Archiv: Allgemein

Kommt Gedenktag?

Gedenken an Opfer der NS-„Euthanasie“

Der mittelfränkische Bezirkstag kommt am Donnerstag, 30. März, zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Diese findet im Bezirksrathaus, Saal Mittelfranken, statt. Beginn ist um 9.30 Uhr.

Neben der vierten Fortschreibung des Gleichstellungskonzepts für den Bezirk Mittelfranken beschäftigen sich die Bezirksrätinnen und Bezirksräte mit einer würdigen Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“. Dazu soll  mit den Bezirkskliniken Mittelfranken und optional mit den beteiligten Kommunen, Ansbach, Erlangen und Engelthal das Konzept für einen gemeinsamen Gedenktag festgelegt werden. Der Bezirk Mittelfranken ist über sein Kommunalunternehmen Bezirkskliniken Mittelfranken Träger der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalten, die an der NS-„Euthanasie“ beteiligt waren.

„Was geht ab?“

Gunzenhäuser Stadtjugendpflege präsentiert neues Jahresprogramm

Langsam aber sicher gehört die kalte Jahreszeit der Vergangenheit an. Für die Gunzenhäuser Stadtjugendpflege ist das der perfekte Zeitpunkt, um das neue Jugendjahresprogramm „was geht ab“ zu präsentieren. Neben Veranstaltungsklassikern wie der Tanz-klar-Reihe ist mit dem Kurzfilmwettbewerb „forever young“, der anlässlich des Stadtjubiläums ins Leben gerufen wurde, auch ein neues Special-Event mit an Bord.

„Jugendliche durchleben eine anstrengende Zeit“, betont Stadtjugendpfleger Helmar Zilcher. „Zuerst Corona, jetzt der Krieg. Und wenn dazwischen noch Zeit bleibt, soll die junge Generation den Planeten vor der Klimakrise retten. Für Spaß bleibt da kaum Zeit. Wir von der städtischen Jugendpflege möchten den Jugendlichen ein wenig Freude bereiten. Wir blicken mit einer großen Portion Optimismus in die Zukunft und bieten bei unseren Events Abwechslung pur.“

Das Programm „was geht ab“ ist abwechslungsreich und eine bunte Mischung aus Spaß, Bewegung und Feiern. „Da sollte für jeden etwas dabei sein,“ erklärt Helmar Zilcher. „Allerdings wollen wir uns auch verbessern und Jugendliche künftig noch direkter ansprechen. Aus diesem Grund wurde das ´was geht ab´ im Stadtgebiet erstmals allen jungen Menschen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren auf dem Postweg zugestellt.“

Das Programmheft der Gunzenhäuser Stadtjugendpflege erscheint mittlerweile im achten Jahr und hat eine Auflage von 3.000 Stück. Online ist es unter Stadt Gunzenhausen – Stadtjugendpflege – Stadt Gunzenhausen – Zentrum im Fränkischen Seenland zu finden. Nähere Informationen zur Gunzenhäuser Stadtjugendpflege können bei Helmar Zilcher unter Tel. 09831/508 122 oder per E-Mail an stadtjugendpflege@gunzenhausen.de erfragt werden.

Was tanken wir in Zukunft?

Für die Autofahrer gibt es künftig etliche Alternativen

Nach seinen Gesprächen in Brüssel befürwortet der langjährige Europapolitiker Dr. Ingo Friedrich folgende Entwicklung bezüglich der zukünftigen Treibstoffe:

Es wird offenbar ein grundsätzliches Verbot für die Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 geben, aber mit einer wichtigen Ausnahme: Für Autos mit Verbrennermotoren, die sog. E-Fuels, also synthetisch durch CO 2- Entnahme aus der Luft hergestellte Treibstoffe, tanken, gilt das Verbot nicht, weil diese Treibstoffe als CO 2 neutral definiert werden.

Das würde bedeuten, dass die herkömmlichen Benzin- und Dieselfahrzeuge auch in Zukunft unter dieser Prämisse weiter gebaut und gefahren werden können. Das ist auch für die Großmotoren von Schiffen, LKWs und Flugzeugen eine wichtige Nachricht.

