Archiv: Allgemein

Es kann unangenehm stinken

Sanierung des Faulturms in Gunzenhausen ist Ursache

Sommer, das ist nicht immer nur Hitze, Badesee und Speiseeis, sondern manchmal auch Trockenheit, Ernteausfälle und strenger Geruch. Letzterer kriecht aus der Kanalisation und kann irritieren. Dabei lässt sich der Gestank gut erklären, denn Gründe hierfür sind Essensreste und Fäkalien, die nicht mehr ausreichend und vollständig zur Kläranlage gespült werden. Die Rückstände stinken nunmal und wenn der Wind ungünstig weht oder sich der Luftdruck ändert, dann können das u.U. auch Gunzenhäuser Bürgerinnen und Bürger merken, die sich nicht in Steinwurfnähe zur Kläranlage aufhalten.
„Der strenge Geruch lässt sich in den Sommermonaten leider nicht vollständig vermeiden“, erklärt Thomas Hinterleitner aus dem städtischen Bauamt. „Längere Trockenphasen stören den Wasserdurchfluss vom Verbraucher zur Kläranlage. Da kann es vorkommen, dass Rückstände an Ort und Stelle verfaulen. Außerdem verbrauchen wir immer weniger Wasser. Gerade moderne WC-Anlagen spülen nur kurz, das Wasser fehlt dann, um die Reste zur Kläranlage zu befördern. Momentan kann es aber auch noch aus einem anderen Grund müffeln. So haben wir in unserer Kläranlage mit der Sanierung des Faulturms begonnen. Dieser ist momentan von innen eingerüstet und daher kann dort aktuell kein Klärschlamm gelagert werden. Das führt natürlich dazu, dass wir den Schlamm bis zur Trocknung zwischenlagern müssen, konkret in außen liegenden Behältern auf dem Kläranlagengelände.“
Täglich fallen in der Stadt Gunzenhausen rund 30 bis 50 m³ an organischem Material an. Der Faulturmbehälter der Kläranlage hat ein Fassungsvermögen von 2000 m³, welches durch die Sanierungsarbeiten im Moment nicht zur Verfügung steht und erst Ende Oktober, Anfang November 2023 wieder vollumfänglich genutzt werden kann. „Das Gerüst steht und nun kann der Faulturm von innen auf Schäden geprüft werden“, so Thomas Hinterleitner. „Eine positive Nachricht haben wir bereits erhalten. So sind die Rohre in einem besseren Zustand, als ursprünglich vermutet. Die nächsten Wochen werden zeigen, in welcher Verfassung die Wände sind.“
Trotz Sanierungsarbeiten funktioniert die Kläranlage und die Abwasserreinigung ist nicht in Gefahr. „Wegen des manchmal strengen Geruchs bitten wir die Bevölkerung um Verständnis“, ergänzt Thomas Hinterleitner

Spaß mit Räuber Hotzenplotz

Fest in Wolframs-Eschenbach am 6. August

Am Sonntag, 6. August, ab 10.30 Uhr  (bis 18.30 Uhr)  ist das Räuber-Hotzenplotz-Fest zu erleben. Spiel und Spaß gibt es mit dem Räuber Hotzenplotz, dem Wachtmeister Dimpfelmoser, dem Zauberer Zwackelmann und den anderen Figuren aus dem berühmten Kinderbuch an den Originaldrehorten des bekannten Films in Wolframs-Eschenbach. Dazu bietet die die KG Minnesänger Wolframs-Eschenbach als Veranstalterin Action, Malwettbewerb, Jonglier-Mitmachshow mit Mister Top-Flop, Mini-Garde, Tombola uvm. an.

