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Landrat dankt

Manuel Westphal: „Wir müssen zusammenhalten!“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein herausforderndes Jahr 2020 geht zu Ende. Die Corona-Pandemie hat uns leider nach wie vor fest im Griff und schränkt unser aller Leben ein.

Wer hätte im vergangenen Dezember gedacht, was auf uns zukommt? Nach den ersten Infektionsfällen im Frühjahr schwappte die erste Pandemie-Welle auch über unseren Landkreis. Während der Sommermonate entspannte sich die Lage zwar, doch traf uns die zweite Welle dafür mit voller Wucht. Auch wenn viele Infektionen mit milden Verläufen überstanden werden, ist das Virus nicht zu unterschätzen. Besonders vulnerable Personengruppen wie ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen gilt es nach wie vor besonders zu schützen. Leider mussten auch wir in unserem Landkreis Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Infektion beklagen. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen! Auch Personen, die nach einer Erkrankung immer noch mit den Spätfolgen zu kämpfen haben, können bestätigen, dass dieser Virus nicht zu vergleichen ist mit einer gewöhnlichen Grippe.

Große Hoffnung gibt der Ausblick auf den Impfstoff. Die Impfung soll auch in unserem Landkreis in Kürze starten. Das Klinikum Altmühlfranken als Betreiber des Impfzentrums hat in den vergangenen Tagen die notwendige Infrastruktur geschaffen. Nun warten wir auf die Lieferung des Impfstoffes und beginnen dann mit der Impfung nach den Vorgaben des Bundes. Ich hoffe, dass durch diese Maßnahme eine Rückkehr zu unserem gewohnten Leben möglich wird.

Die Bewältigung der Pandemie hat uns auch im Landratsamt in den vergangenen Monaten enorm beschäftigt. Nicht nur während des Katastrophenfalls waren und sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert, besonders natürlich das Gesundheitsamt. An dieser Stelle gilt mein Dank dem gesamten Team im Landratsamt für ihren ausdauernden Einsatz und die stets gute Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen! Der Austausch und die Kooperation mit dem Klinikum Altmühlfranken, den niedergelassenen Ärzten, den Polizeiinspektionen und Feuerwehren im Landkreis und auch dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr klappt während der Pandemie tadellos.

Auch in der Gesellschaft hat sich eine Welle der Solidarität gebildet: Nachbarschafts- und Einkaufshilfen, freiwillige Helfer für den medizinischen oder pflegerischen Bereich, Maskennäh-Aktionen, Mutmach-Banner an Fenstern, Malaktionen für Altenheime, Balkonkonzerte und noch vieles mehr. Wir im Landkreis haben gut zusammengehalten und uns gegenseitig unterstützt! Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei allen, die sich engagiert haben. Mein Dank gilt den vielen Ehrenamtlich im Landkreis für ihren Einsatz für die Gesellschaft! Besonders die Aktiven der Rettungsdienste verdienen unseren ausdrücklichen Dank!

Viele Veranstaltungen oder Sportevents mussten coronabedingt dieses Jahr leider entfallen. Besonders hart werden dadurch auch Kulturschaffende und viele Vereine getroffen. Sport und Kultur sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und unserer Tradition. Ich hoffe sehr, dass wir nächstes Jahr wieder mehr Normalität spüren können.

Ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken, dass Sie während dieser schwierigen Zeit zusammenhalten, durchhalten und mithelfen, die Pandemie weiter einzudämmen. Nur gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern!

Neben der Pandemiebewältigung gab es aber zum Glück auch noch andere Themen, die uns im vergangenen Jahr beschäftigt haben. Für mich war das natürlich allen voran meine Wahl zum Landrat und der Amtsantritt im Mai. Der Start als Landrat mitten im Katastrophenfall war zwar schwierig, doch konnte ich mich mit einem motivierten Team im Rücken gut in meine neue Aufgabe einarbeiten. Viele Herausforderungen werden in den nächsten Jahren noch auf uns warten. Die Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf Gesellschaft und Wirtschaft haben wird, können wir nur alle gemeinsam bewältigen. Für das mir bereits entgegengebrachte Vertrauen bedanke ich mich an dieser Stelle bei Ihnen ganz herzlich!

Mit Ihnen gemeinsam möchte ich in den kommenden Jahren unsere liebenswerte Heimat weiter gestalten. Dazu freue ich mich vor allem in dem von uns angestoßenen Strategieprozess Altmühlfranken 2030 auf Ihre Ideen! Mir ist es wichtig, dass sich jeder in diesen Prozess einbringen kann. Der Startschuss für „Altmühlfranken 2030“ ist bereits im vergangenen Sommer gefallen, die Bürgerbeteiligung und weitere Veranstaltungsreihen werden im kommenden Jahr auf uns warten. Auch wenn diese teilweise digital durchgeführt werden müssen.

Die Digitalisierung hat uns auch im vergangenen Jahr weiter begleitet und uns durch die Möglichkeit zu Videokonferenzen oder ähnliches den Alltag während des Lockdowns erleichtert. In Zukunft werden digitale Angebote in allen Lebensbereichen Stück für Stück weiter ausgebaut. Deswegen war ein wichtiger Schritt die Schulen in Weißenburg, die unter der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises stehen, an das landkreiseigene Glasfasernetz anzuschließen. In Gunzenhausen wird dies im kommenden Jahr umgesetzt.

In den nächsten Jahren wollen wir im Landratsamt die Digitalisierung weiter vorantreiben und Verwaltungsdienste auch digital zur Verfügung stellen.

Doch so nützlich und hilfreich die zunehmende Digitalisierung auch ist, es gibt nach wie vor Bereiche, da ist der persönliche Austausch enorm wichtig. Um uns hier im Landkreis besser zu vernetzen, werden wir im nächsten Jahr einen Pflegestützpunkt aufbauen und wollen auch einen Familienstützpunkt etablieren.

Ein weiteres großes Thema im vergangenen Jahr, das uns auch noch im neuen Jahr begleiten wird, ist das Ansiedlungsprojekt von Center Parcs. Befürworter und Gegner haben sich in den vergangenen Wochen zu dem Projekt positioniert, viele Fragen sind dabei noch offen. Ich bin zuversichtlich, dass die offenen Fragen und beschriebenen Herausforderungen im Laufe des Jahres auf Grundlage der Ergebnisse der laufenden Untersuchungen geklärt werden können. Bürgerinnen und Bürger sowie die kommunalpolitisch Verantwortlichen können dann die richtigen Weichen stellen.

Das Jahr 2021 bringt aber noch weitere Neuerungen mit sich: So werden wir in Gunzenhausen am jetzigen Standort des Testzentrums den neuen Recyclinghof errichten. Der alte Hof bietet nicht genügend Platz und erschwert zunehmend den Betrieb. Aus diesem Grund ist es ein wichtiger und richtiger Schritt gewesen das Areal an der Alemannenstraße zu kaufen.

Das Onlineportal Altmühlfranken bot dem Einzelhandel in unserem Landkreis die Möglichkeit, während des Lockdowns Ware online zu vertreiben. Viele weitere Geschäfte aus dem gesamten Landkreis haben das Onlineportal mittlerweile für sich entdeckt, so dass nun schon eine beträchtliche Anzahl an Produkten auf dem Portal zu finden ist. Ziel ist es, eine Plattform zu etablieren, die verschiedene Produkte – auch des täglichen Bedarfs anbietet und der Landkreisbevölkerung online zur Verfügung steht. Bisher sind wir schon auf einem guten Weg.

