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Das LOST MILLS INTERNATIONAL-SUP Race

Am 28. Mai auf dem Brombachsee

Bei der größten SUP-Veranstaltung Europas  ( 5 und 6-Sterne-Race) sind Sportler aus fünf  Kontinenten (27 Ländern)  am Brombachsee am Start. Das LOST MILLS hat mittlerweile ihren festen Platz unter den begehrtesten SUP-Veranstaltungen der Welt. Bei kaum einer anderen SUP-Veranstaltung stehen so viele Profis am Start. Eine Sensation für die SUP Szene in Deutschland. SUP gilt als der am schnellsten wachsende Wassersport. Maßgeblichen Anteil daran hat Rolf Gsänger aus dem Fränkischen Seenland.

Das LOST MILLS INTERNATIONAL-SUP-RACE hat seine Kooperation mit der INTERNATIONAL CANOE FEDERATION (ICF) bekannt gegeben. Der weltweit aufstrebende neue Wassersport SUP (Stand Up Paddeling) ist seiner olympischen Anerkennung einen Schritt nähergekommen. Die Organisatoren des größten europäischen Rennens, Rolf  („Surf-Sepp“) Gsänger und Ernstfried Prade, haben nach längeren Verhandlungen erreicht, dass der internationale Dachverband der Paddler ICF, mit der LOST MILLS 2016 kooperiert und diese als die weltweit erste Regatta offiziell anerkennt. Damit wollen Gsänger und Prade den SUP-Sport näher an die Millionen Paddler, die alle in gut organisierten Vereinen ihren Sport ausüben, heranführen. Eine Olympiateilnahme kann nur über den Dachverband ICF erreicht werden.  Je früher kooperiert wird, desto besser, meinen die Macher des legendären LOST MILLS-RENNENS.

2016 haben sich bis jetzt Rennläufer aus 27 Ländern von allen Kontinenten angemeldet, und zwar aus: Australia, Belgium, Brazil, Denmark, Germany, England, France, Greece, Hawaii, Netherlands, Israel, Italy, Japan. Canada, Mexico, New Zealand, Norway, Austria, Poland, Sweden, Switzerland, Slovenia, Spain, South Africa, Czech Republic, TahiMills. Das LOST MILLS hat mittlerweile ihren festen Platz unter den begehrtesten SUP-Veranstaltungen der Welt. Bei kaum einer anderen SUP-Veranstaltung stehen so viele Profis am Start.  Eine Sensation für die SUP Szene in Deutschland. SUP gilt als der am schnellsten wachsende Wassersport.

Das Lost Mills SUP-Race am kleinen Brombachsee, direkt unterhalb des Strandhotel Seehofs zählt mittlerweile zu den größten Rennen der Welt! Für dieses Jahr bereits eingeschrieben sind 150 Teilnehmer aus 27 Ländern der Welt und allen Kontinenten, darunter die TOP 100 der SUP-Profis, die um Preise im Wert von über 10.000€ kämpfen! Für Eis, Getränke, Kaffee und Kuchen sowie warme Gerichte und Salate ist durch das Strandhotel „Seehof“  in Langlau direkt am Eventgelände für alle Besucher und Teilnehmer gesorgt.

Stand Up Paddling entwickelt sich auch in Deutschland mehr und mehr zum Trendsport! Dieses Event bietet über 3 Tage die Möglichkeit an Workshops teilzunehmen, sich mit Profis auszutauschen und die Sportart auszuprobieren! Neben spannenden Rennen, wie dem „Fastest Paddler on Earth“ direkt am Ufer, gibt es auch Rennen für Kinder und Familien!

Einen großes Verdienst an dieser positiven Entwicklung kommt dem Eventmanager Rolf „Surf-Sepp“) Gsänger zu, der aus Enderndorf am See stammt und der in vielen Jahren sich als kreativer Geist sich in der Branche einen Namen gemacht hat. Er hat auch der Nordic-Walking-Bewegung in Deutschland wertvolle Impulse gegeben. Am  Brombachsee (Badehalbinsel Absberg) ist auf seine Initiative hin ein NW-Sportpark eingerichtet worden.

