Archiv: Allgemein

Senioren fühlen sich wohl

Geselliger Nachmittag im Betreuten Wohnen in der Zufuhrstraße

Die Bewohner/innen der zwei Einrichtungen erlebten einen vergnügten Nachmittag. Foto: Sigrid Fucker


Der monatliche gesellige Nachmittag mit Kaffee und gutem Erdbeer- und Rhabarberkuchen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Betreuten Wohnens in der Zufuhr- und Leibnizstraße statt.
Der Evangelische Krankenverein Gunzenhausen hatte dazu Helga Laackmann aus Weißenburg eingeladen, die mit Geschichten, Liedern und Gedichten an die 50er Jahre erinnerte.
Bilder zeigten die guten, aber auch nicht so guten Zeiten. Süßigkeiten waren zu der Zeit etwas ganz Besonderes, erinnerten sich doch alle an selbstgemachte Bonbons oder den heiß begehrten Lutscher.
Aber 5 bis 10 Jahre nach dem Krieg waren alle neugierig auf neue Welten. Das drückte sich dann besonders in den Schlagern dieser Zeit aus – alle sehr melodisch, romantisch, sehnsüchtig.
Fast alle Besucherinnen und Besucher kannten die Lieder und die Texte auswendig und sangen kräftig mit.
Pfarrerin Sievert beendete dann den Nachmittag mit einem Gebet und dem gemeinsamen Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“. Als nächster Termin wird ein Sommerfest im Garten der Zufuhrstraße für alle Bewohner im Betreuten Wohnen und der Tagesstrukturierenden Hausgemeinschaft angedacht.

Abbruch hat begonnen

Das 3400 Quadratmeter große Silo-Gelände wird geräumt

Der Abbruch des Hauses „Silo“ in der Bahnhofstraße ist ein großer Eingriff in das Stadtbild. Foto: Falk

Jetzt können alle sehen, wie sich die Stadt verändert. Das alte „Silo“-Gebäude (früher Fachakademie für Sozialpädagogik und Kinderhort der Hensoltshöhe)  wird derzeit abgebrochen. Diesen gravierenden Einschnitt in das Straßenbild der Bahnhofstraße lassen sich viele Gunzenhäuser nicht entgehen und verfolgen von der anderen  Straßenseite aus das Abbruchgeschehen. Mit zwei Strahlrohren wird Wasser auf die Abbruchstelle gespritzt, so dass keine Staubentwicklung die Umgebung stören kann.

Der markante Neubau des Landesamts für Schule und die Prüfungsamts des Kultusministeriums wird bis Ende 2026 nach den Plänen des Stuttgarter Architekten Steimle erstellt. Er kostet nach aktuellen Berechnungen 67 Millionen Euro. Ursprünglich waren 44 Millionen ermittelt worden, aber die Entwicklung auf dem Bausektor hat auch in diesem Fall die Kosten in die Höhe getrieben.

Im Landesamt finden nach der Fertigstellung an die 150 Mitarbeiter eine Stelle. Die Stadt hofft, dass die Mitarbeiter nicht nur einpendeln, sondern sich auch in der Stadt niederlassen. 

See in Flammen am Altmühlsee

Viele zündende Ideen werden am 29. Juli präsentiert

Richtig krachen lassen es am 29. Juli 2023 die Verantwortlichen des Zweckverbands Altmühlsee, denn dann findet das spektakuläre Sommerfest „See in Flammen“ statt. Geboten werden Fackelschwimmer, leuchtende Segelboote, eine illuminierte MS Altmühlsee und als Highlight ein spektakuläres Barock-Feuerwerk – Genießerherz, was willst Du mehr? Vielleicht noch Live-Musik, gastronomische Highlights und ein abendliches Spaßprogramm, das Emotionen weckt und Freude garantiert? See in Flammen bietet all das und noch viel mehr. 

