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Film mit Oradour-Überlebendem R. Hebras

Sondervorführung für Schulklassen

Stadtrat Werner Falk durfte Robert Hebras (links) im Jahr 2016 kennenlernen. Foto: Alfred Müller

Der fränkische Musical-Film „Mademoiselle Marie“, der Aussöhnung und Völkerverständigung thematisiert, wird am Dienstag, 7. März in einer Sondervorführung, die sich in erster Linie an Schulklassen richtet, im Theater Ansbach – Kultur am Schloss gezeigt. Beginn ist um 9.30 Uhr, der Eintritt beträgt 7,50 Euro, Schülerinnen und Schüler zahlen 5 Euro.

Im Mittelpunkt des Films stehen das Massaker von Oradour-sur-Glane und das Wirken von Robert Hébras. Der heute 92-Jährige und mit ihm nur noch weitere vier Männer und eine Frau, überlebten im Juni 1944 das Massaker, das die SS in dem französischen Dorf verübte. Heute ist Hébras der letzte noch lebende Zeitzeuge. Trotz seines schweren Schicksals setzt er sich seit über 70 Jahren für die Aussöhnung und Völkerverständigung zwischen Deutschen und Franzosen ein, wofür er mehrfach ausgezeichnet wurde.

Verpackt ist diese Botschaft in eine Musical-Handlung, die das Geschehen trotz der Tiefe und Schwere des Stoffes auf leichte Weise an die Zuschauer heranträgt. Schulklassen werden um Anmeldung bei Sylvie Feja vom Büro für Regionalpartnerschaften des Bezirks Mittelfranken, E-Mail: sylvie.feja@bezirk-mittelfranken.de, Telefon 0981/4664-1021, gebeten.

Tim Kühleis siegt im Wirtschaftswissenswettbewerb

Sie nimmt am Bundesfinale in Bochum teil

Von links nach rechts: Vorsitzender Stefan Meier, Tim Kühleis, Yasmin Treiber, Eva Pawlicki, Hannah Dommel, Anna Lena Meyer, Carolin Bögelein (Kassierin der WJ). Foto: Klaus Heger

Jährlich veranstalten die Wirtschaftsjunioren Deutschland den Wirtschaftswissenswettbewerb. In Gunzenhausen nahmen heuer 231 Schülerinnen und Schüler der 9ten Jahrgangsstufe teil. Es mussten 30 Fragen aus 6 Themengebieten beantwortet werden. Die Fragen waren aus den Gebieten: Allgemeinwissen, Politik, Internationales, Finanzen, Ausbildung und digitale Wirtschaft. Stefan Meier der Vorsitzende der WJ Gunzenhausen bedankte sich bei der Siegerehrung in den Räumen der VR-Bank Mittelfranken West​ in Gunzenhausen sehr bei den Verantwortlichen Lehrern für die Durchführung des Tests in der Schule und die wie in den Vorjahren gute Zusammenarbeit. Bereits seit mehreren Jahren beteiligen sich die Mädchenrealschule Gunzenhausen, die Wirtschaftsschule Gunzenhausen und das Simon-Marius-Gymnasium an dem Test. Als Sieger ging in diesem Jahr Tim Kühleis hervor, er freute sich über den ersten Platz und den Geldpreis in Höhe von 100 Euro sowie die Einladung zum Bundesfinale nach Bochum. Auf dem zweiten Platz und somit Beste Teilnehmerinnen der Mädchenrealschule landeten Anna Lena Meyer und Eva Pawlicki. Sie freuen sich über 75 Euro. Als Schulbeste der Wirtschaftsschule und dem dritten Platz konnte Yasmin Treiber ausgezeichnet werden. Sie freut sich über 50 Euro. Für die Beste Klasse geht es ins Movieworld Gunzenhausen​, denn der Preis für die Beste Klasse ist ein kostenloser Kinobesuch für alle aus der Klasse. Den Preis nahm die Klassensprecherin Hannah Dommel für die Klasse 9 b des Simon-Marius-Gymnasium entgegen.

