Tag Archives: Kultur

Hommage an Ludwig Fels

„Weißenburger Blätter“ porträtieren den Literaten

Die „Weißenburger Blätter“ für Geschichte, Heimatkunde und Kultur widmen sich in ihrer jüngsten Ausgabe dem Schriftsteller Ludwig Fels.

Er wird von Kritikern als „einer der sprachmächtigsten  deutschen Schriftsteller“ eingeordnet, aber nicht von allen. In der Publikation „villa nostra“, die von der Stadt Weißenburg vierteljährlich herausgegeben wird, widmet sich der Journalist Uwe Ritzer dem Schriftsteller, der in Treuchtlingen aufgewachsen und im Januar 2021 74-jährig in seiner Wahlheimat Wien verstorben ist.

Ludwig Fels haderte mit seinem Schicksal, ein Franke zu sein. Das räumte er anlässlich der Kulturpreisverleihung 1995 in Weißenburg ein. Seine Frau sagt zur Veröffentlichung: „Er hat ganze 47 Jahre als Schriftsteller sein Leben bestritten und wurde meist auf seine ersten nicht selbst gewählten, sondern den Lebensumständen geschuldeten Arbeitsjahre als Jugendlicher reduziert. Meiner Meinung nach geht es jedoch allein um den Weg, den er als Autodidakt trotz lebenslanger Widerstände gegangen ist. Seine Arbeit über all die Jahre sollte im Zentrum stehen“. Tatsächlich wuchs er in Treuchtlingen in ärmlichen Verhältnissen auf.  Es folgten die Jahre, in denen er sich als „zorniger, jugendlicher Provokateur“ (Ritzer) in Erscheinung trat bevor er nach einem erfahrungsreichen Leben zum „bedeutendsten Schriftsteller wurde, den die Region hervorgebracht hat“.

Er hat 1995 den Döderlein-Kulturpreis der Stadt Weißenburg bekommen, 2009  den Literaturpreis der Wilhelm-und-Christine-Hirschmann-Stiftung“ sowie 2011 den „Wolfram-von-Eschenbach-Preis“ des Bezirks Mittelfranken bekommen. Aus seiner Feder stammen lyrische Gedichte, etliche Bücher („Die Sünden der Armut“/„Ein Unding der Liebe“) und auch Theaterstücke, die an namhaften Bühnen aufgeführt wurden und ihm Anerkennung einbrachten.

„Fernsehbäcker“ Alex Herzog

Brotprüfung bei der Bäckerei Herzog in Muhr am See

Die erfolgreichen Bäckermeister (von links): Herrmann Beck, Florian Striffler, Prüfer Manfred Stiefel, Alexander Herzog, Jürgen Peipp und Altmeister Otto Herzog.

Die Brotprüfung der Bäckerinnung Westmittelfranken wurde auch in diesem Jahr wieder in den Räumen der Bäckerei Herzog in Muhr am See von Prüfer Manfred Stiefel durchgeführt. Seit mehr als 15 Jahren ist der Bäckermeister nun schon für die Prüfungen im Raum Bayern und Baden-Württemberg zuständig.

Einmal jährlich gibt es für alle Handwerksbäckereien die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis, ihre Brot- und Brötchenkreationen von den Spezialisten des Deutschen Brotinstitutes testen und bewerten zu lassen. Diese prüfen deutschlandweit nach wissenschaftlich anerkannten Kriterien Backwaren auf bestimmte Qualitätsmerkmale.

Bei der Bewertung spielt dabei nicht nur die Optik eine Rolle, sondern vor allem auch die Konsistenz von Kruste und Krume sowie Geruch und Geschmack der Brotspezialitäten. Jedes Brot wird dabei einzeln betrachtet und beurteilt, bei jeder Sorte werden individuelle Besonderheiten berücksichtigt.

Ziel dieser Prüfungen ist die ständige Qualitätsüberprüfung bzw. -verbesserung der Backwaren, um den Kunden erstklassige Produkte bieten zu können.

Die besten Brote bekommen die Note „sehr gut“, diese Bewertung gibt es ausschließlich bei maximaler Punktzahl. Wird eine Brotsorte drei Jahre hintereinander mit „sehr gut“ bewertet, wird dem Bäcker durch den Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks als Auszeichnung eine Goldmedaille verliehen. Diese gilt als Nachweis für konstante Topqualität!

Fünf regionale Handwerksbäckereien haben sich dieser besonderen Herausforderung gestellt und ihre Produkte zur Prüfung durch den hochqualifizierten Sachverständigen eingereicht.

