Archiv: Allgemein

Die erste Solarbierbrauerei

Wirtschaftsjunioren aus Gunzenhausen und Weißenburg waren zu Gast

Die Wirtschaftsjunioren mit ihren Vorsitzenden Stefan Meier (rechts) und Stefan Kühleis (Zweiter von links) waren der Einladung von Brauereichef Werner Gloßner (Mitte) gefolgt.  Foto: FR Presse

Die Wirtschaftsjunioren mit ihren Vorsitzenden Stefan Meier (rechts) und Stefan Kühleis (Zweiter von links) waren der Einladung von Brauereichef Werner Gloßner (Mitte) gefolgt. Foto: FR Presse

Als erste „Solarbierbrauerei“ hat die Felsenbräu aus Thalmannsfeld bundesweit ein tolles Image. Sonnenkollektoren und eine Hackschnitzelheizung schaffen zu hundert Prozent die Energie für die mittelständische Brauerei heran, ja es kann sogar noch Energie an die dörfliche Nahwärme abgegeben werden.
Gunzenhäuser und Weißenburger Mitglieder der Wirtschaftsjunioren (WJD) waren kürzlich zu Gast in der Brauerei am geografischen Schnittpunkt von Mittelfranken, der Oberpfalz und Oberbayern. Was offensichtlich so „nebendraußen“ (so Chef Werner Gloßner) liegt, das ist doch eigentlich mittendrin. Zumindest was den Fokus der Umweltfreundlichkeit betrifft. Die Sonne und nachwachsende Rohstoffe liefern die Energie, das Wasser kommt aus den Juraquellen, die Braugerste von heimischen Bauern und der Hopfen aus dem nahen Spalter Land. Der 600 Kubikmeter große Eiskeller kühlt die permanent lagernden 7000 Hektoliter „Felsenbräu“, die 22 Meter unter der Erde in 90 Tanks sechs Wochen lang lagern.
Senior Werner Gloßner, sein Sohn Walter und noch ein Braumeister sind die Garanten für gutes Bier aus Thalmannsfeld (50 Prozent Vollbier, der Rest ist Weizen und Pils). Daneben werden noch 25 Sorten an Limonaden produziert. Das sind deshalb so viele, weil die Firma vor nicht allzu langer Zeit die Produktion der Treuchtlinger Firma Pledl übernommen hat. Der Gerstensaft geht größtenteils an den regionalen Markt, aber immerhin exportiert Gloßner inzwischen sogar die 5-Liter-Fässer nach China. Ein sizilianischer Partner holt monatlich mit fünf Lastwagen das „Solarbier“.
Hinter der Leistung des Unternehmens stehen 23 Mitarbeiter. In der modernen Abfüllanlage gehen stündlich 12000 Flaschen vom Band – und das in der Sommersaison an fünfeinhalb Tagen in der Woche. „Unser Bier ist mehr als nur gelbe Flüssigkeit mit Schaum“, sagt der Seniorchef stolz und verweist auf das traditionelle Brauverfahren, das eine viermonatige Haltbarkeit garantiert. Zehn firmeneigene Fahrzeuge schaffen 20 Prozent der Bierproduktion in Fässern vom Hof.
Stolz ist der Chef auf die innovativen Leistungen seines Brauunternehmens: „Durch konsequentes Umweltmanagement sparen wir 30 Prozent an Putz-, Reinigungs- und Konservierungsmitteln ein.“ Das Jurawasser wird in einem natürlichen Entkalkungsverfahren von 15 auf drei Härtegrade reduziert.
Stefan Meier und Stefan Kühleis, die Vorsitzenden der Gunzenhäuser und Weißenburger Wirtschaftsjunioren, äußerten sich bei der abschließenden Bierprobe im Bräustüberl beeindruckt von dem Unternehmen.

