Archiv: Allgemein

Die alten Gunzenhäuser Gaststätten

Lothar Hiemeyer erforscht und publiziert

Seit Jahren vergräbt sich Lothar Hiemeyer in die Annalen der Gunzenhäuser Gaststätten. Das Ergebnis präsentierte er dem Verein für Heimatkunde Gunzenhausen. Dem ersten Vortrag 2015 folgte nunmehr der zweite mit der Vorstellung weiterer Gaststätten, die bis 1945 existierten. Das erstaunliche Fazit des Heimatforschers: Von den 70 Wirtshäusern „aller Zeiten“ (bis 1945) bestehen heute noch 16.

Die "Goldene Krone" hat ihren baulichen Charakter beibehalten.

Die „Goldene Krone“ hat ihren baulichen Charakter beibehalten.

27 von ihnen präsentierte der gebürtige Gunzenhäuser, der jahrzehntelang in führender Position für die Firma Huber & Riedel tätig war und heute in Würzburg lebt, den Mitgliedern und Gästen des Vereins im Gasthof „Adlerbräu“. Dabei waren Fotos von Gasthäuser zu sehen, die nur mehr die alten Gunzenhäuser kennen und die seit Jahrzehnten nicht mehr existieren, von denen höchstens noch – in veränderter Gestalt – die Gebäude bestehen.  Beispielsweise die „Goldene Traube“ in der Rathausstraße (heute Mietshaus/Änderungsschneiderei Hartmann), von der noch die alte Scheune im rückwärtigen Bereich im Original erhalten geblieben ist. Der „Rote Ochse“ am Martin-Luther-Platz geht auf das 1662 zurück. Früher war dort auch der HSG-Schießstand eingerichtet, um 1910 befand sich darin  ergänzend zum Wirtshaus auch das „Lichtspielhaus Wittelsbach“. Der letzte Wirt  war der unvergessene Fritz Buchholzer, der im Kampf gegen die Getränkesteuer an vorderster Front stand („Rebell am Zapfhahn“).Heute ist dort der Metzgereibetrieb Hanel.

Das Gasthaus „Zum Falken“, gleich nebenan,  ist 1732 entstanden und  über viele Jahrzehnte (bis 1950) von Johann Meyerhuber betrieben worden. Später zählten Alfred Eiden  und die Familie Hanel zu den Wirten (heute wohnlich genutzt). „Müller am Tor“ nannte sich der Wirt Hofer vom „Schwarzen Bären“, der sich damit vom Brauwirt gleichen Namens unterschied.  Später zapfte dort der unvergessene Jus Schwab (heute: „Bärlin“). Die Bühringerstraße nannte sich früher Brechgraben und war ein recht sumpfiges Gelände. 1801 hat Hermann Fischer aus Schweina einen Teil aufgefüllt und dort seine Wirtschaft errichtet („Storchenfischer“). Er hat auch die beiden stattlichen Wohnhäuser in der Straße erbaut.

Als „Kaffeeschenke“ hat Andreas Weber 1871 das Gasthaus „Zur Wolfsschlucht“ eingerichtet, 1897 kam die Familie Guthmann auf das Haus. Der Wirt und einige seiner Kollegen traten damals als vereinigte Bierzeltwirte auf.  Der Charcutier Karl Ruthardt war um 1909 Inhaber der Gaststätte „Zur frischen Quelle“ (später: Schwarzbeck) am Ecke Bühringerstraße/Gartenstraße.  Er war ein vermögender Mann und  führte nicht nur Blut- und Leberwürste, sondern feine Wurstwaren (daher die französische Berufsbezeichnung), aber bei der Inflation 1923 verlor er sein ganzes Vermögen. Über einen „russischen Kamin“  verfügte das Gasthaus „Zum Hirschen“ in der Bühringerstraße (neben Kindergarten).

