Tag Archives: Gesundheit

Neu in Führungsgruppe

Katastrophenschutz: Pflegeleiter FüGK ist Johannes Wetzel

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen wurde personell verstärkt. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration sowie das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat den Einsatz einer zusätzlichen Position innerhalb der FüGK angeordnet. Der Pflegeleiter FüGK wird künftig als Schnittstelle zu den Pflegeeinrichtungen im Landkreis fungieren. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen übernimmt diese Rolle Johannes Wetzel.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat Landrat Manuel Westphal Johannes Wetzel zum Pflegeleiter FüGK ernannt: „Mit Herrn Wetzel haben wir eine kompetente Fachkraft gewonnen, der beruflich sehr viel Erfahrung im Bereich der Pflege aufweist und die Strukturen bestens kennt. Er ist ein wichtiges Bindeglied zu unseren Pflegeeinrichtungen im Landkreis und hilft uns diese besonders vulnerable Personengruppe zu schützen.“

Der Pflegeleiter FüGK hilft beispielsweise bei der Umsetzung von Reihentestungen oder beim Einleiten weiterer Hygienemaßnahmen. Außerdem koordiniert er Hilfemaßnahmen bei Personalmangel in Einrichtungen oder Heimbegehungen. Er steht den Einrichtungen jederzeit bei Fragen zur Pandemie zur Verfügung und dient als Schnittstelle zwischen der FüGK und den Einrichtungen.

Die besonders vulnerable Personengruppe, die in Pflegeeinrichtungen untergebracht ist, muss während der Pandemie besonders beschützt werden. Bei den vergangenen Corona-Ausbrüchen in Heimen stand Johannes Wetzel den betroffenen Einrichtungen bereits als Ansprechpartner zu Verfügung und koordinierte die weiteren Maßnahmen gemeinsam mit der Heimaufsicht des Landratsamtes sowie dem Gesundheitsamt.

Johannes Wetzel ist derzeit als Bereichsleiter für die gesamte Pflege beim Bayerischen Roten Kreuz Kreisverband Südfranken tätig und somit für zwei stationäre Einrichtungen, zwei Tagespflegen und einem ambulanten Pflegedienst verantwortlich. An der Technischen Universität Kaiserslautern hat Wetzel sein Masterstudium „Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen“ abgeschlossen und war seit 2010 Einrichtungsleiter in drei verschiedenen stationären Einrichtungen in den Landkreisen Neumarkt, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen.

Fürst zu sein, will gelernt sein!

Wie Johann Sigmund Strebel den Erbprinzen Alexander auf seinen Dienst vorbereitete

Den markgräflichen Erbprinzen Christian Friedrich Karl Alexander (1736-1806) auf sein würdevolles Amt als Regent des Fürstentums Brandenburg-Ansbach einzustimmen, das war der Job des Archivars und Historiographen Johann Sigmund Strebel (1700-1761).  Weil auch ein Fürst nicht vom Himmel fällt, bedarf er einer Erziehung, Formung und Einweisung in die Aufgaben, für die  er aufgrund der Erbfolge bestimmt ist. Wie es beim letzten Markgrafen Alexander war (er regierte von 1757-1791), das ist aus der „Anleitung zur nöthigen Kenntniß von der wahren und archivmäßigen Beschaffenheit des Hochlöblichen Fürstenthums Brandenburg-Onolzbach oder des Burggrafthums Nürnberg unterhalb des Gebürgs zum Gebrauch des Durchlauchtigsten Erb-Prinzen“ zu entnehmen. Das 300 Blatt umfassende Dokument aus der Feder des markgräflichen Beraters Johann Sigmund Strebel verrät, was der Prinz alles wissen musste. Seine „Fächer“ waren Religion, Ethik, Naturrecht, Politik, Geographie, Genealogie, Geometrie und natürlich „teutsches“ Staatsrecht.

Markgraf Alexander (1736-1806).

Der Wissenschaftler Andreas Rutz (Titel seiner Abhandlung: „von der nothwendigkeit und dem nuzen der erkenntnuß eines landes überhaupt“) macht die Geschichtsfreunde mit Strebel bekannt, der den 15-Jährigen so formte, dass er seinen späteren Anforderungen genügen konnte.  Markgraf Alexander war von Geburt an nicht als „Thronfolger“ bestimmt, denn er war der Zweitgeborene von Markgraf Carl Friedrich Wilhelm, der in der Literatur gerne der „Wilde Markgraf“ genannt wird, und seiner Frau Friederike Louise. Der Erstgeborene Karl Friedrich August war schon im zarten Alter von vier Jahren gestorben und so schlüpfte Alexander schon frühzeitig in die Rolle des Erbprinzen. Seine Erzieherin war eine „in der Kinderzucht wohlerfahrene adelige Dame“ (Frau von Imhoff). Auch eine französische „Sprachmeisterin“ (lingua franca) war ihr an die Seite gestellt. Der Leibarzt hatte über die Gesundheit des herrschaftlichen Sprößlings zu achten, ja sogar der kaiserliche Leibarzt Dr. Carelli durfte konsultiert werden.

Im Umgang mit seinem eigenen Hofstaat lernte der junge Prinz die höfischen Formen kennen. Schon als Fünfjähriger musste er sich dem täglichen Religionsunterricht des Hofkaplans unterziehen, er lernte Lesen, Schreiben und die freie Rede – und das alles auch in Französisch, denn er sollte ja die französisch geprägte Weltgewandtheit erfahren. Es ist anzunehmen, dass ihm der Reitunterricht mehr Spaß gemacht hat als das Abfassen von „wohlgesetzten Briefen“ in lateinischer Sprache. Zugleich war ihm empfohlen worden, seine Ermahnungen „liebreich“ vorzunehmen.

Mit einer Entourage von 20 Leuten begab er sich auf seine Bildungsreisen. Sie gehörten zur Ausbildung und Persönlichkeitsbildung eines angehenden Herrschers.  Als Zwölfjähriger kam er ins holländische Utrecht, dann zur klassischen Kavalierserziehung nach Turin. Zum Einüben der höfischen Etikette ging es danach dreizehn Monate auf die „Grand Tour“, die ihn auch nach Venedig und Rom führte. Zur Abrundung reiste er noch drei Monate durch das Reich ehe er 1754 Friederike Caroline von Sachsen-Coburg heiratete und drei Jahre später – nach dem Tod des Vaters CWF – die Regentschaft im Fürstentum übernahm. 1769 beerbte er auch noch die Herrschaft über das Fürstentum Brandenburg-Bayreuth. Diese Doppelherrschaft hatte es seit 1603 nicht mehr gegeben. Die Ehe blieb kinderlos, die Markgräfin starb 1791.  Alexanders Geliebte war die Französin Hippolyte Clairon (im Ansbacher Volksmund sind nach ihr die „Klärungswickli“ benannt worden). 1791  dankte er aufgrund eines Geheimvertrags mit dem Königreich Preußen ab und lebte mit der neuen und lebenslustigen Ehefrau Elizabeth Craven in deren englischer Heimat. 1806 starb er dort vom Adel gesellschaftlich isoliert und vereinsamt. Sein einstiges Fürstentum wurde 1806 ein Teil des Königreichs Bayern.

Strebel stand in der Gunst von CWF, der ihn in den Verwaltungsdienst am fürstlichen Hof übernahm und ihn sogar bis zum „Geheimen Rat“ beförderte. Als solcher kümmerte er sich um die markgräfliche Bibliothek, die damals schon 15000 Bände umfasste und – ganz erstaunlich – für jeden zugänglich war, der Lesen und Schreiben konnte. Das Archiv hatte Strebel „in größester Konfusion“ vorgefunden. Sozusagen sein literarisches Hauptwerk war „Franconia illustrata“ zur Erläuterung von Frankens Historie (1761).  Der Historiker ärgerte sich über Fürsten, „die von ihrem eigenen land keine wahre und hinlänglich wißenschafft“ hatten und sah es nicht gern, dass mitunter freie Reichstädte oder Klöster bessere Beschreibungen und Karten hatten als das fürstliche Haus. Ab 1732 schuf er deshalb die systematische Dokumentation „über Recht und Besitz“, zu der auch die in zwölf Bogen gedruckte Karte des Landvermessers Johann Georg Vetter zählte (1719 durch Brand vernichtet und bis 1730 erneuert). Sie will der Historische Verein für Mittelfranken in den nächsten Jahren neu auflegen.

