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Fischwoche in Altmühlfranken startet

Vom 19. bis 18. Februar gibt es ein Superangebot in  vier Gaststätten

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Küchenchef Michael Lutz und Chefin Berta Jäger vom „Jägerhof“ zusammen mit „Chefkoch“ Landrat Gerhard Wägemann und dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal. Foto: Falk

Die Spezialitäten unserer Seen und Teiche, der Flüsse und Bäche sind gefragt wie nie! Die Gastronomie in Altmühlfranken setzt hierbei neben dem Wildfang auf professionell und umweltschonend arbeitende Zuchtbetriebe in der Region. Heimische Fische spielen eine wichtige Rolle zum Funktionieren des empfindlichen Ökosystems unserer altmühlfränkischen Gewässer. Gleichzeitig sind sie Garant für eine abwechslungsreiche Speisekarte in der regionalen Gastronomie und wertvoller Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Schmackhaft zubereitet von der Gastronomie in Altmühlfranken sind Forelle, Karpfen, Brachse und Co. immer ein Genuss. „Probieren Sie es aus!“, sagt Andreas Scharrer, der Regionalmanager der Zukunftsinitiative „altmühlfranken“.

Landrat Gerhard Wägemann gab im Rahmen eines Presseempfangs  den Startschuss für die kuliniarische Woche „Heimischer Fisch aus Altmühlfranken“ vom 19. bis 28. Februar.  Schade, dass der Landrat nicht alles verkosten konnte, schließlich begann für ihn die Fastenzeit. Schon im 36. Jahr hält er sich an die Vorgaben des christlichen Kalenders und verzichtet auf Schäufele und dergleichen. Schauplatz war die Küche des Gasthofes „Jägerhof“. Mit der Chefin Berta Jäger (zugleich Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands) bruzzelte der Landrat ein Brachsenfilet „Brachsenthaler“ (Fischküchle aus der Altmühlbrachse auf Bärlauchrisotto mit sautiertem Wintergemüse).

Mit dabei waren MdL Manuel Westphal,  Absbergs Bürgermeister Helmut Schmaußer, Altbürgermeister Fritz Walter, Kreisbäuerin Helga Horrer,   Wilhelm Baier von der Fischereiberatung Mittelfranken, die Fischzüchter Rudolf Uebler aus Heidenheim und Susanne Hemmeter aus Ettenstatt sowie Ines Wieland-Heinz vom Gasthaus „Zum Hirschen“ in Muhr am See.

Wer die Restaurants besucht, der kann an einer Preisverlosung teilnehmen. Für drei Stempel und jeweils eine Bewertung gibt es die Chance, ansehnliche Preise gewinnen zu können. Erhältlich  ist das „Genießer-Heftla“ in den teilnehmenden Betrieben. Diese sind:

 

Gasthaus „zum Hirschen“ – www.restaurant-altmuehlsee.de Ansbacher Straße 4, 91735 Muhr a. See, Tel. 09831 3940.
• Karpfen gebacken mit Kartoffelsalat und Salat
• Karpfenfilet gebacken mit Kartoffelsalat und Salat
• Saiblingsfilet an Bandnudeln mit Petersilienpesto und Grilltomaten
• Heißgeräucherter Saibling an Meerrettichschaum und Petersilienkartoffeln
Landgasthaus „Jägerhof“ – www.jaegerhof-absberg.de, Deutschordenstraße 4, 91720 Absberg, Tel. 09175 865.
• Kartoffel-Meerrettich-Rahmsuppe mit gebeizter Lachsforelle und
Croutons
• Tranchen von der Graved-Lachsforelle mit Apfel-Meerrettichmousse
an knusprigem Kartoffelrösti und mariniertem Portulak
• „Brachsenthaler“– Fischküchle aus der Altmühlbrachse auf Bärlauchrisotto
mit sautiertem Wintergemüse
• Im Ganzen gebratene Forelle nach Müllerin Art, mit Mandelbutter,
Petersilienkartoffeln und gemischtem Blattsalaten
• Gegrilltes Saiblingsfilet auf rahmigem Steckrübengemüse, Brokkoli,
Rote Bete und Zitronenreis
• Gebackenes Karpfenfilet mit hausgemachtem Kartoffelsalat und
mariniertem Feldsalat
LandGasthof „zum Schnapsbrenner“– www.schnapsbrennerei.com, Dorfstraße 67, 91174 Spalt-Großweingarten, Tel. 09175 79780.
• Gebackene Karpfensticks auf Feldsalat mit Balsamicodressing und
Speck/Zwiebeln, dazu Baguette
• Räucherfischsuppe
• Saibling „Müllerin“ im Ganzen gebraten auf Mandelbutter serviert, dazu
Salzkartoffeln und Salat der Saison
• Lachsforellenfilet auf Senfsoße dazu Bandnudeln und Rote Bete-Stampf
• Karpfenfilet gebacken, mit Kartoffel-/Endiviensalat, selbstgemachter
Remoulade und Salat der Saison
• Regenbogenforellenfilet auf Rahmspinat mit gebackenen Grieshalbmonden
Gasthof „Zum goldenen Lamm“ – www.goldeneslamm-wettelsheim.de
Marktstraße 16, 91757 Treuchtlingen-Wettelsheim, Tel. 09142 9689-0.
• Forellenmousse mit Preiselbeer-Meerrettich und kleiner Salatgarnitur
• Cross auf der Haut gebratenes Zanderfilet auf Tomaten-Kräuterragout mit
Röstkartoffeln
• Gebackener ½ Karpfen mit saftigem Speckkartoffelsalat
• In Mandelbutter gebratener Saibling, gefüllt mit Gemüse, dazu Kräuterkartoffeln
• Bunter Salatteller mit gebackenen Karpfenfiletstreifen.