Von der Nachbarschaft des Amtsgerichts versprach sich der Fabrikant Berthold Bing in den dreißiger Jahren einen geschäftlichen Impuls und richtete an der Ecke Garten-, Luitpoldstraße das Restaurant Hummel  (Luitpoldstraße 6) ein, das gleiche tat Christian West („Wein und Cafe-Restaurant West“) in der Nachbarschaft (Gartenstraße 7). Karl Kirsch, der Bruder von Willi Kirsch (Gastwirt „Zur Altmühl“ am Eingang zur Promenade) war in der Judengasse (heute: Hafnermarkt). Als „Scharfes Eck“ ist das Gasthaus „Zum Adler“ in der Hensoltstraße (Eckhaus) in den Gunzenhäuser Sprachgebrauch eingegangen. Frieda Oberhäußer betrieb es von 1945 bis 1978. Johann Kamm begründete 1872 mit dem Kauf des Gasthauses „Zur Krone“ (heute: Hotel in der Nürnbergerstraße) die bis heute während Wirtetradition. Die Stadtkapelle Scheuernstuhl gab dort einst „Garten-Conzerte“ und vor dem Haus stand, ganz im Zeichen des Automobils, eine Tankzapfsäule. Schon 1749 hatte der Markgraf das Haus der heutigen Gastwirtschaft „Zur Linde“ in der Nürnbergerstraße bauen lassen, das seit 1872 gastronomisch genutzt wird. Zu den Inhabern zählte der Jude Simon Strauß, der 1934 beim ersten Judenpogrom in Franken von dem SA-Mann Kurt Bär erschossen wurden. Seit den fünfziger Jahren wird das Haus von der Familie Hertlein/Arnold bewirtschaftet.Der „Löwengarten“ ist von dem Unternehmer Emil Beng gegenüber seine Fabrik in der Nürnbergerstraße (später: Hering, Norma) erbaut worden. Bis 1936 hat August Hiemeyer, der Großvaters des Heimatforschers, die Gaststätte geführt, in der Hellein-Bier aus Merkendorf ausgeschenkt wurde. Egon Guthmann hat die Wirtschaft später geführt.  Das „Weinberglein“ (heute: Mehrfamilienhaus an der Weinbergstraße 18) hat Matthias Hunger erbaut. Danach waren die Besucher häufig Opfer des Beerenweins von Heiner Hufnagel.  Seit 1920 ist der „Lindenhof“ (zunächst: „Birkenhof“) bekannt. Er war beliebter Sonntagsausflugsziel der Gunzenhäuser Bürgerschaft, in den vierziger Jahren NS-Erholungsheim (heute: Kurheim).

Wie Lothar Hiemeyer mitteilte, will er jetzt auch noch die Gunzenhäuser Sommerkeller erforschen und sie in sein Standardwerk einverleiben, das in den nächsten Jahren erscheinen soll. Gern nimmt er auch Erinnerungsbeiträge von den alten Gunzenhäusern entgegen.

 

Tomatenzeit in vollen Zügen genießen

Neuerscheinung im Thorbecke-Verlag

TomateWas wäre unsere Küche ohne Tomaten? In beeindruckender Farb-, Sorten- und Geschmacksvielfalt leuchten sie uns im Garten oder auf dem Markt entgegen und warten darauf, von uns pur genossen, gekocht, gebraten oder eingemacht zu werden.

Die erfahrene Kochbuchautorin Jenny Linford zeigt in mehr als 75 köstlichen internationalen Rezepten, wie vielseitig die Tomate verwendet und kombiniert werden kann. Ob als Haupt- oder Nebendarstellerin, ob in der italienischen, marokkanischen oder indischen Küche – mit ihrer charakteristischen Mischung aus Süße und Säure brilliert die Tomate in den verschiedensten Gerichten. Überzeugen Sie sich selbst und genießen Sie die Tomatenzeit in vollen Zügen!

Jenny Linford: „Tomate“,. Kochen – Braten – Einmachen. Auflage 2016, Format 19 x 24 cm
160 Seiten, mit zahlreichen Fotos, Hardcover, ISBN: 978-3-7995-0682-3, 19,99 Euro, Thorbecke-Verlag.

 

Kunststoffexperte in Sachen Recycling

Landrat besuchte die Firma HP-T Höglmeier

Die Kunststoffbranche ist eine der bedeutendsten Wirtschaftsbereiche innerhalb der Region, da zahlreiche Unternehmen in dieser Branche aktiv sind. Wann immer es um das Thema „Recycling“ im Kunststoffbereich geht, kommt die Firma HP-T Höglmeier Polymer-Tech GmbH & Co. KG ins Spiel. Grund genug für Landrat Gerhard Wägemann, das Unternehmen einmal genauer kennenzulernen.
Seit nunmehr 25 Jahren werden technische Kunststoffe in Raitenbuch recycelt. Da zahlreiche Kunststoffunternehmen in der Region ihren

SONY DSCMitarbeiter Herbert Degen, Ann Dippmann (Laborleitung), Landrat Gerhard Wägemann, Geschäftsführer Harald Höglmeier

Mitarbeiter Herbert Degen, Ann Dippmann (Laborleitung), Landrat Gerhard Wägemann, Geschäftsführer Harald Höglmeier

