Archiv: Allgemein

J. D. Salingers Zeit in Weißenburg

Beitrag ist in der Publikation „villa nostra“ enthalten

Der Fürther Journalist Bernd Noack hat vor einigen Jahren im Zuge seiner Recherchen zum amerikanischen Schriftsteller J. D. Salinger (Autor des Romans „Der Fänger im Roggen“) zutage gefördert, dass der Amerikaner nach dem Krieg als CIC-Agent etliche Monate in Gunzenhausen war. Prof. Eberhard Alsen von der Universität Trier widmet sich Salingers vorausgegangener Zeit in Weißenburg.  Von ihm erscheint demnächst das Buch „J.D. Salinger and the Nazis“. In der neuen Ausgabe der „villa nostra“, einer Publikation der Stadt Weißenburg, schreibt Eberhard Alsen über Salingers Weißenburger Zeit.weissenburger-blaetter

In seiner Kurzgeschichte „Für Esme – mit Liebe und Unrat“ schreibt Salinger von einer fitkiven bayerischen Kleinstadt namens „Gaufurt“. Darin spielen der „Unteroffizier X“ und eine „Nazifrau“ die Hauptrollen. Autor Eberhard Alsen ist sicher, dass es für die Geschichte einen autobiografischen Hintergrund gibt und der Schauplatz Weißenburg ist. Er sieht sich in seiner Annahme durch Aussagen von Salinger-Tochter Margaret bestätigt. Sie erklärte, dass sich ihr Vater nach dem Besuch eines Konzentrationslagers (mit hoher Wahrscheinlichkeit war es Kaufering IV bei Landsberg) über Details äußerte: „Man bekommt den Geruch von brennendem Fleisch nie ganz aus seiner Nase heraus, egal wie lange man lebt.“ Er musste sich sogar in psychiatrische Behandlung begeben. Und genau dieser Sachverhalt erscheint in dem Kurzroman Salingers.

Das CIC-Büro war von Mai bis Juli in Weißenburg (Nürnberger Straße 31) und wurde dann nach Gunzenhausen (in die Villa Schmidt, Wiesenstraße 12, heute Meyerhuber-Rechtsanwaltskanzlei in der Rotkreuz-Straße) verlegt. Salinger lernte in Weißenburg eine junge Frankfurterin kennen, die von März bis Juni 1945 am Weißenburger Krankenhaus als Assistenzärztin tätig war.  Der Amerikaner heiratete Sylvia Luise Welter (geboren am 19. April 1919) am 18. Oktober 1945 im Standesamt Pappenheim. In der Ehe begann es aber schon nach zwei Monaten zu kriseln. Der Streit wurde noch schlimmer, als Jerry und Sylvia in New York, dem Wohnort der Salinger-Eltern, ankamen. Schon nach einem Monat trat die junge Deutsche den Rückflug an und 1949 ließ Salinger die Ehe annullieren, da Sylvia ihn in „böser Absicht und unter falschen Vorstellungen“ geheiratet habe.

Sylvia kehrte übrigens in die USA zurück, nicht um Salinger wiederzusehen, sondern sich mit dem amerikanischen Ingenieur William Cary zu verehelichen. Sie lebte als Augenärztin mit eigener Praxis in der Kleinstadt Hendersonville (North Carolina) und gab sich nach der Namensänderung  („Sylvie“) als Französin aus.

Erinnerungen von Zeitzeugen Erich Rieger

Als in Gunzenhausen durch die Recherchen von Bernd Noack erstmals die Anwesenheit Salingers 1946 bekannt wurde, da erinnerte sich auch Erich Rieger an den amerikanischen Soldaten ganz in der Nachbarschaft seines Elternhauses in der Wiesenstraße 15. Die Kinder nannten den amerikanischen Soldaten nur „Teddy“, weil dessen schwarzer Pudel so hieß.  Rieger hat einen kurzen Abriss verfasst und schreibt  von einer „hübschen amerikanischen Zivilistin“, die bei ihm lebte. Den Buben und Mädchen aus der Nachbarschaft sei Salinger „stets sehr nett“ begegnet. Sie erhielten von ihm Schokolade und Kaugummi, den sie bis dato nicht kannten. Nach Riegers Aufzeichnungen hat Salinger die Kinder auch manchmal in seinem Jeep zu einer Stadtrundfahrt mitgenommen. Die CIC-Dienststelle ist nach seinen Angaben später in die Villa Probach in der Ansbacher Straße verlegt worden.