Hotel Adlerbräu (www.hotel-adlerbraeu.de), Marktplatz 10/12, 91710 Gunzenhausen, Tel. 09831 8867-0.
• Saibling im Wurzelsud, dazu Sesamkartoffeln
• Regenbogenforelle blau oder gebacken mit Petersilienkartoffeln
• Gedünstetes Regenbogenforellenfilet auf Weißweinsoße, dazu Reis
• Fränkischer Karpfen gebacken, dazu Kartoffelsalat und Blattsalate
• Lachsforellenfilet mit Tomaten-Basilikum-Kruste, dazu hausgemachte
Rahmnudeln
Gasthof Zur Sonne – www.zur-sonne-pappenheim.de, Deisingerstraße 20, 91788 Pappenheim, Tel. 09143 837837
• Topinambur-Birnensalat mit Haselnuss und gebackenem Karpfen-Stick
• Bouillabaisse von heimischen Fischen mit Meerrettich
• Lachsforelle & Forelle im Curry-Strudelteig mit Reiscreme, Tandoori und
gerösteter Ananas
• Frische Forelle in aromatischer Kräuterbutter gebraten mit frischem
Marktgemüse und Butterkartoffeln

Ein Pionierprojekt nimmt Fahrt auf

Seit November 2015 sind 17 ehrenamtliche Vormünder im Einsatz

Vormundschaften

Von links nach rechts (hinten stehend): Gideon Oster, Sieglinde Kopatschek, Eva Sieland-Hirschmann, Andreas Gastner, Christa Wein, Cornelia Schmidt, Heidi Rammler, Nadja Zeh; vorne sitzend: Helga Meyer, Robert Buchinger, Sven Hildebrandt, Erich Neiser, Dorothee Bucka, Kathrin Kimmich, Judith Schneider.

Seit der großen Auftakt- und Informationsveranstaltung im August 2015 für ehrenamtliche Vormundschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind einige Wochen ins Land gegangen ohne sichtbare Ereignisse. Hinter den Kulissen musste einiges erledigt werden, um den Weg für die Bestellung der ersten Vormünder zu ebnen. Die Kooperation und die Abläufe zwischen der Freiwilligenagentur, dem Jugendamt und dem Familiengericht mussten sorgfältig geplant werden. Denn hier zählt nicht der schnelle Erfolg, sondern es geht um langfristig zuverlässige Strukturen. Sie sollen Sicherheit schaffen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF), die diese bisher so sehr vermissten.
Die Bemühungen zahlten sich aus. Derzeit sind 17 bestellte ehrenamtliche Vormünder an 17 Mündel vermittelt. Sie unterstützen nun jeweils einen unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen (UMF), übernehmen Verantwortung als deren rechtliche Vertreter und versuchen mit dem Jugendlichen die Weichen für eine gelingende Zukunft zu stellen.
Einige Ehrenamtliche, die noch nicht als Vormünder zum Einsatz kamen, haben sich alternativ als Paten für junge Flüchtlinge, die bereits volljährig sind, zur Verfügung gestellt. Die Aufgaben sind vergleichbar nur ohne rechtliche Verpflichtung. Aktuell sind zwei Patenschaften vermittelt.
Jeder gelungene Kontakt ist ein erster Schritt hin zu einem „normalen“ Alltag und trägt dazu bei, sich in der neuen, meist noch „fremden Heimat“ zurechtzufinden.
Darüber hinaus ist die allgemeine Hilfsbereitschaft der Ehrenamtlichen in allen Unterkünften im Landkreis auf einem sehr hohen Niveau. Die Flüchtlinge erhalten von dieser großen Zahl an Helfern in fast allen alltäglichen Fragen und Probleme Hilfestellung und Unterstützung, angefangen beim Spracherwerb, bei Arztbesuchen, Ämtergängen und bei der Wohnungssuche für anerkannte Flüchtlinge. Integration gelingt am besten durch eine gelebte Nachbarschaft.
Randbemerkung: Prognosen sind oft irreführend: Im August 2015 war die UMF-Prognose für den Landkreis bei etwa 75 Jugendlichen pro Jahr mit steigender Tendenz. Ab November 2015 entspannte sich die Situation, da durch die bundesweite Verteilung keine Neuzugänge (Königsteiner Schlüssel) im Landkreis ankamen. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass die Zuweisungen ab Mai 2016 wieder steigen und dann pro Monat etwa sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) im Landkreis aufgenommen werden müssten.

Erdel gegen „Bullerbü-Landwirtschaft“

Der frühere FDP-Bundestagsabgeordnete und jetzige Dietenhofener Bürgermeister Rainer Erdel sprach beim „Politischen Aschermittwoch“ der FDP Mittelfrankens

Alle, die ihn kennen, wissen es: Rainer Erdel ist keiner, der draufhaut, eher einer, der nüchtern analysiert und besonnen reagiert. Das hat er als Bundestagsabgeordneter bewiesen. Im Agrarausschuss hat der Landwirtschaftsmeister und im Verteidigungsausschuss hat der Reserveoffizier (heute: Vizepräsident des Bundesverbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr) das vier Jahre lang bewiesen.

