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Zur Funktion des Marktplatzes in Gunzenhausen

An die Umgestaltung Schritt für Schritt herangehen!

„Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“. Josef Neckermann, dem früheren Versandhauskönig, wird dieses Zitat zugeschrieben.
Ich bin nicht der Meinung, dass wir den Status Quo am Marktplatz in Gunzenhausen fortführen sollten. Die Stadt hat in den letzten 25 Jahren eine gute touristische Entwicklung genommen, aber auf dem Marktplatz, ihrer Hauptgeschäftszone, hat sich mit Ausnahme der Pflasterung, der Schrittgeschwindigkeitsregelung und der Einbahnstraßen-Regelung wenig getan, um den mittleren Marktplatz für Kunden und Gäste attraktiver zu machen.
Wir müssen feststellen, dass sich das Konsumverhalten in den vergangenen 25 bis 30 Jahren verändert hat. Der Markt hat sich generell verändert. Der stationäre Handel weiß das am besten. Nicht zuletzt führt der Internethandel dazu, dass sich die Strukturen verändern – auch bei uns. Es wird nicht ausbleiben, dass traditionelle Geschäfte verschwinden und neue Angebote kommen. Das Institut für Handelsforschung in Köln hat dieser Tage festgestellt, dass sich die Handelslandschaft in den nächsten fünf Jahren

Die Samstagskonzerte sind ein guter Einstieg in eine neue Konzeption für den Marktplatz.

Die Samstagskonzerte sind ein guter Einstieg in eine neue Konzeption für den Marktplatz.

stärker verändern wird als in den letzten 40 Jahren zusammen. Jeder 11. Euro wird heute schon online ausgegeben, bis zum Jahr 2020 soll es jeder 4. Euro sein. „Der Handel will die Kunden mit mehr Erlebnis und Unterhaltung in die Innenstädte locken“, heißt es in einer Erklärung. Was tut hingegen der Gunzenhäuser Handel?
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten hat Gunzenhausen eine tolle Perspektive als touristisches Zentrum im Fränkischen Seenland. Im Handel schlägt sich das nieder. Die touristische Saison bringt ihm Umsätze, die an das Weihnachtsgeschäft heranreichen. Und die wirtschaftliche Belebung ist nicht nur eine Sache von wenigen Wochen, der Tourismus hat inzwischen eine nachhaltige Wirkung und das nützt vielen Geschäften in der Stadt.
Ich denke, wir müssen den mittleren Marktplatz zu einer Eventbühne machen. Dabei ist es mir bewusst, dass dies nicht geht, ohne den Durchfahrtsverkehr punktuell oder periodisch herauszunehmen. Ich möchte den Marktplatz nicht beruhigen, sondern vitalisieren, d.h. ihn noch attraktiver machen. Allerdings glaube ich nicht, dass wir dies mit einer Fußgängerzone (also einem ganzjährigen Durchfahrtsverbot für Kraftfahrzeuge, ausgenommen Anlieger- und Lieferverkehr) erreichen können. Wir sollten aber periodisch, also von Juli bis nach der Gunzenhäuser Kirchweih, den Durchfahrtsverkehr umleiten, um so in dieser Zeit auf dem mittleren Marktplatz den Gästen und Kunden mehr Raum zu geben für ein angenehmes Verweilen und ihnen ein entspanntes Einkaufserlebnis ermöglichen.
Dies könnte nach meiner Ansicht erreicht werden eine Vergrößerung der Außenbereiche der Geschäfte, durch mehr bestuhlte Quartiere und raumgestaltende Maßnahmen der Stadt. Vorstellbar wären punktuelle Veranstaltungen (z.B. Modeschauen, Firmenpräsentationen, mobile Verkaufsstände, Produktschauen, Konzerte, Freilichttheater). Mit variablen Bauteilen ließe sich ein gefälliger optischer Eindruck erzeugen. Eine bauliche Neugestaltung des Platzes ist nach der flächigen Pflasterung vor einigen Jahren wohl schlecht möglich. Ich habe viel Vertrauen in Deine Kreativität und die unseres Citymanagers. Mit dem „KulturHerbst“ und der Eisbahn ist der Beweis erbracht worden, dass sich neue Ansätze realisieren lassen.
Ich meine, die Frage, wie sich Gunzenhausen künftig präsentieren soll, kann nicht ausschließlich von den Geschäftsinhabern auf dem Marktplatz beantwortet werden. Wer hat die Gunzenhäuser Bevölkerung je gefragt, wie ihr Stadtzentrum aussehen soll? Und nach meiner Meinung ist die Gestaltung unserer Innenstadt eine Frage, die alle angeht und zu der sich alle äußern können und sollen. Ein lokales Bürgerbegehren könnte zudem Antwort geben auf die Frage, was die Gunzenhäuser Bürger in ihrer Gesamtheit wollen.
Ich schlage vor, in der Veränderung des mittleren Marktplatzes behutsam vorzugehen. Das heißt, wir könnten zunächst einmal den genannten Bereich punktuell für Events nutzen. Das wäre Samstag/Sonntag oder an verlängerten Wochenenden vorstellbar. In einem zweiten Schritt könnte dann mittel- bis langfristig der Bereich vom Rathaus bis zur Sparkasse als vitale Geschäftszone von Juli bis nach der Gunzenhäuser Kirchweih genutzt werden.
Es wird in der Zukunft wohl noch oft Gelegenheit bestehen, uns in dieser Frage auszutauschen. Ich sehe dem Dialog der gesellschaftlichen Kräfte jedenfalls mit Offenheit entgegen. Was mich umtreibt, ist allein das Streben, unsere Stadt als natürliches Zentrum des Fränkischen Seenlands noch attraktiver zu machen.

