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Ein Konzert-Highlight zum Re-Start

Das Jewish Chamber Orchestra Munich gastiert in der ehemaligen Synagoge Hainsfarth

Foto: Stefan Randlkofer

In Zeiten von Corona war es nicht nur in der ehemaligen Synagoge in Hainsfarth still geworden, vor allem die Kultur hat unter den Einschränkungen hörbar gelitten. Jetzt kann endlich wieder Leben stattfinden in den denkmalgeschützten Räumen. Gleich zu Beginn warten die Veranstalter um die Vorsitzende des Freundeskreises, Sigried Atzmon, mit einem Highlight auf: am Dienstag, 14. September 2021, 19 Uhr, gastiert das international bekannte Jewish Chamber Orchestra Munich im Rahmen ihrer Synagogentournee in Hainsfarth.

Dem Ensemble um seinen künstlerischen Leiter Daniel Grossmann geht es mit seiner Arbeit darum, jüdische Gegenwartskultur lebendig und für jeden hör-, erleb- und sichtbar zu machen. Es ist ein Orchester für alle Nationen und Religionen. Seine Musiker kommen aus über zwanzig Ländern, sind jüdisch und nicht-jüdisch und leben überwiegend in Deutschland. Auf höchstem künstlerischen Niveau pflegt das Orchester (kurz: JCOM) die reiche jüdische Musiktradition, das vom Barock bis in die Gegenwart reicht. Es bringt vergessene jüdische Konponist_innen ans Licht und füllt ehemalige Orte jüdischen Lebens mit lebendiger Kultur. So auch die Synagoge in Hainsfarth, in der das JCOM schon mehrmals zu hören war.

Das Programm am 14. September wird im Wesentlichen aus zwei Teilen bestehen: aus der Suite für Kammerorchester von 1921 von Erwin Schulhoff und dem Melodram „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Maria Rilke“, das der Komponist Victor Ullmann kurz vor seinem Tod im Konzentrationslager Theresienstadt vertont hat. Schulhoffs Suite spiegelt musikalische Einflüsse der „Roaring Twenties“ wieder, in denen dieses Werk entstand. Darin sind Stile und Elemente der aufkommenden Jazzmusik und verschiedener, damals gerade angesagter Tanzstille verarbeitet: Ragtime, Valse, Boston, Tango, Shimmy, Step und Jazz. Das Melodram von Victor Ullmann entstand im Konzentrationslager und ist die letzte Komposition, die der österreichische Komponist vor seiner Deportation und Ermordung fertig stellen konnte. Er vertont darin Ausschnitte einer Erzählung von Rainer Maria Rilke, die die Erlebnisse eines jungen Fahnenträgers von Kriegsbegeisterung über eine Liebesgeschichte bis zum Gefechtstod schildert – mit heutigem Blick auf die Umstände der Entstehung eine zumindest wohl äußerst interessante Auswahl einer literarischen Vorlage.

Karten für diese ganz besondere  Veranstaltung gibt es im Vorverkauf bei Bücher Lehmann in Nördlingen und in der Tourist Information in Oettingen. Natürlich gelten die gerade aktuellen Corona-Hygienebestimmungen (geimpft, genesen, getestet).

Russland besser verstehen

Jens Siegerts Buch „Im Prinzip Russland“ ist für alle eine große Hilfe

Russland und die Russen verblüffen uns immer wieder. Aber kein Grund vor dem zu kapitulieren, was uns grotesk, absurd, unverständlich erscheint: Jens Siegert bringt uns Land und Leute in 22 Begriffen näher.

Es gibt Begriffe, die wir für typisch deutsch halten: Heimat etwa oder Abendbrot. Sie müssen nicht eindeutig sein, um gemeinsame Assoziationen und Erinnerungen hervorzurufen. Jens Siegert

ist nach fast dreißig Jahren in Russland überzeugt: Über solche typischen Begriffe lässt sich auch ein unmittelbarer Zugang zur russischen Kultur, Lebensweise und Politik gewinnen.