Sitz haben und durch vorhandene Ausschussprodukte zwangsweise ein Bedarf für Kunststoffrecyclingbesteht, nutzte Höglmeier die Gunst der Stunde und eröffnete innerhalb dieses Spezialbereichs sein Geschäft. Seitdem beschäftigt sich seine Firma HP-T mit der Vermahlung, Regranulierung und Compoundierung von technischen Kunststoffen. Der Erfolg gab Höglmeier Recht, denn bald wuchs das Unternehmen im beschaulichen Raitenbuch kontinuierlich an Größe. Dieser Prozess erreichte im Jahr 2012 seinen Höhepunkt, als der Betrieb nach Ellingen expandierte. Als ein
großes und teilweise bereits fertig bebautes Gelände in direkter Nähe zur Bundesstraße 2 frei wurde, nutze der Geschäftsführer die Gelegenheit und erwarb somit einen neuen Firmensitz. Seitdem wurde auch im sogenannten „Werk II“ in Ellingen an der Weiterverarbeitung von Kunststoffabfällen
gearbeitet.
Die Prozesse innerhalb des Produktionsbetriebes laufen dabei hochtechnisiert ab. Aufgrund des Einsatzes von modernen Mühlen können von kleinen Angüssen bis hin zu meterlangen Spritzgussteilen nahezu jede Art von Kunststoffteilen vermahlen werden. Ebenso können auch die Gehäuse von Elektrogeräten ohneProbleme zermahlen und zu dem sogenannten „Regranulat“ weiterverarbeitet werden. Dieses Regranulat aus dem Hause HP-T besticht durch seine hohe Qualität und wird von Stammkunden in Deutschland, Europa aber auch im asiatischen Raum gleichermaßen geschätzt. Um diese exzellenten Produkteigenschaften sicherstellen zu können, spielt das Qualitätsmanagement innerhalb des Unternehmens eine große Rolle. Hierzu wird in einem eigens entwickelten Vorgang von jedem produzierten Gebinde automatisch an den Mühlen bzw. den Extrudern eine Probeeinheit für das Labor entnommen. Die einzelnen Compounds und Polymerwerkstoffe werden dann im eigenen Labor mittels Spektrometer und anderen Analyseverfahren unter anderem auf vorhandene Fremdkörper geprüft.
Die 40 Mitarbeiter des Unternehmens gehen im Zusammenhang mit der Herstellung von individuellen Werkstoffen auf die jeweiligen Kundenwünsche ein. So bezieht ein namhafter Schreibgerätehersteller das spezielle schwarze Granulat für seine Stiftabdeckungen von HP-T und mit einem großen Automobilzulieferer der Region wurde eine komplette Eigenmarke entwickelt. Unter den eingetragenen Warenzeichen Hoegolen, Hoegerin und Hoegolup sind die von HP-T entwickelten Compounds auf dem Markt erhältlich. Diese Tatsache nahm auch Landrat Wägemann beeindruckt auf. „Eigene Ideen umzusetzen und daraus etablierte Produkte innerhalb eines großen Markts zu entwickeln zeugt von einer hohen Innovationskraft innerhalb des Unternehmens.“, stellte Wägemann fest. Neben der Vermarktung von Regranulaten ist das Unternehmen außerdem als Händler für Neuware aktiv.
Das Unternehmen von Harald Höglmeier bleibt dabei immer in Bewegung. Nachdem im Jahr 2014/2015 eine neue Halle auf dem Gelände in Raitenbuch gebaut wurde, strebt der Geschäftsführer wieder eine Zentralisierung an diesen Standort an. Deshalb wurde im Dezember letzten Jahres damit begonnen, die gesamte Verwaltung dorthin zu verlegen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist HP-T ein Vorbild. „Das Solardach auf der neuen Lagerhalle liefert ca. 95% der Energie, die wir tagsüber für unsere Produktion und unseren Fuhrpark in Raitenbuch benötigen.“, erklärte Höglmeier. Aufgrund dieser strategischen Entscheidungen sieht er sein Unternehmen auch für die nächsten Jahre sehr gut gerüstet.

Neue Regierungsrätin in Ansbach

Bild1Seit dieser Woche ist Regierungsrätin Dr. Heidrun Meier für die Abteilung Bau und Umwelt am Landratsamt Ansbach zuständig. Diese wurde bislang von Regierungsrat Benjamin Zahn geleitet. Landrat Dr. Jürgen Ludwig begrüßte die Juristin Heidrun Meier im Landratsamt Ansbach. Die 31-jährige arbeitete zuvor als Rechtsanwältin für eine Anwaltskanzlei in Nürnberg.