Immer begehrter: Wandertouren des DAV

Das Programm für die nächsten Monate

 18. bis 26. Juni: Bergtour Kramerspitz – Von Garmisch folgt man einer Forststraße bis zur Berggaststätte St. Martin, danach stets auf dem schmalen Kramersteig. Weiter aufwärts gelangt man zu einer Felsenkanzel, einer kleinen Plattform nit grandiosem Ausblick auf Garmisch und das Zugspitzmassiv. Gegen Ende wird der Weg etwas steiler und man gelangt durch Schrofengelände auf einem schmalen Grat zum Gipfel. Danach wandern wir weiter zum benachbarten Predigtstuhl und weiter zur Stepbergalm. Der Abstieg zum Ausgangspunkt führt uns über das „Gelbe Gwänd“ ( mit herrlichen Ausblicken auf das Zugspitzmassiv) und Kramerplateauweg zurück. Infos und Anmeldungen bei Jutta Frank (Telefon 09831/6849507).

Die letzte Wanderung unter der Leitung von Horst Jädicke führte in das Urdonautal bei Dollnstein (Hintergrund). Vorne Hans Meckel, Werner Falk und Karl-Heinz Kmiekowski.

Die letzte Wanderung unter der Leitung von Horst Jädicke führte in das Urdonautal bei Dollnstein (Hintergrund). Vorne Hans Meckel, Werner Falk und Karl-Heinz Kmiekowski.

19. Juni 2016: Berge und tiefe Täler, Wiesenauen und weite Buchenwälder, Bergfestung und Gipfelburg im Paradies der Hersbrucker Alb. – Eine unvergessliche Wanderung zu der Felsenburg der Staufer “ Hohenstein“. Dem Wanderer wird nichts geschenkt:  Zwei Berge müssen erst mal genommen werden mit je 200 Höhenmeter. Wanderstöcke sind ratsam. Der Lohn ist ein unglaublicher Rundumblick ins Nürnberger Land bis zum Fichtelgebirge. Im Burggarten schmeckt die Rucksackbrotzeit. Nach der Burgbesichtigung geht’s quer durch die Hersbrucker Alb nach Enzenreuth (Mittagseinkehr) und zur Fest Rothenberg und Schnaittach.  Horst Jädicke Tel.: 09831/3524; Handy: 0170 / 72 1945 8

10. Juli 2016: Wanderung durch die Lagune des Jurameeres – Eine Wanderung durch die Lagune des Jurameeres, dem Solnhofenarchipels, zu den Plattenkalksteinen und der Heimat des Archaeopteryx. Horst Jädicke Tel.: 09831/3524; Handy: 0170 / 72 19 45 8

15. bis 17. Juli 2016 Ladies-Wandern im Kleinwalsertal. Getreu dem Motto „Männer sind anders – Frauen auch“ findet diesmal in Zusammenarbeit mit Janett Gründer von der DAV-Sektion Geislingen ein Mädelsausflug mit allem, was dazugehört, statt. Da wir zu zweit sind, können wir somit mehr Flexibilität einbauen, indem wir täglich zwei Touren mit unterschiedlichem Anspruch anbieten. Vom Hohen Ifen über den Großen und kleinen Widderstein, den Mindelheimer Klettersteig etc. bietet das Kleinwalsertal ein Eldorado an unzähligen Möglichkeiten. Spaß und Erholung stehen an diesem Wochenende im Vordergrund. Traut euch einfach und probiert es aus! Stützpunkt: Pension/Gasthof mittlerer Preisklasse inkl. Halbpension. Anforderungen: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, Höhenmeter und Gehzeiten werden entsprechender Gruppe vor Ort angepasst. Ausrüstung: Trekkingausrüstung fürs Gebirge mit Stöcken, Klettersteigsets bei Bedarf. Anmeldung: bis 30. März 2016 bei Jutta Frank

23. Juli 2016: Über den geologischen Lehrpfad hinauf zum Gipfel und den Magerwiesen auf dem Hesselberg. Der Hesselberg (689) gibt als alter „Zeugenberg“ einen aufschlussreichen Einblick in die Erdgeschichte der Jurazeit und hat eine wechselvolle Geschichte von Besiedlungen zu bieten. Einzigartig ist das Vorkommen von vielen kleinen Biotopen wie: Streuobstwiesen, Kalkmagerrasen, Kalkflachmooren und ein eigenständiges Waldklima hat eine Vielzahl von Bäumen und Hölzer, Hecken und Wacholder wachsen lassen. Info und Anmeldung bei Horst Jädicke.

