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Flüchtlingshilfe wird aufgelöst

Ein herber Verlust für die Region

V.l.n.r.: Veronika Ortega, Dorothee Bucka, Dr. Beate Klepper, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz)


Das Schicksal Flucht kann jeden treffen. Die Gründe dafür können vielfältig sein, Menschen flüchten vor Krieg, vor der Klimakatastrophe oder weil sie am Verhungern sind. In einem Akt von Nächstenliebe nahm Europa in den Jahren 2015 und 2016 Millionen Geflüchtete auf, viele Hundertausende davon kamen in Deutschland an. Das Schicksal der Betroffenen ließ niemanden kalt und es bildeten sich vielerorts engagierte Helferkreise und gemeinnützige Vereine. Die Flüchtlingshilfe Wald ist eine dieser Gemeinschaften, die sich der Menschlichkeit verpflichtet, jahrelang um Geflüchtete in der Region Altmühlfranken kümmerte. In der Stadt Gunzenhausen fanden die Verantwortlichen immer ein offenes Ohr, auf den Austausch folgte gegenseitige Unterstützung. Mitte September 2023 löst sich der Verein nun auf – ein herber Verlust für den Raum Gunzenhausen.
„Die Flüchtlingshilfe Wald ist aus unserer Region eigentlich nicht wegzudenken“, betont Bürgermeister und Ehrenmitglied des Vereins Karl-Heinz Fitz. „Den Flüchtlingen bei der Orientierung im neuen Land zu helfen, ist wesentlich für eine gelungene Integration. Die Kommunen sind hierbei auf die Unterstützung Ehrenamtlicher angewiesen, denn vor allem personell lässt sich diese Aufgabe nicht bewältigen. Die Flüchtlingshilfe Wald hat jahrelang Menschen in Not geholfen und dabei gezeigt, dass es eine ganze Reihe von Bürgerinnen und Bürgern gibt, die sich für andere engagieren wollen. Mich berührt das, denn es zeigt einmal mehr, dass unsere Gesellschaft lange nicht so egoistisch ist, wie sie manchmal gemacht wird. Allerdings kann die Arbeit mit Geflüchteten auch kräftezehrend und herausfordernd sein. Gerade die bedrückenden Schicksale berühren und lassen niemanden kalt. Ich danke der Flüchtlingshilfe Wald für das große Engagement und möchte insbesondere den drei verantwortlichen Damen meine Hochachtung aussprechen. Ich empfinde auch wegen der engen Kontakte und nicht zuletzt des für die Menschen gemeinsam Erreichten eine große Wehmut bei der Auflösung des Vereins. Dennoch habe ich Verständnis für diese Entscheidung. Vielen Dank Dr. Beate Klepper, Dorothee Bucka und Veronika Ortega.“
Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hatte sich der Flüchtlingshilfe Wald e.V. um Menschen mit Fluchterfahrung oder Migrationshintergrund gekümmert. Von Beginn an stand die Integration im Mittelpunkt, durchgeführt wurden unzählige Alphabetisierungskurse und Arbeitsqualifizierungsmaßnahmen, z.B. Gabelstaplerkurse in Zusammenarbeit mit der Gunzenhäuser Firma Huber & Riedel. Hilfe im Alltag war elementar, aber auch die Vermittlung gegenseitigen Respekts und der Austausch von fremden Kulturen. Zeitweise wurden mehr als 800 Geflüchtete von rund 100 Ehrenamtlichen betreut, letztere wurden von der Flüchtlingshilfe Wald geschult, beispielsweise durch Workshops für interkulturelle Kompetenz oder im Rahmen einer Konfliktberatung. „Als Verein haben wir 2015 in den Walder Seestuben angefangen, daher kommt auch der Name Flüchtlingshilfe Wald“, erklärt die scheidende Vorsitzende Dorothee Bucka. „Täglich kamen Flüchtlinge in unserer Region an, daher wuchs unsere Gemeinschaft rasant. Plötzlich waren wir in Gnotzheim, Heidenheim oder Weißenburg aktiv, später dann auch außerhalb des Landkreises in Merkendorf und Ornbau. Unser gelebtes Motto war immer ´Hilfe zur Selbsthilfe und Menschen begegnen Menschen´. Integration steht und fällt mit dem gegenseitigen Austausch.“
Bis zu ihrem Ruhestand war Dorothee Bucka neben der Vereinstätigkeit in der Flüchtlingshilfe Wald in der Freiwilligenagentur altmühlfranken aktiv. Die Agentur unterstützte den Verein bis zum Ausscheiden Buckas finanziell und half bei der Vermittlung zwischen den staatlichen Behörden. Veronika Ortega ist dagegen die gute Seele des Vereins. Nach mehreren Jahrzehnten im südamerikanischen Ausland weiß sie um die Schwierigkeiten des Ankommens. Weltanschaulich neutral suchte sie von Beginn an aktiv den Kontakt und baute Beziehungen auf. Häufig war sie als Sprachvermittlerin im Einsatz, als Referentin sogar bayernweit. „Eine gemeinsame Sprache ist der Schlüssel, daher habe ich nach und nach Unterrichtsmaterialien zum schnellen Deutschlernen erstellt“, erklärt Veronika Ortega. „Die Lernvorlagen aus Schulen waren unserem Denksystem verhaftet, das wollte ich aufbrechen und die Unterlagen der Lebenssituation der Geflüchteten anpassen. Daneben hat mich vor allem das Schicksal geflüchteter Frauen berührt. Wir wollten mit ihnen ins Gespräch kommen und haben beispielsweise in Heidenheim eine offene Nähstube eingerichtet. Jedoch sitzt der Schmerz oft tiefer, als dass ihn unverbindliche Gespräche lösen könnte. Als Führungsriege des Vereins haben wir uns deswegen ständig weiter- und fortgebildet. Ich z.B. habe mich umfangreich mit muslimischer Seelsorge beschäftigt.“
In den letzten acht Jahren setzte die Flüchtlingshilfe Wald zahlreiche Projekte um. Das Café mittendrin war nicht nur ein sozialer Treffpunkt und wichtiger Ort des kulturellen Austauschs, auch Bewerbungstrainings wurden dort durchgeführt. Dagegen war „Möbel mittendrin“, das gemeinsam mit dem Jobcenter angeboten wurde, nicht nur Umzugshilfe, sondern auch Kleiderkammer und eine Bezugsquelle für gute, gebrauchte Möbel. In Kooperation mit dem lagfa Bayern e.V. konzentrierte sich der Verein auf die Sprachvermittlung, bot u.a. Alphabetisierungskurse an, eine Fahrradwerkstatt oder ehrenamtliches Imkern. „Viele Geflüchtete wissen anfangs gar nicht, ob sie in Deutschland bleiben dürfen“, betont Dr. Beate Klepper. „Wir gingen immer mit Toleranz, Offenheit und Verständnis auf die Menschen zu. Bereits während der Coronakrise haben wir die Bezeichnung „Flüchtlingshilfe Wald“ als nicht mehr angemessen empfunden. Es ging nämlich längst nicht mehr um eine Soforthilfe, sondern vielmehr um Begleitung der hier wohnhaften Migranten. Diese haben nach und nach mehr Verantwortung übernommen und waren z.B. als Dolmetscher aktiv.“
Die Pädagogin Dr. Beate Klepper hatte den Vorsitz des Vereins von 2015 bis 2019 inne, die Auflösung des Vereins macht sie und ihre Kolleginnen traurig. „Während der Coronakrise haben wir viele Ehrenamtliche verloren, dazu hat uns der Ukrainekonflikt an die Grenzen des Machbaren gebracht“, erklärt Dr. Beate Klepper. „Wir gehen alle auf die 70 zu und können die vielen Aufgaben nicht mehr leisten. Natürlich wird es weiter eine Flüchtlingshilfe in Gunzenhausen geben, nur eben nicht mehr als Flüchtlingshilfe Wald. So gibt es ein MultiKultiForum, außerdem übernimmt der gemeinnützige Verein ENSOXX viele unserer Aufgaben. Wer bei der Flüchtlingshilfe Wald aktiv war und weiterhin helfen möchte, der kann sich gerne bei ENSOXX melden.“
Auch die Stadt Gunzenhausen bedauert die Auflösung des Flüchtlingshilfe Wald e.V. „Die Jahre über waren wir froh, dass wir die Flüchtlingshilfe als verlässliche Partnerin an unserer
Seite hatten“, betont Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Das große Engagement war nicht selbstverständlich und im großen Chaos des Jahreswechsels 2015/2016 hat die Flüchtlingshilfe mit Bedacht an Lösungen gearbeitet. Wir sind dem Verein zu großem Dank verpflichtet. Ihr Einsatz kam immer von Herzen und die Breite ihrer Aktivitäten war eindrucksvoll. Die Stadtverwaltung hat Sie gerne unterstützt. Für den Verein und seine Arbeit stand immer der Mensch im Mittelpunkt und nicht seine Herkunft.