33 Biere aus Franken stellen sich vor

Ein Highlight zum 500. Jahrestag des Reinheitsgebots

33 Biere_Cover_druckfaehigAnders Möhl und Elmar Tannert sind bekennende Biertrinker und -kenner aus Leidenschaft. Daher haben die beiden es sich zur Aufgabe gemacht, Fragen nachzugehen, die das fränkische Bierliebhaberherz seit eh und je bewegen: Welche Brauereien brauen die besten Biere? Wie soll man bei dieser immensen Vielfalt den Überblick behalten? So entstand ein literarisches Bier-Tagebuch mit den besten Brauereien der Region, die Chronik einer launig-süffigen Entdeckungsreise zu den urigsten Bierschenken Frankens.
Die Weltkulturerbe-Stadt Bamberg, das am legendären Fünf-Seidla-Steig gelegene Gräfenberg, das beschauliche Dörflein Drosendorf und das oberfränkische Pottenstein – diese und viele weitere kulinarische Wallfahrtsstätten haben die Autoren aufgesucht und einer eingehenden Prüfung unterzogen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 33 Biere – Eine Reise durch Franken präsentiert die Quintessenz fränkischer Braukunst in 33 Traditionsbrauereien; jede einzelne davon ein kleines Mekka der Bierseligkeit für durstige Genießer.
Neben Möhl und Tannert kommen übrigens auch andere Bierliebhaber zu Wort; ihre Texte sind mit Kürzeln versehen. Auch Matthias Egersdörfer, seines Zeichens Fürther Kabarettist, ist längst auf den Geschmack gekommen und hat sein kauziges „Prost“ in Gestalt eines Vorwortes beigesteuert.
Anders Möhl wurde 1962 in Bad Hersfeld gegenüber der Brauerei Engelhard geboren. Diese wurde 1973 von Binding aufgekauft und geschlossen. Aus Gram, niemals ein Bier aus der Brauerei seiner Heimatstadt getrunken zu haben, zog er ins Bierparadies Franken und boykottiert nahezu alle Großbrauereien. Nebenbei studierte er Kunst an der Akademie der Bildenden Künste, ist Gründungsmitglied der Galerie Bernsteinzimmer und hat sein Atelier in der historischen Luisen-Apotheke in Fürth.
Elmar Tannert, 1964 in München geboren, absolvierte ein Studium der Musikwissenschaft und Romanistik. Seit 2003 arbeitet er als freier Schriftsteller sowie u. a. beim Bayerischen Rundfunk. Bei ars vivendi erschienen von ihm Der Stadtvermesser (1998), Keine Nacht, kein Ort (2002), Ausgeliefert (2005) und die gemeinsam mit Petra Nacke verfassten Romane Rache, Engel! (2008), Blaulicht (2010) sowie Der Mittagsmörder (2012). 2015 veröffentlichte er gemeinsam mit Martin Droschke den Reiseführer Bierland Pilsen.

Anders Möhl · Elmar Tannert: „33 Biere – Eine Reise durch Franken“, Freizeitführer, Klappenbroschur, 168 Seiten, ISBN 978-3-86913-641-7,  15,90 Euro.

Ein Musterbeispiel für die Zusammenarbeit

Ehrenamtliche Vormünder für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Das Projekt ist gegenwärtig eine Erfolgsgeschichte hinsichtlich der gelungenen Kooperation. Etliche Jugendämter, die sich bereits mit diesem Projekt sehr interessiert befassen und ziehen ebenfalls in Erwägung, ein vergleichbares Projekt für deren jeweiligen Landkreis bzw. jeweilige zu installieren.
Im Landkreis sind aktuell bereits über 20 Vormünder ehrenamtlich für minderjährige Flüchtlinge im Einsatz. Weitere warten noch auf ihre Bestellung.

Der erste Arbeitskreis  Am 08. April 2016 war es soweit und der erste Arbeitskreis für ehrenamtliche Vormünder konnte nach intensiver Vorbereitung  im Sitzungssaal des Landratsamtes stattfinden. Das Angebot des Jugendamtes in Kooperation mit der Freiwilligenagentur, zum Zweck der Schulung und Vernetzung der Ehrenamtlichen untereinander, war mit 23 Teilnehmern sehr gut besucht.
Asylrecht. Zunächst ging es um das große Thema Asylrecht. Um die Vormünder damit gut vertraut zu machen, hatte der Leiter der Ausländerbehörde Herr Berk ausführlich über die relevanten Themen referiert und stand für die Fragen der Teilnehmer zur Verfügung.

