Archiv: Allgemein

Von den 69 Gaststätten bestehen 16 noch heute

Gunzenhausen und seine Wirtshausgeschichte

224    Stieg Gerberstr. 1 um 1922    54) S. 53-001

Der „Grüne Baum“ wurde 1640 eröffnet. Letzter Wirt war Ernst Stieg.

69 Gaststätten sind vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Stadt eröffnet worden. Nur 16 von ihnen sind übrig geblieben. Lothar Hiemeyer ist in Gunzenhausen geboren worden, lebt aber seit Jahrzehnten in Würzburg. Seiner Heimatstadt treu geblieben ist er als Heimatforscher mit Leidenschaft. Über die Gunzenhäuser Brauereien und Wirtshäuser hat er ein gigantisches Archivmaterial zusammengetragen und es bisher teilweise in „Alt-Gunzenhausen“ veröffentlicht.
Hiemeyer hat viele Tage im Staatsarchiv Nürnberg geforscht, im Stadtarchiv Gunzenhausen nachgelesen und vor Ort eigene Recherchen vorgenommen. Das Ergebnis ist ein ganzes Bündel von Informationen in Wort und Bild. Er will das Material zu einem Buch verarbeiten. „Zu 80 Prozent bin ich durch“, sagte er anlässlich eines Vortrags vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde im der „Adlerbräu“-Gaststätte.
Der Altmühl-Bote hat über die Arbeit Hiemeyers bereits berichtet. Nach seinen Darlegungen sind der „Adlerbräu“-Gasthof (1558) und das „Altes Rathaus“ (1585) die ältesten Gaststätten in der Stadt. Aber auch die „Bürgerstube“ (heute: Sparkasse) und der „Schwarze Bär“ (heute: Bäckerei Schmidt) sowie der „Blaue Wolf“ gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Die heutigen Inhaber haben dem Autoren in seinen zeitraubenden Recherchen fleißig geholfen, insbesondere Erika Dersch, die

Autor Lothar Hiemeyer

Autor Lothar Hiemeyer

schriftliche Belege hat, wonach Kaiser Wilhelm II. dem damals schon international agierenden Gastwirtssohn Johann Zippel zu dessen Hochzeit gratulierte und zu seinem frühen Tod der Witwe eine Beileidstelegramm schickte. Weitere frühe Gasthäuser waren die „Goldene Krone“ (heute: Drogerie Neidhardt) und der „Goldene Engel“ (heute: Kik), zu dem der „Braunskeller“ gehörte, in dem vor 70 Jahren 144 Menschen bei einem Bombenangriff der Amerikaner den Tod fanden. Mit „Musik, Hasenbraten und Knödelpartie“ war einst Johann Lehner vom „Roten Ross“ (heute: Zum Storchennest). Auch das „Goldene Lamm“ (heute: NKD) und der „Grüne Baum“ (früher Stieg, heute Pizzeria in der Gerberstraße) und die „Glocke“ (heute: Juwelier Stingl) sind seit dem 17. Jahrhundert bekannt.
Vor dem zweistündigen Vortrag Hiemeyers hörten die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde den Jahresbericht ihres Vorsitzenden Werner Falk und des Schatzmeisters Hans Minnameyer. Beide stellten mit Stolz fest, dass sich der Mitgliederstand des Vereins jetzt über die 300-er Marke hochgeschraubt hat. Der Vorsitzende erinnerte an die Vorträge und „Samstagsexkursionen“ in 2014 und kündigte an, dass auch heuer die Serie der samstäglichen Besichtigungen in der Region fortgesetzt werden. Mit Dank erwähnte er die Arbeit des 2. Vorsitzenden Werner Mühlhäußer (Stadtarchivar) im Zusammenhang mit der Herausgabe von „Alt-Gunzenhausen“, ferner nannte er die Autoren Lothar Hiemeyer, Werner Neumann, Dr. Adolf Meier, Siglinde Buchner, Werner Kugler und Florian Schenk. Das 70. Jahrbuch wird im Dezember erscheinen. „Wir haben allen Grund, der Stadt für ihre Unterstützung zu danken“, sagte der Vorsitzende nannte ebenso den Bezirk Mittelfranken, den Landkreis und die Sparkasse Gunzenhausen.