Digitaler Energienutzungsplan

Vorhaben nimmt in Altmühlfranken Gestalt an

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erstellt mit Unterstützung regionaler Energieversorgungsunternehmen einen landkreisweiten digitalen Energienutzungsplan und nimmt dabei eine Vorreiterrolle in Bayern ein. Landrat Manuel Westphal konnte nun einen Förderbescheid des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie für die Erstellung dieses Plans entgegennehmen.
Ein Energienutzungsplan ist ein strategisches Planungsinstrument, welches seit einigen Jahren Gemeinden, Städten und Landkreisen einen Überblick über die momentane wie auch zukünftige Energiebedarfs- und Energieversorgungssituation gibt. Dafür wird eine Bestandsanalyse der bereits vorhandenen Energieinfrastrukturen und erneuerbaren Energieanlagen im Landkreis durchgeführt sowie die CO2-Bilanz fortgeschrieben. Des Weiteren werden die Potenziale der Energieeinsparung im Gebäudesektor mittels Sanierungs-Szenarien ermittelt. Den Hauptbestandteil des Energienutzungsplans bildet die Potenzialermittlung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien, wie Solar-, Wind-, Wasser- und Bioenergie oder auch Geothermie.
Mit dem digitalen Energienutzungsplan für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen soll eine Grundlage für eine abgestimmte, koordinierte Umsetzung hin zu einer überlegten und nachhaltigen Energieerzeugungs- und Energieversorgungsstruktur geschaffen werden. Der Plan dient zukünftig als übergeordnetes Handwerkszeug bei der Energiewende in den Kommunen. „Mit dem landkreisweiten digitalen Energienutzungsplan bekommen alle Städte und Gemeinden im Landkreis eine Unterstützung bei der Ausweisung von Flächen für erneuerbare Energien sowie bei kommunalen Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Energieeinsparung“, betont Landrat Manuel Westphal die Vorteile für den gesamten Landkreis.
Der Freistaat Bayern fördert die Erstellung von Energienutzungsplänen mit einem Zuschuss von 70 Prozent der Gesamtkosten. Nach öffentlicher Ausschreibung und Zusage der Förderung konnte der Auftrag für die Planerstellung an das Institut für Energietechnik (IfE) GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden vergeben werden.

