Archiv: Allgemein

77 Gedichte in fränkischer Mundart

Neuerscheinung im Verlag ars-vivendi in Cadolzburg

Mit dem bekannten »Englischen Gruß« von Veit Stoß in der Lorenzkirche haben diese »Grüß« nichts zu tun: Vielmehr ist Helmut Haberkamms neuer Gedichtband mit dem Titel „Englische Grüß“ ein Ergebnis seiner jahrelangen Auseinandersetzung mit der englischsprachigen Literatur und Musik. Entstanden sind dabei 77 Dialektgedichte, die fest im Boden der fränkischen Region verwurzelt sind und zugleich den erfrischenden Atem der Weite verströmen. Seine lyrischen Nachschöpfungen bieten einen erhellenden Blick über den Tellerrand, der die ganze Welt einzufangen versucht – und sie uns so von einer überraschend verständlichen und heutigen Seite zeigt.
Große Lyrik auf kleinem Raum!
Die Präsentationslesung ist am Donnerstag, 27. April, 19.30 Uhr im Zeitungscafé Hermann Kesten (Stadtbibliothek Nürnberg, Gewerbemuseumsplatz 4). Der Eintritt ist frei.
Fränkisch grüßt Englisch: eine inspirierte Mundart-Annäherung an englische und amerikanische Songs und Gedichte
– Lyrische Reverenzen an u.a.: Leonhard Cohen, Dylan Thomas, Robert Frost, William Butler Yeats.
Helmut Huberkamm, 1961 in Dachsbach, einem Dorf im mittelfränkischen Aischgrund, geboren, heute wohnhaft in Spardorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt), zählt zu den bekanntesten und vielseitigsten fränkischen Schriftstellern. Für seine Dialektpoesie wie seine Theaterstücke wurde er mehrfach ausgezeichnet, zudem hat er sich als Song-Übersetzer und Romanautor einen Namen gemacht. Er ist Mit-Initiator des Fränkischen Mundart-Festivals »Edzerdla«, das erstmals im Juni 2016 stattfand. Bei ars vivendi erschienen von ihm bisher u.a. Franken lichd nedd am Meer (1992), Ka Weiber, ka Gschrei (2005), Uns schiggd der Himmel (2010) sowie der Roman Das Kaffeehaus im Aischgrund (2016). Sein neues Theaterstück We are the Champions – Mir sinn die Größdn wird im Mai 2017 uraufgeführt.

Helmut Haberkamm: „Englische Grüß“ (Bibliografische Daten), 77 Gedichte in fränkischer Mundart, Klappenbroschur, 320 Seiten
ISBN 978-3-86913-770-4, 16 Euro.

Landesausstellung: „Ritter, Bauern, Lutheraner“

Auf der Veste Coburg vom 9. Mai bis 5. November

Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums veranstaltet das Haus der Bayerischen Geschichte die Landesausstellung 2017 mit dem Titel »Ritter, Bauern, Lutheraner«. Im Mittelpunkt stehen hier nicht nur Martin Luther, sondern vielmehr sein historisches Umfeld und seine Wirkung auf das Reich im 15. und 16. Jahrhundert. Die Ausstellung wird vom 9. Mai bis 5. November 2017 in der Veste Coburg und in der Kirche St. Moriz präsentiert; Luther lebte und arbeitete dort 1530 über ein halbes Jahr. Der offizielle Katalog zur Ausstellung erscheint am 5. Mai 2017 im Theiss Verlag. Die Volkshochschule Gunzenhausen veranstaltet am 21. Oktober eine Studienfahrt  nach Coburg.

Die Jahre um 1500 gelten aus heutiger Sicht als Beginn der Neuzeit. Die Welt stand vor einem Wandel, große Veränderungen und Ideen griffen um sich: im Hinblick auf die Reformation insbesondere auch in Deutschland. Buchdruck, Flugschriften und Kampflieder versetzten die Menschen in Aufruhr. Während Reichsfürsten an Macht gewannen, brodelte es auf dem Land und in den Städten. Auch vor der Kirche machten die Umwälzungen nicht Halt: Luthers neue Ideen zum Verständnis des christlichen Glaubens und seine Kritik an bestehenden Praktiken wie dem Ablasshandel führten dazu, dass er 1517 seine 95 Thesen formulierte, die letztendlich den Beginn der Reformation darstellen.

