Archiv: Allgemein

Es gibt Perspektiven

Regionale Produkte haben ihren Markt in Altmühlfranken

Am Dienstag, 28. März, lädt das Regionalmanagement des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen zu einer Informationsveranstaltung mit dem Thema „Perspektiven für regionale Produkte in Altmühlfranken“ an den kunststoffcampus bayern, Richard-Stücklen-Straße 3, 91781 Weißenburg ein. Die Veranstaltung findet von 14 bis 17 Uhr statt und richtet sich an Direktvermarktende aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Neben Vorträgen zu verschiedenen Marketing- und Vertriebsmöglichkeiten gibt es zudem ausreichend Gelegenheit, sich kennenzulernen und auszutauschen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Die Veranstaltung wird durch die Regionalmanagementförderung Bayern unterstützt.

Das detaillierte Programm sowie das Anmeldeformular sind unter www.altmuehlfranken.de/regionale-produkte/ einsehbar. Anmeldeschluss ist der 20. März 2023. Bei Fragen steht Regionalmanagerin Natalja Roth telefonisch unter 09141 902-196 oder per E-Mail regionalmanagement@altmuehlfranken.de zur Verfügung.

Gute Zukunft mit dem Euro

Was erwartet den „normalen“ Verbraucher von der weiteren Entwicklung des EURO?

Auf Einladung des EWS-Präsidenten Dr. Ingo Friedrich sprach der „Konstrukteur“ des EURO und  langjährige Direktor des Europäischen Sicherheitsmechanismus (ESM), Klaus Regling, vor dem Wirtschaftsbeirat über die zu erwartenden Entwicklungen des EURO.

Für die Verbraucher sah er folgendes Szenario:

1. Die vom ESM seinerzeit ausgegeben Kredite zur „EURO-Rettung“ wurden und werden von den damaligen Problem-Staaten (insbesondere Italien und Griechenland) pünktlich „auf Heller und Pfennig“ bedient und zurückgezahlt. Dem deutschen Steuerzahler sind bisher keinerlei Kosten entstanden.

2. Den betreffenden Staaten wurden damals die Kredite nur unter der Bedingung der Durchführung rigoroser Haushaltsreformen gewährt. Diese Reformen haben inzwischen dazu geführt, dass diese Staaten heute deutlich stabiler dastehen.

3.  Der EURO hat sich in den letzten zwanzig Jahren als stabile und weltweit zweitwichtigste Währung nach dem Dollar etabliert und es alles spricht dafür, dass dies auch so bleibt.

4.  Die staatlichen Zinskosten der heute (höheren) Neuverschuldung der EU-Staaten liegen derzeit immer noch niedriger als vor der EURO-Krise, weil die EURO-Zinsen bisher auf einem deutlich niedrigeren Niveau verharren.

5. Wenn angesichts der heutigen gewaltigen Herausforderungen die EU-Staaten immer noch ihre vielen, global gesehen, relativ kleinen Währungen hätten, wäre ein Tohuwabohu und große Unsicherheiten mit unabsehbaren Spekulationsgefahren die Folge. „Gott sei Dank haben wir den EURO“. Allerdings muss durch eine straffe staatliche Haushaltsführung, durch eine kluge Zinspolitik der Notenbank und durch stete Innovationen in der Wirtschaft sowie durch Vernunft der Tarifpartner an der Stabilität des EURO ständig „gearbeitet“ werden.

6. Die durch den Ukrainekrieg bewirkte drastisch hohe Inflationsrate von 8 Prozent dürfte inzwischen ihren Höhepunkt überschritten haben. Um allerdings in die Nähe der angestrebten Rate von zwei Prozent zu kommen braucht es noch einige Zeit und erhebliche Anstrengungen aller Beteiligten.

Nur keine Einbahnstraße

FDP zur Verkehrsproblematik in Weißenburger Straße

Ihre kategorische Haltung gegen eine Einbahnstraßenregelung in der Weißenburger Straße hat die FDP-Fraktion im Stadtrat bekräftigt.  Fraktionsvorsitzender Werner Falk markiert die Position der Liberalen: „Wir wollen einen bequemen und sicheren Radverkehr, aber keinesfalls eine stärkere Verkehrsbelastung für die Anwohner in den angrenzenden Wohngebieten“.