WERNER FALK

Quelle: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Band 82 (2019); herausgegeben von der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Verbindung mit der Gesellschaft für fränkische Geschichte und der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft; ISSN 00442364, Verlag C.H. Beck

1870/71 war er dabei

Aus dem Kriegstagebuch von Christian Preu (1870/71)

Großvater Christian Preu in einer Aufnahme aus dem Jahr 1927 mit der Auernhammer-Familie der Tochter Ernestine mit deren Kindern Friedrich und Karl sowie der Vater Michael Auernhammer. Christian Preu verstarb in Markt Berolzheim am 31. Juli 1929 im Alter von 80 Jahren und sieben Monaten. Foto: privat

Ungeschönt und unzensiert ist das Kriegstagebuch des Markt Berolzheimer Bauern Christian Preu, der 3. März 1871 zu den deutschen Soldaten gehörte, die in Paris einmarschierten.  Von der heroischen Begeisterung war er voll erfasst: „Die Franzosen machten schiefe Gesichter auf uns. Der Hass und Groll der Pariser war arg, aber sie mussten sich geduldig dreingeben, denn es war eine große Schmach für sie, von den Deutschen besiegt zu werden“ notierte er in sein Tagebuch, das nach 150 Jahren von einem Berolzheimer zufällig entdeckt wurde. Daniel Burmann, der ehrenamtliche Gemeindearchivpfleger, spricht von einem absoluten Glücksfall und misst den Wert der Aufzeichnungen am Blickwinkel eines rangniederen Soldaten und eben nicht aus der Feder eines Politikers oder Militärs. Veröffentlicht ist das Kriegstagebuch in der aktuellen Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“, dem Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen.

Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 ist heute weithin vergessen. Wie Autor Daniel Burmann feststellt, liegt das wohl auch daran, dass die globalen Auswirkungen der folgenden Weltkriege ihn sozusagen in den Schatten stellen. Deutschland, das den Krieg gewann und sich das Elsaß und Lothringen einverleibte, ging gestärkt aus der Schlacht hervor und erlebe danach seine Reichsgründung.

Das ist die erste Seite des Kriegstagebuchs von Christian Preu. Der Text ist in der deutschen Kurrentschrift gehalten. Reprofoto: Daniel Burmann

Christian Preu war ein Bauernsohn, der 1879 Walburga Wiesinger aus Lengenfeld heiratete und mit ihr drei Töchter hatte. Es ist ungewöhnlich, dass ein einfacher Soldat die militärischen Geschehnisse so exakt festgehalten hat. Immerhin haben seine handschriftlichen Aufzeichnungen einen Umfang von 34 Seiten in einem alten Rechenbuch von 1764. Der Autor hat den Schreibstil Preus weitgehend beibehalten, die leichten Korrekturen nur vorgenommen, um den Text verständlich zu machen.

Der Soldat gehörte zur 4. Kompanie des 15. Infanterieregiments in Neuburg, das am 17. Juli 1870 zur Mobilmachung rief.  Schon zehn Tage später ging es fußläufig in Richtung Harburg (mit Ziel Speyer) los.  Über die Pfalz rückte die Truppe ins Elsaß ein, wo sie den Kanonendonner der „Schlacht bei Weißenburg“ hörten. Schrecklicher Regen begleitete das Biwak. Preu erlebte die Einnahme von Nancy. „Furchtbare Märsche, Hungersnot, Hitze und Elend stieg aufs Äußerste“, notierte der Berolzheimer. Zudem brach die Ruhr aus, so dass nicht mehr alle marschfähig waren. Die deutschen Kämpfer fanden in Frankreich sozusagen verbrannte Erde vor: „Die Franzosen marschierten vor uns ins Innere Frankreichs, plünderten und verzehrten fast alles, was da war“.  Die „Schlacht bei Sedan“ am 1. und 2. September war für die Deutschen kriegsentscheidend. Noch Jahre danach feierten die Sieger den „Sedanstag“.

Auf dem Marsch auf Paris machte der fränkische Biertrinker erste Bekanntschaft mit französischem Wein („…mehr als zehn Eimer“). Mit seinem Kameraden Rottenberger aus Pfofeld schleppte er noch ausreichend Rebensaft ins Quartier. Die französischen Kriegsgegner hatten alles liegen und stehen lassen bevor sie die Flucht ergriffen. Preu wähnte sich auf der  Berolzheimer „Buchleiten“ , denn ähnlich war sein Blick in den Pariser Vorort: „…nichts als Stadt und nirgends kein Ende“. Er geriet in ein schreckliches Geschützfeuer, wo neben ihm „zwei Mann gleich plötzlich tot waren“. Den 2. Weihnachtsfeiertag feierte er mit  seinen Landsleuten Georg Bieber, Georg Schmidt, Michael Guthmann und Georg Frank  in einer Weinrestauration.

Bei Matsch und Dreck mussten die Soldaten „schrecklich viel aushalten“. Christian beklagt in seinen Aufzeichnungen, dass er sich vom 8. September 1870 bis zum 13. März 1871 nicht ein einziges Mal des nachts vollständig ausziehen konnte. Nach der siegreichen Schlacht von Paris in den ersten Januartagen 1871 gönnte er sich mit Kameraden einen „Spaziergang nach Versailles“: „Wir konnten uns nicht genug sehen und kann auch die Pracht und Schönheit nicht beschreiben“. Preu war dabei, als der deutsche Kaiser am 1. März in Paris einmarschierte. Drei Tage gab es für die Sieger „Froh“ (Franc)-Zulage, die von den Parisern zu zahlen war, wie Preu notierte.

Auf dem Rückzug verbrachte der Deutsche das Osterfest bei einer französischen Familie („…des Abends mußte ich mich mit ihnen zum Feuer setzen“) und nach den 80 Tagen im Standquartier ging es Richtung Heimat. „Herzergreifend“ empfand er den Empfang in der Pfalz, wo er und seine siegreichen Kameraden von Neuburger Reitern und Mädchen mit Kränzen und Sträußen unter großem Jubel empfangen wurden.  Und natürlich erklang die „Wacht am Rhein“, als die Truppe über den Rhein marschierte. „Ich rühme die Güte Gottes, der mir Gesundheit geschenkt hat, so dass mir keine Stunde was fehlte“, dankt er  abschließend in seinen Notizen.

WERNER FALK

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ ist um Gunzenhäuser Buchhandel (telefonischer Bestell- und Lieferservice) für 15 Euro erhältlich.

Landrat dankt

Manuel Westphal: „Wir müssen zusammenhalten!“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein herausforderndes Jahr 2020 geht zu Ende. Die Corona-Pandemie hat uns leider nach wie vor fest im Griff und schränkt unser aller Leben ein.

Wer hätte im vergangenen Dezember gedacht, was auf uns zukommt? Nach den ersten Infektionsfällen im Frühjahr schwappte die erste Pandemie-Welle auch über unseren Landkreis. Während der Sommermonate entspannte sich die Lage zwar, doch traf uns die zweite Welle dafür mit voller Wucht. Auch wenn viele Infektionen mit milden Verläufen überstanden werden, ist das Virus nicht zu unterschätzen. Besonders vulnerable Personengruppen wie ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen gilt es nach wie vor besonders zu schützen. Leider mussten auch wir in unserem Landkreis Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Infektion beklagen. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen! Auch Personen, die nach einer Erkrankung immer noch mit den Spätfolgen zu kämpfen haben, können bestätigen, dass dieser Virus nicht zu vergleichen ist mit einer gewöhnlichen Grippe.

Große Hoffnung gibt der Ausblick auf den Impfstoff. Die Impfung soll auch in unserem Landkreis in Kürze starten. Das Klinikum Altmühlfranken als Betreiber des Impfzentrums hat in den vergangenen Tagen die notwendige Infrastruktur geschaffen. Nun warten wir auf die Lieferung des Impfstoffes und beginnen dann mit der Impfung nach den Vorgaben des Bundes. Ich hoffe, dass durch diese Maßnahme eine Rückkehr zu unserem gewohnten Leben möglich wird.

