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Positive Gefühlsbekundung

Gunzenhäuser Konzertreihe: Auftritt des Pianisten Kotaro Fukuma

Das Gunzenhäuser Konzertpublikum feierte den Pianisten Kotaro Fukumas. Foto: StGun/Grosser

Stehende Ovationen, die hatte es in der Gunzenhäuser Stadthalle lange nicht mehr gegeben. Sogar der ein oder andere „Pfiff“ war zu vernehmen. An dieser seltenen Eruption positiver Gefühlsbekundung war Kotaro Fukuma schuld. Was war passiert? Kurz vorher hatte sich der Pianist vom Flügel erhoben und blickte schüchtern Richtung Publikum. Eine kurze Verbeugung von ihm später realisierte auch der letzte Gast, dass gerade etwas ganz Außergewöhnliches ein Ende gefunden hatte. Der Auftritt Kotaro Fukumas „war ein Geschenk“, um an dieser Stelle eine begeisterte Zuschauerin zu zitieren. Die Dame weiter: „Es war eine große Ehre, ihm zuhören zu dürfen.“  

Kotaro Fukuma ist nicht nur in seiner japanischen Heimat ein Klassikstar. Er hat weltweit Fans und begeistert durch fabelhafte Technik, müheloses Spiel und scheinbar grenzenlose Leichtigkeit. Seine Auftritte sind intensiv, emotional bewegend und mitreißend. Er spielt sich in eine andere Welt und das Publikum darf mitkommen. Mann oder Frau Schreiberling ist nun geneigt mit werbeaffinen Adjektiven, Phrasen oder Übertreibungen um sich zu werfen. Fantastisch, grandios, nicht von dieser Welt etc. etc. – Kotaro Fukuma sorgt dafür, dass dies ein oder andere Worthülse zur Wahrheit wird. Sein Tanz mit den Tasten läuft ganz ohne Noten ab. Wo der durchschnittlich gebildete Mitteleuropäer während der Schulzeit am Auswendiglernen von Goethes Osterspaziergang scheiterte, fängt Fukuma erst an und kann sich endlos viele Notenzeilen einprägen. Chopin, Rachmaniow, Skrjabin – in absoluter Perfektion performt er die Stücke, jeder Tastenschlag ein eigenes Kunstwerk voller Harmonie, Aussagekraft und Konsonanz.

Der sympathische Fukuma kann für die internationale Klassikszene möglicherweise irgendwann das sein, was Geigerin Vanessa-Mae bereits Ende der 1990er-Jahre war: Eine künstlerische Brücke zwischen jungen und alten Klassikfans. Optisch würde er übrigens auch als Frontsänger einer K-Pop-Band durchgehen, trotz seiner 40 Jahre wirkt er jugendlich, ist charmant und witzig. Daneben bewegt er sich durchgehend auf technisch höchst anspruchsvollem Niveau. Besonders seine Chopin-Interpretationen suchen ihresgleichen, ein Auf und Ab großer, tief bewegender Gefühle. Dass er auch anders kann, bewies er mit seiner Zugabe, einem – aus Fukuma-Sicht sicher anspruchslosem – französischen Chanson, mit dem die Zuschauerinnen und Zuschauer beschwingt in den Feierabend entlassen wurden. Wer im Leben die Chance bekommt, Kotaro Fukuma spielen zu hören und zu sehen, bitte nicht entgehen lassen!

Die Gunzenhäuser Konzertreihe wird am Sonntag, 29. Januar 2023, mit dem Auftritt von Elbtonal Percussion fortgesetzt. Los geht es um 19.30 Uhr. Informationen und Karten erhalten Sie über das städtische Kulturamt unter Tel. 09831/508 109 oder per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de.   

Konzert im Münster

Traditionell am 26. Dezember in Wolframs-Eschenbach

Der Gesangverein „Frohsinn“ ist Veranstalter des Konzerts.

Am Montag, 26. Dezember, um 16 Uhr ist das traditionelle Weihnachtskonzert des Gesangvereins „Frohsinn“ Wolframs-Eschenbach im Liebfrauenmünster.