Manche dieser Begriffe sind bekannt, wie der Eintopf »Borschtsch«; manche missverstehen wir ein wenig, wenn wir z.B. die »Datscha« für einen Schrebergarten halten. Andere werden bis zu Jens Siegerts aufschlussreicher Zusammenstellung wohl nur Experten bekannt sein, wie »Gopniki« (in etwa: Prekariat), »Mat« (eine Art Schimpfsprache)  oder »Propusk« (Passierschein). Nicht zuletzt gehört dazu das »Prinzip«, in dem sich Grundsätzliches mit einem achselzuckenden Relativismus verbindet.

Kann man mit Jens Siegerts Buch also Russland begreifen? Im Prinzip ja. Denn es eröffnet Einblicke in das russische Fühlen, Denken und Handeln. Indem er Verhaltensweisen und politische Entscheidungen aufschlüsselt, macht Siegert klar: Wer die Russinnen und Russen beim Wort nimmt, kann beginnen, Russland nahezukommen.

Zum Autor: Jens Siegert ist Journalist und Politikwissenschaftler. Er lebt seit 1993 in Moskau und ist mit einer Russin verheiratet. Siegert arbeitete zunächst als Hörfunk-Korrespondent, von 1999 bis 2015 leitete er das Russland-Büro der Heinrich-Böll-Stiftung. 2016 übernahm er die Leitung des EU-Projekts »Public Diplomacy. EU and Russia«. Siegert berät außerdem den Vorstand der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel und Beiträge und sowie 2018 das Sachbuch »111 Gründe, Russland zu lieben«.

„Im Prinzip Russland“ (Eine Begegnung in 22 Begriffen) von Jens Siegert; 232 Seiten, Edition Körber Verlag Hamburg; 19 Euro; ISBN  978-3-89684-288-6.

33 Mio für Landesamt

MdL Alfons Brandl : Landtag hat Geld genehmigt

An der Ecke Bahnhofstraße/Nürnberger Straße entsteht der 33-Millionen-Euro-Bau des Landesamts für Schule in Gunzenhausen. Fertigstellung soll 2025 sein.

Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages hat in seiner heutigen Sitzung Finanzmittel in Höhe von 33,77 Millonen Euro für den Neubau des Bayerischen Landesamtes für Schulen in Gunzenhausen genehmigt. Darauf weist der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl hin.

„Im Rahmen der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung ist in Gunzenhausen das Bayerische Landesamt für Schule errichtet worden. Das Landesamt ist eine nachgeordnete Behörde des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus mit den Kernaufgaben Schulfinanzierung, schulische Personalverwaltung, Qualitätsagentur, Zeugnisanerkennung und Schulsport“, so Brandl.

Daneben wurde bereits ein Teil des Prüfungsamts des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus dorthin verlagert, die Verlagerung soll mit Bezugsfähigkeit des Neubaus, voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen werden. Sowohl das Landesamt als auch der bereits nach Gunzenhausen verlegte Teil des Prüfungsamtes sind derzeit vorübergehend in angemieteten Räumen in mehreren Objekten in Gunzenhausen untergebracht. Der zu errichtende Neubau soll zum einen das Prüfungsamt zum anderen das Bayerische Landesamt für Schule dauerhaft beherbergen.

Für den Neubau steht an der Kreuzung Bahnhofstraße – Nürnberger Straße nun eine Fläche von 2.877 Quadratmetern zur Verfügung, auf der das geforderte Raumprogramm gut abgebildet werden kann. Eine Sanierung des bestehenden Objektes ist nicht wirtschaftlich.

Aufgrund der prägnanten städtebaulichen Situation nahe der Gunzenhausener Altstadt wurde im Frühjahr 2020 ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Aus dem Wettbewerb ging das Büro Steimle Architekten aus Stuttgart als Sieger hervor. Der Wettbewerb wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Gunzenhausen durchgeführt.

Brandl abschließend: „Der Neubau ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der Verlagerung von Behörden in die Fläche des Freistaates und zeigt, dass es die Staatsregierung sehr ernst mit der Verlagerung nimmt. Ich freue mich auf den Neubau als neuen Standort des Landesamtes.“ 