Die Bewältigung der Pandemie hat uns auch im Landratsamt in den vergangenen Monaten enorm beschäftigt. Nicht nur während des Katastrophenfalls waren und sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert, besonders natürlich das Gesundheitsamt. An dieser Stelle gilt mein Dank dem gesamten Team im Landratsamt für ihren ausdauernden Einsatz und die stets gute Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen! Der Austausch und die Kooperation mit dem Klinikum Altmühlfranken, den niedergelassenen Ärzten, den Polizeiinspektionen und Feuerwehren im Landkreis und auch dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr klappt während der Pandemie tadellos.

Auch in der Gesellschaft hat sich eine Welle der Solidarität gebildet: Nachbarschafts- und Einkaufshilfen, freiwillige Helfer für den medizinischen oder pflegerischen Bereich, Maskennäh-Aktionen, Mutmach-Banner an Fenstern, Malaktionen für Altenheime, Balkonkonzerte und noch vieles mehr. Wir im Landkreis haben gut zusammengehalten und uns gegenseitig unterstützt! Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei allen, die sich engagiert haben. Mein Dank gilt den vielen Ehrenamtlich im Landkreis für ihren Einsatz für die Gesellschaft! Besonders die Aktiven der Rettungsdienste verdienen unseren ausdrücklichen Dank!

Viele Veranstaltungen oder Sportevents mussten coronabedingt dieses Jahr leider entfallen. Besonders hart werden dadurch auch Kulturschaffende und viele Vereine getroffen. Sport und Kultur sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und unserer Tradition. Ich hoffe sehr, dass wir nächstes Jahr wieder mehr Normalität spüren können.

Ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken, dass Sie während dieser schwierigen Zeit zusammenhalten, durchhalten und mithelfen, die Pandemie weiter einzudämmen. Nur gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern!

Neben der Pandemiebewältigung gab es aber zum Glück auch noch andere Themen, die uns im vergangenen Jahr beschäftigt haben. Für mich war das natürlich allen voran meine Wahl zum Landrat und der Amtsantritt im Mai. Der Start als Landrat mitten im Katastrophenfall war zwar schwierig, doch konnte ich mich mit einem motivierten Team im Rücken gut in meine neue Aufgabe einarbeiten. Viele Herausforderungen werden in den nächsten Jahren noch auf uns warten. Die Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf Gesellschaft und Wirtschaft haben wird, können wir nur alle gemeinsam bewältigen. Für das mir bereits entgegengebrachte Vertrauen bedanke ich mich an dieser Stelle bei Ihnen ganz herzlich!

Mit Ihnen gemeinsam möchte ich in den kommenden Jahren unsere liebenswerte Heimat weiter gestalten. Dazu freue ich mich vor allem in dem von uns angestoßenen Strategieprozess Altmühlfranken 2030 auf Ihre Ideen! Mir ist es wichtig, dass sich jeder in diesen Prozess einbringen kann. Der Startschuss für „Altmühlfranken 2030“ ist bereits im vergangenen Sommer gefallen, die Bürgerbeteiligung und weitere Veranstaltungsreihen werden im kommenden Jahr auf uns warten. Auch wenn diese teilweise digital durchgeführt werden müssen.

Die Digitalisierung hat uns auch im vergangenen Jahr weiter begleitet und uns durch die Möglichkeit zu Videokonferenzen oder ähnliches den Alltag während des Lockdowns erleichtert. In Zukunft werden digitale Angebote in allen Lebensbereichen Stück für Stück weiter ausgebaut. Deswegen war ein wichtiger Schritt die Schulen in Weißenburg, die unter der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises stehen, an das landkreiseigene Glasfasernetz anzuschließen. In Gunzenhausen wird dies im kommenden Jahr umgesetzt.

In den nächsten Jahren wollen wir im Landratsamt die Digitalisierung weiter vorantreiben und Verwaltungsdienste auch digital zur Verfügung stellen.

Doch so nützlich und hilfreich die zunehmende Digitalisierung auch ist, es gibt nach wie vor Bereiche, da ist der persönliche Austausch enorm wichtig. Um uns hier im Landkreis besser zu vernetzen, werden wir im nächsten Jahr einen Pflegestützpunkt aufbauen und wollen auch einen Familienstützpunkt etablieren.

Ein weiteres großes Thema im vergangenen Jahr, das uns auch noch im neuen Jahr begleiten wird, ist das Ansiedlungsprojekt von Center Parcs. Befürworter und Gegner haben sich in den vergangenen Wochen zu dem Projekt positioniert, viele Fragen sind dabei noch offen. Ich bin zuversichtlich, dass die offenen Fragen und beschriebenen Herausforderungen im Laufe des Jahres auf Grundlage der Ergebnisse der laufenden Untersuchungen geklärt werden können. Bürgerinnen und Bürger sowie die kommunalpolitisch Verantwortlichen können dann die richtigen Weichen stellen.

Das Jahr 2021 bringt aber noch weitere Neuerungen mit sich: So werden wir in Gunzenhausen am jetzigen Standort des Testzentrums den neuen Recyclinghof errichten. Der alte Hof bietet nicht genügend Platz und erschwert zunehmend den Betrieb. Aus diesem Grund ist es ein wichtiger und richtiger Schritt gewesen das Areal an der Alemannenstraße zu kaufen.

Das Onlineportal Altmühlfranken bot dem Einzelhandel in unserem Landkreis die Möglichkeit, während des Lockdowns Ware online zu vertreiben. Viele weitere Geschäfte aus dem gesamten Landkreis haben das Onlineportal mittlerweile für sich entdeckt, so dass nun schon eine beträchtliche Anzahl an Produkten auf dem Portal zu finden ist. Ziel ist es, eine Plattform zu etablieren, die verschiedene Produkte – auch des täglichen Bedarfs anbietet und der Landkreisbevölkerung online zur Verfügung steht. Bisher sind wir schon auf einem guten Weg.

Es freut mich besonders, dass wir pünktlich zur Vorweihnachtszeit auch den landkreisweit gültigen Altmühlfranken-Gutschein starten konnten. Gemeinsam mit den Stadtmarketingvereinen der drei großen Städte im Landkreis sowie einigen engagierten Händlern konnte das Gutscheinsystem entwickelt und nun umgesetzt werden. Wer noch das passende Weihnachtsgeschenk sucht: Der Gutschein kann auch online schnell und einfach erworben und an vielen Akzeptanzstellen im gesamten Landkreis eingelöst werden.

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unseren Vertreterinnen und Vertreter der hiesigen Wirtschaft bedanken. Für Sie war es wirklich kein einfaches Jahr – ich denke da gerade vor allem an den Einzelhandel, an die Gastronomie und Hotellerie. Ich hoffe, dass nächstes Jahr eine bessere Situation für Sie und somit für uns alle eintreten wird!

Abschließend bleibt mir noch, mich bei meinen beiden Stellvertretern im Amt Günter Obermeyer und Werner Baum zu bedanken. Genauso ein herzliches Dankeschön an die Kreisrätinnen und Kreisräte für den guten gemeinsamen Start und die konstruktive Zusammenarbeit! Vielen Dank auch an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, den Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie den Vertretern im Bezirkstag für Ihren Einsatz für unseren Landkreis!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Jahr 2020 wird uns allen als ein Krisenjahr in Erinnerung bleiben. Am Ende dieses Jahres wissen wir eins genau: Unsere Gesundheit ist ein wichtiges Gut! Gerade in der besinnlichen Weihnachtszeit hoffe ich, dass Sie trotz allen Einschränkungen mit Ihren Lieben das Weihnachtsfest verbringen können. Genießen Sie Weihnachten und die Feiertage und lassen Sie die Sorgen einmal hinter sich. Für 2021 wünsche ich mir für uns alle ein wenig mehr Normalität, viel Glück und vor allem aber Gesundheit! Starten Sie frisch motiviert und erholt in ein tolles, neues Jahr!

Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allem aber Gottes Segen!

