Archiv: Allgemein

Neues Wunibald-Buch wird vorgestellt

Veranstaltung am 18. März im Kloster Heidenheim

„Der hl. Wunibald. Pilger und Missionar“ ist der Titel einer neuen
Publikation des Eos-Verlags. Das Buch wird am kommenden Mittwoch, 18.
März, um 19.30 Uhr im Kapellensaal des Klosters Heidenheim
vorgestellt. Es erscheint mit Unterstützung des EiDGV in der von mir
verantworteten Reihe „Extemporalia“ und kostet im Buchhandel 14,95 €.

Der hl. Wunibald (701–761), Bruder des hl. Willibald und der hl.
Walburga, zählt zu den Gründergestalten des Bistums Eichstätt. 752 hat
er das Kloster Heidenheim gegründet, wo er 761 gestorben ist. Im Jahr
777 wurde er heiliggesprochen. Damit ist er der erste offizielle
Heilige des Bistums Eichstätt.

Der Band, herausgegeben von Ludwig Brandl, enthält Beiträge von
Barbara Bagorski, Claudia Grund, Stephanie Haarländer und Peter
Stockmann. Die Autoren befassen sich mit dem Leben Wunibalds, seiner
Heiligsprechung, seiner Spiritualität und der Darstellung in der
bildenden Kunst. Außerdem geht ein Beitrag näher auf Wunibald und das
Kloster Heidenheim ein.

Bei der öffentlichen Präsentation gibt es zwei Kurzvorträge von
Barbara Bagorski über das spirituelle Profil Wunibalds und von Claudia
Grund über die Darstellung Wunibalds in der Kunst. Die Buchvorstellung
wird musikalisch begleitet von Johannes Schmauch mit seinem
Kontrabass. Danach besteht Gelegenheit zum Austausch bei einem kleinen
Umtrunk.

Pianofestival in Feuchtwangen

Zum Jubiläum wieder internationale Pianisten in der Festspielstadt

Von Dienstag, 7. bis Sonntag, 12. April findet in Feuchtwangen im Rahmen des 28. Meisterkurses für Klavier von Prof. Peter Feuchtwanger, London, wieder ein Internationales Piano-Festival statt – in diesem Jahr bereits zum 25. Mal. Aufgrund des Umbaus der Stadthalle Kasten finden alle Konzerte ab 20 Uhr im Fränkischen Museum Feuchtwangen statt.

Die Konzertreihe wird am Dienstag, 7. April von John Robilette eröffnet. Am Mittwoch, 8. April, ist ein Konzertdialog zwischen Flügel und Cello zu erleben. Joel Blido am Cello und Sven Witzemann am Klavier werden den Konzertabend gemeinsam gestalten. Am Donnerstag, 9 April, gastiert die Pianistin Ina Birk mit Aspekten von Fantasie am Flügel im Fränkischen Museum, am  Freitag, 10. April, wird Daniel Kasparian zu hören sein. Den Abschluss der Klavierabende gestaltet am Samstag, 11. April, der britische Pianist Daniel Roberts. Am 12. April 2015 endet die Konzertreihe wie in den Vorjahren mit dem Abschlusskonzert der Meisterschüler des aktuellen Meisterkurses. Programme, Eintrittskarten und Abo-Karten zum Jubiläums-Festival gibt es im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, Tel. 09852-904 44, kulturamt@feuchtwangen.de.
Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr im Fränkischen Museum und finden im Rahmen des BR-Musikzaubers Franken statt.

Erika Gruber ist wieder Vizepräsidentin

Die Gunzenhäuser Unternehmerin setzte sich erneut durch

 

Erika Gruber, die bisherige Vizepräsidentin.

Erika Gruber, die bisherige Vizepräsidentin.

Die Vollversammlung der IHK Nürnberg für Mittelfranken hat in ihrer konstituierenden Sitzung am 10. März Dirk von Vopelius erneut zum IHK-Präsidenten gewählt. Er führt die IHK wie bereits in der Amtsperiode 2015 bis 2019.