Das festliche Konzert mit weihnachtlicher Chor- und Instrumentalmusik und Auszügen aus dem „Messias“ von G.F. Händel wird dargeboten von der Sopranistin Silke Herold-Mändl, dem Bassisten Oliver Weidinger sowie Organisten Thomas Burger. Es sind der Münsterchor Wolframs-Eschenbach unter der Leitung von Hartmut Kawohl.

Veranstalterin ist die Kath. Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind natürlich gerne willkommen.

Die nächsten Termine

Kulturangebot der Kreuzgangspiele Feuchtwangen

Kulturtermine Januar bis März 2023

21. Januar 2023    Kabarettabend in Kooperation mit Klaus Seeger

20 Uhr                                     Werner Meier – Nah dran

Stadthalle Kasten            Ein Abend mit dem Meister des hintersinnigen   Humors

22. Januar 2023    Konzert für Kinder in Kooperation mit Klaus Seeger

15 Uhr                                     Sternschnuppen –

Stadthalle Kasten               Lustige Abenteuerlieder aus dem Koffer

   Konzert für Menschen ab 4 Jahren

3. Februar 2023                   Kreuzgangspiele extra

20 Uhr                                     E. T. A. Hoffmann – Die Elixiere des Teufels

Stadthalle Kasten               Hörspielkonzert mit dem Midnight Story Orchestra

11. Februar 2023                 Kabarettabend in Kooperation mit Klaus Seeger

20 Uhr                                    Annette von Bamberg

Stadthalle Kasten               Über 50 geht’s heiter weiter – jedenfalls für Frauen

14. Februar 2023                 KunstKlang Feuchtwangen

19 Uhr                                     Wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in Hand

Stadthalle Kasten               Konzert zum Valentinstag mit Christiane Karg

   (Sopran) und Anneleen Lenaerts (Harfe)

4. März 2023                         Kreuzgangspiele extra

20 Uhr                                     Patrick Süskind – Der Kontrabass

Stadthalle Kasten               Monolog für einen Schauspieler

   mit Franz Josef Strohmeier

10. März 2023                       Stadtbücherei

19.30 Uhr                               Whiskey & Crime – hochprozentig spannend

Stadtbücherei      Sybille Baeker liest aus „Sturm über den Highlands“

16. März 2023       Konzert

20 Uhr     Cara – Irish Music

Stadthalle Kasten

30. März 2023                       KunstKlang Feuchtwangen

19 Uhr                                     Alter Ego

Stadthalle Kasten               Renaissance-Musik aus England von Purcell, Preston, Dowland

   Mit David Orlowsky (Klarinette) und David Bergmüller (Laute)

  

  

  

Das neue Leader-Förderprogramm

LAG Altmühlfranken ist erneut dabei


Im EU-Förderprogramm LEADER stehen die Lokalen Aktionsgruppen (LAG) für die nächste Förderperiode fest. 70 LAGs in ganz Bayern hatten sich über ein halbes Jahr lang intensiv mit der künftigen Entwicklung ihrer Regionen auseinandergesetzt und die Ergebnisse in sogenannten Lokalen Entwicklungsstrategien festgehalten. Nun hat ein unabhängiges Expertengremium entschieden: Alle dieser 70 Lokalen Aktionsgruppen können in der Periode von 2023 bis 2027 dabei sein.
Das hat das für das LEADER-Programm zuständige Landwirtschaftsministerium in München mitgeteilt. Einige müssen allerdings an ihren Strategien noch Nachbesserungen vornehmen. Zudem müssen alle Lokalen Aktionsgruppen noch kurzfristige Nachforderungen der EU erfüllen. Die LAG Altmühlfranken betrifft lediglich letzterer Punkt. Mit der Auswahl ist nach Angaben des Ministeriums der Grundstein für die Beteiligung an der neuen Förderperiode gelegt. Bis zum wirklichen Start müssen sich die Regionen aber noch etwas gedulden. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wird die offizielle Anerkennung voraussichtlich im April 2023 erfolgen. Die Antragstellung wird dann wahrscheinlich ab Frühsommer möglich sein.
Die Lokalen Aktionsgruppen sind Partnerschaften aus Kommunen, Vereinen, Verbänden, Unternehmen und Privatpersonen, die sich als Ideenschmieden für die Weiterentwicklung ihrer Region engagieren. Alle ausgewählten
Entwicklungsstrategien erfüllen die besonderen Merkmale des LEADER- Programms: Bürgerengagement, Vernetzung, Innovation und Kooperation. Nach dem Motto des bayerischen Programms „Bürger gestalten ihre Heimat“ entwickeln die Akteure vor Ort passgenaue und kreative Lösungen.
Die LAG Altmühlfranken wurde erstmals 2015 in das LEADER-Förderprogramm aufgenommen. Bis auf Langenaltheim, Pappenheim und Solnhofen, die zur Nachbar LAG Monheimer Alb-AltmühlJura gehören, umfasst die Gebietskulisse den gesamten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. „Mit LEADER konnten wir über die LAG Altmühlfranken in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Projekte umsetzen, die zu einer weiterhin positiven Entwicklung unserer Region beitragen. Dass wir diese Erfolgsgeschichte nun ab 2023 fortsetzen können, freut uns besonders“, meint Landrat Manuel Westphal, Vorsitzender der LAG Altmühlfranken.
Ziel des LEADER-Programms ist es, ländliche Räume attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Für die neue Förderperiode bis 2027 stehen in Bayern rund 90 Millionen Euro EU-Mittel zur Verfügung. Diese EU-Mittel werden vom Freistaat mit Landesmitteln ergänzt. Weitere Informationen zu LEADER in Bayern gibt es unter www.stmelf.bayern.de/initiative_leader.