Folgende Ergebnisse wurden dabei von den einzelnen Betrieben erzielt: Bäckerei Beck: 3x sehr gut, 1x gut; Bäckerei Friedel: 1x sehr gut; Bäckerei Herzog: 10x sehr gut, 7x gut, 5x Gold; Bäckerei Peipp: 3x sehr gut, 4x gut; Bäckerei Striffler: 3x sehr gut, 1x gut.

Von dieser ständigen Selbstkontrolle durch unabhängige Experten profitieren vor allem die Kunden, denen so regionale Handwerksprodukte von höchster Qualität angeboten werden können. Durch den Einkauf bei einem geprüften Handwerksbäcker kann man sicher sein, dass dort nach allerhöchsten Standards gearbeitet wird, welche zusätzlich durch die Fachmänner des Deutschen Brotinstitutes professionell sichergestellt werden.

Und gerade handwerkliche Qualität wird seit einiger Zeit wieder vermehrt nachgefragt. Hochwertige, regionale Zutaten und eine traditionelle, natürliche Verarbeitung ohne Backmischungen, Zusatzstoffe und Emulgatoren haben wieder an Stellenwert in unserer Gesellschaft gewonnen und werden von vielen Menschen geschätzt!

Wie vielfältig die Bedeutung des Handwerksbäckers in unserer Kultur ist, steht auch im Mittelpunkt der Aktion‚ „Das Brot der Bayern!‘. Der Landes-Innungsverband des bayerischen Bäckerhandwerks greift in Kooperation mit dem BR Fernsehen das Bäckerhandwerk und die vielen Themen, die sich damit verbinden, auf.

Im Zeitraum von vom 3. bis 14. Mai 2021 werden unter anderem täglich traditionelle Handwerksbetriebe unter dem Titel „Der Alltag in der Bäckerei“ im Fernsehen vorgestellt.

Dabei wird am Dienstag, dem 4.Mai, um 17.30 Uhr in der Frankenschau aktuell, die Bäckerei Herzog zu sehen sein und seinen Kunden einen kleinen Einblick hinter die Kulissen der Backstube gewähren.

180000 Ausleihen im Jahr

Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen verleiht kostenlos

Die Stadt- und Schulbücherei ist ein Angebot an alle. Foto: StGun

Bücherfreunde kennen das – eine Bücherei strahlt etwas Faszinierendes, manchmal sogar Geheimnisvolles aus. Bücher erzählen von anderen Welten, sie sind gleichzeitig Wissensspeicher, Ideenbringer und Geschichtenerzähler. Fast jeder von uns hat ein Lieblingsbuch. Eine Bücherei ist aber auch ein Ort des Rückzugs und der Entspannung, an dem Gleichgesinnte ihrer Leidenschaft nachgehen können. Und an Nachschub sollte es am besten nicht hapern, werden Bücher doch von Manchen regelrecht verschlungen. In der Gunzenhäuser Stadt- und Schulbücherei ist das nicht anders. Hier warten aktuell rund 60.000 Medien auf die Besucherinnen und Besucher. Und das Beste: Völlig kostenlos.

Als öffentlicher und nicht-kommerzieller Lehr- und Bildungsort verfolgt die Stadt- und Schulbücherei das Ziel, ein breites Angebot für Jung und Alt anzubieten. Was gut zu gelingen scheint, denn selbst im Corona-Jahr 2020 waren es noch mehr als 180.000 Ausleihen. Doch damit nicht genug: Die Stadt- und Schulbücherei bewahrt nicht nur Kultur, sondern produziert sie auch. So finden in Nicht-Corona-Zeiten regelmäßig Veranstaltungen wie Ausstellungen, Fachvorträge oder Literaturtreffs statt. Dazu ist das Team gut vernetzt und die Bücherei deshalb immer wieder als Kooperationspartner gefragt. So wird unter anderem ein regelmäßiger Austausch mit allen Schulen sowie mit den Kindergärten in und um Gunzenhausen gepflegt.

Natürlich beschränkt sich das Medienangebot der Stadt- und Schulbücherei nicht nur auf Printmedien. Wer Filme und Musik mag oder Bücher gerne digital liest, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Auch in Corona-Zeiten und immer wieder neu angepassten Schutz- und Hygienemaßnahmen wird das Angebot der Bücherei so gut wie es geht aufrechterhalten. So können Medien beispielsweise online bestellt und abgeholt werden. Fragen? Dann steht das Büchereiteam telefonisch unter 09831/508320 gerne zur Verfügung.