Die Bayerische Landesausstellung 2017 zeichnet nun an originalen Schauplätzen ein Panorama dieser spannungsgeladenen Zeit um 1500. Sie beleuchtet das Leben der Menschen auf dem Land, in der Stadt, in den Klöstern und Ritterburgen und zeigt, welche Wirkung Luther und die Reformation auf alle gesellschaftlichen Schichten hatte. Die kostbaren Objekte, darunter Kunstwerke von Dürer und Cranach, sowie eindrucksvolle Inszenierungen und moderne Ausstellungstechnik vermitteln dem Besucher, was die Menschen damals bewegte und wie sich die damaligen Umbrüche auf unsere heutige Zeit auswirken. Die zentrale Frage lautet: Wurde die Welt tatsächlich durch die Ideen und Schriften Luthers verändert?

Den emotionalen Mittelpunkt der Ausstellung bilden die Luther-Zimmer, die der Reformator während seines Aufenthaltes in Coburg bezog. Dort kann man anhand originaler Schriften und Werke Luthers Gemütszustand im Spannungsfeld zwischen der Einsamkeit auf der Burg und seinem Tatendrang angesichts des Augsburger Reichstages 1530 nachvollziehen.

Der offizielle Begleitband zeichnet in 11 Aufsätzen und mit opulenten Bildern ein umfassendes Panorama der Zeit vom späten 15. bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er behandelt Themen wie die Lebenswelten der Bürger des Reiches sowie den Wandel des christlichen Glaubens. Hierbei liegt der geografische Fokus auf Süddeutschland, wo schließlich 1530 auf dem Augsburger Reichstag über die Zukunft der evangelischen Bewegung entschieden wurde. Der Katalog spannt aber auch den Bogen in die Gegenwart und fragt, wie es im 21. Jahrhundert um die vielzitierte „Freiheit eines Christenmenschen“ steht, die mit heutigen Vorstellungen von Freiheit nur wenig gemeinsam hat.

„Ritter, Bauern, Lutheraner“, Aussstellungskatalog vom Haus der Bayerischen Geschichte, Theiss Verlag/WBG;  Herausgegeben von Peter Wolf, Evamaria Brockhoff, Alexandra Franz, Fabian Fiederer und Constantin Groth;  392 Seiten mit etwa 360 farbigen Abbildungen, gebunden,  29,95 Euro; ISBN 978-3-8062-3496-1. Das Buch  erscheint am 5. Mai 2017.

Ausstellung ist Dr. Kurz gewidmet

Wolframs-Eschenbach würdigt seinen Ehrenbürger

Bis Dienstag, 31. Dezember 2017 dauert die Sonderausstellung „Dr. Dr. Johann Baptist Kurz (1881-1968), Priester – Wissenschaftler – Wirtschaftsmanager und Dichter“. Sie widmet sich dem vielfältigen Wirken und Schaffen des Ehrenbürgers Dr. Dr. Kurz, nicht nur als Wolframs-Forscher, sondern als Priester, Wissenschaftler, Wirtschaftsmanager und Dichter. Veranstaltungsort: Museum Wolfram von Eschenbach; Veranstalter sind der Heimatverein und die Stadt Wolframs-Eschenbach. Öffnungszeiten: April bis Oktober von Dienstag bis Sonntag (14 bis 17 Uhr),  Sonntag zusätzlich von  10.30 bis 12 Uhr, Montag geschlossen.

Der Veranstaltungskalender der Stadt sieht folgende Termine vor:

Sonntag, 14. Mai 2017,  17 Uhr: Das Ensemble „InVentoNürnberg“ spielt Musik für Aug & Ohr Blockflöten/Saxophon; Mit Werken von A. Vivaldi, A. Pärt, F. Caldini; Mitwirkende sind Christine Balig-Rogler, Ortrun Dieterich, Kerstin Egelkraut, Michael Webert. Veranstaltungsort: Liebfrauenmünster; Veranstalter: Kerstin Egelkraut; Eintritt frei,  Spenden erbeten.

Das Quartett „InVentoNürnberg“. Es spielt am 14. Mai.