Anhörung. Nach einer kurzen Pause stand das Thema der Anhörung des jugendlichen Flüchtlings im Fokus. Die Anhörung, auch Interview genannt, stellt für jeden Flüchtling den Dreh- und Angelpunkt des Asylantrags dar. Dort muss der Asylsuchende seine Geschichte im Hinblick auf seine Flucht persönlich darlegen und auf dieser Darlegung fußt letztlich die Entscheidung, ob jemand bleiben kann oder nicht. Die sehr interessierten und engagierten Anwesenden stellten Nachfragen und tauschten ihre Erfahrungen über die richtige Vorbereitung und den Ablauf der Anhörung aus. Sie konnten für sich sehr viel gewinnen.

Austausch. Im dritten Teil des Arbeitskreises berichtete jeder Vormund über seine persönlichen Erfahrungen. Gerade hier zeigte sich, wie bunt das Leben sein kann. Die Palette an Erfahrungen reichte von rein rechtlicher Vertretung, Motivationsschwierigkeiten bei den Jugendlichen, bis hin zu einer engen vertrauensvollen, gar familienähnlichen Beziehung, die zwischen Mündel und Vormund zwischenzeitlich gewachsen ist.

Der Nachmittag war sehr interessant und intensiv, so dass die Teilnehmer mit  tiefen Eindrücken nach Hause zurückkehrten.

Ansprechpartner: Sven Hildebrandt, Jugendamt, Tel: 09141 902 414

Brombachsee erhält Gold-Apfel

Erfolge auf der Weltmesse von Apfelwein und Most

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Regionalberater Dieter Popp (Zweiter von rechts) nahm den Goldapfel-Preis für „Echt Brombachseer“ entgegen.

Seit 2013 sind die Regionalspezialitäten der Manufaktur „Echt Brombachseer“ am Markt und konnten sich jetzt bereits zwei international renommierte Auszeichnungen erwerben. Der „Brombacheer BergApfel 2014“ und der Apfelmost „Bohnapfel mit Quitte 2014“ haben auf der  Weltmesse von Apfelwein/Cider/Sidra, der  „8.ApfelweinWeltWeit – Apples Unite the World“ in Frankfurt den begehrten „Pomme d´Or“ erhalten.Bergapfel_Auszeichnung2016

Auf der alljährlich stattfindenden Messe treffen sich die Apfelwein/Most-Erzeuger aus der gesamten Welt, um ihre Produkte vorzustellen, einen Erfahrungsaustausch zu betreiben und neue Anregungen für die qualitative Weiterentwicklung ihrer Produkte zu erhalten. Denn der alkoholisch vergorene Apfelsaft besitzt als beliebtes Getränk in vielen Regionen der gesamten Welt, vorzugsweise aber  auf der nördlichen Halbkugel eine hohe und oftmals stark gelebte Tradition. In diesem Jahr haben rund 200 Erzeuger von Apfel-Produkten aus 16 Nationen von vier Kontinenten ihre jeweiligen Regionalspezialitäten vorgestellt. Dabei überzeugte die unglaubliche Vielfalt an Most-Accessoires, denn aus der einstigen Fülle von rund 5.000 Apfelsorten weltweit, wurden auf der „ApfelweinWeltWeit“ Produkte aus immerhin 134 verschiedenen Sorten präsentiert. In der Kombination der Kompetenz aus Streuobstwiese, Mosterei und Gastronomie wurde eine Geschmacksvielfalt vorgestellt, die auch beim Wein nicht zu übertreffen ist.

Das Gastland Japan überraschte mit zahlreichen anwesenden Keltereien und einer Fülle von sortenreinen Mostspezialitäten, Seccos und Icecider. Aber auch das erstmalig vertretene Polen zeigte, wie man eine durch das Russland-Embargo auf europäische Lebensmittel heraufbeschworene Krise meisterhaft überwinden kann. In unserem Nachbarland hat sich vor diesem Hintergrund die Zahl der Mostereien verfünffacht und in Frankfurt wurden höchst eigenwillige und interessante Produkte vorgestellt. Ein großes Thema war über die Stände aller Nationen hinweg das Thema des naturnahen Obstanbaus bzw. der Streuobstqualität. Interessante und innovative Apfelkreationen steuerten aber auch Schweden, Lettland, Canada und Marokko bei. Ein großer Teil der hier präsentierten Produkte findet sich auch längst als alkoholarmer und beliebter Begleiter von Büffets und Banketts der Spitzengastronomie wieder, die diese Messe auch für ihre künftigen Einkaufsplanungen nutzte.Goldapfel_Foto_

