Archiv: Allgemein

Kunst „to go“

Eröffnung des Gunzenhäuser Skulpturenwegs

v.l.n.r.: Initiator Holger Johannes Pütz-von Fabeck, 1. Vorsitzender Stadtmarketing Gunzenhausen e.V., Alexander Herzog, Stadtbaumeisterin Simone Teufel, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz; die Skulptur in der Mitte ist das „Wassermännchen“ von Künstler Herbert Deiss.)


Kunst muss berühren und ruft bei der Betrachtung bestenfalls starke Emotionen hervor. Kunst muss aber auch wirken und dafür braucht es den passenden Rahmen sowie einen geeigneten Standort. So gut, so Theorie, aber was gilt, wenn mehrere außergewöhnliche Kunstwerke installiert und der Öffentlichkeit präsentiert werden sollen? Die Antwort: Es braucht eine ausgeschilderte, niedrigschwellige Kunstmeile, eine barrierefreie Strecke, auf der sich ohne Druck mit Kunst auseinandergesetzt werden kann. Daher rufen wir „Vorhang auf für den Gunzenhäuser Skulpturenweg!“ Das vielversprechende Gemeinschaftsprojekt von Stadt Gunzenhausen, Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. und Citymanagement wurde vor kurzem offiziell auf Höhe der Altmühlpromenade eingeweiht.
„Mehr als 30 Bewerbungen von renommierten Künstlerinnen und Künstlern haben wir als Reaktion auf unseren ausgeschriebenen Wettbewerb „SEE – STADT – SKULPTUR“ erhalten, erklärt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Nach intensiven Auswahlgesprächen haben wir uns für acht außergewöhnliche Entwürfe entschieden. Wir wollten eine gute Mischung an Materialien, dazu sollten die Kunstwerke die Nähe Gunzenhausens zum Altmühlsee thematisieren. Ich finde, uns ist ein einzigartiger Mix aus Ästhetik und Kunst gelungen, der zu einer familienfreundlichen Entdeckungsreise an der frischen Luft einlädt.“ Ab sofort können Kunstfans, Neugierige und Entspannungssuchende von der Promenade Richtung Altmühlsee flanieren und einzigartige Skulpturen als Kunst to-go genießen.
Der Aschaffenburger Herbert Deiss hat ein „Wassermännchen“ beigetragen, der Ornbauer Künstler Johannes Vetter einen „Stolperer“ und Christian Roesner aus dem Nürnberger Raum eine „Kuh im Boot“. „Die unterschiedlichen Skulpturen sind aus robusten Materialien wie Stein, Bronze oder Eisen hergestellt“, erläutert Jeanette Holzschuh vom Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. „Auf diese Wetterresidenz haben wir großen Wert gelegt, immerhin soll die Gunzenhäuser Kunstmeile überdauern und bestenfalls auch das nächste Stadtjubiläum erleben.“
Die Amsterdamerin Stephanie Rhode ist mit ihrem „Am und unter dem Tisch“ entlang des Skulpturenwegs vertreten, Claudia Endres aus Altdorf mit „Faro“ und die Nürnbergerin Michaela Biet mit einem „Seestern“. Die weiteren Künstler sind Wladimir Barantschikov aus Gunzenhausen und Raphael Graf aus Eichstätt/Schernfeld. Während sich der Lokalmatador mit einem mehr als zwei Meter breiten Element mit der Bezeichnung „Entsprungen“ verewigt hat, thront Grafs Kunstwerk „Auge“ als buchstäbliche Form an den Ufern des Altmühlsees und bildet dort den vorläufigen Abschluss des Gunzenhäuser Skulpturenwegs. Denn wer weiß: Vielleicht führt der Weg eines Tages weiter entlang des Sees.
Initiiert wurde der Skulpturenweg von Rechtsanwalt Holger Johannes Pütz-von Fabeck, Partner der Kanzlei meyerhuber rechtsanwälte partnerschaft mbb in Gunzenhausen. Es handelt sich um ein gefördertes Projekt im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). Außerdem haben sich zahlreiche regionale Unternehmen und Gunzenhäuser Familien großzügig als kunstaffine Sponsoren an der Entstehung der Werke beteiligt. Namentlich sind dies die Familie Streckel/McDonalds Fränkisches Seenland, die Bosch Gruppe, die VR-Bank Mittelfranken Mitte eG, RF Plast GmbH, Ossberger GmbH + Co. KG, REMA Fügetechnik GmbH, Zweirad Gruber GmbH, die VR Band im südlichen Franken eG, Christa & Jochen Loos sowie Bianca & Stefan Bauer. Ein Dank gebührt auch der Stadt Gunzenhausen, hier u.a. dem Bauamt für die Installation der Sockel und der Ertüchtigung von Standorten. Weiterführende Informationen zum Skulpturenweg erhalten Sie auf der Internetseite ingunzenhausen.de/skulpturenweg.html