Auftakt der „Fischwochen“

Aktion begann  mit viel Politprominenz im Bräustübel Ellingen

Von links: MdB Auernhammer, Küchenchef Achim Pfeiffer, MdL Westphal, Landrat Wägemann und Gastgeberin Fürstin Katalin von Wrede in der Küche des Ellinger Schlossbräustübels. Foto: ZIA

Vom 1. März bis 14. April 2017 laufen in acht teilnehmenden Gastronomiebetrieben Altmühlfrankens die Fischwochen im Rahmen der Kulinarischen Aktionswochen. Und wie der Name schon sagt dreht sich bei den Gerichten alles rund um heimische Fischarten wie Schleie, Brachse, Barsch, Karpfen, Saibling, Bach- oder Regenbogenforelle.
Wie der Aktions-Flyer der Zukunftsinitiative altmühlfranken verrät, isst jeder Deutsche etwa 14 kg Fisch pro Kopf und Jahr und durch den Verzehr von regionalem Fisch kann man schon einen Gegenpol zur Überfischung der Weltmeere setzen. Der Zeitraum der Aktion ist auch nicht zufällig gewählt, sondern umfasst genau die dem Fasching unmittelbar folgende Fastenzeit von 40 Tagen bis Ostern und da spielt Fisch ja eine wesentliche Rolle.
„Wenn ihr gegessen und getrunken habt, seid ihr wie neu geboren; seid stärker, mutiger, geschickter zu euerm Geschäft.“ Mit diesem Zitat des Bruder Martin aus Goethes Götz von Berlichingen begrüßte Gastgeberin – Fürstin Katalin von Wrede – die zahlreichen Gäste im urigen Bräustübl zu Ellingen zur Auftaktveranstaltung der Fischwochen in Altmühlfranken. Unter den Gästen auch der Bundestagsabgeordnete Arthur Auernhammer und der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal. Landrat Gerhard Wägemann betonte in seinen Grußworten die Bedeutung der kulinarischen Aktionswochen für Altmühlfranken. „Mit den Aktionswochen stärken wir die regionalen Erzeuger und unsere Gastronomiebetriebe gleichermaßen und schaffen so regionale Wirtschaftskreisläufe. Denn die verwendeten Produkte stammen aus der Region und die regionalen Gastronomiebetriebe verarbeiten sie zu hochwertigen Gerichten. So kommen die Gäste auf den Geschmack von Regionalität und die Aktionswochen sind für alle ein Gewinn.“

Nach der Begrüßung machten sich die gut 20 Personen auf den Weg in die Küche, um Küchenchef Achim Pfeuffer bei der Zubereitung der Speisen tatkräftig zu unterstützen – wie es mittlerweile schon guter Brauch bei den Auftaktveranstaltungen ist. So fingen die prominenten Küchenhelfer an Gurken und Radieschen zu schnippeln, Basilikum zu zupfen, Bierteig als Panade zu bereiten oder die Karpfenfilets im heißen Fett auszubacken. Am Ende dieser Mühen standen dann wieder schmackhafte Regional-Gerichte: Tomatisierte Fischsuppe mit Wurzelgemüse und Treberbrot-Chips, Mousse von der geräucherten Forelle an Kräutersalat mit Kellerbierschaum, Karpfen im Schlossgold-Bierteig auf lauwarmem Kartoffelsalat mit Gurken und Radieschen an hausgemachter Remoulade. In der gemütlichen und mit Kerzen dekorierten Gaststube des Bräustübels saß man zum Ausklang zusammen, um alles zu genießen und sich auszutauschen – wohl auch über den ein oder anderen Küchentipp.
Weitere Informationen zu den Fischwochen und eine Auflistung aller teilnehmenden Gastronomiebetriebe mit den angebotenen 38 Gerichten finden sich im Aktionsflyer „Fischwochen“ und unter www.altmuehlfranken.de/fischwochen.