„Im Grunde geht es um die sichere Anbindung des Radverkehrs aus dem Süden in den Marktplatz“, erklären Werner Falk und Sigrid Niesta-Weiser. Sie sei derzeit wegen der Verkehrssituation am „Saumarkt“ höchst problematisch, ja sogar gefährlich.  Eine neue Verkehrsführung könne am einfachsten und kostengünstigsten durch einen qualifizierten Radweg vom „BayWa-Kreisel“ bis zur Stadthalleneinfahrt realisiert werden. Über eine Druckampel sei der Zweiradverkehr über die Weißenburger Straße zu führen, um dann über die Stadthalle und die Altmühlpromenade bis zur Einfahrt in den Marktplatz  zu gelangen. „Dieser Lösungsvorschlag ist die kostengünstigste Variante“, sagt Fraktionsvorsitzender Werner Falk mit Blick auf die angespannte Finanzlage der Stadt.

Die Verkehrsregelung in der Weißenburger Straße soll nach Meinung der beiden FDP-Kommunalpolitiker so bleiben wie bisher. Dies vor allem wegen der Anbindung der Geschäfte in der Weißenburger Straße. „Wir dürfen sie“, so Falk, „nicht abnabeln“.  Zudem lehne die Fraktion eine stärkere Belastung der Reutbergstraße durch den motorisierten Verkehr infolge einer neuen Verkehrsführung (Einbahnstraße) ab. Die dortigen Bewohner hätten dort im Bewusstsein gebaut, in einem Wohngebiet und nicht an einer Durchgangsstraße zu leben.

Einer Einbahnregelung sehen die Stadträte Werner Falk und Sigrid Niesta-Weiser tendenziell skeptisch gegenüber und führen als negatives Beispiel die Verkehrsregelung in der Weißenburger Innenstadt an, die von den Besuchern aus dem Umland als irreführend empfunden werde.

Die Sirenen heulen

Probelauf der neuen Sirenenanlagen am 9. März

Zur Funktionsüberprüfung der neu installierten Sirenenanlagen in Gunzenhausen wird am Donnerstag, 9. März 2023, ein Probealarm durchgeführt. Für die Dauer von ca. einer Minute wird ein Heul- und Warnton zu hören sein.

Beim Warnsignal am 9. März 2023 handelt es sich um einen Probealarm, der um 11.00 Uhr ausgelöst wird. Der Testlauf überprüft die Funktionsfähigkeit der neuen Geräte und macht Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig auf das akustische Signal aufmerksam. Es besteht kein Grund zur Sorge, es handelt sich um einen Test. Die fünf neuen akustischen Warnsysteme in Gunzenhausen befinden sich in den Ortsteilen Cronheim, Laubenzedel, Frickenfelden, Wald und Unterwurmbach. 

Im Katastrophenfall oder bei einer konkreten Gefahrensituation sollten nach einem Sirenenwarnsignal Radioempfangsgeräte eingeschaltet und auf Durchsagen geachtet werden. Auf der städtischen Homepage www.gunzenhausen.de erfahren Sie mehr über die Informationsvermittlung bei Sicherheitsgefahren. Für Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes unter ordnungsamt@gunzenhausen.de gerne zur Verfügung.

„Auframa demmer“

Aktion „Unsere saubere Stadt 2023 in Gunzenhausen

Gemeinsam Anpacken für eine saubere Stadt! Gunzenhausen bläst nach der kalten Jahreszeit zum traditionellen Frühjahrsputz. Das Ziel: Wälder, Wiesen und Wege von Unrat befreien und so Flora und Fauna schützen. Mitmachen können alle, vom Verein, über die Schulklasse bis hin zur einzelnen Bürgerin oder zum einzelnen Bürger. Ein fester Sammeltermin wird 2023 nicht vorgegeben.