Seniorenbeirat mit Projekt „Mitfahrerbank“

Modell soll auch in Gunzenhausen realisiert werden

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In der pfälzischen Modellgemeinde Speicher sieht die „Mitfahrerbank“ so aus. Wenn es nach der Nachbarschaftshilfe Gunzenhausen geht, dann soll das Projekt auch hier realisiert werden. Foto: Berrens

Das Leben auf dem Land ist so schön. Wer aber ohne Auto auf dem Dorf lebt, der ist oftmals im wahrsten Sinne des Wortes verlassen. Allein das Einkaufen wird zum Problem, denn den „Tante-Emma-Laden“ gibt es längst nicht mehr. Wer noch dazu keinen Stadtbus-Service hat, der braucht viele gute Freunde.

Genau hier setzt das Konzept der „Mitfahrerbank“ an, das im Eifel-Dorf Speicher konzipiert und inzwischen vielfach kopiert wurde. Toll findet es auch Werner Seifert, der Vorsitzende des Seniorenbeirats und einer von den drei Teamleitern der Nachbarschaftshilfe Gunzenhausen. Er möchte die Idee aus Rheinland-Pfalz auch in einigen Ortsteilen von Gunzenhausen realisieren, vor allem in den Dörfern starten, die nicht an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen sind, d. h. zu denen kein Stadtbus kommt.

Seifert und seinen Mitstreitern geht es zunächst einmal darum, diesen Bürgerservice ins Gespräch zu bringen. Er stellt auch keine Forderungen an die Stadt, sondern begnügt sich mit der ideellen Unterstützung. „Das Projekt soll eine bürgerschaftliche Initiative sein“, sagt der Seniorenbeiratsvorsitzende.

Wie funktioniert nun die „Mitfahrerbank“? Am Hauptstraßenanschluss des Dorfes wird eine farbig gekennzeichnete Bank aufgestellt mit einem entsprechenden Logo und einer Tafel mit dem Zielort „Gunzenhausen“. Das kann auch in der Gegenrichtung so geschehen. Werner Seifert schwärmt von dem Projekt, von dem er erwartet, dass es auch von kommunalpolitischer Seite aufgegriffen und positiv begleitet wird. „Die Kosten sind gering“, so der Sprecher der Nachbarschaftshilfe, „gewünscht ist bürgerschaftliches Engagement“. Er sieht sogar noch einen sozialpsychologischen Aspekt: „Auf den Bänken kommt man ins Gespräch. Die Mitfahrerbank fördert somit das Miteinander der Menschen.“ Seifert geht es nicht nur um die Mobilität der alten Menschen, den ohne öffentlichen Nahverkehr die Teilnahme am Gemeinschaftsleben oftmals verwehrt ist: „Mir geht es auch um Mitmenschlichkeit, Kooperation und Kommunikation in unserer Stadt.“

Die Mitglieder des Gunzenhäuser Seniorenbeirats verständigten sich auf ihrer letzten Sitzung im Rathaus darauf, das „Mitfahrerbank“-Projekt zunächst in Cronheim und Büchelberg zu starten. Weitere Vorschläge und Anregungen nehmen Werner Seifert, Thomas Schülling und Alverna Steurer von der Nachbarschaftshilfe (Telefon 09831/5749666) entgegen.

Kinder-Internetseite wird vorbereitet

Die Namenssuche beginnt – machen Sie mit!