Energienutzungsplan mit Modellcharakter

Als Nadelöhr bei der Umsetzung kommunaler Energienutzungspläne erweist sich teilweise die begrenzte Aufnahmekapazität der regionalen Stromnetze für Energieerzeugungspotentiale im Bereich der Wind- und Solarenergie. Dies war für den Landkreis Anlass, im Vorfeld der Ausschreibung und Vergabe des Energienutzungsplans, den Untersuchungsrahmen dieser Planung um zwei weitere Themenfelder zu erweitern, um hier unter Berücksichtigung der Aufnahmefähigkeit der Stromnetze und der regionalen Potenziale zur Wasserstofferzeugung ein realistisches Ausbauszenario für die Region entwickeln zu können. Mit fachlicher Beratung und Unterstützung der N-ERGIE als Netzbetreiber wurde hier insbesondere der Untersuchungsrahmen für die Ermittlung der Aufnahmefähigkeit der Stromnetze sowie bestehender Optionen zur Systemflexibilisierung abgesteckt. Auf Basis dieser Vorarbeit wurde dann im vergangenen Jahr von der Klimaschutzmanagerin der Zukunftsinitiative altmühlfranken eine erweiterte Leistungsbeschreibung für die Ausschreibung und Vergabe des landkreisweiten digitalen Energienutzungsplans erstellt und mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium abgestimmt.
Ausschlaggebend für die Erweiterung des Untersuchungsrahmens des Energienutzungsplans war die Erkenntnis, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien besser koordiniert werden muss und auch die Aufnahmekapazität des Stromverteilnetzes sowie die Ausbauplanungen hierfür zukünftig wesentlich besser auf einander abgestimmt werden müssen. Auf Grund des dynamischen Ausbaus vor allem der großen Photovoltaikanlagen droht eine zunehmende Überlastung der bestehenden Stromverteilnetze vor allem in den Sommermonaten und hier zur Mittagszeit, mit der Folge, dass größere Photovoltaikanlagen abgeregelt und kurzfristig vom Netz genommen werden müssen. Dies ist weder wirtschaftlich noch energiepolitisch sinnvoll. Umso mehr Anlagen abgeregelt werden, desto mehr Entschädigungszahlungen fallen für Stromnetzbetreiber an. Das wiederum macht den Strompreis für den Endverbraucher unnötig teurer. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss vorangetrieben werden, allerdings so, dass die Anlagen den erzeugten Strom auch wirklich einspeisen können. Ein unkontrollierter Wildwuchs an Anlagen bringt uns in Hinblick auf die Energiewende nicht weiter! Der Ausbau muss abgestimmt und koordiniert stattfinden. Daher muss die Stromnetzkapazität, der geplante Netzausbau sowie die Speicherung von Stromüberschüssen im Energienutzungsplan zwingend gemeinsam mitgedacht werden“, bringt Landrat Westphal die Bedeutung des ganzheitlichen Ansatzes auf den Punkt.
Ziel des Energienutzungsplans ist, durch eine koordinierte Ausbauplanung den Zubau in Einklang mit dem Netzausbau zu bringen und unnötigen Flächen- und Ressourcenverbrauch zu vermeiden. Durch die detaillierte Betrachtung der Stromnetzkapazitäten können Aussagen über die tatsächliche Aufnahmefähigkeit der Netze getroffen werden. Diese geben Aufschluss darüber, welcher Erzeugungstechnologiemix – beispielsweise aus Windkraft, Photovoltaik, usw. (Sektorenkopplung) – an welchem Standort sinnvoll ist und wo die Stromnetze durch Speichertechnologien entlastet werden können. Zusätzlich werden erstmalig im Energienutzungsplan des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen die Netzausbaupläne der Netzbetreiber im Energienutzungsplan berücksichtigt, wodurch sich zukünftige Netzeinspeisemöglichkeiten und höhere Netzaufnahmekapazitäten ergeben. Eine Meilensteinplanung für die Jahre 2030, 2040 und 2045 wird somit in die Potenzialanalyse zur Energieerzeugung miteinfließen.
Eine weitere Besonderheit des Energienutzungsplans stellt die Potenzialanalyse zur Wasserstofferzeugung und der regionalen Nutzung dar. Die Berücksichtigung der Wasserstofferzeugung ist ein Schlüsselelement, um aktuell bestehende Probleme der Energiewende zu überwinden. Die Netzeinspeiseproblematik oder das zeitliche Auseinanderlaufen von Stromerzeugung und Stromnachfrage kann kompensiert werden, indem Stromüberschuss gespeichert beziehungsweise zur Wasserstofferzeugung genutzt werden kann.
Durch die Berücksichtigung der Netzausbaupläne, der Netzaufnahmekapazität und der Potenzialanalyse zur Wasserstofferzeugung nimmt der Energienutzungsplan des Landkreises eine Vorreiterposition ein! Es werden die ermittelten Erzeugungspotenziale in Hinblick auf die Einspeisemöglichkeit bewertet und somit nur die auch absehbar realisierbaren Potenziale ermittelt. Außerdem können durch die Integration von Speichertechnologien die Stromnetze entlastet und das zeitliche Auseinanderlaufen von Stromerzeugung und –nachfrage ausgeglichen werden.
Für Landkreisbürgerinnen und -bürger wird das digitale Solarpotenzialkataster interessant, welches im Rahmen des Energienutzungsplans erstellt wird. Sämtliche Dachflächen im Landkreis werden auf Eignung für eine Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen hin bewertet.
Kooperation mit regionalen Energieversorgungsunternehmen und Akteuren
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis haben sich die fünf Stadt- und Gemeindewerke des Landkreises sowie die N-ERGIE dazu bereiterklärt, die Erstellung des Energienutzungsplans durch die Bereitstellung der erforderlichen Energie- und Netzdaten zu unterstützen. Weitere regionale Akteure sowie die Gemeinden des Landkreises werden in den Erstellungsprozess miteingebunden. So kann ein umsetzungs- und praxisorientierter Energienutzungsplan am Ende in den Händen gehalten werden. Die Bearbeitungsdauer bis zur Fertigstellung des Energienutzungsplans beträgt circa ein Jahr.
„Ich freue mich, dass wir es gemeinsam mit den regionalen Kooperationspartnern sowie mit Unterstützung des Freistaates Bayern geschafft haben, mit der Erstellung dieses innovativen und umfangreichen Energienutzungsplans eine Vorreiterrolle in Bayern einzunehmen,“ so Landrat Westphal.