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und lässt sich an vielen Stellen rund um den Altmühlsee genießen. Richtig heiß her geht´s allerdings am Seezentrum Schlungenhof, denn dort spielt Musiker Michael Fischer groß auf. Das Restaurant „Strandblick“ sorgt dazu für die passende Bewirtung und erfüllt lukullische Wünsche. Um 22.30 Uhr starten dann die Fackelschwimmer und beginnen mit ihrem Warm-up-Programm, bevor um 22.45 Uhr die ersten Raketen zum Himmel steigen und am Nachthimmel bunte Bilder malen werden.

Wer am Seezentrum Wald gastiert, hat ebenso großes Glück gehabt, denn dort spielt die Band Sutcliffe mit einer Videoanimation. Doch auch gastronomische Highlights stehen auf der Veranstaltungskarte, präsentiert und serviert vom Haus am See.

Wer es am See in Flammen-Abend eher ruhiger angehen lassen möchte, der sollte sich auf die MS Altmühlsee begeben und ab 19.30 Uhr zu einer gemütlichen Tour über den Altmühlsee aufbrechen. Geheimtipp: Um 22.45 Uhr ruht das Schiff in perfekter Lage, so dass das Feuerwerk in einzigartiger Position genossen werden kann.

Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Zweckverbands Altmühlsee unter www.altmuehlsee.de, unter Tel. 09831/508 191 oder per E-Mail an info@altmuehlsee.de. Bitte beachten Sie, dass am See in Flammen-Abend Parkgebühren in Höhe von 5 Euro erhoben werden.

Recylinghoffest in Gunzenhausen

Abfallwirtschaftszentrum präsentiert sich am 9. Juli

Das Sachgebiet Kommunale Abfallwirtschaft des Landratsamts Weißenburg-Gunzenhausen und der Recyclinghof Gunzenhausen haben im November 2022 ihr neues Domizil in der Alemannenstraße 26 in Gunzenhausen bezogen. Das neue Abfallwirtschaftszentrum in Gunzenhausen soll der Bevölkerung nun im Rahmen eines bunten Recyclinghoffests am Sonntag, den 9. Juli 2023 von 11.00 – 17.00 Uhr vorgestellt werden.

Mit einer überdachten Halle bietet das Abfallwirtschaftszentrum viel Platz für den Anlieferverkehr, einen geräumigen Gebrauchtwarenmarkt und ausreichend Parkplätze für die Besucherinnen und Besucher. Außerdem stehen für die Verwaltung der Kommunalen Abfallwirtschaft nun moderne Büros zur Verfügung.

Die Abfallwirtschaft informiert beim Recyclinghoffest über die verschiedenen Wertstoffe, die am Recyclinghof angenommen werden. Zudem können sich Besucherinnen und Besucher über das Recycling von Abfällen im Allgemeinen und die Entwicklung der Abfallwirtschaft in den vergangenen 50 Jahren informieren. Die Gäste können sich außerdem auf Fahrzeugvorführungen zweier Entsorgungsunternehmen und auf ein spannendes Recyclinghofquiz mit einem Gebrauchtwaren-Glücksrad freuen. Und auch die kleinen Gäste kommen mit Hüpfburg, Kinderschminken, Taschen bemalen und Mülltonnen-Rallye voll auf Ihre Kosten. Natürlich ist auch bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Bei kühlen Getränken, Pizza, Leckereien vom Grill, frischen Küchle und Eis ist für jeden etwas dabei.

Feiern Sie am Sonntag, den 9. Juli 2023 in der Alemannenstraße 26 in Gunzenhausen mit. Das Hoffest wird um 11.00 Uhr durch Landrat Manuel Westphal eröffnet. Parkplätze stehen auf dem angrenzenden OBI-Gelände zur Verfügung.