Werner Falk, Stadtrat der FDP

Bundeswehr nur bedingt einsatzfähig

Neujahrsempfang der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne

Das hörten die Mitglieder gern: „Die Kameradschaft der Hahnenkammkaserne ist das einzige Element im Landkreis, das die Interessen der Soldaten noch vertritt.“ Landratsstellvertreter Robert Westphal würdigte auf dem Neujahrsempfang in den Heidenheimer Traditionsräumen die Arbeit der Kameradschaft.
Der Verein, bisher eine reine Männersache, ist weiblicher geworden – wie die ganze Bundeswehr eben. Susanne Feller-Köhnlein ist die neue „Standortbürgermeisterin“, aber sie ist zugleich auch die „Vereinswirtin“ und außerdem noch qua Amt auch Beisitzerin in der Kameradschaft, deren Mitglieder aus ehemaligen aktiven Soldaten, Angehörigen der einstigen

Bürgermeisterin und Vereinswirtin: Susanne Feller-Köhnlein.

Bürgermeisterin und Vereinswirtin: Susanne Feller-Köhnlein.

Standortverwaltung und zivilen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bestehen. Ihr Vorsitzender ist Klaus Winter aus Gunzenhausen, der langjährige Kommandeur des Panzerbataillons 304 und Standortältester.
Winters Gruß anlässlich des Neujahrsempfangs galt den Altbürgermeistern Gerhard Trautner (Gunzenhausen) und Ewald Ziegler (Heidenheim) sowie Sparkassendirektor Burkhard Druschel. Sie gehören zugleich zu den treuesten Besuchern des traditionellen Dämmerschoppens, der an jedem letzten Donnerstag im Heidenheimer „Cafe Hahnenkamm“ stattfindet.
Die zuletzt bekannt gewordenen Missstände in der Bundeswehr hätten ihn sehr betroffen gemacht, erklärte Winter. Die Truppe sei „nicht versorgungsreif“, es gebe also nicht genügend Ersatzteile, die Wartezeitungen dauerten bis zu vier Monaten, es gebe keine technische Dokumentation und es fehle ausgebildetes Wartungspersonal. Die Instandsetzung und Wiederauslieferung des Großgeräts, das in internationalen Einsätzen gewesen sei, ziehe sich bis Ende 2016 hin. Auch das neue Transportflugzeug A 400 M müsse nachgerüstet werden und sei nur bedingt einsatzfähig. Kritisch sei die Nachwuchslage. „Jedes Jahr müssten sich 110000 junge Männer und Frauen für den Dienst in der Bundeswehr melden, um den Bedarf von 185000 Soldaten decken zu können.“ Klaus Winters realistische Einschätzung: „Dieses Ziel ist bei der guten Wirtschaftslage und den schlechten demografischen Daten nicht zu erreichen.“
Die Unzufriedenheit in der Truppe, ihre unzureichende Ausrüstung, die hohe Belastung durch die Auslandseinsätze überforderten die Bundeswehr und die Verlässlichkeit als Bündnispartner in der Nato leide darunter. Noch immer stünden Soldaten in Afghanistan, Usbekistan, im Kosovo, am Horn von Afrika, in der Türkei, im Libanon, in Mali, Senegal, Sudan und anderswo im Einsatz. „Mehr geht jetzt nicht!“ ist Winters klare Meinung. Die Streitkräfte seien zu einem Sanierungsfall geworden, denn sogar Übungen mit den Nato-Partnern müssten wegen nicht einsatzfähigem Gerät abgesagt werden. An die Politik richtete Klaus Winter den Appell: „Sie muss jetzt sagen, was diese geschrumpfte Armee überhaupt noch zu leisten soll.“ Die Begehrlichkeiten der internationalen Öffentlichkeit, Deutschland solle mehr Verantwortung in der Welt übernehmen, könnten nicht erfüllt werden. Winter rechtfertigte seine offenen Worte: „Gerade wir Ehemalige, die wir zu unserer Bundeswehr stehen, müssen den Finger n die Wunde legen und dabei beitragen, dass die missliche Lage unserer Soldaten allen bewusst wird.“