Es freut mich besonders, dass wir pünktlich zur Vorweihnachtszeit auch den landkreisweit gültigen Altmühlfranken-Gutschein starten konnten. Gemeinsam mit den Stadtmarketingvereinen der drei großen Städte im Landkreis sowie einigen engagierten Händlern konnte das Gutscheinsystem entwickelt und nun umgesetzt werden. Wer noch das passende Weihnachtsgeschenk sucht: Der Gutschein kann auch online schnell und einfach erworben und an vielen Akzeptanzstellen im gesamten Landkreis eingelöst werden.

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unseren Vertreterinnen und Vertreter der hiesigen Wirtschaft bedanken. Für Sie war es wirklich kein einfaches Jahr – ich denke da gerade vor allem an den Einzelhandel, an die Gastronomie und Hotellerie. Ich hoffe, dass nächstes Jahr eine bessere Situation für Sie und somit für uns alle eintreten wird!

Abschließend bleibt mir noch, mich bei meinen beiden Stellvertretern im Amt Günter Obermeyer und Werner Baum zu bedanken. Genauso ein herzliches Dankeschön an die Kreisrätinnen und Kreisräte für den guten gemeinsamen Start und die konstruktive Zusammenarbeit! Vielen Dank auch an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, den Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie den Vertretern im Bezirkstag für Ihren Einsatz für unseren Landkreis!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Jahr 2020 wird uns allen als ein Krisenjahr in Erinnerung bleiben. Am Ende dieses Jahres wissen wir eins genau: Unsere Gesundheit ist ein wichtiges Gut! Gerade in der besinnlichen Weihnachtszeit hoffe ich, dass Sie trotz allen Einschränkungen mit Ihren Lieben das Weihnachtsfest verbringen können. Genießen Sie Weihnachten und die Feiertage und lassen Sie die Sorgen einmal hinter sich. Für 2021 wünsche ich mir für uns alle ein wenig mehr Normalität, viel Glück und vor allem aber Gesundheit! Starten Sie frisch motiviert und erholt in ein tolles, neues Jahr!

Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allem aber Gottes Segen!

Ihr

Fürstliche Bibliothek

Zur Geschichte der Ansbacher Schlossbibliothek

„Bücher und Bildung für alle Bürger seit 300 Jahren“ titelte die Fränkische Landeszeitung (Ansbach) für den Aufmacher des Ansbacher Buchs ihrer Ausgabe vom 19.12.2020. Der Untertitel lautete „Nach einem Dekret vom 21. Dezember 1720 wurde die fürstliche Hausbibliothek in der Residenz öffentlich zugänglich – Jubiläumsfeier verschoben.“

In diesem Beitrag wird der Eindruck erweckt, als ob die Erforschung der Geschichte der Bibliothek von der aktuellen Bibliotheksleitung stammen würde, da darin keine Quellen genannt werden.   Tatsächlich war es Marlene Tiggesbäumker-Mütherties, die mit ihrer Hausarbeit zur Prüfung für den höheren Bibliotheksdienst an der Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen in Köln die hervorragende Arbeit über die Geschiche der Schlossbibliothek Ansbach vorlegte, die heute als Staatliche Bibliothek geführt wird.

Ein Exemplar ihrer Arbeit „Die markgräfliche Schloßbibliothek Ansbach als Grundstock der Universitätsbibliothek Erlangen“ (Köln 1985) liegt in der Bibliothek des Vereins der Freunde Triesdorf und Umgebung e. V. vor und kann dort eingesehen werden.   Marlene Tiggesbäumker-Mütherties schreibt darin: „Im 18. Jahrhundert wurde das fränkischeFürstentum Ansbach nach französischem Vorbild völlig vom unumschränkten Absolutismus bestimmt. Von Wilhelm Friedrich (1685; reg. 1703-1723) durchgesetzt, erreichte er unter dessen Sohn Carl Wilhelm Friedrich (1712; 1729-1757) seinen Höhepunkt, bis er unter der Regierung des letzten Markgrafen Carl Alexander (1736; reg. 1757-1791) allmählich ausklang. Der Hof stand im Mittelpunkt kulturellen Lebens und war Anziehungspunkt für Künstler und Gelehrte. Durch ein Dekret vom 21. Dezember 1720 erklärte Wilhelm Friedrich die fürstliche Hausbibliothek zur öffentlichen Landesbibliothek und schuf mit diesem einschneidenden Ereignis die Basis für den geistigen und wissenschaftlichen Aufschwung im Ansbach des 18. Jahrhunderts. Bestätigt wurde das Dekret mit einem gedruckten Ausschreiben vom 14. Juli 1721, dem ein weiteres am 18. Februar 1726 auf Veranlassung seiner Gemahlin Christiane Charlotte folgte, die nach seinem Tod im Jahr 1723 vorübergehend für ihren unmündigen Sohn die Regentschaft übernahm.   Die Aufstockung des Erwerbungsetats ermöglichte eine erst 1731 veröffentlichte Verordnung, derzufolge jeder markgräfliche Bedienstete bei Amtsantritt einen bestimmten Obolus an die Bibliothekskasse entrichten musste. Die Höhe der Beitragsgelder, die sich jährlich auf 350-400 fl. [Gulden] beliefen, war nach Dienstgraden gestaffelt. […] Abgesehen von den Geldern, die bei besonderen Anlässen gestiftet wurden, flossen der Bibliothekskasse aus markgräflichem Fonds außerdem jährlich 200 fl. […] Der Impetus zur Bibliotheksstiftung ging von der kunstsinnigen Christiane Charlotte aus, der jüngsten Tochter Herzog Friedrich Karls von Württemberg, die am elterlichen Hof in Ludwigsburg die französische Kultur kennen- und schätzengelernt hatte und vielseitige Interessen zeigte. In den sechs Jahren, in denen sie für ihren unmündigen Sohn Carl Wilhelm Friedrich die Regierung führte, wurde die Bibliothek der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“  

Somit ist klar, dass es sich bei dem Projekt Schlossbibliothek Ansbach um ein Gemeinschaftswerk der markgräflichen Familie handelte. Ein Projekt allerdings, welches vor allem in der Hand der Markgräfin Christiane Charlotte von Brandenburg-Ansbach lag. Aus welchem Holz die Markgräfin geschnitzt war, hat Andrea Schödl im Kapitel „Der Streit um die Vormundschaftsregierung Christiane Charlottes von Ansbach“ ihrer Dissertation „Frauen und dynastische Politik (1703-1723)“ (Kulmbach 2007) eindrucksvoll geschildert. Fazit: Christiane Charlotte war eine Power-Frau.  

CARL ALEXANDER MAVRIDIS

Gibt es wieder Theater und Konzerte?

Der Stadtratsausschuss hat für Gunzenhausen die Weichen gestellt

Gibt es im nächsten Jahr wieder ein seit vielen Jahren gewohntes Theater- und Konzertprogramm in Gunzenhausen? Die Frage traut sich in Corona-Zeiten momentan niemand mit Sicherheit bejahen, aber immerhin hat der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur des Stadtrats nunmehr die Voraussetzungen für ein Theater- und Konzertprogramm für die Spielzeit 2021/2022 geschaffen. Die Veranstaltungen beginnen im Oktober 2021. Es wird erwartet, dass es bis zu diesem Zeitpunkt keine Einschränkungen des Kulturbetriebs mehr gibt, aber die letztendliche Gewissheit gibt es nicht.