Der Aufstieg des IS und die USA

Von der Brutalität und Grausamkeit der IS-Kämpfer

Wir hören seit fünfzehn Jahren Begriffe und Namen aus den islamischen Ländern, die stellvertretend stehen für den politischen Umbruch und die militärischen Auseinandersetzungen in dieser permanenten Krisenregion.  Dass die Vereinigten Staaten tief verwickelt sind in den Terror, das belegt der zweifache Pulitzer-Preisträger Joby Warrick in seinem neuen Buch „Schwarze Flaggen“, das im Theiss-Verlag erschienen ist.   Er wertet ihm zugänglich gewordene Geheimdienstinformationen aus. Der Reporter der „Washington Post“ liefert eine packende Reportage. Wer das Buch liest, versteht die Welt besser.

Osama bin Laden ist weltweit sicher der bekannteste „Freiheitskämpfer“ des Islams. Ihm wird der Angriff auf das Empire Staates Building in New York vom 11. September 2001 zugeschrieben, aber es gibt noch weit brutalere Typen, die den islamischen Feldzug führen. Beispielsweise Abu Mus’ab az-Zarqawi (ein unberechenbarer Schlägertyp), Abu Muhammad al-Magdisi (der Theoretiker) oder Abu Bakr-al-Baghdadi (der Dschihadistenchef).

Die Länder des einstigen britisch-französischen Protektorats der zwanziger Jahre sind bis heute nicht zur Ruhe gekommen. Die Nahostregion ist ein Pulverfass geblieben. Die von den Briten geschaffene Enklave Transjordanien (heute:  Königreich Jordanien)  hat sich zwar unter der Ägide von König Hussein und seinem Nachfolger und Sohn Abdullah II.  aus dem direkten Kriegsgeschehen weitgehend heraushalten können, aber gebrodelt hat es dort immer. In den zwanziger Jahren waren die Ischwan-Rebellen im Land, in den sechziger Jahren die palästinensischen Guerillas und in den achtziger Jahren formierten sich Gruppen gegen die „Feinde des Islam“.  Es war der jordanische König, der 1999 rund 2500 Gefangene begnadigte, darunter Zarqawi, der als „Scheich der Schlächter“ in die Annalen Eingang fand.

Autor Warrick schildert an seinem Beispiel, wie in der Region immer wieder „Führer“ auftreten, die in ihrer Persönlichkeit sehr unterschiedlich strukturiert sind, aber eines gemein haben: die Brutalität des Kampfes gegen die Feinde des Islam und jene, die sich dafür halten. Zarqawi war im jordanischen Gefängnis Al-Dschafr. „Er ist der geborene Anführer“, diagnostiziert der Gefängnisarzt schon nach kurzer Zeit. Nach seiner Entlassung zog er nach Pakistan und Afghanistan, wo er bereits von 1989 bis 1993 zu den Helfern von Osama bin Laden gehörte. Später ging er als Al-Qaida-Kämpfer in den Irak. Es war zu der Zeit, als die Amerikaner glaubten, Freiheit und Demokratie in den Irak bringen zu müssen und US-Außenminister Povell am 5. Februar 2000 im UN-Sicherheitsrat meinte,  der Welt  den Nachweis von Massenvernichtungswaffen im Irak liefern zu können. Selbst die CIA wusste damals schon, dass das nicht stimmte. Das ignorante Vorgehen der USA gegenüber dem Irak und seiner Kultur ließ die US-Soldaten nicht als Befreier erscheinen. Zarqawi gelang es, im Irak ein Terrornetzwerk aufzubauen und Hass zwischen Sunniten und Schiiten zu schüren. Im Irak ein Chaos anzurichten, das war sein Ziel. Er hat es erreicht. Und auch in Jordanien wollte er den Machabarat (Geheimdienst) vernichten. Immer kannte Zarquawi nur ein ehrgeiziges Ziel: Sein Name sollte neben dem von Osama bin Laden stehen.

2004 gingen die grausamsten Fotos um die Welt, als Zarqawi den 22-jährigen Amerikaner Nick Berg sozusagen vor den Augen der Welt hinrichtete. Die Enthauptung signalisierte die ganze Grausamkeit der Islamkämpfer. Damit allerdings hatte er selbst unter den Islamisten die Grenzen überschritten.  Er verlor an Zustimmung und selbst die eigenen Leute nannten ihn einen „irren Verbrecher“. Als ihm  der CIA nach dreijähriger Jagd auf die Spur kam, da überlebte er einen Bombenangriff am 7. Juni 2006 bei Bagdad nicht. Mit ihm eliminierten die Besatzer einen der gefährlichsten Islamkämpfer, zugleich aber mussten im Irak-Krieg 4200 US-Soldaten ihr Leben lassen und 32000 wurden verwundet.  Und es starben 20-mal mehr irakische Zivilisten.