Wer anpacken will, der kann sich beim Hauptamt der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 111 oder per E-Mail an hauptamt@gunzenhausen.de über die Aktion informieren. Ein digitales Anmeldeformular wurde unter www.gunzenhausen.de/aktion-unsere-saubere-stadt.html eingerichtet und sollte mindestens eine Woche vor dem geplanten Aktionstag per E-Mail an hauptamt@gunzenhausen.de zurückgesendet werden. Robuste Gartenhandschuhe und Müllsäcke werden den Helferinnen und Helfern von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt. Nach der Aktion werden die Müllsäcke an festgelegten Sammelstellen vom städtischen Bauhof abgeholt und fachgerecht entsorgt. Eine Auflistung der Sammelstellen kann unter www.gunzenhausen.de/aktion-unsere-saubere-stadt.html abgerufen werden. Profitipp: Nutzen Sie alte Plastiktüten von daheim und bringen Sie Ihre eigenen Handschuhe mit – auf diese Weise werden Ressourcen gespart und weiterer Müll vermieden.

Alle fleißigen Helferinnen und Helfer werden zur Stärkung mit einer kleinen Brotzeit als Dankeschön belohnt. Hierfür übernimmt die Stadt Gunzenhausen freiwillig die Kosten in Höhe von bis zu sieben Euro pro teilnehmender Person.

Die Aktion „Unsere saubere Stadt 2023 – Auframa demmer“ wird zusätzlich vom Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen mit abfallwirtschaftlichen Vorschlägen und Anregungen unterstützt. Die Weißenburger Behörde bittet zudem um die Zusendung von Berichten und Bildern von den jeweiligen Aufräumaktionen, es lockt eine kleine Belohnung. Über ausgewählte Aktionen wird auf der Homepage des Landratsamtes berichtet. Die dazugehörige E-Mail ist die abfallwirtschaft.lra@landkreis-wug.de, telefonisch ist die Abfallwirtschaft des Landkreises unter 09831/88020 zu erreichen.  

Die Firma Städtereinigung Rudolf Ernst aus Gunzenhausen unterstützt die Aktion ebenfalls. Sie stellt, wie schon in den vergangen Jahren, auch in 2023 kostenlos eine Abfallmulde zur Entsorgung des von den Teilnehmergruppen gesammelten Mülls zur Verfügung.

„Fern jeglicher Intelligenz“

Physikatsberichte künden von ländlichen Verhältnissen im 19. Jahrhundert

Angst und bittere Not bei Frau und Kindern, Leichtsinn, Roheit und unlöschlicher Durst beim Mann“. Mit diesem Text ist die Zeichnung 1905 im Buch „Die Frau als Hausärztin“ erschienen.

Die Pandemie hat in den letzten drei Jahren das ganze Land in Beschlag genommen und die Gesundheitsbehörden, die früher ein eher beschauliches Leben führen durften, stark  gefordert und medial in den Vordergrund gerückt.  Wir blenden zurück: Vorgänger der heutigen Staatlichen Gesundheitsämter waren im 19. Jahrhundert die „Gerichtsärzte“ an den 35 Landgerichten (heute: Landkreisverwaltungen) in Mittelfranken. Ihre Physikatsberichte, die zwischen 1858 und 1861  zu erstellen waren, sind Zustandsbeschreibungen nicht nur der medizinischen und hygienischen, sondern der gesellschaftlichen Verhältnisse überhaupt. Großen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen hatten damals die schlechte Hygiene und die Ernährungsgewohnheiten, auch die Kleidung. Einen Beitrag zur Sozialgeschichte  in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Mittelfranken liefert die Wissenschaftlerin Edeltraud Loos in ihrer Abhandlung „Behufs der Bestimmung des im Bezirk herrschenden Kulturgrads“, die in den Mittelfränkischen Studien (Band 13) des Historischen Vereins für Mittelfranken veröffentlicht ist.