Veranstaltungsort: Ritterspielplatz/Nördliche Ringstraße, die Teilnahme ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt

Rückfragen an Claudia Eder, Amt für Kultur und Tourismus, Durchwahl 09875/9755-32

Turm ist 100 Jahre alt

 

Die Unterhambacher achten auf ihr Eigenleben – und das auch fünfzig Jahre nach der Gebietsreform. Die Familien in den Dörfern Unter- und Oberhambach halten zusammen. Sie können sich deshalb stolz präsentieren. Das taten sie kürzlich erneut, als die Sanierung des 100jährigen Glockenturms mit einem gelungenen Dorffest feierten, an dem nicht nur Pfarrer Daniel Kelber einen Gottesdienst hielt, sondern auch Bürgermeister KH Fitz zu Gast war. Der Kirchenchor und der MGV Wald-Streudorf unter der Leitung von Gerhard Herrmann schmückten das Fest musikalisch aus. Die Landfrauen taten das Übrige: sie steuerten für das Mittagsmahl und die Kuchentafel leckeren Kuchen bei. Bürgermeister KH Fitz und der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Hambacher Turmstube“, Kai Reulein, dankten dem an diesem Tag dem Vorsitzenden Heinz Pfenninger, der aus gesundheitlichen Gründen nicht zugegen sein konnte. Er leistet seit vielen Jahren Großartiges und ist damit ein Vorbild für seine Hambacher. Eine Geschichtstafel steht jetzt neben dem Turm. Foto: Falk

Eine Welt globaler Krisen

Dr. Ingo Friedrich: Deutschland und Europa in der Bewährung


Ich sehe derzeit vor allem vier akute Krisen deren Bewältigung durch Politik und Bürger ansteht:

  1. Die zerbrochene europäische Friedensgarantie und die neue multipolare Weltordnung
    70 Jahre lang war klar, in Europa gibt es keinen Krieg mehr. Diese wunderbare Sicherheit wurde durch den Angriffskrieg Putins brutal zerstört. Und viele Menschen befürchten nun, dass alles ins Rutschen kommt. Ich hoffe und glaube, dass keine der Großmächte daran interessiert ist, diesen Konflikt auszuweiten. Im worst case würde das bedeuten, dass der Konflikt in den nächsten Monaten eingefroren wird und so wie andere Konflikte zwar nicht wirklich gelöst aber in einem „kalten Zustand“ erstarrt. Ähnliches gilt für den Zypernkonflikt und die Zustand Nord/Südkorea. Das wäre zwar keine ideale Lösung aber die Welt könnte damit irgendwie leben und in unser Europäisches Leben und Arbeiten könnte wieder eine gewisse Normalität eintreten. Und: in der zukünftigen nicht mehr bipolaren, sondern multipolaren Weltordnung werden die weltweit agierende Grossmächte wie China, USA oder (noch) Russland nicht mehr eine so herausragende Rolle spielen. Vielmehr werden Bündnisse von Staatengruppen wie G 7, BRICS, Europäische Union, NATO, ASEAN eine ganz neue und größere Bedeutung bekommen. Die europäische Zusammenarbeit in der EU liegt insofern voll im Trend der Geschichte. Wo früher große Staaten kleinere Nachbarn aufsogen um selbst größer zu werden, müssen sie heute Nachbarn umwerben um deren freiwillige Mitarbeit zu erreichen.
  2. Das neue Selbstbewusstsein von Minderheiten
    Vielen Bürgern bereitet es Angst und Sorge, dass heute viele Minderheiten mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein auftreten und damit in den Medien nahezu dominant erscheinen. Man denke nur an den Christopher Street Day, an die Klimakleber, türkische Erdoğan Anhänger, people of Color und so weiter. Wo früher die schnelle Anpassung und die Integration in die Mehrheitsmeinung und – Gesellschaft im Mittelpunkt stand da, wollen heute viele Minderheiten in ihrem „anders sein“ sozusagen offiziell anerkannt und gewürdigt werden. Sie treten manchmal mit auch einem gewissen Sendungsbewusstsein auf, das von vielen Bürgern als unpassend verstanden wird. Hier wird von uns allen, gerade auch angesichts des Tempos der Entwicklung, ein ziemlich gigantischer Lernprozess erwartet. Auch in diesem Fall hoffe und erwarte ich, dass nicht nur die Zeit Wunden heilt, sondern dass eine gewisse Gelassenheit, ja eine gewisse Souveränität um sich greift, damit alle Beteiligten lernen, taktvoll tolerant und mit etwas Verständnis gegenüber dem anders Denkenden aufzutreten. Diese neue Toleranz sollte nicht nur die Mehrheit gegenüber den Minderheiten üben, sondern eben auch die Minderheiten gegenüber der Mehrheit. Solche tektonischen sozialen Veränderungen brauchen ihre Zeit und können der Mehrheit – siehe das unausgereifte Gendern – nicht einfach übergestülpt werden.
  3. Der neue Rechtstrend in Europa und seine Konsequenzen für die Politik
    Auch wenn es vielen Leuten nicht passt und auch wenn es eine furchtbare rechtsradikale
    Vergangenheit in vielen Staaten gibt, müssen wir Wege finden mit dieser politischen Rechts-
    Entwicklung in der täglichen Praxis zurecht zu kommen. Konkret heißt dies: Es muss eine klare
    Trennung gezogen werden zwischen einer bürgerlich-rechten und einer rechts-radikalen Haltung. Die
    inhaltliche Trennung zwischen beiden verläuft etwa entlang der Linie: für oder gegen Euro und
    Europa, für oder gegen die NATO, für oder gegen die demokratisch-freiheitliche Grundordnung, für
    oder gegen Gleichberechtigung aller Menschen gegenüber einer völkischen Bevorzugung innerhalb
    der Bürger.
    Mit der ersteren politischen Haltung muss eine Zusammenarbeit aller demokratischen Parteien
    möglich bleiben, auch wenn es manchen schwerfällt, während die berühmte Brandmauer gegenüber
    einer so definierten rechtsradikalen Haltung eingehalten werden muss. In Bayern sind die Prototypen
    dieser Gliederung klar auszumachen: die Freien Wähler sind innerhalb des demokratischen Bogens,
    die AfD ist draußen. Auf europäischer Ebene ist manches schwieriger aber auch da kann man hoffen,
    dass sich etwa die italienische Ministerpräsidentin Meloni – trotz faschistischer Vergangenheit –
    zunehmend innerhalb des demokratischen Bogens bewegt, während etwa ein Victor Orban oder eine Marie Le Pen deutlich außerhalb stehen.
  4. Die neue Nr. 1 auf der Welt: China oder Amerika?
    Nach dem zweiten Weltkrieg war die globale Welt Ordnung leicht überschaubar: die Siegermacht
    USA setzte die globalen Maßstäbe in Wirtschaft, Politik und Kultur. Das Land der „unbegrenzten
    Möglichkeiten“ war die unbestrittene Nr. 1 auf der Welt und seine demokratisch-freiheitlichen Ideale
    beeinflussten die ganze Welt.
    Ganz anders heute: das autokratische China rüttelt kräftig an der bisherigen Welt Ordnung und will
    ganz offensichtlich die neue globale Nr. 1 werden. Beide Großmächte versammeln auch die neuen
    Blöcke um sich: China die BRICS-Staaten, USA NATO und G 7. Solche grundlegenden Neuordnungen
    der Mächtestruktur haben in der Geschichte bisher immer dramatische Auswirkungen auf alle
    Beteiligten gehabt.
    Eine solche Dramatik muss heute unbedingt vermieden werden, aber wie: eine Chance sehe ich in
    der Tatsache, dass im Unterschied zu früher heute Wirtschaft, Technik, Innovationen und
    Informationen global so miteinander verflochten und vernetzt sind, dass ein globaler militärischer
    Machtkampf keinen Sieger, sondern nur schlimme Verlierer hervorbringen würde. Wenn diese
    Erkenntnis bei allen Beteiligten angekommen ist, besteht die Chance, die zu erwartenden
    Rollenkämpfe zwar mit allen möglichen Mitteln aber eben nicht militärisch ausgefochten werden.
    Schön wird das trotzdem nicht aber auch hier gilt die Devise: damit könnten wir Europäer leben.
    Übrigens: ein völliges Abkoppeln der deutschen und europäischen Wirtschaft von China ist gar nicht
    möglich! Bestenfalls können wir die Risiken reduzieren aber eine völlige Trennung von chinesischen
    Zulieferungen ist faktisch nicht mehr durchsetzbar
    Die Bewältigung des Klimawandels wird hier bewusst nicht in die globale Krisenbewältigung
    einbezogen, weil für ihn andere Kriterien und Zusammenhänge gelten.