Gunzenhäuser Blous´n spielt

Gunzenhäuser Sommerkonzerte 2023

Die Gunzenhäuser Blous´n sind längst zum städtischen Kulturgut geworden. Mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Begeisterung und Blasmusik ziehen die stets gut gelaunten Jungs und Mädels mühelos Menschen in ihren musikalischen Bann. Dementsprechend gern sind die Blous´n gesehen, egal ob bei einem Auftritt auf dem Marktplatz, bei einer Musikfahrt über dem Altmühlsee oder eben bei einem ausgewählten Gunzenhäuser Sommerkonzert. Die Gunzenhäuser Blous´n muss man gesehen haben, am besten sogar mehrmals. Am Mittwoch, den 05. Juli 2023, treten die Lokalmatadorinnen und Lokalmatadoren im Rahmen der Sommerkonzertreihe im Falkengarten auf.

Der Eintritt zum Sommerkonzert mit den Gunzenhäuser Blous´n ist kostenlos. Beginn ist um 19 Uhr, das Ende für 22 Uhr vorgesehen. Bitte beachten Sie, dass keine Platzreservierungen vorgenommen werden.

Nähere Informationen zu den Sommerkonzerten erhalten Sie auch auf der Internetseite www.gunzenhausen.info, unter der Telefonnummer 09831/508 109 oder per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de.    

Aktiv für den Klimaschutz

Klimaaktionswochen im Landkreis

Vom 05. Juli bis 25. August 2023 finden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, in Anlehnung an die bayerischen Klimaaktionswochen, Veranstaltungen statt. Das Landratsamt bietet kostenlose Vorträge für die energetische Optimierung von Wohngebäuden an und lädt zur Ausstellung „Energiewende“ ins Landratsamt ein.

Ausstellung „Energiewende“
An interaktiven Mitmachstationen, Testgeräten und anschaulichen Modellen können sich interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie Schulklassen in der Ausstellung „Energiewende“ des Landesamtes für Umwelt im Foyer des Landratsamts informieren. Der Wechsel von fossilen Brenn- und Kernbrennstoffen zu erneuerbaren Energien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auch der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, seine Kommunen und seine Bürgerinnen und Bürger leisten ihren Beitrag dazu. Die Ausstellung gibt zahlreiche Tipps, was jeder Einzelne tun kann, um Energie zu sparen und dabei das Klima und gleichzeitig den Geldbeutel zu schonen. Kernthema der modular aufgebauten Ausstellung ist der „Energie-3-Sprung“. Die drei Themenfelder „Energiebedarf senken“, „Energieeffizienz steigern“ und „Erneuerbare Energien ausbauen“ werden für Jung und Alt an vielen Beispielen veranschaulicht. Die Besucher erfahren wissenswertes über energieoptimierte Lösungen zu Bauen und Wohnen, zum Beispiel über LED-Lampen, Heizungsumwälzpumpen oder Festverglasung. Verschiedene Fenster- und Hauswandmodelle zeigen optimierte Lösungen. Ein Gefrierschrankmodell simuliert die Fenstereffizienz im Winter und vier Mitmachstationen laden zum Testen ein: Die Bereiche Energiewende allgemein, Energiebedarf senken, Energieeffizienz im Haushalt steigern sowie Erneuerbare Energien werden erlebbar gemacht. Ein Computerterminal mit dem Energie-Atlas Bayern bietet Informationen zur Energiewende. Neben anschaulichen Infotafeln gibt es auch Informationsmaterial für Zuhause.
Die Ausstellung ist im Foyer des Landratsamtes (Bahnhofstraße 2, (Gebäude A), 91781 Weißenburg i. Bay.) für Bürger und Bürgerinnen ohne Anmeldung an folgenden Tagen geöffnet, der Eintritt ist frei: Die Öffnungszeiten: Montag und Dienstag 7.30-12 Uhr und 13.30-16 Uhr, Mittwoch und Freitag 7.30-12 Uhr, Donnerstag 7.30-12 Uhr und 13.30-17.30 Uhr. Zur Ausstellung wird es vor Ort ein Preisrätsel geben. Nach Ende der Ausstellung werden die angegebenen Bögen gesichtet und die Gewinner gelost.

