Archiv: Allgemein

Stadt fördert Lastenräder

Gunzenhausen ist Lastenfahrradland

Diese Lastenräder können bei der Stadtverwaltung angemietet werden. Darüber hinaus gibt es ein Förderprogramm für alle jene, die sich ein Lastenrad anschaffen wollen. 25 Prozent der Kosten übernimmt die Stadt. Foto: StGun/Grosser

Nach zwei erfolgreichen Jahren geht das freiwillige Gunzenhäuser Förderprogramm für Lastenfahrräder, Lastenpedelecs und Lastenanhänger für Fahrräder 2023 in die nächste Runde. Erneut wurde hierfür eine Summe von 15.000 Euro in den städtischen Haushalt eingestellt. Wer am Programm teilhaben möchte, der sollte sich beeilen. Denn: 2021 und 2022 wurde die Fördergeldsumme komplett ausgeschöpft.

Gefördert wird die Anschaffung von selbstgenutzten ein- und zweispurigen, zulassungs- und versicherungsfreien neuen Lastenfahrrädern mit und ohne elektrische Tretunterstützung, die mindestens eine Lastenzuladung von 40 Kilogramm ermöglichen. Gefördert werden daneben aber auch reine Lastenanhänger für Fahrräder, die ausschließlich zum Transport von Lasten geeignet sind und für eine Zuladung von mindestens 40 Kilogramm zugelassen sind. Von der Förderung ausgeschlossen sind Fahrradanhänger, die zum Transport von Kindern und Hunden zugelassen sind.

Die Förderhöhe beträgt 25 % der Anschaffungskosten bis zu einer maximalen Fördersumme von 2.000 Euro bei Lastenfahrrädern. Für Lastenanhänger gilt eine maximale Förderung von 250 Euro.

Eine Förderung muss vor Abschluss des Kaufvertrages bei der Stadt beantragt werden. Dies kann bequem über die Internetseite www.gunzenhausen.de/radlstadt-gunzenhausen.html erfolgen, oder mittels schriftlichem Antrag an das Hauptamt erledigt werden. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen gerne für Fragen unter Tel. 09831/508 111 oder per E-Mail unter hauptamt@gunzenhausen.de zur Verfügung.

Gunzenhausen en miniature

Sechs filigrane Arbeiten werden öffentlich ausgestellt

Kurt Rohrmanns (Zweiter von rechts) Werk bekam den 1. Preis. Es wurde vielbestaunt, auch von Stadtarchivar Werner Mühlhäußer (rechts) und AB-Redakteur Jürgen Eisenbrand. Fotos: Falk

Das Stadtjubiläum „1200 Jahre Gunzenhausen“ war Veranlassung, einen Miniaturwettbewerb auszuschreiben. Sechs Bastler ließen sich darauf ein. Was sie zustande gebracht haben, das war kürzlich im Foyer der Zionshalle der Stiftung Hensoltshöhe zu sehen.

Kerstin Zels mit ihrem gehäkelten Storchenturm

Die wohl aufwändigste Arbeit lieferte Kurt Rohrmann ab. Der 53jährige Bastler fertigte in rund 200 Stunden mit seinem Sohn den Gunzenhäuser Marktplatz. Meterlang ist das Ergebnis, bestehend aus rund 15000 Teilchen. Akribisch hat er die fotografischen Vorlagen umgesetzt und kein Detail ausgelassen. Kein Wunder, dass sein Werk die größte Beachtung der Jury fand – und auch den 1. Preis bekam: eine dreitägige Fahrt nach Hamburg für zwei Personen mit einem attraktiven Programm (u.a. Besuch des Wunderlands).

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Touristikchef Wolfgang Eckerlein äußerten sich anerkennend über die abgelieferten Arbeiten. Neben Kurt Rohrmann hatten sich auch die Handwerkergruppe des Burkhard-von-Seckendorff-Heims, Kerstin Zels, Benedikt Braun, Karin Engelhard und Herta Maurer sowie Paul und Lorenz Herrmann mit Florian Krug ordentlich ins Zeug gelegt und in stundenlanger Arbeit etwas zustande gebracht, das sich sehen lassen kann.

Die Arbeiten sind am kommenden Samstag und Sonntag, 18. und 19. März, in der Zionshalle zu bestaunen. Rohrmanns Marktplatz soll auch danach im Jubiläumsjahr an geeigneter Stelle  öffentlich präsentiert werden.