Der studierte Betriebswirt Dirk von Vopelius (59) ist Gesellschafter und Auf-sichtsratsvorsitzender der Schuster & Walther IT-Gruppe AG in Nürnberg. Alle 71 anwesenden Mitglieder der Vollversammlung sprachen ihm ihr Ver-trauen aus und wählten ihn in geheimer Wahl einstimmig für eine weitere Wahlperiode zum Präsidenten der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Zu Vizepräsidenten der IHK Nürnberg für Mittelfranken wurden in der konstituierenden Sitzung aus zwölf Kandidaten folgende neun Persönlichkeiten gewählt.

Die Industrie wird vertreten von:

Paul Heinz BRUDER, Bruder Spielwaren GmbH + Co. KG, Fürth

Frank A. DASSLER, adidas AG, Herzogenaurach

Sebastian SCHWANHÄUSSER, Schwan-Stabilo Schwanhäußer GmbH & Co. KG, Heroldsberg

Den Handel repräsentieren:

Wolfgang BASTERT, Barthelmess Display & Decoration GmbH, Fürth

Erika GRUBER, Zweirad Gruber GmbH, Gunzenhausen

Hannes STRENG, OBI Baumarkt Franken GmbH & Co. KG, Nürnberg

Die Vertreter der Dienstleistungsbranchen im Präsidium sind:

Christine BRUCHMANN, Moritz Fürst GmbH & Co. KG, Nürnberg

Harald LEUPOLD, Hafen Nürnberg-Roth GmbH, Nürnberg

Prof. Dr. Christian RÖDL, Rödl Rechtsanwaltsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH,
Nürnberg

Ferner wurden in der Sitzung die Vertreter der Stiftung Handelskasse und der IHK-Fachausschüsse bestellt. Beim Empfang im Anschluss an die Voll-versammlung gratulierten dem neuen IHK-Präsidenten als Gastredner der Ratsvorsitzende der Europäischen Metropolregion Nürnberg Landrat Armin Kroder und Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) sowie der IHK für München und Oberbayern.

Bei seiner Wahl vor fünf Jahren hatte Vopelius das Leitmotiv Vertrauen ausgegeben, denn im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008 sah er das Vertrauen der Menschen in die Wirtschaft und ihre Akteure beschädigt. Explizit ging es ihm dabei um Vertrauen in die Wirtschaft (Gründerinitiative, Ehrbarer Kaufmann, runder Tisch Langzeitarbeitslose), Vertrauen in die Region (Allianz pro Fachkräfte, Stärkung der Kompetenzfelder, Förderverein Wirtschaft pro Metropolregion) sowie um Vertrauen in die Jugend mit dem Schwerpunkt duale Berufsausbildung.

Meilensteine der ersten Amtszeit von Dirk von Vopelius waren im Jahr 2010 das 450-jährige Jubiläum der wirtschaftlichen Selbstverwaltung im Zeichen des Ehrbaren Kaufmanns, die Gründung der Anerkennungsstelle für ausländische Berufsabschlüsse „IHK FOSA“ in Nürnberg sowie der Start der Baumaßnahme „Haus der Wirtschaft“ am Nürnberger Hauptmarkt. Für seine neue Amtszeit hat er das Leitmotiv „Jugend + Beruf“ gewählt. Es gehe ihm darum, die hohen Azubi-Zahlen in Mittelfranken zu halten und einen Beitrag zu leisten, dass keine/r auf der Strecke bleibe, erklärte Vopelius.

Macht doch wieder einen „Brotfrieden“!