Wie Wolfgang Eckerlein, der zuständige Amtsleiter, mitteilte, sind in der 45. Spielzeit 2021/2022 keine sechs, sondern nur noch fünf Theaterveranstaltungen im Rahmen des Theaterabonnements geplant, dazu ein Kinderprogramm.  Die Kostenaufteilung: 44570 Euro für das Erwachsenenprogramm, 6200 für die beiden Kindervorstellungen. Unter dem Strich reduzieren sich die Ausgaben auf 50770 Euro, mithin eine Einsparung gegenüber der Spielzeit 2019/2020 um  15000 Euro.

Der Spielplan des Theaterabonnements sieht vor:

Das Schauspiel „Das perfekte Geheimnis“ (9. Oktober 2021) war heuer der besucherstärkste Theatertitel. Dieser lustige Einstieg in das Programm erfolgt u.a. mit den Schauspielern Saskia Valencio, Lara Joy Körner und Ralf Komorr.

Wer kann sich nicht mehr an die Hitlertagebücher erinnern, die das Magazin „Stern“ veröffentlichen wollte, dabei aber den größten Flop erlebte. Inszeniert wurde von Helmut Dietl der Film „Schtonk“. Es ist eine Realsatire und Komödie zugleich (13. November).

Die Moliere-Komödie „Don Juan“  wird ganz sicher die Theaterfreunde in großer Zahl ansprechen. Der Termin: 26. Februar 2022.

Ein Theaterthriller ist „Misery“ mit Manon Strache und Fabian Goedecke (von der Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig). Theatralisch inzeniert wird der Roman von Stephan King am 19. März 2022.

Der Schauspieler Gerd Silberbauer und andere präsentieren am 30. April 2022 die Dramödie „Extrawurst“ (von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob).  Im Stück geht es um den erzieherischen Faktor der Toleranz anderer Religionen.

Das „Theater auf Tour“  kommt zu zwei  Kinderveranstaltungen. Am 14. Dezember 2021 steht  „Benjamin Blümchen Live!“ (Weihnachten mit Törööö“) auf dem Programm und am 15. März ist die Uraufführung von „Die Olchis Live!“ („Ein König zum Gefurztag“) zu erleben.

Kammermusik zu günstigen Preisen

Bei der Planung der  „1. Gunzenhäuser Klassikreihe“ stützt sich das Kulturamt der Stadt auf die Erfahrung der Kulturagentur „musiCiamo“ (Fürstenfeldbruck), deren künstlerische Leiter  Susanne und Dinis Schemann sind.Die Konzertreihe wird so den Gegebenheiten angepasst, dass es sich trägt und die Stadt nicht ins finanzielle Risiko gehen muss. Es ist- so Wolfgang Eckerlein – ein Versuch, der jederzeit abgebrochen werden kann, wenn sich herausstellt, dass es zu wenig Resonanz gibt.  Für die fünf Konzerte hat der Ausschuss einen Kostenrahmen von 30000 Euro fixiert. Die Agentur verspricht, dass international renommierte Künstler und Ensembles verpflichtet werden, die Kenner und Klassik-Neulinge gleichermaßen begeistern können.

Wenigstens etwas Weihnachtliches

So ganz ohne weihnachtlichen Glemmer soll die Adventszeit in Gunzenhausen nicht ablaufen. Deshalb hat der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur beschlossen, einen Mini-Weihnachtsmarkt am unteren Marktplatz zuzulassen. Bis Weihnachten werden von lokalen Anbietern an drei Ständen Süßigkeiten und weihnachtliches Gebäck präsentiert. Bürgermeister KH Fitz hat diesbezüglich eine Anregung von FW-Stadrätin Julia Braun aufgenommen. Er dämpft aber die Erwartungen: „Es gibt keinen Veranstaltungscharakter, also auch keine Bläser und kein Christkind“.

Stadt hilft der Volkshochschule weiterhin

Mit dem Ziel, alle 28 Gemeinden des Landkreises unter einen Hut zu bringen, hat Bürgermeister KH Fitz mit Landrat Manuel Westphal  heuer den Versuch unternommen, eine „Landkreis-Volkshochschule“ zu etablieren.  Es hakt noch, denn die Marktgemeinde Pleinfeld hat sich bisher als einzige nicht bereit erklärt, bei dieser Projekt mitzumachen.  So wird die leistungsstarke VHS Gunzenhausen, die einigen Gemeinden des Altlandkreises unterstützt wird, im nächsten Jahr auf dem heutigen Niveau weitermachen. Neuer Leiter für die ausgeschiedene Dagmar Wombacher-Hohlheimer  ist nunmehr Wolfgang Näßer.

Flexibel bleiben!

Theater und Weihnachtszauber in Feuchtwangen


Das Corona-Karussell dreht sich weiter, und das bedeutet für die Kultur auch weiterhin: Flexibel bleiben. Kopf hoch. Nach vorn sehen. Mit dieser Pressemitteilung möchten wir über den Stand der Planungen informieren.
Derzeit bereiten wir die „Feuchtwanger Kulturweihnacht 2020“ vor, in der Achim Conrad und Christiane Karg weihnachtliche Lesungen für Kin-der und Erwachsene präsentieren: Nach aktuellem Stand der Planungen wird am 6. und am 13. Dezember 2020, jeweils um 15 Uhr, um 16 Uhr und um 17 Uhr Weihnachtliches für Kinder und Familien vorgetragen; um 19.30 Uhr gibt es dann jeweils Weihnachtsgeschichten für Erwachsene. Alle Lesungen finden in der Nixel-Scheune statt. Karten können momen-tan nur reserviert, nicht gekauft werden. Sollte dies möglich sein, wird es zusätzliche Lesungstermine auch am 20. Dezember, also am 4. Advent geben. Dies geben wir rechtzeitig über die Presse, auf unseren Internet-seiten und über die sozialen Medien bekannt.
Am Freitag, den 4. Dezember 2020, ist um 20 Uhr in der Stadthalle Kas-ten ein besonderer Theaterabend geplant: Ulrich Westermann ist in Ber-nard-Marie Koltès‘ Theatermonolog „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ zu erleben. In diesem Stück läuft ein Mann in einer regnerischen Nacht durch die Straßen einer Stadt. Er spricht, besessen von seinen Wünschen und Begierden, zerrissen zwischen einer tiefen Hoffnungslosigkeit und dem Impuls zur Revolte… er richtet sich an einen unbekannten Fremden und entwickelt in ihm die Idee eines Zusammenschlusses aller Benachtei-ligten. Ein furioser Monolog. Ulrich Westermann präsentiert ihn in beein-druckender Art und Weise. Das 1977 uraufgeführte Werk machte den Autor Bernard-Marie Koltès über Nacht berühmt und zu einer der wich-tigsten Stimmen der französischen Nachkriegsliteratur.