Manfred Kirchdörfer und Karl Amslinger, die langjährigen Bürgermeister-Stellvertreter von Heidenheim und Dittenheim, schätzen die Begegnung in der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne

Manfred Kirchdörfer und Karl Amslinger, die langjährigen Bürgermeister-Stellvertreter von Heidenheim und Dittenheim, schätzen die Begegnung in der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne

 

Bürgerstiftung erhält Preisgeld aus Staatspreis-Verleihung

Bürgerstiftung

Scheckübergabe an Bürgerstiftung: von links Bgm. Fitz, Herr Brumberg (ALE Mittelfranken), Bgm. Hörner, OB Schröppel; LR Wägemann, Seegmüller (Stiftungsvorstand), D.Popp (ILE), Wiedemann (Stiftungsvorstand)

Anerkennung für die drei Kommunalen Allianzen

„Die drei Kommunalen Allianzen Altmühltal, Fränkisches Seenland-Hahnenkamm und Rezattatl-Jura möchten die Ziele und Aufgaben der Bürgerstiftung Altmühlfranken unterstützen und übergeben ihr daher den vom Bayerischen Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in der Münchner Residenz überreichten Staatspreis. Sie verbinden damit die Hoffnung, dass mit diesem Preisgeld in Höhe von 8.000 EUR wichtige Projekte der Bürgerstiftung Altmühlfranken gefördert werden können, zumal die Ziele der Bürgerstiftung weitgehend mit den Aufgaben der Kommunalen Allianzen identisch sind. Es geht in beiden Fällen um eine Weiterentwicklung der Region, bei der Bürgerstiftung noch verbunden mit dem bürgerschaftlichen Engagement;“, begründete Oberbürgermeister Jürgen Schröppel die Überreichung des Schecks an den Vorstand der Bürgerstiftung. Neben OB Schröppel als Vorsitzendem der Kommunalen Allianz Rezattal-Jura und Sprecher der drei Allianzen, übergaben auch Bgm. Karl-Heinz Fitz als Vorsitzender der Kommunalen Allianz Fränkisches Seenland-Hahnenkamm und Bgm. Fritz Hörner als stellvertretender Vorsitzender der Kommunalen Allianz Altmühltal gemeinsam das verliehene Preisgeld.

Zu den Aufgaben der drei Kommunalen Allianzen, welche das Kreisgebiet Weißenburg-Gunzenhausen flächendeckend abbilden, zählen vor allem interkommunale Maßnahmen und Projekte. Das sind vorwiegend die Aufgaben, welche die Kommunen alleine nicht leisten können und wo sie im Verbund mit anderen Städten und Gemeinden nach grenzüberschreitenden Lösungen suchen. Das gerade in der Entwicklung befindliche Kernwegenetz stellt eine solche Aufgabe dar, die u.a. dazu beitragen soll, dass die gut ausgebauten Flurwege nicht – wie häufig in der Vergangenheit – an den Gemeindegrenzen enden.
Der Aufgabenbereich der Bürgerstiftung umfasst mit den Themen Natur- und Umweltschutz, Heimatpflege, Brauchtum und Denkmalpflege, Kultur, Bildung und soziale Belange viele Bereiche, in denen auch die Kommunen tätig sind. OB Schröppel und die beiden Bürgermeister Fitz und Hörner sehen daher durchaus Ansätze, wie in diesem Aufgabenspektrum auch interessante Stiftungsprojekte enthalten sind. Willi Renner vertritt im Stiftungsrat die Interessen der Kommunen. Er wird daher auch von den drei Allianz-Vorsitzenden gebeten, Projekte mit zu favorisieren, welche diese gemeinsamen Zielsetzungen zum Inhalt haben.
DIETER POPP, ILE-Umsetzungsbegleitung  dieter.popp@futour.com)