Parallelen von aktueller Ukrainekrise zur Situation vor fast 100 Jahren

Wer über den Ukrainekonflikt nachdenkt, der kommt nicht umhin,  an die politische und militärische Konstallation vor 98 Jahren zu denken. Damals hatten die Bolschewiken in Russland gerade die Revolution ausgerufen. Das Land lag wirtschaftlich am Boden, die Bevölkerung war kriegsmüde. Deshalb willigten sie in einem „Brotfrieden“ von Deutschland mit der Ukraine ein (9. Februar 1918). Der bedeutete zwar noch  nicht das vollständige Ende des Ersten Weltkriegs, war aber doch ein Signal. Am 3. März 1918 kam es dann tatsächlich in der weißrussischen Stadt Brest-Litowsk zu einem Friedensvertrag, , 1919 zum Friedensvertrag von Versailles. Um „Brot und Frieden“ sollten sich auch heute die verantwortlichen Staatsmänner bemühen. Die Bedingungen sind nicht die schlechtesten, denn Russland liegt heute wieder wirtschaftlich darnieder. Nur mit westlichem Know-how und Investitionen kann das Putin-Reich genesen. Das ist Klartext, aber in der diplomatischen Sprache wohl im Umgang mit Putin nicht realistisch. Die wirtschaftlichen Sanktionen sollten daher andauern. Eine politische Lösung wird kommen. Sie braucht nach aller Erfahrung Zeit, denn alle Beteiligten sollen schließlich  ihr Gesicht nicht verlieren. Wenn das nur die Scharfmacher auch endlich begreifen würden!

Die von Russland abgetretenen Gebiete sollten – so die Buchstaben des Vertrags – nicht von Russen bewohnt werden, sondern von den nichtrussischen Völkern, die auch damals schon nach Unabhängigkeit strebten. Wie wir wissen, hat sich die Geschichte einige Jahrzehnte später wiederholt, als nach dem Zusammenbruch der UdSSR die Regionen ihre Eigenstaatlichkeit anstrebten, die baltischen Länder endlich in die Freiheit gelangten.

Es war weitsichtig, dass sich der Westen nicht stärker eingemischt hat, als die Krim vor einiger Zeit an Russland ging. Das entsprach dem Wunsch der Mehrheit auf der Krim, die historisch gesehen schon immer russisch war. Aber von US-Staatsmännern ist soviel historisches Wissen offenbar nicht zu erwarten. Leider haben allzu frühe Festlegungen des Westens, vor allem „scharfer“ Nato-Vertreter, dazu beigetragen, dass sich die Lage dramatisch verschlechterte. Zurückhaltung wäre besser gewesen. Es wäre richtig, in der Ukraine eine Volksabstimmung zu machen. Wenn die Menschen im Osten an die Seite von Russland sich besser aufgehoben fühlen, dann sollte man sie ziehen lassen. Wir sollten uns im Westen hüten, die neuen Herren in Kiew für Demokraten zu halten. Es ist einfach eine Nummer zu groß, wenn sie die Gefahr eines Dritten Weltkriegs hinausposaunen. Die sind in der Wahl ihrer Mittel nicht anders als die Freischärler oder die Russen. Für sie wäre es eine riesige Aufwertung, wenn sich der Westen stärker engagieren würde.