Das ebenfalls für den 4. Dezember 2020 in der Spielbank Feuchtwangen geplante Konzert der „Mozart Heroes“ kann leider nicht stattfinden. Es ist verschoben auf den 3. Dezember 2021, 20 Uhr, Spielbank Feuchtwan-gen. Bereits erworbene Karten behalten ihre Gültigkeit.
Abgesagt werden muss leider auch die Lesung mit Gerd Anthoff unter dem Titel „Anthoff liest… Geschichten zur Winterzeit“ am 29. November 2020. Der Kartenpreis für bereits erworbene Karten wird im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen erstattet. Gänzlich ausfallen wird die Lesung je-doch nicht: Der bekannte Schauspieler liest voraussichtlich am 28. Januar 2022 wieder in der Kreuzgang-Stadt.
Leider ohne Ersatztermin müssen die KunstKlang-Konzerte „Vier letzte Lieder“ am 20. November 2020 abgesagt werden. Bereits gekaufte Kar-ten werden ebenfalls im Kulturbüro erstattet. In allen Fällen ist es jedoch auch möglich, den Kartenpreis als Spende der Kultur in Feuchtwangen zu überlassen.
Seit dem 5. November 2020 ist im Foyer des Kulturbüros die Ausstellung „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten!“ mit Fotografien zu den Kreuzgangspielen von Günter Derleth, Frank Gerald Hegewald und Peter Kunz zu sehen. An den Adventssonntagen am 6. und am 13. Dezember 2020 ist diese Ausstellung zusätzlich von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Die Ausstellung im Fränkischen Museum unter dem Titel „Lost places“ ist an den Adventssonntagen am 6. und am 13. Dezember 2020 länger zu sehen. Das Museum ist dann nämlich nicht nur bis 17 Uhr, sondern bis 20 Uhr geöffnet. Derzeit ist das Fränkische Museum und die Sonderausstel-lung mit Fotografien von Jörg Schleicher noch geschlossen; wir hoffen auf eine Wiederöffnung am Dienstag, den 1. Dezember 2020.
Weitere Informationen über die aktuelle Situation, Planungen und Umpla-nungen sowie Karten gibt es im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, unter Telefonnummer 09852 90444, per E-Mail an kulturamt@feuchtwangen.de oder mail@kreuzgangspiele.de
Zudem sind alle Informationen auch auf unseren Internetseiten zu finden:
www.kreuzgangspiele.de
www.kunstklang-feuchtwangen.de
www.fraenkisches-museum.de

Gütesiegel für Bücherei

Stadt- und Schulbücherei für Bildungspartnerschaft ausgezeichnet

Bürgermeister Fitz ist stolz auf „seine“ Stadtbücherei. Babett Gutmann und Lechner präsentieren das Gütesiegel. Foto: SchBüGu

Um das Gütesiegel zu erhalten, musste die Stadt- und Schulbücherei eine Fachjury aus Vertretern der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, des Instituts für Schulqualität und Bildungsforschung, des St. Michaelsbundes und des Berufsverbands Information Bibliothek e.V. sowie der wissenschaftlichen Bibliotheken überzeugen. Dabei geht es um die gute Erfüllung der bibliothekarischen Kernaufgaben wie die Organisation von Lesungen von Jugendbuchautorinnen und -autoren, das Angebot im Sommerferien-Leseclub, Klassenführungen mit Anregungen zur Leseförderung und Schulungen zur Vermittlung von Recherche- und Informationskompetenz. Positiv bewertet wurden auch die von allen Schularten genutzten Ausleihservices: Verliehen werden auf den Unterrichtsstoff zugeschnittene Themenkisten, mobile Klassenbibliotheken mit altersgemäßem Lesestoff und Lektüren als Klassensatz.

Auch im laufenden Schuljahr – so zeichnet sich nach Auskunft von Babett Guthmann ab – werden die Schulservices gut nachgefragt. Es gibt zusätzlich viele Lehrkräfte, die mit ihren Klassen die im vergangenen Schuljahr ausgefallenen Büchereiführungen nachholen wollen oder ihre Leseförderung im Unterricht mit Ausleihen einer Medienauswahl begleiten. Solche Angebote nutzen alle Schulen in und um Gunzenhausen – Grundschulen, Mittelschulen, die Realschule Hensoltshöhe und  die Wirtschaftsschule. Mit dem Simon-Marius-Gymnasium, dessen Schulbücherei ja in den Büchereibestand integriert ist, gibt es eine besonders enge Kooperation.

 Unsere Bibliotheken sind wertvolle Kultur- und Wissensvermittler, gerade auch für junge Menschen. Als verlässliche Partner der Schulen unterstützen sie zum Beispiel dabei, junge Menschen für das Lesen zu begeistern und sie so in ihrer Lesekompetenz zu stärken. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Jahr 76 Bibliotheken aus allen Regierungsbezirken mit dem Gütesiegel ‚Bibliotheken – Partner der Schulen‘ auszeichnen können“, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler heute in München. Die Auszeichnung geht an elf wissenschaftliche, 29 kirchliche bzw. kirchlich-kommunale und 36 kommunale Bibliotheken in Bayern.

Aufruf zur Sachlichkeit

Gemeinsame Erklärung von Landrat Westphal und Bürgermeister Huber

Leider entwickelt sich die öffentliche Diskussion um das Ansiedlungsvorhaben von Center Parcs in Langlau immer mehr in eine – wie wir finden – äußerst kritische Richtung. Bürgerinnen und Bürger, egal ob Befürworter oder Kritiker des Vorhabens, die sich derzeit an dieser öffentlich geführten Diskussion beteiligen, aber auch Mandatsträger und Kommunalpolitiker werden derzeit im zunehmenden Maße nicht nur in den sozialen Medien in persönlich verletzender Weise bzw. mit nichtzutreffenden Unterstellungen angegriffen. Es sollten daher alle Diskussionsteilnehmer an sich selbst arbeiten und zu einer sachlichen Argumentationsebene zurückkehren. Jeder soll sich an der Diskussion beteiligen können, ohne Angst zu haben, sich persönlichen Vorwürfen oder Angriffen ausgesetzt zu sehen. Alles andere wäre einem demokratischen Diskurs auch nicht angemessen.

Zu einigen Vorwürfen, die in den vergangenen Wochen gemacht wurden, möchten wir heute als Vertreter der öffentlichen Planungsträger (Zweckverband Brombachsee und Gemeinde Pfofeld) gemeinsam Stellung nehmen.

Immer wieder wird behauptet, dass an allen kommunalen Gremien vorbei und ohne mit den Bürgerinnen und Bürgern gesprochen zu haben, dem Investor von den kommunalpolitisch Verantwortlichen Tür und Tor geöffnet wird. Das ist nicht zutreffend, denn zum jetzigen Zeitpunkt wurden von den zuständigen öffentlichen Planungsträgern  gegenüber dem Investor weder Zusicherungen abgegeben, noch weitere Weichenstellungen in Form von kommunalpolitischen Entscheidungen getroffen.

Bislang ergab sich noch keine Notwendigkeit einer entsprechenden kommunalpolitischen Entscheidung, da vor dem öffentlichen Bieterverfahren kein Erstzugriffsrecht in Form eines Rechtsanspruchs für Landkreis und Gemeinde bestand und mangels kommunaler Aufgabenstellung auch nicht geltend gemacht werden konnte (zudem kostenintensive Entwicklungsrisiken des Geländes, bestehende Ansiedlungsinteressen von Center Parcs sowie weiterer Investoren sowie kommunalrechtliche Unzulässigkeit eines Verhinderungsankaufs – siehe Statement von Landrat Manuel Westphal im Kreistag am 21.09.2020).

Aber auch hinsichtlich der Durchführung öffentlich-rechtlicher Planungs- und Genehmigungsverfahren (siehe Raumordnungsverfahren, Flächennutzungsplan- sowie Bebauungsplanverfahren) waren bislang von den zuständigen Stellen (Gemeinde und Zweckverband) noch keine kommunalpolitischen Entscheidungen zu treffen, da Center Parcs dafür erst die notwendigen Verfahrensunterlagen erstellen und vorbereiten muss (wie z.B. Erstellung einer Vorhabensbeschreibung sowie eines Masterplans, umfassende Umweltverträglichkeitsuntersuchungen). Die Entscheidung der zuständigen Planungsträger (Zweckverband, Gemeinde) zur Einleitung eines Raumordnungsverfahrens steht noch aus. Diese wird und kann erst nach Vorlage der entsprechenden Unterlagen erfolgen.