Kostenlose Vorträge
Bürgerinnen und Bürger können sich für eine kostenlose Vortragsreihe zur Gebäudehülle im kunststoffcampus bayern in Weißenburg anmelden. Ob gedämmte Außenwand, isoliertes Dach oder neue Fenster – ein gedämmtes Eigenheim spart nicht nur Geld durch geringere Energiekosten, sondern steigert auch den Wohnkomfort. Auch steigert es den Wert des Wohngebäudes und mindert den ökologischen Fußabdruck. Wenn Hausbesitzender zum Sanieren und Bauen nachhaltige Dämmstoffe verwenden, verbessern sich zudem noch die Wohngesundheit, der sommerliche Wärmeschutz und der Ressourcenverbrauch. Die Vorträge zum Schwerpunkt effiziente Gebäudehülle werden von Energieberaterinnen und Energieberatern vom Ingenieurbüro Forster aus Pleinfeld gehalten. Im Rahmen der Vorträge wird es jeweils Live-Vorführungen mit einer Thermografiekamera sowie einem „Blower-Door“ Gerät zur Gebäudedichtigkeit an einen selbst entwickelten Teststand geben. Termine der Vorträge im kunststoffcampus bayern (Richard-Stücklen-Straße 3, 91781 Weißenburg in Bayern): Mittwoch, 5. Juli, von 18- 20 Uhr, Donnerstag, 13. Juli, von 18-20 Uhr, Mittwoch, 19. Juli von 18-20 Uhr.

Eine vorherige Anmeldung ist zwingend erforderlich unter www.altmuehlfranken.de/klimaaktionswochen/ oder unter der Telefonnummer 09141 902-137, da pro Veranstaltung max. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglich sind.

Draußen studieren

Einzigartiger Studiengang startet am Adventure Campus im Altmühltal

Die Hochschule für angewandtes Management (HAM), Bayerns größte private Hochschule mit rund 4.000 Studierenden, bietet ab dem Wintersemester 2023/24 einen innovativen und einzigartigen Dual+ Studiengang mit den vier Schwerpunkten Existenzgründung, Tourismus und Outdooraktivitäten, Erlebnispädagogik sowie Leistungscoaching an.

Die Outdoorbranche boomt. Ausgelöst durch die Pandemie hat die Nachfrage nach Outdoorsport und naturnahen Erlebnissen extrem zugenommen. Neue Anforderungen sorgen bereits jetzt für einen signifikaten Fachkräftemangel in der Branche. „Um genau dieser Nachfrage nach authentischen und naturnahen Erlebnissen nachzukommen, benötigen Anbieter und Einrichtungen der Szene dringend gute Fachkräfte, die es derzeit am Markt kaum gibt“, erläutert Sami Sigl, Geschäftsführer und Studiengangsmanager für Outdoor Studies am Adventure Campus Treuchtlingen im Altmühltal. Die HAM reagiert mit dem neuen Studiengang „Outdoor Studies“ auf die Veränderungen der Branche und kombiniert eine akademische Ausbildung mit viel praktischer Arbeit im Unternehmen. Dazu entwickelte die Hochschule das Konzept eines dualen Studiengangs innovativ weiter. Mit Dual+ haben die Studierenden die einzigartige Möglichkeit ihr Studium noch stärker in der Praxis und wortwörtlich draußen zu absolvieren und wichtige Berufserfahrungen zu sammeln. Die Studieninhalte, die unter anderem in Präsenz am Adventure Campus erlernt werden, sind dabei stets praxisorientiert. Unter betriebswirtschaftlichen Aspekten werden in Modulen wie Outdoor Erste Hilfe und Leadership & Guiding an Fallbeispielen und mit Rollenspielen gelernt, wie Rettung in der Natur funktioniert. Was zu tun ist, um eine Gruppe sicher durch die Wildnis zu führen und was bei Outdoorübernachtungen zu beachten ist. Erlebnispädagogische Inhalte werden draußen umgesetzt indem man beispielsweise als Team eine Jurte aufgebaut und über dem Feuer gekocht wird. Klingt simple, hat aber hohe pädagogische Effekte für verschiedenste Gruppen. In Modulen wie Water- & Landbased Actitivies erleben die Studierenden ihre eigenen Bergsporthighlights und können sich in verschiedensten Outdoorsportarten ausprobieren und wissen am Ende ihres Studiums wie diese sicher angeleitet, organisiert und kalkuliert werden. Während Outdoorübernachtungen lernen die Studierenden anhand eigener Erfahrungen was Persönlichkeitsentwicklung bewirken kann. Immer präsent im Studium: die Nachhaltigkeit mit Ressourcen und Natur. Leidenschaft und Anpacken ist Voraussetzung für diesen akkreditierten und staatlich anerkannten Bachelor of Arts.