Eine Odyssee

Reinhard und Elke Zimmermann sind online präsent

Auch in Corona-Zeiten sind die Werke der beiden Künstler zu sehen – in ihrem Atelier in Mörsach am Altmühlsee. Natürlich auch online.

Reinhard und Elke Zimmermann sind zwei Künstler unterschiedlicher Temperamente, unterschiedlicher Positionen in einer gemeinsamen Kunstphilosophie vereint.
Ein Maler und seine Lust am Malen – die zauberische Beherrschung seiner universellen Bildsprache. Hier schimmert das Glück durch, die Welt immer als Ganzes zu denken, unsere Kultur in philosophische Verbindung zu bringen.
In den 70er-Jahren erlebte der Kunststudent Reinhard Zimmermann sein Heureka auf der griechischen Kykladen-Insel Siphons. In der antiken Welt ist die Wiege seiner Malerei zu finden. Sie ist ein Themenkreis, der das
Schaffen des Künstlers in den letzten 50 Jahren durchzieht. Seine Bilder setzen der Imagination des Betrachters keine engen Schranken. Seine Farbenwelt kann von sinnlicherLeidenschaft, von asketischer Ekstase, ja, in einem dionysischen Sinne gar von rauschhafter Entfesselung künden.Die Bilder, die stets zwischen Gegenständlichem und Abstraktem oszillieren, leben von feinnerviger Kalligraphie und einem pulsierenden Temperament gleichermaßen.

Elke Zimmermann wurde in Lichtenfels geboren und studierte in Würzburg. Sie ist seit 20 Jahren freischaffende Bildhauerin, war viele
Jahre parallel Mitarbeiterin beim Windsbacher Knabenchor. Die Künstlerin hat ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und ist
in vielen privaten Sammlungen wie im öffentlichen Raum vertreten.

Die griechische Mythologie als Spiegel der Menschheit hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Die lebensnahen Plastiken Elke Zimmermanns stehen im spannungsreichen Dialog mit der Malerei. Mit Kraft und Dynamik oder introvertiert und feinfühlend lässt die Künstlerin in Haltung, Mimik und Gestik ihrer Figuren, innerste Seelenzustände auf leben. Auch in der kleinsten Miniatur kann so der Betrachter gleichsam in ein sich soeben vollziehendes Geschehen eintauchen. Im Flüchtlingsboot fordert sie uns unmittelbar zu einer Stellungnahme, zum Wahrnehmen, zum Hinsehen – trotz Corona.

Besichtigung je nach aktueller Lage per Terminvereinbarung mit den
Künstlern unter Telefon 09831 4212, E-Mail info@atelier-zimmermann.de
oder während der Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag 15 bis 17 Uhr,
Freitag 15 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 16 Uhr, Sonntag 13 bis 16 Uhr. Die aktuellen Hygienevorschriften sind einzuhalten. Über Änderungen informieren wir Sie unter https://kulturforum-ansbach.de.

In Qualität investiert

Ausbau des Altmühltal-Radwegs

So sehen die verbesserten Radwege nun aus: Auf dem Bild sieht man einen sanierten Teilabschnitt des Altmühltal-Radweges bei Dittenheim. Foto: LRA

Der Altmühltal-Radweg zählt zu einem der beliebtesten Radwege in Deutschland. Vom Überleiter bei Streudorf bis Eßlingen bei Solnhofen folgt die Route dem Lauf der Altmühl auf rund 50 Kilometern quer durch Altmühlfranken. Über 9 Kilometer der Strecke konnten dank einer landkreiseigenen Förderschiene seit 2016 ausgebaut und verbessert werden. Somit trug der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gemeinsam mit den Gemeinden Dittenheim, Meinheim, Markt Berolzheim, Solnhofen und den Städten Gunzenhausen, Treuchtlingen und Pappenheim zu einer erheblichen Qualitätsverbesserung an diesem überregional bedeutsamen Radweg bei. Fristgerecht lief das Förderprogramm Ende 2020 aus.

Der damalige Ausschuss für Regionalentwicklung, Tourismus und Kultur hatte 2016 beschlossen, 500.000 Euro für den Ausbau des Altmühltal-Radwegs bereitzustellen. Diese Mittel wurden für Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung der Radwegeoberfläche, der Breite des Weges sowie zur Verkehrssicherheit verwendet. Eine Asphaltdecke ersetzt nun zum Beispiel holprige Schotterstrecken, ein neuer straßenbegleitender Radweg sorgt für mehr Sicherheit. Planung und Bau der Teilstücke erfolgte durch die Kommunen selbst in Abstimmung mit dem Landratsamt. Jeden ausgebauten Meter unterstützte der Landkreis mit bis zu 49 Euro.