Die Bayerische Landesstiftung hat die Förderung der Sanierung von St. Willibald in Weißenburg beschlossen. Darauf weist der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl hin: „Für das Projekt werden 28.000 Euro bereitgestellt.“ Die Katholische Kirchenstiftung St. Willibald erhält die Finanzmittel für den denkmalpflegerischen Mehraufwand im Rahmen der Innen- und Orgelsanierung der Pfarrkirche. Brandl: „Ich freue mich, dass die Bemühungen um die Fördermittel zusammen mit dem Stiftungsratsmitglied und Landtagskollegen Karl Freller erfolgreich waren. Die Bayerische Landesstiftung fördert jährlich mehrere Hundert Projekte und Maßnahmen in den Bereichen Kultur und Soziales und dokumentiert damit ihre Verantwortung gegenüber den Werten und Allgemeingütern unserer Gesellschaft.“

Fahrt nach Pommern

Erholung und Kultur auf der Bürgerreise in die Partnerregion


Entspannung und Kultur verspricht eine für Oktober geplante Bürgerreise in die mittelfränkische Partnerregion, die polnische Woiwod-schaft Pommern. Die sechstägige Fahrt im komfortablen Reisebus findet vom 11. bis 16. Oktober 2021 statt, sie wird vom Nürnberger Reiseveranstalter Polenreisen angeboten und kostet pro Person 748 Euro (Einzelzim-merzuschlag: 120 Euro). Im Reisepreis enthalten sind neben fünf Übernach-tungen mit Halbpension im Drei-Sterne-Hotel „Mercure-Posejdon“ in Danzig unter anderem Stadtführungen in Danzig, Zoppot und Gdingen, eine deutschsprachige Reiseleitung sowie eine Bierverkostung in Koscierzyna. Die Benutzung des hoteleigenen Wellnessbereichs mit Sauna, Pool und Dampfbad ist ebenfalls inbegriffen.

Auf dem umfangreichen Reiseprogramm stehen außerdem beispielsweise ein Besuch im Europäischen Zentrum der Solidarität in Danzig, die Besichtigung der an der Nogat gelegenen Burg in Marienburg sowie der Besuch einer Porzellanfabrik. Das ausführliche Programm ist auf den Internetseiten des Bezirks Mittelfranken unter www.bezirk-mittelfranken.de nachzulesen.

Weitere Informationen hält auch der Ver-anstalter, das Reisebüro Polenreisen im Informationszentrum Krakau, Hin-tere Insel Schütt 34, Nürnberg, Telefon 0911 / 22 50 31, E-Mail info@polen-reisen-nuernberg.de bereit. Die Bürgerreise wird in Zusammenarbeit mit dem Büro für Regionalpartnerschaften des Bezirks Mittelfranken sowie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Franken e.V. organisiert.

Neue Konzertreihe

Die erste Saison startet ab Oktober 2021

Von links: Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Christine Hochenbleicher von der Kulturagentur musiCiamo, Leiterin Kulturbüro Astrid Stieglitz, Amtsleiter Tourismus und Kultur Wolfgang Eckerlein

Nicht nur für Kunst- und Kulturschaffende ist die globale Corona-Pandemie eine immense Belastung. Auch das Publikum lechzt nach vielen Monaten der Einschränkungen nach etwas Abwechslung und Live-Programm. Nachdem pandemiebedingt auch in der Stadt Gunzenhausen zuletzt mehrere Veranstaltungen abgesagt werden mussten, soll spätestens im Oktober 2021 ein großer Schritt aus der kulturellen Krise gelingen. Dann startet erstmals die Gunzenhäuser Konzertreihe, und das gleich mit einem Paukenschlag, denn mit dem Notos Klavierquartett & Wies de Boevé Kontrabass wird eine der wichtigsten Kammermusikensembles der Gegenwart in der Stadthalle erwartet. Doch das ist nur der Anfang mehrerer Top-Klassikevents. Nun wurden die Einzelheiten und die Bedeutung der 1. Gunzenhäuser Konzertreihe vorgestellt.

Die Gunzenhäuser Konzertreihe ist die neueste von bundesweit elf höchst erfolgreichen Reihen, die vom Pianisten-Ehepaar Susanne und Dinis Schehmann künstlerisch geleitet werden. Dementsprechend hochkarätig ist die Besetzung. „Im gesamten Landkreis gibt es keine Veranstaltung, die sich damit vergleichen lässt“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Das Programm ist hochwertig und abwechslungsreich. Was Klassikfans sonst meist nur in der Großstadt erleben können, konnten wir nach Gunzenhausen in unsere Stadthalle holen.“ Insgesamt handelt es sich um fünf Konzerterlebnisse, die perfekt aufeinander abgestimmt wurden. „Dabei bieten wir Highlights zum unschlagbaren Preis“, so Astrid Stieglitz, Leiterin des Gunzenhäuser Kulturbüros. „Wir bieten die Konzerte im Abo für insgesamt gerade einmal 100 Euro an, was eine Einsparung von 40% zum Einzelpreis bedeutet. Ermäßigungen gibt es u.a. für Schüler und Auszubildende. Das Beste ist, dass Kinder bis 6 Jahren kostenlos mit reindürfen. Für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren wird die Karte 5 Euro kosten.“