Sachlich wie immer: Rainer Erdel, der frühere Bundestagsabgeordnete.

Sachlich wie immer: Rainer Erdel, der frühere Bundestagsabgeordnete.

Traditionell ist der „Politische Aschermittwoch“ der Mittelfranken-FDP im Gasthaus Krug in Frickenfelden. Angesichts des schlimmen Zugunglücks von Bad Aibling hatten die Parteien auf ihre politischen Showkämpfe in Niederbayern verzichtet, doch die Veranstaltung in Gunzenhausen-Frickenfelden war von jeher kein Klamauk und auch keine Lustbarkeit, eher eine sachliche Auseinandersetzung mit den politischen Gegebenheiten. So war es auch heuer. Abseits jeglicher parteipolitischen Polemik widmete sich Rainer Erdel den politischen und gesellschaftlichen Fragen der Zeit.
Er wandte sich gegen die romantisierende „Bullerbü-Landwirtschaft“ . Die heutige Gesellschaft könne die Landwirtschaft nicht zurückwünschen in eine längst nicht mehr zeitgemäße Agrarwirtschaft. „Wo sollen die Lebensmittel für sieben Milliarden Menschen auf der Welt herkommen?“, so die Frage des Politikers. Seine Antwort: „Von einer leistungsfähigen Landwirtschaft!“ Und die sehe anders aus als vor dreißig oder vierzig Jahren. Am Beispiel der Milch skizzierte er die Veränderung. In den achtziger Jahren gab es noch 360000 Erzeuger bundesweit, heute nur mehr 70000 Milchbauern. Für den Liter erhielten die Landwirte damals 83 Pfennig, heute sind es 35 Cent (also rund 70 Pfennig. Seine These: „Die Leistung der Milchkuh mit rund 10000 Litern im Jahr ist nur möglich, weil die Kuh gutes Futter bekommt, sie optimal gepflegt wird und es ihr deshalb gut geht!“
Erdel, der schon vor Jahrzehnten in seiner Heimatgemeinde die erste Biogas-Genossenschaft in Bayern gegründet hat, ist ein erklärter Freund der Nutzung von Erneuerbaren Energien, er sieht aber auch, dass allein der Bedarf von 2,8 Milliarden Kilowattstunden Strom im Jahr in Mittelfranken nicht mit Biogasanlagen, Wasserkraft und Windrädern gedeckt werden kann. Deshalb seien die geplanten Netztrassen notwendig, vor allem auch im Interesse Bayerns und seiner starken Wirtschaft. Er rühmte in diesem Zusammenhang die Leistungen der Fachhochschule Ansbach, die an einem aktuellen EU-Förderprojekt zur Methangaserzeugung arbeitet.
Er rät mit der Flüchtlingssituation besonnen umzugehen. Ohne Vorwürfe gegen bestimmte Parteien oder Politiker zu machen sprach Ertel von einem „Staatsversagen“ nicht zuletzt auch deshalb, weil es keine europäischen Standards zur Beherrschung der Lage gibt. Seine Aussage: „Europa ist gut, wenn es ihm gut geht, aber wenn es um Probleme geht, dann steht es am Abgrund!“
Von der FDP als der „Stimme der Vernunft und der Aufgeschlossenheit“ erwartet der ehemalige Bundestagsabgeordnete, dass sie mit Besonnenheit auf die aktuellen Herausforderungen reagiert. Er glaubt, dass sie in der heutigen politischen Diskussion als glaubwürdig wahrgenommen wird und 2017 wieder in den Bundestag kommt.

Die Bezirksvorsitzende Katja Hessel war in Begleitung von Mitgliedern des Vorstands nach Frickenfelden gekommen. Zu den Gästen zählten auch Ehrenvorsitzender Hans-Helmut Rösler (Stein), der Kreisvorsitzende Günther Hagenheimer sowie die kommunalen Mandatsträger Sigrid Niesta-Weiser (Kreistag) und Werner Falk (Stadtrat Gunzenhausen).

Mallorcas schöne Seiten

Das Insider-Magazin über Mallorca mit komplett neue Inhalten!

Für die neue Ausgabe 2016 des Magazins „Mallorcas schöne Seiten“ erkundete Herausgeber und Mallorca-Insider Stefan Loiperdinger in wochenlangen Touren die Insel. Fuhr die gesamte Westküste unzählige male ab, spürte jede noch so kleine Bucht auf und recherchierte akribisch Öffnungszeiten und Kontaktdaten. Das Ergebnis ist umwerfend: 30 Sandstrände und Felsbuchtenmit Strandleben oder ganz einsam; 120 Restaurants von der urigen Fischerkneipebis zum Sternerestaurant; 40 Kulturtipps von der Kathedrale in Palma bis zu Mallorcas Gärten undMallorcas_A_Straende_04-05 Tropfsteinhöhlen; 15 außergewöhliche Unterkünftevom urigen Agrotourismo aus dem frühen Mittelalter bis zur edlen Luxusherberge; 30 Seiten Ausflugstippsmit großartigen, teils doppelseitigen Fotos; 60 Einkaufstippsvon Mode, Accessoires, Taschen, Schmuck und Schuhe bis zu Interior und Kulinarik; 17 Beachclubsmit Fünfsterne-Verwöhnprogramm bis zur lässigen Strandbar mit heißen Rythmen.