WERNER FALK

Kulturinitiative personell ergänzt

Europäisches Haus – ein Kulturjuwel in Altmühlfranken

Die Kulturinitiative Altmühlfranken (KIA) hält das „Europäische Haus“ in Pappenheim, das in den letzten Jahren mit Unterstützung der Europäischen Union, des Freistaats Bayern und der Stadt Pappenheim entstanden ist, für einen herausragenden Baustein des Kulturraums Altmühlfranken. Es rundet das bisherige Profil der „Bildungsregion Altmühlfranken“ ab und verleiht dieser damit eine wertvolle Alleinstellung. Zusammen mit der Evangelischen Landvolkshochschule in Pappenheim markiert das „Europäische Haus“ zudem für die Stadt eine Zukunftsperspektive als bedeutender Bildungsstandort.
Dr. Johann Schrenk dankte als Vorsitzender der Kulturinitiative Altmühlfranken Prof. Dr. Joachim Grzega – der ebenfalls Vorstandsmitglied der KIA ist – für dessen außerordentliches Engagement bei dem Betrieb dieses Hauses und verband damit die Erwartung, dass dieses Haus sowie dessen einmaligen Bildungsangebote noch stärker in das öffentliche Bewusstsein in Altmühlfranken sowie weit über dessen Grenzen hinaus gehoben werden können.
Im Rahmen dieser Mitgliederversammlung wurden auch die in der Satzung vorgesehenen Beisitzer berufen. Von deren Nominierung wurde bei der Gründungsveranstaltung vor gut einem Jahr noch Abstand genommen, weil erst einmal die Mitgliederentwicklung abgewartet wurde, um aus einem dann erweiterten Kreis eine wohl ausgewogene Wahl treffen zu können. Bei einer Enthaltung wurden folgende Personen einstimmig zu Beisitzern und damit in den Vorstand der Kulturinitiative gewählt:
Für die Wirtschaft: Dr. Karl Friedrich Ossberger, Klaus Horrolt und Susanne Gebhardt;
für die Politik: Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Bürgermeister Werner Baum;
für die Kultur: Kristina Schiegl, Justus Willberg und Rainer Zimmermann sowie
mit der Sonderfunktion des „Kultur-Botschafters Altmühlfranken“ Klaus Haeffner.

Die Mitgliederversammlung hat schließlich auch erste Gesprächskreise begründet, die sich mit spezifischen Fragestellungen etwas intensiver beschäftigen und daraus künftig entsprechende kulturpolitische Vorschläge unterbreiten werden. Dies sind die Gesprächskreise „Jugendliteraturpreis Altmühlfranken“ (Koordination Dr. Schrenk), Theaterwesen (Koordination Thomas Hausner), Kulturatlas Altmühlfranken (Koordination Dieter Popp) sowie Musikstandort Altmühlfranken (Koordination vorläufig über Dieter Popp). In diesen Gesprächskreisen – weitere zu anderen Kulturthemen sind in Vorbereitung – werden jetzt konkrete Projekte vorbereitet, strukturiert und in öffentliche Plattformen eingespeist bzw. unmittelbar umgesetzt. Und hier sind alle an Kultur interessierten Menschen der Region eingeladen sich aktiv einzubringen, betonte Dr. Schrenk in Pappenheim. Aus diesem Grunde sind diese Gesprächskreise auch ganz bewusst als „offene Runden“ definiert worden, wohl wissend und berücksichtigend das Kulturengagement nicht an eine formale Mitgliedschaft gebunden sein muss.

„Zutrinken“ galt als Gotteslästerei

Vortrag von Prof. Wüst beim Historischen Verein

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Vortrag von Prof. Wüst beim Historischen Verein

Es war im 18. Jahrhundert: die fränkischen Fürsten und Bischöfe gebährdeten sich als absolutistische Herrscher. Die kleinen Leute hatten nicht zu sagen. Ihr Lebensmut äußerte sich in „bierseeligen Lustbarkeiten“. Die aber waren verfolgte die Obrigkeit mit äußerstem Missbehagen, denn schließlich waren sie „potenzielle Unruhestätten“ und „zwielichtige Einrichtungen“, wie das Fürstenhaus Schwarzenberg 1781 beklagte.
Lang ist die Liste von Publikationen fränkischer und schwäbischer Landesgeschichte, die Prof.Wolfgang Wüst von der Uni Erlangen-Nürnberg bisher vorgelegt hat. Seit 2000 hat er dort den Lehrstuhl für fränkische und bayerische Landesgeschichte. Vor Mitgliedern des Historischen Vereins für Mittelfranken referierte er über „Mittelfränkische Konsumgeschichte – Bier und Schnaps in Form landesväterlicher Fürsorge der Frühmoderne“.
Wirtshäuser boten damals (und sicher auch heute noch) das Podium für emotionale Aussweifungen und ketzerische Reden gegen die Herrschaft. Auf „missliebige, schädliche Schwärmereien und gröbliche Misshandlungen“ (Bamberg 1771) reagierten die Regenten den Wirten mit dem Entzug der Konzession. Die Ansbacher Spielleute waren angehalten, „nur sittsame Tänze“ zu spielen (1672). Wirtshäuser galten als Brutstätten der Gewalt und Zentren der Hehlerei und als „Quellen des Unheils“. Markgraf Georg der Fromme sah sich veranlasst, das „Zutrinken“, das er als Gotteslästerei empfand, zu verbieten (1532). Aber auch unter den bürgerlichen Herrschaften galten „Schwelgen, Fressen, Sauffen“ als ein verwerflicher Vorgang, den sie „panguetiren“ nannten.
Was bis heute Bestand hat, das ist das Deputationsbier. Die Mitarbeiter von Brauerein bekommen es als Haustrunk. Früher gab es Deputatiosnbier für die höheren Beamten in den herrschaftlichen Verwaltungen, das gemeine Volk musste sich mit dem „Nachbier“ (Dünnbier) abspeisen lassen.
Nicht ganz geklärt ist, ob es für das „Zutrinken“ (Zuprosten) nicht noch eine andere Deutung gibt. Oskar Geidner, der Stadtheimatpfleger von Wolframs-Eschenbach und Geschäftsführer des Historischen Vereins für Mittelfranken glaubt, dass der Begriff für das „Vollsaufen“ (heute: Komasaufen) gelten kann. -fr-