Als kleiner Wegbegleiter der Grundschüler im Heimat- und Sachunterrichtsbuch sucht der Archaeopteryx seinen Namen! Die Vorarbeiten für das regionale Heimat- und Sachunterrichtsbuch sowie die ergänzende Kinderinternetseite für die Grundschüler des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen sind in vollem Gange. Gemeinsam mit einem tierischen Wegbegleiter werden die Schülerinnen und Schüler die Region Altmühlfranken entdecken können.archaeopteryx_fliegend-1

Auch der tierische Wegbeleiter orientiert sich an den Besonderheiten der Region, weswegen die Wahl auf den Archaeopteryx fiel! Gemeinsam mit den Projektpartnern wurde aus dem doch etwas furchteinflößenden Urvogel ein fröhlicher und kindgerechter Wegbegleiter entwickelt. Mit seinem blau-grünen Gefieder zieht er alle Blicke auf sich. Doch das wichtigste fehlt noch – wie wird der Archaeopteryx heißen?

Die große Namenssuche beginnt – machen Sie mit und senden Sie uns Ihren Namensvorschlag bis zum 30. Januar 2017! Entweder per Post an Frau Greta Weisenseel, Zukunftsinitiative altmühlfranken, Bahnhofstraße 2 in 91781 Weißenburg i. Bay oder per Email an greta.weisenseel@altmuehlfranken.de. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Kontaktdaten anzugeben. Aus allen Einsendungen wird eine Jury die drei besten Vorschläge auswählen, die für Ihren Vorschlag auch etwas gewinnen können.

Weitere Informationen finden Sie unter www.altmuehlfranken.de/hsu!

„Lesetest“ in der Cayman-Bar

Veranstaltung  am 22. Januar an ungewöhnlichem Ort

husz-irland„Im Cayman testen wir aus, ob Gunzenhausens Kultbar nicht nur eine wunderbare Bühne für Musik abgibt, sondern auch für Bücher.“ Das sagt Kristie Husz vom Literaturkreis „Lesen und lesen lassen“ in Gunzenhausen.
Unter dem Titel »LITERatur & Alkohol« laden wir an einem winterlichen Sonntagnachmittag, 22. Januar, um 15 Uhr dazu ein, einer Lesung zu lauschen, die hier und da von launigen Hintergrundinformationen durchbrochen und ergänzt wird. Es geht um saufende Schriftsteller und schreibende Trinker, um Texte über Hopfensaft und Hochprozentiges, um Pub-Besuche und großen Durst und den Kater danach. Und um all die Fakten jenseits der Fiktion.
Bei entsprechendem Zuspruch bildet die Veranstaltung übrigens den Auftakt zu einer losen Reihe, in deren Rahmen klassische Getränkeverkostungen wie z.B. Rum- und Whisk(e)y-Tastings stattfinden könnten.
Wie es sich für einen echten Pilotfilm gehört, fangen wir mit einem Thema an, mit dem jeder etwas anfangen können dürfte: Irland. Ob Guinness oder Kilkenny, Irish Mist oder Jameson, im Cayman ist für die passenden Tropfen auf jeden Fall gesorgt, und dass der Wirt wandelnder Irland-Experte ist und die Vorleserin u.a. englischsprachige Literatur studiert hat, ist sicherlich ebenso wenig von Nachteil…
Also, worauf noch lange warten, den Termin gut sichtbar im Kalender markieren (am besten mit einem grünen Stift ;-)) und in der Bar einen gemütlichen, unterhaltsamen und informativen Nachmittag verbringen – sláinte!