Paul und Lorenz Herrmann sowie Florian Krug schufen den Altmühlsee im Lego-Format.
Karin Engelhard und Herta Maurer verewigten das bald nicht mehr bestehende Haus Silo.
Der Storchenturm der BvS-Heim-Bastlergruppe
Benedikt Braun und Anton Wunsch lieferten diese Holzarbeit ab.

Mägde, Knechte und Landarbeiter

Arbeitskräfte in der Landwirtschaft in den letzten Jahrhunderten

Eine Schlafkammer in der Tenne für Knechte in Seubersdorf. Foto: Fränkisches Freilandmuseum Bad Windshei

Mägde und Knechte hat es im 19. und 20. Jahrhundert auf jedem größeren Bauernhof gegeben. Sie standen in der sozialen Leiter auf der untersten Stufe. Sie haben wenig verdient und sie sind schlecht behandelt worden – nicht alle, aber wohl die meisten.  In die Kategorie gehören auch Wanderarbeiter, Tagelöhner und Kriegsgefangene. Zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Dienstboten hat das Fränkische Freilandmuseum in seiner Schriftenreihe 1997 den Band 27 herausgegeben (ISBN 3-926834-37-4).

Der von Hermann Heidrich herausgegebene Band mit dem Titel „Mägde, Knechte, Landarbeiter“ schildert in einer sehr umfangreichen Form das Leben der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Süddeutschland. Wer sich der Thematik nähert, dass der Gesindeanteil an der Gesamtbevölkerung Bayerns in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei 11 Prozent gelegen hat, die landwirtschaftlichen Dienstboten machten im Agrarland 4,2 Prozent aus. Eine Statistik von 1907 gibt Auskunft über die fremden Arbeitskräfte auf den Bauernhöfen im Freistaat.  23,2 Prozent aller Großbauern mit mehr als 100 Hektar hatten einen oder mehrere Dienstboten, 44,3 Prozent der Höfe zwischen 50 und 100 Hektar beschäftigten Mägde und Knechte, bei den Betrieben  von 20 bis 50 Hektar waren es 35 Prozent, bei den Höfen zwischen 5 und 20 Hektar waren es 13,2 Prozent, hingen bei den Kleinbetrieben zwischen 2 und 5 Hektar gab es nur zu 3,6 Prozent Fremdkräfte.

Schlafstätte einer Magd im hohenlohischen Langenburg. Foto: Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim.

Die Gesindeordnungen – es gab in Bayern je nach Region allein 30 verschiedene – galten nach dem Urteil heutiger Sozialwissenschaftler als „rechtliche Unterdrückungsinstrumente“. Immerhin wurde 1907 im Bürgerlichen Gesetzbuch das Züchtigungsrecht beseitigt – theoretisch zumindest. Die Dienstboten jener Zeit waren alles andere als aufsässige Menschen. Sie fügten sich ihrem Schicksal. Für viele junge Männer und Frauen aus den damals noch häufig kinderreichen Bauersfamilien fanden auf den Dörfern keine Arbeit. Sie waren deshalb darauf angewiesen, auf den Höfen der größeren Bauern „in Stellung“ gehen zu können.  Für die jungen Frauen war die Einheirat eine erstrebenswerte und existenzsichernde Perspektive.

Die Mägde und Knechte mussten viel Spott über sich ergehen lassen. Zedlers Universallexikon zitiert: “Die träge Magd kann sich des Morgens nicht aus dem Bette erheben, und gleich nach dem Abendessen fängt sie an zu gähnen. Überhaupt gähnt sie bei jeder Beschäftigung, nur nicht beim Essen. Bei jeder Anstrengung entsteigen schwere Seufzer ihrem Busen, ist ihr Gesicht mürrisch, nur beim Essen zeigt sie eine heitere Laune, ein zufriedenes Gesicht. Dabei hat sie ewig Appetit, sie isst nicht nur für zwei, sondern für drei“. Und an anderer Stelle wird vermerkt: „Das Gesinde  möchte alle Tage Sonntag, alle Tage Tanz und Musik, alle Tage gesungen, gesprungen und getrunken, mit einem Worte, lustig gelebt sein. Es möchte so leben, wie die geschäftigen Müssiggänger der sogenannten vornehmen Welt.“