Ein Herz fürs Fränkische

Leoni Dengler aus Kammerstein ist die 4. Fränkische Seenlandkönigin

Von links Landrat Dr. Jürgen Ludwig, 3. Fränk. Seenlandkönigin Carolin Büttner, 4. Fränkische Seenlandkönigin Leoni Dengler, Hans Popp von der ARGE Deutsche Königinnen, Christa Naaß 1. Vizepräsidentin des Bezirkstags Mittelfranken

Sie ist das Gesicht und die oberste Markenbotschafterin der Region: Leoni Dengler wird ihre Heimat von 2023 bis 2025 als Fränkische Seenlandkönigin auf unzähligen Veranstaltungen und Messen in ganz Deutschland repräsentieren. Am 7. Dezember 2022 wurde die Studentin im Rahmen der Mitgliederversammlung des Tourismusverbands Fränkisches Seenland offiziell gekrönt.
„Ich freue mich schon auf die Verantwortung und möchte es genauso gut machen wie meine Vorgängerinnen“, verrät die 20-Jährige, die an der evangelischen Hochschule in Nürnberg Heilpädagogik studiert. Ausgewählt wurde sie in einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren.
Nach einem ersten Gespräch im Büro des Tourismusverbands Fränkisches Seenland durften sich Leoni Dengler und zwei Mitbewerberinnen am 3. November 2022 im Hotel Adlerbräu in Gunzenhausen den Fragen der Jury stellen. Neben ihrer Vorgängerin Carolin Büttner, der Fränkischen Seenlandkönigin 2020 bis 2022, prüften Landrat Manuel Westphal als 1. Vorsitzender des Tourismusverbands Fränkisches Seenland, Christa Naaß, die 1. Vizepräsidentin des Bezirkstags Mittelfranken, Hans Popp von der ARGE Deutsche Königinnen e. V. sowie Geschäftsführer Hans-Dieter Niederprüm und die Königinnen- Beauftragte Marion Schwarz vom Tourismusverband Fränkisches Seenland das Wissen der drei jungen Frauen über die Region. Darüber hinaus spielten Auftreten und Persönlichkeit eine wichtige Rolle. „Leoni Dengler hat uns mit ihrer echten und sympathischen Art überzeugt“, erklärt Seenland-Geschäftsführer Niederprüm. „Dank ihrer großen Identifikation mit unserer Region und ihrer Begeisterung für die Aufgabe ist sie eine ideale Markenbotschafterin für uns.“
Die Verbundenheit mit den Seen begleitet Leoni Dengler schon von Kindheit an. „Früher ist meine Familie mit mir an die Seen gefahren, heute fahre ich gern mit meinen Freundinnen an den Rothsee oder den Brombachsee“, erzählt sie. Dabei genießt sie es, in der Natur zu sein, geht aber als ehemaliges Mitglied der Wasserwacht auch gern mal schwimmen. Von den Markenkernwerten der Region liegt der jungen Frau, die sich in Vereinen und der Kirchengemeinde engagiert, das Fränkische sehr am Herzen. Zu Hause ist sie bei den „Kammersteiner Kärwaboum und Kärwamadli“ aktiv und auf ihre Amtstracht freut sie sich schon besonders: Als Fränkische Seenlandkönigin wird sie eine echt fränkische Tracht mitmodernen Elementen tragen. Das Mieder und der knöchellange Rock werden extra für sie entworfen und maßgeschneidert. Die passenden Insignien wurden von der Goldschmiede Norys in Merkendorf entworfen und dort für die neue Trägerin frisch auf Hochglanz poliert.
Ihren Aufgaben blickt Leoni Dengler mit freudiger Aufregung entgegen. „Ich liebe es, neue Menschen kennenzulernen und über mich hinauszuwachsen“, versichert die frisch gekrönte Fränkische Seenlandkönigin. Dafür bieten sich ihr in den nächsten drei Jahren viele Gelegenheiten.