Mit Pauken und Trompeten

Die Dittenheimer Blaskapelle besucht die MS Altmühlsee


Mit Pauke, Trompeten und anderen Instrumenten tritt die Dittenheimer Blaskapelle am Freitag, 11. August 2023, zu einem Konzert auf der MS Altmühlsee an. Die musikalischen Damen und Herren aus „Dittna“ haben sich im Schatten des Gelben Bergs zu einer regionalen Blasmusikgröße gemausert, die annähernd zu allen Anlässen passt. Ob Bierzelt, Festzug oder eben stimmungsvolle Schifffahrt – die Dittenheimer Blaskapelle hat es einfach drauf und wird gerne eingeladen. Die Musikfahrt findet am Freitag, den 11. August 2023, um 19.30 Uhr statt.
Los geht’s an der Anlegestelle am Seezentrum Schlungenhof. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Zweckverbands Altmühlsee unter www.altmuehlsee.de, unter Tel. 09831/508 191 oder per E-Mail an info@altmuehlsee.de. Die Eintrittskarte für die rund anderthalbstündige Musikfahrt kostet 14 Euro pro Person. Anmeldungen sind nicht erforderlich und Reservierungen nicht möglich

Falk-Report auf der Hompage

Newsletter wird nicht mehr versandt

Ein Porträt des Herausgebers von der Malerin Jutta Grünsteidel.

Fast zehn Jahre sind vergangen seit der Falk-Report das erste Mal erschienen ist, und zwar als Newsletter für interessierte Leser aus dem Fränkischen Seenland und darüber hinaus. Ich danke für die Resonanz vor allem von gebürtigen Gunzenhäusern, die oftmals seit vielen Jahrzehnten im Ausland leben und mit dem Falk-Report Kontakt zu ihrer alten Heimat haben.

Seither hat sich vieles verändert, auch die Lesegewohnheiten der Menschen. Infolgedessen und wegen der erhöhten Kosten erscheint künftig der Report nicht mehr als Newsletter. Mein Informationsangebot möchte ich aber aufrechterhalten. Deshalb wird es den Falk-Report als Informationsplattform geben (falk-report.de)  Er wird – wie bisher – ständig aktualisiert und liefert Nachrichten und Berichte aus dem Fränkischen Seenland. Ich rate daher, ihn unter die Favoriten zu speichern, so dass Sie ihn schnell und einfach aufrufen können. Gedanken, die mich als engagierten politischen Menschen bewegen, werde ich auch künftig verbreiten. Heimatkundlich und historisch Interessierte sollen ebenso weiterhin Informationen bekommen, die möglicherweise in der Tagespresse nur verkürzt widergegeben werden können.

Die gesellschaftlichen und politischen Themen des Landes beschäftigen mich stark, weshalb ich versuche, mein Wissen aus seriösen Veröffentlichungen der deutschen Wochenzeitungen  abzuschöpfen. Als aktuelles Beispiel möchte ich die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) und ihren Chefredakteur Eric Gujer zitieren, der mir mit seiner Betrachtung aus dem Herzen spricht.

Er schreibt:

„In der deutschen Politik gärt es. Der Höhenflug der AfD ist dafür nur ein Symptom, die eigentliche Ursache liegt woanders. Die Bürger sind der Mischung aus Verboten und moralischen Forderungen überdrüssig, die zunehmend ihr Leben bestimmt.

Die Gesellschaft mutiert zur Erziehungsanstalt, die ihren Insassen beibringt, welches Auto sie fahren, welche Heizung sie benutzen und wie sie korrekt sprechen sollen. Eine Mehrheit der Deutschen lehnt die Abschaltung der restlichen Atomkraftwerke genauso ab wie das erzwungene Aus für den Verbrennungsmotor und für fossile Heizungen.

Sie möchten auch nicht mit Gendersprache behelligt werden. Diese ist zwar im Vergleich zur Zukunft der Energieversorgung ein Detail, aber deswegen umso ärgerlicher. Selbst Jüngere, von den Älteren ganz zu schweigen, lehnen den modischen Firlefanz mehrheitlich ab. Das hindert die öffentlichrechtlichen Sender nicht daran, hingebungsvoll zu gendern, obwohl sie dazu verpflichtet wären, für ihre Zwangskunden Programm zu machen und nicht gegen sie.

Hier äussert sich im Kleinen ein Geist der Belehrung und Bevormundung, der inzwischen die ganze Politik durchzieht. Der Ungeist hat einen Namen: Es ist der grüne Zeitgeist. Dank dem geduldigen Marsch durch die Institutionen reicht er weit über das hinaus, was eine einzelne Partei bestimmen kann. Er ist längst ein gesellschaftliches Phänomen.

Wer nicht grün wählt, macht sich schuldig. Während früher CDU und SPD den vorpolitischen Raum kontrollierten, von den Gewerkschaften bis zu den Kirchen, haben unterdessen die Grünen die kulturelle Hegemonie erobert.

Evangelische Kirchentage lassen sich nicht mehr von grünen Parteitagen unterscheiden: derselbe hohe Ton der Moral, derselbe Endzeitglaube. Ungewiss ist nur, was zuerst kommt – das Jüngste Gericht oder die Klimakatastrophe.

Auch in den Medien schwingt der Zeitgeist sein Zepter. Im öffentlichrechtlichen Rundfunk und im Mainstream der überwiegend linksliberalen privaten Presseerzeugnisse ohnehin, aber selbst bei einem klugen Journalisten einer bürgerlichen Zeitung liest man Folgendes:

«Es wird ernst. Der 6. Juli war wohl der heisseste Tag, den die Erde seit Beginn der Messungen je gesehen hat. Und in einem kleinen Land namens Deutschland erklären CDU und CSU die Grünen zum Hauptgegner. Hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen.»