29. Juli 2016 Klettersteigwochende für Fortgeschrittene.

7. August 2016: Radtour mit Wolfgang Oechslein. Die Radtour geht diesmal in den Hahnenkamm. Mittags und Abschlußeinkehr.  Telefon 09831/6869649.

20./21. August 2016: Wochenend-Bergtour im Nationalpark Berchtesgaden. Der Nationalpark bietet mit seiner einzigartigen Natur optimale Möglichkeiten zum Erwandern der „Vertikalen Wildnis“. Drei Stunden Aufstieg zum Carl-von-Stahl-Haus (1.733 m). Möglichkeit zur Besteigung des Schneibsteins (2.276 m), dann allerdings nochmal 2 Stunden Gehzeit. Übernachtung im Carl-von-StahlHaus. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Gotzenalm (1.685 m). Vom Aussichtspunkt Feuerpalfen herrlicher Blick in die Watzmann-Ostwand. Mittagspause auf der Gotzenalm. Über den Kaunersteig erfolgt der Abstieg zum Königsee. Mit dem Schiff Rückfahrt zum Parkplatz. Auskunft und Anmeldung bei Jutta Frank (09831/6849507).

25. bis 28. August 2016: Hochstubai-Expreß. Stützpunkte sind die  Hildesheimer Hütte (2.900 m), Müllerhütte (3.148 m), Sulzenauhütte (2.191 m). Gipfel: Zuckerhütl (3.505 m), Wilder Pfaff (3.456 m), Wilder Freiger (3.418 m), Sonklarspitze (3.467 m). Voraussetzung: Teilnahme am Alpintraining Gletscher (Spaltenbergung), Kondition für Touren bis zu 10 Std. Gehzeit, Kletterkönnen II (Alpin).

30. August 2016: Sommerbiwaktour

16. Oktober 2016: Pilgern im Fränkischen Seenland: 1. Etappe von Eichstätt nach Suffersheim. Ruhe und Kraft aus der Landschaft schöpfen: Wanderungen auf Pilgerwegen im Fränkischen Seenland. Schon im Mittelalter folgten Pilger den uralten Routen durch das Gebiet des Fränkischen Seenlandes. Wer in ihre Fußstapfen tritt, entdeckt die Gegend aus neuen Perspektiven. Ob spiritueller Hintergrund oder nicht, ist ganz egal. Auch Naturgenießern und Geschichtsfans haben die traditionsreichen Strecken viel zu bieten. Neu ist der Ökumenische Pilgerweg von Eichstätt nach Heidenheim. Auf dieser Strecke folgt man den Spuren der christlichen Missionare der Gegend. In zwei zeitlich getrennten Tagesetappen wollen wir uns diesen Weg erwandern. Infos und Anmeldung bei Regine Halbmeyer (Telefon 09143/1337).

30. Oktober 2016: Pilgern im Fränkischen Seenland: 2. Etappe von Schambach nach Heidenheim. Busabfahrt 08.00 Uhr, Parkplatz Stadthalle nach Schambach. Mittagseinkehr in Wettelsheim oder Markt Berolzheim. Abschlußeinkehr in Heidenheim im Café Hahnenkamm. Infos und Anmeldung bei Regine Halbmeyer (Telefon 09143/1337).