 

2016 gibt es neues Weißbuch der Bundeswehr

Diskussion des Grundlagenpapiers bei der Kameradschaft in Heidenheim

Das „Weißbuch der Bundeswehr“, das 2016 neu erscheinen soll, ist ein sicherheitspolitisches Grundlagendokument der Bundesregierung. Den Diskussionsprozess hat Mitte Februar Verteidigungsministerin Ursula von der Leyer angestoßen. Bei der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne stand das neue Weißbuch im Mittelpunkt der Februar-Zusammenkunft.
Unter der Leitung ihres Vorsitzenden, des ehemaligen Kommandeurs Klaus Winter, diskutierten die Kameradschaftsmitglieder im Cafe Hahnenkamm in Heidenheim einige Eckpunkte der Sicherheitspolitik. Wie Winter in Anwesenheit von Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein und des ersten Kommandeurs Ernst-Christian Kluge

Vorsitzender Klaus Winter in angeregter Unterhaltung mit dem ersten Kommandeur Ernst-Christian Kluge und Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein.

Vorsitzender Klaus Winter in angeregter Unterhaltung mit dem ersten Kommandeur Ernst-Christian Kluge und Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein.

erklärte, müsse die innere Struktur der Streitkräfte zehn Jahre nach dem letzten Weißbuch der Bundeswehr neue interpretiert werden. „Die Gesellschaft darf der Bundeswehr nur Aufträge geben, die sie auch erfüllen kann, ansonsten müssen wir die Ansprüche an die Streitkräfte herunterschrauben und bescheidener werden“, sagte der Vorsitzende. Es müssten die Fähigkeiten beschrieben werden, die die vorhandenen Truppen hätten. Vor dem Hintergrund der jüngsten Kontroverse zwischen dem Westen und Russland, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, meinte Winter: „2006 haben wir die Russen unsere Partner genannt, daraus dürfen 2016 keine Gegner werden.“ Er äußerte auch kritische Gedanken zur westlichen Führungsmacht USA: „Sie haben nicht immer eine Vorbildfunktion dargestellt.“ In der Diskussionsrunde äußerte Rudolf Laux (Pfofeld) sein Unbehagen wegen der geheim gehaltenen Ergebnisse der „2+4“-Verhandlungen im Vorfeld der deutschen Einheit. Möglicherweise sei es gewollt, dass Deutschlands Militärverfassung eingeschränkt werde.
Ernst-Christian Kluge, der erste Kommandeur auf dem Hahnenkamm, der heute zeitweise in Gräfensteinberg und in Madison (Wisconsin/USA) lebt, gab ein Stimmungsbild, wie die Menschen in den Vereinigten Staaten die politische Lage sehen. Demnach sehen die Intellektuellen im Lande durchaus, dass es ein Fehler war, im Irak und anderen Ländern militärisch zu intervenieren, aber die meisten Politiker gäben sich der Stimmung in der Bevölkerung hin. Und die sei geprägt von der Meinung, die USA seien noch immer die Weltmacht Nummer 1.

Stadt nicht den ewigen Zweiflern überlassen

 Stellungnahme zum Haushaltsplan der Stadt 2015 von Stadtrat Werner Falk, FDP

Der Stadtrat hat sich für die Amtszeit bis 2020 viel vorgenommen. Die Investitionen sollen sich auf rund 36 Millionen Euro beziffern. Ob es so kommt, das wissen wir heute noch nicht exakt. Ich stehe zur Sanierung der Stadthalle und der Schulturnhalle, möchte mich aber nicht damit begnügen, zu reparieren, sondern Akzente setzen. Das müssen nicht immer Millionenprojekte sein. Wir können auch durch die Kreativität unserer Gedanken den Gunzenhäusern signalisieren, dass wir Neues schaffen wollen. Die ersten Schritte, die wir im ersten Jahr unternommen haben, stimmen mich zuversichtlich. Ich nenne nur das aktive Citymanagement, das sich bemüht, Gunzenhausen als Einkaufs- und Erlebnisstadt attraktiver zu machen. Wir sollten mutig vorangehen und nicht den ewigen Zweiflern das Feld überlassen.
An den Fremdenverkehrsbeitrag sollten wir vorsichtig herangehen. Dazu sind umfangreiche Vorarbeiten der Verwaltung notwendig. Unter dem Strich, also nach Abzug der Verwaltungskosten, soll aber Geld übrig bleiben, das gezielt für den Tourismus ausgegeben werden kann. Aber heute schon zu sagen, das gehe nur mit einer Personalaufstockung, ist für