Wer nicht Grüne wählt oder deren Politik billigend in Kauf nimmt, macht sich mitschuldig am Hitzetod der Menschheit. Sehr viele Journalisten denken so.

Sie lassen sich auch nicht dadurch beirren, dass die Katastrophenmeldungen vom heissesten Tag eben nicht auf Messungen beruhen, sondern auf Computermodellen. Solche Modellierungen liefern keine Fakten, sondern im besten Fall plausible Annahmen.

Über diese Modelle müsste eigentlich im Konjunktiv berichtet werden, nicht im Indikativ, wie dies die meisten Medien tun. Aber wer hält sich mit den Regeln seines Handwerks auf, wenn er mal eben kurz die Welt retten muss?

Journalisten und Politiker erzeugen Stimmungen, die man ohne jede Dramatisierung hysterisch nennen kann. Die Mittelmeerländer leiden nicht einfach unter einer Hitzewelle, sondern «der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende.» Das schreibt der Italienreisende Karl Lauterbach, der bereits in der Pandemie dem Volk Angst und Schrecken einjagte. Die von ihm herbeigeredeten «Killervarianten» tauchten zwar nie auf – aber Hauptsache, eine Untergangsprophezeiung.

Es ist das unterschwellig Religiöse an diesem Zeitgeist, was vielen Menschen sauer aufstösst und sich nicht nur in den Umfragewerten von rechtspopulistischen Parteien niederschlägt. Der Widerstand dagegen wird stärker und die Wortwahl gröber.

Der Demoskop Manfred Güllner scheut sich nicht, die gegenwärtige Lage als eine «Art Diktatur» zu bezeichnen. Eine kleine elitäre Minderheit der oberen Bildungs- und Einkommensschichten zwinge der grossen Mehrheit der Andersdenkenden ihre Werte auf, resümiert er im Interview mit der «Welt».

Nun herrscht in Deutschland keine Diktatur, nicht einmal eine Art von autoritärer Herrschaft. Was eine wachsende Schar von Wählern verdriesst, ist eine bevormundende Belagerung.“

Dem Kommentar der NZZ kann ich nur zustimmen – und vermutlich bin ich nicht allein in meiner Bewertung. Ich finde, die Regierenden müssen aufpassen, dass sie die Bindung zu den Wählern (oder darf man sagen:  zum Volk) nicht verlieren. Wenn Nebensächliches zur Hauptsache aufgebauscht wird, denn kann etwas nicht stimmen in unserer Gesellschaft..

WERNER FALK

1024 traten in die Pedale

Abschluss des Stadtradelns 2023 in Gunzenhausen

Das Stadtradeln ist in Gunzenhausen nach wie vor ein Renner. In den drei ersten Juli-Wochen beteiligten sich 1024 Radler von 44 Teams an der bundesweiten Aktion, die für ein Umsteigen vom motorisierten Verkehr auf das Fahrrad wirbt.  Zum Vergleich: 2022 waren es 821 Teilnehmer , die 215773 Kilometer radelten.

Den 1. Platz unter den Teams nehmen – wie in allen Vorjahren – die „Wormer Radler“ ein (36347 Kilometer von 108 Radlern). Dahinter rangiert das Team von der Sanmina (29659 von 106 Radlern) und das Team FDP (23598 von 65 Radlern).

Auf den weiteren Plätzen: 4. Rathaus (21220/78), 5. Stiftung Hensoltshöhe (17610/54), 6. FC Gunzenhausen (17344/107), 7. BRSV Gunzenhausen (16144/50), 8. CSU Gunzenhausen (15385/65), 9. Bosch Industriekessel (7962/28), 10. Pflaumfelder Radler (7342/19).

Gemessen an der Teilnehmerzahl rangieren die Wormer Radler mit 108 an der Spitze, gefolgt vom FC Gunzenhausen mit 107, Sanmina mit 106, dem Rathaus-Team mit 78 sowie dem Team FDP und der CSU mit je 65 Aktiven.

1024 traten in die Pedale

Abschluss des Stadtradelns 2023 in Gunzenhausen

Das Stadtradeln ist in Gunzenhausen nach wie vor ein Renner. In den drei ersten Juli-Wochen beteiligten sich 1024 Radler von 44 Teams an der bundesweiten Aktion, die für ein Umsteigen vom motorisierten Verkehr auf das Fahrrad wirbt.  Sie erstrampelten 272048 Kilometer. Zum Vergleich: 2022 waren es 821 Teilnehmer , die 215773 Kilometer radelten.

Den 1. Platz unter den Teams nehmen – wie in allen Vorjahren – die „Wormer Radler“ ein (36347 Kilometer von 108 Radlern). Dahinter rangiert das Team von der Sanmina (29659 von 106 Radlern) und das Team FDP (23598 von 65 Radlern).

Auf den weiteren Plätzen: 4. Rathaus (21220/78), 5. Stiftung Hensoltshöhe (17610/54), 6. FC Gunzenhausen (17344/107), 7. BRSV Gunzenhausen (16144/50), 8. CSU Gunzenhausen (15385/65), 9. Bosch Industriekessel (7962/28), 10. Pflaumfelder Radler (7342/19).

Gemessen an der Teilnehmerzahl rangieren die Wormer Radler mit 108 an der Spitze, gefolgt vom FC Gunzenhausen mit 107, Sanmina mit 106, dem Rathaus-Team mit 78 sowie dem Team FDP und der CSU mit je 65 Aktiven.