Vorstandschaft wiedergewählt

Unter der Leitung von Willi Elterlein ging die Neuwahl der Vorstandschaft flott über die Bühne. Per Akklamation bestätigten die Mitglieder die bisherige Vorstandschaft mit Werner Falk als Vorsitzendem, Werner Mühlhäußer als Stellvertreter, Hans Minnameyer als Schatzmeister, Armin Kitzsteiner als Schriftführer sowie den Beiratsmitgliedern Dieter Gottschall, Dieter Wenk, Gerhard Herrmann, Franz Müller, Heidi Dücker, Siglinde Buchner (Weißenburg). Neu in den Beirat wurden Günther L. Niekel aus Muhr am See und Thomas Müller aus Kalbensteinberg gewählt. Als Revisoren fungieren Thomas Fischer (Gunzenhausen) und Rüdiger Schmidt (Unterwurmbach).

 

Sangesfreudige Runde in Merkendorf

Stammtisch „Goldener Löwe“ feierte mit Brauereichefin

Helmreich (5)Walli Helmreich, die Wirtin des Gasthauses „Zur Sonne“ in Merkendorf, feierte im Kreis des Stammtisches „Goldener Löwe“ ihren 60. Geburtstag. Die gesellschaftliche Vereinigung gibt es in Merkendorf seit 28 Jahren. Begründet worden ist sie von Heinz Rubensdörfer (links), dem früheren und verdienten Vorsitzenden des TSV. Zunächst waren die Stammtischler bei Gastwirt Heinrich Krug im „Goldenen Löwen“, seit 2000 sind sie in der „Sonne“, haben aber ihren Gründungsnamen beibehalten. Bis heute treffen sich jeden Freitag die 52 Mitglieder zum Stammtisch. Anlässlich des Geburtstags von Walli Helmreich (in der Bildmitte mit ihrem Mann Willi) hatte sie Doris Weid-Gundel (rechts), die Chefin der Lichtenauer Hauff-Bräu, zu einer gemeinsamen Feier eingeladen, schließlich liefert die seit 1489 bestehende Braustätte aus der Nachbarschaft bereits seit 136 Jahren den Gerstensaft. Die schöne Feier der gesangsfreudigen Stammtischler, an der auch Bürgermeister Hans Popp teilnahm, begleitete Marianne Simon aus Bammersdorf auf dem Akkordeon. Foto: FR Presse

Fleisch selbst trocknen

Wie es richtig geht, das verrät Gerd Wolfgang Sievers

Prosciutto, Bündner Fleisch, aber auch Ausgefallenes wie Jerk oder Biltong – Trockenfleischspezialitäten aus Amerika und Afrika – haben ja längst den Weg von der ursprünglichen Funktion der Haltbarmachung hin zur lukullischen Spezialität genommen. Wahre Genießer können sich nun auch an die Erzeugung dieser Köstlichkeiten daheim machen. Angefangen von der theoretischen untitledGrundlage des Fleischtrocknens zeigt Sievers, wie man Schinken, Würste, Schweine-, Rind-, Lamm-, Pferde- und Wildfleisch richtig trocknet und daraus die diversen begehrten Trockenfleischspezialitäten herstellt. Die benötigten Werkzeuge werden genauso vorgestellt, wie die unterschiedlichen Techniken erklärt. So widmet sich das Buch neben dem Lufttrocknen auch der Trockentechnik des Kalträucherns, zwar aufwändiger als das Heißräuchern, dafür aber mit einem Ergebnis, das das Wasser auf der Zunge schon während der Lektüre des Buchs zusammenlaufen lässt.
Die umfangreiche Auswahl an Rezepten stellt sicher, dass jeder Geschmack zufriedengestellt wird.

Der Autor: Gerd Wolfgang Sievers, geb. 1968 in Münster, erlernte das Kochhandwerk bei verschiedenen renommierten Spitzenköchen, danach folgte ein Studium der Publizistik an der Universität Wien. Mehrere seiner Bücher wurden bereits ausgezeichnet, darunter „Genussland Österreich“ vom World Cookbook Award als Weltbestes Kochbuch und das „Schneckenkochbuch“ von der Gastronomischen Akademie Deutschlands.