Die soziale Wirklichkeit war verheerend. Frauen mit unehelichen Kindern, oftmals gezeugt von der männlichen Herrschaft im Haus, verloren in der Regel ihre Stellung und mussten die Babys in die Obhut ihrer Mütter geben. Die Moral ließ es nicht zu, dass es zu nächtlichen Zusammentreffen von Mägden und Knechten kam. Die Separierung der Schlafstätten verhinderten das – natürlich nicht in allen Fällen, denn das erotische Verlangen auf dem Dachboden war stark. Der Geschlechtsverkehr galt als ein typisches Dienstbotenvergehen. Um den sittlichen Anfechtungen der Mägde zu begegnen, erhielten sie abgeschlossene Kammern im Erdgeschoß, während die Knaben meist im oberen Flur (Tenne) nächtigten. Dr. Konrad Bedal, der erste Leiter des Freilandmuseums in Bad Windsheim, gilt als ein anerkannter Wissenschaftler und Kenner der Sozialgeschichte. Er bedauert, dass in der Hausforschung zu wenig auf Dienstmägde und Knechte eingegangen wird, was auch daran liegen kann, dass hier der bäuerliche Besitz kleiner war als etwa in Norddeutschland und deshalb Kinder, Verwandte und Nachbarn sowie Tagelöhner in die Arbeit eingebunden waren.

Nicht nur das gesellschaftliche Ranking war schlecht, auch die Bezahlung. Um die Jahrhundertwende (1900) erhielten die Mägde von ihren Herrschaften im Jahr 70 bis 150 Mark, die Knechte jedoch 140 bis 230. Und das bei einem 12-14stündigen Arbeitstag, in Stoßzeiten konnten es auch 18 bis 20 Stunden sein.

WERNER FALK

Beim Josefibock vereint

Starkbieranstich der Fürstlichen Schlossbrauerei Ellingen

Den Bieranstrich nahm Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber vor. Fürstin Katalin und Fürst Carl Christian assistierten ihr. Foto: Steiner/WT

Was die Niederbayern können, das können wir auch! So denken jedenfalls die Ellinger, speziell die Fürstenfamilie von Wrede als Eigentümerin der Fürst Carl Schlossbrauerei.  So war der Josefibock-Anstich im Jahr eins nach der Coronapandemie eine großartige Sache. Der historische Ochsenstall der Ellinger Ökonomie war brechend voll als Fürst Carl Christian und Fürstin Katalin die Gäste aus ganz Altmühlfranken begrüßten. Prominenter Gast war heuer die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die sich mit launigen Worten, aber mit allerlei politischen Botschaften an das Publikum wandte.

Das Anstechen des Starkbier-Fasses wollte ihr zwar nicht mit den ersten Schlägen gelingen, aber dann zischte der kräftige Gerstensaft doch flott aus dem Bierhahn und binnen kürzester Zeit hatten alle Freunde des Josefibocks eine Kostprobe auf dem Tisch stehen. Wie es gute Tradition ist, hat der Bock auch den kirchlichen Segen bekommen, und zwar von Stadtpfarrer Dr. Thomas Stübinger und seinem evangelischen Amtskollegen Uwe Bloch, dessen Frau alsbald die Ellinger Pfarrstelle übernehmen wird.

Aber was wäre der Josefibock-Anstich ohne eine zünftige Büttenrede? „Bruder Barnabas“ (alias Alexander Höhn) glossierte das gesellschaftliche Leben in und um „Ölling“ und konnte sich natürlich die Hassliebe der Ellinger zu den Weißenburger Nachbarn nicht verkneifen.  Häufig Zielscheibe seiner verbalen Hiebe: MdL Artur Auernhammer aus Oberhochstatt, der am nächsten Tag seinen 60. Geburtstag begehen konnte.

Die „Gambrout Blouser“ (übersetzt: Brotzeitmusikanten) aus Stopfenheim begleiteten das fränkische Buffet mit feinen volkstümlichen Tönen. Für die beiden Landtagsabgeordneten Wolfgang Hauber (FW) und Alfons Brandl (CSU), Bezirksrat Hans Popp (CSU) sowie Landrat Manuel Westphal und eine ganze Reihe von Bürgermeistern und Kreisräten war es ein vergnüglicher Abend, der beste Gelegenheit bot, sich persönlich näher zu kommen. -fa-

Wandertag am 7. Mai

Drei verschieden lange Strecken gibt es

Zum zweiten Mal findet am Sonntag, 7. Mai 2023 der Altmühlfranken-Wandertag statt. Ab 10.00 Uhr können Wanderlustige rund um Haundorf auf drei unterschiedlich langen und ausgeschilderten Wegen ihre Heimat entdecken. 