Fränkischer Sommer 2023

Kulturelle Veranstaltungsreihe des Bezirks Mittelfranken

Kit Armstrong kommt am 19. August nach Spielberg.

Unter dem Motto „Zusammenhalt“ steht im nächsten Jahr der „Fränkische Sommer“, also jene kulturelle Veranstaltungsreihe, die sich im Regierungsbezirk Mittelfranken längst etabliert hat.  Sie ist der gelungene Versuch, anspruchsvolle Konzert nicht nur in den größeren Städten zu präsentieren, sondern ganz bewusst auch in ländlichen Regionen. 2023 sind es 21 Veranstaltungen. Und eine neue künstlerische Leitung gibt es nach Corona auch: Franziska Hölscher ist für das Programm vom 16. Juni bis 27. August verantwortlich.

Im Fränkischen Seenland werden folgende Konzert angeboten:

30. Juni, um 19 Uhr klassisches Konzert im Heidenheimer Münster mit Dimitry Smirnow (Violine und Barockvioline), Anastasia Kobekina (Violincello) und Joonas Ahonen (Hammerklavier). Sie spielen Werke von Georg Pisendel (er ist gebürtiger Cadolzburger und war an der Ansbacher Hofkapelle), J. P. Telemann, Guiseppe Torelli (markgräflicher Hofkapellmeister). Der Eintritt kostet 29 Euro (Schüler und Studenten 23 Euro).

16. Juli, um 17 Uhr geistliche und weltliche Chormusik auf der Freibühne des Schlosses Dennenlohe mit dem Windsbacher Knabenchor unter der neuen Leitung von Ludwig Böhme, dem Mitbegründer des ebenfalls weltberühmten Calmus-Ensemble Leipzig. Eintrittspreis: 75 Euro, ermäßigt 65, 55 und 50 Euro).

Simon Höfele spielt am 23. Juli im Garten des Schlosses Dennenlohe

23. Juli, um 20 Uhr Picknickkonzert im Garten des Schlosses Dennenlohe mit Simon Höfele (Tromete) und dem Frank Dupree-Trio. Jakob Krupp (Bass), Frank Dupree (Klavier) und Meihard Jenne (Schlagzeug) spielen Melodien von Gershwin, Bernstein, Castello und Gillespie. Eintritt: 17 Euro.

29. Juli, um 20 Uhr auf der MS Brombachsee (ab Hafen Ramsberg) Konzert mit dem Arcis Saxophon Quartett, das Werke von Farkas, Schostakowitsch, Bernstein, Mozart und Gerswhin spielt. Die Akteure sind Claus Hierluksch (Sopransaxophon), Ricarda Fuss (Altsaxophon), Edoardo Zotti (Tenorsaxophon), Jure Kuez (Baritonsaxophon).