Das Problem dieser „Lösung“ ist derzeit allerdings der noch immens hohe Preis der E-Fuels, der im Augenblick in der Größenordnung von ca. € 10 pro Liter liegt. Erste wissenschaftliche Analysen weisen aber darauf hin, dass im Laufe der Entwicklung der nächsten Jahre ein Preis in der Größenordnung von € 2 pro Liter erreicht werden kann.

Gerade für die deutsche Autoindustrie mit ihren hervorragenden Kenntnissen über den Verbrennermotor ist das eine Entscheidung von zentraler Bedeutung.

Insgesamt ist damit davon auszugehen, dass den Autofahrern zukünftig folgende alternativen Tankmöglichkeiten – wichtig auch für den zukünftigen Autokauf – zur Verfügung stehen:

– normales Benzin und Diesel für alle Autos, die vor dem 31.12.2033 zugelassen werden

– E-Fuels für alle ab dem 1.1.2034 zugelassen Autos mit Benzin- und Dieselmotoren

– Ladestationen für Elektroautos

– Wasserstofftankstellen für Autos mit diesem Antrieb (wobei der Wasserstoff über eine Brennstoffzelle die Batterie eines Elektromotors speist)

Das Auto-Leben wird also noch ein bisschen komplizierter als bisher.

Hier ist was los!

Neue Broschüren zu Freizeitvielfalt und Veranstaltungen

Von rechts nach links: Alexander Hart (Tourismusverband Franken), Karolin Hofmann (Tourismusverband Fränkisches Seenland), Landrat Manuel Westphal (1. Vorsitzender Tourismusverband Fränkisches Seenland), Hans-Dieter Niederprüm (Geschäftsleiter des Tourismusverband Fränkisches Seenland)

Die Messesaison ist in vollem Gange – und nach dem großen Erfolg des Fränkischen Seenlands auf den Freizeitmessen in Stuttgart und München präsentiert sich die Urlaubsregion derzeit in Nürnberg. Dort findet noch bis zum 26. März
2023 die große Publikumsmesse „Freizeit, Touristik & Garten“ statt – die größte ihrer Art in Nordbayern.
Das Fränkische Seenland präsentiert sich in Halle 7 des Nürnberger Messezentrums. Dafür hat es sich erstmals mit seinen Mitgliedern dem Stand des Tourismusverbandes Franken angeschlossen, der schon aufgrund seiner Größe ein Blickfang in der Halle ist. Davon überzeugte sich am 22. März auch Landrat Manuel Westphal als Vorsitzender des Tourismusverbandes Fränkisches Seenland – und er hatte auch gleich eine Neuigkeit im Gepäck: Er stellte die druckfrische Neuauflage der Veranstaltungsbroschüre vor, die unter dem Titel „Wo ist was los?“ die Höhepunkte im Fränkischen Seenland ansprechend zusammenfasst. Besonders im Fokus: das diesjährige Jahresthema „Flurumritte und Traditionen“, inspiriert vom Pfofelder Flurumritt, der nur alle zwölf Jahre stattfindet und diesmal auch noch bedingtdurch die Pandemie verschoben werden musste.
„Mit der Broschüre zeigen wir aber auch, wie vielfältig unsere Region ist“, so Seenland- Geschäftsführer Hans-Dieter Niederprüm: „Vom Mittelalteralterfest in Hilpoltstein über das Feuertanzfestival auf Burg Abenberg bis zum Love Boat in Gunzenhausen ist alles vertreten“. 2023 gibt es im Fränkischen Seenland außerdem besonderen Grund zum Feiern: In Ornbau steht das Jubiläum „700 Jahre Stadtrecht“ im Kalender und Gunzenhausen zelebriert seine erste urkundliche Erwähnung vor 1200 Jahren.
Und im Fränkischen Seenland ist noch viel mehr „am Start: Auch die Seiten der Kategorien „Theater und Konzerte“, „Sport und Freizeit“, „Märkte und Kulinarik“ und „Winter und Weihnachten“ sind in der Broschüre prall gefüllt. Sie wird deshalb besonders gerne von Tages- und Naherholungsgästen aus dem Nürnberger Raum mitgenommen. Viele Tipps finden die Messebesucher auch im neuen Freizeitführer „Fränkisches Seenland für Entdecker“, den das Touristik-Team ebenfalls zum ersten Mal in Nürnberg dabei hat und der das Portfolio des Infomaterials wunderbar ergänzt. Er ist wie ein kleines Urlaubs-Lexikon, in dem Interessierte alles rund um Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen, Gruppenangebote, Gastronomie und regionale Einkaufsmöglichkeiten finden.
Wer es nicht mehr schafft, direkt am Messestand des Fränkischen Seenlands vorbeizuschauen: Beide Broschüren sind ebenso wie weiteres Infomaterial auf der Websitedes Fränkischen Seenlands als Download bzw. als Blätterkatalog verfügbar und können dort auch bestellt werden (www.fraenkisches-seenland.de/prospektbestellung).