Freitag, 19. Mai 2017, 19 Uhr:  Jubiläumsveranstaltung mit Festvortrag „100 Jahre Wolframs-Eschenbach“ im Bürgersaal des Deutschordensschlosses. Stadtheimatpfleger Oskar  Geidner referiert zum Thema „Die Umbenennung- ein taktischer Schachzug? oder auf Umwegen kommt man doch ans Ziel“; Prof. Dr. Horst Brunner spricht über „Wolfram von Eschenbach – der Franke, der Weltbürger“. Musikalische Umrahmung durch die „Alte Pfeyferey“; anschließend ist ein kleiner Empfang. Der veranstaltende Heimatverein erklärt dazu: Genau am 19. Mai 1917 wurde das damalige „Obereschenbach“ gemäß königlichem Dekret von König Ludwig dem III. in „Wolframs-Eschenbach“ umbenannt.

Sonntag,21. Mai 2017,  ab 14 Uhr: Internationaler Museumstag im Museum Wolfram von Eschenbach ( Thema “Spurensuche. Mut zur Verantwortung!). Programm: 15 Uhr Führung durch die Sonderausstellung  “Dr. Dr. Johann Baptist Kurz (1881-1968), Priester – Wissenschaftler – Wirtschaftsmanager und Dichter“ (kostenlos).

Sonntag, 21. Mai,  14.30 Uhr: Maifest des Musikvereins (Frühjahrskonzert). Das Jugendorchester und die Flötenkinder zeigen ihr „Können“; Infos zur Ausbildung bzw. „Probieren“ von Instrumenten. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Mitwirkende: Musikverein  Wolframs-Eschenbach e.V.,  Jugendorchester und die Flötengruppe des Musikvereins. Veranstaltungsort: Bürgersaal des Deutschordensschlosses. Eintritt frei

Samstag,27. Mai 2017, ab 16 Uhr: Bürgerfest zum Jubiläumsjahr. Ein Fest für die Bürger der Stadt Wolframs-Eschenbach anlässlich des 100- jährigen Namensjubiläums.  Neben einem kurzen historischen Rückblick und Begrüßung findet im Anschluss ein buntes Unterhaltungsprogramm statt. Erleben Sie die Zeit von den 20er-Jahren bis heute: 100 Jahre (1917-2017) mit Unterhaltung, Musik und Tanz durch die Zeit. Gemütlicher Abend im Kirchhof- gegen 23 Uhr Romantikfeuerwerk am Wolfram-von-Eschenbach-Platz Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt (Eintritt frei).

Prof. Grzega hat neue Aufgabe

Er gibt einen neuen Newsletter heraus

Dr. Joachim Grzega

Fast ein Jahr ist seit dem überraschenden Ende des Europäischen Hauses Pappenheim vergangen, und ich habe nach einem Ort gesucht, vor allem die stark nachgefragten Inhalte des Europäischen Hauses Pappenheim weiterleben zu lassen. Dieser Ort ist nun gefunden: Es ist die Volkshochschule Donauwörth, mit der schon seit meiner Pappenheimer Zeit eine lockere Zusammenarbeit bestanden hat.
Nach der Schließung des EHP-Betriebs hatte mir die VHS Donauwörth schnell eine informelle Plattform für Ideen geboten. Mit diesem Monat beginnt nun dort der offizielle Aufbau eines neuen Bereichs “Innovative Europäische Sprachlehre”. Es wird besondere Sprachkurse geben, aber auch Veranstaltungen zum Zusammenhang zwischen Sprache und Kultur, Sprache und Wirtschaft, Sprache und Politik. Dennoch wird der neue Bereich nicht einfach eine Kopie des EHP, sondern es wird ein neues Profil entstehen.
Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Auch für dieses Projekt plane ich die Herausgabe eines Nachrichtenbriefs bzw. Newsletters.
Weitere Informationen gibtz es  im Internet: http://www.vhs-don.de > Innovative Sprachlehre.

Prof. Dr. Joachim Grzega, Projektleiter „Innovative Europische Sprachlehre“ VHS Donauwörth / apl. Professor Univ. Eichstätt-Ingolstadt / Leiter ASEcoLi

Besonnen, aber auch entschieden reagieren!

Zum Ergebnis des Türkei-Verfassungsreferendums

Ehrlich gesagt, ich hätte mit einem eindeutigeren Ergebnis des Verfassungsreferendums in der Türkei gerechnet. 51,4 Prozent dafür sind wenig, zumal in einem Land, das so gut wie keine Pressefreiheit kennt. Millionen von türkischen Wählern war es verwehrt, sich über das Pro und Kontra zu informieren, weil den Gegnern des Referendums zu Zugang zu den öffentlichen Medien versagt war. Das ist nicht demokratisch und ein solches Verhalten der Regierenden ist schon gleich gar nicht europatauglich. Immerhin haben sich 48,6 Prozent trotz aller Schikanen auf nationaler und regionaler Ebene dagegen ausgesprochen.