„Fleisch selbst trocknen!“ von Gerd Wolfgang Sievers, ISBN 978-3-7020-1484-1, 152 Seiten, durchgehend farbig bebildert, 16,5 x 22 cm, Hardcover
Preis: € 16,90

Schöne Geschenkideen zum Vatertag

„100 Dinge, die ein Papa einmal im Leben getan haben sollte“

Papa ist einfach der Beste. Aber das sagen wir ihm viel zu selten. Zum Glück gibt es den Vatertag. An diesem Tag soll er hochleben und ordentlich be-schenkt werden, der Herr Papa. Über das Erinne-rungsbuch für die Ewigkeit „Papa und ich“ und die verrückten und witzigen Ideen aus „100 Dinge, die Papa einmal im Leben getan haben sollte“ freut er sich ganz bestimmt.
So viele spannende Abenteuer haben wir mit Papa während unserer Kindheit erlebt und auch, wenn wir schon groß sind, ist er stets für uns da. Um all die kostbaren Erinnerungen der gemeinsamen9783848514687_cl Zeit festzuhalten, bietet das Erinnerungsbuch „Papa und ich“ viel Platz für Vater und Tochter oder Sohn. Das Eintragalbum beginnt im Kindesalter, weckt Erinnerungen an die Schul- und Teenager-zeit, begleitet beide Geschichtenschreiber „hinaus in die Welt“ und fragt nach Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Manche Seiten laden dazu ein, auch mal aktiv zu werden und zusammen in alten Kisten und Fotos zu stöbern – es wird garantiert die ein oder andere Überraschung dabei sein.
„100 Dinge, die Papa einmal im Leben getan haben sollte“ bietet 100 abwechslungsreiche Ideen und Anregungen, was Papa so alles unternehmen und erleben kann; mal mit und mal ohne Familie, mal abenteuerlich und ausgefallen, mal echt männlich, mal einfach schön. „Bau eine Eisenbahn auf und spiel stundenlang damit“, „Bastelt gemeinsam einen Drachen“ und „Schenk deinem Kind zum Auszug ordentliches Werkzeug“ stehen auf der Todo-Liste, genauso wie „Verrate deine besten Anmachsprüche … zum Ausprobieren für deinen Sohn oder zur Warnung für deine Tochter“ und „Tritt beim Wettessen gegen deinen Nachwuchs an“. Die „100 Dinge“ abgehakt? Dann ist der eigene Vater auch offiziell der Beste!
Für welches Buch man sich auch entscheidet – wenn nicht gleich für beide –, an Papas Lächeln wird man erkennen, dass man damit goldrichtig lag.
„Papa und Ich Ein Erinnerungsbuch für uns zwei“, 128 Seiten, 25 x 17,5 cm, EAN 4036442002971, € 14,99
„100 Dinge, die Papa einmal im Leben getan haben sollte“, 96 Seiten, 16,5 x 12,2 cm, ISBN 978-3-8485-1468-7, € 9,99

Mit Flüchtlingsfrauen kochen

„Internationale Kochkurse“ der ZIA

Köstlichkeiten aus Armenien, Aserbaidschan, Tschetschenien und der Ukraine werden in der Schulküche vorgestellt. Hierzu laden die Flüchtlingsfrauen zum Kochen ein.
In den Küchen der Heidenheimer Asylunterkunft wird gekocht, gebraten und gebacken. Die Vorbereitungen der Kochkurse laufen auf Hochtouren. Salate, Brotaufstriche, eingelegtes Fleisch, Süßer Reis, gefüllte Weinbergblätter, Gerichte mit Bärlauch, Pfannkuchen mit Käsefüllung verschiedene Kuchen und Torten zählen zu den landestypischen Gerichten, die gemeinsam zubereitet werden.
Der erste Kochkurs findet am Donnerstag,  23. April,  von 18.30  bis 21.30 Uhr in der Schulküche der Hahnenkammschule Heidenheim statt.
Wenn Sie Lust bekommen haben mit den Flüchtlingsfrauen zu kochen, dann melden Sie sich bei der Freiwilligenagentur altmühlfranken unter der Tel. Nr. 09141-902235 oder per E-Mail: freiwilligenagentur@altmuehlfranken.de an.