Die Welt des Marketings

70 Direktvermarkter aus dem Kreis Ansbach

Die Direktvermarkter aus dem Kreis Ansbach können auf das Netzwerk vertrauen. Foto: Fähnlein

„In unsicheren Zeiten ist es umso wichtiger, dass man sich aufeinander verlassen kann. Und das können Sie, denn Sie sind Teil eines wachsenden Netzwerks.“ Mit diesen Worten begrüßte Landrat Dr. Jürgen Ludwig rund 70 Direktvermarkter und Vertreter regionaler Initiativen und Verbände im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Dort fand zum zweiten Mal das erfolgreiche Format „Runder Tisch Direktvermarktung“ statt. „Dieses Mal ging es um den Themenschwerpunkt Marketing“, so Andrea Denzinger, Regionalmanagerin des Landkreises Ansbach.

Laut Landrat Dr. Jürgen Ludwig haben die Direktvermarkter im Regionalmanagement am Landratsamt Ansbach sowie im AELF starke Partner. Gemeinsam würden kulinarische Aktionswochen geplant, das Thema Verpflegung in Kantinen in den Blick genommen und immer wieder besondere heimische Produkte beworben. Darüber hinaus seien mit dem Tourismusverband Romantisches Franken, dem Landschaftspflegeverband und weiteren regionalen Initiativen zahlreiche Unterstützer mit im Boot. Wie wichtig und notwendig diese Kooperationen sind, verdeutlichte Wolfgang Kerwagen. Der Leiter des AELF erklärte, dass die starken Preisanstiege von Lebensmitteln zu Umsatzrückgängen in den Segmenten „Bio“ und „Ab Hof“ geführt hätten. Dabei betonten die Verbraucher nach wie vor, dass ihnen gerade bei Grundnahrungsmitteln die regionale Herkunft sehr am Herzen liegen. Gerade deshalb sei es sinnvoll, sich über Vermarktungsstrategien Gedanken zu machen. Das AELF begleite diesen Prozess unter anderem mit vielen Fördermöglichkeiten.

Nach Begrüßung und Kennenlernen wurden in Themeninseln verschiedene Schwerpunkte vertieft. „Social Media ist wie ein digitaler Schaufensterbummel, nur, dass die ganze Welt reinschauen kann“, schilderte Coach Carina Hillenbrand (Rothenburg), die sich mit den Teilnehmern den sozialen Netzwerken näherte. Für den Tourismusverband Romantisches Franken erläuterte Geschäftsführerin Regina Bremm in ihrem Vortrag, wie sehr sich eine Destination über deren regionalen Produkte identifiziert. Das Romantische Franken wirbt in seinen Medien intensiv für die kulinarischen Angebote und arbeitet mit vielen Partnern zusammen. Ein wichtiges Ziel ist der Ausbau der Onlinebuchbarkeit von kulinarischen Erlebnissen. Fabian Hähnlein von der Pressestelle des Landratsamtes beleuchtete die verschiedenen Facetten der Öffentlichkeitsarbeit.