Im Rahmen dieser weltumfassenden Apfelspezialitäten-Präsentation findet auch alljährlich die Verleihung des „Pomme d´Or“ statt. Dieser Preis wird von der „Apfel-Compagnie“ verliehen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Apfelweinkultur zu beleben und die Grundlagen für die Apfelsortenvielfalt in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.
In diesem Jahr wurden aus den über 700 eingereichten Produkten 200 für eine Jury-Bewertung auserwählt. Davon wurden im Rahmen einer Blindverkostung 60 Produkte aus 11 Nationen – darunter auch Japan, Schweden, Dänemark, Lettland oder Canada – für eine Preisverleihung in fünf unterschiedlichen Kategorien auserkoren. Zu den Gewinnern der „Gold-Äpfel“ zählten in der Kategorie Dessertweine auch der „Brombachseer BergApfel 2014“ und in der Kategorie Manufaktur-Apfelweine auch der altmühlfränkische Apfelmost „Bohnapfel mit Quitte 2014“.

Der „Brombachseer BergApfel“ wird von der Mosterei Kalbensteinberg im Besitz des Obst- und Gartenbauvereins Kalbensteinberg und Umgebung e.V.“ hergestellt. Es handelt sich hierbei um einen Cuvee mit 13,6 vol % Alkohol, einer angenehmen Säure von 5,9 g/ltr sowie einer abrundenden Restsüße von 80 g/ltr.. Mit diesem als Aperitif oder auch als idealer Begleiter eines Menüs geeigneten Dessertweins ist den Kalbensteinbergern ein großer Wurf gelungen. Das machten schon die Reaktionen der Kunden in den letzten Monaten deutlich, die internationale Auszeichnung hat diesem Brombachseer Produkt nun aber auch noch höhere Weihen verliehen.

Der „Bohnapfel mit Quitte“ wurde von FUTOUR Haundorf erzeugt und wird – wie auch der BergApfel – über die Manufaktur „Echt Brombachseer“ vermarktet. Er wird traditionell erntefrisch verarbeitet, direkt gekeltert und herbstvergoren und erfüllt damit alle Voraussetzungen für ein herausragendes Qualitätsprodukt. . Dieser Apfelmost verfügt über 7 vol % und weist eine Säure von 4,1 g/ltr Alkohol auf. Mit einer deutlichen Gerbsäurebetonung liefert er eine unverwechselbare Geschmacksnote, die von den mit 7 % Anteil beigemischten Quitten sehr fein abgerundet wird. In der Region findet dieser Apfelmost zunehmend bei den Urlaubsgästen eine gute Resonanz. Selbst auf der Messe in Frankfurt erkannten Brombachseer Stammgäste diesen regionalen Qualitäts-Most wieder.

Mit diesen beiden „Gold-Äpfeln“ im Rücken ist sich die Manufaktur „Echt Brombachseer“ sicher, dass dies nicht nur der Nachfrage nach diesen Regionalspezialitäten stärken, sondern dass dies auch weitere Impulse für die Erhaltung der wertvollen Streuobstwiesen liefern wird.

Kontakt in allen Fragen: Dieter Popp, Echt Brombachseer eG, Kalbensteinberg 122, 91729 Absberg; info@echtbrombachseer.de; www.echtbrombachseer.de

 

Staatssekretär Sibler im Landkreis

In Weißenburg Kunststoffcampus und Römermuseum besucht

Sibler

Im Kunststoffcampus Weißenburg informierte sich Staatssekretär Sibler (rechts). Begleiter waren (von links) Prof. Ute Ambrosius, Prof. Christian Wilisch, Landrat Wägemann und MdL Westphal.

Der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler war zu Gast im Stimmkreis von MdL Manuel Westphal. Der Staatssekretär besuchte den „kunststoffcampus bayern“ sowie das Römermuseum. MdL Westphal, Landrat Gerhard Wägemann und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel freuten sich den Staatssekretär in Weißenburg begrüßen zu dürfen.

Der „kunststoffcampus bayern“ ist ein Aushängeschild der Region. In Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) in Ansbach und der Technischen Hochschule Deggendorf ist es gelungen, ein Technologietransferzentrum am Standort Weißenburg aufzubauen, von dem besonders die hiesige Kunststoffindustrie profitiert.

Der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, stellte am Kunststoffcampus die Bedeutung des Regionalkonzepts heraus. Weißenburg bündelt demnach zwei Aspekte an einem Standort: zum einen die wissenschaftliche Forschung und Lehre, zum anderen eine Industriestruktur, die Arbeitsplätze für die am Technologiezentrum ausgebildeten Akademiker bereithält.