Natürlich hatte der Irak nach dem Abzug der Amerikaner keinen Frieden. Bis heute wird dort gekämpft. Nur die religiösen Fanatiker heißen nicht mehr Osama bin Laden oder Zarqawi.  Unter den Dschihadisten tun sich immer wieder neue fanatische Glaubenskämpfer hervor. Zum Beispiel Abu Bakr-al-Baghdad. Er formte den „Islamischen Staat“ und droht seinen Gegnern: „Ich zerteile ihre Körper, zerstückele sie vollständig.“  Aber die gemäßigten Kräfte kommen gegen die Hardliner nicht an. Selbst der ägypthische Präsident Abd al-Fattah as-Sisi, in seinem Land gewiss kein Heiliger, distanziert sich  heute von der „Tradition des Abschlachtens“  und hält den IS für „satanisch“.                 WERNER FALK

„Schwarze Flaggen“ – Der Aufstieg des IS und die USA“ von Joby Warrick, 388 Seiten, ISBN 978-3-80623477-0, Theiss-Verlag, 22,95 Euro.

 

 

Erdel: Gegen nationalistische Tendenzen!

FDP-Politiker: „Froh sein, dass sich Europa so gut entwickelt hat“

„Es ist der Markenkern der FDP, dass sie sich an der Zukunft orientiert und nicht an der Vergangenheit.“ Auf der Wahlkreisversammlung der Liberalen in Ansbach erteilte der ehemalige Bundestagsabgeordnete Rainer Erdel jeglichen Renationalisierungsbestrebungen eine klare Absage: „Nicht nur TTIP, auch die Telekommunikation gehört zur Globalisierung.“ Er rät davon ab, Angst zu vertreiben und Horrorszenarien zu inszenieren.

Rainer Erdel mahnt, die europäischen Errungenschaften nicht aufs Spiel zu setzen.

„Für uns alle hat mit der Präsidentschaft von Donald Trump ein spannendes Jahr begonnen“, erklärte Rainer Erdel, der seit zwei Jahren Bürgermeister der 5600-Einwohner-Gemeinde Dietenhofen ist. Angesichts von „Brexit“ und drohendem „Frexit“ sowie den Dauerkapriolen aus dem Weißen Haus in Washington vor zunehmenden Renationalisierungsversuchen erteilte er der landläufigen Meinung eine klare Absage, früher sei alles besser gewesen. „Wir wollen froh sein“, so der Politiker, dass sich Europa so gut entwickelt hat“.  Die Probleme der Zeit könnten nur gemeinsam gelöst werden. Der neue amerikanische Präsident gebe täglich Anlass zu neuer Sorge, gleichwohl müßten Deutsche und Europäer den Dialog suchen. Die USA suchten eine neue Rolle im geopolitischen Spiel. Das könne auch eine Chance für Europa sein.

Abstoßend sei das Spiel, das der bayerische Ministerpräsident seiner Partei und den Wählern biete. „Er steht“, so Erdel, gleichsam wie ein Patron über dem Wettkampf zweier Minister, die seine Nachfolger werden wollen“. Er versuche, mit einem imaginären Gefühl von Stärke die wesentlichen Dinge im Land zu übertünchen. Die Menschen in Bayern, die die Grundwerte der Humanität leben, verdienten Anerkennung und keine Häme.

