Archiv: Allgemein

Die fantastischen Vier zum Auftakt

Gunzenhäuser Konzertreihe wird am 19. November fortgesetzt


Quatuor Arod – klingt erstmal kryptisch, dürfte aber zumindest Fantasyfreunde irgendwie bekannt vorkommen. Wir klären auf: In Tolkiens „Herr der Ringe“ ist Arod einer der behuften Begleiter von Elbe Legolas und Zwerg Gimli, in der alten Sprache der Rohirrim bedeutet das Wort so viel wie „schnell“ oder „rasant“. Passt, denn schnell und rasant ging es auch am letzten Sonntagabend auf der Stadthallenbühne zu. Da eröffnete eben jenes Quartett Quatuor Arod die 3. Gunzenhäuser Konzertreihe. Vier gut gelaunte Jungs mit Streichinstrumenten spielten sich in die Herzen eines erwartungsfrohen und begeisterungsfähigen Publikums. Zur Aufklärung: Als Schutzpatron ihrer musikalischen Verbindung wählten die fantastischen Vier eben jenes Pferd Arod. Ein langes Gesicht machte an diesem Abend jedoch niemand, geboten wurde eine perfekte Klassikperformance auf höchstem Niveau.
Jordan Victoria und Alexandre Vu, beide an der Violine, dazu Tanguy Parisot mit der Viola und Jérémy Garbarg am Violoncello – hochtalentierte Weltbürger und zuhause auf den größten und wichtigsten Konzertbühnen, darunter New York, London und Amsterdam. 2013 wurde ihr Streichquartett Quatuor Arod gegründet, wenige Jahre später hatten die Musiker bereits u.a. den Carl-Nielsen-Wettbewerb in Kopenhagen und den Ersten Preis vom Internationalen Musikwettbewerb der ARD gewonnen. Mittlerweile schmückt auch der „Echo Rising Star“ den heimischen Trophäenschrank, weitere Preise sind definitiv nicht ausgeschlossen und werden möglicherweise kommen. Entspannt und gelassen eroberten die sympathischen Musiker Gunzenhausen, ganz in schwarz gekleidet und mit einem Lächeln auf den Lippen wurde auch der Letzte in der Stadthalle von der außergewöhnlichen Atmosphäre angesteckt.
Im ersten Teil des Konzerts haben sich Quatuor Arod ausgewählten Streichquartett-Kompositionen von Haydn und Brahms gewidmet. Letzterer quält Spielende bekanntlich mit schwierigen Läufen, gepaart mit kantigen Tonwechseln. Als Konglomerat der verwunschenen Töne bahnte sich das Spiel jedoch einer Naturgewalt gleich den Weg in die Köpfe und Herzen der Zuhörenden. Bis ins kleinste Detail erfüllten die Streicher noch jede Erwartungshaltung, atemberaubende Dramatik traf auf hysterische Höhepunkte, nur um immer wieder sanft zur Auflösung zu kommen. Quatuor Arod zuzuhören ist Arbeit, doch die Entlohnung ist überragend.
Highlight des Abends war allerdings die Interpretation Schostakowitsch´. Als würde Bela Lugosi als Dracula verkleidet durch den in schwarz-weiß getauchten Saal wandeln, über den Nacken streichen, in die Ohren hauchen und ganz viel Gänsehaut provozieren – die erzeugte Disharmonie wurde zum herausfordernden Tanz auf den Klingen. Die Künstler berührten mit dem Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73 nicht nur Saiten, sondern die Seele jedes Einzelnen. Mit offenen Mündern verfolgte das Publikum das Lebendig werden der Holzinstrumente, welche für wiederkehrende Momente flüsterten, stotterten, sangen und schrien. Das was Quatuor Arod auf die Bühne bringt, ist große Hörkunst – und wurde am Ende zurecht mit Standing Ovation bedacht.
Die Gunzenhäuser Konzertreihe ist erfolgreich gestartet und findet am Sonntag, den 19. November 2023, mit dem Auftritt des Guadagnini Konzerttrios eine Fortsetzung in der Stadthalle. Beginn ist um 19.30 Uhr, weitere Informationen gibt es beim städtischen Kulturamt unter www.gunzenhausen.info (Tel.: 09831/508 109). Dann noch ein Hinweis: Unterstützt wird die Gunzenhäuser Konzertreihe in diesem Jahr von den Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen.