Das betonte auch MdL Manuel Westphal: Durch die gemeinsame Anstrengung von Freistaat, Landkreis und Stadt sowie in Partnerschaft mit den beiden Hochschulen ist es gelungen eine fundierte Ausbildung, attraktive Arbeitsplätze sowie eine Verbesserung der lokalen Infrastruktur zu ermöglichen.

Auch Landrat Gerhard Wägemann und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel lobten die gute Zusammenarbeit mit allen verantwortlichen Ebenen und verdeutlichten, dass die getätigten Investitionen nachhaltig umgesetzt würden.

Am „kunststoffcampus bayern“ laufen Forschung und Lehre Hand in Hand. Zwei Studiengänge sind dort durch die HAW Ansbach eingerichtet: Strategisches Kundenorientiertes Management und Angewandte Kunststofftechnik. Um die 50 Studenten sind derzeit in die berufsbegleitenden Studiengänge eingeschrieben, erklärt die Ansbacher Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Ute Ambrosius. Die Studierenden kommen größtenteils aus der Region, es gibt aber auch erste Studierende aus Baden-Württemberg.

Der fachliche Leiter der Einrichtung, Prof. Dr. Christian Wilisch, überzeugte den Besuch während eines kurzen Rundgangs dann auch von der angewandten Forschung am Standort. Er stellte außerdem einige Projekte vor, die derzeit am Kunststoffcampus in Zusammenarbeit mit Unternehmen erprobt werden. So wird zum Beispiel an der Beschichtung von Folien für die Verpackung von Lebensmitteln gearbeitet, aber auch die Erprobung von Fahrzeugtanksystemen bei niedrigen Temperaturen.

Staatssekretär Sibler betonte abschließend die immense Bedeutung der angewandten Forschung, die im produzierenden Gewerbe in Bayern auf einem sehr guten Weg sei. Der „kunststoffcampus bayern“ diene als Zentrum des Austauschs zwischen Akademikern und Unternehmern. Gerade durch die öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, die im Gebäude stattfinden, wird dies noch unterstützt. Landrat Wägemann verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Tag der offenen Tür am „kunststoffcampus bayern“, der am 30. April stattfinden wird.

Die zweite Station des Staatsekretärs war das Römermuseum, das sich derzeit im Umbau befindet. Nach den Renovierungsmaßnahmen soll das in die Jahre gekommene Gebäude sowie die Ausstellung in neuem Glanz erstrahlen, betonten Oberbürgermeister Schröppel und Museumsleiter Dr. Mario Bloier. Mit modernen Ausstellungskonzepten soll der Römerschatz besser zur Geltung kommen und Weißenburg als Römerstadt in Bayern insgesamt mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Sibler zeigte sich beeindruckt von den Aktivitäten, die in Weißenburg rund um das Thema Römer geschehen: „Es ist herausragend was hier geleistet wird. Die welthistorische Bedeutung ist dabei nicht zu unterschätzen.“

Der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes war nicht immer ganz einfach, verdeutlichte Hermann Auernhammer, der die Bauaufsicht seitens der Stadt trägt. Trotzdem wurde am Standort beharrlich festgehalten. Die Synergieeffekte mit der Altstadt sollten weiterhin genutzt werden, waren sich alle einig. Deswegen nahm man den schwierigen Umbau auch auf sich. Sibler unterstützte dieses Vorgehen und stellte die Bedeutung des Standorts in der Weißenburger Altstadt heraus.

Neben neuen, modernen Ausstellungskonzepten ist es Mario Bloier auch wichtig, die Vernetzung aller mittelfränkischen Römerausstellungen voranzutreiben. Auf Initiative von MdL Westphal setzte Bloier einen Flyer auf, der Veranstaltungen, Führungen und Aktionen am Limes in Mittelfranken zusammenfasst. Bloier freute sich dann auch während des Besuchs des Staatssekretärs den druckfrischen Flyer an die Anwesenden übergeben zu können.

Nach dem Besuch in der Römerstadt ging es für Sibler weiter nach Herrieden, wo er das CETPM der Hochschule Ansbach besichtigte. Dort bietet die HAW Ansbach vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Operational Excellence an.

„Der Besuch des Staatssekretärs Sibler zeigt, dass auch unsere ländlich geprägte Region große Bedeutung für die Staatsregierung hat. Sibler war sehr angetan von den vielfältigen Konzepten und Maßnahmen, die in unserer Region umgesetzt werden,“ betonte Manuel Westphal abschließend.