Entwickelt wurde die Gunzenhäuser Konzertreihe vom Kulturbüro zusammen mit Christine Hochenbleicher von der Kulturagentur musiCiamo, die die Kontakte zu den größtenteils international renommierten Künstlerinnen und Künstlern herstellte. Es wurde auf Vielfalt geachtet und auf Beiträge, die auch Nicht-Klassikfreunde ansprechen. So reicht das Repertoire von klassisch-romantisch bis innovativ-modern. „Gunzenhausen ist eine musikalische Stadt und wir wollen hochwertige Musik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen“, so Wolfgang Eckerlein, Amtsleiter Tourismus und Kultur. „Die Gunzenhäuser Konzertreihe kann der Beginn von etwas Großem sein.“

Das Abonnement kann nur im Vorverkauf erworben werden, Einzelkarten gibt es an der Abendkasse. Für Fragen rund um die 1. Gunzenhäuser Konzertreihe stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen des Kulturbüros und der Tourist Information unter der Telefonnummer 09831/508-300 / -109 oder per E-Mail unter kulturamt@gunzenhausen.de gerne zur Verfügung. Das Veranstaltungsprogramm finden Sie unter www.gunzenhausen.info.

Auch heuer keine Kerwa

Gunzenhäuser Kirchweih: Nachdenken über alternative Konzepte

Das Gunzenhäuser Veranstaltungsjahr 2021 zeigt sich bisher stark von der Corona-Pandemie geprägt. Zahlreiche Events wurden geplant und später wieder abgesagt, andere finden in diesem Jahr erst gar nicht statt. Vor kurzem fiel den pandemiebedingten Auflagen das Bürgerfest zum Opfer, denn jegliche Vorbereitungen wären auf wackligen Füßen gestanden und am Ende vielleicht von der Infektionslage überholt worden.

Eine Kirchweih, wie wir sie aus Vor-Corona-Zeiten kennen, kann 2021 nicht stattfinden. Daher wird aktuell über alternative Konzepte beraten, denn auch in dieser schwierigen Phase möchte die Stadt Gunzenhausen kulturelle Akzente setzen. „In Corona-Zeiten erfordert jede Planung ein Höchstmaß an Flexibilität. Niemand kann heute voraussagen, welche Regelungen des Infektionsschutzes im September gelten. Jedenfalls wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern auch in diesem Jahr ein coronakonformes Angebot machen, selbst wenn es sich hierbei nicht um die traditionelle Kirchweih handeln kann“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Wir wollen nicht einfach aufgeben und alle unsere Events ohne Alternative absagen. Wir halten uns alle Möglichkeiten offen.“   

Abhängig von der Pandemieentwicklung wird in den nächsten Wochen und Monaten über das, was am Ende tatsächlich möglich ist, beraten. „Wir werden das Gespräch mit den Schaustellern und unseren Festwirten suchen und dann darüber sprechen, was umsetzbar ist. Denkbar ist ein Angebot, vergleichbar mit dem im letzten Jahr. Auch ein Biergartenbetrieb ist vorstellbar und auf das Stadtgebiet verteilte Fahrgeschäfte“, so Wolfgang Eckerlein vom Amt für Tourismus und Kultur.