Originalkarten vom Krieg

Neues Buch im Theiss-Verlag erschienen

Der Zweite Weltkrieg wurde in Eurasien ausgetragen, Nordafrika und im asiatisch-pazifischen Raum. Was aber wussten die Politiker und Militärs von diesen riesigen Räumen, die sie verteidigen oder erobern wollten? Was wusste Feldmarschall Rommel von der nordafrikanischen Wüste? Was wussten die Bomberpiloten von ihren Zielgebieten, von Hamburg, Rotterdam oder Pearl Harbor? Und wie konnte die jeweilige politische Führung ihre geostrategischen Ziele der eigenen Bevölkerung verständlich machen? Es ist fast unmöglich, Verlauf und Ereignisse des Zweiten Weltkriegs ohne die Möglichkeiten und Probleme der Karten zu verstehen. Und: Propagandakarten wurden selbst zur Waffe, im Kampf um die Zustimmung der Bevölkerung. Jeremy Black, einer der bedeutendsten Militär- und Kartographiehistoriker, wählt aus den unvergleichlichen Beständen der British Library absolut ungewöhnliche, faszinierende, zum Teil noch nie gedruckte Karten aus: Seekarten und Karten für den Luftkrieg, Aufmarschpläne, Propagandakarten. Die deutsche Übersetzung seines Buches erscheint am 8.9.2023 unter dem Titel „Der Zweite Weltkrieg in 100 historischen Originalkarten“ bei wbg Theiss.

Jeremy Black: „Der Zweite Weltkrieg in 100 historischen Originalkarten„, 256 Seiten, ISBN 978-3-8062-4613-1, wbg Theiss, 50,00 Euro. Erscheint am 8. September 2023.

Der Zweite Weltkrieg wurde in Eurasien ausgetragen, Nordafrika und im asiatisch-pazifischen Raum. Was aber wussten die Politiker und Militärs von diesen riesigen Räumen, die sie verteidigen oder erobern wollten? Was wusste Feldmarschall Rommel von der nordafrikanischen Wüste? Was wussten die Bomberpiloten von ihren Zielgebieten, von Hamburg, Rotterdam oder Pearl Harbor? Und wie konnte die jeweilige politische Führung ihre geostrategischen Ziele der eigenen Bevölkerung verständlich machen? Es ist fast unmöglich, Verlauf und Ereignisse des Zweiten Weltkriegs ohne die Möglichkeiten und Probleme der Karten zu verstehen. Und: Propagandakarten wurden selbst zur Waffe, im Kampf um die Zustimmung der Bevölkerung. Jeremy Black, einer der bedeutendsten Militär- und Kartographiehistoriker, wählt aus den unvergleichlichen Beständen der British Library absolut ungewöhnliche, faszinierende, zum Teil noch nie gedruckte Karten aus: Seekarten und Karten für den Luftkrieg, Aufmarschpläne, Propagandakarten.
Die deutsche Übersetzung seines Buches erscheint am 8.9.2023 unter dem Titel „Der Zweite Weltkrieg in 100 historischen Originalkarten“ bei wbg Theiss.
Jeremy Black: „Der Zweite Weltkrieg in 100 historischen Originalkarten„, 256 Seiten, ISBN 978-3-8062-4613-1, wbg Theiss, 50,00 Euro. Erscheint am 8. September 2023.
 