61 Prozent sind weiblich

Gleichstellung wird im Landratsamt gelebt

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die aber insbesondere auch am Arbeitsplatz beachtet und gefördert werden muss. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen als einer der größten Arbeitsgeber im Landkreis ist dabei gefordert, die Gleichstellung zu unterstützen. Dies wird im Landratsamt seit Jahren insbesondere durch die Gleichstellungsstelle, aber auch durch weitere Initiativen getan.

Über 500 Personen beschäftigt der Landkreis im staatlichen und kommunalen Teil des Landratsamtes aber auch in den weiteren Kreiseinrichtungen, wie den Bau- und Recyclinghöfen oder den Schulhausmeistern. Dabei müssen allerdings die Sondereffekte der zahlreichen für die Bewältigung der Corona-Pandemie befristet eingestellten staatlichen Beschäftigten berücksichtigt werden. Von den rund 500 Personen sind 61 Prozent Frauen, sowohl im Bereich der Beschäftigten als auch im Bereich der Beamten überwiegt der Frauenanteil.

Auch die Einkommensstruktur ist im Landratsamt zwischen Frauen und Männern ausgeglichen. So sind 27 Frauen im gehobenen Dienst (28 Männer) und vier Frauen im höheren Dienst (fünf Männer) sowohl bei den kommunalen Beamten als auch bei den Beamten der Regierung einzustufen. Bei den Beförderungen bzw. Höhergruppierungen zeigt sich bei den Beamtinnen und Beamten ein ausgeglichenes Bild. Seit 2017 wurden 30 Beamtinnen und 32 Beamte im Landratsamt befördert. Auch bei den Höhergruppierungen der Beschäftigten sind die Zahlen nah beieinander, 42 Frauen, 53 Männer. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die neue handwerkliche Entgeltordnung, die in den Zeitraum fällt, hauptsächlich die Bereiche Bau – und Recyclinghöfe betroffen hat, wo nach wie vor überproportional männliche Beschäftigte zu finden sind. Derzeit plant das Landratsamt allerdings, durch gezielte Maßnahmen im Social-Media-Bereich den Anteil von Frauen im Bereich der Bau- und Recyclinghöfe sowie der EDV zu erhöhen.

Auch die Teilzeitmöglichkeiten sind im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen vielfältig nutzbar. So sind aktuell insgesamt 204 Personen in Teilzeit beschäftigt. Für diese Beschäftigten sind insgesamt 169 verschiedene Teilzeitmodelle erfasst. „Sofern es der Dienstbetrieb bzw. die jeweilige Aufgabe zulässt, werden jedem und jeder Beschäftigten individuelle Teilzeitwünsche ermöglicht. Auch Elternzeit wird im Landratsamt rege genutzt“, so Landrat Manuel Westphal. In der Gestaltung der wöchentlichen Arbeitszeit ist eine gewisse Flexibilität durch ein Gleitzeitmodell gegeben, auch eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit wird angeboten.

Der überwiegende Anteil der Nachwuchskräfte war in den vergangenen fünf Jahren weiblich (35 Frauen, 30 Männer). Lediglich im Bereich Straßenanwärter und Fachinformatiker gab es ausschließlich männliche Nachwuchskräfte. Auch in diesem Bereich sollen beispielsweise Einblicke in die EDV des Landratsamtes beim GirlsDay das Interesse weiblicher Nachwuchskräfte fördern. 

Ganz grundsätzlich sind Stellenausschreibungen und –anforderungen geschlechtsneutral zu formulieren. Bei den persönlichkeitsbezogenen Anforderungen wird darauf geachtet, dass sie nicht einseitig geschlechtsbezogen orientiert sind und soziale Kompetenzen, soweit für die Stelle notwendig, berücksichtigt werden. Trotz der vielfältigen Bemühungen um die Gleichstellung müssen sämtliche Personalentscheidungen immer nach den Grundsätzen von Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung erfolgen.