Christian Klingsohr (geb. am 5. Dezember 1806 in Gunzenhausen, wo sein Vater Gottlob Wilhelm als Landrichter tätig war) hat seinen Physikatsbericht 1860 vorgelegt. Nach seinem Studium war er ab 1832 als praktischer und chirurgischer Arzt für die Eisenbahnarbeiter in Gunzenhausen eingesetzt. Der Vater von sechs Kindern hatte somit einen sozialen Status erreicht, den sich damals viele Ärzte wünschen konnten. Denn: die sozialen Verhältnisse waren schlimm, vor allem auf dem Land. Die Menschen vertrauten sich Badern und anderen Wunderheilern an, aber seltener den gebildeten Medizinern. Der Bezirksarzt (heute: Leiter des Gesundheitsamts) hatte ein gesichertes Grundgehalt. Aber das reichte nicht, so dass er auch noch eine ärztliche Praxis führte. In seinem Verfassungs- und Diensteid musste er versprechen, sich so zu benehmen, „wie es gegenüber Gott, der Obrigkeit und Jedermann zu verantworten sei“.  Er musste sich von „unerlaubten Gesellschaften“ fernhalten. Klingsohr gehörte offenbar zu den kritischen Geistern, denn er verlangte als einziger in jener Zeit von der mittelfränkischen Regierung einen Einblick in seine Personalakte.  Es fand sich aber nichts, was auf eine „unliebsame politische Stellung“ hinweisen konnte. Nachbarbezirksämter von Gunzenhausen waren damals Ellingen, Heidenheim, Herrieden, Pappenheim, Wassertrüdingen und Weißenburg.

Der Gerichtsarzt hatte die Aufsicht über das gesamte medizinische Personal in seinem Bezirk (heute: Landkreis), also über Landärzte, Tierärzte, Chirurgen, Bader, Apotheker, Hebammen, Armenhäuser, Schulhäuser (Hygiene), Begräbnisplätze, „behinderte Irre“, Taubstumme. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Leichenschau (damals noch nach dem Tod und vor der Beerdigung). Dass sich die Ärzte untereinander nicht immer grün sind, das soll es früher schon gegeben haben. Konkurrenzdenken und Eifersüchteleien fehlten keinesfalls. Der Landarzt  Dr. Ebersberger (Ornbau) wehrte sich beispielsweise gegen einen weiteren Arzt in seiner Stadt, indem er gegenüber der Regierung auf seine persönlichen Verhältnisse verwies: 76 Jahre alt, aber noch gesund und rüstig; Vater von sieben Kindern, davon drei unmündigen; überschuldetes Anwesen.  Und der Heidenheimer katholische Gerichtsarzt Dr. LTheo Steigerwald wurde in anonymen Briefen in beleidigender Weise angegriffen. Er vermutete dahinter seinen örtlichen (evangelischen) Kollegen Dr. Böhm, für den der Schuss nach hinten losging, denn die Heidenheimer bemitleideten Steigerwald und Böhm „fand keine Patienten mehr“.

Die Amtsärzte jener Zeit beklagten sich oft das fehlende Interesse der Bevölkerung an medizinischer Betreuung. Die Dörfler schenkten beispielsweise einer Hebamme Vertrauen, die ein Neugeborenes mit Kuhmolke ernährte, auch vom „siebenmaligen Schwitzenmüssen“ konnte man die Leute nicht abbringen, ebenso nicht vom Verbot des Lüftens in der Wöchnerinnenwohnung.  Die Apotheker lieferten absonderliche Mittel, etwa Menschen-, Hund-, Hahn-, Dachs- und Bärenschmalz.