19. November 2016: Thea-Zoeppritz-Gedächtniswanderung.– Martinsgans- bzw. Thea-Zoeppritz Gedächtniswanderung von Wettelsheim nach Windischhausen. Diese beliebte und schon seit Jahren durchgeführte Wanderung war eine Idee von Thea Zoeppritz. Mit obiger Bezeichnung wollen wir ihr ein kleines Denkmal setzen. Mit Fahrgemeinschaften nach Wettelsheim, vo dort zu Fuss eine gute Stunde Gehzeit nach Windischhausen ins Gasthaus Knoll, Tel.: 09142/4621. Da gibt´s dann die guten Gänsebraten. Start: 10 Uhr Stadthalle Gunzenhausen.Anmeldung bei Gerd Segger, Tel.: 09831/5421 (ab 18 Uhr).

„Zusammen leben in Europa“

Pfingsttreffen in der französischen Partnerstadt Isle

Hebras3 43 Mitglieder des Partnerschaftskomitees Isle-Gunzenhausen waren an Pfingsten in die französische Partnerstadt Isle gereist, um an einer deutsch-französischen Freundschaft zu vertiefen, die seit mehr als 30 Jahren zwischen den beiden Städte besteht. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Stadträtin Inge Meier, die 2. Vorsitzende des Komitees, führten die Delegation an.  Das Motto lautete: „Zusammen leben in Europa – gestern, heute morgen“.

Arbeiten von Schülern zum Motto waren im Maison du Temps Libre zu bestaunen. Deutsche Schüler zum Thema Bionik ergänzten die Ausstellung. Robert Hebras, der letzte Überlebende des Massakers von Oradour-sur-Glane, stand den Gunzenhäusern viele Stunden zur Verfügung und begleitete die Reisegruppe auch in das Ruinendorf (siehe eigener Bericht). Abends gab es einen Empfang mit dem Austausch von Erinnerungsgeschenken. Das mehrgängige Menü, garniert mit musikalischer Unterhaltung und Tanz,  dauerte bis nach Mitternacht.

Eine mehrstündige Wanderung  rund um Isle bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen war am Pfingstmontag angesagt. Dem Picknick im Parc des Bayles schlossen sich sportliche Spiele an.  Die Stadträte von Isle und Gunzenhausen standen sich am Bouleplatz gegenüber.

Chantal Robert und Inge Meier sowie die beiden Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Gilles Begout erklärten, die Freundschaft der beiden Städte durch regelmäßige Begegnung kräftigen und vertiefen zu wollen.

Das Gruppenfoto im Parc des Bayles zeigt Gastgeber und Gäste nach dem gemeinsamen Picknick. Foto: Alfred Müller

Gunzenhäuser in Oradour-sur-Glane

Robert Hebras, der letzte Überlebende des Massakers, empfing die Gäste

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Begegnung in Oradour-sur-Glane: Stadtrat Werner Falk mit Robert Hebras, dem letzten Überlebenden des Massakers von 1944. Foto: Alfred Müller

Die Deutschen, die heute nach Oradour-sur-Glane kommen, können nicht schuldig gemacht werden für das Verbrechen, das die SS-Soldaten des Regiments „Der Führer“ am 10. Juni 1944 im kleinen französischen Dorf begangen habe. Aber sie müssen sich  verantwortlich fühlen für die schrecklichen Taten, die in deutschem Namen begangen wurden.

Oradour-sur-Glane steht für die Verbrechen deutscher Soldaten. Sie haben unweit von Limoges, der Hauptstadt des Departements Haute-Vienne in der Region Limousin, als Vergeltung für einen militärischen Erfolg französischer Widerständler.  Eine 43-köpfige Besuchergruppe aus Gunzenhausen hatte anlässlich eines Besuches in der Partnergemeinde Isle die außergewöhnliche Ehre, von einem Überlebenden des Massakers  im Ruinendorf empfangen zu werden.  Eine Delegation aus Gunzenhausen war bereits 1984 unter der Leitung von Günther Dischinger, dem ersten Vorsitzenden des Freundeskreises Isle-Gunzenhausen, dort. Seinerzeit war es die erste deutsche Reisegruppe, der es erlaubt wurde, diesen für die Franzosen so bedeutsamen Ort des Erinnerns zu besuchen. Robert Hebras ist heute 91 Jahre alt, aber noch immer vital. Er hat als einer von sechs Menschen das Massaker überlebt, als am 10. Juni 1944 642 Menschen auf schreckliche Weise den Tod fanden. Der gelernte Automechaniker hatte sich mit fünf weiteren Männern aus einer brennenden Scheune retten können, von denen einer auf der Flucht erschossen wurde. Ebenfalls retten konnte sich eine 47-jährige Bäuerin.  Sie war mit 400 anderen Frauen und Mädchen in der Kirche festgehalten worden. Von den sechs Menschen, die das Unheil überstanden haben,  ist Robert Hebras der letzte Überlebende.  Er hat die Versöhnung zwischen Deutschen und Franzosen zu seinem Lebenswerk gemacht.  Der französische Staat hat ihn zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, von Deutschland  hat er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten.