Ihr

2000 Euro erlöst

Erfolgreiche Weihnachtsbaumaktion von Stadtmarketingverein und Stadt

Kinder schmückten die Christbäume – wie hier bei „Küche aktiv“

Mit Erfolg konnte die in diesem Jahr zum ersten Mal vom Stadtmarketing Gunzenhausen e.V., der Wirtschaftsförderung und dem Citymanagement durchgeführte Weihnachtsbaumaktion beendet werden. Rund 2.000,- Euro kamen durch die auf „ingunzenhausen.de“ durchgeführte Online-Versteigerung der von Kindern aus Kindertagesstätten geschmückten und in Gunzenhäuser Betrieben aufgestellten Weihnachtsbäumen zusammen. Dieser Erlös kommt vollständig den beteiligten Kitas zugute. Zusätzlich hat sich die Firma Degenhart-Eisenhandel direkt nach Abschluss der Versteigerung dazu entschieden, den Versteigerungserlös für den dort aufgestellten Baum um 500 Euro „aufzurunden“.
Hatte die Versteigerung, die vom 6. bis zum17. Dezember ging, zunächst relativ verhalten begonnen, kam zum Ende hin nochmal richtig Bewegung in die Aktion. Zum Teil war ein regelrechtes gegenseitiges „Hochsteigern“ bei einzelnen Bäumen zu beobachten.
Und so zeigt man sich auch vonseiten der Verantwortlichen zufrieden mit der Aktion, die relativ kurzfristig und mit wenig Vorlaufzeit „aus dem Boden gestampft wurde“, um in einer Zeit u.a. ohne Weihnachtsmarkt und Eisbahn noch etwas mehr weihnachtliches Flair in die Stadt zu bringen.
Dank gilt hierbei allen beteiligten Unternehmen – Degenhart Eisenhandel, Heinzmann Autotechnik, Modehaus Steingass, Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen, G & B Bekleidung, Profi Einbauküchen & Bäder, Schuhwerkstatt, Wäschehaus Bauer und Radsport Gruber. Diese haben nicht nur die Bäume bei sich aufgestellt, sondern sich auch aktiv durch die Beteiligung an der Versteigerung oder die Aufstockung des gebotenen Höchstbetrags eingebracht.
Erwähnt und mit einem großen „Dankeschön“ bedacht müssen an dieser Stelle natürlich auch die Kinder und Erzieherinnen in den Kitas werden. Sie haben mit ihren herrlich geschmückten Weihnachtsbäumen den Kunden, Besuchern und Mitarbeitern der teilnehmenden Betrieben viel Freude bereitet und damit für die richtige Einstimmung auf die nahende Weihnachtszeit gesorgt.
Und schließlich gilt ein ganz besonderer Dank all denen, die sich an der Versteigerung beteiligt und sich damit für einen guten Zweck engagiert haben.
Die Verantwortlichen hoffen auf eine mindestens genau so große Beteiligung bei der Wiederholung der Aktion im nächsten Jahr und wünschen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit und alles Gute und Gesundheit für das neue Jahr.

Dezentrale Tests

Möglichkeiten des BRK für Heimbesucherinnen

Aufgrund der derzeit gültigen elften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind strenge Vorgaben einzuhalten, wenn Angehörige in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen besucht werden wollen. Da gerade an Weihnachten mit einem vermehrten Besucheraufkommen in den Heimen zu rechnen ist, wird das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Südfranken, in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen dezentrale Schnelltestmöglichkeiten im Landkreis anbieten.

Während der vergangenen Tage hat sich die Zahl der Neuinfektionen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die Lage bleibt weiterhin ernst. Besonders geschützt werden, müssen dabei ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen. Ein besonderes Risiko liegt dabei leider in den Alten- und Pflegeheimen sowie Behinderteneinrichtungen. Verständlicherweise wollen viele Angehörige über Weihnachten ihre Verwandten in den Einrichtungen besuchen. Die elfte Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sieht dazu derzeit u.a., das Vorlegen eines negativen Corona-Tests vor. Das Testergebnis darf dabei laut Verordnung bei einem Antigen-Schnelltest grundsätzlich nicht älter als 48 Stunden und bei einem PCR-Test nicht älter als drei Tage sein. Vom 25. bis 27. Dezember 2020 erhalten die Testergebnisse je 24 weitere Stunden an Gültigkeit: Antigen-Schnelltests sind 72 Stunden und PCR-Tests vier Tage gültig.

Das Bayerische Rote Kreuz wird in Abstimmung mit dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen drei Schnelltest-Stationen für Angehörige von Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie Behinderteneinrichtungen als Zusatzangebot zu den bereits bestehenden Testmöglichkeiten einrichten. Die dafür erforderlichen Antigen-Schnelltests werden vom Freistaat kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Das bayernweite Angebot richtet sich an die Angehörigen von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung in den verschiedenen Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in denen Leistungen der Eingliederungshilfe über Tag und Nacht erbracht werden und ist als Ergänzung zu den regulären Testkapazitäten bei Hausärzten oder Testzentren – wie das Corona-Testzentrum in Gunzenhausen – zu sehen.

Im Bereich des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen werden die Testungen am Heiligen Abend sowie am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag jeweils von 09.00 – 14.00 Uhr

  • in Gunzenhausen: Stadthalle, Isle-Platz 1
  • in Treuchtlingen: Stadthalle, Jahnstraße 14
  • in Weißenburg: Turnhalle am Seeweiher, An der Hagenau 22

durchgeführt.

An den Schnellteststationen kann nur getestet werden, wenn auch eine tatsächliche Besuchsabsicht besteht. Eine pauschale Testung ohne Besuchstermin findet aus Kapazitätsgründen ebenso wenig statt, wie die Testung von solchen Besuchern, die keinen Termin für die Teststation vereinbart haben.

Zum Test muss ein Formular mitgebracht werden, in dem die Einrichtung den geplanten Besuchstermin schriftlich bestätigt. Die Einrichtungen haben diese Vordrucke zur Ausgabe für geplante Besuche bereits erhalten. Nur die standardisierten Formulare, die durch die Bayerische Staatsregierung beziehungsweise dem BRK zur Verfügung gestellt werden, haben hier Gültigkeit. Dieses Formular mit dem vereinbarten Besuchstermin im relevanten Zeitraum ist an der Teststation des BRK vorzulegen.

Angehörige, welche im Vorgriff auf den Besuch das Angebot des BRK nutzen möchten, können via Online-Portal unter www.testtermin.brk-suedfranken.de einen Termin für eine Testung an den drei genannten Schnellteststationen buchen. Telefonisch werden Terminreservierungen am kommenden Dienstag und Mittwoch, 22.12. sowie 23.12.2020, jeweils von 8.00-16.00 Uhr unter der Rufnummer 09141 869956 vom BRK Service-Team entgegengenommen.

„Ich bedanke mich bei unserem Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes sehr für deren Unterstützung bei den Schnellteststationen. So können wir den Angehörigen einen sicheren und einfachen Weg aufzeigen, wie die Verwandten in den Heimen und Einrichtungen trotz der Corona-Pandemie an den Weihnachtstagen besucht werden können“, so Landrat Manuel Westphal.

Das Landratsamt weist aber weiterhin auf die sehr angespannte Infektionslage im Landkreis hin. Besuche in Pflegeheimen sollten auf ein Minimum reduziert werden. „So schwer es auch fällt, die Angehörigen gerade in der Weihnachtszeit nicht besuchen zu können, dient dies letztlich dem Schutz der Gesundheit aller Bewohnerinnen und Bewohner“, verdeutlicht Landrat Manuel Westphal.

Während des Besuchs müssen entsprechend den bestehenden Schutz- und Hygienekonzepten der Einrichtungen unbedingt alle erforderlichen Hygienestandards eingehalten werden, wie das Tragen einer FFP2-Maske und den Mindestabstand von 1,5 m zwischen den Personen. Bei plötzlichem Auftreten von Krankheitszeichen bei den Besucherinnen und Besuchern der Einrichtungen, insbesondere bei Auftreten von typischen Symptomen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wie Husten, Fieber oder Geruchs- und Geschmacksverlust, ist ein Zutritt zu den Einrichtungen nicht möglich.

Sollte ein Schnelltest positiv sein, müssen sich die betroffenen Personen zudem sofort in häusliche Quarantäne begeben und einen PCR-Test durchführen lassen. Sollte ein negatives Ergebnis vorliegen, endet die Isolation. Bestätigt der PCR-Test das positive Schnelltestergebnis besteht die Quarantäne weiter und kann frühestens nach zehn Tagen beendet werden.

Das Testzentrum in Gunzenhausen, bei dem ausschließlich PCR-Tests durchgeführt werden können, steht Testwilligen weiterhin zur Verfügung. Über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage hat das Testzentrum am 24.12.2020 und am 31.12.2020 jeweils bis Mittag geöffnet. An normalen Werktagen von Montag bis Freitag ist das Corona-Testzentrum dort ab 10.00 Uhr geöffnet. Wer einen Termin zur PCR-Testung dort vereinbaren möchte, kann sich telefonisch an die 0961 309776 wenden (Montag bis Freitag, 09.00-15.00 Uhr). Personen mit Symptomen sollen sich wegen der Durchführung von Tests weiterhin an ihren Hausarzt wenden oder an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117.