Unternehmerfrühstück am 11. Februar

Moderiert wird es von Dr. Karl-Friedrich Ossberger

Bereits zum zweiten Mal laden die IHK-Geschäftsstelle Ansbach, das IHK-Gremium Weißenburg-Gunzenhausen sowie die Zukunftsinitiative altmühlfranken am 11. Februar zum Unternehmerfrühstück ein. Als Partner konnte dieses Mal die Sparkasse Mittelfranken-Süd gewonnen
werden.
Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmer und Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, die sich in entspannter Frühstücksatmosphäre über ein bestimmtes, wirtschaftlich relevantes Thema informieren möchten. Die Teilnahme am Unternehmerfrühstück, welches von IHK-Gremiums Ehrenvorsitzenden Herrn Dr. Karl-Friedrich Ossberger initiiert wurde, ist kostenfrei.
Das zentrale Thema der Veranstaltung wird dieses Mal das Angebot für Unternehmen am kunststoffcampus bayern sein. Prof. Dr.-Ing. Stefan Slama, der sich am Studienzentrum Weißenburg für den Studiengang „Strategisches Kundenorientiertes Management“ verantwortlich zeigt, wird den Impulsvortrag halten. Unter dem Titel „EFQM und BWL am Studienzentrum Weißenburg – Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter beim berufsbegleitenden Studium vor Ort?“ wird er die Möglichkeiten des berufsbegleitenden Studierens am
kunststoffcampus bayern vorstellen und auf etwaige Vorteile für die regionalen Unternehmen eingehen.
Da aufgrund des interessanten Themas sicherlich Fragen auftauchen werden, wird im Anschluss die Möglichkeit bestehen, diese in einer Fragerunde direkt an den Referenten zu stellen. Moderiert wird dieser Gedankenaustausch von Dr. Karl-Friedrich Ossberger. Dem anschließend wird während eines Weißwurstfrühstücks noch die Gelegenheit bestehen, Kontakte zu pflegen oder neu zu knüpfen.
Das zweite Unternehmerfrühstück altmühlfranken findet statt am:
Mittwoch, 11. Februar, von 7.30 bis 10Uhr in der Sparkasse Mittelfranken Süd, Geschäftsstelle Weißenburg, Friedrich-Ebert-Str. 11 (Eingang Wildbadstraße!), 91781 Weißenburg. Anmeldung unbedingt erforderlich unter Telefon 09141 902-204.

Landespolitik verkommt zu einer Personalie

Landespolitischer Kommentar von Werner Falk, FDP-Stadtrat in Gunzenhausen

Die Seehofer-Nachfolgediskussion bestimmt die Landespolitik – im Parlament und „draußen im Land“. Offenbar gibt es keine Sachthemen, die beredet werden könnten. So konzentriert sich der ganze Diskurs auf die Frage: Wie lange noch ist Seehofer die Nummer 1 in der CSU? Er hat von sich aus 2017 als das Ende seiner MP-Ära erklärt, aber was ist das Wort schon wert angesichts der kurzen Halbwertszeit seiner Positionen? Tatsächlich ist es doch so, dass die Nachfolgediskussion schon begonnen hat. In den Medien verkürzt sich jedenfalls die Landespolitik auf die Personalie Seehofer.Die Mehrheitspartie tut nichts, um der Öffentlichkeit den Eindruck zu vermitteln, es gäbe etwas Wichtigeres als „Seehofer bis 2017 oder länger?“.
Wie gesagt, eine Themendiskussion findet im Lande nicht statt.

Werner Falk-019

Macht sich Gedanken um Bayern: Stadtrat Werner Falk

Das ist bedauerlich, denn es gäbe viele Dinge zu ordnen und auf den Weg zu bringen, beispielsweise in der Energiepolitik. Inzwischen wissen selbst die CSU-Landtagsabgeordneten nicht mehr genau genau, was eigentlich die verbindliche Marschroute ist. Nahezu wöchentlich wechseln die „Wasserstandsmeldungen“, von einer verlässlichen Energiepolitik ist jedenfalls nichts erkennbar. Dabei hatten Seehofer und die CSU es doch so gut vor. Sie wollten in Deutschland die Vorrreiterrolle bei der Nutzung von erneuerbaren Energien übernehmen. Inzwischen aber ist so ziemlich alles zerredet worden und eine klare Position ist nicht wahrzunehmen. Wenn 200 Meter hohe Windräder zwei Kilometer von der nächsten Bebauung entfernt sein müssen, dann ist das so gut wie sicher das Ende der Windparks in Bayern. Seehofer wollte es so und die Landtagsfraktion ist ihm willig gefolgt. Sie ist ohnehin zum reinen Zustimmungsverein verkommen. (Nebenbei gefragt: Wer weiß schon, wie der Fraktionsvorsitzende heißt? Von ihm geht keinerlei Gestaltungswille aus, er verwaltet schlicht den Mangel an politischem Selbstbewusstsein der Fraktion). Die Kommunalpolitiker in der Union jedenfalls schütteln mit dem Kopf, weil sie wissen, dass die Windparkregelung das Aus ist für ihre angepeilten Pläne. Von den geplanten Anlagen lassen sich jedenfalls nur wenige realisieren, es sei denn, man überlegt es sich doch wieder anders und lässt viele Ausnahmen zu.