Das Dorf hat Zukunft

Kreiswettbewerb: Bubenheim und Dornhausen vorn

Bubenheim ist im Kreiswettbewerb weiter gekommen. Foto: LRA

Das Ergebnis des diesjährigen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ steht fest
Dieses Jahr haben sich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Bubenheim, Dornhausen, Frickenfelden, Göhren, Hechlingen und Neudorf der Kreiskommission präsentiert. Bubenheim (Stadt Treuchtlingen) und Dornhausen (Gemeinde Theilenhofen) konnten die Kommission überzeugen und können im kommenden Jahr beim mittelfränkischen Bezirksentscheid teilnehmen. Darüber hinaus erhält Neudorf (Stadt Pappenheim) einen Sonderpreis für seine Jugendarbeit.
Bubenheim liegt unmittelbar an der Altmühl sowie am Südhang des Bubenheimer Bergs und zeichnet sich durch eine gute Eingrünung sowie Durchgrünung aus. Am Südhang befindet sich darüber hinaus eine große Trockenrasenfläche mit vielen Nuss- und Kirschbäumen, die von Schafen beweidet wird. Besonders gut hat der Kommission das bürgerschaftliche Engagement, das rege Vereinsleben, der in Eigenregie der Eltern naturnah gestaltete Spielplatz und das mit viel Eigenleistung sanierte Schützenhaus gefallen.
Dornhausen, umgeben von Feldern und kleinen Waldinseln, hat bereits über viele Jahre am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Initiative des Gartenbau- und Verschönerungsvereins teilgenommen und die Anregungen der Kommission stets umgesetzt. Überzeugt hat Dornhausen die Kommission ebenfalls mit ihrem großen bürgerschaftlichen Engagement, dem Bau einer genossenschaftlichen Nahwärmeanlage, dem positiven Umgang mit Leerstand und denkmalgeschützten Häusern, einem guten Gespür für die Dachlandschaften sowie den positiven Überlegungen der Bürger zum Umgang mit der Bundesstraße, die durch die Ortschaft führt.

Auch Dornhausen ist weiter dabei.


Das Grafendorf Neudorf erhält einen Sonderpreis für seine besonders engagierte Jugendarbeit. Diese zeichnet sich durch ein gutes Miteinander von Landjugend und Kindergartenkindern sowie durch die neu gegründete Jugendgruppe des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins aus. Auch der neue Schulgarten wird mit den Kindern gepflegt. Im Straßenangerdorf sind die Wohnhäuser mit Stall und Nebengebäuden dem Anger zugewandt und in einem guten Zustand. Dahinter befindet sich der Garten. Im Dorfanger stehen öffentliche Gebäude wie die ehemalige Dorfschule, die Kirche und das Feuerwehrhaus sowie der historische Zehentstadel.
Besonders herauszustellen ist, dass in allen teilnehmenden Ortschaften zahlreiche positive Maßnahmen umgesetzt wurden und sich die Bürgerinnen und Bürger intensiv mit ihrem Ort auseinandergesetzt haben. Dieses bürgerschaftliche Engagement war auch bei der Bereitschaft, die Kommission durch ihren Ort zu führen, spürbar.
Frickenfelden ist es gelungen, trotz großem Siedlungsgebiet, die neuen Bürgerinnen und Bürger gut in die Ortschaft zu integrieren und am regen Vereinsleben teilhaben zu lassen. Beispielhaft sind die zahlreichen Aktivitäten der Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereines zu erwähnen. Darüber hinaus wird ehrenamtlich viermal im Jahr die Frickenfelder Dorfzeitung herausgegeben. Im Grafendorf Göhren ist die Dorfstruktur sehr gut sichtbar. Der Anger beherbergt die Gemeinschaftsanlagen und die „Hüll“, in der das Regenwasser gesammelt wird. Besonders erwähnenswert ist der grüne Friedhof und das sanierte Flachsbrechhaus.
Hechlingen am Hahnenkammsee zeichnet sich durch eine aktive Dorfgemeinschaft aus. Der örtliche Obst- und Gartenbauverein hat mit seiner Jugendgruppe einen kleinen Hochbeetgarten in der Ortsmitte geschaffen, der von den Kindern gepflegt wird. Besonders gut haben der Kommission auch die beiden Hohlwege gefallen.
Die Auszeichnungen erhalten alle Teilnehmer des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ am Samstag, 02. März 2024 in der Stadthalle Treuchtlingen.