Mithilfe von über 50 Stellen hochkarätiger Partner aus der Outdoor Branche wird der Praxisbezug des Studiums sichergestellt. „Durch das Dual+ Modell sammeln die Studierenden nicht nur wertvolle Berufserfahrungen in der Branche, sondern können Studienleistungen zum Teil gleich direkt im Unternehmen ablegen. So können wir die dringend benötigten Fachkräfte ausbilden und gleichzeitig über die gesamte Studiendauer, die in der Regel drei Jahre dauert, bereits ins Unternehmen integrieren“, verdeutlicht Prof. Dr. Manuel Sand, Professor für Outdoorsport und Adventuremanagement.

Das sehr flexible und praxisnahe Dual+ Studienmodell der HAM kombiniert die Vorteile eines virtuellen Studiums mit denen eines Präsenzstudiums. Die Studierenden können sich untereinander während vier bis fünftägigen Präsenzphasen vernetzen und flexibel online neben der beruflichen Ausbildung lernen. Noch dazu, wird die Studiengebühr durch das Unternehmen übernommen und on top gibt es ein individuelles Gehalt für die Studierenden. Die Firma bekommt dafür über drei Jahre und eventuell darüber hinaus eine hochqualifizierte Fachkraft. Laut HAM Präsident Prof. Dr. Gerhard Blechinger sind Studierende, die neben dem Studium arbeiten nicht nur zielstrebiger und erfolgreicher, sie finden durch die Integration ins Berufsleben schon während dem Studium einen passenden Job. Gerade für die teils saisonsabhängige Outdoorsportszene bietet sich dieses Studienmodell an, da Präsenzphasen, Onlinephasen und die Zeiten im Unternehmen individuell abgestimmt werden.

Die Präsenz von Outdoor Studies findet an Europas einzigem akademischen Adventure Campus in Treuchtlingen statt, der durch seine Lage im Altmühltal und die vielfältigen Outdoorsportmöglichkeiten hervorragend als Studienort geeignet ist. Neben Übernachtungsmöglichkeiten in Einzel-, Doppel-, und Mehrbettzimmern können Studierenden auch draußen z.B. in einer Jurte oder in Hängematten schlafen und dadurch ihr individuelles Studienleben kreieren. Für die Präsenzblöcke bietet der Adventure Campus mit eigener Boulderhalle, Freizeitbereichen, Multimediastudio, Slacklinepark, Klettersteinbrüche, Wassersportmöglichkeiten oder den Mountainbiketrails und Kanuwanderungen in nächster Nähe das perfekte Basecamp für ein unvergessliches Studienerlebnis mit vielen Praxisinhalten. Raus aus dem Hörsaal wird hier wörtlich genommen!