Fränkischer Sommer

Kulturelles Veranstaltungsprogramm für 2021

Das vom Bezirk Mittelfranken veranstaltete Musikfestival Fränkischer Sommer startet in diesem Jahr gut vier Wochen später. Weil das Corona bedingte Schutz- und Hygienekonzept derzeit eine deutliche Reduzierung des Publikums mit sich bringt, finden fast alle der 50 Konzerte am gleichen Tag oder Abend zweimal statt. Den Auftakt macht Quadro Nuevo am 2. Juli auf der Stöberleinsbühne in Rothenburg ob der Tauber mit südländischen Melodien unter dem Titel „Mare“. Unter der Leitung von Intendant Dr. Julian Christoph Tölle beschließen international gefeierte Solisten zusammen mit dem L’Orfeo Barockorchester und dem FAU Kammerchor den Fränkischen Sommer am Samstag, 18. September, in der Nürnberger Meistersingerhalle und am Sonntag, 19. September, in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen. Zur Aufführung kommt Händels Oratorium „Saul“.

Bezirkstagspräsident Armin Kroder betont: „Der Fränkische Sommer setzt mit einem fulminanten Programm ein hoffnungsvolles Zeichen für die Kultur. Denn weitere kulturelle Ausfälle würden zu verhängnisvollen Verlusten im gesamten Kulturbereich führen. Darum freue ich mich auch, dass uns alle beteiligten Gemeinden so stark unterstützen, auch wenn wir wegen Corona manchen kleinen Veranstaltungsort in diesem Jahr nicht bespielen können.“
Und das Programm kann sich sehen lassen. „Heuer gibt es kein Eröffnungskonzert, dafür aber zwei große Abschlusskonzerte“, teilt Kulturmanagerin Jasmin Frankmann mit, die den Intendanten Dr. Julian Christoph Tölle unterstützt. 

Eintrittskarten sind in dieser Saison nur personenbezogen gültig und ausschließlich im Vorverkauf erhältlich, der am 14. Mai 2021 startet. Karten können über das Ticketportal Reservix, in den Vorverkaufsstellen und über die Bestellhotline erworben werden. Der Veranstalter hat zudem ein ausgeklügeltes Schutz- und Hygienekonzept ausgearbeitet, das die behördlichen Vorschriften umsetzt und laufend angepasst wird. Aufgrund dieser Vorschriften fällt das Kartenkontingent zunächst gering aus. Bei Lockerung der Regelungen werden ggf. zusätzliche Karten in den Vorverkauf gegeben. Auf der Homepage sind aktuelle Informationen zu finden, und über eine eigens eingerichtete Hotline können tagesaktuelle
Informationen abgerufen werden 0981/4664-50500.

Zu den Veranstaltungsorten zählen heuer auch zwei Locations im Fränkischen Seenland:

Kalbensteinberg (Konzert am Freitag,  20.August,  18 Uhr und 20 Uhr, in der Rieterkirche. »Bey der Tafel eine Musique mit blasenden Instrumenten« mit L’Orfeo Bläserensemble unter der Leitung von Carin van Heerden.

Wolframs-Eschenbach: Konzert am Sonntag, 4.Juli, um  17 Uhr und 19 Uhr im Liebfrauenmünster. Geboten wird ein  Liederabend „Poemes – mit Juliane Banse“.

BergwaldGarten im August

Theaterangebot in Weißenburg wird verschoben

Von links: Landrat Manuel Westphal, Kulturamtsleiterin Andrea Persch, David Hoyer, Buchhändler Mathias Meyer,Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und WT-Redakteur Jan Stephan.

Der BergwaldGarten kommt – aber später. Das gaben die Veranstalter gemeinsam mit Stadt und Landkreis bei einem Ortstermin im Bergwaldtheater bekannt. Das für den 27. bis 30. Mai geplante Kulturfestival mit Gerhard Polt, Heimspiel-Festival und Blasmusik-Fest wird auf Mitte August verschoben. Grund sind die anhaltenden Beschränkungen für Veranstaltungen und die Tatsache, dass der Freistaat Bayern seine Modellprojekte zur Öffnung der Kultur derzeit nicht mehr weiterverfolgt.