Seelische Gesundheit von Kindern

Das Dialogforum des Kreises Ansbach lädt ein

Immer gut besucht: Das Bildungsforum ist seit 2012 eine wichtige Anlaufstelle für das Zusammenkommen und den Austausch verschiedener Bildungsakteure im Landkreis Ansbach. Foto: Landratsamt Ansbach/Stefanie Regel

Das seit 2012 bestehende Dialogforum der Bildungsregion des Landkreises Ansbach widmet sich in diesem Jahr einem wichtigen Thema: der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die Veranstaltung findet am Freitag, 10. November 2023, von 14 bis etwa 17 Uhr in der Staatlichen Realschule Herrieden statt.

In insgesamt sechs kostenlosen Workshops widmen sich namhafte Referentinnen und Referenten wie Dr. Kathrin Hermann, Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirksklinikum Ansbach, verschiedenen Zielgruppen und Aspekten seelischer Gesundheit. Kurze Aufmerksamkeitsspannen, geringe Lernbereitschaft und Bindungsstörungen sind nur einige Erscheinungen, die Lehrkräfte, Betreuerinnen und Betreuern sowie Eltern zunehmend bei Kindern und Jugendlichen feststellen. Neben der Corona-Pandemie wird unter anderem auch die Nutzung von Social Media und Smartphones dafür verantwortlich gemacht, dass Kinder zunehmend unter Stress und psychischen Erkrankungen leiden.

In den kurzen Pausen zwischen den Vorträgen besteht die Möglichkeit zum fachlichen Austausch und zur Vorstellung regionaler Angebote und Projekte.

Das Dialogforum bietet Platz für 150 Teilnehmer, richtet sich speziell an Bildungsakteure sowie Interessierte und wird als Lehrerfortbildung (FIBS) anerkannt. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch ist eine Anmeldung unter www.landkreis-ansbach.de (Stichwort „Dialogforum“) erforderlich.