Zur Prüfung des Entwicklungsvorhabens des Investors benötigen Gemeinde und Zweckverband als zuständige öffentlich-rechtliche Planungsträger sowie die verantwortlichen Kommunalpolitiker eine umfassende Faktengrundlage. Dem Investor muss im Vorfeld auch die Möglichkeit bzw. Zeit eingeräumt werden, die notwendigen Verfahrensunterlagen fachlich fundiert erstellen zu lassen. Erst danach sind dann von Seiten des Zweckverbandes und der Gemeinde die notwendigen Entscheidungen zu treffen, ob sie überhaupt die Weichenstellungen für die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens, eines Flächennutzungsplan- sowie Bebauungsplanverfahrens treffen wollen und können. Alle gestarteten Verfahren werden dabei ohne Vorfestlegungen völlig ergebnisoffen durchgeführt.

Prüfenswerte Belange im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens, das von der Regierung von Mittelfranken durchgeführt wird, sind dabei insbesondere

• nachhaltige Raumentwicklung

• Siedlungsstruktur

• Verkehrsinfrastruktur

• Wirtschaftsstrukturen

• Energieversorgung

• Naturschutz

• Landschaftspflege, Landschaftsbild

• Wasserwirtschaft oder

• soziale und kulturelle Infrastruktur  

Im Zuge einer umfassenden Umweltverträglichkeitsuntersuchung erfolgt eine Beschreibung und Bewertung der Auswirkungen eines Ferienparks auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasserhaushalt (Grundwasser und Oberflächengewässer), Luft, Klima und Landschaft einschließlich der jeweiligen Wechselwirkungen sowie auf Kultur- und sonstige Sachgüter in der betroffenen Region. Zudem müssen in dieser Umweltverträglichkeitsuntersuchung Maßnahmen zur Eingriffsvermeidung, zum Ausgleich und zum Ersatz der Eingriffe bzw. Einwirkungen in Naturhaushalt und Landschaftsbild sowie eine Strategie zur Verringerung von Konflikten aufgezeigt werden. Konkrete Eingriffe in Natur und Landschaft sowie der dauerhafte Flächenverbrauch müssen zudem durch Ausgleichsmaßnahmen vom Investor kompensiert und diese Kompensation muss dann in einem späteren Bauleitplanverfahren auch entsprechend nachgewiesen werden.

Mit der Darstellung dieser hohen Anforderungen und dem umfassenden Prüfungsmaßstab eines Raumordnungsverfahrens sowie eines anschließenden Bauleitplanverfahrens verbinden wir den ausdrücklichen Appell an die Bevölkerung, die gesetzlich garantierten Mitspracherechte in diesen Verfahren entsprechend wahrzunehmen und dahingehend auch mehr Vertrauen in diese bewährten rechtsstaatlichen Verfahren zu entwickeln.

Darüber hinaus ist auch darauf hinzuweisen, dass von Seiten des Landkreises, Zweckverbandes und der Gemeinde sowohl gegenüber den verantwortlichen kommunalpolitischen Gremien als auch den Bürgerinnen und Bürgern eine transparente Informationspolitik unter Einbindung der Presse- und Medienvertreter erfolgt ist.

Beispiele dafür sind

  • die durchgeführten Informationsveranstaltungen,
  • die bereits erfolgten Gesprächsrunden mit Bund Naturschutz, IHK, Unternehmern aus dem Bereich Tourismus sowie anderen Wirtschaftsbereichen,
  • Herausgabe eines Bürgerbriefs der Gemeinde Pfofeld
  • Herausgabe eines monatlichen Newsletters für Kreistag und Zweckverband,
  • Informationsfahrt mit Pressebegleitung zum Ferienpark nach Leutkirch,
  • bereits erfolgte Besichtigungen des ehemaligen Muna-Geländes mit Gemeinderat, Fraktionsvorsitzenden des Kreistages sowie mit den Mitgliedern der Verbandsversammlung des Zweckverbandes usw.
  • Gesprächsangebote des Landrats an die Bürgerinitiative – diese wurden bislang nicht angenommen.

Auch Center Parcs hat sich öffentlich dahingehend erklärt, dass man eine transparente Informationspolitik unter Einbeziehung der Region möchte. Viele Ansatzpunkte, wie Homepage, Infobroschüre und Bürgertelefon sind ein Beleg für entsprechende Bemühungen des Investors. An diesem Versprechen müsse man Center Parcs natürlich auch in Zukunft messen.

Auch entspricht es schlicht nicht den Tatsachen, dass seitens Landrat Westphal eine Diskussion im Kreistag zu dem Thema Ansiedlung von Center Parcs unterbunden worden wäre.

Fakt ist, dass der Antrag eine Unterbindung der Vertragsverhandlungen zwischen der BImA und Center Parcs über das MUNA-Grundstück in Langlau herbeizuführen bzw. zu befördern in der Sitzung des Kreistages am 21.09.2020 mit einer deutlichen Mehrheit von 41 zu 14 abgelehnt wurde. Davor hatte eine längere und ausführliche Diskussion zu diesem Ansiedlungsprojekt stattgefunden, die dann letztendlich nach einem Geschäftsordnungsantrag auf Schluss der Debatte durch einen Mehrheitsbeschluss beendet wurde. Dieses Vorgehen entsprach voll und ganz der Geschäftsordnung, die sich der Kreistag einstimmig zu Beginn der Wahlperiode gegeben hatte. Exakt nach dieser Geschäftsordnung hatte Landrat Westphal zum Zeitpunkt der Antragstellung keinen rechtlichen sowie zeitlichen Spielraum, als über den Geschäftsordnungsantrag abstimmen zu lassen.

„Aus unsere Sicht können sich aus dem Projekt große Chancen für die Region ergeben, aber natürlich nicht um jeden Preis. Genau diese dafür relevanten Punkte, wie Auswirkungen auf den Tourismus, Bekanntheitsgrad der Region, Verkehr, Wasser- und Abwasser etc. sind in den nächsten Monaten im Rahmen der Planungsverfahren zu prüfen. Erst dann kann eine Entscheidung getroffen werden. So lange ist bei diesem Ansiedlungsvorhaben keinesfalls etwas in Stein gemeißelt. Wir bitten alle Beteiligten, egal ob Befürworter oder Kritiker, sich wieder auf Augenhöhe zu begegnen und das gemeinsame Gespräch zu suchen. WIR wollen gemeinsam mit Ihnen unsere Region positiv weiterentwickeln! Das geht aber nur mit einer sachlich und auf Fakten basierter Diskussion auf Augenhöhe, die wir gerne wieder herbeiführen wollen!“, erklären Landrat und Bürgermeister unisono.