Der Studiengang Outdoor Studies startet zum Wintersemester 2023/2024. Interessierte können sich ab jetzt bewerben: www.fham.de/studiengaenge/bachelor/outdoor-studies/

Auf den Spuren J. D. Salingers

Ein Gunzenhäuser Abend voller Geschichte und Literatur

Er ist und bleibt ein Mysterium, dieser geheimnisvolle Jerome David Salinger. Nach seinem literarischen Welterfolg „Der Fänger im Roggen“ hat sich der US-Amerikaner nach und nachaus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seine selbst gewählte Isolation ist Stoff von Legenden, die Gründe sind weitgehend unbekannt. Mittlerweile ist seine Stimme endgültig verstummt, denn Salinger starb 2010. Unzählige Fragen an den Autoren J.D.Salinger, aber auch an den Menschen dahinter, bleiben bis heute ohne Antwort, beispielsweise, was er als Special Investigator von 1945 bis 1946 in Gunzenhausen erlebte und tat. Auch die oftmals diskutierte Vermutung, dass er bereits in der Altmühlstadt am „Fänger im Roggen“ arbeitete, lässt sich bis heute weder widerlegen noch beweisen. Mehrere Kurzgeschichten mit Bezug zum Buch erschienen bereits vor dem Zweiten Weltkrieg, eine Beschäftigung während der Besatzungszeit scheint dementsprechend zumindest möglich.
Letzten Freitag haben sich der Historiker Werner Mühlhäußer (Foto), Literaturwissenschaftler Manuel Grosser und Rechtsanwalt Holger Johannes Pütz-von Fabeck auf eine kleine Spurensuche begeben und am ehemaligen Arbeits- und Wohnort des Literaten von dessen Leben und Werkerzählt. Die interessante Veranstaltung fand im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 1200sten Geburtstag Gunzenhausens statt.
Ohne den Nationalsozialismus wären sich J.D.Salinger und die Stadt Gunzenhausen wohl nie begegnet. Am 23. April 1945 besetzen amerikanische Truppen die Altmühlstadt, kurze Zeit danach tritt der Autor als Geheimdienstagent erstmals in Erscheinung und bezieht die ehemalige „Villa Schmidt“ in der Rot-Kreuz-Straße. Dort wird er nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten, u.a. Übersetzungsarbeiten leisten und an Vernehmungen teilnehmen. Heute befinden sich am selben Ort die Räumlichkeiten der Gunzenhäuser Kanzlei meyerhuber, in deren „Kastaniengarten“ die abendliche Spurensuche stattfand. Stadtarchivar Werner Mühlhäußer ging daher einen steinigen Weg und arbeitete die unrühmliche Nazivergangenheit Gunzenhausens anschaulich auf. Daneben wagte er aber auch einen spannenden Blick auf die Zeit der Alliierten in Gunzenhausen bis hin zu J.D.Salingers verbürgte Spuren in der Altmühlstadt. So zitierte er beispielsweise aus einem Arbeitszeugnis, das Salinger einer jungen deutschen Angestellten namens Hedwig Kugler ausstellte. „Fräulein Kugler ist fleißig und tüchtig, ihre Ehrlichkeit und Treue steht außer Frage.“ Über seine literarischen Ambitionen auf Gunzenhäuser Boden ist allerdings nichts bekannt. Das Fazit des Historikers fiel dann auch eher ernüchternd aus: Beweise, dass Salinger bereits in Gunzenhausen am „Fänger im Roggen“ arbeitete, finden sich keine. Manuel Grosser beschäftigte sich in der Folge intensiv mit dem Inhalt des Romans. Das Buch erschien Anfang der 1950er Jahre und gilt als Archetyp moderner, amerikanischer Jugendliteratur. Das Buch um den jugendlichen Protagonisten Holden Caulfield wurde bereits kurz nach seiner Veröffentlichung zum Kult, ja ein gemeinschaftsbildendes Instrument einer sich missverstanden fühlenden und enttäuschten jungen Generation. Grosser arbeitete sich diskursanalytisch zum Kern des Romans vor und enttarnte ein machtvolles System der Zwänge. Holden scheitert am Ende, damit die Gesellschaft in gewohnter Form weiter existieren kann.
Zur Unterstützung der Thesen las Rechtsanwalt Holger Johannes Pütz-von Fabeck ausgewählte Passagen aus dem „Fänger im Roggen“ vor. Mit sonorer Stimme hauchte er dem flatterhaften Holden Caulfield Leben ein, die Zuhörerinnen und Zuhörer wurden zum Teil seiner Orientierungslosigkeit und entdeckten auf diese Weise zahlreiche Ungereimtheiten einer pubertären Sinnsuche.Begleitet wurden die drei Redner von einer stimmungsvollen Lichtinstallation. War der Kastaniengarten anfangs noch in „rot“ getaucht, ein Verweis auf die Zeit des Nationalsozialismus, wechselten die Farben später zum befreienden „blau“ und freiheitsliebenden „weiß“. Während Mühlhäußers Vortrag wurden zudem zahlreiche zeitgenössische Dokumente und Bilder gezeigt, darunter die Einweihung des Hitlerdenkmals, Luftbilder von den Bombenangriffen oder amerikanische Soldaten in Gunzenhausen.
Nähere Informationen zum Gunzenhäuser Festprogramm erhalten Sie unter www.1200-
gunzenhausen.de.