„Am Ende waren wir ein paar Wochen zu früh dran“, so Mathias Meyer. Der Weißenburger Buchhändler ist gemeinsam mit David Hoyer und Jan Stephan Teil der lokalen Veranstaltergemeinschaft, die mit der Stadt Weißenburg, dem Landkreis, dem Weißenburger Tagblatt sowie dem Concertbüro Franken den BergwaldGarten auf die Beine gestellt hat. Meyer: „Als wir im November 2020 angefangen haben, eine coronagerechte Freiluft-Open-Air-Variante zu planen, war die Hoffnung schon sehr groß, Ende Mai 2021 dieses Format durchführen zu können.“ Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, betont David Hoyer. „Wir werden das machen, nur jetzt eben im August. Dafür dann vielleicht mit etwas mehr Freiheiten im Veranstaltungsgelände.“

Drei der vier angekündigten Veranstaltungen sind bereits neu terminiert. Gerhard Polt und die Well-Brüder werden am Dienstag, 10. August, das kulturelle Biergarten-Festival in der Weißenburger Naturbühne eröffnen.  Am Samstag, 14. August, findet „Das große Fest der Blasmusik“ statt. Voraussichtlich mit den geplanten Blasmusikkapellen aus Dittenheim, Meinheim, Wettelsheim und Langenaltheim. Sie unterstützen die Verlegung, es laufen aber noch Terminabsprachen in den Ensembles.

Am Sonntag, 15. August, wird das Heimspiel Festival über die Bühne gehen. Die Veranstalter verkündeten den noch fehlenden Headliner. Neben Kaffkiez, ALC und Greeen wird die Band Provinz in Weißenburg die Bühne erklimmen. Gute Nachrichten für alle Musikfreunde, gilt die Band doch als der deutsche Stern am Folk-Pop-Himmel. Kein Zufall, dass die vier jungen Männer vom Bodensee vom Produzenten von Annenmaykanterei betreut werden. Die spielten ebenfalls beim Heimspiel Festival, bevor sie die Stadien der Republik eroberten. Das Debütalbum von Provinz landete aus dem Stand sensationell auf Platz vier der Charts, es folgten zwei restlos, aber dank Corona nie gespielte Tourneen.

Ein neuer Termin für die Lesung mit Hubert Achleitner, hinter dessen bürgerlichen Namen sich der Musiker Hubert von Goisern versteckt, wird baldmöglichst bekannt gegeben. Die veranstaltende Buchhandlung Meyer hofft, die Lesung im kleineren Rahmen mit rund 100 Besuchern durchführen zu können. Allerdings nicht im Bergwaldtheater, sondern dann im Garten der Napo-Bar, die damit zu einer Art Vorbühne des BergwaldGartens wird.

Für den August-Termin des BergwaldGartens sucht Mathias Meyer zusätzlich nach einer neuen, prominent besetzten Literatur-Veranstaltung, die das Programm aus Pop-Musik, Blasmusik und Kabarett ergänzt. „Das war von Anfang an die Grundidee unseres Formats“, betonte Jan Stephan. „Ein Programm zu bieten, das in einem gemeinsamen Rahmen ganz unterschiedliche Kulturangebote macht, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.“. Aktuell laufen Gespräche mit dem Kulturamt, ob das Programm an dem ein oder anderen Punkt sogar noch ergänzt wird.

Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und Landrat Manuel Westphal betonten bei einem Ortstermin im Bergwaldtheater, dass es ihnen wichtig sei, dass der BergwaldGarten in diesem Jahr stattfinden kann. „Leider müssen wir den Termin nun noch mal in den August verschieben“, so Landrat Westphal. „Die Voraussetzungen für die Durchführung sind einfach noch nicht gegeben. Das ist eine stabile Infektionslage, die Inzidenzzahlen müssten unter 100 liegen und wir brauchen zusätzliche eine Genehmigung des zuständigen Gesundheitsministeriums in München.“ 

Man müsse nun nochmal einen kurzen Aufschub in Kauf nehmen, „aber ich bin mir sicher, dass man dann ab 10.8. und in den folgenden Tagen diese Veranstaltung durchführen kann“. Das unterstrich auch Weißenburgs Oberbürgermeister: „Wir werden hier von Seiten der Stadt alles tun, um unsere Kulturschaffenden zu unterstützen, und alles möglich machen, um die Veranstaltung dann im August planmäßig durchführen zu können.“

Für alle bereits angekündigten Veranstaltungen des BergwaldGartens gilt, dass die gekauften Tickets ihre Gültigkeit behalten. Sollte der neue Termin nicht passen, können die Karten an der Vorverkaufsstelle, an der sie gekauft wurden (Buchhandlung Meyer oder Kulturamt Weißenburg), zurückgegeben werden.