 

Ostereier – schön bestickt

Stocker Koenig, OstereierEs gibt viele Bücher über das Bemalen und Verzieren von Ostereiern, aber kein einziges über das Beziehen der Eier für den Osterstrauch oder die Osterdeko mit Kreuzstichmotiven.

Für die bestickten Ostereier stehen mehr als 300 Vorlagen zur Verfügung. Die Palette beginnt bei traditionellen christlichen Symbolen in Rot-Weiß und reicht bis zu bunten Blumen, Vögeln, Hasen und sonstigen Frühlingsmotiven. Ob klassisch oder lieblich, ob für die eigene Osterdeko oder für Geschenkszwecke – österliche Stimmung ist garantiert!

Die kleinen Bilder und Symbole sind rasch gestickt, einfache Anleitungen zeigen, wie man die Eier (die natürlich auch gerne aus Plastik sein können) perfekt bezieht. Eine durch und durch runde Sache also …

Die Autorin: Helga König hat im Leopold Stocker Verlag schon mehrere vielbeachtete Handarbeitsbücher vorgelegt. In ihrem Handarbeitsgeschäft in Bad Aussee hält sie den Kontakt zur Basis und spürt laufend gängigen Trends nach.
Helga König:: „Ostereier – schön bestickt“, 300 Kreuzstichmotive, ISBN 978-3-7020-1520-6, 60 Seiten, durchgehend farbig bebildert, 20 x 20 cm, broschiert, 9,95 Euro, Stocker-Verlag Graz.