Einfache Dinge wertschätzen

Auf gute handwerkliche Tradition vertrauen

Slow Food Altmühlfranken erinnert traditionell am letzten Freitag im September an das Butterbrot, eine nahezu vergessene und in früheren Zeiten sehr beliebte Zwischenmahlzeit. Am „Tag des Butterbrots“ ist es daher nahliegend, wieder einmal auf bewährte Traditionen aufmerksam zu machen, an die sich einige durchaus noch gut und gerne erinnern. Außerdem ist ein handwerklich gebackenes und aromatisch duftendes Brot mit einem Aufstrich aus purer Butter mittlerweile eine begehrte Wiederentdeckung in den Bäckerläden unserer Region. „Es ist an der Zeit, daran zu erinnern, dass es noch die guten handwerklich hergestellten Lebensmittel gibt,“ bittet Dieter Popp als Vorsitzender von Slow Food Altmühlfranken.
Dazu gehören Handwerksbäckereien in denen der Teig noch vor Ort täglich frisch zubereitet und gebacken wird und nicht etwa vorgefertigte Teiglinge – nicht selten importierte Tiefkühlware – zum Aufbacken in den Ofen geschoben werden. Während die oftmals aus Fernost importierten tiefgefrorenen Teiglinge unter Einsatz chemischer Hilfsmittel wie Enzyme und Emulgatoren hergestellt werden, basieren die Brote unserer Handwerksbäcker auf dem Reinheitsgebot von Mehl, Wasser und Hefe. Ein dazu passender Butteraufstrich sollte aus der Milch von Kühen hergestellt sein, bei denen auf gute Milchqualität geachtet wurde. Das gelingt z.B. mit dem Einsatz von Heumilch, die auch in Franken von Bauern wiederentdeckt wurde und nun auch in der Region erhältlich ist. Daraus erhält man hochwertige Butter, bei der man es schmeckt, dass die Kühe im Sommer auf einer Weide stehen und die auch im Winter würzig duftendes Heu als Futter erhalten.
Slow Food hofft darauf, dass die Verbraucher wieder stärker Handwerksbetriebe wertschätzen, in diesem Fall die örtlichen Bäckereien, die ihre Backwaren noch selbst herstellen. Die Zahl der Bäcker geht leider auch in Franken alljährlich dramatisch zurück während gleichzeitig die Aufbackstationen bei den Discountern boomen.
Obwohl Brot zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln zählt, droht den Verbrauchern gerade hier der Verlust an Vielfalt. Handwerkliches Wissen und regionale Strukturen der Lebensmittelversorgung gehen verloren. „Wir möchten die Verbraucher wieder für „echtes“ Handwerk begeistern und zeigen, was gutes Brot und dazu z.B. gute Butter ausmachen können, welches Wissen und welche Verfahren es dafür braucht. Die Frage nach dem Ursprung ist dabei entscheidend. Denn Rohstoffe sowie Verarbeitung und Vertrieb wirken sich auf Geschmack und Genuss, auf Umwelt und Klima gleichermaßen aus. Ein Brot braucht nur wenige, aber hochwertige Zutaten. Eine ausreichende Länge der Teigführung trägt dabei maßgeblich zur Bekömmlichkeit bei. Und die Auswahl von Zutaten und Verfahren erfordert vor allem den Menschen und sein Wissen und keine standardisierten Maschinen“ wusste Bäckermeister Alexander Herzog aus seiner Betriebs-Praxis zu berichten.
Dieses Wissen und die Verwendung von hochwertigen, regionalen Rohstoffen müssen sich natürlich auf die Preisgestaltung der Handwerksbetriebe auswirken. Um das Verständnis und die Bereitschaft zur Zahlung höherer, aber angemessener Preise bei den Kunden zu wecken, müssen deutlich mehr Verbraucher auch die Hintergründe und Zusammenhänge handwerklicher Lebensmittelherstellung kennen
Dem Lebensmittelhandwerk verdanken wir nicht nur unseren Genuss. Als Hüter der biologischen, kulturellen und kulinarischen Vielfalt tragen gerade Bäckereien, Metzgereien oder Molkereien – neben den Landwirten – entscheidend zur regionalen Versorgungssicherheit und einer sinnvollen Ernährungswende bei.

Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt. Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige und umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen sowie durch Initiativen mit Ko-Produzenten (Verbrauchern) zusammen.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt in Deutschland etwa 18.000 Mitglieder in über 80 Convivien (lokale Gruppen), weltweit engagieren sich mehr als 190.000 Menschen in über 170 Ländern (www.slowfood.de).
Slow Food Altmühlfranken wurde 2012 gegründet und widmet sich dem Bewusstsein für die vor Ort noch vorhandenen bäuerlichen Erzeuger sowie das Lebensmittel verarbeitende Handwerk. Die höchste Zahl selbst schlachtender Metzgereien in einem bayerischen Landkreis, eine Vielzahl an Mühlen und noch selbst backende Bäckereien oder die vielen handwerklichen Brauereien zeugen von dieser Qualität, die es zu erhalten gilt. Damit all diese Produkte eine erlebbare Bühne erhalten und um zu unterstreichen, dass sie ihren Preis wert sind, bemüht sich Slow Food um die Sicherung dieser Lebensqualität.

DIETER POPP, Präsident von Slow Food Altmühlfranken

Zukunftsgerichteter Strategieprozess

Altmühlfranken 2030 ist die Zielvorgabe

Die Ausschussmitglieder arbeiteten während des Workshops an einer Stärken-und-Schwächen-Analyse. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zukunftsinitiative altmühlfranken begleiten den Prozess. Foto: LRA

Knapp über 100 Tage ist Landrat Manuel Westphal nun im Amt und hat sich in dieser Zeit gut in sein Amt eingearbeitet. Und nicht nur das, es gibt schon – und das spürt vor allem die Verwaltung – zahlreiche Änderungen und Verbesserungsvorschläge, um die Verwaltung bürgerfreundlicher zu gestalten.

Landrat Manuel Westphal ist es wichtig, dass sowohl Politik als auch die Bevölkerung die Ausrichtung des Landkreises in Zukunft mehr mitbestimmen. Aus diesem Grund wurde ein umfangreicher Strategieprozess „Altmühlfranken 2030“ gestartet.

Nach der erstmaligen Ankündigung dieses geplanten Strategieprozesses im Kreistag Ende Juli dieses Jahres hat nun mit einem Workshop des Ausschusses für Regionalentwicklung, Tourismus, Sport und Kultur der erste Baustein für „Altmühlfranken 2030“ stattgefunden.

Auf Basis des regionalen Handlungskonzeptes von 2009 und der statistisch aufbereiteten Entwicklungen bis heute arbeiteten die Ausschussmitglieder an einer aktuellen Aufstellung einer Stärken-Schwächen-Analyse des Landkreises. Eine sogenannte SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) dient im Prinzip bei solchen Prozessen als Grundlage, bevor Entwicklungsziele und Maßnahmen festgelegt werden können, damit diese dann dort ansetzen, wo es tatsächlich nötig ist.

Beim nächsten Baustein, einem Workshop des Kreistages im Dezember, soll dann weiter an den Grundlagen gearbeitet werden, bevor es im Januar an die Einbindung der Öffentlichkeit geht. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann dann Ideen auf einer Online-Beteiligungsplattform eingeben und auch die weiterführenden Schulen sind aufgefordert, sich mit den verschiedenen Themenfeldern zu beschäftigen.

Im Februar/März soll dann – je nach den dann geltenden Vorgaben durch Corona – eine Zukunftskonferenz als öffentliche Veranstaltung stattfinden.

Die daraus hervorgehenden Arbeitskreise werden dann einzelne, priorisierte Projekte herausgreifen und bearbeiten, bevor die Ergebnisse insgesamt in einem Zukunftskonzept verschriftlicht und im September 2021 vom Kreistag und allen Beteiligten abgesegnet werden.

„Durch diesen Prozess möchte ich allen die Teilhabe an der Zielfindung des Landkreises ermöglichen und durch die persönliche Beschäftigung mit einer Vielzahl an Themen die Identifikation mit zukünftig eingeschlagenen Wegen stärken“, so Landrat Manuel Westphal.