Erdel forderte in seiner Rede vor den Liberalen aus den Landkreisen Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen im Ansbacher Gasthaus „Zur Windmühle“ dazu auf, den unternehmerisch tätigen Menschen zu helfen statt sie zu blockieren: „Wir leben gut von der Infrastruktur, die unsere Väter geschaffen haben, aber heute dauern Verwaltungsprozesse viel zu lange, so dass Projekte oft erst nach Jahrzehnten Baureife erlangen.“

Der Ansbacher FDP-Kreisrat äußerte sich auch zur Krise der „ANRegiomed“ und hielt den Verantwortlichen vor, die Entwicklung auf dem Krankenhaussektor über Jahre hinweg einfach ignoriert zu haben. „Wir erlebten in den letzten vierzig Jahren einen Quantensprung in der Medizin und der bleibt nicht ohne Auswirkung auf die medizinische Betreuung in unserem Landkreis“, äußerte Erdel. Die Mobilität der Menschen sei viel größer als früher. Nur 48 Prozent der Patienten aus dem Kreis Ansbach gingen in die drei Krankenhäuser in Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg sowie in die Praxisklink Feuchtwangen, die andere Hälfte suche sich die Klinik anderswo. Die Patienten könnten sich heute im Internet umfassend über diagnostische und therapeutische Angebote informieren. Erdel sprach sich dafür aus, die kommunale Zusammenarbeit mit der benachbarten Hohenlohe-Region zu verstärken.

Kritisch sieht der praktizierende Landwirt die 1,6 Millionen Euro teure PR-Kampagne der  Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Dahinter steckt ein starkes Verhetzungspotenzial. Unsere Landwirte werden diffamiert. Nicht jeder Bauer hat Schuld an verpestetem Grundwasser.“ Er verkennt  aber nicht, dass dort Probleme auftreten, wo 4,6 Großvieheinheiten auf einem Hektar gehalten werden, beispielsweise im norddeutschen Emsland.

Ein Wahlprogramm mit durchaus regionalen Aspekten kündigte der FDP-Bundestagskandidat Johannes Dallheimer an.

WERNER FALK

Kulturmacherei führt auf „Satans Spielfeld“

Dr. Ute Cohen stellt ihren regional verankerten Roman  vor

Am 21. März, um 19.30 Uhr findet auf Einladung des Vereins »Die Kulturmacherei« im Restaurant »Das Hafner« in Gunzenhausen eine Buchpräsentation mit Dr. Ute Cohen statt. Ihr Anfang Februar im österreichischen Septime-Verlag erschienener Roman „Satans Spielfeld“ spiegelt das klassische Lolita-Motiv. Aufgrund der – autobiografisch inspirierten – Bezüge zur Region Altmühlfranken (sie ist in Heidenheim und Westheim aufgewachsen) und einer an Autoren wie Thomas Bernhard geschulten Poesie der Gewalt lässt sich das Buch dem jungen Genre des »Bösen Heimatromans« zuordnen.

Die Autorin Dr. Ute Cohen  ist in Heidenheim und Westheim aufgewachsen. Sie lebt heute in Berlin. Foto: Tan Kadam

Zusätzlich zum Vortrag einzelner Textpassagen diskutiert Dr. Ute Cohen mit dem Publikum über ihre literarische und sozialpolitische Agenda. Literaturgeschichtlich stellt der Roman einen Einschnitt dar – aus weiblicher Perspektive wurde das Motiv der Kindfrau bisher nicht erzählt. Sozialpolitisches Ziel ist es, Missbrauch in all seinen Facetten, seiner Perfidie und Brutalität im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und potenzielle Opfer aufzuklären und zu schützen.

Moderiert wird die Veranstaltung von der Literaturwissenschaftlerin Kristy Husz M.A.