Dr. Kress, der Begründer des Steindruck- und Fossilienmuseums in Gunzenhausen. Die Einrichtung soll auf den Prüfstand gestellt werden.

Dr. Kress, der Begründer des Steindruck- und Fossilienmuseums in Gunzenhausen. Die Einrichtung soll auf den Prüfstand gestellt werden.

mich kein Dogma. Es muss möglich sein, in der Verwaltung die Kräfte so zu organisieren, dass die Erhebung der Daten mit dem vorhandenen Personal erledigt werden kann. Ich will mich jetzt nicht zur unterschiedlichen Intensität der Arbeit in öffentlichen Verwaltungen und produzierenden Betrieben äußern, werde das aber tun, wen wir den Fremdenverkehrsbeitrag diskutieren.
Dass sich die Stadt von Immobilien trennt, die nichts einbringen, halte ich für das richtige Vorgehen. Ich bin auch dafür, dass wir das Grundstück in der Frankenmuther Straße zur Bebauung freigeben und dafür auf der Bullenwiese einen attraktiven Spielplatz bauen.
Das kommunale Jugendzentrum, das Streetworking und die Jugendsozialarbeit sollten noch stärker unter dem Dach des Diakonischen Werks zusammengeführt und verzahnt werden. Wir sollten aber auch die jährlichen Kosten von rund 90000 Euro für das Jugendzentrum im Auge haben, dessen Frequenz im Laufe der Zeit nachgelassen hat. Sein Charakter hat sich mehr und mehr zu einem „Jugendmigrationszentrum“ hin bewegt. Den begonnenen offenen Dialog sollten wir fortsetzen und auch die Arbeit des Stadtjugendpflegers mit einbeziehen. Von ihm verlange ich mehr operative Arbeit mit den Jugendlichen. Ich denke, wir haben gerade auf diesem Sektor genügend Häuptlinge, aber zu wenig Indianer.
Für wenig effektiv halte ich auch die Nutzung des Fachwerkstadels. Inzwischen ist zwar die Nachbarschaftshilfe mit einem kleinen Büro eingezogen, aber die restliche Nutzung als Weiperter Heimatstube und Endler-Krippe halte ich für nicht zeitgemäß. Ich möchte die Weiperter Landsleute nicht vertreiben, bejahe aber, den seit 1954 bestehenden Kontakt durch eine offizielle Städtepartnerschaft mit der tschechischen Stadt Vjperty aufzuwerten. Auch hier empfiehlt sich eine vorsichtige Herangehensweise. Der Fachwerkstadel könnte gewissermaßen zu einem „Haus der Partnerschaften“ werden, also zu einer Begegnungsstätte unter Einbeziehung der Partnerschaften mit Frankenmuth und Isle.
Wir sollten auch das Museumskonzept angehen, für das schon im letzten Jahr 30000 Euro etatisiert waren. Dass die Stadt jährlich 28500 Euro an Miete an die Hospitalstiftung als Eigentümerin des Hauses in der Sonnenstraße 4 bezahlt, in dem das Fossilien- und Steindruckmuseum sein Siechtum fristet, veranlasst mich, über das Museumsangebot des Vereins nachzudenken.
Die Vereine sind das Gerippe unseres Gemeinschaftslebens. Sie sollen so unterstützt werden, wie dies nach dem Gesetz der Zweckmäßigkeit geboten ist. Die Feuerwehren in den Ortsteilen sollen weiterhin technisches Gerät haben, aber abgestuft nach der Größe der Orte und dem Auftrag der Wehren.
Wenn es der Verwaltung möglich ist, dann sollte sie in diesem Jahr die seit Jahren hinausgeschobene Hundebestandsaufnahme (die letzte war 1999) vornehmen, zumal es Hinweise für eine heute kostengünstigere Erhebung durch private Anbieter gibt.
Bei der Durchsicht des Haushaltsentwurfs bin ich auf die Mitgliedschaft der Stadt in Vereinen aufmerksam geworden. Ich halte es für erforderlich, die Liste kritisch zu überprüfen, zumal mir eine Mitgliedschaft im Verband der Restauratoren, der Evangelischen Beschäftigungsinitiative, dem Landesverband für Strafgefangenenfürsorge, der Gesellschaft für Agrar- und Umweltstudien, dem Europäischen Verband der Veranstalter oder dem Bundesverband Mittelständische Wirtschaft ziemlich überflüssig erscheinen. Das sind die vom Kollegen Schnell angesprochenen „Papiertiger“.
Das neue Beschilderungskonzept sollten wir realisieren, auch die Neubeschilderung der Wanderwege, plus Herausgabe einer neuen Radkarte.
Ja, und noch etwas ist mir aufgefallen. Wir lassen uns eine neue Ruhebank in Unterwurmbach 6500 Euro kosten. Ich gehe einmal davon aus, dass sie nicht aus südamerikanischen Edelhölzern gebaut wird, eher glaube ich, dass in diesem Fall der Ortssprecher Winter über den kostenbewussten Stadtrat Winter gesiegt hat.
Noch ein Wort zur Finanzierung des Etats. Den Vorschlag des Kämmerers, den größten Teil zur Defizitbegleichung aus der Rücklage zu entnehmen und einen kleineren Teil als Darlehen mit sagenhaft günstigen Konditionen aufzunehmen, halte ich für zustimmungsfähig.
In der Summe aller Überlegungen sage ich Ja zum Haushalt 2015.