Bei aller Enttäuschung in Deutschland sollten wir sehen, dass große Regionen wie Istanbul (48,6), Izmir (31,2), Eskisehir (42,4), Diyarbahir (32,4), Cannakale (39), Antalya (40,9), Muga (30,7) und Sirnah (28,3) nicht für weitgehende Macht für den Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gestimmt haben. Wir registrieren aber auch, dass die in Deutschland lebenden Türken mit rund 60 Prozent für weniger Demokratie in ihrem Heimatland votiert haben. Das öffnet einen Zweispalt, denn hierzulande genießen sie die Demokratie de Luxe, ihren Landsleuten daheim wollen sie die Freiheit aber nicht zubilligen.

Die Türkei ist deshalb nach dem Referendum ein gespaltenes Land. Das ist offensichtlich geworden und das ist ein Befund sozusagen mit Brief und Siegel. Wenn es auch Ungenauigkeiten gegeben haben mag, der Bericht der OSZE-Beobachter zählt eigentlich nicht. Er kann nur Feststellungen treffen, aber nichts korrigieren. Das wird wohl auch der Opposition in der Türkei nicht gelingen, von einigen regionalen Korrekturen vielleicht abgesehen. Aber auch an die möchte ich nicht glauben.

Erdogan hat Europa als „verrottenden Kontinent“ gescholten und sich damit selbst als ernsthaften Partner ausgekegelt. Verständlich, dass jetzt Europapolitiker wie Manfred Weber von der CSU und Alexander Graf Lambsdorff von der FDP eine klare Sprache gegenüber der türkischen Regierung fordern. Es hat keinen Sinn, dem Land weiterhin Hoffnungen zu machen, EU-Mitglied werden zu können. Wir die westeuropäischen und demokratischen Standards nicht erfüllt, sie sogar noch verurteilt und gegen sie agiert, der hat in der EU nichts zu suchen. Das muss nicht heißen, den Kommunikationsfaden abzureißen, aber die neue Lage rät zu  entschiedenem Handeln, wenn die Schmähungen gegen Europa so weitergehen.

Sicher ist die Nato-Mitgliedschaft der Türkei ein Argument, das Land nicht aus der Gemeinschaft der westlichen Verteidigungsgemeinschaft auszuschließen, aber es muss ein „Relaunch“  in der Türkeipolitik des Westens erfolgen. Die Politiker in demokratisch verfassten Länden dürfen sich nicht länger vor einem totalitär agierenden Typen vorführen und „belehren“ lassen. Soviel Selbstachtung sollten sie haben! Die Rolle des Landes in der Nato wird  zu hinterfragen sein, wenngleich das natürlich ungleich schwieriger ist mit einem US-Partner, der nicht weiß, wie er die Nato einschätzen soll.

Ein Gesprächsfaden ist natürlich weiterhin die Flüchtlingspolitik. Die westlichen Länder werden gegenwärtig von weiteren Flüchtlingswellen verschont, weil die Türkei einen Puffer bildet. Freilich zahlt die EU dafür an die Türkei, dass sie Millionen von Flüchtlinge aus Nordafrika in Zeltstädten kaserniert und damit zurückhält, aber wer weiß schon, wie lange dieser Zustand noch anhält? Psychopathen sind unberechenbar und keine verlässlichen Partner.  Das haben wir in den letzten Monaten schon erfahren, dieser Eindruck könnte sich aber noch verschlimmern.

Wie soll also die Türkeipolitik der deutschen Regierung aussehen? Bei aller Besonnenheit wäre es falsch, zu schweigen, wenn Erdogan die Daumenschrauben weiter anzieht und sein Land noch weiter von den EU-Standards entfernt. Er muss die Haltung spüren: Bis hierher und nicht weiter! Wütet er weiter gegen die EU, dann müssen auch ganz offiziell die Beitrittsverhandlungen abgebrochen werden. Eventuell kommt er ja den europäischen Politikern zuvor, indem er seinem Volk ein weiteres Referendum vorlegt.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Klassiker aus der Alpenrepublik

Neues Buch aus dem Stocker-Verlag: „Die echte österreichische Küche“

Echte Hausmannskost ist wieder beliebt! Typische Spezialitäten aus allen österreichischen Bundesländern finden sich in dem reich bebilderten Buch, darunter Salzburger Nockerl, Kärntner Kasnudeln, Tiroler Gröstl, vielfältige Knödelvarianten aus Oberösterreich oder die steirische Schwammerlsuppe (Pilzsuppe) mit Heidensterz (Buchweizensterz).