Zum Tode von Dr. Hans Schneider

Der langjährige Chefarzt des Gunzenhäuser Krankenhauses ist 95-jährig gestorben

„Der Beruf war die Erfüllung meines Lebens, aber als Chirurg muss man wissen, wann man aufhören muss.“ Das hat Dr. Hans Schneider bei seiner Verabschiedung als Chefarzt 1983 gegenüber dem seinerzeitigen Landrat Dr. Karl Friedrich Zink gesagt, der zu seinem engsten Freund in vielen Jahren der Zusammenarbeit geworden war. Von 1957 bis 1983, also 26 Jahre, war er der unumstrittene Chef am Krankenhaus. Am 27. Februar ist er im gesegneten Alter von 95 Jahren in seinem Haus in der Jahnstraße friedlich eingeschlafen. Auf seinen eigenen Wunsch ist die Trauerfeier im kleinsten Familienkreis.
Dr. Hans Schneider war ein gebürtiger Nördlinger. Seine SchneiderEltern Max Schneider und Frau Christina, geb. Rosenwirth, hatten hohe Ansprüche an ihn. Während sein Bruder Max das Schuhgeschäft übernahm, sein Bruder Helmut seit dem Russlandfeldzug 1944 als vermisst gilt und Schwester Elisabeth nach ihrer Heirat in Lindau eine neue Heimat fand, absolvierte Hans in Lauingen die Oberrealschule und begann in Dillingen ein Lehrerstudium, wobei er Zugang zur klassischen Musik fand. Zeit seines Lebens war das Cello sein Lieblingsinstrument. Mit ihm begleitete er später viele Jahre den Kammermusikfreundeskreis Gunzenhausen. Nach dem Arbeitsdienst und dem Militärdienst entschloss er sich, Medizin zu studieren. Noch während des Studiums erlebte er die Bombenangriffe auf München. Er erhielt 1945 eine Notapprobation, musste das Staatsexamen aber nach dem Krieg nach amerikanischem Standard wiederholen.
Im Jahr seiner Verehelichung mit Hildegard Jung 1947 trat er seine erste berufliche Station im Krankenhaus in Memmingen an, dann war er von 1952 bis 1953 Assistent an der Urologischen Abteilung am Diakonissenkrankenhaus Augsburg. Danach wechselte er als Oberarzt an das Kreiskrankenhaus nach Krumbach. 1957 kam Dr. Schneider an das Kreiskrankenhaus Gunzenhausen. Er war für seine ärztlichen Kollegen, das medizinische und das pflegende Personal nicht immer ein bequemer Vorgesetzter, zumal er seine eigene „100-Prozent-Mentalität“ auch von den anderen einforderte. Die Arbeit am Krankenhaus war sein Leben, der Neubau des Krankenhauses auf dem Reutberg sein Werk. Aber er war immer ein gerechter Chef. Das haben ihm die Mitarbeiter anlässlich seines Abschieds bestätigt.
Für seine Verdienste ist er 1982 mit dem Ehrenteller der Stadt Gunzenhausen ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung quittierte er damals mit den Worten: „Leben ohne freiwillige Übernahme von Pflichten durch die Mitglieder dieser Gesellschaft ist nicht möglich.“ Weil er viele Jahre Kreisvorsitzender des Roten Kreuzes und Präsident des Rotary Clubs Ansbach (später Weißenburg) war, ist er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden.
Als sich Dr. Schneider 1983 aus dem beruflichen Leben zurückzog,  widmete er sich seiner Familie, das heißt den Söhnen Wolfgang und Helmut  und deren Angehörigen sowie seiner zweiten Frau Dr. Barbara Gercke, die er 2001 ehelichte. Noch am 17. September letzten Jahres war es ihm vergönnt, einen Urenkel seines Bruders in die Arme nehmen zu dürfen. Der war auf den Tag genau 95 Jahre jünger als er.
Dr. Hans Schneider lebte im Geiste der Humanität und des politischen Liberalismus. Der Landkreis verliert mit ihm eine großartige Persönlichkeit. Über seinen Tod hinaus wird sein Name verbunden bleiben mit dem Krankenhaus Gunzenhausen, das er wie kein anderer geprägt hat.

Aufenthaltsqualität muss sich verbessern

Auf die Wünsche der Kunden achten!

Es wird erheblicher Anstrengungen bedürfen, um dem Innenstadtbereich von Gunzenhausen die Attraktivität zu verleihen, damit “Leben wieder innen stattfindet”. Augenblicklich haben wir aber eine Situation, die weder für die einheimischen Bürger, die Tagesbesucher der umliegenden Gemeinden, die Tagesgäste aus den weiterentfernten Quellregionen oder die Urlaubsgäste während der Saison zufriedenstellend sein kann.
Eine Innenstadt braucht Leben, und dies während der gesamten Woche. Findet dies nicht statt – was auch immer der Grund dafür sein mag – dann hat eine solche Innenstadt keine Zukunft.
Lebendige Städte impulsieren ohne Mittagspause und am Wochenende bis in die Abendstunden. Gibt man diese Option für “aktive Erlebnisqualität” auf, dann verlagert sich das Einkaufsverhalten nach den Gesetzen des Marktes dorthin, wo dieser Handel geboten wird. In Gunzenhausen sind dies an den Samstagen die Handelszonen im Stadtrandbereich. Dort findet man allen Angebote des innerstädtischen Handelsportfolio mit der Folge, dass Gunzenhausen am attraktiven Wochenendbeginn innen verödet. Die Außenbereiche profitieren aber davon nur eingeschränkt, da sich ein nicht unerheblicher Teil des Konsumverhaltens an diesem Tag auf jene Standorte verlagert, die dafür in der Summe von attraktivem Handel, trendiger Gastronomie und Straßen-Leben ein stimmiges Gesamtambiente bieten.