Ansonsten sind alle vier Veranstaltungen damit zunächst ausverkauft. Allerdings besteht die Möglichkeit, sich für eine der Veranstaltungen auf eine Warteliste setzen zu lassen. Dazu eine Mail an info@buchhandlung-meyer.de mit Angabe der Veranstaltung, der Zahl der gewünschten Tickets und der Kontaktnummer schicken. Über diesen Weg können Rückläufertickets neu verteilt werden. Zudem kann es sein, dass bei einer Durchführung im August noch einige Tickets mehr als die bislang geplanten 400 pro Veranstaltung verkauft werden können.

Alle weiteren Informationen auch über die Homepage www.bergwaldgarten.de und www.bergwaldtheater.de.

Kein Bürgerfest

Termin pandemiebedingt abgesagt

Es zeichnete sich bereits über einen längeren Zeitraum ab, nun ist es endgültig beschlossene Sache: Das diesjährige Gunzenhäuser Bürgerfest kann aufgrund der immer noch andauernden Corona-Pandemie leider nicht stattfinden. „Unser traditionelles Bürgerfest abzusagen, fällt uns wahrlich nicht leicht. Wir haben lange überlegt und abgewartet, doch die nach wie vor dynamische Pandemielage lässt keine Durchführung zu“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz.

Längst hat sich das Bürgerfest zu einer künstlerischen Institution entwickelt und ist weit über die Grenzen der Altmühlstadt hinaus bekannt. Die Mischung aus hochkarätigen Bands aus allen Genres, anspruchsvollen Beiträgen und unaufgeregten Ambiente lockt in Nicht-Corona-Jahren tausende Besucher aus nah und fern nach Gunzenhausen. „Nachdem das Fest bereits im letzten Jahr wegen Corona nicht stattfinden konnte, schmerzt uns die diesjährige Absage umso mehr. Nun gilt es allerdings nach vorne zu blicken und die Vorbereitungen für 2022 aufzunehmen“, ergänzt Wolfgang Eckerlein vom Amt für Tourismus und Kultur.

Hommage an Ludwig Fels

„Weißenburger Blätter“ porträtieren den Literaten

Die „Weißenburger Blätter“ für Geschichte, Heimatkunde und Kultur widmen sich in ihrer jüngsten Ausgabe dem Schriftsteller Ludwig Fels.

Er wird von Kritikern als „einer der sprachmächtigsten  deutschen Schriftsteller“ eingeordnet, aber nicht von allen. In der Publikation „villa nostra“, die von der Stadt Weißenburg vierteljährlich herausgegeben wird, widmet sich der Journalist Uwe Ritzer dem Schriftsteller, der in Treuchtlingen aufgewachsen und im Januar 2021 74-jährig in seiner Wahlheimat Wien verstorben ist.

Ludwig Fels haderte mit seinem Schicksal, ein Franke zu sein. Das räumte er anlässlich der Kulturpreisverleihung 1995 in Weißenburg ein. Seine Frau sagt zur Veröffentlichung: „Er hat ganze 47 Jahre als Schriftsteller sein Leben bestritten und wurde meist auf seine ersten nicht selbst gewählten, sondern den Lebensumständen geschuldeten Arbeitsjahre als Jugendlicher reduziert. Meiner Meinung nach geht es jedoch allein um den Weg, den er als Autodidakt trotz lebenslanger Widerstände gegangen ist. Seine Arbeit über all die Jahre sollte im Zentrum stehen“. Tatsächlich wuchs er in Treuchtlingen in ärmlichen Verhältnissen auf.  Es folgten die Jahre, in denen er sich als „zorniger, jugendlicher Provokateur“ (Ritzer) in Erscheinung trat bevor er nach einem erfahrungsreichen Leben zum „bedeutendsten Schriftsteller wurde, den die Region hervorgebracht hat“.

Er hat 1995 den Döderlein-Kulturpreis der Stadt Weißenburg bekommen, 2009  den Literaturpreis der Wilhelm-und-Christine-Hirschmann-Stiftung“ sowie 2011 den „Wolfram-von-Eschenbach-Preis“ des Bezirks Mittelfranken bekommen. Aus seiner Feder stammen lyrische Gedichte, etliche Bücher („Die Sünden der Armut“/„Ein Unding der Liebe“) und auch Theaterstücke, die an namhaften Bühnen aufgeführt wurden und ihm Anerkennung einbrachten.