Das Potential Mallorca’s ist unglaublich!

Man muss nur wissen, wo sich die Perlen verstecken. „Die einsamen Strände zum Beispiel sind gut versteckt, oder man muss sie sich über einen kleinen Fußmarsch erarbeiten und auf Serviceangebote verzichten. Dafür hat man dann einen wunderbaren Naturstrand so gut wie für sich allein. So wie die Cala Tuent oder die Cala Murta auf der Halbinsel Formentor, wo ich im August nur ein paar Wanderer traf, die auf Erfrischung aus waren. Oder die Cala S’Estaca, wo ich auch im August vollkommen allein abtauchen konnte.“ so der Wahl-Mallorquiner.

Aber Mallorca besteht ja nicht nur aus Buchten und Stränden. In der neuen Ausgabe seines Magazins hat Loiperdinger knapp zwanzig einmalig schöne Wanderungen zusammengestellt, „wo selbst Fußfaule wie ich Spaß dran haben. Weil am Ende immer eine zünftige Einkehr und unterwegs ein erfrischendes Bad warten.“

Wem das noch zu anstrengend ist, der kann die Insel ja auch per Auto erkunden. Ausflüge auf die einzigartigen Cabrera-Inseln im Südosten und die Drachen-Insel La Dragonera im Südwesten Mallorcas sowie die ganze Westküste entlang von Sant Elm bis Formentor bereiten unvergessliche Eindrücke.

Sage und schreibe 120 Restaurants hat der Inselkenner mit seinem Team für diese Ausgabe getestet. Von der einfachen Fischerkneipe bis zum Sternerestaurant bietet Mallorca ein kulinarisches Angebot, das sich permanent weiterentwickelt.

So wie die ganze Insel, die permanent in Bewegung ist und immer beliebter wird – 14 Millionen Besucher allein in 2015. Da ist es schon erstaunlich, wie wenig man davon mitbekommt. Außer es zieht einen im August unbedingt nach Arenal oder Magaluf. Da kann es dann schon mal eng werden. Aber zum Glück gibt es ja für Individualtouristen noch genügend Ziele abseits der Massen.

Das neue Magazin „Mallorcas schöne Seiten“ erscheint im  März, es hat 252 Seiten und kostet 15,80 Euro. Erhältlich unter www.mallorcas-schoene-seiten.de

Perspektiven für den Einzelhandel in Gunzenhausen

Stellungnahme von Stadtrat Werner Falk (FDP) zu einer „Denkschrift“ von Regionalberater Dieter Popp (Futour)

Die in der Ausarbeitung von Dieter Popp enthaltenen Feststellungen zur Veränderung der Handelslandschaft in Deutschland und auch in der Region Altmühlfranken beschreiben die Situation treffend. Den Aussagen kann ich zustimmen. Sie decken sich mit meinen Gedanken, die ich im letzten Jahr in meinem „Falk-Report“ und im „Altmühl-Boten“ im Namen der FDP geäußert habe.
Ich denke, es gibt genug Vorschläge, wie wir unseren Marktplatz aufwerten können, damit er letztlich unsere Hauptgeschäftszone bleiben kann. Wir müssen erkennen, dass vielfach die guten Vorsätze für „Events“ auf dem Marktplatz durch die Unbeständigkeit des Wetters ausgebremst werden. Schön ausgedachte Konzepte für Modeschauen, Firmenpräsentationen, Autoschauen etc. scheitern daran. Deshalb müssen wir m.E. überlegen, wie wir stärker improvisieren können. Wie können Aktivitäten der Stadt oder des Handels relativ kurzfristig erfolgen? Den Marktplatz als Aufenthaltsbereich somit attraktiver zu machen, das ist eine Forderung, die von verschiedenen Seiten erhoben wird. Allerdings ist sie vom Einzelhandel nicht immer positiv aufgenommen worden. Ich gehe aber davon aus, dass ein Umdenken durch den immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck (siehe auch Online-Handel) beschleunigt wird.
Der Wille zur Kooperation muss wachsen. Wir sind derzeit noch nicht so weit, das zeigt die „vornehme Zurückhaltung“ bis offene Ablehnung der Geschäftsinhaber gegenüber dem neu gegründeten „Stadtmarketing Gunzenhausen“. De facto heißt das: Der Leidensdruck muss sich erst noch erhöhen, damit die Geschäftsleute zur Einsicht gelangen, dass nur ein geschlossenes Miteinander weiter hilft. Das aber setzt Solidarität voraus. An der aber mangelt es gewaltig. Ich empfinde es als depremierend und traurig, dass die Geschäftsinhaber nicht freiwillig mitziehen. Es geht letztlich doch auch darum, ihren Umsatz und ihren Gewinn zu erhöhen. Das Stadtmarketing wird so lange ein „zahnloser Tiger“ bleiben, als ihm die finanzielle Ausstattung fehlt, um eine Vielzahl von image- und verkaufsfördernden Aktionen starten zu können. Nach Lage der Dinge wird das aber erst mit den Einnahmen der Fremdenverkehrsabgabe (rund 250000 Euro im Jahr) und der Arbeit eines ganzjährig tätigen Citymanagers möglich sein.
Ich schlage vor, dass die „Perspektiven für den Einzelhandel in Gunzenhausen“ von Dieter Popp, dem ehemaligen Regionalmanager des Landkreises, mit Vertretern der Stadtratsfraktionen, der Verbände und des Stadtmarketingvereins diskutiert werden.

