Archiv: Allgemein

Neue Rollatorspur

Gunzenhausen: Sicher von A nach B kommen

Die Gunzenhäuser Altstadt ist wunderschön, eine charmante Flaniermeile mit Urlaubsflair. Hier lässt es sich aushalten und ein paar tolle Momente genießen. Wer allerdings schlecht zu Fuß ist oder gar auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen ist, der müht sich in manch alter Gasse oder historischem Ort am teils groben Pflasterbelag ab. So bis vor kurzem auch am Hafnermarkt zwischen Bühringer Straße und Marktplatz. Witterung, Erosion und Verkehr haben den Steinen vor Ort zugesetzt. „Menschen mit Handicap, Seniorinnen und Senioren, aber auch Familien mit Kinderwagen hilft das wenig“, betont Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Gerade im öffentlichen Raum muss Bewegung ohne Einschränkung möglich sein. Dazu gehören ein sicherer Stand und Wege ohne Hindernisse. Wir haben lange über Verbesserungen am Hafnermarkt diskutiert. Eine Rollatorspur erschien uns eine praktikable und stolperfreie Lösung, die sich zudem optisch gut ins Stadtbild integriert.“

Im fachlichen Austausch mit Julia Braun, ehrenamtliche Beauftragte für Menschen mit Behinderung in der Stadt Gunzenhausen, wurde die Rollatorspur im letzten Jahr durch das Gunzenhäuser Stadtbauamt geplant und umgesetzt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 50.000 Euro, allerdings gibt es hier gute Nachrichten für die Stadtkasse: Die Baukosten werden durch das staatliche Förderprogramm „Innenstädte beleben – Abbau baulicher Barrieren im öffentlichen Raum zur behindertengerechten Gestaltung“ bis zu 80 % bezuschusst. „Die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum wird von staatlicher Seite vorangetrieben und wir freuen uns über die Zuschüsse“, so Thomas Hinterleitner aus dem Stadtbauamt. „Um die Teilhabe aller Menschen am Verkehrsgeschehen zu ermöglichen, suchen wir immer nach Verbesserungspotential, auch bei bestehender Infrastruktur. Gerade im Altstadtbereich können Rollatorspuren eine sinnvolle Lösung sein. Die Spuren erleichtert den Gang und, was oft vergessen wird, helfen Sehbehinderten bei der Orientierung.“

Die ortsansässigen Pflasterexpertinnen und -experten der Firma Wagner aus Unterwurmbach haben die Baumaßnahme unkompliziert und hochwertig umgesetzt. Telekom und Vodafone haben die Umbauphase zudem genutzt, um an selber Stelle Glasfaserleitungen zu verlegen. „Das war natürlich eine Win-Win-Situation“, ergänzt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Der Gehweg war offen und so konnten die Leitungen im Zuge mitverlegt werden. Alles in allem ist die Rollatorspur am Hafnermarkt ein voller Erfolg und wird gut angenommen. Über weitere Spuren denken wir nach, beispielsweise am Haus des Gastes.“

Schließlich richtet Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz noch einen Appell an motorisierte Verkehrsteilnehmer: „Fahrzeuge sollten weder zum Parken noch zum Halten auf der Rollatorspur abgestellt werden. Bitte halten Sie die Spuren frei.“

WasserRadweg auf der CMT

Messeauftakt mit neuem Radtourenbuch

Mit einem Auftritt auf der CMT in Stuttgart, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, ist der Fränkische WasserRadweg ins neue Jahr gestartet. Am Auftaktwochenende, also vom 14. bis 16. Januar 2023, ergänzte die Tochtermesse Fahrrad- und Wanderreisen die bekannte Urlaubsmesse. Hier bekamen Fahrradfans in jede Menge Tipps für ihre Touren auf der insgesamt rund 460 Kilometer langen Runde durch das Fränkische Seenland, den Naturpark Altmühltal und das Romantische Franken.