Flüchtlinge lernen Deutsch

Workshop für ehrenamtliche Deutschlehrer

Am Samstag,  25. April, findet in den ehemaligen „Walder Seestuben“  ein Workshop für „Sprachvermittlung Deutsch für Flüchtlinge“ statt.
Der Workshop richtet sich an alle Interessierte ohne Vorkenntnisse, die ehrenamtlich Sprachunterricht für Flüchtlinge im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen geben möchten.
Schwerpunkt des Workshops ist die formale Sprachvermittlung unter besonderer Berücksichtigung der speziellen Lebensumstände der Lerner (Flüchtlinge), die das Lernverhalten beeinflussen. In diesem Workshop werden geeignetes Unterrichtsmaterial vorgestellt und praktische Übungen angeleitet.
Ziel des Workshops: Wie können wir als Vermittler von Sprach- und Sozialkompetenz den Deutschlernern / Flüchtlingen helfen, grundlegende Kommunikationskompetenzen auf Deutsch zu erwerben?
Der Workshop findet von 9.30 bis 13 Uhr statt und wird von Veronika Ortega, langjährige DaF (Deutsch als Fremdsprache) Lehrerin geleitet.
Es sind noch einige Plätze frei. Wenn Sie interessiert daran sind, dann melden Sie sich bei der Freiwilligenagentur altmühlfranken unter der Tel. Nr. 09141-902235 oder per E-Mail: freiwilligenagentur@altmuehlfranken.de an.

Das Weißenburger Zinngießerhandwerk erforscht

Gernot Römhild ist der Autor

Zinngießer Wug-003

Von Johann Zacharias Roth stammt diese Kanne (1716).