AG Beruf und Familie fördert Gleichstellung

Auf Initiative von Landrat Manuel Westphal wurde im Sommer 2020 die Arbeitsgruppe „Beruf und Familie“ gegründet, die das Ziel verfolgt, Familienfreundlichkeit als feste politische und gesellschaftliche Größe zu etablieren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf positiv zu beeinflussen. Im Landratsamt passiert dies bereits beispielsweise durch die schon angesprochenen Teilzeitmöglichkeiten, das Gleitzeitmodell oder auch durch Homeoffice-Möglichkeiten. Seit 2021 ist das Landratsamt auch Mitglied im Familienpakt Bayern.

Weitere interne und externe Aktivitäten der Gleichstellungsstelle sowie der AG Beruf und Familie sind u.a. die Teilnahme am Girls- bzw. BoysDay, Aktionen zum Weltfrauen- und Weltmädchentag, der Kindermitbringtag am Buß- und Bettag, Aktionen rund um den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen oder auch interne Maßnahmen wie das Azubi-Patenprojekt. Weiterhin werden von der AG Beruf und Familie auch interne Workshops zu verschiedenen Themen organisiert und angeboten.

„Wir im Landratsamt leben Gleichstellung. Neben all der Aktivitäten und Maßnahmen, die wir insbesondere intern umsetzen, haben wir auch ein Gleichstellungskonzept. Viel wichtiger ist uns allerdings, dass wir Gleichstellung in unseren beruflichen Alltag integrieren und ganz automatisch leben. Wir als Landratsamt gehen beim Thema Gleichstellung mit gutem Beispiel voran, was man letztlich auch an den Zahlen der Beschäftigten erkennt“, ist sich Landrat Manuel Westphal sicher.

Auf jüdischen Friedhöfen

Angebot des Jüdischen Museums Franken

Die jüdischen Menschen kannten Trauerrituale, die vielen unbekannt sind. Die Führung am Sonntag will informieren. Foto: Familie Ullmann

Das Jüdische Museum Franken in Schnaittach lädt am Sonntag, 2. April 2023, um 14 Uhr zu einer Führung „Die jüdischen Friedhöfe in Schnaittach“ ein. Die Erinnerung an verstorbene Familien und Gemeindemitglieder spielt im Judentum eine wichtige Rolle. Jüdische Trauer- und Beerdigungsrituale sind daher genau beschrieben und werden seit Jahrhunderten praktiziert. Außerhalb der jüdischen Gemeinschaft sind diese Rituale allerdings weitgehend unbekannt. Auf der Spurensuche erfahren Sie Wissenswertes über jüdische Trauer- und Beerdigungsrituale in Franken wie auch über die Geschichte und den neuen Forschungserkenntnissen der drei Jüdischen Friedhöfe in Schnaittach.

Männliche Teilnehmer bringen bitte eine Kopfbedeckung mit. Teilnehmende können vor und nach der Führung das Jüdische Museum Franken zum ermäßigten Eintrittspreis besuchen (nicht barrierefrei).

Führung: Ab 12 Jahre, Eintritt 8 Euro regulär (6 Euro ermäßigt).

Treffpunkt: Jüdisches Museum Franken in Schnaittach (Museumsgasse 12-16), Anmeldung: schnaittach@juedisches-museum.org

Gunzenhäuser Zukunftswald

Agenda 21-Gruppe lädt zur Podiumsdiskussion in die Stadthalle ein

Die Bedrohung des Waldes hat nicht nachgelassen.

Erinnern Sie sich noch? In den 1980er-Jahren war das Thema Waldsterben in aller Munde. Es gab panische TV-Sondersendungen, angstmachende Zeitungsreportagen und – natürlich – lautstarke Stammtischrunden am Sonntagvormittag in der Kneipe um die Ecke. Angst verbreitete sich und apokalyptische Bilder bzw. Katastrophenszenarien sagten großen Waldflächen in Europa und Nordamerika das Ende voraus. Die Schuldigen waren schnell ausgemacht: Verantwortlich waren Saurer Regen und wir Menschen, letztere wegen großflächiger Luftverschmutzung. Doch dann, Entwarnung – die Schäden blieben konstant. Aus dem Untergangsszenario wurde eine historische Randnotiz. Schnell kehrte Ruhe ein und das Waldsterben war vergessen.