Im Nachhinein erhöhte sich der Zuschuss nun sogar. Nicht alle Kommunen waren mit einer geplanten Verlängerung des Förderprogramms einverstanden, so dass dieses vereinbarungsgemäß Ende 2020 endete und die restlichen Mittel entsprechend der Ausbauanteile an die Kommunen ausbezahlt wurden.

„Der Altmühltal-Radweg ist eines der touristischen Aushängeschilder in unserer Region. Dank der Zusammenarbeit von Landkreis und Kommunen ist es gelungen, die Qualität deutlich zu verbessern. Zusätzlich hat der Landkreis 2019 und 2020 auch die komplette Route nach modernen Standards beschildert, so dass den Gästen wie auch der einheimischen Bevölkerung mit dem Altmühltal-Radweg ein hochwertiges Freizeitangebot zur Verfügung steht,“ freut sich Landrat Manuel Westphal.

Aktuelle Initiativen

Maßnahmen des Landkreises zur Eindämmung der Corona-Pandemie

In den letzten Tagen waren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen leider deutlich steigende Inzidenzzahlen zu verzeichnen. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis liegt heute bei 155,2. Auf Grund des Überschreitens des Inzidenzwerts von 100 gelten für den Landkreis seit dem 30. März 2021 strengere Kontaktbeschränkungen. Zudem ergeben sich daraus erhebliche Einschränkungen für den Einzelhandel, für die Gastronomie sowie für den Kultur- und Freizeitbereich.

Trotz der geltenden Einschränkungen ist es aus der Sicht von Landrat Manuel Westphal jedoch unabdingbar, dass sich der gesamte Landkreis frühzeitig auf Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen sowie auf Öffnungen im Einzelhandel sowie bei Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen vorbereitet.

Es ist davon auszugehen, dass derartige Öffnungsmaßnahmen frühestens nach den Osterferien möglich werden, wenn auch ggf. zunächst nur für Modellregionen. Spätestens dürften diese jedoch relevant werden, wenn die dritte Corona-Welle abklingt. Um hinsichtlich der Nutzung etwaiger Öffnungsspielräume keine Zeit zu verlieren, ist es aus der Sicht von Landrat Westphal wichtig, bis dahin alle vorbereitenden bzw. die für eine Öffnung notwendigen flankierenden Maßnahmen getroffen zu haben. Zum Teil sind diese Maßnahmen auch unabhängig von etwaigen Lockerungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie von grundlegender Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund spielen aus der Sicht von Landrat Westphal die Vorbereitung bzw. Umsetzung der folgenden Maßnahmen eine besondere Rolle:

  1. In den Schulen ist ein umfassendes Testkonzept unter Einbindung von alternativen Testmöglichkeiten von Bedeutung. Die Lehrer müssen – wenn es bei der aktuellen Testdurchführung bleibt – in der Anwendung von Selbsttests entsprechend eingewiesen sein. Neben Hinweisen zur Durchführung der Tests sowohl auf der Homepage des Kultusministeriums, auf der neben Anwendungshinweisen u.a. auch Erklärvideos der Testhersteller zu finden sind, als auch auf der Homepage des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege bemüht sich das Landratsamt derzeit, hier weitere Hilfestellungen zu geben. Insbesondere wurde landkreisweit eine entsprechende Abfrage wegen eines bestehenden Schulungs- und Beratungsbedarfs durchgeführt. Entsprechende Schulungsmaßnahmen durch niedergelassene Ärzte befinden sich bereits in Planung. Auch stehen mittlerweile in ausreichender Anzahl Testkits zur Durchführung der Selbsttests an den Schulen zur Verfügung.
  2. Beim Impfen ist nach wie vor die gelieferte Impfstoffmenge der relevante Engpass. Sollten die Zusagen der Bundesregierung eintreten, so wird der Landkreis jedoch bereits in der nächsten Woche deutlich mehr Impfstoff erhalten. In dem Zusammenhang ist es wichtig, dass Impfwillige und Impfärzte/das Impfzentrum möglichst unkompliziert zusammenfinden und Termine wahrnehmen können. Dies kann (zumindest auch) digital geschehen. Das Landratsamt plant deshalb in Absprache mit den Impfärzten die „Impf-Finder-App“ der Firma Randstadt einzuführen, um auf diese Weise einfach und unkompliziert die Vereinbarung von Impfterminen zu ermöglichen. Der Betrieb des Impfzentrums in Gunzenhausen soll entsprechend der staatlichen Vorgabe auf jeden Fall über den 30.06.2021 hinaus fortgeführt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Impfzentren in Bayern bis 30.09.2021 betrieben werden sollen.
  3. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Testen. Dabei wird es so sein, dieses im Bildungs- und Arbeitsbereich, aber auch im Freizeitbereich regelmäßig erfolgt. Der Landkreis selbst wird nach Ostern Tests für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes und seiner Dienststellen anbieten. Zudem müssen laut Landrat Westphal auch die PCR-Testmöglichkeiten im Landkreis noch weiter ausgebaut werden. Für die Durchführung von Schnelltests stehen derzeit im Landkreis folgende Möglichkeiten zur Verfügung: das Testzentrum in Gunzenhausen, die Teststation im MVZ im Klinikum in Weißenburg, die Teststation in der Altmühltherme in Treuchtlingen sowie 31 Ärzte und 6 Apotheken im Landkreis. Da die bereits vorhandenen Testkapazitäten in den Apotheken und bei den Ärzten im Regelfall begrenzt sind, ist es aus der Sicht von Landrat Westphal wichtig, weitere Testmöglichkeiten in den Städten anzubieten.