Den amtlichen Medizinern war es natürlich auch wichtig, ihre eigene Tätigkeit im Physikatsbericht gegenüber der Regierung ins rechte Licht zu rücken. Sie hatten einen „geschulten Sozialblick“ und beschwerten sich, dass Pfarrer und alte Leute in den Ortschaften nur dürftige Aufzeichnungen zu den gesellschaftlichen Verhältnissen beisteuerten. Der Heidenheimer Dr. Theo Steigerwald beklagte sich, die Physikatsregistratur sei in einem „äußerst lückenhaften Zustand“, ein anderer Kollege empfand die Physikatsbeschreibung als „ungeheure Zumutung“.  „Oft fand sich kein Apotheker oder Geistlicher als Specialis“, monierte Dr. Karl A. Leo Bergmann aus Roth, der aber den Spalter Apotheker und den dortigen „wissenschaftlichen Revierförster“ aus Ausnahmen lobte, ja von den Spaltern ganz allgemein eingenommen war, „die aufgrund ihrer Hopfengeschäfte mehr Zeitung lesen, spekulieren und politisieren“.  Ganz unterschiedlich war offenbar die Neigung der Amtsärzte, was die Qualität und Quantität der Berichte angeht, wobei die 17 lutherischen Ärzte dienstbeflissener waren als ihre katholischen Kollegen. 15 von ihnen hinterlegten ihre Feststellungen auf 50 Seiten, acht Mediziner beschrieben sogar mehr als 100 Seiten. Von den Katholiken aber bemühte sich nur einer, mehr als 100 Seiten zu texten.

Auch über die „geistige und intellektuelle Konstitution“ der Bevölkerung ließen sich die Amtsärzte aus. Der Gunzenhäuser Klingsohr diagnostizierte „Überanstrengung von Körper und Geist durch außerordentliche Betriebsamkeit“ und empfahl der städtischen Jugend täglich zwei Stunden Bewegung im Freien, der Rother Dr. Karl Bergmann lästerte über die Köhler im östlichen Kreis („ „Affenmäßiges Verhalten fern jeglicher Intelligenz“). Unterschiedlich fiel die Beurteilung des weiblichen Geschlechts aus: „Die Frauen bestechen durch gesunde Gesichtsfarbe und kräftige Brüste“. Der Hersbrucker Arzt bemerkte „trotz allgemeiner Schadhaftigkeit der Zähne“ bei den Frauen seines Amtsbezirks „einen Schatten feiner Schalkhaftigkeit überhauchter Weiblichkeit“. Ein anderer Mediziner konstatierte „beim Weibe geringe Schönheit und wenig Ebenmaß, frühzeitig verblüht und veraltet“.

Der Weißenburger Dr. Friedrich Karl Schrader ließ sich über „elitär abgegrenzte Heimatkreise“ aus und traf die tiefenpsychologische Feststellung, von der manche Zeitgenossen behaupten, sie habe heute noch Gültigkeit:  „Der Weißenburger ist stolz auf das von seinen Eltern ererbte Vermögen und schwelgt in reichsstädtischen Reminiszensen, war viel von Gewerbsgütern begünstigt, und wer nicht so glücklich ist, die ehemalige Reichsstadt als seine Geburtsstadt bezeichnen zu können oder durch eheliche Verbindung den Eingeborenen näher gestellt ist, der ist und bleibt  lange Zeit fremd und wird nicht leicht seines Vertrauens gewürdigt, auch wenn er an Intelligenz ihn weit übertrifft“.

WERNER FALK

Spende für Klinikum

Raiffeisenbank unterstützt Klinikum Altmühlfranken

Von links nach rechts: Raiba-Vorstandsvorsitzender Wilfried Wiedemann, Christina Schraub (Vorstandsmitglied Förderverein), Förderverein-Vorstandsvorsitzender Gerhard Wägemann, Gerd Reißlein (Raiba-Bereichsleiter Firmenkunden) und Klinik-Vorstand Christoph Schneidewin. Foto: Klinikum Altmühlfranken, Johanna Müller

Förderung aus der Region, für die Region: Die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen eG unterstützt den „Förderverein Klinikum Altmühlfranken e. V.“ mit einer Spende in Höhe von 3000 Euro. Altlandrat Gerhard Wägemann bedankte sich als Vorstandsvorsitzender im Namen des Fördervereins bei der Spendenübergabe im Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen herzlich bei Raiba-Vorstand Wilfried Wiedemann und Gerd Reißlein, Bereichsleiter Firmenkunden.