19. August, um 18 Uhr im Landgasthof Gentner in Spielberg Klavierkonzert mit Kit Armstrong. Der Abend steht unter dem Motto „Musik und Kulinarik“. Im Eintrittspreis von 69 Euro sind also die musikalischen und kulinarischen Freuden enthalten. Mit Kit Armstrong (der junge Pianist ist  als Sohn einer taiwanesischen Mutter in Los Angeles geboren) dürfen die Besucher eine musikalische Reise von Taiwan bis Franken erleben. Die Würze besteht in den bekannten Werken von Händel, Chopin und Scarletti.

Tickets können ab sofort bei den bekannten Vorverkaufsstellen des „Fränkischen Sommers“ oder bei eventim.de bzw. concertbuero-franken.de bestellt werden.

Intendant verlängert

Kreuzgangspiele Feuchtwangen: Johannes Kaetzler bleibt

Intendant Johannes Kaetzler bleibt bis 2026 in Feuchtwangen.

Der aktuell laufende Vertrag des Intendanten der Kreuzgangspiele wäre nach der kommenden Spielzeit 2023 beendet. Seit einiger Zeit wurden deshalb Gespräche über eine Verlängerung dieses Vertrages geführt. Nun folgte die Unterschrift unter den neuen Vertrag, der Johannes Kaetzler weitere drei Jahre – also bis zur Spielzeit 2026 – als Intendant der traditionsreichen Kreuzgangspiele bestätigt. Die Stadt Feuchtwangen freut sich sehr, dass er bereit ist, dieses Amt weiter zu führen. Johannes Kaetzler sieht mit Freude auf die Aufgaben und Herausforderungen der nächsten Spielzeiten: „Eine Institution wie die Kreuzgangspiele in die Zukunft zu führen, ist eine große und schöne Aufgabe, der ich mich gern mit voller Kraft widme. Die nächsten Jahre sind sicher in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung; ich habe noch viele Ideen und Visionen, dieses wunderbare Freilichttheater zu gestalten und zeitgemäß umzugestalten, wo dies nötig ist. Meine Begeisterung für die Kreuzgangspiele ist ungebrochen.“

Johannes Kaetzler ist seit August 2008 Intendant der Kreuzgangspiele. Mit inzwischen 15 Spielzeiten ist er der am längsten amtierende Intendant in der Geschichte der Kreuzgangspiele.
Nach dem Studium der Theater- und Kommunikationswissenschaften und einer Schauspielausbildung in München war der gebürtige Stuttgarter fünf Jahre als Regieassistent für Ingmar Bergman tätig. Seit 1980 führt er Regie, darunter am Residenztheater München, bei den Bad Hersfelder Festspielen, den Wuppertaler Bühnen, dem Freien Werkstatt Theater in Köln und Kampnagel in Hamburg. Er war zudem insgesamt über zehn Jahre als leitender Regisseur an der Landesbühne Wilhelmshaven, am Stadttheater Gießen und am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg engagiert. Seine Arbeiten, zu denen auch Romanbearbeitungen für die Bühne gehören, wurden mehrfach ausgezeichnet und zu zahlreichen internationalen Festivals eingeladen. Er lebt mit seiner Frau Nina und den Kindern David und Anna in Hamburg und Feuchtwangen.

Für die Kreuzgangbühne hat Johannes Kaetzler bisher „Wie es euch gefällt“, „Der Glöckner von Notre-Dame“, „Die drei Musketiere“, „My Fair Lady“, „Der Name der Rose“, „Anatevka“, „Cabaret“ und „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“, „Romeo und Julia“, „Kiss me, Kate“, den Goethe’schen Klassiker „Faust“, „Die Geierwally“, „Dracula“ sowie 2022 das Singspiel „Im weißen Rössl“ inszeniert, zudem die Jugendproduktionen „Die Räuber“ und „Antigone-Projekt“ im Nixel-Garten. In der Sonderspielzeit 2020 war Johannes Kaetzler für die Theaterserie „Passionen“ frei nach Giovanni Boccaccio verantwortlich. In der Jubiläumsspielzeit 2023 führt er beim „Jedermann“ im Kreuzgang und beim „Woyzeck“ im Nixel-Garten Regie.

Alle Informationen zu den Kreuzgangspielen finden Sie auch auf www.kreuzgangspiele.de.

