investition in die Sanierung der Stadthalle für Gunzenhausen war. Man darf sich schon jetzt auf ein vielfältiges Kultur- und Messeangebot in dieser neuen Mehrzweckhalle freuen, deren akustische und technische Ausstattung von allen Nutzern sehr gelobt wird. Gunzenhausen und die ganze Region kann stolz auf diese Veranstaltungsmöglichkeit sein, die einzigartig und ein Alleinstellungsmerkmal für die ganze Region ist.

Durch die Stadthalle ergeben sich auch sehr viel positive Synergieeffekte für die Stadt, denn aus der wachsenden Anzahl an mehrtägigen Tagungen in der Stadthalle resultiert auch ein zunehmender Bedarf an Übernachtungen in Gunzenhausen. Die neu geschaffene Kostenstruktur ermöglicht es auch, die Stadthalle zu marktüblichen Preisen, die sich noch im unteren Drittel belaufen, wirtschaftlicher zu betreiben und den örtlichen Veranstaltern mit der Tarifstufe 2 ein verbilligtes Angebot zu unterbreiten, das noch mit städtischen Zuschüssen verbilligt werden kann. Die externen und privaten Veranstalter haben die Möglichkeit, das Cateringangebot des angrenzenden Parkhotels zu nutzen oder aber ihre eigenen Caterer mit zu ihren Veranstaltungen zu bringen.

KLAUS HEGER

Jüdische Gedenk-Kultur

Inventarisierung in Schopfloch beginnt


Die umfassende Inventarisierung der rund 1200 Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Schopfloch wird vom Bezirk Mittelfranken mit einem Zuschuss in Höhe von 3.500 Euro gefördert. Die unter Denkmalschutz stehende Begräbnisstätte gilt als überregional bedeutsam, ihre Wurzeln gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die letzte Bestattung ist für 1938 nachgewiesen. Sie fungierte als Verbandsfriedhof, weshalb nicht nur die jüdische Bevölkerung aus den umliegenden Kommunen dort beerdigt wurden, vielmehr wurden im 17. und 18. Jahrhundert Verstorbene aus einem weiten Umkreis, bis aus dem benachbarten Baden-Württemberg in Schopfloch beigesetzt.

Für die Inventarisierung von Friedhof und Grabsteinen sind mindestens zwei Jahre angesetzt. Da die Grabsteine stark vermoost und verwittert sind, muss der Erfassung eine denkmalgerechte Reinigung und häufig auch eine Konservierung vorausgehen, um die Inschriften überhaupt sichtbar zu machen. Projektträger ist der Verein Bet Olam, dessen Vorsitzender der erste Bürgermeister der Gemeinde Schopfloch, Oswald Czech, ist. Der Kulturausschuss des Bezirks bewilligte den Zuschuss. Insgesamt haben die Ausschussmitglieder Fördermittel in Höhe vom 9.300 Euro für die Förderung der Jüdischen Geschichte und Kultur genehmigt.

Die Wehrkirchen

Bilderausstellung „Wehrkirchen“ im Landratsamt Ansbach

Heimatkundler per Exzellenc: Edmund Zöller. Foto: Werner Falk

Im Landratsamt Ansbach kann in diesen Tagen die interessante Bilderausstellung „Wehrkirchen“ des Kreisheimatpflegers Edmund Zöller erlebt werden. Es bieten sich informative Einblicke zu zahlreichen befestigten Kirchen im Landkreis Ansbach. „Durch die Ausstellung möchte ich allen Besucherinnen und Besuchern ein eher wenig beachtetes Stück fränkische Heimat näherbringen“, betont der 94-jährige Kreisheimatpfleger Edmund Zöller. So hat er einige der interessantesten Exponate aus seinem riesigen Bilderarchiv für die Ausstellung ausgewählt.

Landrat Dr. Ludwig unterstützt die Bemühungen: „Wenn Aspekte wie Heimat, Kultur oder Geschichte gelebt und belebt werden, dann berührt dies Menschen und trägt zur Identität unserer Region bei. Die Bilderausstellung „Wehrkirchen“ zeigt wichtige Kulturgüter aus dem Landkreis Ansbach und trägt zur Pflege dieser bei. Ich danke unserem Kreisheimatpfleger Edmund Zöller für seinen unermüdlichen Einsatz und freue mich, wenn viele Menschen die Ausstellung besuchen.“ Die Bilderausstellung „Wehrkirchen“ kann im Foyer des Landratsamtes Ansbach bis einschließlich 29. November 2019 besichtigt werden.

 

Ein Jahr Bienenpakt

Westphal zieht Bilanz

Der Bienenpakt Altmühlfranken wurde vor einem Jahr gegründet. Grund genug eine Bilanz zu ziehen: Was wurde bisher erreicht? Welche Ziele wurden gesteckt? Welche Maßnahmen umgesetzt? Der Bienenpakt-Initiator und Landtagsabgeordneter Manuel Westphal fasst das erste Jahr des Bienenpakts zusammen.

Gemeinsam mit dem heutigen Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands Erwin Auernhammer hatte Manuel Westphal vor einem Jahr die Idee, einen Bienenpakt zu gründen. Mit im Boot waren der Landkreis, die Kommunen, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Untere Naturschutzbehörde, der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege sowie der Kreisverband der Imker. Am Rande einer Blühfläche unterschrieben alle Initiatoren den Bienenpakt mit dem Ziel, gemeinsam verschiedene Maßnahmen zu entwickeln, um einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Dabei sollten vom Landwirt über die Kommunen bis hin zu Privatpersonen alle angesprochen werden. „Mir war damals schon klar – lange bevor sich die Aktionen um das Volksbegehren Artenvielfalt formierten, dass wir nur gemeinsam etwas für den Erhalt unseres Kultur- und Landschaftsraums tun können. Schließlich sind wir alle Verursacher und Nutzer zugleich“, erklärt Westphal.