Vor knapp einem Jahr wurde der gemeinnützige „Förderverein Klinikum Altmühlfranken e. V.“ zur Unterstützung der Arbeit und des Engagements der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen am Klinikum Altmühlfranken gegründet. Ziel ist es, mit Hilfe von Spenden und Mitgliedsbeiträgen Maßnahmen und Veranstaltungen zur Gesundheitspflege und Genesung von Patienten zu fördern sowie Mitarbeitende bei ihrer persönlichen Fort- und Weiterentwicklung in Form von Stipendien und Fördermitteln aktiv zu unterstützen.

Aktive Förderung für die Region

Wilfried Wiedemann, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen, betont: „Wir sind unserer Region sehr verbunden. Hier leben und arbeiten wir. Es freut uns als Genossenschaftsbank sehr, die Patienten und Mitarbeitenden des größten Gesundheitsdienstleisters Altmühlfranken aktiv mit unserer Spende unterstützen zu können.“

Vorstandsvorsitzender des Fördervereins, Altlandrat Gerhard Wägemann, bedankte sich bei den Verantwortlichen der Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen für die großzügige Spende.

„Als konkreten Schritt werden wir die Patientenzimmer nun mit den schönsten Bildern des Fotowettbewerbs verschönern. Die Aufnahmen zeigen herrliche Ausschnitte unserer schönen Region und wurden allesamt von Mitarbeitenden der Klinik fotografiert“, freut sich Wägemann.

Medizinisch Notwendiges ist Sache des Klinikums

Klinik-Vorstand Christoph Schneidewin machte noch einmal deutlich, dass es sich bei den Anschaffungen des Fördervereins ausschließlich um Maßnahmen außerhalb des medizinisch Notwendigen wie beispielsweise den anvisierten Patientengarten für die geriatrische Abteilung handelt. „Natürlich ist die medizinisch notwendige Ausstattung Sache des Klinikums, nicht die des Fördervereins. Der Förderverein widmet sich ausschließlich den Bereichen, die außerhalb des Standards liegen.“

Klinikum Altmühlfranken

Das Klinikum Altmühlfranken ist ein modernes Klinikum der gehobenen Grundversorgung mit 430 Betten an zwei Standorten. Als größter Gesundheitsdienstleister in der Region Altmühlfranken versorgt das Klinikum Altmühlfranken mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden jährlich rund 36.000 Patientinnen und Patienten. Träger des Klinikums Altmühlfranken ist der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Nähere Informationen zum Förderverein gibt es unter 09831/522133 oder foerderverein@klinikum-altmuehlfranken.de sowie unter www.klinikum-altmuehlfranken.de/foerderverein. Bereits ab 2,50 Euro monatlich können Interessierte Mitglied werden oder einmalig spenden.

Weltfrauentag am 8. März

Etliche Veranstaltungen sind in Altmühlfranken geplant

Am 8. März ist Weltfrauentag und auch in Altmühlfranken gibt es dieses Jahr wieder verschiedene Veranstaltungen, die auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam machen sollen. Organisiert werden die Veranstaltungen von der Gleichstellungsstelle des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen zusammen mit dem Frauenforum und verschiedenen Verbänden und Institutionen.

Beginn der Reihe ist bereits am Dienstag, 28. Februar von 19.30 bis 21.00 Uhr mit einer Online-Veranstaltung mit dem Titel „Gleichberechtigung ist auch Männersache“, die im Rahmen der Kampagne #rollevorwärts stattfindet. Mit der im Februar 2022 gestarteten Kampagne #rollevorwärts wollen die Gleichstellungsbeauftragen der Kommunen und die Beauftragten für Chancengleichheit der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter in ganz Mittelfranken Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Care-Arbeit sowie Frauen auf dem Arbeitsmarkt in den Mittelpunkt stellen. Bei der kostenlosen Online-Veranstaltung geht es unter anderem darum, warum Gleichberechtigung und Emanzipation nicht nur Frauenprojekte sind und wie Männer auch profitieren können.