Die Klassiker der Wiener Küche wie Gulasch, Vanillerostbraten, gekochtes Rindfleisch mit verschiedenen Saucen sind ebenso vertreten wie Kaiserschmarrn, gefüllte Palatschinken (Pfannkuchen), Marmorgugelhupf und Mohnnudeln. Schritt-für-Schritt-Abbildungen zeigen, wie ein perfektes Wiener Schnitzel gelingt und der berühmte Apfelstrudel hergestellt wird.

Die Herausgeberin Irmtraud Weishaupt-Orthofer ist Chefredakteurin von „Kochen & Küche“, einer der größten österreichischen Kochzeitschriften.

Irmtraud Weishaupt-Orthofer (Hg.): „Die echte österreichische Küche“ (Klassiker aus der Alpenrepublik),  135 besten Rezepte, ISBN 978-3-7020-1666-1, 144 Seiten, durchgehend farbig bebildert, 21 x 28 cm, Hardcover, 16,90 Euro.

Kreative Wirte brauchen Unterstützung

Verbraucheraufklärung kann nicht alleine Aufgabe von Unternehmen sein

Regionalberater Dieter Popp

Seit nunmehr knapp drei Jahrzehnten bemühen sich verantwortungsbewusste heimische Gastronomen, wieder mehr Regionalität und damit überschaubare und nachprüfbare Qualität ihren Gästen anzubieten. Wurden noch bis in die 80er Jahre sehr stark die internationale Küche und exotische Zutaten in das Bewusstsein der Kunden gehoben, veränderten sich die Einstellungen und Erwartungen der Kunden und damit einhergehend auch die ersten Angebote einer kreativ ausgerichteten Gastronomie.

Seit den letzten beiden Jahren haben die Zukunfts- und Trendforscher die regionale Küche zu einem Mega-Hype und einem nicht mehr zu vernachlässigenden Küchentrend definiert.  Mussten die mutigen Unternehmer in der Pionierphase noch Spott und Häme ihrer Kollegen über sich ergehen lassen, sind diese längst als Trendsetter in eine andere Liga aufgestiegen. Sie hätten diese Phase aber kaum betriebswirtschaftlich überstanden, wenn ihnen auf diesem Wege nicht überall im Lande engagierte Politiker und andere Multiplikatoren aktive Unterstützung gewähren durften.
Seit dem ersten europäischen LEADER-Programm 1991 wurden solche begleitenden Aktionen aufgegriffen und konkret angeboten. Mit dem Ansatz „Landwirt – Gastwirt“ aus dem Bregenzerwald hatte es begonnen, mit „Aus der Rhön – für die Rhön“ wurde dies in Bayern aufgegriffen und bis heute halten diese Bewusstseinsaktionen an, wenn man an „Original Regional“ in der Europäischen Metropolregion oder an das prestigeträchtige Konzept von „Unser Land“ rund um München denkt.

Ohne diese massive Unterstützung der öffentlichen Hand wären all diese segensreichen Aktionen, die auch von dem Haundorfer Büro FUTOUR Regionalberatung an vielen europäischen Standorten aufgebaut und begleitet wurden, nie von dauerhaftem Erfolg gekennzeichnet gewesen. Denn Regionalität setzt sich im Alltag – gleichgültig ob im Handel oder in der Gastronomie – nicht automatisch durch. Dafür sind die Mechanismen des Marktes zu sehr auf globale Warenströme, gewinnträchtige Mengen und Chargen bzw. auf internationale Konzernverflechtungen ausgerichtet.
Es war und ist heute noch in weiten Teilen der Gastronomie üblich, Ware ohne erkennbare Herkunftsgarantie einzukaufen und dabei lediglich auf die gesetzlichen Mindeststandards bei der Qualität zu setzen.