Fazit des Workshops im Ausschuss war, dass sich in den letzten zehn bis elf Jahren bereits viel Positives im Landkreis getan hat, es aber immer noch viel zu tun gibt. Beispiel: Mittlerweile werden in Altmühlfranken 104 Prozent des Gesamtstromverbrauches des Landkreises aus Erneuerbaren Energien generiert. Dennoch bleibt in den Bereichen Wärme und Verkehr noch viel zu tun. Ebenso haben sich das Fränkische Seeland und der Naturpark Altmühltal einen guten Namen als Tourismusdestinationen gemacht, nichtsdestotrotz muss hier noch einiges verbessert werden, z.B. die Besucherlenkung an den Seen. Diese Themen und viele mehr werden in den nächsten Monaten Mittelpunkt der Arbeit innerhalb des Strategieprozesses sein. 

„Ich hoffe auf eine rege Beteiligung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises, damit wir gemeinsam Altmühlfranken Stück für Stück verbessern. Dabei ist es aber auch wichtig, sachlich zu bleiben und konstruktiv an Problemen zu arbeiten, um gemeinsam zu mehrheitlich getragenen Lösungen zu finden“, betont Landrat Manuel Westphal in diesem Zusammenhang.

Im Rahmen einer Öffentlichkeitskampagne wird jeder über den Start der individuellen Beteiligungsmöglichkeiten informiert werden.

Museumsführer aktualisiert

Neuer Museumsführer ab sofort erhältlich

Alle wichtigen Informationen im Überblick: Der Museumsführer ist ab sofort kostenlos im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, in den einzelnen Museen und in den Tourist-Informationen erhältlich.
Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen


Auf 52 Seiten werden die rund 40 Museen Altmühlfrankens in einer kompakten Broschüre vorgestellt. Neben bekannten Burgen und Schlössern stellen sich auch Heimatmuseen, interaktive Ausstellungen, Museen zu Handwerk und Technik sowie Schätze der Kunst und Religion vor. Die neu aufgelegte Broschüre ist ab sofort in den Museen, Tourist-Informationen sowie im Landratsamt erhältlich.
Museen sind längst keine staubigen Einrichtungen mehr, sondern laden zum Entdecken und Erleben der Geschichte ein und spiegeln die kulturelle Vielfalt einer Region wider. Gleichzeitig bieten sie museumspädagogische Angebote, Sonderausstellungen und Aktionstage und somit ein Erlebnis für die ganze Familie.
Jedes Museum erzählt dabei seine eigene, spannende Geschichte und lädt zu einem Besuch ein. Die neu aufgelegte Broschüre liefert alle wichtigen Informationen hierfür sowie einen Überblick über die rund 40 Ausstellungen. Mit Piktogrammen werden die Besonderheiten der einzelnen Einrichtungen herausgestellt. So ist auf einen Blick sichtbar, ob zum Beispiel das Angebot barrierefrei ist, Parkplätze vorhanden sind oder Führungen angeboten werden.
Auch einige herausragende Besonderheiten Altmühlfrankens werden in der neuen Broschüre vorgestellt. Während in Solnhofen die Spuren des weltberühmten Archaeopteryx locken, begeistern unter anderem in Weißenburg die Hinterlassenschaften der Römer – und in Heidenheim wird die Geschichte von Wunibald und Walburga und den Wurzeln der Christianisierung in Franken erzählt.
Der Museumsführer ist ab sofort kostenlos im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen (Bahnhofstraße 2, Weißenburg i.Bay., Tel. 09141 902-192) erhältlich. Er liegt ebenso in den einzelnen Museen sowie in den Tourist-Informationen Altmühlfrankens aus.

Außerdem kann er online unter www.altmuehlfranken.de/kultur/museen/ eingesehen werden.

Hoffnung durch Musik

Christiane Karg stellt 7. KunstKlang-Saison vor

Christiane Karg wirkt an allen vier Konzerten mit.

In dieser herausfordernden und besonderen Zeit, die neue Saison einer Konzertreihe vorzustellen geschieht mit gemischten Gefühlen: Auf der einen Seite mit den wunderbaren Erlebnissen aus dem Sonderprogramm der Kreuzgangspiele im Kopf, in dem insgesamt vier Sonderkonzerte mit Christiane Karg zu erleben waren, auf der anderen Seite mit dem Blick auf die Möglichkeiten, Konzerte in Corona-Zeiten zu planen, mit geringer Platzkapazität, geringerer Einnahmen und einer gewissen Unsicherheit, denn niemand kann wissen, wie, in welcher Form und ob überhaupt Konzerte in den Herbst-Winter-Monaten in Innenräumen möglich sind.
Christiane Karg hat trotzdem ein Programm entworfen. Sie hat trotzdem mit Künstlerinnen und Künstlern Konzerte entwickelt und geplant. Für die künstlerische Leiterin der KunstKlang-Reihe hat diese Planung und die heutige Vorstellung etwas mit Zuversicht und Hoffnung zu tun, denn das sei es, was die Menschen brauchen, vor allem jene, die sich nach Kultur sehnen.
So startet die Kulturstadt Feuchtwangen in eine Konzertsaison, die so gefüllt ist wie nie mit einem Nachholkonzert aus der vergangenen Saison (Thomas
Quasthoff hätte im April 2020 in Feuchtwangen sein sollen, das Konzert ist nun auf den April 2021 verschoben) und mit einem Konzertwochenende an Pfingsten. Insgesamt freuen wir uns also auf sechs Konzerte statt – wie sonst – vier. Die Künstlerinnen und Künstler sind hochkarätig, die Programme abwechslungsreich, Christiane Karg selbst ist in vier Konzerten zu erleben.
Der erste Abend am Freitag, 20. November 2020, um 19 Uhr in der Katholischen Kirche St. Ulrich und Afra widmet sich, den „Vier letzten Lieder“ und damit Werken von Richard Strauss. Die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss gelten als sein künstlerisches Vermächtnis. Ursprünglich gar nicht als Zyklus gedacht, wurden sie nicht in der Reihenfolge komponiert, in der sie heute aufgeführt werden. Die Uraufführung konnte der Komponist nicht mehr miterleben. Christiane Karg hat sich erst spät an die „Vier letzten Lieder“ herangewagt; Nachdem sie diese in Prag begleitet von großem Orchester im berühmten Rudolfinum singen durfte, bringt Christiane Karg diese Kompositionen zu Beginn der neuen KunstKlang-Saison in einer selten dargebotenen Weise zu Gehör: gemeinsam mit der Solo-Harfenistin der Wiener Philharmoniker Anneleen Lenaerts erklingen Strauss‘ „Vier letzte Lieder“ und andere Strauss-Lieder in einer intimen, fast zerbrechlich anmutenden Klanglichkeit. Zu hören sind Christiane Karg, Sopran, und Anneleen Lenaerts, Harfe.
Das zweite Konzert unter dem Titel „Lehn Deine Wang‘ an meine Wang“ enthält Romanzen von Nikolai Rimski-Korsakov. Als inzwischen traditionelles Konzert am Valentinstag, wie es in der Reihe KunstKlang immer eines gibt, findet es am Sonntag, 14. Februar 2021, um 19 Uhr, in der Stadthalle Kasten statt.
Der Hummelflug, das Spanische Capriccio und die Scheherazade zählen zu seinen bekanntesten Werken. Doch Nikolai Rimski-Korsakow hat neben zahlreichen Opern, drei Sinfonien, mehrere sinfonische Dichtungen auch viele Lieder geschrieben, die er selbst der Gattung der „Romanzen“ zuordnet. Sie können als Vorstudien oder Ableger seiner Opern angesehen werden. Die erste dieser „Romanzen“ schrieb er mit 21 Jahren auf Heinrich Heines Gedicht „Lehn Deine Wang’ an meine Wang’“, später fand er seine Vorlagen in der russischen Dichtung, bei Alexander Puschkin, Michail Lermontow und vor allem Alexej K. Tolstoj, einem Cousin Lew Tolstojs, der vor allem durch seine historischen Romane bekannt wurde. Der elegische Tonfall, die Einsamkeit und der Liebesschmerz geben die Themen vor und sind Spiegelungen der Seele in der Natur. Rimski-Korsakov schafft aus den lyrischen Vorlagen kleine Meisterwerke seiner Kompositionskunst, die den Zuhörer mit der Schönheit der russischen Originalsprache zum Valentinstag verzaubern. Zu hören sind: Anush Hovhannisyan, Sopran, Yuriy Yurchuk, Bariton,Sergey Rybin, Klavier, Gustav Peter Wöhler, Rezitation.
Am Freitag, 23. April 2021, folgt um 19 Uhr das Nachholkonzert aus der vergangenen Saison. Unter dem Titel „Mein Beethoven“ wird Thomas Quasthoff gemeinsam mit dem Dieter Ilg-Trio zu erleben sein.
Der Freiburger Grenzgänger Dieter Ilg hat den Bass für Randy Brecker gezupft, mit Albert Mangelsdorff und zuletzt noch mit Til Brönner improvisiert und Thomas Quasthoff begleitet. Mit großer Freude und tiefer Passion holt er immer wieder klassische Werke aufs Notenpult und hat sich nicht zuletzt damit das Label als der deutsche Kontrabassist schlechthin verdient. Nach seinen Ausflügen zu Verdis „Otello“ und Wagners „Parsifal“ steht auf seiner Agenda nun ein nächster Säulenheiliger, der ein virtuoser Pianist Komponist und verwegener Improvisator war: Ludwig van Beethoven. Dieter Ilg wird mit seinen Kollegen einen intimen Kammerjazz-Abend mit vorwiegend leisen, zuweilen meditativen Tönen präsentieren. Garniert mit Texten von und zu dem großen Musik-Genie, gelesen von Star-Bariton Thomas Quasthoff. Aufgrund der geringeren Platzanzahl, die in der Stadthalle Kasten aufgrund der Corona-Auflagen möglich ist, gibt es vorerst für dieses Konzert keine Karten mehr. Kurzfristig können, je nach Entwicklung, jedoch weitere Karten verfügbar sein.