Story um Liebe und Rache

Restkarten für das Heimatschauspiel „Das Kreuz im Altmühltal“ erhältlich

Das Ensemble des Heimatschauspiels tritt am 21. und 22. Juli auf die Bühne.


Der Countdown läuft und wir bewegen uns mit Riesenschritten auf die Premiere des legendären Gunzenhäuser Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ zu. Genau 60 Jahre ist es her, als das Theaterstück zuletzt auf der sog. Waldbühne beim Röschelskeller zu sehen war – am 21. und am 22. Juli 2023 kehrt die spannende Story um Liebe, Eifersucht und Rache endlich ins Rampenlicht zurück. Anlässlich der 1200-Jahrfeierlichkeiten hat sich die Stadt Gunzenhausen um ein professionelles Ensemble bemüht und in der Weissenburger Bühne einen kongenialen Partner gefunden. Mehr als ein Jahr lang hat sich der Theaterverein mit dem „Kreuz“ als Thema auseinandergesetzt, den Text liebevoll und mit viel Fingerspitzengefühl bearbeitet. Entstanden ist eine modernen Rezeptionsgewohnheiten angepasste Inszenierung, die momentan eingeübt und perfektioniert wird. Voller Vorfreude blicken wir daher auf den 21. Juli 2023, denn dann feiert „Das Kreuz im Altmühltal 2.0“ seine Premiere auf der Falkengartenbühne. Der Ticketverkauf läuft gut, Restkarten sind allerdings noch erhältlich.
„Wir vom Stadtjubiläums-Orga-Team sind verkannte Romantiker und wollten das Heimatschauspiel „Das Kreuz im Altmühltal“ unbedingt im Jahr 2023 auf die Bühne bringen“, freut sich Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. „Immerhin wurde das Stück auch im Rahmen der 1100-Jahrfeier 1924 gezeigt. Mich begeistert und berührt, dass sich schon mehrere ehemalige Schauspielerinnen und Schauspieler gemeldet haben, die bei der letzten Aufführung in den 1960er-Jahren mitgewirkt haben und sich die Neuinterpretation keinesfalls entgehen lassen wollen. Auf die Neuinszenierung der Weissenburger Bühne bin ich sehr gespannt.“
Vor kurzem hat die Weissenburger Bühne die finale Besetzung der Rollen bekannt gegeben. So spielen Anne Pößnicker und Simon Schock als Hedwig und Burkhardt die Hauptrollen. Weiter zu sehen sind Edith und Mike Heckel als Fischerpaar Katharina und Anselm, Hartmut Röhl als Graf von Seckendorff, Iris Bauer als Gräfin Kunigunde und Cornelia Röhl als Ursula. Musikalisch begleitet wird das Ensemble von Herbert Gutmann. Die Regie übernimmt niemand Geringeres als der renommierte Thomas Hausner. Um die Kostüme kümmert sich Brigitte Brunner.
Wer noch eine Eintrittskarte ergattern möchte, der sollte sich schnellstmöglichst in der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 300 melden. Eine Karte kostet 18 Euro (15 Euro ermäßigt), die Platzwahl ist im reihenbestuhlten Falkengarten frei. Lassen Sie sich das nicht entgehen!