Der Altmühlfranken-Wandertag hat das Ziel, das Wir-Gefühl im Landkreis zu stärken und die Landkreisbewohnerinnen und –bewohner jedes Jahr in eine andere Ecke Altmühlfrankens zu führen. Mit dem Wandertag wurde im Jubiläumsjahr zu 50 Jahre Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eine neue Tradition geschaffen. Der erste Wandertag hat in Burgsalach am Römererlebnispfad stattgefunden.

Der diesjährige 2. Altmühlfranken-Wandertag führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Haundorf. Drei Routen wurden durch das Organisationsteam in der Zukunftsinitiative altmühlfranken ausgewählt und vorbereitet:

Einer Familienroute mit einer Länge von 3,7 km, einer mittleren Route mit 5,6 km und einer langen Route mit 12,8 km. Entlang des Weges werden zwei kleine Genussstationen mit regionalen Produkten angeboten und zusätzlich wird es entlang der langen Route eine Getränkestation geben.

Als besonderes Highlight wird am Wandertag das Jubiläum „50 Jahre Trimm-Dich-Pfad im Mönchswald“ der Gemeinde Haundorf gefeiert.

Geführte Wanderungen werden um 10 Uhr für alle drei Routen angeboten. Ein Anmeldeformular wird rechtzeitig freigeschaltet.

Treffpunkt und Verpflegung ist am Café Hans (Georgentalweg 2, 91729 Haundorf).

Der Wandertag findet auch bei Regen statt. An festes Schuhwerk ist zu denken.

Weitere Informationen finden Sie unter www.altmuehlfranken.de/wandertag. Fragen zum Altmühlfranken-Wandertag beantwortet Vinzenz Sommerer von der Zukunftsinitiative altmühlfranken gerne telefonisch unter 09141 902-191 oder per Mail an vinzenz.sommerer@altmuehlfranken.de.

In der Region studieren

Über die Vorteile klärt das Ansbacher Landratsamt auf

Rund 220 Schülerinnen und Schüler informierten sich am Campus der Hochschule Ansbach über die vielfältigen regionalen Studienmöglichkeiten.
Foto: Landratsamt Ansbach/Stefanie Regel

In der Heimatregion studieren, das bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Fahrt- und Wohnkosten bleiben überschaubar, Familie und Freundeskreis sind in der Nähe und über das Studium lernt man gleich noch regionale Unternehmen kennen, etwa durch Praktika. Ein Sprungbrett für eine Karriere in diesen Firmen, unter Ihnen kleine und mittelständische Unternehmen. Aber auch Weltmarktführer, die internationale Karrieren ermöglichen, sind in der Region angesiedelt.

Rund 220 Schülerinnen und Schüler haben sich daher nun bei der Veranstaltung „Regional Studieren“ am Campus Ansbach über die Studienmöglichkeiten in der Region informiert und erste Hochschulluft geschnuppert. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Ansbach und die Studienberatung der Hochschule Ansbach hatten dazu eingeladen. Bereits zum sechsten Mal stellten sich damit Hochschulen in einem Umkreis von bis zu einer Stunde Fahrzeit vor. Sechs an der Zahl waren es dann auch: Die Hochschulen Ansbach, Triesdorf und Treuchtlingen sowie die Evangelische und die Technische Hochschule Nürnberg und die Universität Eichstätt. Die Studienschwerpunkte reichen von Landwirtschaft und Ernährung über Wirtschaft und Technik bis hin zu Kultur und Medien. Auch Gesundheit und Pädagogik und Sportmanagement werden angeboten. Die Palette der in der Region möglichen Studiengänge ist groß und bunt.

Neben einem allgemeinen Einführungsvortrag konnten jeweils drei Vorträge der sich präsentierenden Hochschulen besucht werden. Ein zentraler Anlaufpunkt bot zudem Informationen über alle Studienmöglichkeiten. Trotz ungewohntem Terrain, die Schülerinnen und Schüler fanden sich gut auf dem Campus-Gelände zurecht. Zum Abschluss erhielten Sie Teilnahmezertifikate, die nun den Bewerbungsunterlagen an die Hochschulen beigefügt werden können.

