Archiv: Allgemein

„Team FDP“ mit 103 Startern

Das Bürgerfest bot den Rahmen für die Eröffnung des Stadtradelns

Ingrid Pappler, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Stadtrat Werner Falk vom „Team FDP“ und Chantal Robert (Isle-Komiteevorsitzende) beim Start.

Rathauschef Karl-Heinz Fitz hatte die Ehre, sich in einem behindertenfreundlichen Gefährt niederlassen zu dürfen, das von einer jungen Frau der Regens-Wagner-Stiftung gelenkt wurde.

Mit Ingrid Pappler, der Vorsitzenden der „Agenda 21“ in Gunzenhausen, äußerte sich der Bürgermeister zufrieden über die Teilnahme von derzeit 31 Teams. Das „Team FDP“ stellt mit 103 Teilnehmern aktuell die stärkste Formation.

Teamkapitän ist Stadtrat Werner Falk, der seinen Mitradlern für die Teilnahme dankt. „Wir wollen, dass Gunzenhausen wieder ein ordentliches Ergebnis einfährt“, erklärt er und ermuntert, die Zeit bis zum 23. Juli zu nutzen, um zusätzliche Kilometer „runterzureißen“. Einen Druck gibt es aber nicht, jeder soll so fahren, wie er denkt und wie es seine Zeit und Kraft erlauben.

Beeindruckende Menschen stellen sich vor

Kiss-Wanderausstellung „Selbsthilfe zeigt Gesicht“ eröffnet

Unser Foto zeigt Bezirkstagspräsident Richard Bartsch im Gespräch mit Elisabeth Benzing (links) und Gabriele Lagler (Mitte).

„Selbsthilfe zeigt Gesicht“ ist der Titel einer Wanderausstellung, die ab dem heutigen Mittwoch, 5. Juli, für rund drei Wochen im Bezirksrathaus in Ansbach gezeigt wird. Zu sehen sind beeindruckende Foto-Portraits von Menschen mit verschiedenen Erkrankungen, auch Angehörige, wie die Mutter eines epilepsiekranken Kindes, kommen zu Wort. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kiss Mittelfranken und Studierenden der Evangelischen Hochschule Nürnberg.

Der Verein Kiss Mittelfranken steht für Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen in Mittelfranken, dieser vermittelt Kontakte zu Selbsthilfegruppen, rund 900 gibt es in der Region, und berät Menschen bei der Suche nach geeigneter Unterstützung. Fünf Kontaktstellen mit 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter koordinieren die Hilfe, sie sind über Mittelfranken gut verteilt, in Ansbach hat eine davon ihren Sitz. Bei der heutigen Ausstellungseröffnung stellten Gabriele Lagler, Geschäftsführerin von Kiss Mittelfranken und Elisabeth Benzing, Leiterin der Kontaktstelle in Nürnberg-Fürth-Erlangen und stellvertretende Geschäftsführerin von Kiss Mittelfranken die Arbeit von Kiss vor und führten in die Ausstellung ein.

Der Bezirk Mittelfranken unterstützt Kiss Mittelfranken und die regionalen Selbsthilfegruppen, im letzten Jahr mit insgesamt 440.000 Euro. Die Ausstellung ist bis Freitag, 28. Juli zu den Öffnungszeiten des Bezirksrathauses, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Kostenlose Informationsbroschüren über die Ausstellung liegen aus.

Schonungslos: „Schluss mit Luther“

Ein kritischer Blick auf den Reformator

Auch ein halbes Jahrtausend nach seinen berühmten 95 Thesen sind Martin Luthers Popularität und Ansehen ungebrochen. Tatsächlich aber zeichnet der allgegenwärtige Luther-Kult ein Bild, das mit den Fakten kaum etwas gemein hat.

Eigentlich müsste sich der kritische Blick auf Hass und Fanatismus des Reformators richten, auf krude Lehren, Tötungsmanie, Aberglauben und reaktionäres Obrigkeitsdenken. Stattdessen wird er gefeiert als Freiheitsheld, als Pionier der Neuzeit. Die Abgründe von religiöser Doktrin und ideologischer Verbohrtheit verschwinden hinter der schonfärberischen Rede von Luthers »Schattenseiten«, hinter Anekdoten und Legenden.

Kirchen und Theologie haben an Aufklärung über den realen Luther kein Interesse. Indem Henkel Luther selbst ausgiebig zu Wort kommen lässt, zeichnet er ein entlarvendes und wenig schmeichelhaftes Bild dieses radikalen Reformators.