Drei Konzerte an Pfingsten

Am Pfingstwochenende 2021 sind insgesamt drei Konzerte zu hören. Am Freitag, 21. Mai 2021 startet das Konzertwochenende mit Kammermusik: Unter dem Titel „Immerwährender Gesang“ steht Christiane Karg gemeinsam mit dem Aris Quartett ab 19 Uhr in der Stadthalle Kasten auf der Konzertbühne. Ernest Chaussons „Chanson perpétuelle“ („Immerwährender Gesang“) ist das erste französische Kammermusikwerk mit Singstimme. Es kombiniert die Sopranstimme mit Klavier und Streichquartett. Die tragische Szene einer vom Geliebten verlassenen jungen Frau beruht auf einem Nocturne des Dichters Charles Cros aus dessen Sammlung „Le coffret de Santal“. Mit Beethovens Streichquartett F-Dur op. 18/1 steht dieser Melancholie ein Werk voran, dass sich womöglich selbst eines literarischen Vorbilds bedient: der Grabszene aus Romeo und Julia. Die Ausnahmeinstrumentalisten des preisgekrönten Streichquartetts, die zum ersten Mal in Feuchtwangen zu Gast sind, kombinieren mit diesen Werken das selten zu Gehör gebrachte Streichquartett D-Dur op. 44/1 von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Am Samstag, 22. Mai 2021, begibt sich das Konzert um 19 Uhr auf der Kreuzgang-Bühne im ehemaligen Klostergarten „Zwischen Märchen, Traum und Wirklichkeit“ auf eine poetische Reise in die Welt des Maurice Ravel. „Schon als kleines Kind war ich für Musik empfänglich – für Musik jeder Art“, schreibt Maurice Ravel in einer 1928 entstandenen biographischen Skizze. Diese Zeit des Kindseins rettet der nur 1,58 m große Ravel hinüber in eine ganz persönliche Welt des Erwachsenseins. Es verwundert nicht, dass er zeitlebens anderen Erwachsenen oftmals rätselhaft verschlossen blieb und bei Einladungen in der Gesellschaft es vorzog, sich mit den Kindern des Haushalts in deren Spielzimmern zurückzuziehen. Frank Siebert, Chef-Dramaturg des Schleswig-Holstein Musik Festivals, entführt uns mit einer Sammlung von Musiken von Ravel und Texten von Oscar Wilde in das Leben des liebenswerten Sonderlings, der als Hauptvertreter des Impressionismus in der Musik gilt. Neben Christiane Karg, Sopran, steht an diesem Abend der Schauspieler Dominique Horwitz auf der Bühne sowie das Aris Quartett mit Anna Katharina Wildermuth, Violine, Noémi Zipperling, Violine, Caspar Vinzens, Viola, Lukas Sieber, Violoncello, und Simon Lepper am Klavier.
Das letzte Konzert des Pfingstwochenendes und zugleich den Abschluss der 7. KunstKlang-Saison bildet die Lied-Matinée mit Werken von Fauré, Wolf, Debussy und Strauss am Sonntag, 23. Mai 2021, um 11 Uhr im Nixel-Garten. Unter dem Titel „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ ist Christiane Karg begleitet von Simon Lepper am Klavier zu hören.
Eine neue Dimension in seinem kompositorischen Schaffen erreicht Fauré mit seinem Zyklus „Chansons d’Eve“ nach Versen des symbolistischen Dichters Charles van Lerberghe: Es geht um Eva und das Paradies. Selbst Gott kommt zu Worte, was Fauré extrem schwierig findet. „Ah“, beklagt er sich, „es ist nicht angenehm mit solch namhaften Personen zu tun zu haben.“ Er sucht, mehr als jemals zuvor nach neuen Ausdrucksformen und reduziert sein Schaffen kompromisslos aufs Wesentliche, mit manchmal schon fast minimalistischen Momenten. Extrem nüchtern, dann wieder Ausbrüche echter Leidenschaft. Kontrastiert wird dieser Zyklus mit Werken von Hugo Wolf, Claude Debussy und Richard Strauss.
Dass KunstKlang ein ganzes Wochenende bespielt ist neu. Dies ist zum einen ein Versuch, einen Bogen über drei Konzerte mit denselben KünstlerInnen in verschiedenen Konstellationen und mit verschiedenen Programmen zu spannen, und zum anderen mit dem Gedanken verbunden, dass Besucherinnen und Besucher von KunstKlang in stärkerem Maße auch die Gastronomie und die Hotellerie in Feuchtwangen nutzen und damit unterstützen.
Karten für die 7. KunstKlang-Saison gibt es ab Mittwoch, 5. August 2020, im Kulturbüro, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, unter Kartentelefon 09852 904 44, per E-Mail an kulturamt@feuchtwangen.de sowie im Internet unter
www.kunstklang-feuchtwangen.de.
Bitte beachten Sie, dass für alle Konzerte weniger Plätze als gewöhnlich zur Verfügung stehen. Je nachdem, wie sich die Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter verändern, wird auch die Platzanzahl angepasst werden, so dass vor dem Konzert entsprechend weniger oder mehr Plätze zur Verfügung stehen. Sollte ein Konzert aufgrund von Verordnungen abgesagt werden müssen, geben wir dies auf unserer Internetseite und über die Presse bekannt. Gern können Sie uns bei Fragen jederzeit auch telefonisch unter 09852 904 44 erreichen.