 

Sprache schafft Chancen

Ehrenamtliche Sprachförderung für Asylbewerber

Das Projekt „Sprache schafft Chancen – Ehrenamtliche Sprachförderung für Asylbewerber“ wird vom Bayerischen Sozialministerium unterstützt und von der lagfa Bayern e.V. koordiniert. Dazu sucht die Freiwilligenagentur altmühlfranken weitere Helfer für ehrenamtlich durchgeführte Deutschkurse für erwachsene Flüchtlinge. Jede und jeder Freiwillige ist willkommen, die oder der ca. 2 Stunden in der Woche Zeit zur Verfügung hat.
Die Durchführung von ehrenamtlichen Sprachkursen ist eine wichtige Ergänzung der professionellen Angebote. Das Bayerische Sozialministerium unterstützt zu unserer Freude auch 2015 wieder die Sprachkurse mit jeweils 500 € Aufwandsentschädigung.
Wir von der Freiwilligenagentur altmühlfranken stehen Ihnen bei der Planung und Durchführung von Sprachkursen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie für weitere Informationen und Beratung als Ansprechpartner gerne zur Verfügung. Als regionale Freiwilligenagentur sind wir die Schnittstelle zur lagfa Bayern e.V. dem Koordinator der ehrenamtlichen Sprachkurse und über-regionalen Austauschtreffen.
Am Montag den 16. März 2015 von 16:00 – 17:00 Uhr findet für alle Interessierten eine Informationsveranstaltung im Landratsamt in Weißenburg statt.
Anmeldungen dazu bitte bis Freitag, den 13. März 2015 an die Freiwilligenagentur altmühlfranken.