Vor den Trümmern des Dorfes Oradour: Stadtrat Alfred Müller, Gunzenhausen.

Vor den Trümmern des Dorfes Oradour: Stadtrat Alfred Müller, Gunzenhausen.

Wenn Robert Hebras heute den Besuchern von den schlimmen Vorgängen in den Junitagen 1944 erzählt, dann bleibt er dabei bemerkenswert ruhig und gelassen. Offenbar liegt das auch daran, weil er in den letzten Jahrzehnten viele Menschen an diesen Ort geführt hat und die Konfrontation mit der Geschichte für ihn somit zum Alltag geworden ist. Es war übrigens erst vor drei Jahren, als mit Joachim Gauck der erste Bundespräsident Deutschlands nach Oradour-sur-Glane kam, um das von der SS vollständig niedergebrannte Dorf zu besuchen.  Diese Versöhnungsgeste gilt gleichbedeutend mit der von 1984, als sich Francois Mitterand und Helmut Kohl in Verdun die Hände reichten. General de Gaulle hatte bereits 1946 verfügt, dass das Dorf als Mahnmal so erhalten bleiben soll, wie es damals von den Kriegsgegnern hinterlassen wurde.

Die historische Aufarbeitung des Verbrechens stützt sich ganz wesentlich auf die Aussagen der wenigen Überlebenden.  Demnach sind damals  120 SS-Soldaten zogen in das Dorf eingezogen, haben aber keinerlei Aggressionen gezeigt. Auf Befehl trieben sie 400 Frauen und Mädchen in der Kirche zusammen, an die 200 Männer und Burschen hatten sich in Scheunen und Werkstätten einzufinden. Die SS-Männer legten Feuer und beschossen die ahnungslosen Menschen mit Maschinengewehren und Handgranaten. Nur 52 Opfer konnten identifiziert werden. Das ganze Ausmaß des Schreckens: 642 Tote, darunter 205 Kinder, 240 Frauen und 197 Männer.

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Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und die Gäste aus Gunzenhausen im Ruinendorf Oradour. Rechts Robert Hebras.

Robert Hebras war damals 19 Jahre alt und Automechaniker. Er sagt: „Am Morgen des 10. Juni war ich ein junger Bursche, am Abend war ich zum Mann geworden.“ Er  war nur leicht verletzt worden und hatte unter Berg von brennenden Menschen so lange ausgehalten bis er mit fünf anderen Männern unerkannt entkommen konnte.  1953 eröffnete er eine eigene Autowerkstatt  im neu aufgebauten Oradour unweit des Ruinendorfs (1947 bis 1953), 1964 wechselte er in das Nachbardorf Saint-Junien, wo er noch heute lebt.

Nach dem  Krieg tat Robert Hebras etwas Ungewöhnliches für einen ehemaligen Kriegsgegner: er verzichtete auf Hass gegen die Deutschen und verschrieb sich der Versöhnung und dem friedlichen Miteinander von Deutschen und Franzosen, wie dies letztlich  auch im deutsch-französischen Friedensvertrag von Paris 1963 seinen Ausdruck fand.  Hebras war 1985 auf Einladung des seinerzeitigen Bundeskanzlers Willy Brandt in Nürnberg und sprach dort auf einer Friedenskonferenz.  Wie er  heute sagt, hat ihm die Begegnung mit dem Friedenskanzler die Augen geöffnet: „Nichts darf in Vergessenheit geraten, aber man muss an die Zukunft denken, und das versuche ich heute nach Kräften zu tun.“