Feelgood-Komödie zum Einstieg

Gunzenhäuser Theaterspielzeit 2023/2024


Dass Lottogewinner mitunter die ärmsten Schweine sind, das wusste geneigtes Theaterpublikum möglicherweise bereits vor der rabenschwarzen Komödie „Nein zum Geld!“. Vorzeigeweltverbesserer Richard setzt dem Ganzen jedoch noch ein Krönchen mit Schleife auf, tritt er seinen 162 Millionen Euro-Gewinn doch gar nicht erst an. Seine Familie und den besten Freund informiert er praktischerweise erst nach Ablauf der Meldefrist davon. Die sind allesamt entsprechend fassungslos und „not amused“ – das neue Feindbild Richard bekommt den vollen Ärger der Unseligen ab. Es entwickelt sich ein rasant-lustiger Plot mit Überraschungen und Wendungen, die Jagd nach dem Geld oder Nicht-Geld nimmt im Laufe der Handlung immer groteskere Züge an. „Nein zum Geld!“ ist so typisch französisch wie der Eiffelturm und war damit ein gelungener Einstieg in die Gunzenhäuser Theaterspielzeit 2023/2024.
An dem jungen Familienvater Richard Carré scheiden sich die Geister. Auf den Spuren Mutter Teresas versucht er die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Ein erstrebenswertes Ziel, doch Familie und Freunde leiden darunter. Sein bester Kumpel Etienne, gleichzeitig sein Arbeitgeber, kratzt längst am finanziellen Ruin. Richards Architektenentwürfe sind zwar außergewöhnlich und visionär, werden jedoch ständig abgelehnt und Geld gibt´s dafür nicht.
Auch Ehefrau Claire hat zurückgesteckt. Sie sitzt zu Hause in der Sozialwohnung beim zwei Monate alten Baby, damit der Ehemann sich beruflich verwirklichen kann. Frust ist da vorprogrammiert, besonders, weil die Familie Carré am Hungertuch nagt. Dann gibt es noch die verwitwete Mutter Rose – die hält Sohnemann an der kurzen Leine und jagt jedem Mann nach. Geschichten davon bekommen Richard und Claire ungefiltert in ausgefüllten Bildern vorgesetzt.
Als Richard nun 162 Millionen Euro gewinnt, ist die Freude groß. Es lockt ein Leben ohne finanzielle Probleme, der eigentlich Glückliche sieht jedoch das Gesamtgefüge in Gefahr. An einem gemeinsamen Abend überbringt er die Botschaft. Geld macht bekanntlich nicht glücklich, er hat Angst vor der Macht und den Reaktionen der Mitmenschen. Seine Liebsten sehen das freilich anders, am Ende schrecken sie nicht einmal vor einem Mord zurück, um an die Kohle zu kommen. Plötzlich stellt sich nämlich heraus, dass der Lottoschein noch wenige Stunden einlösbar ist…
„Nein zum Geld!“ ist eines dieser Stücke, deren Inhalt sich eigentlich in fünf Minuten erzählen lässt, die Handlung jedoch mit Absurditäten gestreckt wird. Der Plot kommt schwer in Schwung, doch dann wird es furchtbar lustig. Selbstredend waren die post-pubertären Witze vor Jahrzehnten eventuell noch witziger. Die philosophischen Ausführungen Richards sind allerdings Gold wert und gefüllt mit Alltagsweisheiten. Mutter Rose (Kathrin Ackermann), Ehefrau Claire (Dorkas Kiefer) und Freund Etienne (Sebstian Goder) bei ihrem aussichtslosen Kampf gegen Richards (Pascal Breuer) Sturkopf zu beobachten, ist einfach herzzerreißend komisch. In der Ausnahmesituation zeigen sich die wahren Gesichter, alle drehen durch und normal ist bald die Ausnahme.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler agieren klasse, gerade Mama Rose zündet in ihrem kurzen Leopardenkleidchen ein Feuerwerk der guten Laune. Groß in Erinnerung bleiben, wird „Nein zum Geld!“ jedoch nicht, auch weil Tiefgang ein Fremdwort bleibt. Aber muss das überhaupt? Modernes Theater darf auch flüchtig sein, der Akzent liegt bei Werken wie diesem auf der Zelebrierung des Moments. Autorin Flavia Coste war sich dieser logischen Unlogik bewusst, verwebt sie doch Bausteine des klassischen Sujets. So bricht beispielsweise plötzlich der verloren geglaubte Lottoschein in die Handlung hinein, zwangsläufig denken wir an einen Deus ex Machina-Effekt. Auch die Auflösung am Ende, neudeutsch „der Twist“, passt letztlich zur traditionellen Komponente. Das Publikum soll was lernen und schließlich Erlösung finden.
Denn natürlich: Richard hat das Geld vor dem Abend bereits abgeholt, er wollte nur eine Reaktion seiner Liebsten herausfordern. Glücklicher wird er mit seiner Entscheidung wohl nicht sein, immerhin haben Claire, Rose und Etienne ihr wahres Gesicht gezeigt.
Am 4. November 2023 wird die Gunzenhäuser Theaterspielzeit um 19.30 Uhr mit „Der Graf von Monte Christo“ in der Stadthalle fortgesetzt. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.gunzenhausen.info.

Innenortslagen stärken

Aktionstage Innenorte erreichten über 2.500 Besucher


Interessierte Bürger hatten bei den Aktionstagen Innenorte unter anderem in Rügland die Möglichkeit zur Besichtigung sanierter Altbauten. Das Interesse war wie auch an den anderen Stationen der Aktionstage enorm Foto: Alexander Heinz

Unter dem Motto „Alte Hülle – Neues Leben“ öffneten Hausbesitzer und kommunale Einrichtungen bei den Aktionstagen Innenorte im Landkreis Ansbach ihre Türen und zeigten Möglichkeiten zur Sanierung und Umnutzung alter Gebäude.

Insgesamt 32 Objekte konnten in neun Kommunen besichtigt werden und bei zahlreichen Veranstaltungen konnten sich die Besucher fachlich austauschen. Landrat Dr. Jürgen Ludwig zeigt sich mit der regen Beteiligung sehr zufrieden. Über 2.500 Besucherinnen und Besucher haben sich einen Einblick verschafft.