ET: 8. September 2023
 
 

Auftritt der Schützenkapelle Meinheim

Fortsetzung der Gunzenhäuser Sommerkonzerte 2023


Chapeau Meinheim! Das schmucke Kleinod am Fuße des Hahnenkamms ist nicht nur frischgebackenes Gold-Dorf (Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“), sondern auch Hüter der Steinernen Rinne und Heimat der Schützenkapelle Meinheim. Diese spielt sich seit mehr als einem Vierteljahrhundert in die Herzen von Blasmusikfans. Die Grenzen des Altmühltals hat der gute Ruf längst passiert, so ist die Schützenkapelle mittlerweile weit über die Grenzen der Region hinaus als „erstklassige Kapelle“ bekannt. Wichtig ist und bleibt die musikalische Vielfalt und so spielen sich die sympathischen Musikerinnen und Musiker durch böhmisch-mährische Stücke, launige Polkas, fetzige Märsche und tanzbare Walzer. Am Mittwoch, 26. Juli 2023, ist die Schützenkapelle Meinheim im Rahmen der Gunzenhäuser Sommerkonzerte im Falkengarten zu Gast.
Der Eintritt zum Sommerkonzert mit der Schützenkapelle Meinheim ist kostenlos. Beginn ist um 19 Uhr, das Ende für 22 Uhr geplant. Bitte beachten Sie, dass keine Platzreservierungen vorgenommen werden. Nähere Informationen zu den Sommerkonzerten erhalten Sie auch auf der Internetseite www.gunzenhausen.info, unter der Telefonnummer 09831/508 109 oder per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de. kh/Foto: Klaus Heger

Durstigen Bäumen helfen

Stadt Gunzenhausen appelliert an die Bürger

Bekanntlich stört´s die deutsche Eiche wenig bis überhaupt nicht, wenn sich eine Sau an ihr reibt. Was ihr und allen anderen Bäumen allerdings massiv zusetzt, sind hohe Temperaturen und längere Trockenperioden. Dabei ist es egal, ob die Pflanze im heimischen Garten oder auf öffentlichem Grund steht – Natur braucht Wasser, und wenn es mit der Versorgung von oben nicht zuverlässig klappt, sollten wir Menschen aktiv unterstützen.
„Andauernde Hitze stresst nicht nur uns Menschen, sondern belastet auch die Bäume“, erklärt Stadtbaumeisterin Simone Teufel. „Spätestens wenn sich die Blätter einrollen oder gar abgeworfen werden, braucht es dringend Wasser. Unser städtischer Bauhof ist täglich mit Wassertanks unterwegs und gießt Pflanzen auf öffentlichem Grund. Allerdings reicht die Versorgung nicht immer aus. Gerne können Sie uns unterstützen und Bäumen, beispielsweise vor dem eigenen Grundstück, durch Gießen unter die Äste greifen. Die Pflanzen freuen sich über jeden Tropfen Wasser!“
Bauliche Veränderungen dürfen nicht vorgenommen werden, auch Unterpflanzungen sind nicht zulässig. „Nutzen Sie im besten Fall nicht benötigtes Brauch- oder Regenwasser“, appelliert Simone Teufel. „Und keine Angst – Bäume können nicht übergossen werden. Durch Ihre Gießhilfe unterstützen Sie uns aktiv beim Erhalt der Bäume und leisten damit einen kleinen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz vor Ort in Gunzenhausen.“

Glücksbringer alle ausgeflogen

Neues Rekordjahr bei Meister Adebar

Die Berolzheimer Störche haben einen herrlichen Rundblick.


Der Klapperstorch hat’s gut in unserem Landkreis. Mehr als 90 Jungvögel sind in diesem Jahr erfolgreich großgezogen worden und treten schon bald ihren Weg in den Süden an. Mit mittlerweile 48 besetzten Horsten im Landkreis wächst die Zahl der Weißstorchbrutpaare weiter.