Krise mit Lichtblicken

Bilanz des Tourismusverbands Fränkisches Seenland

Verabschiedung des Vorsitzenden Landrat a.D. Gerhard Wägemann (Mitte),
neu gewählter 1. Vorsitzender Landrat Manuel Westphal (rechts),
Geschäftsführer Hans-Dieter Niederprüm (links).


Das Jahr 2020 hat das Fränkische Seenland als Tourismusdestination vor große Herausforderungen gestellt: Rund 20 Prozent Übernachtungen weniger verzeichnete die Region. Dennoch konnte Hans-Dieter Niederprüm als Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland auf der Mitgliederversammlung im Dezember 2020, die aus Infektionsschutzgründen digital stattfand, mit Fug und Recht
erklären: „Im bayernweiten Vergleich stehen wir gut da.“

In ganz Bayern brachen die Übernachtungszahlen von Januar bis September 2020 um über 35 Prozent ein; in Franken waren es sogar mehr als 37 Prozent. „Es hätte noch deutlich schlimmer kommen können“, stellte Niederprüm angesichts dieser Zahlen fest. Während der Lockerungen im Sommer gelang es dem Fränkischen Seenland sogar, seine Trümpfe richtig auszuspielen und neue Gäste zu gewinnen:
Im Juli 2020 stiegen die Übernachtungszahlen um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat – damit gehörte die Urlaubslandschaft zu den fünf deutschen Regionen mit der positivsten Entwicklung. Die Zugriffszahlen der Website belegen außerdem eindrucksvoll das große Interesse am Urlaub im Fränkischen Seenland: Noch nie waren sie so hoch wie 2020.
Bei den Tagesausflüglern wirkte sich vor allem der Wegfall des in normalen Jahren umfangreichen Veranstaltungsprogramms rund um die Seen negativ aus. Viele Gäste begeisterten sich aber für andere Angebote in der Region. Vor allem wandern, radeln sowie der Besuch von Landschafts- und Naturattraktionen standen bei den Ausflüglern 2020 hoch im Kurs.

Voller Messekalender im Frühjahr „Trotz der Verluste blicken wir optimistisch in die Zukunft“, erklärte Niederprüm. Das gelte auch bei der Messeplanung. Einige große Messen wurden zwar bereits abgesagt oder verschoben, im März und April ist der Messekalender der Region aber
dennoch voll. Unter anderem will sich das Fränkische Seenland auf der virtuellstattfindenden ITB Berlin, auf der Messe f.re.e in München und auf dem Mannheimer Maimarkt präsentieren. Für den 13. und 14. März 2021 ist die 12. Infobörse des Fränkischen Seenlands geplant. Im Mai brechen die Seenland-Mitarbeiter – wenn alles gut läuft – wieder zu einer Werbetour auf. Dann wird der Tourismusverband einen Mitgliedsort mehr bewerben, denn Burgsalach wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung neu aufgenommen.

Außerdem stand die Wahl des Vorstandes an: Bis 2022 fungiert nun Landrat Manuel Westphal als 1. Vorsitzender des Tourismusverbands Fränkisches Seenland. Sein Vorgänger, Landrat a.D. Gerhard Wägemann, wurde auf der Mitgliederversammlung verabschiedet. Der neu gewählte Vorsitzende, Landrat Manuel Westphal bedankte sich im Namen des Tourismusverbands und insbesondere des Geschäftsführers für Wägemanns langjährige Mitarbeit und verwies auf die wichtigen Entwicklungen, die
in dieser Zeit angestoßen wurden: vom Markenprozess und der Qualitätsinitiative über drei Wahlen der Fränkischen Seenlandkönigin und den Bau des „Floating Village Brombachsee“ bis hin zum barrierefreien Tourismus und nicht zuletzt dem Jubiläum „50 Jahre Fränkisches Seenland“. Er betonte die gute Zusammenarbeit, die
auch nach Angaben des Geschäftsführers hinter den Kulissen stets fruchtbar und freundschaftlich gewesen sei, sowie Wägemanns Einsatz für das Fränkische Seenland auf überregionaler Ebene. Zum Abschied gab er Herrn Wägemann mit auf den Weg, er möge die Urlaubslandschaft, die er selbst so engagiert mitgestaltet habe, noch lange bei bester Gesundheit aktiv genießen können. Neben Wägemann wurden zwei weitere langjährige Vorstandsmitglieder verabschiedet: Günter Obermeyer, Rechnungsprüfer und ehemaliger Bürgermeister in Nennslingen, sowie der Pfofelder Altbürgermeister Willi Renner.

Den neu gewählten Vorstand komplettieren der Ansbacher Landrat Dr. Jürgen Ludwig als 2. Vorsitzender, der Gunzenhäuser Bürgermeister Karl-Heinz Fitz als 3.Vorsitzender sowie der Spalter Bürgermeister Udo Weingart als Schriftführer und der Pleinfelder Bürgermeister Stefan Frühwald als Kassier. Die vier Beisitzer sind Landrat Herbert Eckstein Landkreis Roth, der Pfofelder Bürgermeister Reinhold Huber, der Wolframs-Eschenbacher Bürgermeister Michael Dörr und der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl. Die Bürgermeister Bernd Drescher (Nennslingen) und Helmut Schnotz (Bechhofen) fungieren als Rechnungsprüfer.

Wir können gestärkt aus der Krise hervorgehen!

Bürgermeister KH Fitz blickt zurück auf 2020 und gibt Ausblick

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und das Gunzenhäuser Christkind lassen grüßen. Foto: Ingeborg Herrmann

Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr 2020 geht zu Ende. Ein Jahr, in dem Dinge passiert sind, die man niemals für möglich gehalten hätte. Das Virus Covid 19 hat stark in unser aller Leben eingegriffen – nicht nur regional, sondern weltweit. Und dennoch hat es gezeigt, wieviel Hilfsbereitschaft und Solidarität untereinander vorhanden ist.

Einen Tag nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 kam es zum ersten großen Lockdown. Das öffentliche Leben kam komplett zum Erliegen. Die Wirtschaft stand extrem unter Druck. Große staatliche Hilfspakete bieten Unterstützung. Wir als Stadt, der Stadtmarketingverein, die Wohlfahrtsverbände und viele Ehrenamtliche unterstützen sowohl Wirtschaftsunternehmen wie auch unsere Bevölkerung auf vielfältige Weise.

Schon am 10. März habe ich einen städtischen Krisenstab gebildet, der sich fast täglich getroffen hat, um die jeweils notwendigen Maßnahmen zu besprechen und die Vorgaben der Regierung umzusetzen. Schutzanzüge, Masken und Desinfektionsmittel waren knapp und wir haben gemeinsam nach pragmatischen Lösungen gesucht. Der erste Lockdown ab dem 16. März 2020 und die Ausgangssperre erlaubten keine touristischen Reisen während der Osterferien. Wir hatten Traumwetter – beste Voraussetzungen für einen tollen Saisonstart – und konnten es nicht nutzen.

Die Bürgerzeitung informiert monatlich über die wichtigen Ereignisse und gibt Informationen an die Bürger weiter. So fördert sie auch den Kontakt unter den Gunzenhäusern. Sie ist auch online lesebar: gunzenhausen.de/buergerzeitung

Zum 1. Mai waren wir eine der wenigen Städte und Gemeinden, die einen Maibaum – wenn auch ohne Maibaumfeier – gestellt hat. Dadurch entstand großes Medieninteresse.