Lebendige Innenstädte können aber nur zum Verweilen – Shoppen, Flanieren, Einkehren – einladen, wenn ihre Aufenthaltsqualität deutliche Vorzüge aufzuweisen haben.
Dies hat auch etwas damit zu tun, dass Teile der Innenstadt dringend eine umfassendere Verkehrsberuhigung benötigen. Dies bedeutet keine Fußgängerzone, aber auf jeden Fall weniger individualverkehrsbedingte Mobilität in diesem Bereich. Dass dies der Attraktivität der Stadt sehr gut tut, macht der Markt am Donnerstag transparent und hat die Eisbahn jetzt im Winter gezeigt. Die saisonal angebotenen Samstagvormittag-Konzerte sind ein Anfang, aber da ist in jeder Hinsicht noch viel Luft nach oben, vor allem wenn sich diese Impulse auch auf den weiteren Nachmittag erstrecken. Der Samstag ist nicht mehr nur der Tag der Gartenarbeit, es gibt genügend Haushalte, die gerne mehr Abwechslung suchen und die Touristen würden eine Ausdehnung solcher Angebote und eine kundenorientiertere Regelung der Geschäftsöffnungszeiten am Samstagnachmittag bis zum -Abend zum längeren Verweilen im Innenstadtbereich nutzen.
Die saisonale Sperrung des Verkehrs vom Rathaus bis zur Sparkasse bietet den Vorteil, dass eine beruhigte Kernzone entsteht und dass dennoch die weniger mobilen Individualverkehrs-Teilnehmer ihre Parkmöglichkeiten gesichert sehen. Es sollte dabei aber auch einmal betont werden, dass eine so großzügige und innenstadtnahe Parkoption wie das Parkhaus in Gunzenhausen den Attraktionsgrad der Einkaufsszenerie schon bisher erheblich beflügelt. Natürlich nehmen dies all jene Automobilsten nicht wahr, die unbedingt nur vor den Geschäften sowie den dennoch vorhandenen Straßencafés parken müssen. In Nürnberg wäre jeder Innenstadtbesucher über eine solche Parkhaus-Regelung mehr als dankbar.

Ein saisonaler Test mit einer Sperrung dieses Raums würde die Chance eröffnen, einmal zu sehen was sich dann tatsächlich im Einkaufs- und Flanierverhalten ändert. Mit Fotos eines menschen- und autoleeren Innenstadtbereichs wie höchst unrealistisch kürzlich im “Altmühlboten” dargeboten, wird dies nichts zu tun haben. Schon eher mit Bildern, wie hier im “Falk-Report”, denn eines ist natürlich auch klar: eine Erklärung zur “verkehrsberuhigten Zone” (nicht autofreien Zone) macht den Unterschied alleine noch nicht aus. Hier muss dann Leben inszeniert werden. Aber das ist nicht alleine Aufgabe der Stadt. Hier sind der Handel und die Gastronomie gefordert, um zusätzliches Leben – bis weit nach Geschäftsschluss – in die Straßen zu bringen. Dies bedeutet auch die Akquirierung und nicht nur die Duldung von Straßenmusik, Straßentheater und die Ausweitung der Freiausschank-Flächen.