Schon seit 1984 begleitet die LBV-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen den Weißstorch und dessen Schutz. Dank der Unterstützung der ehrenamtlichen Storchenschützer konnte das in den 80ern ins Leben gerufene bayernweite Artenhilfsprogramm mittlerweile beendet werden. Erfolgreich. Ein großer weiß-schwarzer Vogel mit geradem Hals im Flug? Was könnte das sein? Natürlich, der Weißstorch. Gerade kann man den bekannten Kulturfolger wieder vielfach im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen beobachten. Denn Meister Adebar, wie der Weißstorch im Volksmund auch häufig genannt wird, hat sich hier prächtig erholt und zeigt wieder ein Jahr mit steigenden Jungvogelzahlen. Über die Jahre ist die Zahl der Brutpaare stetig gestiegen. Allein 48 Horste wurden in diesem Jahr bezogen. Als Horst bezeichnet man beim Storch und anderen Großvögeln wie z.B. Adlern ihr Nest. In 38 Fällen konnte mit Erfolg gebrütet werden. Somit stehen derzeit mehr als 90 Jungvögel auf eigenen Beinen und sammeln sich bald für ihren ersten Flug in Richtung Süden. Ab Herbst steht für die meisten unter ihnen der lange Flug in den Süden an. Schon ab Juli und August sammeln sich die jungen Weißstörche in großen Schwärmen. Entlang der Altmühlwiesen können diese gut beobachtet werden. Mehrheitlich fliegen unsere bayerischen Weißstörche über die Westroute nach Spanien, einige auch noch weiter in den Süden. Viele bleiben heute aber auch schon in Spanien, da sie dort gute Bedingungen finden. Zudem gibt mittlerweile auch Weißstörche, die bei uns überwintern.
Zu den 90 Jungstörchen aus diesem Jahr kommen mittlerweile noch um die 100 Altstörche, welche im Landkreis ihre Heimat gefunden haben. Dem Weißstorch ging es jedoch nicht immer so gut. 1988 hatte der Weißstorch seinen Tiefstand von nur 58 Brutpaaren in ganz Bayern erreicht. Schon 1984 wurde wegen es starken Bestandsrückganges deshalb das bayernweite Artenhilfsprogramm Weißstorch ins Leben gerufen. Hier engagieren sich seither viele Ehrenamtliche des LBV im Auftrag des Landesamtes für Umwelt für den Arterhalt des markanten Charaktervogels. Lebensräume wurden verbessert, Kunsthorste errichtet. Mit großem Erfolg. Seit 2017 ist das Programm beendet. Die Art konnte sich binnen 30 Jahren wieder erholen.
Für die Nester sind bayernweit rund 300 ehrenamtliche LBV-Horstbetreuer zuständig. Sie pflegen bei Bedarf die Horste, behalten die Brut im Auge, notieren Wieder- und Neubesiedelungen und zählen regelmäßig den Vogelbestand. Einer davon ist Bernhard Langenegger von der LBV-Kreisgruppe. Neben seiner Tätigkeit als Horstbetreuer zudem noch als Storchenberinger tätig, dokumentiert er Jahr für Jahr die Brutzahlen der ansässigen Störche. Jedes Jahr wieder werden die bekannten und neu errichteten Horste besucht. Mit Unterstützung der regionalen Feuerwehren werden per Drehleiter die Nester sicher erreicht. Oben werden die Jungen gezählt und beringt. Durch kleine Ringe, die oberhalb des sogenannten Tarsalgelenks angebracht werden, kann die Herkunft der Störche und der weitere Lebensweg verfolgt werden.
Keine neuen Kunsthorste mehr nötig: Dem Weißstorch wieder mehr Raum in unserer Landschaft zu lassen, beflügelt die natürliche Entwicklung der Art, wie man an ihrem natürlichen Brutverhalten sehen kann. Ihrer Natur nach brüten Weißstörche wie der nahverwandte Schwarzstorch meist auf Bäumen, gelegentlich auch auf Felsen, wie Paare aus Treuchtlingen oder auch Muhr am See zeigen. Immer mehr Nester werden wieder in Bäumen gebaut. „Diesen Weg zurück zu ihrem natürlichen Brutverhalten wollen wir unterstützen und stellen daher keine Kunsthorste mehr auf,” sagt Bernhard Langenegger, Storchenbeauftragter der LBV-Kreisgruppe.
Wachsende Zahl der Störche als Problem im Wiesenbrüterschutz? Immer wieder erreichen den LBV in den letzten Jahren auch Anfragen zum Thema: Storch und Wiesenbrüterschutz. „Wir freuen uns sehr über diese Anfragen, weil es zeigt, dass die Menschen da draußen aufpassen und mehr Aufmerksamkeit für unsere Natur vorhanden ist!“, berichtet Sebastian Amler, der Vorsitzende des LBV im Landkreis. „Als Opportunist nimmt der Storch alles an Nahrung, was er vor seinem Schnabel findet und klein genug für ihn ist. Normalerweise Mäuse, Würmer, Insekten. Es können aber auch mal Amphibien, Fische, Aas oder, wenn sie vor seinem Schnabel sind, auch Vogelküken sein“, „Wir gehen derzeit jedoch nicht davon aus, dass die steigenden Brutzahlen der Störche einen erheblichen Einfluss auf unsere Wiesenbrüter haben“, so Amler. Wiesenbrüter, wie Kiebitz und Brachvogel haben Abwehrmechanismen. Altvögel greifen tagaktive Feinde an, wenn sie Gelege oder Küken zu nahekommen, auch Störche. Die Küken ducken sich weg. Die Probleme unserer Wiesenbrüter finden sich vor allem in anderen Bereichen, wie der fehlenden Nässe, der Zunahme von Gehölzen und Schilf, nachtaktiven Prädatoren, Störungen durch den Menschen und der abnehmenden Vielfalt der Wiesen. „Wir werden das Thema aber weiter im Blick behalten!“, versichert Storchenfachmann Langenegger, der selbst auch im Wiesenbrüterschutz aktiv ist.