Edmund Zöller wird 90 Jahre

Er hat bisher 1642 heimatkundliche Vorträge gehalten

Zöller 19.11.2012 20-23-020Obgleich er seit Jahrzehnten in Ansbach lebt ist er doch im Herzen ein quierliger und redseeliger Mainfranke geblieben: Edmund Zöller. Der bekannte Heimatforscher wird am 6. März 90 Jahre alt. Er darf seinen Geburtstag bei körperlicher und geistiger Vitalität feiern. Und er dankt seinem Herrgott, dass das so sein kann.
„Ich kann es gar nicht fassen, dass sich schon so ein alter Herr geworden bin.“ Er kokettiert mit seinem Alter, wohl wissend, dass es nur wenigen Menschen von Gottes Gnade gegönnt ist, so alt zu werden und dabei so fit zu bleiben.
Edmund Zöller ist ein bekennender Franke. Er lebt seine Stammeszugehörigkeit intensiv aus. Seit Jahrzehnten hält er heimatkundliche Vorträge über sein geliebtes Frankenland. Beim Verein für Heimatkunde Gunzenhausen war er 23 Mal zu Gast und hat 18 Studienfahrten geleitet, in vielen anderen Ortschaften des Seenlands kennt man ihn in seiner umtriebigen Art. Er hat eben alle typischen Merkmale eines „Untergefranken“.
Sein Schutzengel-Talisman hat ihn  immer begleitet. 1642 Vorträge sind es inzwischen geworden. Noch im letzten Jahr hat er 15 Diavorträge gehalten und zwei Studienfahrten geleitet. Seine letzte Diaserie hat das Thema „Historische Kulturlandschaftselemente in Franken“. Aus seiner Feder stammen zudem drei Bändchen „Wehrkirchen in Franken“. Verdient gemacht hat er sich als Ideengeber für die „Mittelfränkische Bocksbeutelstraße“ und die „Fränkische Wehrkirchenstraße“. In Würdigung seiner Verdienste hat er u.a. den „Frankenwürfel“ erhalten, eine Auszeichnung, die nur an ganz leidenschaftliche und originelle Franken geht. Seit Jahrzehnten ist er dem Frankenbund und dem Historischen Verein für Mittelfranken eng verbunden.
Dem Jubilar, der rund vierzig Jahre in der Schulverwaltung der Regierung von Mittelfranken tätig war, ist zu wünschen, dass der Herrgott seine schützende Hand weiterhin über ihn hält.           WERNER FALK

 

Süßes aus der Chaosküche

„Mias süße Kleinigkeiten“ aus dem Verlag Thorbecke

Hoechst Mias süße Kleinigkeiten*.inddAls Mirja Hoechst, genannt Mia, 2012 aus Liebe zum Essen den Foodblog „Kuechenchaotin“ startete, ahnte sie nicht, auf welche Reise er sie einmal schicken würde. Denn über zwei Jahre wurde im Akkord gerührt, gebacken, gekühlt, getüftelt, geknetet, arrangiert und fotografiert. Und nun ist es da: Ihr erstes Buch „Mias süße Kleinigkeiten“ erscheint im Jan Thorbecke Verlag. Angefangen bei süßem Fingerfood, das direkt von der Hand in den Mund will, verführt Mia mit Törtchen und Küchlein, die schon beim Blättern Lust aufs Nachbacken machen. Nach einem kurzen Stopp im Land der Desserts aus Schüsseln und Gläsern geht es quer durch das Land der herrlichsten Tartes und Tartelettes, um am Ende das Glück im Eisschrank einzufrieren. Der Inhalt sieht nicht nur hübsch aus, das Nachmachen ist auch noch wirklich unkompliziert und äußerst erwünscht. Gutes Essen muss keine Wissenschaft für sich sein! Übrigens: Vor erhöhtem Speichelfluss und dem Bedürfnis, in einzelne Seiten zu beißen, wird ausdrücklich gewarnt. Aber keine Sorge: Das hält dieses Buch aus!

Mirja Hoechst wird von Freunden Mia genannt und liebt zwei Dinge ganz besonders: gutes Essen und schöne Fotografie. Mit viel Herzblut vereint sie ihre beiden Leidenschaften seit Anfang 2012 in ihrem Blog „Kuechenchaotin“, den die gelernte Fotografin aus ihrer kleinen Küche in Kiel schreibt.