Zum Buch:
Die zwölfjährige Marie wächst in den Siebzigerjahren auf dem bayerischen Land auf. Bäuerliche Rohheit und dumpfe Obrigkeitshörigkeit prägen die Dorfgemeinschaft. Die Eltern, gefangen in einer zerrütteten Ehe und belastet mit Geldsorgen, sehen in der Tochter die Erlöserin aus dem eigenen Elend. Kleinbürgerliche Enge und der Druck des Elternhauses lassen das empfindsame, begabte Kind Zuflucht im Katholizismus und in Tagträumen finden. Als Marie eines Tages Sabine und Nicole, die Töchter des schillernden Architekten Fred Bauleitner, kennenlernt, bricht ihre Einsamkeit auf. Ungezwungenheit und Sorglosigkeit locken Marie aus ihrem Kokon. Sie befreit sich von der elterlichen Schwere, entdeckt eine Welt, die moralinsaure Beschränkung gegen freigeistige Leichtigkeit tauscht. Marie riecht, schmeckt, genießt eine dunkel geahnte pubertäre Erregtheit. Der Vater ihrer Freundin, getrieben von den eigenen Schatten, webt ein Gespinst aus Verführung, Vaterliebe und Macht, aus dem sich Marie nicht mehr zu entreißen vermag. Sexualität wird zum brutalen Kernstück einer Verbindung, die sich loslöst von moralischen Wertungen, hinabblickt in menschliche Abgründe. Aus dem Strudel von Gewalt und psychischer Manipulation scheint es für Marie nur einen Ausweg zu geben.
Zur Autorin: Ute Cohen (geb. 1966 in Oettingen) ist in Markt Heidenheim und Westheim aufgewachsen. Sie studierte Linguistik und Geschichte in Erlangen und Florenz. Berufliche Stationen in amerikanischen Unternehmensberatungen in Düsseldorf und Frankfurt und einer internationalen Organisation in Paris folgten. Freiberuflich konzentrierte sie sich ab 2003 auf Konzeptentwicklung und Kundenkommunikation.

Um Wolfram-von-Eschenbach-Preis bewerben

Vorschläge sind bis 30. April möglich

Es ist wieder soweit: Alle Bürgerinnen und Bürger Mittelfrankens sind dazu aufgerufen, Preisträger des Wolfram-von Eschenbach-Preises 2017 vorzuschlagen. Der alljährlich vom Bezirk Mittelfranken ausgelobte Kulturpreis ist mit 15.000 Euro dotiert, daneben gibt es drei Förderpreise zu je 5000 Euro. Der Preis kann an eine durch Geburt, Leben oder Werk mit Franken verbundene Persönlichkeit in Anerkennung ihres bedeutsamen künstlerischen Schaffens verliehen werden. Vorschläge für Preisträgerinnen und Preisträger können noch bis zum 30. April 2017 mit einer ausführlichen Begründung und Würdigung sowie Unterlagen über das künstlerische Schaffen beim Kulturreferat des Bezirks Mittelfranken, Danziger Straße 5, 91522 Ansbach, eingereicht werden, Eigenbewerbungen sind nicht vorgesehen. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0981/4664-5010.

Gerechtere Zuwendung verlangt

Altmühlsee-Zweckverband muss größeres Stück vom Kuchen bekommen

Die jährlich Umlage von rund einer Million Euro, die der Bezirk Mittelfranken freiwillig an die drei Seen-Zweckverbände Brombach-, Altmühl- und Rothsee  zahlt, muss gerechter aufgeteilt werden. Diese Forderung habe ich gegenüber Bezirkstagspräsidenten Richard Bartsch erhoben.

Am Seezentrum Wald ist bisher die Rettungsstation nur unzulänglich untergebracht.

Die Investitionen in die touristischen Infrastruktur halten an, und zwar bei allen drei Verbänden. Der größte Zweckverband (Brombachsee) hat 2017 ein Budget von 10,4 Millionen Euro, allein 3,6 Millionen Euro werden investiert. Aber gerade einmal 470000 Euro kann der Altmühlsee-Zweckverband ausgeben, um seine Anlagen in Schuss zu halten (Sanierung der Sanitäranlagen in Wald und Mörsach) sowie eine Wasserrettungsstation am Seezentrum Wald neu zu bauen. Ohne die staatlichen Fördermittel für letztgenanntes Projekt könnten nach Darstellung von Verbandsgeschäftsführer Daniel Burmann gerade einmal 160000 Euro investiert werden.  Der dritte Zweckverband (Rothsee) hat heuer einen Etat von rund 1,5 Millionen Euro, davon kann er 615000 Euro investieren.