Das Zinngießerhandwerk lässt sich in der Stadt bis ins Jahr 1498 zurückverfolgen. Hans Schrot wird von Heimatforscher Gernot Römhild in seinem Buch „Weißenburger Zinngießer“ als der erste Kannengießer genannt. Seine Blütezeit hatte das Handwerk im 18. Jahrhundert, als es drei bis vier Werkstätten gab. Über die Jahre lassen sich 35 Zinngießer nachweisen. Der letzte war Georg Johann Essig (1910). Der Erste Weltkrieg, aber noch viel mehr der Trend zum Porzellan, Steingut und Glas bedeuteten den Niedergang des Zinngusses.
Im 25. Band der „Mittelfränkischen Studien“ veröffentlicht der Historische Verein für Mittelfranken die umfassende Arbeit Römhilds zu den Weißenburger Zinngießern. Bisher istZinngießer Wug das Thema kaum regional publiziert worden, sieht man einmal von einer Veröffentlichung in „Alt-Gunzenhausen“ ab, die Hans Himsolt im Jahrbuch 37 vorgenommen hat.
Die ersten Kannengießer (so der ursprüngliche Name) werden 1285 in Nürnberg genannt. Im Mittelalter gab es die meisten. Als das Frankenland bayerisch wurde (1806) wurden die Zünfte aufgelassen und die Innungen entstanden. Die Zinngießer bildeten meist mit anderen metallverarbeitenden Berufen eine Berufsvertretung. In Deutschland gab es 1895 nach der Auflistung von Gernot Römhild 866 Zinngießer , 1925 waren es nur mehr 240, 1939 sogar nur noch und 2004 wurden gerade einmal noch 25 im Freistaat registriert. Bundesweit stellten sie in den letzten hundert Jahren fast 80 Prozent der Betriebe in Deutschland.
Wie Römhild nachweist, hat es in Weißenburg vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert stets mindestens einen Zinngießer gegeben, zeitweise sogar drei bis vier (Mitte des 18. Jahrhunderts). Namen wie Johann Philipp Heberer, Johann Zacharias Roth, Georg Martin Staudinger, Georg Christoph Roth gehörten zu ihnen. Der Erste Weltkrieg war für das Aus des tradtionsreichen Handwerks ursächlich, denn Zinn kam vorrangig in den Schmelzofen, um das Kanonen zu gießen (Mahnruf 1917: „Heraus mit den Metallen!“)
Bereits 1504 lässt sich Zinn im kirchlichen Besitz nachweisen, beispielsweise ein Weihwasserkessel in der Andreaskirche, ferner Leuchter, Kännlein und Seidel. In den Gasthäusern tafelten die Weißenburger Patrizier mit Zinngeschirr: Die „Goldene Rose“ hatte 1625 etwa einen Zentner Zinn im Bestand, die „Goldene Krone“ sogar eineinhalb Zentner, also umgerechnet rund hundert Teller. 68 Zinnstücke gab es beim „Goldenen Adler“, 36 Schüsseln, Teller und Löffel immerhin noch im „Schwarzen Bären“. Aber auch die Weißenburger Honoratioren waren zinnschwer. Der Kaufmann und Apotheker Hans Alexander Döderlein hatte 1614 bereits 100 Teller, Schüsseln und Seidel im Bestand. In den bürgerlichen Durchschnittshaushalten gab es gerade einmal ein paar Schüsseln. Von einem Alesheimer Bauern ist bekannt, dass er 1625 zwei Kannen und zwei Schüsseln im Schrank verwahrte, der Stopfenheimer Gastwirt Lemmermeier konnte eine 30-köpfige Hochzeitsgesellschaft mit Zinngeschirr bewirten. Von dem gab es allerlei: Kannen (damaliger Sprachgebrauch: Kanteln), an der Wand hängende Vorratsbehälter für Waschwasser (Gießfässer), flache Teller (Blatz) und kleine Bottiche (Küfferlein).
Die ersten Weißenburger Ratskannen tauchen 1650 in der städtischen Chronik auf. U.a. war der Kaiserbesuch 1658 ein Anlass, den Reichtum zur Schau zu stellen. Später gingen die Weißenburger weniger ehrfürchtig mit dem Zinn um. Von 1929 ist bekannt, dass die Ratskannen als Requisiten des Bergwaldtheaters zweckentfremdet wurden.
Zinngießer hat es im Mittelalter nicht nur in Weißenburg gegeben, auch in den benachbarten Orten waren sie präsent (Spalt, Georgensgmünd, Roth, Eichstätt, Wemding, Oettingen, Gunzenhausen, Ellingen, Pappenheim und Treuchtlingen).

WERNER FALK
„Weißenburger Zinngießer“ von Gernot Römhild, 234 Seiten, Band 25 der „Mittelfränkischen Studen“ des Historischen Vereins für Mittelfranken, ISBN 978-3-87707-935-5), 19,90 Euro.