Ebenso unglücklich verläuft die Diskussion um die Stromtrassen. Obgleich die CSU weiß, dass es ohne sie (gemeint sind in diesem Fall die Trassen) nicht geht, wird reiner Populismus betrieben. Eine klare Standortbestimmung sieht anders aus. So aber sagt heute die eine (in diesem Fall ist es die Wirtschaftsministerin) das, aber morgen muss sie wieder zurückrudern, weil der andere (der Ministerpräsident) kurzentschlossen seine Meinung geändert hat. Diese „Regierungssystematik“ gilt auch auch für andere Bereiche. Kaum noch ein Minister ist da, der sich aus der Deckung wagt, weil er immer in der Angst leben muss, von der Staatskanzlei eins auf den Deckel zu bekommen. So müssen wir befürchten, dass Kabinettssitzungen zu „Politbüro-Akklamationen“ verkommen.

Der Regierungsbeteiligung von 2008 bis 2013 muss die FDP nicht nachtrauern – der Wähler aber schon, denn ohne die absolute Mehrheit der CSU war der absolutistische Herrschaftsanspruch von Seehofer und der CSU eingeschränkt. Der Wähler aber hat es nicht anders gewollt. Das ist zu akzeptieren, zumal die FDP in Bayern zu wenig aus ihrer Regierungsbeteiligung gemacht hat und der Trend gegen sie war. Es darf angesichts der aktuellen Meinungsumfragen bezweifelt werden, ob der Wähler überhaupt etwas ändern will. Für die SPD ist es deprimierend, nicht aus dem 18-Prozent-Loch herauszukommen. Sie setzt keine landespolitischen Akzente und sie ist als „Bayern“-Partei nicht wahrnehmbar. Eher noch ist es vorstellbar, dass sie von den Grünen überholt wird. Die Freien Wähler sind und bleiben der Wurmfortsatz der konservativen Staatspartei. Ein rascher Wiedereinzug der FDP in den Landtag ist  – aus heutiger Sicht  realistisch betrachtet  – utopisch.
So werden wir weiter leben müssen mit dem Trost, den der Volksschriftsteller Ludwig Thoma schon im vorigen Jahrhundert gespendet hat: „Was ist schwärzer als die Kohle? Als die Tinte? Als der Ruß? Schwärzer noch als Rab und Dohle? Und des Negers Vorderfuß? Sag mir doch, wer dieses kennt: Bayerns neues Parlament!“

Trauer um Lothar Kapfhammer

Der Gunzenhäuser Unternehmer ist 74-jährig verstorben

Kapfhammer 3872x2592Die Kunde vom überraschenden Tod des Gunzenhäuser Unternehmers Lothar Kapfhammer war am 2. Januar aus der Ferne gekommen, aus Mumbai (früher: Bombay), wo er sich auf einer Kreuzfahrt befand und vom Tod heimgesucht wurde. Die Nachricht stürzte seine Familie und alle Freunde in tiefe Trauer. Jetzt wurde Lothar Kapfhammer auf dem Alten Friedhof in Gunzenhausen beigesetzt. Eine überausgroße Trauergemeinde gab ihm das letzte Geleit.

Stadtpfarrer Christian Konecny zeichnete ein Lebensbild des Verstorbenen, der zunächst im Autohaus Kuhn eine Lehre als Kfz-Mechaniker absolvierte und dann in das Mercedes-Autohaus Weigand wechselte. 1965 machte er sich mit Erwin Rudel selbstständig (Autohaus Kapfhammer & Rudel) und führte das Unternehmen zu großem wirtschaftlichen Erfolg. In den neunziger Jahren übergaben beide das Geschäft an Frank Bayerlein. Lothar Kapfhammer war vielen ein edler Freund und Wegbegleiter.

Am offenen Grab gedachten Erwin Rudel und Oswald Rohr des verstorbenen Freundes bzw. Schwagers. Beide hoben die absolute Korrektheit von Lothar Kapfhammer hervor, rühmten sein Bemühen um ein menschliches Miteinander in Firma und Familie. Der Posaunenchor Frickenfelden, der katholische Kirchenchor und die Trompeterin Sabine Fischer-Kugler begleiteten die Feier musikalisch.

Den Trauernden (Ehefrau Helga mit Kindern Stefan, Martin und Petra) sowie den Schwägerinnen Liselotte Rohr, Irmgard Teiml und Inge Eckert mit ihren Angehörigen sowie der Familie Erwin Rudel gilt das Beileid der vielen befreundeten Familien und Geschäftskunden.