Wassersportler stören zuweilen

LBV ruft nach Fazit der ersten Juliwochenenden zur Rücksicht auf


Der Naturschutzverband LBV bringt mit seinen naturkundlichen SUP-Führungen Natursport und Naturschutz zusammen. Leider zeigen sich nach wie vor immer wieder Störungen in Naturschutzgebieten an den großen Badeseen. Der LBV bittet daher um Rücksicht und gegenseitigen Respekt und verweist auf Naturschutz-Tipps und Tricks.
Die Tage werden immer heißer und auch die Besucherzahlen an den Seen nehmen immer mehr zu. Mit Brombachsee, Altmühlsee und Co. bietet der Landkreis vielfältige Möglichkeiten zur Abkühlung und Entspannung. Zeitgleich verzeichnet der LBV derzeit leider auch wieder mehr Meldungen von Störungen in den Schutzgebieten an den Seen. Denn: Die Besucher erwartet nicht nur das ersehnte kühle Nass, sondern auch tolle Naturbeobachtungen geschützter und bedrohter Arten und Lebensräume. Beides kann nebeneinander existieren und funktionieren. Um hier Perspektiven aufzuzeigen, bietet der Naturschutzverband LBV deshalb am Altmühlsee naturkundliche SUP-Führungen an. Auch in diesem Jahr wird es wieder mehrere feste Termine geben. In diesem Jahr neu: Interessierte können auch Termine auf Anfrage buchen. Anfragen nimmt der LBV unter weissenburg@lbv.de entgegen.
Weil die Führungen allein jedoch nicht reichen, ruft der LBV zur gegenseitigen Rücksicht auf: „Leider haben wir in den letzten Tagen vermehrt Meldungen von Störungen bekommen.“, erklärt Catherine Heyder, Mitarbeiterin des LBV. „Wir bitten alle Besucherinnen und Besucher am See auch Rücksicht auf die dort lebenden Tiere zu nehmen. Viele, vor allem bedrohte, Vogelarten fliehen schon bei Störungen, die wir selbst nicht als solche wahrnehmen. Durch Rücksichtnahme können wir dies verhindern.“
Wie sich beispielsweise Stand-Up-Paddling auf die Vogelwelt auswirkt, zeigt die Masterarbeit des Ornithologen Matthias Bull. Er erklärt, „[…] dass die Störung des SUP auf Wasservögel verglichen mit der Störwirkung anderer Wassersportarten wie Rudern, Segeln oder Kanufahren in Bayern überdurchschnittlich hoch ist“. Dabei ist die klare Erkennbarkeit der menschlichen Silhouette wohl einer der Hauptgründe für häufige Störungen, welche sich bei den Vögeln sogar negativ auf die Fortpflanzung auswirken können. Die Erschließung bisher wenig genutzter Gewässerbereiche durch Stehpaddler und die Tatsache, dass sie in der Regel nicht immer den gleichen Routen folgen und außerhalb der normalen Badesaison unterwegs sind, kommt noch hinzu. Aber auch Schwimmer, Angler, Kanufahrende, Windsurfer und andere Gewässernutzer können zu Störquellen werden! Vor allem zum Gefiederwechsel, der sogenannten Mauser, kommen Vögel an unsere bayerischen Seen, die ihre Brutgebiete eher in abgelegeneren Gebieten haben. Am Ismaninger Speichersee sammeln sich beispielsweise jedes Jahr tausende von Kolbenenten, die zum Teil extra aus Russland angeflogen kommen. Diese Vögel sind oft nicht oder nur wenig an menschliche Störungen gewöhnt. Zudem sind viele Wasservögel während der Mauser sehr anfällig, weil sie aufgrund des fehlenden Gefieders nicht einfach wegfliegen können.
Der LBV bittet daher alle Gäste an den Seen im Landkreis um Rücksichtnahme. „Bitte meiden sie Ansammlungen von Wasservögeln und halten Sie Abstand zu Naturschutzgebieten und Uferbepflanzung“. Bei Fragen und Unsicherheiten gibt der LBV gern Informationen und Tipps.

„Knigge“ für Wassersportler

„Jeder, der die Natur für sein Hobby nutzt, trägt ihr gegenüber auch eine Verantwortung“ so Bull.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, gibt der LBV schon jetzt Tipps für den naturverträglichen
Besuch am See:
Freiwilliger Verzicht auf SUP zur Vogelzugzeit im Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende
März.
Ganzjährig einen großen Abstand von mindestens 300 Metern zu Vogelansammlungen
einhalten
Nur bestehende Einstiegsstellen in Gewässer nutzen, wie Häfen, Badestrände und Slipanlagen
Abstand halten zu Naturschutzgebietsgrenzen, Winterruhezonen, Flachwasserbereichen
und Schilfgürteln.
Informieren Sie sich im Vorfeld eines Ausfluges über Schutzgebiete und Befahrungsregeln
am Zielort