Mirja Hoechst: „Mias süße Kleinigkeiten“ (Die besten Rezepte der Küchenchaotin), Format 19 x 24 cm, 136 Seiten, mit zahlreichen Fotos, Hardcover,
  19,99 Euro, ISBN 978-3-7995-0585-7, Jan Thorbecke Verlag

Staatliche Kulturförderung muss gesichert bleiben

Resolution zur Bedeutung der UNESCO-Konvention

„Die Kulturinitiative Altmühlfranken hält die Inhalte des „UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes“ für so fundamental bedeutsam, dass dessen Übernahme zwingend in das derzeit diskutierte Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) aufgenommen werden muss. Daher appelliert die Kulturinitiative Altmühlfranken an die im Bundestag vertretenen Parteien – und hier insbesondere an die aus Altmühlfranken stammenden Parlamentarier – einem solchen Freihandelsabkommen nur mit dem ausdrücklichen Bezug auf die UNESCO-Konvention zuzustimmen.“
Mit dieser Resolution hat die Kulturinitiative Altmühlfranken im Europäischen Haus von Pappenheim auf die laufenden Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP aufmerksam gemacht und dabei den Fokus auf bislang weniger bekannte – aber dennoch brisante – kulturpolitische Probleme mit TTIP aufmerksam gemacht.
Die UNESCO hat in ihrer Sitzung am 17.10.2003 das „Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes“ (UNESCO-Konvention) beschlossen, das 2006 in Kraft getreten ist. Dieser Konvention sind bis heute 190 Staaten der Erde beigetreten. Deutschland hat die Ratifizierung 2013, als eines der letzten EU-Mitglieder vollzogen. Die USA haben die Konvention bislang nicht unterzeichnet.
Es geht dabei um den Schutz von Bräuchen, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten, die von einer Genration zur nächsten weitergegeben werden. Die Konvention soll helfen, die Achtung vor der kulturellen Vielfalt und der menschlichen Kreativität zu fördern.
Mit dem in der Diskussion befindlichen Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) steht auch die Sicherung der Inhalte dieser UNESCO-Konvention zur Disposition. Während es im weitgehend ausgehandelten Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) unproblematisch war, diese Konvention in die Präambel aufzunehmen, verweigern sich die USA hier sehr konsequent. In einem jüngst vom Passauer Staats- und Welthandelsrecht-Professor Hans-Georg Dederer vorgelegten Gutachten kommt dieser zu der eindeutigen Aussage, dass die Interessen der EU und der USA bei der staatlichen Regulierung von Kultur und Kreativindustrie diametral gegenläufig sind. Um die öffentliche Kulturförderung dauerhaft zu sichern, wird es unumgänglich sein, sich in diesem Freihandelsabkommen eindeutig auf den Schutz durch die UNESCO-Konvention zu beziehen.
Auch der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann hält eine solche Vorgehensweise für unumgänglich, um öffentliche Kulturförderung, die Buchpreisbindung in Deutschland oder die Filmförderung weiterhin dauerhaft abzusichern.

DIETER POPP, Kulturinitiative Altmühlfranken

Fürnheimer Bock mit 7,2 Prozent

Brauerfamilie Kollmar bekennt sich zur Traditionspflege

Bester Laune beim Starkbieranstich waren die Musiker Karl Ellinger und Claus Jessen mit Bürgermeister Günther Babel, Ingrid Kollmar, Pia Kollmar und Jens Korn (von links)

Bester Laune waren die Musiker Karl Ellinger und Claus Jessen mit Jens Korn,Bürgermeister Günther Babel, Ingrid Kollmar, Pia Kollmar und Braumeister Ludwig Metz (von links nach rechts). Foto: Tippl

„Volljährig“ wurde der Starkbieranstich in der Erlebnisbrauerei der Familie Kollmar im Stammhaus in Fürnheim. Zum 18. Bockbieranstich hatten Ingrid und Pia Kollmar mit den Geschäftsführern des Brauhauses Oettinger und den Bierbrauern Ludwig Metz (Gunzenhausen) und Helmut Rieß (Fürnheim) in die Forstquellbrauerei nach Fürnheim eingeladen, um die fünfte Jahreszeit in der schwäbisch-fränkischen Region zu eröffnen. Mit „Herzblut, Leidenschaft und feinstem Geschmack“ hätten die Brauer – so Pia Kollmar  – das diesjährige Starkbier gebraut und deshalb sei es eine Ehre zum traditionellen Bockbieranstich am Aschermittwoch einzuladen.