Die juristische Aufarbeitung des Massakers ließ auf sich warten. Erst 1953 verurteilte ein französisches Militärtribunal in Bordeaux 21 SS-Männer, darunter 14 Elsässer, die inzwischen zu Franzosen geworden waren.  Ein Deutscher und ein Franzose  (Elsässer) wurden zum Tode verurteilt, 18 zu Zwangsarbeit zwischen acht und zwölf Jahren, einer wurde freigesprochen. Das Urteil führte aber unter den Elsässern zu einer erheblichen Unruhe, so dass der französische Staat ein Amnestiegesetz erließ. Die Urteile gegen die Elsässer wurden aufgehoben, die gegen die Deutschen in Haftstrafen umgewandelt. Wenig später wurden alle entlassen.  Aus den Todesurteilen wurden lebenslange Haftstrafen, aber 1959 kamen auch diese beiden Verurteilten  in Freiheit.  In Westdeutschland gab es keine strafrechtliche Verfolgung, in der „antifaschischtischen“ DDR musste sich 1983 der SS-Obersturmführer Heinz Barth einem Verfahren stellen und erhielt eine lebenslange Haftstrafe, aus der er im wiedervereinigten Deutschland 1997 entlassen wurde.

Der Kranz aus Gunzenhausen ist eine Verneigung vor den vielen Opfern.

Der Kranz aus Gunzenhausen ist eine Verneigung vor den vielen Opfern.

Seit 1999 gibt es das „Centre de la memoire“, einen Ort der modernen Geschichtsaufarbeitung. Auf dem nahen Friedhof erinnern zwei Denkmale an das Massaker. In einem vom Staat erbauten Mahnmal sind alle Opfernamen verewigt, ferner wurden dort allerlei Utensilien zusammengetragen, die man in den Ruinen gefunden hatte. Die Angehörigen der Opfer haben an gleicher Stelle ein eigens Mahnmal erbauen lassen, das allein durch Spenden finanziert wurde. Dort legten an Pfingsten 2016 die Bürgermeister Gilles Begout(Isle) und  Karl-Heinz Fitz (Gunzenhausen)  einen Kranz nieder. Sekundiert wurden sie von Philippe Lacroix (Bürgermeister von Oradour) sowie den mitgereisten Stadträten Gerald Brenner, Jürgen Brenner,  Arno Dernerth, Werner Falk, Friedrich Kolb, Inge Meier und Alfred Müller.

Kurzgeschichten im Buchformat

 Gedruckte Ergebnisse des Jugendliteraturpreises

Anlässlich der Verleihung des  „Jugendliteraturpreises Altmühlfranken 2015“  im November vergangenen Jahres in Weißenburg, hatten die Organisatoren bereits angekündigt, alle eingegangenen 70 Kurzgeschichten in Buchform zu veröffentlichen. Dieses Buch liegt nunmehr vor. Es soll  in geeigneter Form den Autorinnen und Autoren überreicht werden.

Diese Gelegenheit wird die Kulturinitiative Altmühlfranken aber auch nutzen, um den ebenfalls bei der Preisverleihung schon angekündigten „Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2016“ erstmals vorzustellen. Die Herausgabe dieses Buchs war durch die freundliche Unterstützung der Sparkasse Gunzenhausen möglich.

Die Übergabe des knapp 400 Seiten umfassenden Buchs und die Vorstellung der Inhalte des „Jugendliteraturpreises Altmühlfranken 2016“  erfolgt im Foyer der Sparkasse Gunzenhausen unter Beteiligung des Schirmherrn Landrat Gerhard Wägemann, der auch das Grußwort sprechen wird.

Termin der Veranstaltung: Mittwoch, 1.Juni 2016, um 18 Uhr in der Sparkasse Gunzenhausen.