Gelungene Neuinterprätation

Heimatschauspiel „Das Kreuz im Altmühltal“ in zeitgemäßer Sprache

In den Hauptrollen agierten Anne Pößnicker (Hedwig) und Simon Schock (Burkhad) von der Weißenburger Bühne. Foto: StGun


Ganze sechs Jahrzehnte mussten die Gunzenhäuser auf eine Wiederaufführung des Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ warten. Auch wenn die zahlreichen zeitlosen Motive wie beispielsweise Liebe, Eifersucht oder Rache eine große Rolle spielen, das Theatervorlage hatte definitiv Staub angesetzt und musste für eine Neuaufführung grundlegend bearbeitet werden. Stadtarchivar Werner Mühlhäußer und Pressereferent Manuel Grosser waren sich bereits Anfang 2022 einig: Zum Stadtjubiläum sollte die berühmt-berüchtigte Folklore auf die Bühne gebracht werden, hierzu braucht es jedoch ausgewiesene Theaterprofis, welche sich mit Herz und Verstand der Sache annehmen. Gefunden wurden diese im Schauspielensemble der Weißenburger Bühne und in Regisseur Thomas Hausner.
„Die Neuaufführung des Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ lag mir ganz persönlich am Herzen“, erklärt Werner Mühlhäußer. „Bereits zum letzten Jubiläum im Jahr 1924 wurde das Stück aufgeführt. Bis in die 1960er-Jahre hinein begeisterte es und zog tausende von Gästen aus nah und fern ins Theater. Zuletzt war es auf der sog. Waldbühne am Röschelskeller zu sehen. In den Jahrzehnten meiner Stadtarchivarstätigkeit bin ich immer wieder auf das „Kreuz im Altmühltal“ angesprochen worden. Die Faszination wurde von einer
Generation an die andere weitergegeben, die Lust auf das Stück war riesig. Da kam uns das Stadtjubiläumsjahr 2023 ganz recht, denn solch ein Geburtstag ist der perfekte Rahmen für ein Stück Theatergeschichte. Es war uns Freude und Ehre zugleich, das „Kreuz im Altmühltal“ wieder mit Leben zu füllen.“
Eine 1:1-Kopie des Urtextes schlossen die Beteiligten von Beginn an aus. Der Inhalt sollte schlanker, die Sprache moderner werden und zusätzlich einige neue Gedanken Einzug erhalten. Bewusst gesetzte Handlungsbrüche sollten den Plot straffen und dem Publikum Spielraum für Interpretationen geben. „Die Fassung von Gustav Schneider fanden wir faszinierend, denn er hatte – frei nach Luther – den Menschen auf´s Maul g´schaut und eine Geschichte niedergeschrieben, wie sie derart passiert sein könnte“, so Manuel Grosser. „Das Stück berührt die Lebenswirklichkeit der Menschen, es fehlt ihm aus heutiger Sicht aber an Geschwindigkeit und Tiefe. In gewisser Weise ist es zeitlos, es geht um die Ständeordnung, um soziale Ungerechtigkeit und das menschliche Miteinander – diese Motive sind heute noch wichtig, allerdings hat die gesellschaftliche Entwicklung die Sichtweise darauf verändert. In Zusammenarbeit mit der Weissenburger Bühne haben wir den Stift angesetzt und die Kernideen in die Moderne transportiert. Der Korpus blieb, die Hülle haben wir teilweise neu befüllt.“
Kommen wir zur Aufführung: Wie Shakespeare´s weltberühmtes Liebespaar Romeo und Julia spielten sich Anne Pößnicker und Simon Schock als Hedwig und Burkhard in die Herzen der Gunzenhäuser Zuschauer. Intensiv liebte und litt die junge Frau unter einer Beziehung, die niemals funktionieren durfte. Vom Kummer über das enge Standeskorsett gezeichnet löst Burkhard nicht nur die enge Bande zum Haus Seckendorff, sondern in einem unglücklichen Akt das Leben der Geliebten aus. Die Fischerseltern Katharina und Anselm, gespielt von Edith und Mike Heckel, verlieren dadurch nicht nur die einzige Tochter, sondern auch das Versprechen auf den Fortbestand der eigenen Familie. Hartmut Röhl als Graf von Seckendorff sieht seinen Sohn schon für das Adelsgeschlecht verloren, der Tod Hedwigs führt ihn allerdings ins eigene Haus zurück. Doch am Ende bleibt auch dort nur der Schock: Burkhard wird auf einer Sühnereise tödlich verwundet. Vorher hat er zum Gedenken an seine geliebte Hedwig ein Kreuz, eben jenes Kreuz im Altmühltal, errichten lassen. Auch ein Spital schenkte er als Wiedergutmachung für das zugefügte Leid der Stadt Gunzenhausen.
Die Neuinterpretation des Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ war ein voller Erfolg. Davon erzählen nicht nur zwei restlos ausverkaufte Vorstellungen im Falkengarten, sondern auch der anhaltende Applaus und die zahlreichen euphorischen Rückmeldungen. Positiv in Erinnerung bleiben, wird auch Herbert Guthmann, der als singender Akkordeonspieler den Inhalt immer wieder zusammenfasste und damit für den ein oder anderen Schmunzler sorgte. „Wir haben eine tolle, moderne Neuaufführung erlebt“, freut sich Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. „Das Kreuz im Altmühltal lebt und wer weiß – vielleicht müssen diesmal keine 60 Jahre vergehen, bis das Stück das nächste Mal aufgeführt wird.

Große Freude bei den Kleinen

Kerwabuam & -madli spenden 1.000 Euro an den Kindergarten

Die Abordnung überreichte den Scheck von 1000 Euro an die Leitung des Kindergartens Laubenzedel.