Die Gesellschaft hat heute aber andere Vorstellungen von einer genussvollen Ernährung. Herkunft und über dem Mindeststandard liegende Produkt- und Prozessqualität sind in den Vordergrund gerückt. Solche herausragenden Produkteigenschaften sind in den meisten Regionen noch vorhanden, sie sind aber längst nicht mehr Teil des globalen Warenangebots der Großhandelsmärkte.
Nur mit großer Mühe können sich die vielen kleineren Familienbetriebe in der Gastronomie – so sie ohnehin in diesen arbeitsmarktproblematischen Zeiten noch überlebt haben – spezifische Warenangebote einer hohen heimischen Qualität erschließen. Ohne die Unterstützung der öffentlichen Hand wäre dies bei den rund 350 deutschen Regionalinitiativen zwischen Landwirten, Handwerksbetrieben und Gastwirten nicht gelungen. Und diese Wirtschaftsförderung  ist ja in der Tat auch eine ureigene Aufgabe der öffentlichen Hand.

FUTOUR betreut u.a. auch die in diesem Sinne entstandene und von der dortigen Regierung unterstützte Regionalmarke“ Made in Ostbelgien“. Dabei geht es angesichts der relativ bescheidenen Flächengröße der Region weniger um eine 100prozentige Verwendung heimischer Rohstoffe, sehr wohl aber um die handwerkliche Verarbeitung hochwertiger Produkte in der Region. Und ohne diese öffentliche Unterstützung gäbe es bis heute keine Backwaren aus heimischem Getreide, keine heimische Käseproduktion und kaum ein Bewusstsein für die überdurchschnittlich hohe Qualität der Grünlandprodukte dieser Region. Nur über die massive Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung konnten die Interessen heimischer Landwirte, ostbelgischer Handwerksbetriebe und engagierter Gastronomen zusammengeführt und nachhaltig genutzt werden.

Die Aufgabe der öffentlichen Hand bei der Unterstützung solcher Aktivitäten liegt nicht in der Erhöhung der einzelbetrieblichen Umsatzzahlen, sondern auf einem anderen, sehr viel sensibleren Felde. Besonders anschaulich lässt sich dies am Beispiel kulinarischer Fischwochen festmachen.
Lange Zeit war es in der Gastronomie üblich, dass Fisch – wenn er denn überhaupt angeboten wurde – in Form von Meeresfisch aufgetischt wurde. In vielen Häusern hat sich an dieser Praxis auch bis heute wenig geändert. Längst aber sind die Meere überfischt und es können nur noch wenige Meeresfischarten unbedenklich über den Handel angeboten werden. Die Vorzüge der zahlreichen Binnenfischarten wurden jahrelang sowohl in Privathaushalten wie im gastronomischen Angebot verkannt, obwohl dabei so gut wie keine Fangbeschränkungen vorhanden sind. Es machte und macht daher weiterhin Sinn, dass über die öffentliche Hand den Konsumenten einerseits, aber auch den Gastronomen andererseits die Vorzüge dieser regional und zudem in hoher Qualität verfügbaren Spezialitäten bewusst gemacht werden. Dies ist klassische Wirtschaftsförderung und außerdem eine besonders effiziente Form von umweltverantwortlicher Verbraucheraufklärung. Es bleibt daher zu hoffen, dass diese Marketing-Aktionen im Interesse unserer Region, der Umwelt und der Unternehmen auch weiterhin angeboten und ausgedehnt werden.

Dieter Popp, Regionalberater  (www.futour.com)