Ab Pfingsten durften Hotels, Pensionen und Campingplätze wieder öffnen und die Gäste kamen in Scharen. Nicht zuletzt durch die stark eingeschränkten Möglichkeiten ins Ausland zu fahren. Wohnmobilstellplätze und Campingplätze waren mehr als voll und Hotels und Pensionen waren ausgebucht. Dieser Boom hielt den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein an. Dadurch konnten viele Unternehmen ihre Defizite aus dem Frühjahr zum Teil kompensieren. Die Corona-Lage hat sich über den Sommer zwar entspannt, aber unsere lieb gewonnenen Veranstaltungen wie z.B. Kirchweih, Bürgerfest, See in Flammen, Kulturherbst, Drachenfest und viele mehr konnten nicht stattfinden. Wegen der Absage der vielen Volksfeste im Sommer waren unsere Schausteller wirtschaftlich vor große Herausforderungen gestellt. Wir haben ihnen angeboten, in der Innenstadt mit großen Abständen ihre Buden und kleinen Fahrgeschäfte aufzustellen. Dies wurde von Schaustellern und Kunden gut angenommen. Im Markgräflichen Hofgarten konnte Horst Gruber, einer der beiden Festwirte, über sechs Wochen einen Biergarten betreiben. Auch dieses Angebot wurde von Einheimischen und Gästen bestens angenommen.

Stadtradeln fand unter Coronabedingungen statt und der Charity Run, der große Schülerlauf für den guten Zweck, wurde um ein Jahr auf 2021 verschoben. Bis zum Schluss haben wir gehofft, die Eisbahn als Angebot für unsere Kinder und Jugendlichen aufbauen zu können. Der zweite Lockdown jedoch machte diese Hoffnung zunichte und die Eisbahn muss dieses Jahr im Depot bleiben.

Ich danke an dieser Stelle allen, die ihre Kraft dafür eingesetzt haben, die Corona-Krise zu bewältigen und anderen Hilfe zu leisten wie z.B. dem Stadtmarketing, Hand in Hand gegen Altersarmut, der Nachbarschaftshilfe, der Jungen Union, der Feuerwehr Büchelberg und den vielen Privatpersonen, die schnell geholfen oder einfach einmal einen älteren Menschen angerufen haben, um den es in der Zeit des Lockdown recht ruhig geworden ist.

Der Stadtmarketingverein hat auch während der Corona-Krise hervorragende Arbeit für seine Mitglieder geleistet. Außerdem hat der Verein den Stadtmarketingpreis Bayern für den Digitalen Adventskalender erhalten.

Trotz Corona stand unsere eigentliche Arbeit nicht still. Neben der Einweihung des neuen Kinder- und Familienzentrums Wilhelm Löhe mit neun Kindergarten- und drei Krippengruppen wurde eine Waldkindergartengruppe eingerichtet. Eine zweite Großtagespflegeeinrichtung nahm Anfang November in der Nürnberger Straße ihren Dienst auf. In der Südstadt steht der Neubau der integrativen Kindertagesstätte der Lebenshilfe kurz vor der Vollendung. Im kommenden Jahr wird ein Bebauungsplan für eine weitere Kindertagesstätte in Frickenfelden erstellt. Diese wird vom BRK betrieben werden. Es ist mir sehr wichtig, wegen der großen Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen, weitere Kapazitäten zu schaffen. Dafür unternehmen wir große Anstrengungen und setzen erhebliche finanzielle Mittel ein.

Die neue Pumptrackanlage zwischen FC-Gelände und Recyclinghof wird vor allem von unseren Kindern und Jugendlichen sehr gut angenommen. Der Rundenzähler zeigt nach einem Jahr der Nutzung über 350.000 zurückgelegte Runden. Das bedeutet 51.000 gefahrene Kilometer.

Erstmals haben wir vor der Kommunalwahl eine Diskussion aller vier Bürgermeisterkandidaten mit Jugendlichen unter 18 durchgeführt. Eine tolle Erfahrung. Unsere Schulen haben wir mit weiteren Laptops und Notebooks ausgestattet und so die Möglichkeit geschaffen, moderne Formen des Unterrichts zu nutzen.

In Cronheim und Wald wurden neue Jugendräume geschaffen, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich in von ihnen selbst gestalteten und eingerichteten Räumen eigenverantwortlich zu treffen und ihre Freizeit zu gestalten. Ich möchte diese Möglichkeit nutzen, allen Jugendgruppen in unserem Stadtgebiet für ihre wertvolle Arbeit als wichtiger Teil unserer Gesellschaft zu danken.

Um Senioren ab 65 Jahren den Umstieg vom eigenen PKW auf den Öffentlichen Personennahverkehr zu erleichtern, haben wir Anfang dieses Jahres die Aktion Führerscheintausch ins Leben gerufen. Dabei geben Senioren ihren Führerschein im ÖPNV-Büro bei den Stadtwerken ab und erhalten dafür ein kostenloses Jahresticket für den ÖPNV. Die Aktion läuft hervorragend nicht zuletzt wegen unseres guten ÖPNV-Angebotes mit dem Stadtbus in der Kernstadt und in Frickenfelden und der Kombination aus Rufbus und Anrufsammeltaxi in den Ortsteilen. Das Angebot wird auch 2021 fortgesetzt.

Die Leiterin unserer neuen Stadthalle, Heidrun Stegner, konnte von der Wiedereröffnung im Juni 2019 an bis zur Corona-Krise eine sehr gute Auslastung verzeichnen. Seit März 2020 sind weder Tagungen und Messen noch Familienfeiern oder kulturelle Veranstaltungen mit größerem Publikum möglich. Vor dem Lockdown jedoch hat die Halle bei großartigen Veranstaltungen wie dem Neujahrsempfang der Wirtschaftsjunioren und der Stadt Gunzenhausen mit Starkoch Alexander Herrmann und der Präsentation des in der Stadt in den letzten Jahren Erreichten – ihr Potenzial unter Beweis gestellt. Der Stadtball 2020 war das erste große Ballereignis und das Benefizkonzert des Bayerischen Polizeiorchesters zugunsten von „Hand in Hand gegen Altersarmut“ waren weitere Highlights.

Gleichwohl ist es ein Gewinn, gerade während der Corona-Pandemie auf die Stadthalle für vielfältigste Sitzungen des Stadtrates, dessen Ausschüsse, des Kreistages und auch anderer Nutzer zurückgreifen zu können. Die Halle wird für diese Zwecke, wie auch für online-Veranstaltungen intensiv genutzt.

Die Planungen für den Neubau des Landesamtes für Schule und des Prüfungsamtes schreiten voran. Nach Ausschreibung eines großen Architektenwettbewerbs kam eine hochkarätig besetzte Fachjury in der Stadthalle zusammen, um den besten Entwurf für den geplanten Neubau aus den Einreichungen auszuwählen. Bei der Bayerischen Staatsregierung läuft im Augenblick die Vorplanung.

Die Baustelle an der Altmühlpromenade geht gut voran. Der Stauraumkanal nebst Pumpwerk sind fertig gestellt. Im zweiten Bauabschnitt wird jetzt der Hochwasserschutz eingebaut. Im nächsten Jahr erfolgt die Renaturierung der Altmühl und abschließend die Freiraumgestaltung.

Das Gebäude II des Burkhard-von-Seckendorff-Heimes wurde zu 30 modernen und behindertengerechten Wohnungen verschiedener Größen umgebaut. Die Wohnungen sind bereits alle vermietet.

Die Umbaumaßnahme am Rathaus, die das Rathaus behindertengerecht zugänglich macht, ist weitgehend abgeschlossen. Besucher betreten das Rathaus über ein lichtdurchflutetes helles Foyer und gelangen mittels des neu eingebauten Aufzugs zu den einzelnen Ämtern. Die Arbeiten am Rathaushof sind in vollem Gange. Die Fertigstellung wird im Jahr 2021 sein.

Nachdem alle städtischen Baugrundstücke verkauft werden konnten und die Nachfrage nach Bauland weiterhin sehr hoch ist, wird die Stadt in den nächsten Jahren Baugrund am Reutberg III entwickeln und anschließend anbieten.

Das vom Stadtrat zusammen mit allen Akteuren in den letzten Jahren erarbeitete Zentrenkonzept wird konsequent umgesetzt. Damit wollen wir unsere Innenstadt mit ihrer Vielfalt an Einzelhandelsgeschäften attraktiv halten und Leerstand verhindern.

Mit dem ILE-Regionalbudget konnten mehrere Projekte mit Projektkosten bis zu 20.000 Euro in den Ortsteilen und am Altmühlsee gefördert werden. In Kombination mit viel ehrenamtlicher Arbeit sind dabei tolle Projekte entstanden. Das Regionalbudget wird auch für 2021 wieder aufgelegt.