Ich sehe die Finanzen der drei Zweckverbände in Schieflage, weil die Zuwendung des Bezirks ungerecht verteilt wird. Der ZV Brombachsee erhält 61 Prozent der Mittel (610000 Euro), er zahlt aber nur 50 Prozent an Mitgliedsbeiträgen an den Tourismusverband Fränkisches Seenland. Der ZA Altmühlsee hingegen wird mit nur 22,5 Prozent der Zuschussmittel bedacht (225000 Euro), entrichtet aber an den Tourismusverband 33,3 Prozent der Mitgliedsbeiträge. Beim Zweckverband Rothsee halten sich die Zuwendungen (16,5 Prozent) und die Mitgliedsbeiträge (16,6 Prozent) die Waage.

Der Altmühlsee-Zweckverband hat wohl die schwierigste finanzielle Lage von allen drei Verbänden. Beim Rothsee gebe es Rücklagen in Millionenhöhe und der Brombachseeverband habe einfach bessere Einnahmestrukturen.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

 

REMA spendete für Kinderschicksale

1500 Euro für den guten Zweck gegeben

Die Vereinsführung von Kinderschicksale Mittelfranken e. V. besuchte die REMA Fügetechnik GmbH in Haundorf, um einen Spendenscheck entgegenzunehmen. Wie schon im Jahr zuvor hatten die REMA-Mitarbeiter im abgelaufenen Jahr auf ihre Weihnachtspräsente verzichtet, um das dafür veranschlagte Budget einem guten Zweck zufließen zu lassen. Die Geschäftsleitung verdoppelte erneut den Betrag, so dass den beiden Vorsitzenden Birgid Schwenk und Cristine Wägemann ein Scheck über 1.500 Euro überreicht werden konnte. Als kleines Dankeschön erhielt das Unternehmen eine große von Kindern mitgestaltete Dankesurkunde mit zahlreichen Fotos sowie Fuß- und Handabdrücken.

„Uns ist wichtig, dass soziale Einrichtungen und Initiativen in der Region unterstützt werden. Im vergangenen Jahr haben wir an den Hospitzverein Gunzenhausen gespendet, im Internet sind wir auf die Kinderschicksale Mittelfranken aufmerksam geworden und haben gemeinsam beschlossen, Ihnen das Geld zukommen zu lassen“, erklärte Christian Eggmayer (Vertriebsinnendienst) stellvertretend für die Belegschaft. Der 2002 gegründete Verein unterstützt schwer behinderte und kranke Kinder sowie deren Eltern, finanziert – voll oder teilweise – Hilfsmittel und Therapien, die nicht von den Kassen übernommen werden.

Vor der offiziellen Scheckübergabe beantworteten die Vorsitzenden die zahlreichen Fragen der REMA-Mitarbeiter. So erfuhren diese, dass dem Verein durchschnittlich ein Jahresbudget von rund 60.000 – 80.000 Euro zur Verfügung steht. Nicht viel, wenn man weiß, dass allein eine Delfintherapie für ein Kind mit 15.000 Euro zu Buche schlägt. „Umso dankbarer sind wir für so großzügige Spenden, wie die Ihre“, versicherte Birgid Schwenk. Grundvoraussetzung für eine Prüfung der Unterstützungswürdigkeit, erklärten die Vorsitzenden, sei immer die Offenlegung des Einkommens bzw. der Vermögensverhältnisse. Noch immer trauten sich viele Eltern nicht, notwendige Hilfe in Anspruch zu nehmen, beklagte die ehrenamtlich tätigen Frauen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.kinderschicksale-mittelfranken.de/

Ein inklusiver Seniorenfasching

Inklusiven Seniorenenfasching gibt es am Unsinnigen Donnerstag, den 23. Februar, im Bistro des Müßighofs in Absberg.

Ab 14 Uhr startet die Party für ältere Menschen mit und ohne Behinderung. Bei Musik, Tanz, Sketchen und Darbietungen von Vereinen aus der Region dürften Faschingsfreunde auf ihre Kosten kommen. Natürlich gibt es auch wieder leckere Kaffee und Kuchenspezialitäten. Der Eintritt ist frei.

Unser Foto ist im letzten Jahr aufgenommen worden. Ähnlich stimmungsvoll und ausgelassen wollen die „Absberger“  am 23. Februar feiern.