Sommerfest im Freilandmuseum

Ernte- und Handwerksarbeiten in allen Baugruppen

Ernte- und Handwerksarbeiten in allen Baugruppen werden gezeigt. Foto: Freilandmuseum Kemmerer


Mit Musik aus den 1980er und 1990er Jahren startet das Fränkische Freilandmuseum in das Sommerfest-Wochenende. Zum Auftakt spielt DJ Klaus Heinrich am Freitagabend, 21. Juli ab 20:00 Uhr am Biergarten des „Wirtshauses zur Krone“ an Kulthits der zwei Jahrzehnte. Am Samstag, 22. Juli und Sonntag, 23. Juli herrscht dann anlässlich des Sommerfestes betriebsames Treiben auf den Feldern und in den Werkstätten des Museums, es gibt offene Mitmach-Programme und Führungen. Ausdauer und Muskelkraft sind gefragt, bis das Heu von den Wiesen eingeholt ist, mit welchen Anstrengungen das Einholen der Ernte früher verbunden war, erleben die Besucherinnen und Besucher beim Sommerfest mit.
Mit deutlich weniger Handarbeit ging das Dreschen einher, wenn die Dreschmaschine von der Lokomobile angetrieben wird, eine Technik die regelmäßig beim Sommerfest begeistert. An beiden Festtagen kann zudem unter anderem dem Bogenbauer und dem Sattler über die Schulter geschaut
werden, auch werden alte Handarbeitstechniken gezeigt. Darüber hinaus können sich Interessierte in der Scheune aus Mailheim einen Eindruck verschaffen, wie die Innenausstattung für die Synagoge aus Allersheim Form annimmt oder direkt an der Synagoge beim Verputzen zusehen.
Allerlei Leckereien entstehen derweil in den Backöfen aus Haidling und Oberzettlitz, so lange der Vorrat reicht, gibt es Bauernbrot, Blootz und Kuchen.
Eine Mitmachaktion der besonderen Art ist während des Sommerfestes in der Baugruppe Mittelalter zu erleben: Das Museum zeigt, wie traditionelle Strohschauben, die zum Decken des Firstpfostenhauses vorgesehen sind, von Hand gebunden werden, die Besucherinnen und Besucher können hier mit anpacken. Zusätzlich kann das Sommerfest Anlass sein, den drei laufenden Sonderausstellungen im Museum beziehungsweise im Museum Kirche in Franken einen Besuch abzustatten.

Kleinprojeke werden gefördert

Landrat auf Ortsbesuch in Hohentrüdingen

Trafen sich zu einem Ortstermin: Helmut Däubler vom Obst- und Gartenbauverein Hohentrüdingen, LAG-Managerin Lena Deffner, Landrat Manuel Westphal und Heidenheims Bürgermeisterin Susanne Feller.