Der evangelische Kindergarten „Storchennest“ im Gunzenhäuser Ortsteil Laubenzedel muss dringend saniert werden. Ein Ausweichquartier ist längst gefunden, doch nicht alle Stoff- und Hoftiere können dorthin mit umziehen. Am alten Ort zurück bleiben acht Hühner. Diese wohnen bereits in dritter Generation am Rande des Spielegartens und sind bei Groß und Klein gleichermaßen beliebt. Spätestens seit dem Film „Chicken Run“ wissen wir allerdings auch, dass Hühner gerne ausbrechen und – im Falle von Laubenzedel – gerne beim Nachbarn die Kartoffeln ausgraben. Unter strenger Aufsicht kein Problem, doch demnächst hätten die Hühner durch den Umzug sturmfrei gehabt… Mittlerweile ist die Lösung gefunden, denn für die Sicherheit der kreativen Nestflüchtlinge sorgt seit kurzem einer neuer, ausbruchssicherer Zaun. Dieser wurde von den Papas der Kindergartenkinder aufgestellt. Maschendraht, Pfosten, Verbindungsstücke – das alles ist jedoch sehr teuer. Da kam die 1.000 Euro-Spende der Gunzenhäuser Kerwabuam & -madli zur richtigen Zeit.
„Die Kerwabuam & -madli können nicht nur feiern, sondern haben auch ein großes Herz“, betont Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Uneigennützig und ehrenamtlich setzt sich die urige Gemeinschaft für andere Menschen ein, unterstützt beispielsweise soziale Projekte oder gemeinnützige Vereine und Kindergärten. Sie verdienen unser aller Respekt, und ich möchte mich bei allen aktiven Kerwabuam & -madli bedanken.“
Wie der Name bereits vermuten lässt, setzen sich die Gunzenhäuser Kerwabuam & -madli in erster Linie für das traditionelle Kirchweihbrauchtum ein. Einnahmen aus Baumversteigerungen am Abend der Betriebe oder Erlöse beim Kerwa-Schafkopfturnier werden gespendet und für einen guten Zweck verwendet. „Für uns ist der soziale Gedanke sehr wichtig“, erklärt Julius Braun, Sprecher der Kerwabuam & -madli. „Wir schauen, wo Hilfe gebraucht wird und bieten dann unsere Unterstützung an. Auf den Wunsch des Kindergartens in Laubenzedel hat uns die Firma Heizomat bei der Übergabe des letztjährigen Kerwabaums aufmerksam gemacht. Das Unternehmen hatte den Baum ersteigert und mit dem Hühnerzaun eine ausgezeichnete Idee.“
Rund 40 Meter Zaun wurden am Ende verbaut und KiGa-Leitung Christine Schober ist davon überzeugt, dass die Hühner nun nicht mehr ausbüxen können, selbst wenn nicht mehr den ganzen Tag das Personal zugegen ist. Denn auch weiterhin kümmern sich die Mitarbeiterinnen gemeinsam mit den Kindern um die Tiere. Das Hühner-Projekt startete bereits 2017 und ist bei Buben und Mädchen sehr beliebt. „Wenn wir in die strahlenden Kinderaugen blicken, dann hat sich unser Einsatz für den Kindergarten mehr als gelohnt“, so Simon Zatschker, Sprecher der Kerwabuam & -madli. „Wir haben Freude verschenkt und können uns nun anderen Projekten zuwenden. Allerdings erst nach der diesjährigen Kerwa, denn bei uns laufen die Vorbereitungen dafür auf Hochtouren. Gunzenhausen feiert Stadtjubiläum und so kann es ja nur die beste Gunzenhäuser Kerwa aller Zeiten werden.“
Wer mehr über die Gunzenhäuser Kerwabuam & -madli erfahren oder sogar mitmachen möchte, kann sich gerne über Facebook oder Instagram (@kerwabuamgun) mit der Truppe kurzschließen.

KKK fasst ´zam

Gunzenhäuser kleinKUNSTbühne 2023


Ein fränkisches Kabarett-Urviech begrüßen wir am Sonntag, den 6. August 2023, auf der kleinKUNSTbühne. Das Energiebündel Klaus Karl-Kraus kommt nach Gunzenhausen und tritt mit seinem vielsagenden Programm „KKK fasst ´zam“ auf der Falkengartenbühne im ehemaligen Markgräflichen Hofgarten auf. Bekannt geworden ist der Erlangener Wortpoet u.a. durch seine Auftritte bei Fastnacht im Franken, doch der immer gut gelaunte KKK beansprucht die Lachmuskeln auch außerhalb der Faschingszeit.
In Gunzenhausen zieht Klaus Karl-Kraus eine Zwischenbilanz. Jahrzehntelang war er als Marketingprofi für eine Bank aktiv, sammelte Erfahrungen als Coach und Hochschuldozent. Hierbei hat er einiges erlebt und ganz ehrlich: Nichts ist lustiger, als die Wirklichkeit. So manche Alltagssituation stammt direkt aus Absurdistan und ist damit perfektes Futter für KKK.
Tickets für den 6. August 2023 können über alle Reservix-VVK-Stellen oder online unter www.reservix.de erworben werden. Veranstaltet wird der Auftritt von Klaus Karl-Kraus von der Stadt Gunzenhausen. Nähere Informationen und Auskünfte erhalten Sie im Kulturamt der Stadt, Tel. 09831/508 109 oder -300 bzw. per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de

Inklusives Musikfest

Festwochenende bei Regens Wagner lockte zahlreiche Gäste

Fotos: RW Absberg / M. Ploog, J. Reichenbach

Am vergangenen Wochenende verwandelten sich der Absberger Schlossgarten und der angrenzende Großparkplatz erneut in ein buntes Festareal mit Zelten, Buden und großer Bühne. Samstag veranstaltete Regens Wagner Absberg bereits zum 4. Mal das WEITBLICK Open Air, ein inklusives, familienfreundliches Musikfest, das mit seiner besonderen Location und Atmosphäre in der Region seinesgleichen sucht. Wo sonst kann man entspannt seine Decke ausbreiten und vor herrlicher Kulisse tolle Live-Musik erleben? Wo sieht man so viele begeisterte Menschen mit und ohne Behinderung, die ungezwungen tanzen, klatschen und einfach gemeinsam Spaß an der Musik haben? Friedlich, fröhlich und sehr entspannt ging auch das diesjährige WEITBLICK über die Bühne. Clowns wuselten durchs Publikum und sorgten für strahlende Kinderaugen. Apropos Kinder: Da diese unter 14 Jahren freien Eintritt haben und das Areal genügend Rückzugsmöglichkeiten bietet, entdecken immer mehr Familien mit Kindern das WEITBLICK für sich. Die kleine Druckwerkstatt des Ellinger Künstlers Willi Halbritter und die große Strohballenburg sind Attraktionen und Aktivstationen, die besonders von jüngeren Besuchern genutzt werden.