Neuer Mann am Steuer

Gunzenhäuser Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH mit neuer Leitung

Er leitet die MVG Gunzenhausen: Stefan Dietz.


Stefan Dietz hat zum 1. Juli 2023 die Geschäftsführung der Gunzenhäuser Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH (MVG) übernommen. Als neuer Mann am Steuer des 100%igen-Tochterunternehmens der Stadt Gunzenhausen wird er künftig u. a. die Weichen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Weiterentwicklung des ÖPNV in der Altmühlstadt stellen. Als weitere Projekte stehen die digitale Transformation und die Ausrichtung des umgebauten Bahnhofs als regionale Mobilitätsdrehscheibe ganz oben auf seiner To-Do-Liste. Die vergangenen zehn Jahre verantwortete er als Führungskraft das VAG-Forderungsmanagement und begleitete verschiedenste Projekt.
„Mit Stefan Dietz haben wir einen ausgewiesenen Fachmann für unsere MVG gewinnen können“, betont Erster Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Karl-Heinz Fitz. „Er kennt alle für uns relevanten Verkehrsthemen aus dem FF, hat klare Vorstellungen von künftigen Mobilitätsentwicklungen, vergisst mit toleranter Rücksicht auf den ländlichen Raum aber auch klassische Verkehrserfordernisse nicht. Sein riesiger Erfahrungsschatz, seine fachliche Expertise, aber auch seine Offenheit neuen Projekten gegenüber, wird Gunzenhausen als Mobilitätsdrehscheibe im Fränkischen Seeland maßgeblich voranbringen.“
Stefan Dietz hat eine beachtliche Karriere hingelegt. Angefangen als klassischer Busfahrer in der Frankenmetropole Nürnberg hat er das „Verkehrsgeschäft“ von der Pike auf gelernt. Diverse Fort- und Weiterbildungen qualifizierten ihn nach und nach für höhere Aufgaben, über Gruppenleiterpositionen stieg er bis zur Führungsverwaltungskraft innerhalb der Nürnberger Verkehrsbetriebe auf. Zudem ist er im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, dem VDV, seit mehr als zehn Jahren für diversen Weiterbildungsthemen zuständig. Ehrenamtlich engagiert er sich als Vorsitzender der IHK Nürnberg für Mittelfranken als Vorsitzender des Prüfungsausschusses zum geprüften Fachwirt für Personenverkehr und Mobilität. In Gunzenhausen bringt er sein Know-how nun in die Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH ein, ein Projekt, das ihn sichtlich begeistert. Das Steuer der MVG übernimmt er aus den Händen des Geschäftsführer-Duos Klaus Stephan und Harald Gebhardt.
„In Gunzenhausen sehe ich großes Potential, um die Verkehrswende auf regionaler Ebene sinnvoll und effektiv umzusetzen“, betont der neue Geschäftsführer. „Wir möchten den ÖPNV im Einzugsgebiet nachhaltig entwickeln und innerhalb des Landkreises eine Vorreiterstellung einnehmen. Davon profitiert nicht nur die Altmühlstadt als Mobilitätsdrehscheibe, sondern letztendlich die ganze Region. Ich habe hier eine tolle Gelegenheit vorgefunden und freue mich auf die vielfältige Aufgabe. Gunzenhausen schätze ich als offene Stadt, die sich ihrer Traditionen bewusst, daneben aber auch offen für Neues ist.“
Nähere Informationen zur MVG und zum ÖPNV in der Stadt Gunzenhausen erhalten Sie auf der Homepage www.gunzenhausen-mobil.de. Für Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstverständlich auch telefonisch unter der 09831/51 69 00 gerne zur Verfügung. Per E-Mail ist das Kundencenter unter info@mvg-gun.de zu erreichen.