Großer Preis des Mittelstands

Anerkennung der erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer

Gastgeber

Von links: Unternehmensberater Michael Kolb, Landrat Gerhard Wägemann, Unternehmerin Erika Gruber, die Geschäftsführer Roland Furtmayr und Roland Durst von KTW (Großer Preis des Mittelstands), Unternehmerin Nadine Amesöder von RF Plast und Klaus Petersen von der Oskar-Patzelt-Stiftung.

Die Oskar-Patzelt-Stiftung hat auch 2014 den „Großen Preis des Mittelstands“ ausgelobt.  Die Sieger sind inzwischen ermittelt und landesweit in Würzburg von Finanzminister Markus Söder ausgezeichnet worden. Zu ihnen zählt „KTW-Kunststofftechnik Weißenburg GmbH“. In das Finale gekommen ist „Zweirad Gruber GmbH“ aus Gunzenhausen, die Jurystufe erreicht haben RF Plast in Gunzenhausen, Actuator Solution in Gunzenhausen und auch der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Sonderpreis Kommune). Beim Unternehmergespräch der Zukunftsinitiative „altmühlfranken“ in der Gunzenhäuser Stadthalle lobte Landrat Gerhard Wägemann das erfolgreiche Abschneiden der heimischen Unternehmen.  Klaus Petersen von der OPS-Servicestelle Nürnberg, informierte über die Teilnahmekriterien, der Unternehmensberater Michael Kolb von der QRC-Group erläuterte den „Fitnesscheck für den Mittelstand“.

KTW – ein jungen und aufstrebendes Unternehmen

Geschäftsführer Roland Furtmayr aus Weißenburg war für den Preisträger erschienen. Die 1997 gegründete KTW – Kunststofftechnik Weißenburg ist auf die Herstellung von Klein- und Großserien aus Kunststoff spezialisiert, mit dem Ziel, auch als kleiner Mittelständler Direktlieferant für verschiedene Automobilhersteller zu werden, dabei lokale Firmen zu fördern, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und keine Produktionsstätten in Billiglohnländern aufzubauen. Große Ziele – sie wurden erreicht! Zum Kundenportfolio zählen mittlerweile OEMs wie Opel, Rolls Royce, BMW, VW, Porsche und Audi. Die Kunststofftechnik Weißenburg ist seit ihrer Gründung kontinuierlich gewachsen und konnte die Anzahl der Mitarbeiter von 80 (2008) auf mehr als 200 (2013) steigern. In der Region vergibt das Unternehmen Fertigungsaufträge an Jugend- und Behindertenwerkstätten und unterstützt Sportvereine vor Ort. Regional unterstützt es den Bund Naturschutz in Bayern e. V. und fördert den Erhalt von Streuobstwiesen und damit die Gewinnung von ungespritztem Apfelsaft aus der Region. KTW wurde zum vierten Mal in Folge nominiert. 2013 erfolgte die Auszeichnung als „Finalist“.

Die Zwei-Rad-Familie

Qualitäts- und Markenprodukte, erstklassiger Werkstattservice durch geschulte Zweiradmechaniker und kompetente Beratung innerhalb der Region und darüber hinaus machen die Geschäftsphilosophie der Fahrradexperten Gruber im Fränkischen Seenland aus. Radsport Gruber ist das führende Radsportunternehmen in der Region. Es besteht seit 1959 und wurde als kleines Fahrradgeschäft auf 40 qm gegründet. Dreimal wurde der Standort gewechselt, stets um mehr Verkaufsfläche, besseren Service und größere Lagerkapazitäten zu schaffen. Jetzt werden die neuesten Radsporttrends, Fahrräder aller Art mit Zubehör und Bekleidung auf einer Gesamtfläche von mehr als 1.500 qm angeboten. Hinzu kam ein 1.000 qm großes Lager. Frühzeitig erkannte das Unternehmen das Potenzial im E-Bike- und Pedelec-Sektor und eröffnete unlängst das E-Bike- Kompetenz-Center. In den vergangenen Jahrzehnten wurden mehr als 40 Azubis ausgebildet und teilweise in feste Arbeitsverhältnisse übernommen. Das Unternehmen hat heute zwölf Angestellte und funktioniert wie eine große Familie: Erika Gruber ist die geschäftsführende Gesellschafterin, Herbert Gruber verantwortet Verkauf und Reparatur, Gabriele Bayerlein, geborene Gruber, ist zuständig für Firmenbetreuung, Kundenberatung und Mitarbeiterschulung und Petra Gruber ist als Point of Sale-Managerin tätig. Die Firma hat bereits  das Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ erhalten. Mit dem Zertifikat werden Geschäfte ausgezeichnet, in denen der Einkauf für Menschen aller Altersgruppen, von Familien, Singles und Menschen mit Handicap komfortabel und barrierefrei möglich ist. Zweirad Gruber GmbH spendet regelmäßig Fahrradhelme, Fahrräder etc. an regionale Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen und unterstützt den Behinderten- und den Radsport. Erika Gruber setzt sich zudem als Stadt- und Kreisrätin sowie IHK-Vizepräsidentin der IHK Nürnberg für Mittelfranken und als Vorsitzende des Stiftungsrates der Bürgerstiftung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen für zahlreiche soziale Bereiche ein.Das Unternehmen wurde erstmals durch den Landkreis Weißenburg Gunzenhausen nominiert. Umso erstaunlicher ist es, dass es auf Anhieb in die Reihe der Finalisten vorgestoßen ist. Jetzt können Herbert und Erika Gruber ihre tolle Leistung nur noch mit dem „Großen Preis des Mittelstands“ toppen, indem sie sich für den Wettbewerb 2015 melden. Die Aussichten sind gut, denn das Unternehmen ist gut aufgestellt und die Chefin (auch IHK-Vizepräsidentin) traut sich alles zu.