Gepflegte Gräben voller Leben

Ratschläge des Landratsamts Ansbach

Bäche und Gräben sind Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Libellen wie die Grüne Keiljungfer oder die Bachmuschel sind auf einen schonenden Umgang mit der Natur, auch im Gewässer, angewiesen. So leben zum Beispiel Libellenlarven über mehrere Jahre im Gewässerboden, bevor sie sich verpuppen und anschließend die Lüfte erobern. Doch während auf der einen Seite Natur- und Artenschutzgesetze stehen, die es zu beachten gilt, möchten Landbewirtschafter und Bürger auf der anderen Seite einen „sauberen“ Graben und stellen Anträge zur vollständigen Räumung der Gewässer. Damit sitzen die Mitarbeiter der Bauhöfe als erste Ansprechpartner oft zwischen den Stühlen. Eine Informationsveranstaltung der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach im Bereich der Marktgemeinde Lichtenau brachte mehr Klarheit.

Grundsätzlich ist beim Gewässerunterhalt Vorsicht geboten. Eine großflächige Räumung könnte zur Beeinträchtigung oder sogar zum Aussterben von seltenen und geschützten Arten führen. Die Untere Naturschutzbehörde berät daher Kommunen bei der Gewässerpflege zu natur- und artenschutzrechtlichen Belangen. Die Zuständigkeit für den Unterhalt von Gewässern Dritter Ordnung – das sind kleinere Bäche und Gräben – liegt bei den Gemeinden. Im Bereich der Frankenhöhe haben sich die Gemeinden zum Gewässerzweckverband Frankenhöhe zusammengeschlossen. Jedes Jahr wird ein Programm erarbeitet, welche Gräben geräumt werden sollen und der Unteren Naturschutzbehörde zur Prüfung vorgelegt.

Bevor ein Bagger anrollen darf, wird durch die Naturschutzbehörde geprüft, ob Biotope, Schutzgebiete oder seltene Tier- und Pflanzenarten von der Grabenunterhaltsmaßnahme beeinträchtigt werden können. Mit entsprechenden Auflagen geht das Programm zurück an den Zweckverband, dessen Mitgliedsgemeinden dann ihre Bauhöfe mit der Umsetzung unter Beachtung der naturschutzfachlichen Auflagen beauftragen können. Würden diese Auflagen missachtet, wären umfangreiche Studien und Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Es könnten sogar Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten verfolgt werden. „Es geht nur miteinander“, betont daher Renate Hans, Bürgermeisterin von Lehrberg und Vorsitzende des Gewässerzweckverbands Frankenhöhe. Sie hat die Untere Naturschutzbehörde gebeten, die „Leute vor Ort“, also die Bauhofmitarbeiter, zu sensibilisieren und zu informieren.

Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde erläuterten beim Termin in Lichtenau die Aufgaben des Gewässerunterhalts und die naturschutzfachlichen Vorgaben, die es dabei zu beachten gilt. „Dazu gehört natürlich, dass das Gewässer Niederschläge ordnungsgemäß abführt. Aber auch die Pflicht, das Gewässerbett und die Ufer einschließlich ihrer Vegetation zu erhalten und die ökologische Funktionsfähigkeit zu fördern“, erläutert Christiane Graf von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach. Naturschutzrechtlich ist das Stören und Töten gefährdeter Tiere verboten. Lebensräume dürfen nicht beeinträchtigt werden. So müssen zum Beispiel bei Grabenräumungen versehentlich entnommene Muscheln umgehend zurück gesetzt werden. Gewässer dürfen in der Regel nur in Abschnitten oder einseitig geräumt werden, so dass sich der geräumte Bereich schnell aus den verbleibenden Bereichen wiederbesiedeln kann. Schilf und Gehölze dürfen nur im Winter zurückgeschnitten werden, um brütende Vögel nicht zu stören.