Durch das LEADER-Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“ werden im Gebiet der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Altmühlfranken vielfältige Kleinprojekte finanziell unterstützt.
Landrat und LAG-Vorsitzender Manuel Westphal stattete nun dem Obst- und Gartenbauverein Hohentrüdingen einen Besuch ab. Dieser hatte im Frühjahr dieses Jahres auf dem eindrucksvollen Kirchturm ein Fernrohr installiert, welches eine Förderung über den Kleinprojektefonds erhalten hat.
Die Initiative dafür stammt von Heidenheims zweitem Bürgermeister Gerhard Neumeyer. Die Burg Hohentrüdingen war eine der größten mittelalterlichen Burganlagen in der Region um Gunzenhausen, erstmals erwähnt 1129. Der Bergfried liegt markant auf einer Anhöhe, ist frei zugänglich und die wichtigste Sehenswürdigkeit in dem Heidenheimer Ortsteil.
Von dort aus hat man einen einmaligen Ausblick in den Hahnenkamm, auf den Hesselberg und ins Ries. Bei Föhnlage reicht der Blick sogar bis zu den Alpen. Mit dem installierten Fernrohr wurde nun eine zusätzliche Attraktion geschaffen, insbesondere auch um Führungen aufzuwerten und interessanter zu gestalten.
In Zukunft sollen dann sogenannte „Führungen mit Weitblick“ angeboten werden, um vom Turm aus unter anderem die geschichtliche Entstehung des Hahnenkamms und des Rieskraters Kindern und Jugendlichen sowie Schulklassen, aber auch interessierten Wanderern und sonstigen Besuchern zu vermitteln.
Eine ähnliche Maßnahme wurde in Hechlingen, ebenfalls vom Obst- und Gartenbauverein, umgesetzt. Dort wurde nahe der Katharinenkapelle auf dem Kappelbuck ein Fernrohr aufgestellt.
Zu Jahresbeginn startete die LAG einen Förderaufruf für „Unterstützung Bürgerengagement“. In der Steuerkreis-Sitzung im April standen schließlich 20 Einzelmaßnahmen zur Beschlussfassung. Somit konnte das gesamte Restbudget gebunden werden. Insgesamt werden über den Fonds 28 Einzelmaßnahmen unterstützt.
„Wir freuen uns, dass wir mit dem Kleinprojektefonds so viele Vereine und Initiativen im Gebiet der LAG Altmühlfranken fördern können. Die thematische Bandbreite der Maßnahmen ist sehr vielfältig. Das ehrenamtliche Engagement auf diese Weise wertzuschätzen liegt uns sehr am Herzen. Gegen Jahresende wird es hoffentlich einen neuen Topf geben“, so Landrat Manuel Westphal.
Erst vor Kurzem hatte die LAG Altmühlfranken die Anerkennung für die anstehende LEADER-Förderperiode erhalten. Die Förderrichtlinie soll noch im Juli veröffentlicht werden, so dass dann voraussichtlich ab Herbst neue LEADER-Projekte auf den Weg gebracht werden können. Bei Ideen können gerne Carolin Tischner oder Lena Deffner von der LAG-Geschäftsstelle unter 09141 902-193 oder -194 kontaktiert werden.


Bisher 51 Teams beim Radeln

Zwischenbilanz des Stadtradelns nach einer Woche


Seit dem 2. Juli 2023 ist das diesjährige STADTRADELN in vollem Gange. Es wird Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Bis jetzt sind in 51 Teams insgesamt 634 Radlerinnen und Radler unterwegs, um am Ende möglichst viel CO² einzusparen. Mittlerweile wurden 72.320 Kilometer zurückgelegt und damit rund 12 Tonnen CO² eingespart. Ein tolles Ergebnis, auf das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Recht stolz sein können. Gefahrene Kilometer können innerhalb von sieben Tagen im km Buch auf www.stadtradeln.de/gunzenhausen oder per STADTRADELN-App eingetragen werden. Der diesjährige STADTRADELN-Zeitraum läuft in Gunzenhausen noch bis zum 22. Juli 2023. Das Tolle: Wer noch mitradeln möchte, kann sich unter www.stadtradeln.de/gunzenhausen kostenlos registrieren, einem Team beitreten und dann auch für den Klimaschutz in die Pedale treten.
Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das STADTRADELN in der Stadt Gunzenhausen ist Sabine Sauer. Sie steht unter der Telefonnummer 09831/508-111 oder per E-Mail unter gunzenhausen@stadtradeln.de gerne zur Verfügung. Informationen rund um die bundesweite Aktion STADTRADELN erhalten Sie unter www.stadtradeln.de

Eigene Stärken bewusster herausstellen


Regionale Wertschöpfung bei Energie, beim Stein und im Tourismus


In einer öffentlichen Arbeitskreissitzung im Rahmen der Neuaufstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes Altmühltal in Alesheim wurde eine bisher noch zu geringe regionale Wertschöpfung bei der Energienutzung, bei veredelten Steinprodukten und auch im Bereich des Tourismus als künftige Herausforderungen angesehen. In der von Franziska Burlefinger vom Büro „Herb und Partner“ moderierten Sitzung wurden aber auch die enormen Schwierigkeiten analysiert, die hier bisher einer Verbesserung der Situation im Wege gestanden haben. Aber alle Beteiligten waren sich einig, dass die dafür investierten Anstrengungen es wert sind, konkreter in Angriff genommen zu werden.