Auch seitens der Unternehmen im Landkreis besteht auch der Wunsch, wohl auch bald die gesetzliche Pflicht, dass den eigenen Mitarbeitern ausreichend Testmöglichkeiten angeboten werden. Um die Testbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Unternehmen zu erhöhen, wäre es sinnvoll, wenn ausgestellte Testzertifikate dann auch im Zuge einer Öffnungsstrategie in der Gastronomie bzw. im Freizeit- und Kulturbereich etc. genutzt werden könnten. Derzeit bemühe sich die Landkreisverwaltung hier, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, damit auch innerhalb der Unternehmen zukünftig ausreichend Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen werden.

Landrat Westphal zieht zur Steigerung der Testbereitschaft in der Bevölkerung auch die Option eines öffentlichkeitswirksamen „Altmühlfranken-Testwochenendes“ in Betracht, an dem möglichst viele Menschen aus dem Landkreis getestet werden können.

  1. Weiterhin strebt der Landkreis die zeitnahe Einführung einer technischen Lösung zur Kontaktnachverfolgung an. Dazu steht die Landkreisverwaltung derzeit bereits in Verhandlungen mit den beiden Marktführern, der „Luca-App“ und der Web-Anwendung „Darfichrein“, mit dem Ziel, diese technische Lösung an das SORMAS-Programm des Gesundheitsamtes zu koppeln, welches ebenfalls bald vollständig einsatzbereit sein sollte. Der Freistaat Bayern hat letzte Woche angekündigt, dass man bayernweit eine einheitliche technische Lösung zur Kontaktnachverfolgung einführen möchte. Soweit diese Entscheidung zur Einführung einer landesweiten Lösung zur Kontaktnachverfolgung bereits in der nächsten Woche fallen wird, hat sich Landrat Westphal dazu entschlossen, diese Entscheidung zunächst noch abzuwarten. Sollte sich diese Entscheidung jedoch länger hinziehen, wäre aus seiner Sicht auch die Einführung einer landkreiseigenen Lösung prüfenswert.
  2. Auch im Bereich der Kultur leistet der Landkreis bereits aktive Hilfestellung. Ein erster Ansatz war hier gemeinsam mit der Stadt Weißenburg die geplante Veranstaltung „BergWaldGarten“ im Bergwaldtheater in Weißenburg. Zur Durchführung dieser Veranstaltung wurde von Landrat Manuel Westphal und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel ein gemeinsamer Antrag bei der Bayerischen Staatsregierung auf Anerkennung als Modellprojekt gestellt. Auch hier gilt es, flankierend Test- sowie Kontaktnachverfolgunskonzepte anzubieten, die seitens der Veranstalter umgesetzt werden können.
  3. Letztendlich werden in der Landkreisverwaltung auch Überlegungen angestellt, ein Corona-Tagesticket einzuführen, welches man nach einem negativen Schnelltest erhält. Mit einem solchen Ticket könnte dann ggf. im Rahmen der geltenden Regelungen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung oder auf der Grundlage eines Modellversuchs der Besuch der Gastronomie, des Einzelhandels etc. ermöglicht werden. Voraussetzung dafür wäre, dass die Geschäfte und Lokale dementsprechend auch eine technische Lösung zur Kontaktnachverfolgung nutzen und ein entsprechendes Hygienekonzept vorweisen können.