Landesamt für Schule in Gunzenhausen

Vorbereitungen für die Ämterverlagerung laufen noch 2016 an

Schneller als bisher angenommen soll die Verlagerung von Ämtern von München in die bayerischen Regionen vonstatten gehen. Gunzenhausen wird nach Festlegung der Staatsregierung des Landesamt für Schule  sowie die Außenstelle des Prüfungsamts des Kultusministeriums bekommen. Damit verbunden ist nach bisherigen Erkenntnissen die Schaffung von 95 Stellen oder 114 Berufstätige. Es können sogar 150 werden, wie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz in der letzten Stadtratssitzung mitteilte.

In Aussicht genommen ist das „Haus Silo“, also die ehemalige Sozialakademie der Hensoltshöhe. Die Stadt hat die Immobilie erworben und kann sie jetzt dem Freistaat anbieten. Die Verlagerung soll flott vorangehen. Noch heuer wird ein Aufbauteam in Gunzenhausen gebildet, 2017 beginnt die Verlagerung mit der Einrichtung einer Zwischenlösung. Die Stadt wird dem Freistaat entsprechende Angebot machen. Die eigentliche Verlagerung ist für 2018 vorgesehen, 2019 soll die Aktion abgeschlossen werden.

Wie das Kultusministerium mitteilt, soll die Personalausstattung wie folgt aussehen:

–          Außenstelle des Prüfungsamts des Kultusministeriums (21 Stellen)

–          Landesamt für Schule:  Landesstelle für den Schulsport (12 Stellen), Zeugnisanerkennungsstelle für den Freistaat Bayern (15 Stellen), Qualitätsagentur des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (18 Stellen), Schulfinanzierung und Personalverwaltung (18 Stellen), Zentrale Aufgaben (15 Stellen).

Die Tradition des Jurahauses

Angebot des Landesvereins für Heimatpflege

IMG_7862Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Hausbesuch“ lädt der Bayerische Landesverein für Heimatpflege zu einer Besichtigung des Jurahauses in Kaldorf, Mühlweg 12 (Marktgemeinde Titting) ein. Termin: Freitag,  20. Mai 2016, 15 bis 17 Uhr.

Im Jahr 2016 stehen die Hausbesuche im Zeichen des Weiterbauens in der Tradition und der städtebaulichen Einfügung. Denn: Neue Bauten stehen nicht für sich alleine, sie haben immer auch prägende Auswirkungen auf ihre Umgebung und sind wesentliche Bestandteile unserer Kulturlandlandschaften.

Das Altmühl-Jura-Gebiet mit seinen steingedeckten Häusern stellt eine besondere bayerische Hauslandschaft dar. Sie ist in Mitteleuropa einmalig und lediglich in südlichen Regionen wie im Tessin, in Graubünden oder in der Toskana bei traditionellen Gebäuden in ähnlicher Form anzutreffen. Die dafür verwende­ten Kalksteinplatten konnten im Gegensatz zu heute vor Ort kostengünstig gewonnen und verarbeitet werden. Die Baukultur vor allem des profanen Bauens war immer von den verfügbaren Baumaterialien und handwerklich einfachen Konstruktionen geprägt. Das neue Wohnhaus in Titting-Kaldorf nimmt diese übergeordneten Gebäudemerkmale der histori­schen Bauten im Altmühltal auf und entwickelt sie weiter als originäre Architektur unserer Zeit.

Die „Hausbesuche“ des Landesvereins für Heimatpflege sind eine Initiative zur Verbreitung qualitätvoller Architektur in Bayern. Die Einladungen richten sich an Mitglieder, Architekten, Bürgermeister, Mitarbeiter der Fachbehörden sowie interessierte Bürger. Unter dem Motto „Schauen. Erleben. Begreifen.“ wird jeweils an einem Freitagnachmittag von 15 bis 17 Uhr ein Gebäude vorgestellt. Weitere Informationen finden Sie im beigefügten Dokument (PDF) und auf unserer Internetseite.

Foto: Paulus Eckerle

Die Weißenburger Brautradition

Neue Ausgabe der Publikation „villa nostra“

Villla nostra NiederhofenDie Stadt Weißenburg hat jetzt die aktuelle Ausgabe von „villa nostra“ (Blätter zur Weißenburger Heimatgeschichte) herausgebracht. Die Publikation ist bei der Stadtverwaltung, bei den Banken und örtlichen Buchhandlungen kostenlos erhältlich.