Bei der Nutzung der erneuerbaren Energien werden aktuell bereits weitreichende Aktivitäten gebündelt, um z.B. Wind-, aber auch Fotovoltaik-Standorte interkommunal zu sichern und dabei vor allem den Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten einzuräumen, sich hier selbst wertschöpfend einzubringen. Denn nichts erregt derzeit die Gemüter in den Dörfern mit Energienutzungspotenzialen aktuell mehr, als das Interesse externer Dienstleister sich mit hohem Kapitaleinsatz Flächen zu sichern, die später einer regionalen Wertschöpfung nicht mehr zur Verfügung stehen. Die hier neu entstehenden interkommunalen Bündnisse zwischen Kommunen und der an Zukunftsperspektiven ihrer Heimat interessierten Bürgerschaft eröffnet jetzt Potenziale für die Stärkung des ländlichen Raums. Alle beteiligten Akteure waren sich einig, dass diese Chance nun unbedingt genutzt werden muss, um die Dörfer vital zu erhalten und weiterhin hohe Lebensqualität zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang erlangen auch die in einigen Kommunen schon errichteten Nahwärmenetze eine wachsende ökonomische Bedeutung, die aber auch für einen konstruktiven Zusammenhalt in den Dorfgemeinschaften beitragen. Und letztlich kann auch die Sichtbarmachung heimisch erzeugter regionaler Energie dazu beitragen, dass für dieses Produkt dann auch im Altmühltal eine gezielte Nachfrage entsteht. Wenn es gelingt, die regional erzeugte Energie auch über einen regionalen Anbieter nachvollziehbar als solche zu identifizieren, können Energiekundinnen und -kunden überhaupt erst einmal die ja heute überall mögliche Entscheidung treffen, woher sie diese tatsächlich beziehen möchten. Diese Energie-Thematik wird daher eine zentrale Rolle bei der Neuaufstellung des ILE-Konzeptes Altmühltal spielen.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation bei der regionalen Wertschöpfung im Bereich der heimischen Steinindustrie. Denn dieser regional in teilweise weltweit geschätzter Qualität vorhandene Rohstoff befindet sich im Besitz etlicher Privat-Unternehmen. Und diese verfolgen mitunter Produkt- und Vermarktungsstrategien, die nicht zwingend nur auf regionale Wertschöpfungspotenziale setzen. Aber weil mit der abbauenden und verarbeitenden Steinindustrie zahlreiche Arbeitsplätze gesichert und darüber auch Steuereinkünfte generiert werden, muss die Anerkennung dieses Wirtschaftszweiges in der Region deutlich verbessert werden. Mit dem Zusammenschluss der „5 steinreichen Gemeinden“ wurde zwar ein interkommunaler Anfang gemacht, aber es fehlen nach wie vor umfassende Impulse zur Wertschätzung der Steinindustrie im öffentlichen Bewusstsein der Region. Es wird daher ein Ziel des fortzuschreibenden ILE-Konzeptes sein, dass in den weiteren Diskussionen hier für zukunftsfähige Lösungsansätze definiert werden.

Dies gilt auch für den Aufbau buchungsfähiger touristischer Produkte, denn das ist der in der Region liegende Schwerpunkt von Aktivitäten für eine bessere regionale Wertschöpfung aus dem Tourismus, während alle Vermarktungs- und Vertriebskompetenzen bei den jeweiligen Tourismus-Destinationen liegen. Und die erst jüngst erfolgte Gold-Auszeichnung von Meinheim als Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat ja das Potenzial der Region an diesem Fall nochmals nachdrücklich unterstrichen. Daher soll eine Inwertsetzung von „Golddörfern“, aber auch die in der Steinindustrie liegenden Potenziale in der kommenden Arbeitskreissitzung für die ILE-Fortschreibung nochmals aufgegriffen werden.
Diese Versammlung ist wieder offen für alle interessierten Akteure aus der Region und findet am
Montag, 17. Juli um 19:30 im „Moarhof“ in Dittenheim, Windsfeld 10 statt.


DIETER POPP