Landrat Westphal hat in den letzten Tagen in Form von Videokonferenzen mehrere Gespräche mit Vertretern des IHK-Gremiums und des DEHOGA-Kreisverbandes geführt und dabei die aufgezeigten Maßnahmen erörtert, die bei den Vertretern dieser Gremien auf große Zustimmung gestoßen sind.

Um möglichst frühzeitig derartige Maßnahmen angehen und umsetzen zu können, wurde von Landrat Westphal bereits in der letzten Woche ein Antrag beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege auf Anerkennung als Modellregion für die Umsetzung einer Öffnungsstrategie gestellt. Zudem wirbt Landrat Westphal in einem aktuellen Anschreiben der Bürgermeister im Landkreis um die Unterstützung der Gemeinden bei der Vorbereitung und Umsetzung dieser Maßnahmen, die dem Landkreis insgesamt möglichst schnell wieder ein „normales“ wirtschaftliches, gesellschaftliches sowie kulturelles Leben ermöglichen sollen.

Programm des Klosters

Freundeskreis „Kloster Heidenheim“ legt Jahresplanung vor

Die Malerin Sigrid Heyer hat dieses Gemälde vom Heidenheimer Kloster geschaffen.

Noch wissen auch die Verantwortlichen des Freundeskreises „Kloster Heidenheim“ nicht, wie sich das Jahr 2021 darstellen wird. Schlimmstenfalls können keine Präsenzveranstaltungen stattfinden, aber wenn es gut geht, dann ist die Aufnahme der Vortragsveranstaltungen unter Coronabedingungen möglich. Darauf setzen Vorsitzender Reinhold Seefried und seine Mitstreiter.

Das neue Programmheft bezieht sich auf den Zeitraum von Mai bis Dezember. Geplant sind viele Vorträge, Seminare und Konzerte im Kloster und im Münster. Die Schwerpunkte liegen bei den Themen „Geistliches Leben“, „Klostergeschichte“, „Kunst und Kultur am Kloster“, „Lebensthemen“, „Natur und Gesundheit im Jahreskreis“ sowie „Pilgern“.

Wie Vorsitzender Reinhold Seefried in seinem Geleitwort schreibt, steht das Kloster Heidenheim heute für spirituelles Leben und ökumenische Begegnung, für ein vielseitiges Kultur- und Bildungsangebot, für Gastfreundschaft und Genuss. Um die Angebote aufrecht erhalten zu können, ist der Freundeskreis auf die finanzielle Unterstützung von Freunden angewiesen. Deshalb hier das Konto: DE 37 7655 1540 0000 7328 59 (Sparkasse Gunzenhausen) und DE 82 7606 9468 0005 8420 00 (Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen).

Es wird versucht, die benediktinisch-klösterlichen Wurzeln und die evangelische Prägung seit der Reformation  in ökumenischen Formen von Gebet und Goöttesdienst zusammen zu führen. In den „beseelten“ Räumen sowie in den Gärten und in der Natur rund um das Kloster  sollen die Menschen zu innerer Einkehr finden, um neue Kraft für den Alltag schöpfen zu können. Das Kloster Heidenheim sieht sich als „Ideenschmiede für gelebte Ökumene“. Darauf ist das geistlich-spirituelle Angebot aufgebaut.

Erhältlich ist das Programm im Kloster (Ringstraße 8). Über das Angebot wird auch im Internet (www.kloster-heidenheim.eu) informiert.