Raumschiff Orion landet im Cafe am Wehrgang

the-sixtiesZweieinhalb Wochen später, am 8. Februar, unternimmt der leidenschaftlich betriebene Literaturkreis »Lesen & lesen lassen« eine Zeitreise in die wilden 1960er Jahre. Dann steuert unser Raumschiff Orion um 19 Uhr das urig-edle Gunzenhäuser Café am Wehrgang an, und mit an Bord haben wir diesmal Love, Peace und einen waschechten Autor: Martin Freund aus Weißenburg (http://www.romanautor-wug.de/), dessen Erzählung »1965: Marionetten« aus seinem jüngsten Werk Bernsteinjahre mitten in das wegweisendste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts katapultiert und den Ausschlag für diesen Motto-Abend gab.
Für das passende Zeitkolorit sorgen wir mit weiteren Büchern aus den und über die Swinging Sixties, mit groovigen Gassenhauern von Beat über Mod bis Rock, und natürlich mit den exotischen Leckerbissen, die uns das Kreativteam des Café am Wehrgang auftischt – es wird gewissermaßen Kalter Krieg über die Teller kugeln und Bewusstseinserweiterung in den Gläsern blubbern… Wer mag, darf sich nun mit Pilzkopf, im Twiggy-Look oder als Hippie zeittypisch stylen, und los tuckert der Café-eigene »Magic Bus« (!) auf Erinnerungstour zu den bis heute prägenden Jahren zwischen Mauerbau und Mondlandung – yeah, yeah, yeah!
Übrigens empfiehlt sich eine Anmeldung unter Tel. 09831/2081, damit auch jeder in den Genuss der Küchenkreationen kommt.

Der Eintritt ist für beide Veranstaltungen frei!

Die Aktivsenioren beraten gern

Hilfe für Existenzgründer, Betriebe und Dienstleitungsunternehmen

Auch im neuen Jahr werden interessierten Bürgern die bereits etablierten
Beratungstermine mit den Aktivsenioren angeboten. In einem Zeitraum von rund
einer Stunde können somit auch im Jahr 2017 unternehmerische Themen mit
ausgewiesenen Experten diskutiert und besprochen werden. Das rege Interesse an
den Einzelberatungen im vergangenen Jahr zeigt deutlich auf, dass dieses Angebot
durchaus gerne angenommen wird. Die Sprechtage mit den Aktivsenioren finden
monatlich am Landratsamt statt, wobei jeweils der dritte Mittwoch des Monats
terminiert ist.
Die Beratungsthemen gehen „querbeet“ durch das unternehmerische Leben:
Unternehmensplanung und Gründungskonzept, Übergabe- und Beteiligungsfragen,
Finanzplanung und Finanzierung, aber auch Vertriebs-, Kalkulations-, Produktionsund
Organisationsfragen, Angelegenheiten des Personalwesens, des
Rechnungswesens und natürlich auch des Controlling. Dabei arbeiten die
Aktivsenioren freiwillig, ehrenamtlich und honorarfrei.
Bei den Aktivsenioren handelt es sich um versierte Fachleute, die nach dem
Ausscheiden aus dem Berufsleben ihre Berufs- und Lebenserfahrungen durch
umfassende Beratungen an Existenzgründer und heimische Unternehmen
weitergeben. Sie unterstützen klein- und mittelständische Unternehmen,
Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe bei unterschiedlichsten
Problemstellungen.
Der erste Beratungstermin der Aktivsenioren im Jahr 2017 im Landkreis Weißenburg – Gunzenhausen findet statt am: Mittwoch, 18. Januar 2017 von 14 bis 17 Uhr, am Landratsamt Weißenburg–Gunzenhausen, Bahnhofstraße 2, 91781 Weißenburg, Besprechungsraum A 1.16 (1. Stock)
Telefonische Anmeldung unbedingt erforderlich unter Tel.-Nr. 09141/902-244
Der Beraterverbund der Aktivsenioren umfasst in Bayern über 350 Fachleute. Die Mitglieder, alle ehemals selbständige Unternehmer oder leitende Angestellte, verfügen über fundiertes Knowhow, vielfältige Verbindungen und umfassende Erfahrungen. Das Netzwerk besteht seit 1984 als eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: Aktivsenioren Bayern e.V., Barbara Wittenbreder, Max-Reger-Straße 84, 90571 Schwaig, Tel.: 0911/50 56 51, E-Mail: barbara.wittenbreder@aktivsenioren.