Was hat sich seit Köln verändert?

Vortrag und Diskussion mit Dr. Sabine Schiffer

SchifferDie Sprach- und Medienwissenschaftlerin Dr. Sabine Schiffer vom Institut für Medienverantwortung in Erlangen wird in ihrem Vortrag am Montag, 22. Februar, um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Weißenburg die Vorkommnisse und den medialen Umgang mit den Vorgängen in Köln analysieren und einordnen. In der anschließenden Diskussion können weitere Fragen gestellt und Erkenntnisse vertieft werden.

Zum Thema: Die Ereignisse der Silvesternacht in Köln haben bundesweit Diskussionen hervorgerufen. Dabei stellt sich die Frage, ob es ein VOR und NACH Köln gibt. Schnell hat sich der Diskurs verselbstständigt und jenseits geklärter Fakten eine Dynamik in Richtung „Flüchtlingsdebatte“ entwickelt. Teilweise konnte man den Eindruck gewinnen, dass (klassische) Medien und Politik von den sog. sozialen Netzwerken vor sich hergetrieben wurden. Die Debatte um die Brisanz der Gewalt auf der einen Seite, das Beklagen von Sexismus als weit verbreitete Normalität auf der anderen, ist noch lange nicht abgeschlossen. Eine Instrumentalisierung der Vorkommnisse ist jedoch bereits zu beobachten. Das hat Folgen für die gesamte Gesellschaft.

Veranstalter ist das Evangelische Bildungswerk in Kooperation mit „Weißenburg hilft“ und der Katholischen Erwachsenenbildung.  Uwe Ritzer (Süddeutsche Zeitung) moderiert das Gespräch.

2. Kulinarische Aktionswoche startet

Durch die Fastenzeit mit heimischem Fisch aus Altmühlfranken

Fisch ist eine feine Sache gerade jetzt zur Fastenzeit und besonders wenn er aus Seen, Flüssen und Bächen der Region kommt. Deshalb setzt die zweite kulinarische Aktionswoche in diesem Jahr vom 19. bis 28. Februar auf „Heimischen Fisch aus Altmühlfranken“.
Heimischer Fisch ist lecker, das wussten schon die Römer, die mit dem Limes ja bekanntlich eine lange und breite Spur in Altmühlfranken hinterlassenFischwoche haben. So nennt der römische Autor Varro die Fischhaltung von Süßwasserfischen bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert als „eine der landwirtschaftlichen Traditionen unserer Ahnen“. Und so wird den Römern auch nachgesagt, dass sie den Karpfen aus Asien nach Europa brachten.

Fisch und Fasten

Heimischer Fisch spielt aber auch während des Fastens eine besondere Rolle. Alle Weltreligionen kennen eine Fastenzeit und im 4. Jahrhundert wurde eine Fastenzeit für die christliche Kirche eingeführt. Es sollte eine Vorbereitung auf das höchste Fest der Christenheit – das Osterfest – sein. Die Fastenzeit wurde auf 40 Tage vor Ostern von Aschermittwoch bis Karsamstag festgelegt, denn genau so lange fastete Jesus in der Wüste. Diese Fastenzeit wurde in früheren Jahrhunderten streng geachtet – zumindest mehr oder weniger. Fasten in diesem zeitlichen Ausmaß kann man nicht ohne Nahrungsaufnahme überstehen, so mussten erlaubte Speisen, die Fastenspeisen, festgelegt werden. So war der Verzehr von Fleisch verboten, aber Fische durften gegessen werden. Darum wurden kurioserweise mancherorts Enten zu Fischen erklärt, denn sie tauchten ja unter Wasser, um auch sie essen zu dürfen.

Heimische Fischvielfalt in sechs Gastronomiebetrieben

Heimische Fische tragen aber auch zum Funktionieren des empfindlichen Ökosystems unserer altmühlfränkischen Gewässer bei und sind Garant für eine abwechslungsreiche Speisekarte in der regionalen Gastronomie. Zusätzlich sind sie wertvoller Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Es gibt also ausreichend Gründe, dass sich sechs Gastronomiebetriebe in Altmühlfranken dem Thema „Heimischer Fisch“ widmen und 30 köstliche Gerichte auf ihren Speisekarten präsentieren. Denn mit dieser kulinarischen Aktionswoche „Heimischer Fisch aus Altmühlfranken“ möchten Zukunftsinitiative altmühlfranken und Gastronomiebetriebe durch raffinierte Zubereitungsformen gerade heimischer Fischarten Lust auf unsere Seen- und Fischregion wecken. Mit Schleie, Brachse, Barsch, Karpfen, Saibling, Bach- oder Regenbogenforelle soll das breite Angebot regionaler Fischspezialitäten verdeutlicht und die Vielfalt der Seen- und Gewässerlandschaft in die Küche und auf die Teller getragen werden. Die Genussregion Altmühlfranken setzt dabei auf professionell und umweltschonend arbeitende Zuchtbetriebe. Und wer selbst einmal Lust hat heimischen Fisch zuzubereiten, der findet im aktuellen Aktionsflyer auch eine Karte mit regionalen Bezugsquellen.