Am Schalttag, den 29. Februar bzw. 1. März 2023 ist der EQUAL CARE DAY. Wie der Schalttag, der in drei von vier Jahren übergangen wird, wird auch die Care-Arbeit oft übersehen. Die Initiative Equal Care Day bietet allen, die im Umfeld Care und Pflege, Familienarbeit, Mental Load und Geschlechtergerechtigkeit aktiv sind, die Möglichkeit, sich gemeinsam zu engagieren, Ursachen und Fehlentwicklungen zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln und ist eine Initiative von Klische*esc e.V., einem gemeinnützigen Verein zur Förderung von Wahlfreiheit jenseits limitierender Rollenklischees.

Am Freitag, 3. März findet wieder der Weltgebetstag für Frauen statt. Der Weltgebetstag ist eine internationale Basisbewegung von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen. Jedes Jahr, immer am ersten Freitag im März, sind Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche eingeladen, um gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit zu beten und zu handeln. In diesem Jahr steht er unter der Überschrift „Glaube bewegt“ und stellt das Land Taiwan vor. Nach der Corona-Pandemie finden in diesem Jahr wieder viele Gottesdienste vor Ort statt. Informationen, ob und um welche Uhrzeit ein Gottesdienst stattfindet, gibt es über die örtliche Kirchengemeinde. Unter www.weltgebetstag.de kann am 3. März ab 19.00 Uhr auch eine Übertragung eines Online-Gottesdienstes aufgerufen werden.

Weiter geht es am Dienstag, 7. März mit dem Equal Pay Day. In Deutschland haben Frauen im Jahr 2022 laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer verdient. In den vergangenen Jahren hat sich der sogenannte Gender Pay Gap nur sehr langsam verringert. Damit bleiben wir Schlusslicht im europäischen Vergleich. Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf sogenannte strukturelle Unterschiede zurückführen. Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Die Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg, Hedwig Hochreiter lädt am 7. März von 19.30 bis 21.00 Uhr zu einem kostenlosen Online-Seminar zum Thema „Gehaltsverhandlungen sicher führen“ ein.

Rund um den Weltfrauentag am 8. März finden in Altmühlfranken gleich mehrere Veranstaltungen statt. Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln dabei in der Arbeiterinnenbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern, die Aufmerksamkeit auf bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten richten und dazu ermuntern, sich für eine Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen sowie neue Lösungsansätze aufzeigen.

Zum einen ist die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Weißenburg mit einem Info-Stand in der Weißenburger Altstadt präsent und informiert am 8. März rund um Fragen zum Weltfrauentag.

In der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen findet in Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum Unser Dorf e.V. am 8. März von 15.00 bis 17.00 Uhr ein Erzählcafé mit dem Thema „Start ins Leben“ statt. An diesem Nachmittag treffen sich Mütter jeden Alters mit anderen Eltern, Großeltern oder Fachfrauen und kommen ins Gespräch, um Erfahrungen und Wissen über Schwangerschaft und Geburt zu teilen. Auch wer keine Kinder hat, kann an diesem Nachmittag mehr über die Zeit der eigenen Geburt erfahren.

Auch lädt der Womencircle FRAU.SEIN und das Familienzentrum Unser Dorf e.V. am 8. März ab 19.30 Uhr in die „Scheune Maicha“ in Maicha zu einem Treffen ein, das Raum für Begegnung, Inspiration und Halt schaffen soll.

Im Movie-World Gunzenhausen wird zudem anlässlich des Weltfrauentags der Film „The Woman King“ von Gina Prince-Bythewood gezeigt. Beginn ist um 19.00 Uhr mit einem Empfang zum Kennenlernen, Treffen und Netzwerken. Die Filmvorführung beginnt um 19.30 Uhr. Veranstaltet wird der Kinoabend von Frauenverbänden aus dem Landkreis, dem Frauenforum und der Gleichstellungsstelle.

Alle Informationen und Anmeldungen zu den Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Landratsamts Weißenburg-Gunzenhausen unter www.landkreis-wug.de/weltfrauentag-2023 oder im Familienportal unter www.familie.altmuehlfranken.de.

Für Rückfragen oder weitere Informationen zu den genannten Veranstaltungen steht Ihnen die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Agnes Müller unter agnes.mueller@landkreis-wug.de oder unter 09141 902-241 zur Verfügung.