Mehr Wertschöpfung

Centerpark erhöht Attraktivität des Seenlands

Die am Brombachsee gelegenen touristischen Dienstleister und Wirtschaftsverbände haben sich bereits im Sommer und im Herbst 2020 mit eindeutigen Erklärungen an die Öffentlichkeit gewandt und die Ansiedlung eines Ferienparks als Einlösung bereits bestehender Forderung der Seenland-Konferenz von 2011begrüßt. Dabei wurden diese in der „Initiative Brombachsee“ gebündelten Unternehmen auch von der IHK, den Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen sowie dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband unterstützt.
 Mehr Wertschöpfung durch Übernachtungsgäste
 Mehr Wertschöpfung durch Ganzjahresangebote
 Mehr Wertschöpfung durch höherwertige Angebote
 Mehr Wertschöpfung durch attraktive kostenpflichtige Freizeitangebote
Wir sehen die Chance, gemeinsam mit dem Partner Center Parcs diesen Forderungen nun endlich zum Durchbruch zu verhelfen. Aber wir sehen auch Perspektiven dafür, dass eine solche Ferienpark-Ansiedlung weitere Impulse für den Tourismus und die Region auslösen kann und wird.
Vor den jetzt angekündigten ersten Veröffentlichungen von Gutachten für den vorgesehenen Masterplan Center Parcs Fränkisches Seenland erhoffen wir vor allem, das sich die Debatte um dieses Projekt nunmehr an den vorgelegten Datengrundlagen und nicht weiter an selbst gestrickten Phantombildern orientiert. Wir wünschen uns für die Zukunft, dass mit diesem weiteren starken Partner im Tourismus künftig eine Reihe wichtiger Ziele umgesetzt werden können:
 Weitere Verbesserung und Sicherung der Wasserqualität in den Seen
 Weitere Gewährleistung des freien Zugangs zu ökologisch nicht sensiblen Uferbereichen
 Ausbau und Vernetzung hochwertiger Freizeitangebote
 Entwicklung seenlandspezifischer Umwelterlebnisangebote
 Optimierung der öffentlichen Verkehrsverbindungen zu den Seen
 Ausbau eines umfassenden Mobilitätskonzeptes zwischen den Seen
 Intelligente Lenkung der Tagesausflugsmobilität durch digitale Konzepte
 Aufbau einer hochwertigen Seenland-Produktlinie
 Aufbau ganzjähriger Kultur- und Naturerlebnis-Angebote
 Entwicklung zu einer energieeinsparenden und abfallvermeidenden Destination
Wir sind uns sicher, dass diese Ziele der touristischen Dienstleister auch eine breite Unterstützung bei den Menschen in der Region finden, für die der Tourismus an den Seen einer der wesentlichen Grundlagen regionaler Wertschöpfung, gesicherter Arbeitsplätze und der Gewährleistung einer leistungsfähigen Nahversorgungsinfrastruktur darstellt.
Und wir wissen auch von unseren bisherigen Gästen, dass sie sich über die Ergänzung und vor allem über die ganzjährige Gewährleistung solch qualitativ hochwertiger Freizeitangebote eine weitere Attraktivität ihrer beliebten Urlaubsregion am Brombachsee versprechen.

Kultur in Krisenzeiten

Jüdische Museen Franken haben wieder geöffnet

Seit dem 8. März 2021 dürfen Museen ihre Pforten öffnen. Diese Gelegenheit nutzt das Jüdische Museum Franken und öffnet ab dem 14.03.21 seine beiden Museen in Schnaittach und in Schwabach an Sonntagen, jeweils von 12 bis 17 Uhr.

Das Jüdische Museum Franken öffnet wieder seine Häuser in Schnaittach und in Schwabach für einen Tag in der Woche. Besucher*innen können für Sonntagsausflüge Zeitfenster buchen. Das JMF in Fürth bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

In Schnaittach ist ab dem 14. März 2021 erstmals die neue Ausstellungsreihe „Aus der fränkischen Medine“ zu sehen, das mit der Präsentation eines wiederentdeckten Kleinods aus Ottensoos beginnt. Die Reihe wurde anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Jüdischen Museums Franken in Schnaittach konzipiert.

Weil die 7-Tage-Inzidenz an diesen Orten derzeit zwischen 50 und 100 liegt, müssen sich Besucher*innen für ihren Ausflug ins Museum ein Zeitfenster per Email buchen. Buchungen für den Sonntag nimmt das Museum von Montag bis Freitag (bis 15 Uhr) entgegen.
In Fürth bleibt das Museum vorläufig geschlossen, weil die 7-Tage-Inzidenz 100 überschritten hat.
Das Jüdische Museum Franken aktualisiert laufend alle wichtigen Informationen rund um den Besuch auf die Startseite ihrer Website. Auch angekündigte Veranstaltungen, die aufgrund der Pandemieentwicklung abgesagt werden müssen, werden hier veröffentlicht: http://www.juedisches-museum.org
„Auch wenn wir noch nicht zu den regulären Öffnungszeiten zurückkehren können“ so Museumsdirektorin Daniela F. Eisenstein, war es uns wichtig, mit unseren Besucher*innen im persönlichen Austausch bleiben zu können. Kultur ist in Krisenzeiten wichtiger denn je und doch systemrelevant.“
 Zeitfenster buchen für Sonntagsausflüge ins Jüdische Museum Franken

Alle Buchungen bitte zwischen Montag und Freitag (bis 15 Uhr) vornehmen!