Sherry und Most als Messe-Stars

Brombachseer Produkte überzeugten bei „Apfelwein weltweit“

Brombachseer

Drei der zwölf Mostköniginnen am Stand von „Brombachseer“

Auf der „Apfelwein weltweit“ – der Weltmesse für Apfelweine, Most, Cidre, Sidra und Viez – in Frankfurt (Main) konnten zwei Brombachseer Produkte in internationaler Konkurrenz beachtliche Erfolge verbuchen. Auf der mit 80 Ausstellern aus 11 Ländern und mit 250 verschiedenen Apfelmost-Produkten aufgestellten Verkostungs-Messe haben Fachleute unter den über 2.000 Besuchern eine Bewertung der Produkte vorgenommen. Dabei kamen gleich zwei Brombachseer Weine in die Wertung, der hier in der Region noch gar nicht im Handel erhältlich sind. So wurde der 2013er Brombachseer BergApfel – ein Apfel-Sherry aus mehreren Mostapfel-Sorten – zu einem der drei besten Sherry-Produkten der hierfür angestellten 32 Proben dieser Messe mit Teilnehmern aus Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Litauen, Dänemark, Belgien und Irland auserkoren. Und der 2014er Apfelmost „Bohnapfel mit Quitte“ schaffte es unter die besten 15 Apfelweine bzw. Mostspezialitäten aus immerhin 95 bewerteten Produkten. Für die junge Manufaktur „Echt Brombachseer“ und ihre Erzeugerbetriebe ein großartiger Erfolg und Ansporn für neue Herausforderungen.
Die erstmals auf dieser – bereits sieben Jahre laufende – Fachmesse anstellende Brombachseer Manufaktur hat sich mit dieser Positionierung einen beachtlichen Ruf erworben, der umso mehr wog, als die Region bei den wenigsten Messeteilnehmern und Besuchern bislang als erlebbare Obstregion überhaupt bekannt war. Die erst 2013 gegründete Manufaktur hat sich zum Ziel gesetzt, die Obstbauregion am Brombachsee durch neue Produktinnovationen bekannt zu machen und damit eine höhere regionale Wertschöpfung aus dem Obst der noch in großer Zahl vorhandenen Hochstämme und Streuobstwiesen zu erzielen. Mit dem Messeauftritt im Zentrum des hesssischen Apfelweins wurde diese Zielsetzung auf Anhieb mehr alserreicht.
Mit insgesamt 4 Produkten war die Manufaktur im Frankfurter Palmengarten angetreten, zwei Mostspezialitäten und zwei Produkte der neuen Berg-Kreation, der Sherry-Linie aus der Brombachseer Obstregion. Denn neben dem schon länger am Markt befindlichen BergKirsch, wird in Kürze auch der BergApfel mit 12 % vol Alkohol im Handel verfügbar sein. Bisher wurde er in einer Minimalauflage in ausgewählten Verkaufsstellen getestet, bevor er nun diesen unerwarteten Messestart vollbringen konnte.

Und mit dem „Bohnapfel mit Quitte“ steht bereits der zweite sortenreine altmühlfränkische Apfelmost zur Verfügung, der mit 7 % vol Alkohol und einer gerbstoffbetonten Note einer kräftigen fränkischen Küche die kulinarische Stirn bieten kann. Denn neben dem mittelfränkischen Wein von den Steigerwaldhängen steht der Most vom Jura, dem Hahnenkamm, der Mönchswaldregion oder dem Brombachsee der Gastronomie als regionale Spezialität zur Verfügung. Allerdings haben beide Produkte bislang noch ein ähnliches Problem. Nur wenige Weinliebhaber wissen, dass auch Mittelfranken beste Frankenweine liefert. Und noch viel weniger Genießern und Verbrauchern ist es bewusst, dass im Umfeld der Fränkischen Moststraße auch ein hervorragender Apfelmost angeboten wird, wie Keltereien am Hesselberg, auf dem Hahnenkamm oder am Brombachsee zunehmend unter Beweis stellen. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass weder der mittelfränkische Wein noch der altmühlfränkische Most bislang über die Gastronomie den ihnen gebührenden Platz auf den Karten gefunden haben bzw. als solche dort kommuniziert werden.
Mit dem Veredelungsprodukt des BergApfel ist nun in Ergänzung zum BergKirsch der Durchbruch zu hochwertigen Premiumprodukten gelungen. Die Anerkennung durch ein internationales Fachpublikum zeigt, dass dieser nicht immer einfache Weg zu diesen Spitzenprodukten unserer Streuobstwiesen aber richtig war. Beide Produkte – Most wie BergApfel – sind eben nur möglich, weil in Altmühlfranken noch auf eine große Fläche an gut gepflegten Hochstämmen aus diesen auch besonders ökologisch wertvollen und landschaftlich attraktiven Lebensräumen zurückgegriffen werden kann.
Da diese Flächen extrem naturnah bewirtschaftet werden, bieten sie auch die herausragende Grundlage für naturbelassene Produkte. Denn einen guten Most kann man nicht aus Tafelobst gewinnen, da fehlen ihm dann doch noch einige wesentliche Grundlagen. Und da die Äpfel unserer Streuobstwiesen auch nicht gespritzt werden, die Wiesen um die Bäume praktisch niemals eine Düngung erfahren, kann man mit gutem Grund beim Most von einem ausgesprochen gesunden Produkt sprechen.. Der altmühlfränkische Most ist deswegen auch eine der Spezialitäten, die ihre Qualität und ihren besonderen Geschmack gerade der naturnahen Obstbaumpflege verdanken. Dies alles wird über konsequent angewandte Qualitäts- und Herkunftskriterien „Echt Brombachseer“ eindeutig dokumentiert.