Die Bürger unseres Ortsteils Schlungenhof müssen damit leben, dass sich täglich mehr als 13.000 Fahrzeuge durch ihren Ortsteil wälzen. Gerne habe ich zusammen mit dem Stadtrat das Vorhaben des Bundes unterstützt, eine Umfahrung zu bauen. Ein aufwändiges Bürgerbeteiligungsverfahren wurde durchgeführt, um die beste Lösung zu finden. Anlässlich des im Januar durchgeführten Bürgerentscheides hat sich die Mehrheit mit 3.422 Stimmen der an der Abstimmung teilnehmenden 4.939 Bürger gegen eine Umfahrung ausgesprochen. Die Verkehrsbelastung in Schlungenhof wird weiter ansteigen. Die Möglichkeiten einer Entwicklung des Ortsteiles wurden jäh ausgebremst.

Die Feuerwehren in Frickenfelden und Gunzenhausen konnten wir mit jeweils einem neuen Fahrzeug ausstatten. Es ist mir wichtig, das Material unserer Wehren auf einem guten Stand zu halten. Mein Dank gilt allen Feuerwehrmännern und –frauen für ihren wichtigen ehrenamtlichen Dienst. An dieser Stelle möche ich auch dafür werben, dass sich im kommenden Jahr weitere engagierte Männer und Frauen finden, die sich ebenfalls in diesen Dienst stellen.

Für die Ausrichtung des Fränkischen Seenlandes wurde bereits 2018 ein klares Konzept erarbeitet. Darauf aufbauend arbeite ich für den Zweckverband Altmühlsee, dem ich als Vorsitzender vorstehe, konsequent daran, nachhaltige und attraktive Maßnahmen umzusetzen. Unter anderem wurde am Strandcafé im Seezentrum Wald eine neue Seeterrasse errichtet und neu möbliert. Es entstand ein Holzdeck, das mit modernen Lounge-Möbeln ausgestattet ist. Eine besondere Attraktion ist künftig im Seezentrum Schlungenhof zu erleben. Die Friedrich Alexander Universität Erlangen baut in einer eigens dafür errichteten Halle unter der Leitung von Prof. Boris Dreyer eine römische Galeere mit Werkzeugen, die den Römern zur Verfügung standen. Gäste sind dort gerne gesehen. Diese ist bereits die Zweite ähnlicher Bauart. Die erste Galeere ist bereits fertig gestellt, liegt am Altmühlsee und kann dort zu verschiedensten Anlässen gechartert werden.

Dringend erforderliche Investitionen in Sanitäreinrichtungen und die Infrastruktur werden uns über Jahre hinweg fordern. Darüber hinaus sind neue Spielgeräte am Erlebnisspielplatz wie auch die Erweiterung der viel zu wenigen Wohnmobilstellplätze geplant.

Für das kommende Jahr ist außerdem in Vorbereitung, die dem Seezentrum Schlungenhof vorgelagerte Insel mit einer Brücke fußläufig erreichbar zu machen. Sie soll für unterschiedlichste Veranstaltungen nutzbar gemacht werden.

Den Haushalt 2019 konnten wir mit einem sehr guten Jahresergebnis abschließen. Unter anderem konnten über eine Million Euro den Rücklagen zugeführt werden. Die Befürchtung, dass durch Corona der Haushalt 2020 aus dem Ruder läuft, hat sich nicht bestätigt. Der soliden Planung und unter anderem auch der intensiven Unterstützung der Stadt für die heimischen Unternehmen, ist dies mit zu verdanken.

Insgesamt hat sich die Stadt Gunzenhausen mit ihren Ortsteilen auch im Jahr 2020 hervorragend entwickelt. Die Steuerkraft und die Umlagekraft sind ebenso angestiegen wie die Zahl der Einwohner (16.833 zum 31.10.2020)

Mein herzlicher Dank gilt allen, die mir bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 für eine weitere Amtszeit ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Ich werde mich auch in dieser Wahlperiode mit aller Kraft für unsere Stadt und unsere Bürgerinnen und Bürger einsetzen.

Nach diesem außergewöhnlichen – für uns alle durch Corona geprägten Jahr, freuen wir uns nun auf die Weihnachtszeit, auch wenn wir heuer auf Weihnachtsfeiern, Advents- und Weihnachtskonzerte oder auch andere lieb gewonnene Veranstaltungen verzichten müssen. Ich vertraue darauf, dass Anfang 2021 Impfstoffe zur Verfügung stehen werden, mit denen der Pandemie nachhaltig entgegengetreten werden kann. Dabei muss uns allerdings bewusst sein, dass unser Leben, wie wir es vor Corona kennen, nicht mehr zurückkehren wird. Wir sollten uns daher auf die auch positiven Erfahrungen der zurückliegenden Monate besinnen. Mit einem gelebten Zusammenhalt und der Konzentration auf das wirklich Wichtige, können wir gestärkt aus der Krise hervorgehen.

An dieser Stelle danke ich meinen beiden Stellvertretern Peter Schnell und Friedrich Kolb, den Mitgliedern des Stadtrates, den Ortssprecherinnen und Ortssprechern, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmern, Dienstleistern und deren Mitarbeitern. Mein besonderer Dank gilt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus, allen Ämtern und Abteilungen und nicht zuletzt im Burkhard-von-Seckendorff-Heim. Sie alle haben dieses Jahr ganz besonders bewiesen, dass wir gemeinsam durch herausragendes Engagement und Zuverlässigkeit Großes leisten können. Sie alle sind stets bereit, die vielfältigen Aktivitäten und Projekte zum Wohle unserer Stadt nach Kräften zu unterstützen und zu fördern.

Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern, die ehrenamtlich tätig sind und in diesem besonderen Jahr – egal an welcher Stelle – ihren Mitmenschen zur Seite standen. Danken möchte ich auch allen Verantwortlichen der Vereine und Institutionen, Kindertagesstätten, Schulen, Kirchen, Feuerwehren, Feldgeschworenen, Seniorenkreisen und Privatpersonen, die sich zum Wohle der Allgemeinheit einbringen und die erschwerten Bedingungen in diesem Jahr mitgetragen und gestaltet haben.

Herzlichen Dank allen Einrichtungen und Privatpersonen, die sich unermüdlich um die Pflege unserer alten, kranken und behinderten Menschen kümmern.

Ganz besonders danke ich meiner Ehefrau Angelika und meiner Familie, die mich dabei unterstützen, mich mit ganzer Kraft zum Wohle Gunzenhausens und deren Bürgerinnen und Bürger einzusetzen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche mir – auch wenn es uns allen nicht leichtfällt – dass wir in dieser schweren Zeit der Pandemie weiter zusammenhalten, füreinander da sind und die nötigen Maßnahmen befolgen. Mit den Impfstoffen, die noch dieses Jahr zur Anwendung kommen, zeichnet sich mit Blick auf ein Ende der Pandemie ein Silberstreif am Horizont ab. Lassen Sie uns diesem mit Zuversicht entgegengehen.

Ich wünsche Ihnen auch in diesen Zeiten ein fröhliches und friedliches Weihnachtsfest mit Zeit für Ihre Familien und Freunde.

Für das neue Jahr 2021 wünsche ich Ihnen vor allem Gesundheit, Glück, persönlichen Erfolg und Gottes Segen.

Mit herzlichen Grüßen Ihr

Karl-Heinz Fitz Erster Bürgermeister

Test ist notwendig

Regelung für den Besuch im Altersheim Gunzenhausen

Die Bayerische Staatsregierung hat mit der zehnten Infektionsschutzmaßnahmenverordnung unter anderem die Besuchsregelung für Altenheime verschärft um die Bewohner möglichst vor Infektionen mit dem Corona- SARS-CoV-2 Virus zu verhindern.

Wie bisher ist der Mindestabstand von 1,5 m einzuhalten und es besteht Maskenpflicht. Die Heime müssen – wie bisher – ein Schutz- und Hygienekonzept für ihre Einrichtung haben. Besucher des Burkhard-von-Seckendorff-Heimes müssen sich vor ihrem Besuch anmelden. Die Bewohner der einzelnen Stationen dürfen jeden zweiten Tag wechselweise von einer Person für eine Stunde Besuch empfangen.

Die wichtigsten Änderungen für Besucher sind seit 9. Dezember:

Jeder Besucher muss ein schriftliches oder elektronisches negatives Corona-Testergebnis mitbringen. Antigen-Schnelltests dürfen nicht älter als 48 Stunden sein, PCR-Tests dürfen nicht älter als drei Tage sein.