Neu – das „Genießer-Heftla“

Neu bei den kulinarischen Aktionswochen 2016 ist das „Genießer-Heftla“. In diesem scheckkartengroßen „Heftla“ kann man sich Besuch und Genuss eines Aktionsgerichtes im jeweiligen Gastronomiebetrieb mit einem Stempel bestätigen lassen. Gleichzeitig kann der Gast angeben, wie Ihm die Aktion „gemundet“ hat. In den Kategorien „Atmosphäre“, „Qualität & Geschmack“ sowie „Service“ kann man über die Vergabe von Schulnoten seine Meinung äußern. Und dieses „kulinarische Engagement“ wird auch belohnt: denn nach der letzten kulinarischen Aktion 2016 schickt man das Genießer-Heftla an die Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Sind dort mindestens 3 Stempel von teilnehmenden Gastronomiebetrieben zu finden, nimmt man an der Verlosung attraktiver Preise teil. Diese reichen von Essensgutscheinen bis zu einer Übernachtung für 2 Personen inklusive Regionalmenü in Altmühlfranken. Das Genießer-Heftla ist bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken und in allen teilnehmenden Gastronomiebetrieben erhältlich.
Weitere Informationen zur Aktionswoche sowie eine Auflistung aller teilnehmenden Betriebe und aller angebotenen Gerichte finden sich im aktuellen Aktionsflyer „Heimischer Fisch aus Altmühlfranken“ und unter www.altmuehlfranken.de/heimischerfisch oder bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen unter Tel. 09141 902-196.

Peter Pan im Kreuzgang

Die Premiere gibt es wieder für 1 Euro – Vorverkauf nur am 17. Februar

Peter Pan Illustration002Im kommenden Sommer wird Peter Pan mit der Fee Glöckchen und den Geschwistern Wendy und Michael durch den Kreuzgang fliegen. Gemeinsam mit den verlorenen Jungs erleben Sie jede Menge Abenteuer mit Piraten, Indianern und Meerjungfrauen. Am 15. Mai können alle großen und kleinen Abenteurer zum ersten Mal mit Peter Pan auf die Reise nach Nimmerland gehen.

Auch in diesem Jahr findet diese Premiere am Sonntag, den 15. Mai 2016, um 16.15 Uhr wieder als „Ein-Euro-Premiere“ statt: Karten hierfür kosten auf allen Plätzen nur 1 Euro und können nur am 17. Februar 2016 ab 9 Uhr telefonisch bestellt (Telefon 09852-90444) bzw. persönlich im Kulturbüro gekauft werden. Mehr als 6 Karten pro Bestellung und schriftliche Bestellungen (Post, Fax, Mail) können nicht bearbeitet werden. Vormerkungen sind ebenfalls nicht möglich. Erfahrungsgemäß ist die Nachfrage nach Premierenkarten am Vorverkaufstag groß, also: Früh aufstehen!

Alle Informationen zu den Kreuzgangspielen und zum „Peter Pan“ gibt es im Kulturbüro, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Telefon 09852 904 44, mail@kreuzganspiele.de oder auf www.kreuzgangspiele.de und auf Facebook. Foto: Peter Pan © Kreuzgangspiele

Sondierungsgespräche der Sparkassen

Ansbach: Chancen für neue Struktur beraten

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Landrat Dr. Ludwig forciert die Kooperation.

Im Rahmen einer gemeinsamen Klausurtagung befassten sich die Verwaltungsräte der Vereinigten Sparkassen Stadt und Landkreis Ansbach, der Kreis- und Stadtsparkasse Dinkelsbühl und der Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg o. d. Tauber unter Begleitung des Sparkassenverbands Bayern am Wochenende mit einer denkbaren neuen Struktur der Sparkassen in Landkreis Ansbach und Stadt Ansbach. Die Herausforderungen an die Geldinstitute im Allgemeinen, die Niedrigzinsphase und auch die ansteigenden Regulierungen veranlassen viele Sparkassen in Bayern, sich strategisch neu auszurichten. Auch die drei selbständigen Sparkassen Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg o. d. Tauber streben eine Bündelung ihrer Kräfte an. Die Mitglieder der verantwortlichen Gremien haben sich in der Klausurtagung besser kennengelernt und rege über Chancen, Herausforderungen und das Zielbild einer sowohl für die Kunden in der Wirtschaftsregion Ansbach wie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch stärker aufgestellten Sparkasse ausgetauscht.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig, amtierender Verwaltungsratsvorsitzender der Vereinigten Sparkassen Stadt und Landkreis Ansbach und der Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg o. d. Tauber sowie stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Kreis- und Stadtsparkasse Dinkelsbühl, teilte mit, dass die Teilnehmer der Klausurtagung den kollegialen Verlauf und den jetzigen Diskussionsstand der Zusammenkunft positiv bewerten. Die Sondierungsgespräche werden auf dieser Grundlage zielorientiert fortgeführt. In Arbeitsgruppen aus Gremienvertretern aller drei Sparkassen sollen nun für den möglichen Zusammenschluss grundlegende Maßnahmen und Vereinbarungen für die weiteren gemeinsamen Gespräche erarbeitet werden. Auch die Zeitschiene soll dabei schrittweise konkretisiert werden.