Alleiniges Thema ist ein Beitrag von Stadtarchivar Reiner Kammerl über das herrschaftliche Brauhaus von Niederhofen, das 2007 abgebrochen wurde. Im Staatsarchiv hat der Historiker eine Reihe von bisher unveröffentlichten Fakten gefunden und sie in dem Beitrag veröffentlicht. Von ihm stammt auch der Band 16 der „Weißenburger Heimatbücher“, in dem er sich schwerpunktmäßig mit den „Weißenburger Bieren“ und ihren Produktionsstätten auseinandersetzt.  Das 356 Seiten starke Werk ist ebenfalls im Buchhandel erhältlich.

Villla nostra Niederhofen-001Es war Johann Georg Friedrich Jacobi, ein Weißenburger Unternehmer (er hat von 1751 bis 1824 gelebt), der 1819  eine „Neue systematische und allgemeine Erdbeschreibung für alle Stände“ geliefert hat. Damals gab es noch in der Weißenburger Altstadt 19 Brauereien, die Braustätten in den Ortsteilen gar nicht mitgerechnet. Heute existiert gerade einmal noch eine einzige (Sigwart).

Zu den Brauereien in den früher selbständigen Gemeinden um Weißenburg gehörte  das Brauhaus von Niederhofen. Im Staatsarchiv hat Kammerl dazu neue Aspekte zusammentragen können. Im Jahr 2012 sind die Reste des Gebäudes abgebrochen worden. Allein der vordere Teil der früheren Anlage steht noch. Schon 1979 hatte der Eigentümer angegeben, der Verfall sei soweit fortgeschritten, dass sich „eine Reparatur niemals lohnen würde“.

Der Braubetrieb war schon 1939 eingestellt worden – nach einer 300jährigen Tradition. Die Gastwirtschaft schloss 1993.  Das Gasthaus war zuletzt als „Bräustüberl Wank“ bekannt. Von 1952 bis zur Schließung waren nach den Recherchen von Reiner Kammerl 27 Pächter auf dem Haus.

Neu: Absberger Atelier

Ausstellung am 28. und 29. Mai

Absberger Maler 001Im „Absberger Atelier“ in der Hauptstraße 14  stellen die Künstler Hedwig Fröba, ihr Mann Peter und Andrea Werner aus. Termin: 28. und 29. Mai 2016.  Zu sehen sind Malerei, Schmuck und noch vieles mehr, das die drei in ihrer Freizeit geschaffen haben.  Die Künstler sind seit Jahren dabei, wenn sich einheimische Kunstschaffende der Öffentlichkeit präsentieren.

Interessierte, die an diesem Wochende keine Zeit haben, können jederzeit ihren Besuch telefonisch vereinbaren (0176/37223981).

Die Künstler sind auch per Mail erreichbar: AbsbergerAtelier@web.de

Zeuge einer schrecklichen Zeit

Ernst Grube erzählt von seinen Kindheitserinnerungen im KZ-Dachau

Ernst Grube wurde in München geboren. Da die Mutter Jüdin war, galt er im Ns-Staat als „Mischling“ und bekam die Diskriminierung und Entrechtung der Nationalsozialisten als Kind am eigenen Leib zu spüren. Als die Familie ihre Wohnung aufgeben musste, kamen Ernst und sein Geschwister in das jüdische Kinderheim in der Antontoniostraße in München. Nach dessen Auflösung 1942 wurden die Kinder zunächst in das Sammellager nach Milbertshofen und später in das Lager nach Berg am Laim gebracht. Von dort wurde Ernst Grube noch im Februar 1945 zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach Theresienstadt deportiert. Ernst Grube wird seine Verfolgung während der Nazizeit als jüdisches Kind unter dem Gesichtspunkt darlegen, dass „das Wachhalten der Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen den politischen Spielraum rechtsextremer Strömungen nach 1945 immer wiedereingeschränkt hat..
Termin: Mittwoch, 11. Mai,  um 19 Uhr in der ehemalige Synagoge Hainsfarth
Eintritt frei, Spenden erbeten.