Die Wurzeln des Starkbieres reichen in die Zeit der Klöster zurück, denn das „flüssige Brot“ verhalf den Mönchen durch nahrhafte Stärke weiterhin ihre Dienste zu erfüllen, so Kollmar. Daran angelehnt habe sich der Brauer Helmut Rieß mit einem untergärigen Starkbier mit einem Alkoholgehalt von 7,2 Prozent und 16-prozentiger Stammwürze. Dennoch habe das Bier, so wusste Pia Kollmar aus einem ersten „Test“ im Brauhaus zu berichten, ein angenehmes Hopfenaroma und hebe sich wohltuend von den sonst üblichen „schweren“ Bockbieren ab.

Wassertrüdingens Bürgermeister Günther Babel dankte der Familie Kollmar für die Traditionspflege des Starkbieranstichs und übernahm für die erkrankte Oettinger Bürgermeisterin Petra Wagner die alleinige Verantwortung für den Bieranstich. Mit musikalischer Begleitung durch Karl Ellinger (Akkordeon) und Claus Jessen (Gitarre) wurde der Starkbieranstich in der vollbesetzten Gaststätte erfolgreich vollzogen und mit dem ersten Krug Bockbier auf die kommende Fastenzeit angestoßen. Als politischen Begleiter stand Babel Jens Korn, Bürgermeister im oberfränkischen Wallenfels (und Geburtsort von Ingrid Kollmar) zur Seite. Korn ist zugleich Patenkind von Günther Kollmar und dankte für die Einladung. Bier entspanne, sei Vitaminreich und macht entgegen landläufiger Meinung nicht dick, sagte Jens Korn nach dem Bieranstich. Die „fünfte Jahreszeit“ hat mit dem traditionellen Starkbieranstich in der Erlebnisbrauerei Kollmar in Fürnheim begonnen und „wir freuen uns auf viele Gäste“, schloss Pia Kollmar vor dem gemeinsamen Anstoßen den kleinen Festakt.

PETER TIPPL

Seenland: Preis und Leistung stimmen!

Gutes ist seinen Preis wert

„Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe.“ Der englische Premier Winston Churchill hat das in bewundernswerter Offenheit von sich gegeben. Nun ja, die Statistiken sind alle interpretationfähig. Offiziell sind es 1,2 Prozent an Übernachtungen mehr, die das Fränkische Seenland 2014 gegenüber dem Vorjahr aufzuweisen hatte, der Naturpark Altmühltal brachte es gar auf ein Plus von 3,7 Prozent. Tatsächlich dürften es noch mehr sein, denn das Landesamt für Statistik wertet nur die

Erika Wüst (links), die Chefin des Gunzenhäuser Traditionsgasthauses "Altes Rathaus", mit ihren Servicedamen Inge Megerlein und Gerlinde Mühlroth.

Erika Wüst (links), die Chefin des Gunzenhäuser Traditionsgasthauses „Altes Rathaus“, mit ihren Servicedamen Inge Megerlein und Gerlinde Mühlroth.

Übernachtungsbetriebe mit mehr als zehn Betten aus. Im Seenland aber gibt es die meisten Betten in kleinen Ferienhöfen und Bauernhofpensionen, die von der Statistik nicht erfasst werden.