„Die Aktionstage haben eindrucksvoll gezeigt, dass unser Interesse am Erhalt und der Umgestaltung bestehender Bausubstanz lebendig ist. Die zahlreichen Besucher sind der Beweis, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von Altbausanierung und -umbau wächst. Dies stärkt nicht nur das kulturelle Erbe unserer Region, sondern fördert auch den Zusammenhalt vor Ort“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Besonderer Dank gelte allen Teilnehmern, die ihre Türen für die Bürger geöffnet und viele facettenreiche Einblicke geboten haben.

Sehr zufrieden mit den vergangenen Aktionstagen zeigte sich auch Andrea Denzinger vom Regionalmanagement am Landratsamt Ansbach. Ziel sei es gewesen, Bürger und Fachleute zu vernetzen. Außerdem sollte ein Bewusstsein für das Bauen und Sanieren im Bestand geschaffen werden. „Die Aktionstage haben unsere Erwartungen übertroffen. Wir wollten nicht nur die Türen der Gebäude öffnen, sondern vor allem die Türen für einen aktiven Austausch. Die Vielfalt der vorgestellten Objekte und die Diskussionen in den fünf begleitenden Veranstaltungen haben gezeigt, dass die Themen Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und die Freude am Erhalt bestehender Bausubstanz im Mittelpunkt stehen“, erklärt Andrea Denzinger.

Auch die Bürgermeister der teilnehmenden Gemeinden ziehen ein positives Fazit und beteiligten sich rege am interkommunalen Austausch. „Gerade leerstehende Gebäude eigenen sich hervorragend, Altes zu konservieren und mit neuem Leben zu füllen“, berichtet Wolfgang Schicktanz, Bürgermeister der Gemeinde Rügland. Hans Henninger, Bürgermeister von Flachslanden, öffnete sogar sein eigenes Dienstzimmer. Im Rahmen des Umbaus eines Teils der Schule zum Rathaus war das Zimmer praktisches Beispiel für eine Nachnutzung und reihte sich in die am Aktionstag von ihm vorgestellten umgebauten Gebäude mit neuem Post- und Heimatmuseum sowie Arztpraxis ein. Nicht zuletzt konnte auch das Interesse der Bürger des Landkreises gestillt werden. Mehrmals war bei Besichtigungen der Objekte der Satz zu hören: „Da fahre ich immer vorbei und jetzt sehe ich endlich mal, wie es von innen aussieht…“

Neue Bezirksheimatpflegerin

Dr. Annettt Haberlah-Pohl folgt auch Dr. Andrea Kluxen

Die mittelfränkische Bezirksheimatpflegerin und Leitende
Kulturdirektorin des Bezirks Mittelfranken, Dr. Andrea M. Kluxen, wird
Anfang nächsten Jahres nach über 20 Jahren im Amt in den Ruhestand gehen. Ihr nachfolgen wird Dr. Annett Haberlah-Pohl, Kreisheimatpflegerin im Landkreis Roth, Archivarin bei der Marktgemeinde Allersberg und Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stadt Hilpoltstein. Die aus Sachsen stammende Historikerin sieht ihr neues Amt als „die hervorragende Möglichkeit, meine vielfältigen Berufserfahrungen und Vernetzungen im Bereich der Heimat- und Denkmalpflege im Landkreis Roth auf Bezirksebene auszuweiten.“
Dr. Annett Haberlah-Pohl promovierte in Bayerischer und Fränkischer
Landesgeschichte. Nach ihrem Studium an der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg arbeitete sie unter anderem im Staats- und
Stadtarchiv Nürnberg und konnte so ihre fachwissenschaftliche Kompetenz
erweitern.

Auf selbstständiger Basis war sie im Bereich „Archivgeschichtliche Bauforschung von Denkmälern“, unter anderem für die Firmen Faber-Castell und die Aufzugswerke Schmitt + Sohn tätig. Für ihre herausragende Dissertation „Die Herrschaftsexpansion der Hohenzollern und regionale Selbstbehauptung im Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Eine Fallstudie für den Altlandkreis Münchberg im Rahmen des
Historischen Atlasses von Bayern“ erhielt sie den Otto-Meyer- Promotionspreis.