Denn im Interesse einer glaubwürdigen Regionalvermarktung spiegeln sich in allen Streuobstprodukten – und damit auch im Most – die besonderen Qualitäten unserer altmühlfränkischen Natur wieder! Wer Most oder BergApfel trinkt, leistet also auch automatisch einen Beitrag zur aktiven Landschaftspflege. Und wer mehr erfahren möchte, auf der „Messe Altmühlfranken“ besteht dazu die Möglichkeit, denn „Echt Brombachseer“ ist dort natürlich vertreten.

DIETER POPP,  „Futour“-Regionalberater

Quodlibet – Wie es euch gefällt

Ausstellung von Klaus Selz, Susanne Jost und Jochen Lebert

Quodlibet Selz -Der Traum des FaunDas ehemalige Sudhaus, das von der Familie Gentner liebevoll hergerichtet wurde, war schon oft Ausstellungsraum für renommierte Künstler. Am Freitag, 24. April, findet die Vernissage zur Ausstellung mit dem Titel „Quodlibet – Wie es Euch gefällt“ statt. Beginn ist um 19 Uhr. Die drei, nicht nur von ihren Ausstellungen in Wolframs-Eschenbach her bekannten Künstler Susanne Jost, Jochen Lebert und Klaus Selz, zeigen hier in einer neuen Zusammenstellung eine Auswahl ihrer Werke, die eine große Bandbreite an künstlerischen Ausdrucksformen aufweist: Paper-Cuts, groß- und kleinformatige Gemälde, Computer-, Druckgrafiken und plastische Arbeiten werden zu sehen sein. Für die Qualität ihrer Werke sorgen die umfassende akademische Ausbildung der Drei und ihre lange; handwerkliche Erfahrung, die ihnen bei der Vielzahl ihrer künstlerischen Gestaltungen zugute kommt. Da die Künstler in dieser Ausstellung ihre Arbeiten in einem kontrapunktischen Dialog miteinander in Beziehung setzen, wird sich sicherlich eine vielseitig interessante und anregende Werkschau ergeben. Zur Vernissage wird ebenfalls ein musikalischer Leckerbissen geboten: Bernd Wecera und Dr. Herwig Högner werden die Veranstaltung mit ihrer Musik umrahmen. Die Ausstellung läuft bis 31. August 2015 und kann zu den Öffnungszeiten des Gasthof Gentner: Mittwoch bis Sonntag von 11.30 – 14 Uhr und von 17.30 – 21.00 Uhr oder nach Vereinbarung, besichtigt werden. Die Geschwister Walburga und Maria Gentner, deren Anliegen es ist, Natur, Kunst und Kulinarik zusammen zu bringen, bieten den Künstlern einen großartigen Rahmen für ihre Werke und den Gästen der Vernissage feine Dinge aus Küche und Keller. Auch das Restaurant wird nach der Vernissage geöffnet sein.

Weitere Informationen: Walburga Gentner, Gasthof Gentner, Spielberg 1, 91728 Gnotzheim,
Tel. 09833-988930, info@gasthof-gentner.de

Dassler ist neue FDP-Vize in Bayern

Britta Dassler (Foto)  ist neue stellvertretende Landesvorsitzende der bayerischen FDP. Die 50jährige Unternehmerin aus Herzogenaurach setzte sich auf dem Parteitag in Roding gegen drei Gegenkandidaten durch. Dassler ist seit 2007 FDP-Mitglied und sitzt für die Freien Demokraten im Stadtrat und im Kreistag. Die Nachwahl des Stellvertreterpostens war nötig geworden, nachdem die bisherige Stellvertreterin Dr. Christiane Alberternst aus beruflichen Gründen das Amt niedergelegt hatte. Dassler