Eine tolle Rathausatmosphäre

Bürgermeister KH Fitz präsentierte Rathaus nach seiner Sanierung

Das von der Künstlerin Kerstin Kassel gestaltete Mobile schmückt den lichten Innenhof.

Schon lange war der Umbau und die Sanierung des Rathauses am Marktplatz ein Thema in den politischen Gremien, aber so richtig in Gang gekommen ist das Projekte erst vor vier Jahren. Karl-Heinz Fitz ist den Umbau mit Energie angegangen. Die Barrierefreiheit war ihm ein wichtiges Anliegen, zudem sollten die Mitarbeiter im Winter nicht frieren und im Sommer nicht schwitzen müssen. Deshalb wurde eine moderne Klimaanlage eingebaut. Auch die Arbeitszimmer der Mitarbeiter bekamen ein neues Format. Der frühere Sitzungssaal ist jetzt ein schön eingerichteter Sozialraum.

Billig war der Umbau nicht. 3,4 Millionen Euro hat er gekostet, wobei nur 600000 Euro an Zuschüssen geflossen sind. Die im Stadtrat vertretenen Fraktionen waren sich immer im Ziel einig, nur im Vorgehen gab es manchmal unterschiedliche Positionen. Die „Salamitaktik“ wurde kritisiert. Aber beim Umbau eines alten Hauses treten häufig Probleme auf, die auf dem ersten Blick nicht so deutlich zu erkennen sind. So war es auch in diesem Fall.

Stadtbaumeistern Simone Teufel überrreichte Bürgermeister KH Fitz den symblischen Hausschlüssel. Das Zeremoniell begleitete auch „Gunzo“, der das 1200jährige Stadtjubiläum begleitet. Fotos: Falk

Letztlich hat die Stadt nicht nur ein „neues“ Rathaus geschaffen, sondern damit auch einen Beitrag zu „Kunst am Bau“ geleistet.  Der Street-Art-Künstler Momoshi war er erste, der sich verwirklichen konnte, indem er für das Foyer mit kräftigen Farben ausgestaltete. Jedenfalls gefällt das Blasturmmotiv den meisten Besuchern. Überrascht treten sie jetzt in das Rathaus ein, denn dessen Himmel hängt zwar nicht voller Geigen, aber immerhin sind es farbige Mobile, die den Lichthof schmücken. Die Künstlerin Kerstin Kassel hat die Gunzenhäuser Geschichte auf ihre Art interpretiert. 123 neonbunte Plastiktäfelchen tänzeln in der Luft. Sozusagen am silbernen Faden hängen übrigens auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Stadtbaumeisterin Simone Teufel und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer.