JMF in SCHNAITTACHschnaittach@juedisches-museum.org
JMF in SCHWABACHschwabach@juedisches-museum.org
JMF in FÜRTHDerzeit nicht möglich

Kommune als Bauherr

Rückblick im aktuellen „villa nostra“-Heft

Am Kreuzweg und am Habermühlweg standen die Holzbaracken, die in den sechsziger Jahren abgebrochen wurden. Foto: Sammlung H. Walther

Ist der „soziale“ Wohnungsbau eine Aufgabe der Städte? Der Weißenburger Stadtentwickler Ulrich Heiß bejaht diese Frage. Er möchte nicht allein auf die privaten Investoren setzen, sondern erschwinglichen Wohnraum für Menschen schaffen, die es nicht so „dicke“ haben. Heiß stellt fest, dass das augenblickliche Angebot hochpreisig ist und deshalb von schlechter situierten Haushalte nicht angenommen werden kann.

Der Architekt aus dem Weißenburger Stadtbauamt wünscht sich, dass die Stadt die Förderkonditionen ausschöpft und sich als Bauherrin engagiert – so wie sie es beispielsweise bei der Neuanlage am Birkenweg getan hat. Dort sind im Frühjahr letzten Jahres 15 barrierefreie Wohneinheiten im Zuge des verdichteten Bauens bezogen worden. Er spricht in der neuen Ausgabe von „villa nostra“, den Weißenburger Blättern für Geschichte, Heimatkunde und Kultur sogar von einem „expliziten Mehrwert“.

In der Publikation, die jährlich dreimal erscheint und in den städtischen Dienststellen kostenlos abgegeben wird, gibt Stadtarchivar Reiner Kammerl unter dem Titel „Von der Brandstütze zum Reihenhaus“ einen Überblick des städtischen Wohnungsbaus seit der Zeit, in der  Weißenburg noch Reichsstadt war.

Den „sozialen“ Wohnungsbau hat es in der Wildbadstraße und Auf der Wied schon im 18. Jahrhundert gegeben.  Als der industrielle Boom Ende des 19. Jahrhunderts auch Weißenburg erfasste, schufen private Bauunternehmer Häuser mit kleinen Gärten (Westliche Ringstraße, Nördliche Ringstraße, Eichstätter Straße und Römerbrunnenweg). Es waren eingeschossige Häuser mit Zwerchhaus. Sie stehen zum Teil heute noch.  Die Wohnungsnot bleibt bis 1912 eine gemeinnützige Baugenossenschaft gegründet wird, „um den Kleinwohnungsbau zu unterstützen“. Sie geht einige Jahre später in der Siedlungsgenossenschaft „Eigenheim“ auf.  Die Stadt ließ im letzten Kriegsjahr 1918 „zur vorübergehenden Nutzung“ Notwohnungen für Arbeiterfamilien errichten. Beachtlich ist, dass bereits 1912 die „Stadterweiterungskommission“ zur Feststellung kam, das „strahlenförmige und unschöne“ Bauen an der Peripherie verhindert werden soll, schon allein wegen der hohen Erschließungskosten. Das führte zu  einer verdichteten Bebauung, sprich einem Reihenhausprojekt in der Niederhofener Straße. Es kommen Baracken und Behelfsheime dazu (beispielsweise zweistöckige Holzbaracken in der Steinleinsfurt), die erst in den sechziger Jahren abgerissen werden,  bevor sich jemand Gedanken machen konnte, ob sie aus denkmalpflegerischer Sicht nicht erhaltenswürdig gewesen wären. Anfangs der dreißiger Jahre entsteht die „Galgenbergsiedlung“ mit zwölf Doppelhäusern. Weitere 60 „Siedlerstellen“ entstehen bis 1936.  Einfache Behelfsheime baut das Deutsche Wohnungshilfswerk während des Zweiten Weltkriegs. Sie haben keinen Wasser- und Abwasseranschluss, nur zwei Räume und einen Ofen. Die von der Stadt erbauten Holzbaracken werden bis 1970 abgerissen.

Mit der konsequenten Räumung des „Barackenwohnungselends“ beginnt die Stadt 1964. Es verschwinden die „Holzbarackenstadt“ am Habermühlweg mit 29 Behelfsheimen, die vier Großbaracken (mit 17 Wohnungen) am Kreuzweg, die Wohnbaracken in der Steinleinsfurt und am Römerlager sowie das einstige Ostarbeiterlager.

WERNER FALK