N-ERGIE gibt Kosten zeitverzögert weiter

Preisgarantie bis 31. Dezember 2017

Nach mehr als vier Jahren Preisstabilität erhöht die N-ERGIE Aktiengesellschaft zum 1. März 2017 die Strompreise für Privatkunden. Die Erhöhung betrifft ausschließlich den Grundpreis, der um monatlich 2,98 Euro brutto angehoben wird. Der Energiepreis bleibt weiter stabil. Die neuen Preise garantiert die N-ERGIE bis 31. Dezember 2017. Grund für die Preisanpassung sind nicht beeinflussbare gesetzlich regulierte Kostenbestandteile, die zum 1. Januar 2017 wirksam werden. Seit der letzten Strompreiserhöhung 2013 erhöhten sich die staatlichen Abgaben und Umlagen erheblich. Allein die EEG-Umlage verdoppelte sich in diesem Zeitraum annähernd und erreicht mit 6,88 Cent pro Kilowattstunde (Cent/kWh) ihren bisherigen Höchststand. Durch günstigere Bezugskonditionen ist es der N-ERGIE gelungen, diese staatlich bedingte Mehrbelastung auszugleichen. Deshalb bleibt der Energiepreis weiter konstant.
Nicht mehr auffangen konnte die N-ERGIE dagegen die massiv gestiegenen Netzentgelte. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT erhöhte die Netzentgelte um ca. 80 Prozent. Daraus ergibt sich eine Netzentgeltsteigerung im Privatkundenbereich von rund 24 Prozent je nach
Verbrauch. Diese Kostenerhöhung wird die N-ERGIE zugunsten ihrer Kunden erst mit zweimonatiger Verzögerung weitergeben.
Aufgrund der gestiegenen Kosten in den Netzen der Übertragungsnetzbetreiber machen die Netzentgelte im deutschen Durchschnitt inzwischen 25 Prozent des
Strompreises aus. Dazu kommen die weiteren staatlichen Abgaben, Umlagen und Steuern, die über 50
Prozent des Strompreises ausmachen. Damit können die Energieversorger insgesamt nur noch rund 25 Prozent des Strompreises beeinflussen.

Persönliche Information

Über die Preisänderung informiert die N-ERGIE ihre Kunden in einem persönlichen Anschreiben. Zudem werden die Preisänderungen über Anzeigen in den Tageszeitungen veröffentlicht. Aktuelle Informationen über die Strompreise sind auch unter www.n-ergie.de zu finden. Für den persönlichen Kontakt stehen die Berater im N-ERGIE Centrum in der Südlichen Fürther Straße 14 in Nürnberg zur Verfügung.

Theaterpädagogik bei den Kreuzgangspielen

Ab Januar kostenloses Begleitmaterial zu „Jim Knopf“ erhältlich

Kreuzgangspiele 2016 (behind the scenes)

Bei den Kreugangspielen geht es um die Gunst der Kinder. Foto: Nicole Brühl

Schon in den vergangenen Jahren gab es für Kindergruppen und Schulklassen die Möglichkeit, einen so genannten „Blick hinter die Kulissen“ oder einen Probenbesuch bei den Kreuzgangspielen zu buchen. Das theaterpädagogische Angebot der Kreuzgangspiele ist vielfältig und kann je nach den Bedürfnissen, nach Alter und Größe der Gruppe auch individuell gestaltet werden. Die Angebote der Kreuzgangspiele sind für alle Gruppen kostenfrei und nur mit der Gruppenbuchung für eine Vorstellung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ verbunden.
Zum theaterpädagogischen Programm der Kreuzgangspiele gehört neben dem bereits bekannten „Blick hinter die Kulissen“, in dem die Kinder unmittelbar im Anschluss an die Vorstellung mit den Schauspielern über das Stück, über Theatertricks und vieles andere sprechen, und dem Probenbesuch nach Vereinbarung, zum einen die Möglichkeit der Buchung eines Theater-Workshops mit Kreuzgang-Schauspielern sowie die Anforderung einer kostenlosen umfangreichen Mappe mit theaterpädagogischem Begleitmaterial zu „Jim Knopf“. Finanziell unterstützt wird dieses Angebot vom Verein zur Förderung der Kreuzgangspiele e.V.
In der Mappe enthalten sind Informationen zum Stück und zum Autor Michael Ende, zu den Kreuzgangspielen und zu Mitgliedern des Ensembles; zudem gibt es Spiele, Anregungen, Ideen für Aufgaben und Kopiervorlagen, die speziell für den Einsatz in Schulen und Kindergärten konzipiert wurden. LehrerInnen, ErzieherInnen und GruppenleiterInnen erhalten hier umfassende Informationen zur spielerischen Vorbereitung auf den Theaterbesuch bei den Kreuzgangspielen in Feuchtwangen.
Die Mappe kann kostenfrei angefordert werden beim Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Tel.: 09852 904 44, Mail: kulturamt@feuchtwangen.de Zusätzlich stellen wir die Mappe als PDF zum kostenlosen Download auf der Webseite der Kreuzgangspiele www.kreuzgangspiele.de zur Verfügung.
Alle Informationen zur Theaterpädagogik der Kreuzgangspiele erhalten Sie bei Dr. Maria Wüstenhagen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Telefon: 09852 904 160, mail@kreuzgangspiele.de