Freiwilliges Engagement wird belohnt

Jetzt Antrag für die Bayerische Ehrenamtskarte stellen!

Über 3.000 Ehrenamtliche haben im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bereits eine Ehrenamtskarte erhalten. Damit ist die Region einer der Spitzenreiter unter den über 60 bereits teilnehmenden Landkreisen und Städten. Das ehrenamtliche Engagement ist hoch und so liegen der Freiwilligenagentur altmühlfranken bereits mehr als 200 neue Anträge vor. Demnächst soll der Auftrag an die Druckerei zur Erstellung der Karten vergeben werden. Deshalb sind alle, die die Voraussetzungen erfüllen und die in dieser Ausgaberunde dabei sein wollen, aufgerufen noch bis zum 31. Januar 2015 ihre Anträge abzugeben.
Die Karte ist als Dankeschön gedacht für den großen Einsatz der ehrenamtlich Engagierten und ist bayernweit in allen Regionen gültig, die sich an diesem Projekt des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration beteiligen. Die Ehrenamtlichen profitieren von verschiedenen Rabatten und Vergünstigungen. In der Region altmühlfranken bieten zurzeit über 70 Unternehmen und Einrichtungen Vergünstigungen an. Eine Neuauflage der Broschüre der Akzeptanzpartner ist in Vorbereitung. Die Broschüre finden Interessierte unter www.altmuehlfranken.de/akzeptanzpartner oder können sie im Landratsamt bestellen oder abholen.
Für eine Ehrenamtskarte berechtigt sind ehrenamtlich Engagierte, die mindestens 16 Jahre alt sind, im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wohnen oder dort ehrenamtlich aktiv sind – und das durchschnittlich fünf Stunden pro Woche oder bei Projektarbeiten 250 Stunden im Jahr seit mindestens zwei Jahren. Die Tätigkeiten können dabei in den unterschiedlichsten Bereichen geleistet werden, z. B. im Altenbesuchsdienst, als Fußballtrainer, im Natur- und Umweltschutz oder in Museen. Für aktive Feuerwehrdienstleistende sowie aktive Einsatzkräfte im Katastrophenschutz und Rettungsdienst besteht die Möglichkeit, Sammelanträge zu stellen.
Die Unterlagen und weitere Informationen zur Beantragung der Ehrenamtskarte sind im Internet zu finden unter www.altmuehlfranken.de/ehrenamtskarte oder können unter Tel. 09141-902-235 angefordert werden.

Nachbarschaftshilfe geht an den Start

Auftaktveranstaltung am 22. Januar in Gunzenhausen

Am 8. Dezember 2014 war es soweit: die Nachbarschaftshilfe Gunzenhausen hat ihr Büro im Fachwerkstadel bezogen. Der „Falk-Report“ und auch der AB haben darüber berichtet.
Was macht die Nachbarschaftshilfe Gunzenhausen eigentlich? Diese Frage ist den Organisatoren in den letzten Tag öfters gestellt worden. Die Frage kann vorerst nur allgemein beantwortet werden: Eine helfende Hand zur richtigen Zeit kann vieles bewegen! Die Mitglieder der Nachbarschaftshilfe sind für andere ehrenamtlich da und unterstützen die Menschen  im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Auch in schwierigen Lebenslagen und Notfällen leistet die Nachbarschaftshilfe bestmögliche Unterstützung.