FDP will ein „Seniorenforum“

Tagung mit Fachleuten und moderiert von Gisela Bock

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Gut besetzt war das Forum im Parkhotel „Altmühltal“. Von rechts: Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Dorothea Hoffmeister vom Projekt „Olga“ aus Nürnberg, Kreisrat Dr. Axel Peiffer, Stadtrat Alexander Kohler aus Weißenburg, Dorothee Bucka von der Freiwilligenagentur des Landkreises und Stadtrat Werner Falk (Gunzenhausen). Fotos: Schilberg

Gisela Bock von den „Liberalen Frauen Bayerns“ moderierte die Diskussion, zu der Kreisvorsitzender Günther Hagenheimer eingeladen hatte.

Das soziale Gefüge verschiebt sich in der Stadt und auf dem Land. Der Anteil der alten Menschen an der Landkreisbevölkerung steigt. Sind heute 26000 über 65 Jahre, so werden es in zehn Jahren 32000 sein. Das Leben im Alter ist ein Thema, das die Menschen umtreibt. Und nicht nur sie. Die politisch Verantwortlichen suchen nach Antworten auf die Fragen, die ihnen die Demografie stellt. Auch die FDP im Landkreis. Sie hatte zu einem Expertengespräch in das Parkhotel „Altmühltal“ eingeladen – und 45 Gäste kamen und diskutierten. Als Quintessenz plädiert die FDP dafür, im Landkreis ein „Seniorenforum“ zu etablieren.
Es waren kirchliche Vertreter, darunter Dekan Klaus Mendel, und viele Repräsentanten von kommunalen und karitiativen Einrichtungen sowie die Seniorenbeiräte der drei Städte im Kreis, die dem Ruf von Günther Hagenheimer, dem Kreisvorsitzenden der Liberalen, folgten. „Wir wollen ergebnisoffen diskutieren“, so seine Vorgabe. Dorothee Bucka, die Leiterin der Freiwilligenagentur des Landkreises, Kreisrat Dr. Axel Peiffer, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Dorothea Hoffmeister vom Nürnberger Vorzeigeprojekt „Olga“ und der Weißenburger Stadtrat Alexander Kohler nahmen zu den verschiedenen Facetten der Seniorenarbeit Stellung, und Gisela Bock aus Kempten, die Vorsitzende der „Liberalen Senioren in Bayern“ moderierte die Runde.
Günther Hagenheimer in seinem Einleitungsstatement: „Wir wollen die Leute hören, die nah am Ball sind, die Stärken und Schwächen benennen, die es gibt.“ Als allgemeines Ziel gab er vor, Unterstützungsstrukturen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern im Kreis zu schaffen und FDP-Stadtrat Werner Falk konkretisierte es: „Wir wollen im Landkreis ein Seniorenforum analog dem Seniorenstammtisch initiieren, das jährlich zwei- oder dreimal tagt, um einen Gedankenaustausch zu pflegen.“
Dass der Kreistag bereits 2012 ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept verabschiedet hat und seither Seniorenbeauftragte quasi als Informationsgeber ausgebildet werden, das brachte Dorothee Bucka in Erinnerung. Es gebe vielerlei Bemühungen, die jüngste sei der Aufbau einer ehrenamtlich besetzten Wohnberatungsstelle. Noch im Februar beginne die Ausbildung von 17 Beratern.
Auf die unterschiedlichen Anstrengungen von kommunaler Seite ging Kreisrat Dr. Axel Peiffer ein, der einigermaßen zufrieden konstatierte: „In Muhr am See haben wir mit Supermarkt, Gemeinschaftsarztpraxis und Apotheke versucht, ein soziales Zentrum zu schaffen.“ Aus der Weißenburger Perspektive gibt es laut Stadtrat Alexander Kohler interessante Perspektiven: „Mit dem Diakonischen Werk wollen wir die baurechtlichen Voraussetzungen für ein neues Seniorenwohnzentrum schaffen.“ Geschäftsführer Norbert Ruffertshöfer sprach sogar von einem „Leuchtturmprojekt“. Zudem sei in Burgsalach aus einem ehemaligen Schulhaus eine ambulante Wohngemeinschaft entstanden, bald folge ein zweites Vorhaben in Bieswang. Allerdings schränkte der Diakoniewerks-Geschäftsführer ein: „Unser geplantes großes Projekt des Betreuten Wohnens in Weißenburg wird sich nicht jeder leisten können.“ Was für ihn ganz wichtig ist: „Die privaten und öffentlichen Bauherren müssen ein modernes Quartiersmanagement betreiben und stets barrierefrei planen.“