Neue Herausforderungen

Mitgliederversammlung des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal

Von links nach rechts: Landrat und 1. Vorsitzender Alexander Anetsberger, Florian Best, Tanja Roithmeier, Bürgermeister Lanzhammer, Bürgermeister Nowy, Bürgermeister Maier, Rosi und Franz Gerstner, Geschäftsführer Christoph Würflein. Fotografin: Heike Baumgärtner

Die Chancen der Digitalisierung nutzen, mit einer originellen Kampagne Interesse wecken und die Region mit emotionalen Geschichten präsentieren: Auf der Jahreshauptversammlung des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal im Kindinger Ortsteil Enkering, hat dessen Geschäftsführer Christoph Würflein die Pläne für das kommende Jahr vorgestellt.

Zunächst standen bei der Präsentation des Geschäftsberichts 2022 sowie des vorläufigen Saisonberichts 2023 die Zahlen im Fokus. Nach den Pandemie-Jahren zeigte sich 2022 bei den Übernachtungen eine deutliche Erholung. Das Niveau von vor Corona – das Jahr 2019 hatte mit einem Allzeithoch bei den gewerblichen Übernachtungen geschlossen – konnte allerdings noch nicht erreicht werden. Von Januar bis Juli 2023 verzeichnete der Naturpark Altmühltal bei den Übernachtungszahlen ein weiteres Plus von 15,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit solche Statistiken auch in Zukunft zur Erfolgskontrolle herangezogen werden können, richteten die bayerischen Tourismusverbände im Juli dieses Jahres ein gemeinsames Schreiben an Bundesinnenministerin Nancy Faeser gegen die Abschaffung der Meldepflicht im Übernachtungssektor. Sie sprechen sich für einen digitalen Meldeschein aus, der die Betriebe entlasten und dennoch die Erhebung aussagekräftiger Zahlen ermöglichen würde.

Open Data als Chance

Der erste Vorsitzende Landrat Alexander Anetsberger verwies auf die stetig wachsende Bedeutung der Digitalisierung auch im regionalen Tourismus. Ohne konsequente Digitalisierung sei der Tourismus in der Region nicht zukunftsfähig. Unter dieses Stichwort fällt die Beteiligung des Naturpark Altmühltal an der BayernCloud. Die Bayern Tourismus Marketing GmbH stellt dafür seit Anfang 2023 eine offene digitale Infrastruktur zur Verfügung. Die touristischen Daten werden alle in einem gleichen lesbaren Format gespeichert. Angebote, die über die Cloud verfügbar sind, werden über eine wachsende Zahl von Kanälen ausgespielt und dadurch öfter gesehen. Die Hauptarbeit besteht aber in der Sammlung, Aufbereitung und strukturierten Eingabe der Daten, die beim Tourismusverband Naturpark Altmühltal und seinen Mitgliedskommunen anfällt.  „Der Naturpark Altmühltal sorgt dafür, dass die Angebote seiner Partner in der Cloud zu finden sind – ohne zusätzlichen Eingabe-Aufwand für diese“, erklärte Christoph Würflein. Über das gemeinsame Content-Management-System TIMM4 sei dies möglich. Ein Schlüsselfaktor seien dabei allerdings die Bilder: Die entsprechenden Bildrechte zur Weitergabe müssten vorliegen, wie Würflein den Anwesenden erläuterte. Dann könnten Wege, Sehenswürdigkeit, Gastronomiebetriebe und weitere Daten aus dem Naturpark Altmühltal über die Cloud in vollem Umfang genutzt werden – beispielsweise für das ADAC-Reisemagazin. „Open Data ist eine Chance, mehr Menschen zu erreichen und sie mit geprüften Informationen zu versorgen“, betonte der Geschäftsführer.