Jessica Pitterle, Produktmanagerin Fränkischer WasserRadweg, Leoni Dengler, 4. Fränkische Seenlandkönigin, Landrat Manuel Westphal

Das Angebot stieß auf sehr großes Interesse – zumal das Team des Fränkischen WasserRadwegs zum ersten Messeauftritt des Jahres eine Neuerscheinung mitgebracht hatte: Das „bikeline“-Radtourenbuch zur Strecke. Viele Radreisende kennen und schätzen die praktischen, wetter- und reißfesten Tourenbücher der Reihe „bikeline“ aus dem Esterbauer-Verlag. Es zeugt von der Bekanntheit und dem Stellenwert der noch jungen Route, dass jetzt auch der Fränkische WasserRadweg unter den blauen Radreiseführern zu finden ist. Das Buch mit Spiralbindung enthält neben Karten im Maßstab 1:50.000, Wegbeschreibungen, Ortspläne und Höhenprofile. Am Messestand des Fränkischen WasserRadwegs hatten Interessierte die Gelegenheit, die Neuerscheinung durchzublättern. Sie ist bereits im Buchhandel für 15,90 Euro erhältlich und unter www.fraenkisches-seenland.de bestellbar.

Auch Landrat Manuel Westphal zeigte sich als 1. Vorsitzender des Tourismusverbands Fränkisches Seenland hocherfreut über das neue Tourenbuch. Bei seinem Besuch am Stand des Tourismusverbands erhielt er von der Produktmanagerin des Fränkischen WasserRadwegs, Jessica Pitterle sein persönliches Exemplar.

Viele Gäste der Messe Fahrrad- und Wanderreisen nahmen auch das kostenlose Serviceheft zum Fränkischen WasserRadweg mit. Dieser weit über 100 Seiten starke Wegweiser zu Flüssen, Seen und Burgromantik eignet sich ebenfalls ideal als Tourbegleiter. Neben Wegbeschreibungen und zahlreichen Bildern als Vorgeschmack auf die Tour finden Radler im Serviceheft einen ausführlichen Kartenteil. Zudem ließen sich die Messegäste gern persönlich zu den verschiedenen Wegevarianten, zu Übernachtungsmöglichkeiten, Sehenswertem und allem rund um die Tourplanung beraten. Interessierte erfuhren zum Beispiel, welche Abschnitte der Route besonders viel Seegenuss versprechen oder mit Kultur begeistern, welche echt fränkischen Spezialitäten sie sich auf der Tour nicht entgehen lassen sollten oder wie die nachhaltige Radmode-Kollektion zur Strecke hergestellt wird.

Dr. Walther macht Karriere

Dr. Gerhard Walther wird neuer ehrenamtlicher Verbandspräsident des GVB


Der Verbandsrat des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) bekommt einen neuen Vorsitzenden. Mit Dr. Gerhard Walther, Vorsitzender des Vorstands der VR-Bank Mittelfranken Mitte, übernimmt einer der bisherigen Stellvertreter von Wolfgang Altmüller den Vorsitz des Gremiums, das im Verband ähnliche Aufgaben hat wie in Unternehmen ein Aufsichtsrat. Der Verbandsrat setzt mit dieser Wahl ein klares Zeichen dafür, dass er seine Arbeit mit Kontinuität fortführen wird. Die Staffelübergabe von Altmüller, der das Amt seit 2016 innehatte, an Walther findet zum Verbandstag des GVB am 13. Juli 2023 statt. Altmüller, Vorstandsvorsitzender der meine Volksbank Raiffeisenbank in Rosenheim, ist seit November 2022 Verbandsratsvorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Er bleibt weiterhin Mitglied im GVB-Verbandsrat. Die Wahl eines Nachfolgers für Altmüller an der Spitze des GVB-Verbandsrats war notwendig, weil Altmüller erklärt hatte, dass er nach Übernahme seines Amts auf Bundesebene das Amt in Bayern zur Verfügung stellen werde. Albert Griebl, Vorstandssprecher der VR-Bank Rottal-Inn, rückt aus den Reihen des Verbandsrats zu einem der Stellvertreter des Verbandsratsvorsitzenden auf. Er übernimmt das frei gewordene Mandat von Walther.