Alle zahlten für den Kloster-Schafhof

Werner Kugler: Finanzierung mit „Vermögensabgabe“

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Diese Wandschrift stammt aus dem Jahr 1617, also 400 Jahre alt. Der Heidenheimer Bruno Nähr hat sie im Haus am Schafberg 10 entdeckt.

Informationen über die Heidenheimer Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert liefert der frühere Dekan Werner Kugler in der neuesten Ausgabe der heimatkundlichen Publikation „Alt-Gunzenhausen“. Unter dem Titel „Staatsgut veräußert“ schildert er die genauen Umstände des Verkaufs des klösterlichen Schafhofs.

1714 war es die Absicht der markgräflichen Verwaltung in Ansbach, den ehemals klösterlichen Schafhof (1200 Tiere) an die Gemeinde zu verkaufen, in der die Schäfer 1340 Tiere über die Weide trieben. Der Kaufpreis von 4500 Gulden war hoch, zu hoch für die damals schon sparsamen Heidenheimer. Sie mussten 2000 Gulden aufnehmen. Also ritten die Ratsherren nach Gunzenhausen, um das Geld zu holen. Sie finanzierten den Kredit mit einer „Vermögensabgabe“ der steuerpflichtigen Bürger von zwei Prozent (114 Gulden, 45 Kreuzer und drei Pfennig).  Unter den Bürgern gab es jedoch große Uneinigkeit wegen der Übernahme der Schafherde und den Zahlungsmodus. Werner Kugler veröffentlicht in seinem Beitrag eine Liste der zahlungspflichtigen Bürger von 1716, und zwar aufgesplittet nach den Quartieren: Ledergasser Viertel, Further Viertel, Steingruber Viertel, Krechelberger Viertel.  Darin enthalten ist auch die Zahl der Schafe, die jeder halten durfte, und ganz exakt der Betrag der „Steuer Massa“. Der Autor hat in dem Schäfereiakt keinen Hinweis gefunden, wann endlich die Heidenheimer ihre Schulden restlos beglichen haben. In der Registratur der Gemeinde fand sich jedenfalls kein Kaufvertrag. Das stellte 1749 der Heidenheimer Amtsrichter Boltz fest.

In der Sache äußerten die Metzger ihr Recht auf „Stechschafe“, ohne Weidegeld dafür zahlen zu müssen. Der Vogt und der Bürgermeister indes bezeichneten die Metzger als „ungehorsame Leute“,  die das beste Vieh nach Nürnberg verkauften, außerdem böten sie das Fleisch an anderen Orten „um zwei Pfennig wohlfeiler an als hier“.

Das 71. Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ ist im örtlichen Buchhandel für 15 Euro erhältlich.

Es grüßt das winterliche Weißenburg

wuelzburg-winterDer Weißenburger Luftbildfotograf Rudi Beringer hat am Neujahrstag eine Reihe von schönen Aufnahmen von seiner Heimatstadt gemacht. Mit diesem Foto grüßt der „Falk-Report“ seine Freunde.