55 Jahre – 55 Highlights

2024 wird der Naturpark Altmühltal 55 Jahre alt. In diesen 55 Jahren konnten der Naturpark, seine Mitgliedskommunen und private Tourismusakteure eine Vielzahl von touristischen Attraktionen und Angeboten neu schaffen oder in Wert setzen. Diese Vielfalt bildet im Rahmen des besonderen „Jubiläums“ die Grundlage für eine originelle Kampagne, in der Highlights und Geheimtipps, kulinarische Besonderheiten und emotionale, überraschende Geschichten präsentiert werden sollen. Neben digitalen Kanälen wird dafür auch die Gästezeitung „Altmühltal aktuell“ genutzt, für die ein paar Neuerungen geplant sind. So soll dieser „Klassiker“ unter den Printprodukten des Naturparks attraktiver für die Anzeigenkundschaft sowie die Leserinnen und Leser werden. Wegen des früheren Erscheinungsdatums – die Auslieferung soll im März 2024 erfolgen – beginnt die Arbeit daran bereits in den kommenden Wochen. Auch die Schwerpunkte aus dem Tourismuskonzept – Entschleunigung, Nachhaltigkeit, Spiritualität – liefern weiterhin Anregungen für die Marketingarbeit. Geplant ist hier unter anderem die Vorstellung konkreter Angebote.

Schattenplätze an qualitätsgeprüften Wegen

Die Mehrzahl der Gäste im Naturpark Altmühltal – wie auch viele der Menschen vor Ort – erkundet die Region gern beim Wandern und Radeln. Angesichts der immer heißer werdenden Sommer suchen viele für die Rast ein schattiges Plätzchen. Der Tourismusverband möchte seine Mitglieder dazu animieren dafür zu sorgen, dass es in Zukunft mehr davon an den Wegen gibt. Durch Baumpflanzungen an Rastplätzen sollen mittelfristig naturnahe Schattenplätze geschaffen werden. Für eine Übergangsfrist – bis die Bäume ihre Funktion als Schattenspender erfüllen können – sollen diese Standorte mit Sonnensegel ausgestattet werden. Nach dem Motto „weniger ist manchmal mehr“ soll außerdem die Beschilderung im Naturpark Altmühltal überprüft und wo nötig, reduziert werden – natürlich ohne dass die Qualität des Angebots darunter leidet. Diese wird im Naturpark Altmühltal weiterhin regelmäßig kontrolliert. So wurden 2023 wieder mehrere Schlaufenwege am Altmühltal-Panoramaweg überprüft. Die Schlaufen Weltenburger Höhenweg in Kelheim (Nr. 27), Essing (Nr. 26), Riedenburg (Nr. 25), Altmannstein (Nr. 24), Labertalweg zwischen Dietfurt und Breitenbrunn (Nr. 23) und Schernfeld (Nr. 12) erfüllten erneut die Anforderungen, die der Naturpark selbst in Anlehnung an die Qualitätsstandards des Deutschen Wanderverbands erarbeitet hat. Die entsprechenden Urkunden wurden in Kinding an die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden übergeben.

Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft im Tourismusverband Naturpark Altmühltal wurden der Fremdenverkehrsverein Wellheim-Urdonautal, der Touristikverein Riedenburg und die Firma Prinstner KG aus Beilngries auf der Jahreshauptversammlung geehrt. Zum Kreis der „Jubilare“ gehört außerdem die Gräflich Pappenheim’sche Verwaltung, die seit 25 Jahren Mitglied ist. 1. Vorsitzender Landrat Alexander Anetsberger bedankte sich bei allen für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Als neues Mitglied wurde die Gemeinde Nennslingen in den Tourismusverband aufgenommen.

500. Baby im Klinikum

Das Team der Geburtshilfe Altmühlfranken gratuliert

Unser Bild zeigt den kleinen Johannes zusammen mit seiner stolzen Familie und Hebamme Franziska Oschatz. Johannes wurde als 500. Kind in diesem Jahr in Weißenburg geboren. Bild: Klinikum Altmühlfranken

Als 500. Baby im Jahr 2023 erblickte am 27. September 2023 um 09:53 Uhr der kleine „Johannes“ das Licht der Welt. Der 3600 Gramm schwere und 55 cm große junge Mann erfreut sich bester Gesundheit und erfüllt seine Eltern und seine beiden Geschwister mit reichlich Stolz.

Das Team der Geburtshilfestation des Klinikums Altmühlfranken Weißenburg gratuliert ganz herzlich zur Geburt und wünscht Johannes und seiner Familie alles Gute.