Das genossenschaftliche Urgestein Walther startete seine berufliche Karriere mit einer Bankausbildung bei der ehemaligen Volksbank Rothenburg ob der Tauber. Nach mehreren Fusionen ist er heute Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Mittelfranken Mitte. Mit einer Bilanzsumme von ca. 4 Milliarden Euro gehört sie zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern. Walther wurde 2021 in den Verbandsrat des GVB gewählt und ist seitdem Mitglied des Präsidiums und Stellvertretender Vorsitzender. Er ist in der genossenschaftlichen Finanzgruppe gut vernetzt und fungiert unter anderem als Mitglied des DZ-Bank-Verwaltungsrats sowie des BVR-Verbandsrats.

Euthanasie an Kindern

Kultur-Ausstellung im Markgrafenmuseum in Ansbach

Die kleine Gertrud musste 1943 sterben

Die kleine Gertrud D. stirbt im Jahr 1943 mit zwei Jahren an „Lungenentzündung“ in der „Kinder fachabteilung“ der Heil- und Pflege anstalt Ansbach. Die Abteilungsärztin Irene Asam-Bruckmüller bringt bei der Leichenschau den Tod ursächlich in Verbindung mit einer Masernerkrankung. Die Fakten lassen das allerdings bezweifeln: Die Aufnahmen des Gehirns, die nach der Obduktion erstellt werden, zeigen keine maserntypische Entzündung. Auch die ärztliche Doku mentation lässt den klassischen Verlauf einer Masernpneumonie vermissen. Hautausschlag hingegen gilt als mögliche Nebenwirkung von Luminal, dem Medikament, mit dem nachweislich in Ansbach gemordet wurde.-

Kinder und Jugendliche „von ihrem Leid zu erlösen“ – das gehörte auch in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach zum grausamen Alltag im Nationalsozialismus. Im Rahmen einer so genann ten „Kinderfachabteilung“ wie auch im regulären Anstaltsbetrieb starben zwischen 1941 und Kriegsende 187 Kinder und Jugendliche. Der Nachweis dafür, dass die Kinder und Jugendlichen er mordet wurden, ist oft schwer zu erbringen, Indizien finden sich aber in großer Menge. Diese verweisen auch darauf,dass in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach unabhängig von in Berlin ausge stellten „Tötungsermächtigungen“ auf eigene Initiative hin gemordet wurde. Kinder und Jugendliche mit geistiger oder körperlicher Behinderung, denen eine Heilung wie auch „Bildungsfähigkeit“ abgesprochen wurde, wurden mit einer Überdosis des Beruhigungsmittels Luminal behandelt. Nach wenigen Tagen starben die Patienten und Patien tinnen an der hierdurch entstandenen Lungenentzündung.

Die Ansbacher Heilanstalt war die Stätte vieler Verbrechen an „lebensuntüchtigen“ Menschen.

Programme für Schulklassen

Die meisten beteiligten Ärzte und Ärztinnen praktizierten nach 1945 noch für viele Jahre. Erst in den 1960er-Jahren wurden der Anstaltsdirektor Hubert Schuch, die ärztliche Leitung der „Kinderfachabteilung“, Irene Asam-Bruckmüller, der Arzt Josef Homann und der Pfleger Johann Hofmann der Beihilfe zum Mord angeklagt. Der Arzt Hans Prießmann entzog sich der Anklage durch einen Suizid. Das Verfahren wurde schließlich wegen „Verhandlungsunfähigkeit“ der Angeklagten eingestellt.

Die Bezirksheimatpflege des Bezirks Mittelfranken zeigt vom 10. Januar bis 12. Februar 2023 im Markgrafenmuseum Ansbach die Wanderausstellung „Im Gedenken der Kinder – Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ). Die Ausstellung wurde auf Basis aktueller Forschungsergebnisse von Katrin Kasparek, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bezirksheimatpflege, und dem Historiker Dr. Mark Deavin um Ausstellungstafeln zur Rolle der „Kinderfachabteilung“ in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach erweitert. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Markgrafenmuseums zu besichtigen (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr), Eintritt für Schulklassen frei, Erwachsene zahlen 3,50 Euro (2 Euro ermäßigt). Es können kostenfreie Führungen durch die Ausstellung (60 Minuten) und interaktive Program me für Schulklassen (90 Minuten) ge bucht werden unter der E-Mail-Adresse katrin.kasparek@bezirk-mittelfranken.