Attraktives Line-up

Im Mittelpunkt stand aber auch heuer die Musik. Hier gelang es den Absbergern erneut, ein attraktives Line-up auf die Beine zu stellen. Zum Auftakt begeisterte die Spalter Band „Stereomat“ mit frischem Deutschpop und authentischen Texten. Darauf folgten „The Original Beer Belly Bouncers“. Die Band um Tequila-Frontmann Dirk Ziegler spielte mit großer Leidenschaft und Virtuosität bekannte Songs von Johnny Cash, David Bowie, Prince und anderen Musikgrößen. Für zwei Songs holen sie den im Rollstuhl sitzenden Schlagzeuger Sebastian Simmel auf die Bühne – ein Highlight, nicht nur für den jungen Mann.

In den Umbaupausen zückten viele ihr Handy für das Newcomer-Trio „LissyFanderMichel“, die auf dem Dach des „Durstlöschfahrzeuges“ ebenfalls Coversongs darboten. Kurz vor dem Auftritt des Headliners „Django 3000“ fand das von Velovita. Rad. Sport. zur Verlosung gespendete E-Bike seine glückliche Gewinnerin. Bei dieser Gelegenheit bedankte sich Gesamtleiterin Doris Frohnhöfer bei allen Sponsoren, ohne deren Unterstützung das Weitblick nicht realisiert werden könnte. Michael Grund (Grund & Partner), einer der Sponsoren meint: „Das Weitblick Open Air ist ein spannendes Musikevent, mit großem Potenzial. Ich wünsche dem Format noch viel mehr Unterstützung und ein noch viel größeres Publikum. Es ist schön zu sehen, wie hier alle gemeinsam einen abwechslungsreichen Konzerttag erleben und miteinander feiern. Wir freuen uns sehr, ein Teil davon zu sein.“

Heftig gefeiert wurde dann auch der mit Spannung erwartete Auftritt von „Django 3000“. Die Band um „Teufelsgeiger“ Florian Starflinger und dem Sänger/Gitarristen Kamil Müller heizte dem Publikum mit ihren vom Gypsy-Beat getragenen Songs mächtig ein. Spätestens beim Cover des Stones-Hits „Paint It, Black“ gab es kein Halten mehr, so dass die Djangos erst nach mehreren Zugaben von der Bühne „durften“. Für den musikalischen Abschluss sorgte, wie schon im vergangenen Jahr, die Instrumentalband „Sutcliffe“. „Kopfkino“-Musik und Media-Show bilden eine Einheit, die erst bei Dunkelheit ihre volle Wirkung entwickelt. Gegen Mitternacht endete das WEITBLICK 2023.

Sommerfest demonstrierte Zusammengehörigkeit

Am nächsten Tag gingen die Feierlichkeiten weiter. Regens Wagner Absberg lud zum Sommerfest, das traditionell mit einer Andacht eröffnet wird.  Gestaltet wurde diese von Pfarrerin Müller-Grünwedel (ev-Luth. Dekanant Gunzenhausen), Pfarrer Grimm (Bistum Eichstätt) sowie Seelsorgeleiter Mykhailo Gutsuliak und dem Seelsorgeteam von Regens Wagner Absberg. Inhaltlich ging es dabei um das Thema Zusammengehörigkeit. Aus vielen Teilen besteht auch Regens Wagner Absberg, seien es die Wohngruppen, die Werkstätten, die Offenen Hilfen, die Hausmeister, die Hauswirtschaft oder der Müßighof – alles zusammen bildet ein großes Ganzes. Veranschaulicht wurde dies durch das Zusammensetzen eines großen Puzzles. Doris Frohnhöfer bedankte sich in diesem Zusammenhang bei ihrer Begrüßung für die gute Zusammenarbeit aller und die Bereitschaft, die Herausforderungen gemeinsam zu gestalten. Im Anschluss an die Andacht konnten sich Besucher/innen am Seelsorgestand ihren persönlichen Puzzle-Anhänger abholen.

Während die Stadtkapelle Weißenburg zünftig aufspielte, genossen viele die guten Sachen von den Essenständen. Im Freien oder im Festzelt ließen es sich die Sommerfestgäste schmecken. Andere zog es unterdessen in die Absberger Werkstätten, die sich zum Tag der Offenen Tür eine Rallye mit kleinen Aufgaben hatten einfallen lassen, für deren Bewältigung attraktive Preise winkten, wie zum Beispiel ein Frühstücksgutschein für den Müßighof. Auch in der Werkstatt gab es Live-Musik, mit von der Partie Sänger und Gitarrist Martin Fischer, der am Tag zuvor noch beim Weitblick mit seiner Band „Stereomat“ auf der Bühne stand. Auf dem ganzen Gelände herrschte ein reges Treiben. Eltern unterhalten sich angeregt mit alten und neun Bekannten, während die Kinder herumklettern, Bilder drucken oder sich fantasievoll schminken lassen. „Wir kommen jedes Jahr zum Sommerfest, unser Sohn wohnt bei Regens Wagner. Ein Wahnsinn, was die Einrichtung hier auf die Beine stellt“, so eine Besucherin.