Gunzenhäuser Familientag

Fair-Trade Gruppe ist mit an Bord

Am Samstag, 8. Juli 2023, veranstaltet der Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. gemeinsam mit der Stadt Gunzenhausen einen abwechslungsreichen Familientag. Mit dabei sind wieder die beliebte Bimmelbahn, das Museum im Koffer aus Nürnberg und die Samstagskonzerte am Marktplatz. Außerdem beteiligen sich zahlreiche Unternehmen und Betriebe mit abwechslungsreichen Aktionen. Heuer frisch dazugekommen sind als Superhelden und Prinzessinnen verkleidete Schauspielerinnen und Schauspieler, die durch die Straßen wandeln und tolle Fotomotive abgeben werden. Ebenfalls neu mit am Start: Die Gunzenhäuser
Fairtrade-Gruppe, die ein spannendes Torwandschießen veranstaltet. Die Aktionen sind natürlich kostenlos.
Los geht ́s um 10 Uhr, die Attraktionen verteilen sich quer über das Stadtgebiet von Gunzenhausen. Angefangen bei Sport, über Kultur bis Spaßprogramm sollte für jeden etwas dabei sein. Eine Liste aller Highlights und eine Übersicht über die teilnehmenden Unternehmen finden Sie auf ingunzenhausen.de. Das Torwandschießen der Fairtrade-Gruppe findet zwischen der Sparkasse und dem Redaktionssitz des Altmühl-Boten statt. Die Grundschule Süd unterstützt hier und stellt u.a. fair gehandelte Fußbälle zur Verfügung. Lassen Sie sich das nicht entgehen.Für Rückfragen zum zweiten Gunzenhäuser Familientag stehen Ihnen die Verantwortlichen des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. unter info@stadtmarketing-gunzenhausen.de oder Tel. 09831/508-308 gerne zur Verfügung. Das Programm endet gegen 17 Uhr.

Abschied von Rudolf Ernst

Der Gunzenhäuser Städtereinigungsunternehmer starb 94-jährig

Trotz allem unternehmerischem Erfolg ist Rudolf Ernst niemals die Bodenhaftung verloren. Der Gunzenhäuser, der am Mittwoch, 14. Juni, um 15 Uhr auf dem Alten Friedhof in Gunzenhausen beigesetzt wird, erlebte noch die Anfänge des der Müll- und Abfallentsorgung in der Stadt und später in den Landgemeinden. Seine Eltern, Babette und  Leonhard Ernst, hatten in der „Höll“, einem bekannten Stadtquartier, bescheiden begonnen. Mit dem Pferdefuhrwerk startete die Firma in das Geschäft, das sich nach und nach gewaltig ausdehnte. 