Dabei hat die Bedrohung des Waldes nie nachgelassen. Umweltverschmutzung, Klimawandel und Kahlschläge setzen den Bäumen auch heute noch massiv zu. Zum Schutz werden nicht nur eine schonende Bewirtschaftung und Aufforstungen gebraucht, sondern es ist auch ein gesellschaftliches Umdenken gefordert. An dieser Stelle setzen die Überlegungen der Gunzenhäuser Agenda 21-Gruppe ein. Die Verantwortlichen stellen sich die Frage „Wie sieht der Wald von morgen aus?“ und laden dazu alle Bürgerinnen und Bürger am 20. April 2023 zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion in die Stadthalle Gunzenhausen ein.

Wohin die Weltgemeinschaft steuert, ob wir den Klimawandel wirklich aufhalten oder ob wir überhaupt etwas an unserem umweltschädlichen Verhalten – global betrachtet – ändern können, steht aktuell leider in den Sternen. Allerdings kann der Wald auf Veränderungen vorbereitet und als Ökosystem stabiler werden. Benötigt werden intelligente Ansätze und Initiativen zum Schutz und Umbau der Waldflächen. Initiiert von Babett Guthmann und Ingrid Pappler von der Agenda 21-Gruppe sollen am Donnerstag, 20. April, um 19.30 Uhr ausgewiesene Experten über die Zukunftsfähigkeit diskutieren. Mit dabei sind u.a. Forstdirektor Dr. Steffen Taeger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Alfred Maderer, 1. Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Franken-Süd, Jürgen Schröder, Geschäftsführer der Firma Ecoline Holzsystembau und Prof. Dr. Erwin Hussendörfer von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wird das Agenda 21-Projekt „Gunzenhäuser Zukunftswald“ vorgestellt. Die Gruppe folgt damit einer Aufforderung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und möchte Wald klimafit und resistenter machen. Teile des Gunzenhäuser Walds sollen umgebaut und neu angelegt werden.

Fleisch und Milch gehören zusammen

Fränkisches Gelbvieh – eine Rasse für Bauern in Franken

Gelbvieh ist die typisch fränkische Rinderrasse.

Das Fränkische Gelbvieh stellt die Rinderrasse dar, die wie keine andere zu Franken passt und einen hohen Bezug zu fränkischen Regionen aufweist. Diese alte Rinderrasse im Sinne der Biodiversität dauerhaft zu erhalten ist angesichts des Vormarsches anderer, oftmals einseitig auf Hochleistung gezüchteter Rinderrassen eine vornehme Aufgabe auch für Slow Food. Gemeinsam mit der Regionalgruppe Hohenlohe-Franken hat Slow Food-Altmühlfranken daher das Fränkische Gelbvieh auf die internationale Arche-Liste bedrohter Rassen bzw. Sorten setzen lassen. Damit soll die Bedeutung dieser Traditionsrassen wieder stärker in das Bewusstsein aufgeschlossener Konsumenten gerückt werden. Während es in Oberbayern sehr erfolgreiche Bemühungen zur Erhaltung des Murnau-Werdenfelser Rind oder in Württemberg des Limpurger Rinds gibt, ist vielen Franken diese ursprünglich weit verbreitete Regionalrasse kaum noch bekannt.

Dabei spricht sehr viel für die Erhaltung dieser klassischen Zweinutzungsrasse. Mit seinem feinfaserigen, gut marmorierten Fleisch erzielt das Frankenvieh einen hervorragenden Geschmack und steht z.B. der hochgelobten Fleischqualität des Pinzgauer Rinds aus dem Alpenraum nicht nach. Bei der Milchleistung werden zwar keine Mengen wie bei Hochleistungsrassen, dafür aber hervorragende Qualitäten über die Milchinhaltsstoffe erzielt. Gleichwohl findet sich dieses urfränkische Rind immer noch viel zu selten auf einer Speisekarte der Gastronomie und wird auch von Metzgereien nur noch in Einzelfällen gesondert angeboten.