Zur Ausstellung gibt es ein um fangreiches kostenfreies Rahmenprogramm. Informationen hierzu unter www.bezirk-mittelfranken.de.

Seminare für Gartenfreunde

Im Januar und Februar vier Termine

Vier kostenfreie Gartenpflegeseminare bieten im Januar und Februar wertvolle Tipps und Anregungen für das bevorstehende Gartenjahr. Am 24. und 25. Januar und am 08. und 09. Februar sind Hobbygärtner, Gartenfreunde und Interessierte zu diesen Vorträgen eingeladen. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr. Veranstaltungsort ist das Gasthaus „Zur Sonne“ in Wachstein.

Im Rahmen der Gartenpflegeseminare geht es zum Beispiel am 9. Februar rund um das Thema „Tomatenvielfalt im Hausgarten“. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Die Vortragsreihe startet am Dienstag, 24. Januar, mit dem Thema „Pflegeleichter Garten mit Stauden“. Referentin Christiane Mayer gibt dabei wertvolle Tipps zum richtigen Umgang mit Stauden im eigenen Garten.

Am Mittwoch, 25. Januar, berichtet Karin Neupert unterhaltsam und kurzweilig über „Kräuter quer Beet“. Dazu bringt Sie zahlreiche Kräuter mit und informiert neben dem Anbau auch über die Verwendung von Kräutern.

Weiter geht es mit dem Vortrag „Zeitgemäßer Pflanzenschutz im Hausgarten“ am 08. Februar mit Referentin Annemarie Drüschler. Diese zeigt die Möglichkeiten der Vermeidung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen auf und geht auch auf die zeitgemäßen Maßnahmen der Bekämpfung ein. 

Die Vortragsreihe für Gartenfreunde wird mit der Referentin Andrea Illini am 09. Februar abgeschlossen, die über die „Tomatenvielfalt im Hausgarten“ informiert.

Die Gartenpflegeseminare werden in Kooperation des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege sowie der Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege organisiert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. Alle interessierten Gärtnerinnen und Gärtner sind dazu eingeladen. Für den Besuch einer Veranstaltung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Beleg für den Gartenpflegeausweis. Dieser berechtigt zur Teilnahme an Fachveranstaltungen auf Bezirksebene.

Fragen für die Statistik

Der Zensus 2022 ist abgeschlossen

Die letzten Kartons sind gepackt, die PCs abgebaut und die Unterlagen abgeholt. Die Zensus-Erhebungsstelle Weißenburg-Gunzenhausen schließt zum 31. Januar 2023. Nahezu 6.000 Anschriften wurden von rund 120 Interviewerinnen und Interviewern befragt. Die Rücklaufquote von rund 93 Prozent entspricht dem bayernweiten Durchschnitt. Das Team der Erhebungsstelle zieht eine positive Bilanz.

Im November 2021 begann die Suche nach den ehrenamtlichen Erhebungsbeauftragten. Schnell waren sie gefunden und Ende April alle bereits geschult. „Wir hatten ein tolles und sehr engagiertes Team aus allen Teilen des Landkreises“, resümiert Erhebungsstellenleiterin Lena Kagerer. Die bunt gemischte Truppe – von Studentinnen und Studenten bis hin zu Rentnerinnen und Rentnern – war durchwegs begeistert: „Viele haben uns berichtet, dass die Aufgabe für sie eine Bereicherung war.“

Da Bayern und Sachsen mit der Entscheidung Tablets für die Befragung zu nutzen, deutschlandweit eine Vorreiterrolle eingenommen haben, waren die Erhebungsbeauftragten mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Doch am Ende hat sich der Mehraufwand gelohnt und es konnte viel Papier eingespart werden.