Jahrbuch im Rathaus vorgestellt

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ein Exemplar überreicht

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Präsentation von „Alt-Gunzenhausen“ vor geschichtsträchtiger Kulisse: Vorsitzender Werner Falk (rechts) und Schriftleiter Werner Mühlhäußer (links) überreichten an Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ein Exemplar des 71. Jahrbuchs. Foto: Stadt Gunzenhausen

Sein 71. Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ hat der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen noch vor Jahresfrist herausgegeben. Nun präsentierten Vorsitzender Werner Falk und sein Stellvertreter Werner Mühlhäußer das 304 Seiten starke Publikation Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Sie verbanden damit den Dank an die Stadt für die finanzielle Unterstützung.

Der Verein steht im 138. Jahr seines Bestehens. Er wurde 1879 von Dr. Heinrich Eidam gegründet. Auf ihn geht auch die Schaffung des Stadtmuseums zurück. „Dank der unentgeldlichen Arbeit unserer Autoren sind wird in der Lage, alle zwölf Monate ein stattliches Jahrbuch vorzulegen“, sagt Vorsitzender Werner Falk, der den 305 Mitglieder zählenden Geschichtsverein seit 2012 führt. Im Gespräch mit dem Rathauschef wies der Vereinsrepräsentant darauf hin, dass der Verein für Heimatkunde auch den Impuls gegeben hat für die Aufarbeitung der NS-Zeit in Gunzenhausen. Seit 1987 sind in 16 Ausgaben von „Alt-Gunzenhausen“ Beiträge enthalten, die aufklären über die Verstrickungen von Gunzenhäuser Bürgern im nationalsozialistischem System.

Dass Stadtarchivar Werner Mühlhäußer in Personalunion auch stellvertretender Vorsitzender und Schriftleiter ist, das ist für den Verein eine glückliche Konstellation. Im neuen Jahrbuch sind zwölf Beiträge von zehn Autoren enthalten.

Wie war die Rolle des Deutschen Ordens als Stadtherr? Florian Geidner, ein Wolframs-Eschenbacher, geht der Frage am Beispiel seiner Heimatstadt nach und skizziert die Ordens- und Regionalgeschichte. Im Staatsarchiv Nürnberg hat er umfangreiches Material dazu gefunden.

Der Kirchenmusik von 1526 bis 1806 in Gunzenhausen widmet sich Leonard H. Klimpke, ein begnadeter junger Musiker. An vielen Beispielen erläutert er die Bedeutung der geistlichen Musik in der frühen Neuzeit. Anders als heute hatte die Kirche in den vergangenen Jahrhunderten eine zentralen Stellenwert in der Gesellschaft.  Übrigens:  2016 ist seine Seminararbeit als eine von sieben in Bayern mit dem Preis des Bayerischen Clubs zur Förderung der bayerischen Kultur ausgezeichnet worden.

Im Jahrbuch 70 hatte Karl Rieger (Arberg) schon über die Eigentümlichkeiten einer mittelalterlichen Sauhatz berichtet, nun stellt er Johann Ulrich Freiherrn von Grafeneck, den Amtmann des eichstättischen Pflegamts Arberg von 1602 bis 1631 vor. In seiner Amtszeit wurden an die 1600 Einzelurteile gesprochen – und alle sind dokumentiert.

Zunächst wird der Leser ungläubig staunen: Ein Schlösschen in Untererlbach?  Dr. Daniel Schönwald (Kalbensteinberg), der stellvertretender Leiter des Landeskirchlichen Archivs Nürnberg,  stellt die Untererlbacher Schlossgeschichte vor. Seine Arbeit ist zugleich ein Beitrag zur Häusergeschichte des Dorfes, das heute ein Ortsteil von Spalt ist.

Von der Weißenburger Autorin Sieglinde Buchner erfahren die Leser alles über „Die Herren Teuffel von Pirkensee, Gunzenhäuser Oberamtmänner im 18. Jahrhundert“. Auf ihn bezieht sich auch der Text  einer Tafel, die an einem Haus in der Weißenburger Straße angebracht ist. „Der Teufel einst die Stadt regierte…“ heißt es dort. Gemeint ist nicht etwa der Böse, sondern Carl Wilhelm Teuffel von Pirkensee.