Traditionell war im deutschsprachigen Raum Europas die Zweinutzungszucht weit verbreitet. Dies fand ein sehr schnelles Ende mit der aus den USA vor rund 70 Jahren übernommenen und auf Milcherzeugung spezialisierten Einkreuzung von Holstein-Schwarzbunte. Dadurch entstanden sog. Einnutzungs-Rinder mit den Zuchtzielen entweder Fleisch oder Milch. Milch und Fleisch – über Jahrhunderte ein gemeinsames Ziel in der Rinderzucht verschwand. In der Folge wurden die Zweinutzungsrassen immer mehr eingeengt und heute zählen nur noch wenige der Rinderrassen dazu, obwohl auch bei diesen Tendenzen vorhanden sind, in der Zucht mehr auf Fleisch oder Milch zu setzen. Das Gelbvieh, das Fleckvieh oder das Braunvieh zählen z.B. dazu. In der Folge der Hochleistungszucht auf nur eine der Nutzungsrichtung entsteht aber ein sehr problematischer genetischer Flaschenhals, über den viele wertvolle Erbgut-Anlagen verloren gehen. Immer mehr ihrer Futtergrundlage Weide entzogen, werden z.B. Kriterien wie Langlebigkeit, Gesundheit oder Produktqualität in der Zucht vernachlässigt und damit verdrängt. Und leider wird auch immer häufiger bei den Zweitnutzungsrassen dieser verhängnisvolle Weg beschritten. Neben Grauvieh und Pinzgauer auch bei unserem Fränkischen Gelbvieh.

Slow Food Altmühlfranken möchte daher wieder stärker die auf Grünland basierte Grundfütterung unter Reduktion energie- und eiweißkonzentrierter Futtermittel fördern, welche an die jeweils regionalen Standorte, aber auch an das Klima und die zunehmende Sommertrockenheit besser angepasst ist. Daher müssen auch Fleisch und Milch in der Produktion wieder zusammengeführt werden, weil wir dann den Rindern das machen lassen, was sie am besten können. Sie wandeln als Wiederkäuer Gras, Heu und leguminosenreiche Zwischenfrüchte – die von den Menschen als Nahrungsgrundlage nicht genutzt werden können – mithilfe ihres mehrkammerigen Magensystems -in Milch und Fleisch um. Und wenn dies über eine Beweidung erfolgt, dann wird dadurch auch noch eine klimaschonende Zusatzleistung erbracht. Diese robusten Dreinutzungsrinder neuer Definition sind daher das anzustrebende Zukunftsziel.

Daher sind Projekte wie das „Altmühltaler Weiderind“ – bei dem auch noch die tierwohlgerechte stressfreie Schlachtung mit einbezogen wird – gerade für das Gelbvieh eine sehr gute Option. Aber auch das vom Gelbviehzuchtverband ins Leben gerufene Projekt einer reinrassigen Gelbvieh-Käseproduktion zählen zu den Maßnahmen, mit denen diese alte fränkische Traditionsrasse wieder einen neuen Stellenwert erhalten kann. Ganz abgesehen davon, dass diese Rasse auch durch das Bayer. Landwirtschaftsministerium und den Zuchtverband gezielt gefördert wird.

Slow Food möchte mit der gezielten Unterstützung solcher Marketingaktionen helfen, denn die wenigen noch gehaltenen Zuchttiere kommen im Raum Neustadt/Aisch bzw. in Spessart und Rhön sowie hier in Altmühlfranken vor. Gerade einmal zwei Dutzend landwirtschaftliche Zucht-Betriebe und 4 Metzgereien bieten offensiv in Franken noch Fränkisches Gelbvieh an. Und bislang lediglich zwei Hofkäsereien haben sich auf „Käse vom Gelbvieh“ spezialisiert. Einige vermarkten es zwar, leider aber nur undifferenziert als Rindfleisch. Aber auch mit dem Arche-Projekt von Slow Food soll das Interesse an dieser alten und für unsere Region so prägenden Rinderrasse wieder stärker geweckt werden.