Mit dem Zensus wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Diese amtliche Einwohnerzahl ist Grundlage für wichtige politische und gesellschaftliche Entscheidungen. Der Zensus wird in Deutschland alle zehn Jahre durchgeführt. Mit den Ergebnissen des Zensus 2022 ist laut Statistischem Bundesamt frühestens Ende 2023 zur rechnen. Sie werden auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes unter www.zensus2022.de veröffentlicht.

„Hass im Netz“

Medienwelten-Reihe startet mit dem Vortrag

Digitale Entwicklungen und ihre Folgen für das soziale Miteinander stehen bei drei Vortragsveranstaltungen in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen im Fokus. Am Donnerstag, 19. Januar 2023, um 19:30 Uhr wird Christian Gürtler über „Hass im Netz – Social-Media-Plattformen und Medienethik“ sprechen. Der Religionspädagoge ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und forscht zu Social Media im Spannungsfeld Medienethik und der digitalen Verbreitung von Verschwörungstheorien. Er befasst sich mit den Folgen für die von Hassbeiträgen Betroffenen. Für bedenklich hält er zum einen die hohe Zahl an Opfern von beleidigenden und hasserfüllten Beiträgen, zum anderen deren Rückzug aus dem öffentlichen Diskurs.

Zur Wirkung von Rollenbildern von Influencern und Influencerinnen auf Kinder und Jugendliche informiert Björn Friedrich am Donnerstag, 16. Februar 2023, um 19:30 Uhr. Er nimmt das Influencer-Marketing unter die Lupe und wirft einen kritischen Blick auf die enge und häufige Verbindung zwischen Online-Stars und Fans. Als Medienpädagoge beschäftigt er sich mit den pädagogischen Herausforderungen, die die digitale Welt mit sich bringt. Er hilft dabei, Konzepte für den sinnvollen Umgang mit digitalen Medien in der Kinder- und Jugendarbeit zu finden.

Eine Expertenrunde zu Online-Services und Beratungsangeboten wird es am Donnerstag, 27. April 2023 um 19:30 Uhr geben. Hier bekommen Online-Neulinge einen Überblick über die ersten Schritte beim digitalen Erledigen von Bankgeschäften, Online-Ticketkauf, Hotelbuchungen und dem digitalen Schriftverkehr. Mit dabei sind die Support-Experten beim gunnet e.V. Jürgen Neumann und Martin Bosch, der Leiter der Stabsstelle Information- und Kommunikationstechnik der Stadt Gunzenhausen Michael Pentza, der Mitarbeiter der Sparkasse Gunzenhausen Armin Tröster sowie eine Fachkraft aus dem Gesundheitswesen.

Der Eintritt zu allen drei Vortragsveranstaltungen in der Stadt- und Schulbücherei, Luitpoldstraße 13, 91710 Gunzenhausen, ist frei. Für Mitarbeitende in pädagogischen Tätigkeitsfeldern (Lehrkräfte, Erzieherinnen, etc.) können Fortbildungsbescheinigungen ausgestellt werden. 

Eisbahn kam gut an

Erfolgreicher Abschluss der Eisbahnsaison 2022/2023

Am Sonntag, den 08.01.2023 endete die Eisbahnsaison 2022/2023 im Herzen von Gunzenhausen. Bei der Abschlussveranstaltung dankte Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz allen Beteiligten, Bürgern und Gästen aus Nah und Fern. Zwei Dauerkartenbesitzer durften sich über Wertkarten für das Juramare freuen.

Dass die Eisbahn mittlerweile zur Winterzeit in Gunzenhausen gehört, darüber sind sich die Organisatoren und Freunde der Eisbahn einig. Sieben Wochen lang war sie nun das Herz der Gunzenhäuser Innenstadt und lud Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus Nah und Fern zu Sport und Spaß an der frischen Luft ein.