Anhand einiger Praxisbeispiele aus den vergangenen Jahren zeigte Stefan Walter von der Unteren Naturschutzbehörde, wie ein Gewässerunterhalt effektiv und naturschonend zugleich umgesetzt werden kann. An zwei Beispielen konnten sich die Praktiker anschließend noch vor Ort von der Wirkung eines so genannten Sandfangs überzeugen. „Hierzu wird an einer gut zugänglichen Stelle im Gewässer eine Mulde ausgebaggert, die sich im Laufe des Jahres mit Schlamm füllt. So kann ohne Eingriff in die gesamte Gewässerstrecke das Sediment entnommen werden“, erläutert Stefan Walter. „Das spart der Gemeinde erhebliche Kosten, den Landwirten Fahrschäden auf ihren angrenzenden Wiesen und den Tieren und Pflanzen eine unangenehme Störung“, ergänzt Friedrich Bauer, stellvertretender Bürgermeister des Marktes Lichtenau, der diese Maßnahmen hier selbst umgesetzt hat.

 

Barrierefrei durch die Stadt

Gunzenhausen im Praxistest des Seniorenbeirats

Seniorenbeiräte und die Seniorenbeauftragte Julia Braun trafen mit der Stadtbaumeisterin zusammen, um die Schwachpunkte zu diskutieren.


Sperriger Name, große Bedeutung: Seit 2016 fordert das Behindertengleichstellungsgesetz Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, d.h. öffentliche Wege, Straßen oder Plätze müssen auch für Menschen mit Behinderung zugänglich und nutzbar sein. Problematisch ist nur, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap jahrzehntelang nur stiefmütterlich behandelt wurden. Bei der Planung von Verkehrswegen oder Plätzen spielten sie nur eine untergeordnete Rolle oder wurden gar nicht erst berücksichtigt. Gebaut wurde für sehende, nicht behinderte Verkehrsteilnehmer und oftmals mit anderen Zwängen. Beispielsweise konzentrierte sich die Planung vielerorts auf die möglichst schnelle Abführung von Oberflächenwasser. Es ist Zeit, dass sich das ändert und Behinderte sowie Menschen mit Einschränkungen Gleichberechtigung auch im öffentlichen Raum erfahren. Wie das geht? Durch mehr Sensibilität bei Planungen und bei der Ausführung dieser. Bei Neuplanungen muss Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Bestehende Infrastruktur dagegen wird auf Verbesserungspotential überprüft.

Auch in Gunzenhausen passiert dies regelmäßig und so fand vor kurzem auf Anregung des Seniorenbeirats wieder ein Rundgang zur Verbesserung der Barrierefreiheit statt. Teilgenommen haben neben Thomas Thill und Reinhard Adolphs vom Seniorenbeirat auch Julia Braun, die Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen. Seitens der Verwaltung machte sich Stadtbaumeisterin Simone Teufel ein Bild, vom VdK gaben Dagmar Holl, Gerhard Steingärtner und Reinhold Herzog fachlichen Input. Es braucht nicht unbedingt einen Praxistest, um hohe Bordsteinkanten oder steile Rampen als problematisch für Rollstuhlfahrer erkennen zu können. Auch Sehbehinderte oder Blinde stolpern leicht über diese Art von Hindernis. Festgestellt wurden solche Mängel z.B. am Oettinger Parkplatz vor der öffentlichen Toilette oder stadteinwärts bei der Querung Richtung Freundschaftsbrücke. Die Lösung: Absenkungen oder Anhebungen der bestehenden Infrastruktur an dieser Stelle.

Die Altmühlbrücke ist vielleicht der schönste Eingang in die Stadt, Wahrzeichen und ein Stück Stadtgeschichte. Sie entstammt einer anderen Zeit und wurde nicht für moderne Verkehrserfordernisse gebaut. Dementsprechend eng geht es zu, sowohl auf der Fahrbahn, als auch auf den Gehwegen rechts und links davon. Der ein oder andere Rollator oder Rollstuhl hat nicht genügend Platz und müsste bei Benutzung auf die Straße ausweichen. Die Lösung wurde vor ein paar Jahren geschaffen: Die barrierefreie Freundschaftsbrücke, direkt gegenüber. Diese wird aber nicht von allen Verkehrsteilnehmern als solche wahrgenommen. Hier kann evtl. eine neue Beschilderung helfen.