Das Fränkische Gelbvieh hatte zu seiner Blütezeit Ende der 1950er Jahre einmal einen Bestand von 800.000 Rindern. Das waren damals immerhin 7 % des Gesamtrinderbestands in Deutschland. Der starke Strukturwandel in den fränkischen Ackerbaugebieten und der Trend zu hohen Milchleistungen, haben zu einem starken Rückgang dieser genügsamen Rasse geführt. National wurden im Jahre 2021 noch etwa 8.500 Stück Gelbvieh und in Bayern 7.000 Tiere gezählt. Und immerhin ist dieser Rückgang jetzt erstmals gestoppt worden, was Slow Food dazu motiviert, seine Wege zur Unterstützung dieser urfränkischen Rinderrasse weiter zu verstärken. „Es lohnt sich wieder, in das Fränkische Gelbvieh zu investieren,“ kommentiert Dieter Popp als Sprecher von Slow Food Altmühlfranken diese Entwicklung.

Slow Food Altmühlfranken, Dieter Popp, Haundorf

Traditionsreicher Familienbesitz

CSU besuchte Hotel Adlerbräu

Die CSU-Vertreter sprachen mit Hotelier und Gastwirt Gerhard Müller (Vierter von rechts). Mit dabei waren Landrat Manuel Westphal (Vierter von links) und Landtagskandidat Helmut Schnotz, der Bürgerrmeister von Bechhofen (Mitte) und Ortsvorsitzender Manuel Blenk (Dritter von rechts).

Der CSU-Ortsverband besuchte unter der Führung des Ortsverbandsvorsitzenden Manuel Blenk zusammen mit Landrat Manuel Westphal und den Direktkandidaten für den Landtag Helmut Schnotz die Räumlichkeiten der Hotel Adlerbräu GmbH & Co. KG (Land-Gut-Hotel Adlerbräu) am Marktplatz in Gunzenhausen.
Geschäftsführer Gerhard Müller führt dieses Drei-Sterne-Superior-Hotel mit Restaurant erfolgreich als modernes Hotel mit regionaler und moderner Gastronomie. Er führte seine Gäste stolz durch die den Neubau und den Küchentrakt und erklärte die verschiedenen Angebote und finanziellen Investitionen. Das Adlerbräu ist seit 1868 in Familienbesitz und wurde schon 1564 erstmals als Gasthof urkundlich erwähnt.
Der Betrieb bietet seinen Gästen geschmackvoll eingerichtete Zimmer im Stammhaus und im Haus „Altmühlaue“ (teilweise mit Balkon/Terrasse zur Altmühl-Aue), einen Wellnessbereich über den Dächern der Stadt für einen Wellnessurlaub oder eine Wellnessreise, ein ausgezeichnetes deutsch-fränkisches Restaurant, moderne Tagungsräume sowie eine Fahrradgarage und hauseigene PKW-Stellplätze.
Aktuell stehen den Besuchern 109 Betten zur Übernachtung zur Verfügung, die alle auch für Allergiker geeignet sind. Für Menschen mit Gehbehinderung werden darüber hinaus drei rollstuhlgerecht zertifizierte Zimmer angeboten. Die Küche wurde 2018 grundlegend modernisiert und bietet dem Team um den Küchenchef alle erdenklichen Möglichkeiten eines modernen Arbeitsplatzes.
Gerhard Müller hat aber auch ein Herz für den Nachwuchs und bildet aktuell vier Auszubildende in seinem Haus aus. Er versicherte den Besuchern, dass die immer wieder auftauchenden Gerüchte einer geplanten Schließung jeder Grundlage entbehren und er auch in Zukunft für die Touristen und die einheimischen Gäste mit seinen Angeboten zur Verfügung steht.
Manuel Blenk bedankte sich für die aufschlussreiche Führung und freute sich darüber, dass mit dem Hotel Adlerbräu nicht nur ein gut-bürgerliche Vorzeigehaus sin Gunzenhausen zur Verfügung steht, sondern auch eine Gunzenhäuser Institution, die sich in der ganzen Region großer Beliebtheit erfreut, der Stadt und der Region erhalten bleibt.