Kampf der Geschlechter

Die Gunzenhäuser Theaterspielzeit begrüßt „Fräulein Julie“

Szene aus dem Trauerspiel „Fräulein Julie“. Foto: Daniel Devecioglu

Ein weltweit gespielter Theaterklassiker aus dem 19. Jahrhundert wird am Samstag, den 25. März 2023, um 19.30 Uhr in der Stadthalle Gunzenhausen aufgeführt. Präsentiert wird das Trauerspiel „Fräulein Julie“ des schwedischen Ausnahmeschriftstellers August Strindberg. Die aus Film und Fernsehen bekannten Judith Rosmair und Dominique Horwitz spielen die Hauptrollen in diesem außergewöhnlichen Kammerstück, in dem es um Klassenunterschiede, aufopferungsvolle Liebe und den ewigen Kampf der Geschlechter geht.

Fröken bzw. Fräulein Julie gehört wohl zu den bekanntesten Stücken Strindbergs. Der Plot galt damals als skandalös und wurde gar verboten. Erst Jahre nach seiner Erstveröffentlichung konnte Fräulein Julie uraufgeführt werden und gilt heute als Musterbeispiel eines naturalistischen Theaterstücks. Es geht um die adelige Julie, die gerne frei sein möchte. Ihr sozialer Stand belastet sie, sie will ihre sozialen Fesseln abwerfen – ihre Privilegien lasten schwer auf ihrer Seele. Und dann gibt´s noch ihren Diener Jean, der an seinem Schicksal verzweifelt und gerne sozial aufsteigen möchte. Gegen alle gesellschaftliche Normen verbindet die beiden die Sehnsucht nach Veränderung. In einer schwülen Mittsommernacht lassen sie sich auf ein gefährliches Liebesspiel ein. Von Emotionen überwältigt, wagt das Paar die Flucht nach vorne.

Für nähere Informationen zur Veranstaltung können Sie sich gerne an die Mitarbeiterinnen des Kulturbüros unter Tel. 09831/508-109 oder -300 sowie per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de wenden.

Von Kunst umgeben

Ausstellung von Gerhard Postler im M 11

Integriert ist die Ausstellung „COSMOS – Bilder aus dem All“ in Erinnerung an Brigitte Zimmerer.

Sie geht vom 5. März bis 2. April und ist jeweils Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet (Eintritt frei).

Gerhard Postler aus Gunzenhausen zeigt in der Ausstellung inspirierende Ideen seiner abstrakten Malerei.

Das Spiel mit Farbe, Struktur und unterschiedlichen Materialien entdeckt er immer wieder als eine neue Bildsprache. Sie wechselt vom impulsiven Farbauftrag bis hin zu strukturtiefen Oberflächen.

Seine Inspirationen zum Malen holt Postler sich aus seiner Umgebung oder der Natur und setzt sein Gefühl des Gesehenen über die Hand auf die Leinwand, in  Aquarell, Acryl und Mischtechnik um.

Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden ermutigt, die eigene Fantasie spielen zu lassen, um so zu entdecken, was der Künstler in seinen Bildern ausdrücken will. Deshalb haben die meisten seiner abstrakten Bilder keinen Titel.

Seine vielfältigen Maltechniken entwickelten sich bei Studien und Kursen an verschiedenen Kunstakademien wie Bad Reichenhall,

Hohenaschau und Wien. Zudem nahm Postler an Seminaren unter anderem bei Gerhard Almbauer, Jes Walter, Adelheid Kilian,  Reinhard Bienert, Ekkehard Hoffmann, Tom Kree, Pof. Jerry Zeniuk und Gabriele Middelmann teil.

Postler widmet einen der Räume des M11 seiner plötzlich verstorbenen Malerkollegin BRIGITTE ZIMMERER  unter dem Titel  „ COSMOS –  Bilder aus dem All“. Dieses Thema hatten beide extra für die Ausstellung bearbeitet und ist nun als unvollendetes Werk zu sehen.

Am 2.4.23 führt der Künstler ab 14.30 Uhr durch seine Ausstellung!