Im Marktplatzbereich freut sich der Seniorenbeirat über die lebendige Innenstadt mit ihrem aktiven Handel. Gegenseitige Rücksichtnahme ist zwingend nötig, denn es treffen Autos, Fahrräder und Co. auf Fußgänger, Haustiere und Kinderwägen. Parkplatzmarkierungen sind unbedingt einzuhalten, ansonsten wird der Gehweg verengt. Auch Kundenstopper, mitten auf dem Trottoir platziert, können zur Stolperfalle werden. Hier gilt es rücksichtsvoll zu agieren und den öffentlichen Raum möglichst freizuhalten. Jedoch kann Barrierefreiheit nicht immer hergestellt werden. So kann bestehende Bausubstanz bessere Lösungen verhindern.

Auch der persönliche Sichtbereich wurde beim kleinen Stadtrundgang mehrmals thematisiert, liegt dieser doch z.B. bei Rollstuhlfahrern viel tiefer als bei aufrecht gehenden Menschen. Allerdings werden Verkehrsinformationen, E-Ladesäulen etc. meist auf Augenhöhe von Nichtbehinderten angebracht, so in den Bushaltestellen, in denen Fahrpläne weit oben platziert werden. Abhilfe lässt sich leicht schaffen, beispielsweise durch Vergrößerung der Fahrpläne und durch das Tieferhängen derselben.

„Für Nichtbetroffene ist ein Rundgang zur Überprüfung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum augenöffnend“, betont Thomas Thill, Vorsitzender des Seniorenbeirats der Stadt Gunzenhausen. „Problematische Stellen werden schlichtweg nicht wahrgenommen. Für Menschen mit Handicap, aber auch für ältere Menschen sowie Familien mit Kinderwägen lauern vielerorts Hindernisse und Stolperfallen. Manchmal verhindert jedoch bestehende Infrastruktur Barrierefreiheit, an anderen Stellen kann sie ohne größeren Aufwand erreicht werden. Gemeinsam mit dem VdK wirbt der Seniorenbeirat für einen gleichberechtigten Umgang aller Verkehrsteilnehmer auf dem Marktplatz. Er ist als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen, was bedeutet, dass Fußgänger und Fahrzeuge gleichrangig sind und sich nicht gegenseitig behindern sollten. Besondere Rücksichtnahme aller am Verkehr Teilnehmenden ist notwendig.“

Große Unsicherheiten

Haushaltsklausur der CSU-Bezirkstagsfraktion in Pappenheim

Die CSU-Bezirkstagsfraktion kam zu einer zweitägigen Haushaltsklausur in Pappenheim zusammen, um sich mit den Haushaltsentwurf des Bezirks Mittelfranken für 2023 auseinander zu setzen. Auch im Bezirkshaushalt sind die Folgen der Pandemie und die Kostensteigerungen vor allem auf dem Energiesektor und bei den Baupreisen deutlich zu spüren.

„Wir wollen auch im nächsten Jahr – trotz großer Unsicherheiten, aufgrund rapide gestiegener Preise – einen Haushalt verabschieden, der unserer Verantwortung für die Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftigen und psychisch Kranken gerecht wird.“, äußerte sich der Fraktionsvorsitzende Peter Daniel Forster.

Beim gemeinsamen Abendessen mit Landrat Michael Westphal und der Treuchtlinger Bürgermeisterin und CSU-Kreisvorsitzenden Dr. Dr. Kristina Becker diskutierte die Fraktion auch über politische Themen vor Ort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. So signalisierte die CSU-Bezirkstagfraktion weitere Unterstützung für das Bürgermeister-Müller-Museum in der Gemeinde Solnhofen. Der örtliche Bezirksrat Hans Popp wies darauf hin, dass das Museum vorerst eine weitere Unterstützung benötigt. Auf Antrag des Landtagsabgeordneten Alfons Brandl erhält das Museum 100.000 Euro einmalige Sondermittel aus der Koalitionsreserve des Landtags. „Ziel der Förderungen aus Bezirk und Land muss sein, dass ein Konzept für eine dauerhafte Zukunftsfähigkeit des Museums erreicht wird“, argumentierte Popp. Fraktionsvorsitzender Forster ergänzte: „Wir werden den lange avisierten Schritt in die Zukunft des Museums kritisch, aber konstruktiv begleiten.“