Klavierkabarett in der Wolframstadt

Max und Pille: Bis zum Anschlag- MAXimal, aber nur mit Pille

„Alles, was zu dumm ist, um gesprochen zu werden, wird gesungen.“ Streng nach diesem Motto von Voltaire, präsentiert das Regensburger Klavierkabarettduo Max und Pille (Max Rädlinger und Philipp Artmann) ihr zweites Programm „Bis zum Anschlag — MAXimal, aber nur mit PILLE“. Darin schlagen die Jungs ganz neue Saiten an, frecher als je zuvor: „Was wollen Frauen von uns … und warum eigentlich nicht?“ Zu Gast sind die beiden am Samstag, 23. April, um 19 Uhr im Bürgersaal des Deutschordensschlosses.

Außerdem beschäftigen sie sich mit Themen wie zum Beispiel ihren zukünftigen Berufen, dem männlichen Orientierungssinn, sinnieren über sportliche Ausdauer und andere Probleme des Alltags auf ihre ganz eigene Art und Weise. Nach dem großen Erfolg ihres Debüt-Programms, mit dem Max und Pille 2013 den Publikumspreis des „Kneitinger Bierschlegels“ gewonnen haben, wollen die jungen Musiker ihr Publikum noch mehr faszinieren, amüsieren, animieren, imponieren, ver-viren, abkassieren (und noch viele weitere Verben auf -ieren).Die attraktive Kombination von gut aussehendem Musiker und angehend arbeitslosem Lehrer verspricht einen explosiven Mix aus Reimen, Wortspielen und Musik mit Ohrwurmfaktor.

Veranstalter: „Dies Musicus“ Musikprojekte; Eintritt frei – Spenden erbeten. Reservierung vorab unter www.dies-musicus.de erwünscht.

 

Terminankündigung für April

Am Sonntag, 24. April,  14.30 Uhr, ist im Bürgersaal des Deutschordensschlosses das Frühlingsfest des Musikvereins unter dem Motto „Lieder und Gedichte zum Frühling“ mit dem Jugendorchester, Schülern und den Blockflöten-„Kids“ des Musikvereins. Der ist Eintritt frei!

Ausstellung „Bier.Macht.München.“

Vom 8. April 2016 bis 8. Januar 2017 im Stadtmuseum München

Das Münchner Stadtmuseum zeigt anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Reinheitsgebotes in Bayern die Ausstellung BIER.MACHT.MÜNCHEN. In einer umfangreichen und über 700 Objekte versammelnden Schau werden zu einem der bedeutendsten Industriezweige und wesentlichen kulturellen Quellen der Stadt Geschichten erzählt und Fragen diskutiert. BIER.MACHT.MÜNCHEN thematisiert Produktion und Konsum von Bier und legt dabei den Schwerpunkt auf die Entwicklung ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. bier1g

In keiner anderen Großstadt scheint die Stadtgeschichte so eng mit der Bierkultur verwoben wie in München. Deshalb hebt schon der Ausstellungstitel drei Aspekte hervor: „Bier macht München“ in einem formenden und damit städtebaulichen Sinne. Zudem ist Bier auch immer schon mit der städtischen Verwaltung engstens verbunden, angefangen von den Braugerechtsamen des Mittelalters bis hin zu den heutigen Politikern, die gegenwärtig jede Wirtshauseröffnung begleiten. Darüber hinaus entwickelte sich München im Laufe der Industrialisierung ab den 1870er Jahren zu einer globalen Biermacht. Das Potential zur Vielfalt, das im Reinheitsgebot auch heute noch steckt, wird pünktlich zu seinem 500-jährigen bayerischen Jubiläum diskutiert.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Jüdischen Museum München statt und wird unterstützt von der Edith-Haberland-Wagner Stiftung und dem Verein Münchner Brauereien.

Ein umfassendes Rahmenprogramm mit wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionen und Bierfesten begleitet die Ausstellung während der gesamten Laufzeit. Gemeinsam mit unserem Partner, der Münchner Volkshochschule, wird ein vielfältiges Führungsprogramm – auch außerhalb des Münchner Stadtmuseums – angeboten.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog m Süddeutschen Verlag mit zahlreichen Abbildungen (29.90 Euro, erhältlich im Buchhandel, ISDN ). Es kann ein Audio-Guide in Deutsch und Englisch an der Museumskasse kostenfrei genutzt werden.

Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 10-18 Uhr (montags geschlossen), ferner an den Feiertagen 1. Mai, Christi Himmelfahrt und an beiden Pfingstfeiertagen. Eintrittspreis: 7 Euro (ab 18 Jahre), Kinder bis 18 Jahre sind frei, Schüler, Studenten und Rentner 3,50 Euro.