Schnell umgesetzt wurde zum Beispiel eine Vortragsveranstaltung im Rahmen der Gartenpflegeseminare zum Thema „Bienenfreundliche Gärten und Balkone“. „Damit erfüllen wir auch eines der Hauptanliegen des Bienenpakts. Nicht nur einzelne Gesellschaftsgruppen sollen Verantwortung tragen, schließlich können wir alle etwas zum Erhalt unserer Arten beitragen“, führt der Kreisobmann Erwin Auernhammer weiter aus.

 

Bei verschiedenen Gesprächsrunden wurden weitere Maßnahmen entwickelt: Blühpatenschaften, die Nutzung von Photovoltaikanlagen als Biodiversitätsbausteine oder die Aktion „Biene sucht Bauer“ werden von den Beteiligten gut angenommen.

Vor Kurzem konnten dann auch eine Bienenpakt-Homepage sowie eine Facebook-Seite gestartet werden, damit die Aktionen auch besser vermittelt werden können. „Bei etlichen Veranstaltungen konnten wir einige Neumitglieder dazugewinnen. Stand heute haben sich über 60 Personen, Einrichtungen, Unternehmen, Vereine und Verbände zu den Zielen des Bienenpakts bekannt“, ergänzt Westphal.

Im Frühsommer wurde die Aktion „Blühender Sportverein“ gestartet. Vier Vereine aus der Region haben sich bereit erklärt, am Rand ihrer Sportplätze Blühwiesen anzulegen. Unterstützt wird der Bienenpakt dabei von der Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen, die die Blühsamen gesponsert hat. Eine ähnliche Aktion stellt das „Blühende Unternehmen“ dar, wofür sich ebenfalls bereits einige Firmen angemeldet haben.

Weiter konnte in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf die Biodiversitätskommune gegründet werden. „Das Projekt haben wir bereits Anfang des Jahres der Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber vorgestellt, die uns ihre Unterstützung zugesagt hat“, freut sich der Bienenpakt-Initiator.

Bei der Biodiversitätskommune sollen verschiedene Biodiversitäts-Maßnahmen in der Fläche getestet und bewertet werden. In Altmühlfranken hat sich dazu die Gemeinde Alesheim bereit erklärt. In Zusammenarbeit mit Landwirten, Privatpersonen und den Obst- und Gartenbauvereinen werden verschiedene biodiversitätsfördernde Maßnahmen im Ort und in der Flur geschaffen oder weiterentwickelt. Dazu gehören beispielsweise Streuobstwiesen, Blühflächen inner- und außerorts, Biotopstrukturen oder Gewässerrandstreifen. Die Kommune kann dann aus ihren eigenen Erfahrungen berichten und mittels einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit, ihre Aktivitäten auch in die Gesellschaft tragen. „Durch die Zusammenarbeit mit den Lehranstalten und der Hochschule in Triesdorf ist ein weiteres Ziel, die Biodiversitätsstrukturen im Rahmen einer Projektarbeit auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Durch ein Monitoring soll so beispielsweise die Anzahl unterschiedlicher Insektenarten innerhalb einer Blühfläche geprüft werden. Daraus kann man dann den Wert einer Maßnahme für die Biodiversität bestimmen“, führt Westphal aus.

Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf) Gunzenhausen-Weißenburg, der ebenfalls Mitglied im Bienenpakt ist, hat während des Frühjahrs und Sommers Hof- und Flurbesichtigungen für interessierte Bürger angeboten. Dabei wurde anschaulich erklärt, welche Maßnahmen in Land- und Forstwirtschaft umgesetzt werden, um der Tier- und Insektenwelt genügend Nahrung und Lebensraum zur Verfügung zu stellen.

Eine noch junge Aktion des Bienenpakts ist die Bewerbung alternativer Energiepflanzen wie beispielsweise die Durchwachsene Silphie. Bei einer Feldbesichtigung des Landwirtschaftsamtes, die kürzlich im Rahmen des Bienenpakts stattgefunden hat, konnten sich Landwirte über die Vorteile der Silphie informieren. Die bis in den August bzw. September blühende Pflanze wird immer beliebter und stellt eine gute Ergänzung zum Mais als Energiepflanze dar. „Wir überprüfen derzeit Möglichkeiten, den Anbau von Silphie in unserer Region noch besser zu bewerben. Auch eine finanzielle Fördermöglichkeit steht im Raum“, so Westphal.

„Alles in allem haben wir mit dem Bienenpakt, lange bevor die Gesellschaft im Volksbegehren mehr Artenvielfalt gefordert hat, ein Instrument geschaffen, um gemeinsam den Erhalt unserer Kulturlandschaft zu unterstützen und zu fordern. Unsere Region geht dabei mit gutem Beispiel voran und hat bereits Nachahmer gefunden: Auch im Landkreis Ansbach soll ein Bienenpakt gegründet werden“, freuen sich Westphal und Auernhammer und merken abschließend an: „Was bis heute schade ist: Die Befürworter des Volksbegehrens haben sich unserer Initiative nicht angeschlossen. Dabei könnte über die Arbeit des Bienenpakts jeder einen aktiven Beitrag zur Artenvielfalt leisten.“