Der Landkreis präsentiert sich

Auf der Messe Altmühlfranken in Weißenburg

Die Messe Altmühlfranken – die Regionalmesse für Altmühlfranken den starken Süden – hat auch dieses Jahr vom 20. bis 23. April in Weißenburg den Besuchern wieder ein umfangreiches Angebot an Produkten, Dienstleistungen und Informationen zu bieten. Auch das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen ist mit einigen Angeboten präsent.
Nach der offiziellen Eröffnung der Messe Altmühlfranken durch Landrat Gerhard Wägemann und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel am Donnerstag, 20. April um 10 Uhr wird den Besuchern auf dem Kirchweihplatz in Weißenburg vier Tage lang in neun Hallen und diversen Aktionsflächen unter freiem Himmel ein breites Spektrum von Altmühlfranken präsentiert.
In der Halle der Region 1 präsentiert sich das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen unter anderem am Donnerstag und Freitag mit dem Jugendamt zu Themen wie Jugendgerichtshilfe und Jugendschutz. Auch die koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) ist vor Ort. Am Samstag ist das Umweltamt zum Thema „Blühende Landschaften“ am Stand vertreten. Alle vier Tage ist die Zukunftsinitiative altmühlfranken anwesend und stellt ausgewählte Projekte vor. Hierzu zählt insbesondere das erst kürzlich in den Handel gekommene BIER Paket altmühlfranken und die Grüne Hausnummer altmühlfranken – eine neue Auszeichnung des Landkreises für nachhaltiges Bauen & Sanieren. Mit etwas Glück können die Besucher ein Gratis-BIER Paket mit nach Hause nehmen. Denn jede Stunde wird ein Paket verlost. Voraussetzung ist, dass drei Fragen auf einer Postkarte richtig beantwortet werden und die Karte in die Lostrommel am Stand des Landkreises geworfen wird.
Beim Thema BIER darf natürlich auch die Altmühlfränkische Bierkönigin Sarah Zimmerer nicht fehlen. Sie wird am Donnerstag, Samstag und Sonntag (jeweils 10 bis 18 Uhr) für Autogrammstunden zur Verfügung stehen.
In der sich gleich daran anschließenden Halle der Region 2 liegt der Schwerpunkt auf regionalem Handwerk und regionalen Produkten. Die Zukunftsinitiative altmühlfranken hat dort mit Unterstützung der Sparkasse Mittelfranken-Süd Aussteller akquiriert, die durch ihre Produkte und Dienstleistungen Altmühlfranken erst so richtig einmalig und unverwechselbar machen: Seitens des Netzwerks „HandwerkErLeben altmühlfranken“ (www.handwerkerleben-altmuehlfranken.de) sind vertreten:
 Grönharts Schreiner (Grönhart): Beratung zu Möbelbau,
Alurahmenverkleidungen für Fenster und Türen, Insektenschutz,
Rollokastensanierung, barrierefreies Wohnen
 Natursteine Obel (Treuchtlingen): Ausstellung von Natursteinen und
Steinmetzvorführung: Herstellung einer „Kreuzblume“ –die
Kirchturmspitze eines gotischen Domes
 Tombows.de – traditional arches (Treuchtlingen): Traditionelles
Bogenschießen – Ausstellung von Bögen; Vorführung: Herstellung von
Pfeilen und Zubehör
 Goldschmiede Eva Satzinger (Burgsalach): Ausstellung von
Schmuckunikaten & Vorführung von Schmiedearbeiten (Donnerstag,
Freitag, Samstag)
 Marme-Lädle (Gerolfingen): Verkostung und Verkauf von Konfitüre,
Fruchtkonfekt, Chutneys, Sirup, Liköre (Sonntag)
 KLISCH Uhren-Juwelen-Service (Weißenburg): Vorführung der Reparatur
von Groß- und Kleinuhren
 Raumausstattung Renner (Gunzenhausen): Information und Beratung
rund um die Raumausstattung
 Foto Atelier Braun (Gunzenhausen): Informationen zu
Fotografenhandwerk, Fototechnik, digitale Kamerasysteme, „Fotografie
ErLeben“, Bildproduktion, Digitalisierung; Vorführung: Fuji-Kamera-XPromotion
(Sa/So), „Mein CEWE-Fotobuch – Mein Leben“
 Stickmanufaktur Müller (Weißenburg): Vorführungen mit der
Stickmaschine, gestickte Textilien, Wappen etc.
 Galerie und Atelier Dettenheim-Art (Dettenheim): Malen auf Bestellung,
Kohle/ Graphitporträts Zeichnungen, Reiseerinnerungen mit Erde aus dem
Urlaubsort nach Foto angefertigt, Abstraktionen auf Leinwand oder Metall,
Geschenke zur Geburt oder Muttertag; Bilder und tolle Sprüche in Glas
gebannt als Mitbringsel für den nächsten Besuch (Donnerstag – Samstag)
 Berghexe.de (Aurach): Fränkische Tracht mit modern-frechem Design aus
hauseigener Manufaktur (Sonntag)
Aus dem Bereich regionale Direktvermarktung und Kulinarik präsentieren sich:
 Öko-Galloway Zuchtbetrieb Familie Stark GbR (Bechthal): Verkostung und Verkauf von Galloway-Öko-Rindfleischprodukten
 Echt Brombachseer eG (Absberg): Verkostung und Verkauf von Kirschprodukten
 Regionalbuffet Fränkisches Seenland: Geschenkkörbe und Produkte von Mitgliedsbetrieben
 Landgasthof „Zum Weinstock“ (Theilenhofen): Europaküche zur Versorgung von Kindergärten, Schulen und Kantinen (Donnerstag, Freitag)
 ChocoPrigo (Ellingen): Personalisierte Pralinen und Schokoladen (Samstag & Sonntag)
Im Zentrum der „Halle der Region 2“ befindet sich der Gemeinschaftsstand von Landfrauen des bayerischen Bauernverbandes und dem Kreisverband für Gartenbau- und Landespflege sowie der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege. Dort ist das Motto: „Vom Garten in die Küche“. In gemütlicher Atmosphäre mit kreativen Gartensitzplätzen werden dort leckere Brotzeibreddli kredenzt und die vier besten auch prämiert. Zu diesem Anlass werden verschiedene königliche Hoheiten im Verlauf der Messe anwesend sein und jeden Tag um 15 Uhr glückliche Gewinner ziehen: die Milchprinzessin Eva-Maria Bäuml (20.04.), die Rosenkönigin Hanna Steinbauer (21.04.), die Altmühlfränkische Bierkönigin Sarah Zimmerer (22.04.) und die Waldprinzessin Manja Rohm (23.04.).
Flankiert werden diese Angebote aus Handwerk, Regionalvermarktung und Kulinarik durch Informationen der Freiwilligenagentur altmühlfranken (Beratung zur Wohnanpassung im Alter) und der Gesundheitsregion Plus altmühlfranken mit Glücksrad & Impfpasskontrolle (Donnerstag, Freitag), Vorstellung des ambulante Hospizdienstes Altmühlfranken (Samstag) und Vorstellung des Pflegeforums (Sonntag).