Auch am letzten Öffnungstag, dem 08.01.2023 war die Eisfläche noch einmal sehr gut besucht. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz freute sich über die erfolgreiche Eisbahnsaison seit dem Start des Angebots im Jahre 2014 und nutzte die Gelegenheit, um die vergangenen sieben Wochen Revue passieren zu lassen: „Mit der Eisbahn bietet die Stadt Gunzenhausen ein wertvolles Sport- und Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche, die gerade in den vergangenen Jahren immer wieder mit Einschränkungen leben mussten. Sie bietet einen Treffpunkt, auch für Gäste von weit ausserhalb des Landkreises und zieht so Publikum in unsere Innenstadt. Und wenn sie schonmal da sind, nutzen viele die Möglichkeit hier einzukaufen und die Gastronomie zu besuchen. Die Eisbahn bringt aber nicht nur Menschen in die Stadt sondern leistet einen wichtigen Beitrag für das positive Image Gunzenhausens. Hier bewegt sich im wahrsten Sinne des Wortes etwas!“

Zwischen dem 18.11.2022 und dem 08.01.2023 konnten rund 10.000 Besucher und 85 Schulklassen mit ingesamt 1.700 Schülern gezählt werden.  Dabei spielte es keine Rolle, woher die Schulklassen kamen. „Wir freuen uns über jede Klasse und machen da keinen Schnitt bei der Landkreisgrenze. Es ist schön zu sehen, dass Lehrkräfte das Angebot des Sportunterrichts der besonderen Art annehmen und die Schülerinnen und Schüler sichtlich Spaß dabei haben“ so Matthias Hörr, Wirtschaftsförderer der Stadt Gunzenhausen.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz hatte eine lange Liste des Dankes bei seiner Rede dabei. Er bedankte sich unter anderem bei den städtischen Mitarbeitern, insbesondere bei der Wirtschaftsförderung für die Organisation sowie beim Bauhof, der die Eisbahn Jahr für Jahr sowohl auf- als auch wieder abbaut und dafür sorgt, „dass das Drumherum passt“. Auch dem Eismeister Klaus Carl, dem Eislaufclub Gunzenhausen, den Gastronomen Deuter und Pfisterer sowie Herrn Wopperer und Herrn Keitel, die für die Technik zuständig waren, dankte er.

„Dass das Projekt Eisbahn überhaupt so stattfinden kann, haben wir maßgeblich auch unseren insgesamt über 30 Sponsoren zu verdanken“ so Herr Fitz weiter, und nannte stellvertretend die drei Hauptsponsoren Huber & Riedel, das Modehaus Steingass sowie die Firma Schäffler Technologies AG & Co. KG.

Und dann durfte die Glücksfee Mirelle Dakonici ihres Amtes walten und aus den anwesenden Dauerkartenbesitzern zwei Gewinner ziehen. Mit der Losnummer 2621 gewann Tim Hißleiter, mit der Losnummer 2633 Moritz Kuhn je einen Wertgutschein in Höhe von 50 € für das Freizeitbad Juramare, die freundlicherweise von den Stadtwerken Gunzenhausen zur Verfügung gestellt wurden.

Im Anschluss drehten die kleinen und großen Eisläufer noch bis 20 Uhr ihre Runden, bis es dann hieß: Auf Wiedersehen liebe Eisbahn, wir sehen uns in 10 Monaten wieder.

Liebgewordene Tradition

Die Sternsinger besuchten das Gunzenhäuser Rathaus

Zur großen Freude von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz besuchten die Sternsinger der katholischen Pfarrei St. Marien in Gunzenhausen am 05. Januar 2023 das städtische Rathaus.

Unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ sammeln vielerorts Kinder im Segensbringer-Kostüm Spenden für diejenigen, denen es nicht so gut geht. „Der Besuch der Heiligen Drei Könige ist eine liebgewonnene Tradition.“, so Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Wir freuen uns sehr, dass unser Rathaus auch in diesem Jahr den traditionellen Segenswunsch „20*C+M+B*23“ erhalten hat.“

Im Anschluss an den Besuch, der von Dr. Alexander Begerow mit der Klarinette begleitet wurde, überreichte ihnen Herr Bürgermeister Fitz in seinem Büro eine Spende und zur Stärkung ein paar Süßigkeiten.