Die Hochschulen waren mit der Zahl der Teilnehmenden sehr zufrieden und freuen sich, auch im nächsten Jahr, bei Interesse der Schulen, wieder eine solche Veranstaltung anbieten zu können. Die vielfältigen Angebote sollen den Schülerinnen und Schülern aufgezeigt und damit junge Studierende gewonnen werden.  

Vorbild für Hahnenkamm

Genehmigung von zwei Windenergieanlagen in der Marktgemeinde Weiltingen

Zu der Pressemeldung des Wirtschaftsministeriums vom 1. März 2023 „Aiwanger und Glauber: „Kurze Genehmigungsdauer von zwei Windenergieanlagen in Weiltingen stimmt positiv für den Windenergiehochlauf“ und dem Artikel „Windräder wurden schnell genehmigt“ in der FLZ vom 7. März erklärt der Landtagsabgeordnete Alfons Brandl:

„Es ist schon beachtlich, dass das Landratsamt Ansbach gleich von zwei Staatsministern – Hubert Aiwanger und Thorsten Glauber – dafür gelobt wird, dass die Genehmigung des Bürgerenergieprojektes Frankenhofen in der Marktgemeinde Weiltingen nur vier Monate dauerte.

In der Tat eine erfreuliche Leistung, die aber für ein weiteres Projekt in der Region mit ähnlichen Voraussetzungen eine Frage aufwirft: Warum kann das Windenergieprojekt am Hahnenkamm nicht ähnlich schnell genehmigt werden?

Auch am Hahnenkamm besteht die technische Möglichkeit einer Abschaltfunktion bei Vogelflug und die neuen bayerischen Kartierungsrichtlinien auf Basis der geänderten Vorgaben des Bundesnaturschutzes ermöglichen eine rechtssichere und praxisgerechte Umsetzung, die nach den Worten von Minister Glauber auch die Behörden vor Ort und die Vorhabenträger im Genehmigungsverfahren weiter entlastet.

Eine positive Rolle nimmt hier die Regierung von Mittelfranken als höhere Naturschutzbehörde mit ihrem klaren Kurs und den vorgegebenen Hausaufgaben für die untere Naturschutzbehörde ein: Jetzt rasch die erforderlichen neuen Gutachten liefern und dann erwarte ich Vollgas bei der Genehmigung. Und hier können sich auch gerne wieder die Minister Aiwanger und Glauber sowie der Kollege Hauber als Kreisrat für die Projekte stark machen.

Es wäre großartig, wenn sich nun auch die untere Naturschutzbehörde und das Landratsamt Weißenburg ein Ministerlob für eine schnelle positive Bescheidung der seit Jahren geplanten Windenergieanlage am Hahnenkamm abholen würde. Eine Fleißkarte würde man auf jeden Fall von den Initiatoren vor Ort und auch von mir bekommen – versprochen!“

 

Römergeschichte hautnah

Römische Geschichte am Altmühlsee erleben

Fahrten mit dem Römerboot können jetzt schon reserviert werden. Foto: StGun/Grosser

Der Altmühlsee ist eine vielseitige Naturlandschaft, die voller Überraschungen steckt. Entspannungssuchende freuen sich über ein paar ruhige Momente am Strand oder relaxen in einem der zahlreichen Gastronomiebetriebe. Sportbegeisterte drehen ein paar Runden mit dem Boot, fahren mit dem Rad oder joggen um den See. Dann gibt es noch die Hobby-Ornithologen, die sich über die vielfältige Tierwelt der Vogelinsel freuen, Kulturfreunde, die gerne an der Seebühne sitzen und Familien, welche das Angebot des beliebten Abenteuerspielplatzes in Wald nutzen. Doch damit nicht genug: Der Altmühlsee ist auch eine Hochburg für Freunde römischer Geschichte. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) tauchen vor Ort in Schlungenhof in die Welt der Römerboote ein, erforschen antike Militärtechnologie und zeichnen das Leben einfacher Legionäre nach. Immer wieder können Interessierte in der Bootshalle einen Blick auf die Forschungsergebnisse werfen, selbst einmal im Römerboot mitrudern oder alte Handwerkskünste ausprobieren.   