Eine Grundvoraussetzung für die Arbeit ist der Leitspruch“Schweigen ist Gold“!
Das bedeutet, Informationen über Menschen, Notlagen und unsere geleistete Hilfe unterliegt der Schweigepflicht. Eine Schweigepflichtserklärung hat jeder Mitarbeiter unterschrieben.

Die Nachbarschaftshilfe sucht  noch weitere Mensche,n die sich angesprochen fühlen und helfen wollen.
Es sollen sich aber auch die Menschen melden ,die Hilfe benötigen. Ihre Lebensqualität wird durch  die NSH-Unterstützung und Hilfe wesentlich erhöht. So können sie länger zu Hause wohnen bleiben oder ein Heim wird überhaupt nicht notwendig.
Die Hilfe ist kostenlos, nur die angefallenen Unkosten müssen erstattet werden.

Informationsflyer liegen bei verschiedenen Ämtern, Ärzten, Apotheken, Geschäften usw. aus. Weitere Fragen werden im Büro und in der großen Informationsveranstaltung am 22.Januar, um 16 Uhr im Haus des Gastes beantwortet.

Das Büro im Fachwerkstadel ist Dienstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr besetzt. Ansonsten Anrufbeantworter: Telefon 09831/5749666

Die gleichberechtigten Koordinatoren der Nachbarschaftshilfe Gunzenhausen sind folgende Personen: Werner Seifert, Alverna Steurer und  Thomas Schülling.

Thomas Schülling spricht die Hoffnung aus: „Wir erwarten Sie am 22.Januar um 16 Uhr im Haus des Gastes, Martin-Luther-Platz, zur Informationsveranstaltung.

Email:info@nachbarschaftshilfe-gunzenhausen.de
www.nachbarschaftshilfe-gunzenhausen.de

Ich gehe für die Freiheitlichkeit auf die Straße

Teilnahme am „Friedenslicht“ auf dem Marktplatz Gunzenhausen

Wenn ich mich zwei Mal  in das Glied der Menschen beim „Friedenslicht“ auf dem Gunzenhäuser Marktplatz einreihte und für eine tolerante und freiheitliche Gesellschaft still demonstrierte, dann tat ich das als einer, der die „Gnade der späten Geburt“ (Helmut Kohl) für sich reklamieren darf. Persönlich fühle ich mich nicht verantwortlich für die Untaten, die in deutschem Namen geschehen sind, aber ich bejahe eine kollektive Verantwortung  des deutschen Volks mit der immerwährenden Mahnung: Nie wieder! Ich danke ausdrücklich den Initiatoren Florian Schuhmann und Frau Schönborn für ihr privates Engagement, das vorbildlich ist und das uns allen Mut machen sollte. Die Resonanz von 187 Menschen war noch stärker als eine Woche zuvor (170). Die Aktion ist inzwischen ausgelaufen. Bei der letzten „Demo“ waren etwa 160 Leute zugegen.

Wer wachen Geistes ist, der sieht, dass unser freiheitlicher Rechtsstaat durchaus gefährdet ist und deshalb immer wieder aufs neue verteidigt werden muss. Zwei Vorgänge kommen mir dabei in den Sinn: die Art und Weise der Strafverfolgung der NSU-Morde in den letzten Jahren in Deutschland und die polizeiliche Behandlung des jungen Gewaltopfers von Dresden in den letzten Tagen. Im Fall der NSU-Morde steht der Verdacht im Raum, dass die  Strafverfolgungsbehörden, also die Polizei, die Staatsanwälte und auch  der Verfassungsschutz, die Ermittlungen einseitig geführt haben und wohl auf dem rechten Auge blind waren. Wenn ich höre, dass sich V-Leute des Verfassungsschutzes in der rechte Szene tummelten (und das wahrscheinlich auch heute noch tun), dann sträuben sich mir die wenigen verbliebenen Kopfhaare und ich neige zu einer radikalen Konsequenz: Auflösung des Bundesamts für Verfassungsschutz! Der Prozess in München legt den Schluss nahe, dass Polizeibeamte in Sachsen weggesehen haben, als es Gewalt von Rechts gegeben hat.  Und im aktuellen Fall des jungen Ausländers, der in Dresden misshandelt wurde, liegen die Dinge ähnlich.

Eine Konsequenz sehe ich aber auch darin, in der Polizeiausbildung darauf zu schauen, dass sich nicht junge Männer (und Frauen) unter die Polizei mischen, die für diesen Dienst charakterlich nicht geeignet sind. Diese Sorge gilt umsomehr, als die Polizei bei ihrer Nachwuchssuche heute schon Probleme hat.

Und gerade deshalb habe ich die Kerze in die Hand genommen und  für gesellschaftliche Toleranz und Freiheit „demonstriert“.

Werner Falk, Stadtrat der FDP