Im Burkhard-von-Seckendorff-Heim können momentan noch keine Tests angeboten werden. Besucher werden gebeten, die Teststation in der Alemannenstraße zu nutzen. Dort werden die Tests kostenlos durchgeführt. Anmeldung ist zwingend erforderlich unter Tel. 0961/309776 oder auf der Webseite des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/corona-testzentrum.

Im Burkhard-von-Seckendorff-Heim soll zeitnah auch eine Testmöglichkeit entstehen.

Besucher müssen während des gesamten Aufenthaltes im Heim eine FFP2-Maske tragen. Diese sind im Fachhandel erhältlich. Künftig werden Besucher eine Maske pro Bewohner pro Woche im Heim erhalten. Diese sind derzeit allerdings noch nicht ausgeliefert.

Die Begleitung Sterbender ist jederzeit möglich.

Den Verantwortlichen im Burkhard-von-Seckendorff-Heim ist bewusst, dass es sich um einschneidende Veränderungen handelt und bittet im Sinne der Gesundheit der betagten Bewohner um Verständnis.

Hier der ausführliche Inhalt der zehnten Infektionsschutzmaßnahmenverordnung § 9, der ab
9. Dezember 2020 das Verhalten in Gesundheitseinrichtungen und Heimen regelt:

§ 9

Spezielle Besuchs- und Schutzregelungen

(1) 1Beim Besuch von Patienten oder Bewohnern von

1. Krankenhäusern sowie Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, in denen eine den
Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt (Einrichtungen nach § 23 Abs. 3 Nr. 1 und 3 des Infektionsschutzgesetzes – IfSG),

2. vollstationären Einrichtungen der Pflege gemäß § 71 Abs. 2 des Elften Buches Sozialgesetzbuch,

3. Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen im Sinne des § 2 Abs. 1 des Neunten Buches

Sozialgesetzbuch, in denen Leistungen der Eingliederungshilfe über Tag und Nacht erbracht werden,

4. ambulant betreuten Wohngemeinschaften nach Art. 2 Abs. 3 des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes zum Zwecke der außerklinischen Intensivpflege (IntensivpflegeWGs), in denen ambulante Pflegedienste gemäß § 23 Abs. 6a IfSG Dienstleistungen erbringen,

5. Altenheimen und Seniorenresidenzen

gilt für die Besucher Maskenpflicht und das Gebot, nach Möglichkeit durchgängig einen Mindestabstand von 1,5 m einzuhalten. 2Die Einrichtung hat ein Schutz- und Hygienekonzept auf der Grundlage eines vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bekannt gemachten Rahmenkonzepts auszuarbeiten, zu beachten und auf Verlangen der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde vorzulegen.

(2) In Einrichtungen nach Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, 3 und 5 gilt ergänzend Folgendes:

1. Jeder Bewohner darf von täglich höchstens einer Person besucht werden, die über ein schriftliches

oder elektronisches negatives Testergebnis in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus

SARS-CoV-2 verfügt und dieses auf Verlangen nachweisen muss; die dem Testergebnis zu Grunde liegende Testung mittels eines POC-Antigen-Schnelltests darf höchstens 48 Stunden und mittels eines PCR-Tests darf höchstens drei Tage vor dem Besuch vorgenommen worden sein; der Test muss die jeweils geltenden Anforderungen des Robert Koch-Instituts erfüllen; jeder Besucher hat zu jeder Zeit innerhalb der Einrichtung eine FFP2-Maske zu tragen.

2. Das Personal unterliegt der Beobachtung durch die zuständige Kreisverwaltungsbehörde und hat sich regelmäßig, mindestens an zwei verschiedenen Tagen pro Woche, in der der Beschäftigte zum Dienst eingeteilt ist, einer Testung in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu unterziehen und das Ergebnis auf Verlangen der Leitung der Einrichtung und der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde oder einer von ihr beauftragten Stelle vorzulegen; die Einrichtungen sollen die erforderlichen Testungen organisieren; bei Auftreten von typischen Symptomen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wie Husten, Fieber oder Geruchs- und Geschmacksverlust hat der Beschäftigte die zuständige Kreisverwaltungsbehörde unverzüglich zu informieren.

(3) Die Begleitung Sterbender ist jederzeit zulässig.

Die ganze Verordnung ist auf der Webseite der Stadt Gunzenhausen unter www.gunzenhausen.de/Corona zu finden.

Schüler maskenfrei?

Landkreis beantragt die Befreiung von der Maskenpflicht

Aufgrund der aktuellen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung der Bayerischen Staatsregierung und dem Rahmenhygieneplan für Schulen des Kultusministeriums treten bei Überschreitung der Sieben-Tages-Inzidenz von 50 weitere Maßnahmen in Kraft. Dazu zählt unter anderem auch die Maskenpflicht an Grund- und Förderschulen, die grundsätzlich als Automatismus in der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung der Staatsregierung vorgesehen ist. Die Landratsämter können von der Maskenpflicht in Grund- und Förderschulen bei der Regierung von Mittelfranken jeweils für die Klassen 1 bis 4 eine Ausnahme beantragen. Landrat Manuel Westphal hat dies nun nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt getan.

Ausnahmen von der Maskenpflicht an Schulen sind nur in eng begrenzten Fällen möglich, soweit dies aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar ist.

„Diese Ausnahmen können allerdings nicht eigenständig durch das zuständige Landratsamt erlassen werden“, so Landrat Manuel Westphal. Vielmehr wurde die Landratsämter nunmehr angewiesen, dass die Ausnahmen nunmehr bei den Regierungen zur Genehmigung einzureichen sind mit einer umfassenden konkreten Begründung. Die Regierungen wiederum haben die zu genehmigenden Ausnahmen dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege vorzulegen.

Diese Anordnung gilt insbesondere auch für die Landkreise und kreisfreien Städte, die bislang derartige Ausnahmeanordnungen erlassen haben, wie beispielsweise München, Ebersberg oder dem Landkreis Nürnberger-Land.

Landrat Westphal hat sich nunmehr im Einvernehmen mit dem Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Johannes Rank dazu entschlossen, ebenfalls eine derartige Genehmigung für eine Ausnahmeregelung zu beantragen.

Vom Infektionsgeschehen der letzten Wochen waren insbesondere die Grundschulen so gut wie nicht betroffen. Insbesondere gab es bislang in den Grundschulen keine Infektionsketten, d.h. es wurden keine weiteren Mitschülerinnen oder Mitschüler angesteckt. Zwar seien durch das Maskentragen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Kinder zu befürchten, dennoch sei es gerade für die jüngeren Schüler in den Grundschulen durchaus eine zusätzliche ungewohnte Belastung.

Unter Abwägung der Gesamtumstände halte man es daher für gerechtfertigt, von der Maskenpflicht an Grund- und Förderschulen im Landkreis bis auf weiteres abzusehen.

Sollte sich allerdings das Infektionsgeschehen deutlich ändern, so behalte man es sich vor, die Ausnahme für die Jahrgangstufen 1 bis 4 der Grund- und Förderschulen wieder aufzuheben. Auch müsse nachhaltig auf die sonstigen allgemeinen Regeln für die Vermeidung von Infektionen geachtet werden, insbesondere auch auf das regelmäßige Lüften der Klassenräume.

Seitens des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen ist mittlerweile, der Entwurf einer entsprechende Allgemeinverfügung, mit der die Maskenpflicht an Grundschulen aufgehoben werden soll, bei der Regierung von Mittelfranken eingereicht worden.

„Wir gehen davon aus, dass wir kurzfristig von dort eine Rückmeldung erhalten und dann – bei positiver Entscheidung – die entsprechende Allgemeinverfügung in Kraft setzen können. Darüber hinaus werden wir natürlich die Entwicklung des Infektionsgeschehens weiter aufmerksam beobachten, aber natürlich auch die Interessen der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Eltern im Blick behalten“, so Landrat Westphal.

Auf die Wiedereinführung der Unterrichtung von Schülern im Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzunterricht, wie ihn der Hygieneplan des Kultusministeriums an und für sich bei Überschreitung der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 je 100.000 Einwohner vorsieht, hatte das Landratsamt bereits zuvor verzichtet, allerdings war hier auch ein entsprechender Entscheidungsspielraum durch die Staatsregierung eingeräumt.