„Wir haben in Gunzenhausen einen Seniorenanteil von 29,5 Prozent, im Kreis sind es 26,5 und in Bayern 25,3“. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz weiß, dass die Tendenz steigend ist. Viele Senioren hätten einfach Berührungsängste, die ihnen zustehenden Leistungen in Anspruch zu nehmen. Sie wollten nicht dem Staat zur Last fallen. Die Nachbarschaftshilfe in der Stadt laufe nach einem Jahr gut an. „Stark unterwegs“ sei Gunzenhausen hinsichtlich des öffentlichen Personennahverkehrs, also des Stadtbusses. 200000 Fahrgäste gebe es im Jahr, in Weißenburg hingegen nur 58000. Den Erfolg führt der Rathauschef auf den Halbstundentakt zurück. Positive Faktoren seien die Stadthalle als Veranstaltungszentrum, der Theaterbus, die Samstagskonzerte, die Falkengarten-Konzerte, das seniorenorientierte Kursangebot der Volkshochschule, der Wochenmarkt als gesellschaftlicher Treffpunkt, die Radfreundlichkeit („Mit dem E-Bike steigen mehr ältere Herrschaften aufs Rad“) sowie die gute ambulante und stationäre Pflege. Der Rathauschef hat erkannt: „In der stationären Pflege verringert sich die Nachfrage, wir werden deshalb mehr auf mobile Angebote setzen.“ Dazu gehöre die Tagespflege im Altenheim und eine enge Kooperation mit dem Evangelischen Krankenverein und den privaten Pflegediensten. Im Burkhard-von-Seckendorff-Heim würden künftig noch mehr Wohnungen für Rüstige eingerichtet. „Gut aufgestellt“ sei die Stadt hinsichtlich der ärztlichen Versorgung, vor allem genieße die Kreisklinik „Altmühlfranken“ einen guten Ruf. Jungen Ärzten in der Ausbildung stelle die Stadt unentgeldlich Wohnungen zur Verfügung, um sie zum Hierbleiben zu animieren. Ein Manko nannte der Bürgermeister auch: „Wir haben einfach nicht genügend Wohnungen für Familien, die zu uns kommen wollen.“ Die Stadt könne nicht als Investor im Wohnungsbau auftreten, deshalb müssten private Träger gefunden werden. Das Versprechen des Rathauschefs: „Wir wollen uns den Herausforderungen stellen.“
Von einem Projekt, das sich „Olga“ („Oldies leben gemeinsam aktiv“) nennt, berichtete Dorothea Hoffmeister aus Nürnberg. In der Nähe des Nordostbahnhofs haben elf Frauen ein alternatives Projekt zum Betreuten Wohnen gegründet, das heute bundesweit als Musteranlage gilt. Weil sich die meisten kein Wohneigentum schaffen konnten, wohnen sie dort zur Miete (6,80 Euro plus 1,38 Euro Nebenkosten). Die Seniorinnen managen sich selber, aber Hoffmeister sagt ehrlich: „Das ist nicht leicht, das kann ich Ihnen sagen!“ Sie verreisen zwar einmal im Jahr miteinander, aber gekocht wird daheim separat. Die Probleme lagen (und liegen) nach ihrer Darstellung wie so oft im Detail: „Weil wir eine GbR sind können wir kein gemeinsames Bankkonto eröffnen. Da ist noch viel zu tun.“ Die Hausgemeinschaft steht immer wieder vor Problemen; beispielsweise, wenn jemand gestorben ist und der Nachzug zu regeln ist: „Dann geht es zu wie bei Dieter Bohlen.“ Die lebenserfahrene Krankenschwester sagt: „Am besten ist es, den anderen so zu lassen wie er ist. Geduld und Toleranz sind ganz wichtig.“
Nach österreichischem Beispiel von der Subjektförderung (z.B. Wohngeld) auf die Objektförderung umzuschwenken, das rät Werner Seifert, der Vorsitzende des Gunzenhäuser Seniorenberats, dem Gesetzgeber. Noch immer gebe es beim Umbau zu senioren- und behindertengerechten Wohnungen zu viele behördliche Hindernisse. Er glaubt, dass die Regierungen die Probleme angesichts des wachsenden Flüchtlingsdrucks nicht mehr aussitzen können.
In der allgemeinen Diskussion sprach Jochen Loos die Notwendigkeit eines Hospizes an („einfach überfällig“) und kritisierte die für ganz Mittelfranken geförderten 26 Plätze (1,5 im Landkreis) als zu gering. Dass die ganz alten Menschen nur mehr zum Sterben in den stationären Bereich kommen, das wurde offen angesprochen, aber Martin Albrecht, der Geschäftsführer des Evangelischen Krankenvereins, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Gesetzgeber hinsichtlich der Hospizplanung eine neue Regelung schafft.
Die Vereinsamung der Senioren, die häufig beklagt wird, ist für Helga Horrer kein Thema. Auf dem Hof der Kreisbäuerin in Mischelbach leben drei Generationen. Sie sagt: „In der Gesellschaft ist die Toleranz verloren gegangen. Aber ich lebe sie jeden Tag und jede Nacht und ich schaffe das!“ Was ihr nicht behagt, ist, dass die Großfamilie im Vergleich zu anderen Familienmodellen keine Förderung erhält.
Moderatorin Gisela Bock aus dem Allgäu beneidet Gunzenhausen und den Landkreis: „Wir haben zwar seit zwei Jahren ein seniorenpolitisches Konzept, aber im Landratsamt kein Personal, um es umsetzen zu können.“ Die Seniorenbeauftragte des Landkreises Oberallgäu sieht auch das generelle Problem: „Wir reden zuviel über die Kosten, dabei gibt es viele ältere Menschen, die als ehrenamtliche Helfer der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen.“