Die Gunzenhäuser dürfen stolz sein auf ihr neu gestaltetes Rathaus, zu dem auch der neue Rathaushof gehört. Er ist kein verkappter öffentlicher Parkplatz mehr für jene, die mal schnell der Verwaltung einen Besuch abstatten müssen, sondern ein schön aussehender Bereich mit vielen Fahrradständern. Sie sollen schließlich signalisieren: Seht her, wir sind eine fahrradfreundliche Stadt!

WERNER FALK

Ansbachs Vergangenheit

Jahresband des Historischen Vereins für Mittelfranken

„Ansbach – Beiträge zur Stadtgeschichte“ nennt sich ganz unspektakulär der Titel des 106. Jahrbuchs des Historischen Vereins für Mittelfranken.  14 Autoren beschäftigen sich mit der Vergangenheit der Stadt, die als geistliches, wirtschaftliches und herrschaftliches Zentrum vor 800 Jahren die Stadtrechte bekommen hat.

Herausgegeben von den Schriftleitern Dr. Daniel Burger und Dr. Wolfgang Rettig sowie von Prof. Georg Seiderer ist das 406 Seiten umfassende Geschichtsbuch eine facettenreiche Darstellung der Stadtgeschichte. Weil er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste, enthalt das 106. Jahrbuch keinen Beitrag mehr von Werner Bürger, der ehemaligen Stadtarchivar von Ansbach und Leiter des Markgrafenmuseums. Der immer bescheidene auftretende Historiker hat drei Jahrzehnte lang den Historischen Verein für Mittelfranken in verantwortlicher Position begleitet. Der 2. Vorsitzende Prof. Georg Seiderer sagt über ihn: „Er gehört zu den besten Kennern der Ansbacher Stadtgeschichte“.

Zu den 14 Autoren zählt auch Dr. Daniel Burger, der sich der Entstehung der Residenzstadt Ansbach widmet. Ernst Rohmer würdigt den Dichter und Juristen Johann Peter Uz. Herbert Schott beschreibt Ansbach als Sitz der Regierung in wechselvollen Zeiten und die Zeugnisse jüdischen Lebens bringt Alexander Biernoth, der Vorsitzende der Frankenbund-Ortsgruppe, in Erinnerung.

WERNER FALK

„Ansbach – Beiträge zur Stadtgeschichte“, 406 Seite, herausgegeben vom Historischen Verein für Mittelfranken,  39 Euro, ISBN 978-3-96049-109-5.

Zu viele Klagen

Go-Ahead steht in der Kritik

Der neue Personenzug schaut super gut aus. Die Fahrgäste, die auf der Strecke Würzburg-Ansbach-Treuchtlingen die Bahn nutzen, sind sich in dieser Meinung einig. Aber das ist es dann schon, denn das britische Unternehmen Go-Ahead, das von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mit dem Personenverkehr auf der Strecke im Dezember 2022 beauftragt wurde, bekommt noch immer viele schlechte Noten. Der Zugverkehr ist nicht pünktlich, noch dazu fallen Züge aus ohne dass die Bahnfahrer in ausreichendem Maße verständigt werden. Stefan Dietz, der neue Geschäftsführer der Gunzenhäuser Mobilitäts- und Verkehrsgesellschaft kritisiert, dass die Mängel im Personenverkehr von Go-Ahead kontraproduktiv sind angesichts der Maßnahmen Gunzenhausens zur Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Die technischen und personellen Probleme sind auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz nicht verborgen geblieben. Er hat die Zustände wiederholt beklagt und Go-Ahaed aufgefordert, für Abhilfe zu sorgen. Ein Bahnfahrer hat seinem Protest freien Lauf gelassen und seine ungeschminkte Meinung am Verkaufsautomaten am Bahnhof Gunzenhausen verewigt. Foto: Falk