„Tüchtiger Musiker“

In Alt-Gunzenhausen wird Stadtmusikmeister C.L. Fürst porträtiert

Er war fleißig und in gleichem Maße geschäftstüchtig: Christian Ludwig Fürst, der Stadtmusikmeister von 1860 bis 1871. Privat aber hatte er schwere Schicksalschläge hinzunehmen, denn von seinen drei Kindern starben die beiden Töchter innerhalb von einer Woche an der damals grassierenden Keuchhusten-Epedemie.

Der Stadttürmer und der Stadtmusiker  wurden lange Zeit in Personalunion geführt, aber 1860 entschied sich der Magistrat die Ämter zu trennen. Fürst war also der erste Stadtmusiker, der sich allein auf den musikalischen Sektor konzentrieren konnte. Der gebürtige Heidenheimer (1831) litt offenbar nicht unter mangelndem Selbstbewusstsein, denn er empfahl sich als „tüchtiger Musikus mit perfekten Eigenschaften und Zeugnissen“. Zudem versicherte er, zusätzlich Unterricht zu erteilen und auf Kirchweihen zu spielen, um sich so seinen Unterhalt zu verdienen. Nicht ungern vernahmen die Gunzenhäuser Ratsherren, dass er über ein Vermögen von 400 Gulden verfüge. Damit war schon einmal sichergestellt, dass er nicht zu einer finanziellen Belastung werden würde.  Fürst hatte ohnehin von Anfang an gute Karten, denn der Magistrat war mit seinem Vorgänger Christian Friedrich Moebius nicht mehr einverstanden. Ihm wurde vorgehalten, seine Musik sei nicht mehr zeitgemäß.

Schon sein Vater war Musiker. Wie Dominik Rieger (SMG-Schüler aus Gnotzheim) in seinem Beitrag für das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ (Nummer 77)  schreibt, war das Anstellungsgespräch eine Sache von nur einer Viertelstunde. „Fleiß und sittliches Betragen“ bescheinigte ihm nicht nur die Werktagsschule Heidenheim, sondern auch der Pfarrer quittierte ihm den Besuch der Sonntagsschule (vom 14. Bis 18. Lebensjahr)  und die sonntägliche Christenlehre nach der Konfirmation.  Seinen „vorzüglichen guten Leumund“ bestätigte die Marktgemeinde Heidenheim, „befriedigende“ Noten gab ihm die Königliche Seminarinspektion Schwabach in den Fächern Musiktheorie, Generalbasslehre und Kunst des Instrumentierens.

Wie sein Vorgänger Moebius (er gründete später aus Verärgerung 1861 den „Sängerbund“) war auch Fürst musikalischer Leiter des 1934 gegründeten „Liederkranzes“. Den vorliegenden Dokumenten nach war er von der Musik beseelt, aber durchaus auch auf das Geld aus.  Das benötigte er auch, denn er leitete auch eine Kapelle und musste deren Akteure bezahlen.

Privat lief aber nicht alles zum Besten. Nach seiner Verehelichung mit der Heidenheimerin Rosalie Lutz und der Geburt seiner beiden Töchter 1864 und 1865. Innerhalb einer Woche verstarben sie an Keuchhusten, der im 19. Jahrhundert Tausende von Menschen hinweggerafft hat. 1866 kam Sohn Friedrich Max auf die Welt,  vier Jahre später Sohn Ludwig Wolfgang.

Das Umschreiben von Musikstücken brachte ihm zusätzliche Gulden und Kreuzer ein. Autor Dominik Rieger Erkenntnisse gewonnen, dass Fürst allein 1867 beim „Liederkranz“ an die 200 Gulden verdient hat., was für die Zeit damals viel Geld war. Dennoch war der Posten in der Nachbarstadt Weißenburg attraktiver, weshalb er 1871 dorthin wechselte. „Taktlos und verletzend“ soll er sich über seinen Liederkranz-Nachfolger Baumgärtner geäußert haben, weshalb es keinen offiziellen Abschied für ihn gab.  1893 verstarb Christian Ludwig Fürst.

WERNER FALK

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ (Nummer 77) ist für 15 Euro im Buchhandel erhältlich.