Die Region um Gunzenhausen hat eine lange römische Vergangenheit. Durch die Altmühlstadt verlaufen Teile des Obergermanisch-Raetischen Limes, ein historisch bedeutsamer Grenz- und Befestigungsabschnitt des ehemaligen Römischen Reiches. Im Stadtgebiet informieren einige Informationstafeln über sichtbare Spuren, welche die Römer in unserer Gegend hinterlassen haben. Zudem finden sich steinerne Zeitzeugen, beispielsweise im Burgstallwald, der grünen Lunge der Stadt. Das ganze Jahr über informieren Themenführungen über die römische Geschichte Gunzenhausens. Nähere Informationen zu den Stadtführungen erhalten Sie unter www.gunzenhausen.info.

Auch am Altmühlsee wird römische Geschichte hautnah erlebbar, denn hier befindet sich die Heimat der beiden Römerboote Fridericiana Alexandrina Navis (F.A.N.) und Danuvina Alacris. Beide sind originalgetreue Nachbauten römischer Patrouillenschiffe und werden als praxistaugliche Forschungsgegenstände diversen Belastungstests auf und neben dem Wasser unterzogen. Davon profitieren auch Nicht-Wissenschaftler, denn die Ruderboote können von Schulklassen, Vereinen oder von Firmen, beispielsweise zu Teambuildingzwecken gemietet werden. Nähere Informationen zu den Ruderbootfahrten erhalten Sie unter www.gunzenhausen.info.

Das Römerboot ist ein Blickfang und mittlerweile für viele Menschen ein weiterer Grund, nach Schlungenhof an den Altmühlsee zu fahren. „Unser römisches Erbe zu heben und damit die stadtkulturelle Identität zu stärken, ist eine große und wichtige Aufgabe“, so Wolfgang Eckerlein von der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen. „Wir wollen dies verstärkt angehen und werden in diesem Jahr so einiges erleben. Der Höhepunkt wird der LIMEStival-Monat Juni sein, mit Vorführungen und römischen Nachmittagen. Weitere Römerevents sind in Vorbereitung, darunter eine spannende Ausstellung zum Bootsbau und ein Ruderevent anlässlich der 1200-Jahrfeierlichkeiten der Stadt Gunzenhausen.“

Fahrten mit den Römerbooten können ab sofort über die Tourist Information der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 300 oder per E-Mail touristik@gunzenhausen.de gebucht werden. Die vorläufigen Termine sind neben dem 31. März, der 28. April und der 26. Mai. Außerdem der 30. Juni und der 28. Juli, der 25. August sowie der 29. September und der 27. Oktober.

Infostelle für Mediation

Konflikte sind Lernchancen

Meinungsverschiedenheiten, Missverständnisse und gegensätzliche Interessen begegnen uns täglich. Oft lösen wir diese selbstverständlich auf und gelangen wieder zu einem guten Miteinander. Doch manchmal gelingt es uns nicht, wir fühlen uns angegriffen, verletzt und schlagen verbal zurück. Häufig finden wir keinen Weg zu einer friedlichen Lösung und benötigen Hilfe. Dies geschieht überall, in der Familie, im Beruf, in der Politik und in vielen anderen Situationen. Hier kann die Mediation entscheidende Hilfe leisten. Eine Mediatorin oder ein Mediator bringt die Streitenden an einen Tisch und hört sich die Probleme an. Das ist schon der erste Schritt, um sich wieder auf Augenhöhe zu begegnen.

Ein Besuch in der Infostelle für Mediation kann hier unterstützen. Gemeinsam soll geklärt werden, auf welche Art und Weise sich ein tiefgehender Konflikt lösen lässt. In Anwesenheit der allparteilichen Mediatorin können Bürgerinnen und Bürger ihre Wahrnehmungen darstellen und so einen gemeinsamen Weg zu einer Lösung der Situation einschlagen.

Wer sich unverbindlich und kostenfrei beraten lassen möchte, hat am 16. März 2023 von 16 bis 18 Uhr im Markgrafensaal im Haus des Gastes, Dr.-Martin-Luther-Platz 4, 91710 Gunzenhausen, Gelegenheit dazu. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer 09141/8731567 bzw. 0160/96959076.

Chiemgauer begeisterten

Gunzenhäuser Theaterspielzeit fortgesetzt

Lustig geht es zu, auch einmal deftig, wenn die Chiemgauer Theater spielen.