Im Laubenzedeler Familienbuch ist eine Karte als Illustration enthalten, die Dr. Daniel Schönwald in seinem Beitrag „Laubenzedel im Kartenbild von 1799“ erläutert. Gezeichnet hat sie der Pfarrvikar Georg Ludwig Wilhelm Frobenius nach einem Entwurf des markgräflichen Landvermessers Johann Michael Bürklein. Übrigens ein Familienname, der damals schon genannt wurde, ist bis heute gegenwärtig: Zischler.

Der Leser erinnert sich an die von Kontroversen geprägte Heidenheimer Kommunalpolitik der vergangenen Jahre, wenn er Werner Kuglers Beitrag „Staatsgut veräußert“ liest. Es geht um den Verkauf des klösterlichen Schafhofs in Heidenheim. Uneinig waren sich die Heidenheimer Bürger schon im 18. Jahrhundert, und einige meinten, sie hätten besondere Rechte. Freilich: damals ging es „nur“ um das Weidegeld.

Autor Werner Kugler, der vormalige evangelische Dekan, charakterisiert in seinem zweiten Beitrag Markgräfin Friederike Caroline und ruft ihren Tod im Schloss Unterschwaningen in Erinnerung. Markgraf Carl Alexander, der letzte in der Riege der Ansbach-Brandenburger Fürsten, hatte sie ins „Exil“ abgeschoben.  Er wandte sich französischen und englischen Frauen zu und soll nicht einmal an dem Begräbnis seiner ersten Frau teilgenommen haben.

1799 entschloss sich die Stadt Gunzenhausen eine neue Feuerspritze zu erwerben und um die hohen Anschaffungskosten für den Stadtsäckel etwas zu mildern, wurde von den Einwohnern ein finanzieller Beitrag erhoben. Werner Mühlhäußer, Stadtarchivar von Gunzenhausen und 2. Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde,  untersucht in seinem Beitrag, das in diesem Zusammenhang entstandene Register der Hausbesitzer und liefert interessante Informationen zur Familien-, Häuser- und Wirtschaftsgeschichte gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als Gunzenhausen kurz vor dem Übergang vom Königreich Preußen ins neu geschaffene Königreich Bayern stand.

Auf die Geschichte des  Gunzenhäuser Holzgartens im 19. Jahrhundert geht Werner Neumann (Weißenburg) ein. Er hat sich von 1827 an an der Ecke Hensoltstraße/Sonnenstraße befunden und war 4300 Quadratmeter groß. Spezielle die Bäcker, aber auch andere Handwerker und Bürger, nutzten die Lagerstätte, die aus feuerpolizeilichen Gründen am Rande der Stadt postitioniert war. Aufgelassen wude der Holzgarten 1900, allerdings  gab es bis 1948 an der Frickenfelder Straße einen Holzlagerplatz.

„Gemeinderecht, Gemeinheitsteilung, Flurbereinigung“. Unter diesem Titel  ergänzt Dr. Adolf Meier (Weißenburg) seine Abhandlung, die im Jahrbuch 70 veröffentlicht ist. Er zeichnet die Besitzverhältnisse und Nutzungsrechte der Grundstückseigentümer von Döckingen, Markt Berolzheim, Theilenhofen, Gundelsheim, Merkendorf und Hirschlach (mit Neuses)  in akribischer Genauigkeit auf.

Aus der Feder von Lisa Biller (Gunzenhausen) stammt der populärwissenschaftliche Beitrag „50 Jahre Musikveranstaltungen im Gunzenhäuser Tanzcafe Holderied“. Generationen von Gunzenhäusern kennen den „Spitz“, denn sie haben dort bis 1988 ihre Tanzabende erlebt.  Auch danach war das Tagescafe von „Bertl“ und Inge Holderied  (bis zum Verkauf im Jahr 2000) eine Gunzenhäuser Institution.

Das Jahrbuch ist für 15 Euro im regionalen Buchhandel erhältlich.