Die Abteilung der Geburtshilfe am Klinikstandort Weißenburg erfreut sich großer Beliebtheit bei Schwangeren und Gebärenden weit über den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hinaus. Während immer mehr Geburtsstationen dauerhaft schließen, wird in Weißenburg im neu entstehenden Funktionsbau noch ein weiterer Kreißsaal gebaut. Damit stellt das Klinikum Altmühlfranken sicher, auch künftig alle werdenden Mütter und ihre Neugeborenen auf höchstem medizinischen Niveau betreuen zu können.    

29-Euro-Ticket für Studierende

Bei der Gunzenhäuser Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH erhältlich

Seit dem 01. September 2023 ist das bayerische Ermäßigtenticket im Verbund (VGN) erhältlich. Nachdem das Ticket für Azubis und Freiwilligendienstleistenden eingeführt wurde, ist es nun auch für alle, die an bayerischen Hochschulen eingeschrieben sind, verfügbar. Ein tolles Angebot, wie Stefan Dietz, Geschäftsführer der Gunzenhäuser Mobilitäts- und Verkehrs- GmbH, zu berichten weiß: „Es sind schon viele junge Menschen bei uns im Kundencenter gestanden und haben nach dem Ticket und deren Kauf gefragt. Das Ticket ist analog dem Deutschlandticket für 49 Euro nur digital bestellbar und wird ausschließlich als Handyticket angeboten.“
Wichtig ist, dass die Bestellung mindestens 14 Tage vor Gültigkeitsbeginn erfolgt. Für den Bestellprozess über den VGN Onlineshop oder die NürnbergMobil App ist ein Berechtigungsnachweis notwendig. Azubis, Freiwilligendienstleistende sowie Beamtenanwärterinnen und Beamtenanwärter brauchen einen Nachweis ihrer beruflichen Schule/Bildungseinrichtung bzw. Dienststelle. Der Ausbildungsbetrieb kann diesen Nachweis nicht ausstellen. Für die Berechtigungsprüfung bei Studierenden wird ein automatisiertes Authentifizierungsverfahren angestrebt, sofern die jeweilige Hochschule diese Lösung bereits im Einsatz hat.
Nähere Informationen zur MVG und zum ÖPNV in der Stadt Gunzenhausen erhalten Sie auf der Homepage www.gunzenhausen-mobil.de. Für Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstverständlich auch telefonisch unter der 09831/51 69 00 gerne zur Verfügung. Per E-Mail ist das Kundencenter unter info@mvg-gun.de zu erreichen

Multimediale Lesung

Mit Schauspielerin Patricia Litten


Gemeinsam mit der Kulturmacherei Gunzenhausen e.V. freut sich die Stadt Gunzenhausen am Freitag, 13. Oktober 2023, auf die multimediale Lesung „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“. Die Nürnberger Schauspielerin Patricia Litten wird aus dem eindrücklichen Buch ihrer Großmutter Irmgard Litten vorlesen, musikalisch begleitet wird sie von der Cellistin Birgit Sämann. Die Veranstaltung findet um 19.30 Uhr im Markgrafensaal des Haus des Gastes statt und ist gleichzeitig die offizielle Eröffnungsveranstaltung des diesjährigen Gunzenhäuser Erzählfests.
Irmgard Litten hat ihr eindrückliches Buch in der Emigration geschrieben. Darin geht es um ihren Sohn, Hans Litten, einem jungen, engagierten Rechtsanwalt, der mutig für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit kämpfte und es im Jahr 1931 tatsächlich wagte, Adolf Hitler in Berlin in den Zeugenstand zu holen. Diese Blamage hat ihm Hitler nie verziehen. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde Hans Litten daher als einer der Ersten vom Nazi-Regime verhaftet.
Die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin Patricia Litten ist die Enkelin von Irmgard Litten und die Nichte von Hans Litten. Weil er der Bruder war, wurde ihr Vater Rainer, damals ein junger Shooting-Star der Theater- und Filmszene, von allen Besetzungslisten gestrichen, konnte später jedoch rechtzeitig in die Schweiz fliehen.
Der Eintritt zur Lesung „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“ kostet 15 Euro pro Person. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Kulturmacherei unter www.diekulturmacherei.de.