Die Quantität ist das eine, die Qualität das andere. Immer wieder einen Qualitätsschub zu machen, das ist das Ziel des Fränkischen Seenlands. Ganz entscheidend für den Erfolg einer touristischen Region ist die individuelle Leistung der Gastronomie, vornehmlich der Häuser, die sich der gehobenen regionalen Küche verschrieben haben. Es kommt auf die Kreativität und den Wagemut der jungen Unternehmer an. Wir haben im Fränkischen Seenland eine Reihe von Gasthöfen, die gut im Geschäft sind, aber es geht immer noch besser. Die regionale Küche darf nicht nur auf dem Prospekt stehen, sie muss durchgängig erkennbar und nachweisbar sein. Flunkern bringt nichts, der Gast ist kritischer denn je.
Die Gastronomie im Seenland ist im Preis-Leistungs-Verhältnis ordentlich aufgestellt, ja sogar besser als manche ältere Feriengebiete. Es darf (und muss) alles geben, von der einfachen Bratwurstküche bis zum Restaurant gehobenen Standards. Und was gut ist, darf auch seinen Preis haben. Der „Billigheimer“ hat seinen Platz dort, wo es um geringe Ansprüche an Küche und Service geht. In diesen Fällen spiegelt sich das Preis-Leistungs-Verhältnis in einem niederschwelligen Niveau wider. Niemand darf solche Angebote verbannen wollen. Es kann nicht nur tolle Gasthäuser geben. Die Gäste wollen auch die Urspünglichkeit auf dem Dorf erleben. Sie sehen es nach, wenn der Wirt einmal keine Serviette neben den Brotzeitteller legt, aber sie dürfen einen freundlichen Service erwarten. Authentisch zu bleiben, das ist ganz wichtig für alle, die in der Gastgeberrolle den Menschen begegnen.
Stillstand ist Rückschritt! Das gilt für alle Dienstleistungen im Seenland 30 Jahre nach der Flutung des Altmühlsees. Wer eine gute Gastronomie und ein tolles Dienstleistungsgewerbe haben will, der muss bereit sein, dafür zu zahlen. Unternehmer, die keinen Gewinn erwirtschaften, weil sie ihre Produkte unter Wert verkaufen, können auch nicht investieren und verlieren jegliche Perspektive. Wer für 5,50 Euro das Schäufele anbietet, der kann kein Geld verdienen.

WERNER FALK

Im Spielberger Sudhaus: Trio Frank Roberscheuten

Three Wise ManAls eines der erfolgreichsten Trios des traditionellen Jazz gilt „Three Wise Men“, bekannt auch unter dem Namen „Trio Frank Roberscheuten“. Die drei Musiker gastieren am Montag, 23. März, im Sudhaus des Gasthofes Gentner in Spielberg (19.30 Uhr).

Frank Roberscheuten zählt zu den höchst profilierten europäischen Jazzsaxophonisten. Sein sonores Spiel ist eine bunte Palette an Einflüssen von New Orleans bis Behop. Das Herz des Trios ist Rossano Sportiello, einer der weltbesten Stridepianisten, der als multistilistischer und unerschöpflich einfallsreicher Improvisator sein Publikum in Amte hält. Ebenfalls mit dabei ist der Wiener Vibraphonist und Schlagzeuger Martin Breinschmid, der nach seiner klassischen Ausbildung an der Wiener Musikuni seine Berufung im traditionellen Jazz gefunden hat.  Alle drei verbindet die Liebe zum Swing.

Karten für die Veranstaltung gibt es im Gasthof Gentner. Sie können aber auch telefonisch (09833/98893-33) sowie per E-Mail (info@gasthof-gentner.de) vorbestellt werden. Es empfiehlt sich eine rasche Anmeldung, denn das Interesse an „Three Wise Men“ ist riesig.

Vorankündigung: Am Freitag, 27. März, um 19 Uhr ist im Landgasthof Gentner eine Whisky-Degustation, am Freitag, 24. April, steth die Vernissage einer Austellung von Susanne Jost, Jochen Lebert und Klaus Selz auf dem Terminplan des „Kultur-Sudhauses“.