KEB Donau-Ries bilanziert

Am Montag,  24. April 2017, findet in Wemding die Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries e.V. 2017 statt. Um 18 Uhr ist der Beginn mit einer Hl. Messe in der Wallfahrtsbasilika „Maria Brünnlein“ mit Wallfahrtsrektor Norbert Traub. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es einen kleinen Imbiss mit musikalischer Umrahmung in der Gaststätte „Zur Wallfahrt“.

Zu Beginn der Sitzung um 19.30 Uhr wird Dekan Paul Erber aus Nördlingen ein Impulsreferat zum Reformationsjubiläum halten mit dem Thema „Erinnerung heilen – Christus bezeugen“. Neben den jährlichen Formalien findet auch die Neuwahl von Vorstand und Beirat der KEB Donau-Ries statt. Telefonische Anmeldung (Tel. 09081-9029562), per Fax (09081-9029563) oder per E-Mail (keb.donau-ries@bistum-augsburg.de)

Tim Kühleis vertrat WJD in Bochum

Kreissieger war mit vier weiteren Mittelfranken dabei

Jedes Jahr haben die Kreissieger im Wirtswissenswettbewerb die Chance ihr Können beim Bundesvergleich zu zeigen. In diesem Jahr nahm der Kreissieger aus Gunzenhausen,  Tim Kühleis von Simon-Marius-Gymnasium, die Herausforderung an und fuhr zum Bundesfinale nach Bochum. Wie Tim selbst sagt: „Das Wochenende in Bochum war echt cool.“ Es waren 32 Teilnehmer aus dem Bundesgebiet, davon 5 aus Mittelfranken nach Bochum gereist. Dort konnte die Gruppe das Bergbaumuseum und die Funke Mediengruppe besichtigen. Super war auch die Verpflegung, das Buffett, die Cocktails. Nach der Anreise stand das Finale des Wissensquiz im Stadion des Vfl Bochum an. Die besten Drei wurden mit Urkunden ausgezeichnet. Tim gehörte leider diesmal nicht zu den ausgezeichneten Gewinnern, fühlte sich aber dennoch als Sieger, da er mit dem Heimsieg in Gunzenhausen das Ticket für dieses tolle Wochenende  gewonnen hatte.

Bild stammt von den WJ Nürnberg und zeigt Tim (Sechster von links) mit allen mittelfränkischen Kreissiegern und Kreissiegerinnen aus Fürth, Nürnberg, Erlangen, Gunzenhausen und Weißenburg.