Wer den großen Erfolg des Chiemgauer Volkstheaters verstehen möchte, der muss in die emotionalen Tiefen der Publikumsseele hinabtauchen. Nicht, dass dies an dieser Stelle vollends gelingen wird, doch der ein oder andere Erklärungsversuch sollte doch rausspringen. Denn: Die Fangemeinde ist riesig und das Ensemble um Theatermastermind Bernd Helfrich füllt vielerorts die Hallen.

Dabei sind die Geschichten weder besonders anspruchsvoll, noch versuchen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler effekthascherisch oder besonders künstlerisch in Szene zu setzen. Wie der Name schon sagt, es ist Volkstheater, für den Plot wurde den Menschen – frei nach Luther – „aufs Maul gschaut“. Das was auf der Bühne passiert, könnte sich genauso irgendwo abspielen, die Charaktere ähneln immer jemanden, den Mann oder Frau kennt, vielleicht auch nur um drei Ecken. Die Figuren sind niemals unantastbar und unreal, sondern echt und zum Anfassen.

Nun war das Chiemgauer Volkstheater mit der kurzweiligen Komödie „Alter schützt vor G ́sundheit nicht“ von René Heinersdorff in der Gunzenhäuser Stadthalle zu Gast. Und erwartungsgemäß waren die Zuschauerinnen und Zuschauer hellauf begeistert. Der Inhalt ist schnell erzählt. Bernd Helfrich spielt den 77-jährigen Günther, topfitter Gesundheitsfetischist und stolzer Überlebender von vier Ehefrauen. Er vermisst höchstens die im Stadtpark begrabene Yorkshire-Hündin Mandy, ansonsten vertreibt er sich die Zeit mit ausgewogener Ernährung und Sportstunden mit Nachbar Max (Andreas Löscher). Günthers Sohn Kai (Flo Bauer) kommt so gar nicht nach dem stolzen Papa. Viel schlimmer: Er ist ein richtiger Pechvogel. Die Familienimmobilie hat er verzockt, die Frau ist ihm weggelaufen und nun versucht er sich mit kleineren Betrügereien über Wasser zu halten. Sein neuester krimineller Coup: Für den prinzipientreuen Papa hat er bei der Krankenversicherung Pflegestufe 4 beantragt und bevor der überhaupt widersprechen kann, steht auch schon die Krankenkassenprüferin (Simona Mai) vor der Tür. Die ist selbstredend äußerst attraktiv und Günther spielt den Pflegefall. Allerdings gerät er schnell an seine Grenzen, denn das Spiel ist schnell durchschaut.
Am Ende fliegt natürlich alles auf und Papa, Sohn, Nachbar und Publikum lernen ihre Lektionen. Davor gab es viel Situationskomik, Wortgefechte und den ein oder anderen Seitenhieb gegen das Gesundheitssystem der aktuellen Ampelregierung. Helfrich und sein Schauspielteam bewiesen dabei einmal mehr ein feines Gespür für die Wünsche der
Zuschauerinnen und Zuschauer. Die lustigen Momente waren perfekt inszeniert, immer an der richtigen Stelle und nur dazu da, um den Menschen Unterhaltung zu bieten. Wer eine Aufführung der Chiemgauer besucht, der klinkt sich ein paar Stunden aus seinem Alltag aus und kann – wenn er denn will – alles um sich herum vergessen. Hier ist kein Platz für Interpretationen oder Philosophie, geboten wird ein intellektuell anspruchsloser Plot mit Spaßgarantie. Bevor dies falsch verstanden wird: Das Chiemgauer Volkstheater verdient das höchste Lob, denn es hat das richtige Gespür für das, was sein Publikum sehen will. Dementsprechend sind die Theaterstücke perfekt dosiert in Inhalt und Tempo. Das ist große Theaterkunst und weit wertvoller als gewollte, aber nicht gekonnte Stücke mit aufgesetztem, übermäßig großem Anspruch.

Am Samstag, 25. März, geht die Gunzenhäuser Theaterspielzeit mit dem Klassiker „Fräulein Julie“ in die nächste Runde. Ab 19.30 Uhr spielen Judith Rosmair und Dominique Horwitz im berühmten Stück August Strindbergs. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.gunzenhausen.info oder direkt beim Kulturbüro der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 109.