Rudolf Ernst und seine Frau Hanna übernehmen 1954 das Unternehmen und erreichten durch ihren Fleiß und festem Willen, gepaart mit geschäftlichem Weitblick die Expansion des Betriebs, der bald in Mittelfranken zu den größten privaten Entsorgungsbetrieben heranwuchs.  Rudolf Ernst, der populäre Firmenchef, den alle nur den „Ernstn Bockel“ nannten, war kein Unternehmer, der sich auf hochtrabende Marktanalysen und eingebildete Manager verließ. Seine  sichere Menschenkenntnis bewahrte ihn vor falschen Entscheidungen.  Dass ein erfolgreicher Geschäftsmann kein Betriebswirtschaftsstudium absolviert haben  muss, um außergewöhnlich erfolgreich zu werden, diesen Beweis erbrachte Rudolf Ernst. Sein sicherer Instinkt und seine Bodenständigkeit haben ihm dabei. In der Branche hatte sein Wort Gewicht, schließlich war er 13 Jahre lang Präsident des Verbands der bayerischen Städtereinigungsberiebe.

In ihrem Nachruf nannte ihn die Familie einen Visionär – und das zurecht, denn Rudolf Ernst erkannte die Chancen sehr früh und orientierte sein Unternehmen an den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Hatten früher nur die Städte eine organisierte Müllabfuhr, so begnügten sich die Landgemeinden mit „biologischen“ Abfallgruben. Das änderte sich, als auch sie zu einer geregelten Müllentsorgung verpflichtet wurden. Ernst hatte dem Landkreis die Deponie in Cronheim anzubieten. Die Kooperation war nicht immer konfliktfrei,  aber für das Unternehmen gewinnbringend. Der gesetzliche Zwang zur thermischen Verwertung des Hausmülls ließ die Deponie, die immer wieder für Zündstoff  gesorgt und von den Cronheimern nicht so gerne gesehen war, in den Hintergrund treten.

Ein gravierender Schritt in der Unternehmensgeschichte war der Umzug von der Nürnberger Straße nach Aha (1997), wo sich die Firma breit ausdehnen konnte. Der Fuhrpark ist dort konzentriert – sofern er nicht in den Niederlassungen Ansbach und Nürnberg stationiert ist.   Im Zuge der Firmenentwicklung  kam auch ein Engagement in Ostdeutschland hinzu und die neue Sortieranlage in Markt Berolzheim. Heute zählt das Unternehmen an die 300 Mitarbeiter.

Rudolf Ernst war ein Patriarch im besten Sinne des Wortes. Wenn er auch schon seit 25 Jahren aus dem aktiven Geschäft ausgestiegen war, um die Verantwortung seinen Söhnen Rudolf und Jürgen mit ihrem tüchtigen Mitarbeiterstab zu über geben, so war er doch immer wieder in seinen Betrieben. Er wollte seinen Mitarbeitern, von denen viele seit Jahrzehnten dabei sind, nahe sein und ihre Sorgen hören und verstehen.

Aus dem gesellschaftlichen Leben Gunzenhausens war er nicht wegzudenken. Er war ein leidenschaftlicher Kutschenfahrer, der überregionale Erfolge errang. Mit großer Leidenschaft  widmete er sich seinem Kutschenmuseum in Muhr am See, das eines der größten privaten Sammlungen in Deutschland war. Dass er einem Pferdefreund begegnete, der die gleichen Leidenschaft hatte, ermöglichte den Fortbestand der kompletten Sammlung – allerdings nicht in der Region. An den Stammtischen war der äußerst unterhaltsame Zeitgenosse ein gern gesehener Gast – und Kartler dazu. Der erfolgreiche Unternehmer verstand sich mit jedem – ob arm oder reich, jung oder alt.  Er war immer hilfsbereit und wurde in dieser Eigenschaft von seiner Frau Hanna nach Kräften unterstützt.

WERNER FALK