Wenn es dann noch in Gunzenhausen gelingt, mit durchaus Aufsehen auslösenden Angeboten des Handels – gemeint sind damit keine Schnäppchen-Preisorgien – auch der Online-Nachfrage des nicht stationären Handels eine effektive Alternative zu bieten, dann können wir wieder von einer wirklichen Innenstadtbelebung sprechen. Der Kulturherbst hat gezeigt, dass und was alles möglich ist. Dies muss und darf nicht auf ein Wochenende beschränkt bleiben.

DIETER POPP, Regionalberater, Haundorf

Vorteile des berufsbegleitenden Studiums

 Thema des zweiten Unternehmerfrühstücks „altmühlfranken“

Zahlreiche Persönlichkeiten aus der hiesigen Unternehmerlandschaft nutzten die Gelegenheit, sich in außergewöhnlichem Rahmen über das Thema „EFQM und BWL am Studienzentrum Weißenburg – Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter beim berufsbegleitenden Studium vor Ort“ zu informieren.
„Unternehmerfrühstück altmühlfranken“, so lautet der Titel einer Veranstaltungsreihe, die bereits zum zweiten Mal in Kooperation von der IHK Geschäftsstelle Ansbach, dem IHK Gremium Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Wirtschaftsförderung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen durchgeführt wurde. Ziel ist es, Personen

Dr. Ossberger (rechts) mit dem Referneten Prof. Slama.

aus dem Wirtschaftsleben im Rahmen einer aufgelockerten Frühstücksatmosphäre zu vernetzen und jeweils über ein spezifisches Thema gezielt zu informieren.
Als Partner konnte diesmal die Sparkasse Mittelfranken-Süd gewonnen werden, weshalb sich bereits früh am Morgen die verschiedensten Persönlichkeiten aus dem gesamten Landkreis in der Hauptgeschäftsstelle in Weißenburg einfanden.
Nach dem Empfang stellte Prof. Dr.-Ing. Stefan Slama in seinem Fachvortrag die Vorteile des berufsbegleitenden Studiums am Studienzentrum Weißenburg detailliert dar. Prof. Slama, der sich am neuen kunststoffcampus bayern für den Studiengang „Strategisches Kundenorientiertes Management (SKM)“ verantwortlich zeichnet, betonte die praxisnahe Ausbildung während des Bachelorstudiums. Zahlreiche Module seien speziell auf die Unternehmen vor Ort zugeschnitten, sodass diese direkt in den Betrieben umgesetzt werden könnten.
Nachdem die Zuhörer den Vortrag mit großem Interesse verfolgt hatten, bestand im Anschluss die Gelegenheit, in einer von Dr. Karl-Friedrich Ossberger moderierten Fragerunde noch weitere interessante Informationen zu erhalten. Besonders die Angst, die Absolventen könnten nach Bestehen des Studiums das eigene Unternehmen verlassen, wurde den anwesenden Entscheidern dabei genommen. „Es liegt uns fern, die Studierenden aus dem Unternehmen heraus zu qualifizieren; im Gegenteil sie werden gerade für Führungsaufgaben in ihren eigenen Unternehmen fit gemacht“, betonten Slama und Ossberger gleichermaßen. Dies gelinge vor allem durch Praxisaufträge und studienbegleitende Projekte, die direkt in den Betrieben vor Ort durchgeführt werden. Ergänzend – so Prof. Slama – werde es künftig möglich sein, auch nur einzelne Module des Studiums auszuwählen und als Seminar am Studienzentrum in Weißenburg zu belegen.

Im Anschluss an die fachbezogene Diskussion blieb den Anwesenden noch ausreichend Gelegenheit, sich bei einem Weißwurstfrühstück zu stärken und das Gespräch untereinander zu suchen. Der Grundgedanke der Veranstaltung wurde somit erneut erfüllt und viele Teilnehmer zeigten schon Interesse am Thema des 3. Unternehmerfrühstücks, das in Gunzenhausen stattfinden wird.