„Schluss mit Luther“ von Peter Henkel;  Von den Irrwegen eines Radikalen; Tectum-Verlag, ISBN 978-3-8288-3958-8; 198 Seiten, Klappenbroschur;  18,95 Euro.

Museumsnacht in Feuchtwangen

Gottesbilder in der zeitgenössischen Kunst

Noch bis zum 20. August ist im Rahmen des Feuchtwanger Kunstsommers 2017 die Ausstellung „Ecce Homo. Gottesbilder in der zeitgenössischen Kunst.“ zu sehen. Die Schau wird durch zahlreiche Begleitveranstaltungen umrahmt und inhaltlich ergänzt. In den kommenden zwei Wochen stehen gleich 3 Termine auf dem Programm, auf die wir hinweisen möchten.

Am Freitag,  7. Juli,  findet ab 23.30 Uhr die Museumsnacht mit dem Ensemble der Kreuzgangspiele statt. Zwei Theologen – ein evangelischer und ein katholischer – liefern in der nächsten Woche spannende Einblicke und Hintergründe: Am Freitag, 14. Juli, hält Prof. Klaus-Peter Jörns um 18 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Notwendige Abschiede. Auf dem Weg zu einem glaubwürdigen Christentum“ und am Sonntag, 16. Juli,  ist der Domkapitular und langjährige Kunstreferent des Bistums Würzburg, Dr. Jürgen Lenssen, für eine öffentliche Führung zu Gast. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.

Ländlichen Raum nicht abhängen!

Resolution von sechs Gemeinden im Grenzraum

In einer gemeinsamen Resolution fordern Petra Wagner als Oberbürgermeisterin der Stadt Oettingen, Werner Baum als 1.Bürgermeister der Stadt Treuchtlingen, Franz Bodenmüller als 1.Bürgermeister der Gemeinde Hainsfarth, Helmut Schindler als 1.Bürgermeister der Gemeinde Westheim, Susanne Feller-Köhnlein als 1.Bürgermeisterin der Marktgemeinde Heidenheim und Josef Weiß als 1.Bürgermeister der Gemeinde Gnotzheim eine höhere Priorisierung beim Ausbau der Staatsstraße 2216.
Der Zustand der Staatsstraße 2216 zwischen Oettingen und Treuchtlingen ist in weiten Teilen von einer äußerst kritischen Fahrbahnqualität und damit Sicherheit der Strecke sowie von einer in weiten Teilen unzureichenden Fahrbahnbreite geprägt. Seit Jahren wird am Fahrbahnzustand nur punktuell nachgebessert. Dementsprechend bietet sich den Verkehrsteilnehmern nur noch eine Straßenqualität, die einen Großteil der Bürgerinnen und Bürger sogar zu Umwegrouten motiviert. Dies ist besonders ärgerlich, wenn der für Pendler wichtige ICE-Bahnhof Treuchtlingen angefahren wird, der bis ins nördliche Schwaben einen bedeutendes Einstieg in das nationale Fernstreckennetz darstellt.
Aber auch die Bürgerinnen und Bürger aus dem südwestlichen Teil des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen  fühlen sich von ihrer Kreisstadt abgehängt, die ebenfalls nur über zeitaufwändige Ausweichrouten sicher zu erreichen ist.

Es sind vor allem die geringen Fahrbahnbreiten, die angesichts immer größerer LKW-Dimensionen und überbreiter landwirtschaftlicher Fahrzeuge einen großen Anteil von Verkehrsteilnehmern von dieser Staatsstraße fernhält. Dies führt dann zu deutlich reduzierten Kfz-Frequenzen, die zusätzlich eine höhere Priorisierung des Ausbaus verhindern!

Auch die Lage des Raums am jeweiligen äußersten Rand der Bezirke Mittelfranken und Schwaben hat wohl zusätzlich dazu geführt, dass dem Ausbau der St2216 in der Vergangenheit nicht die notwendige Aufmerksamkeit zuteil geworden ist.
Von gleichwertigen Rahmenbedingungen dieses ländlichen Raums mit städtischen Regionen – von der Landespolitik immer wieder betont – ist dieser Raum zwischen Oettingen und Treuchtlingen aber in der Tat noch weit entfernt. Sehr unverblümt hat dies die Bayerische Staatsregierung Helmut Schindler als 1.Bürgermeister von Westheim zu verstehen gegeben. Als er im Rahmen der dezentralen Verlagerung von Staatsbehörden in die ländlichen Räume eine in seiner Gemeinde gelegene, ausreichend geräumige und sofort bezugsfertige Immobilie anbot, wurde die fehlende Infrastruktur als ein Argument bemüht, diesen Standort auszuschlagen. Infrastrukturdefizite, die Landesbeamten wohl nicht zugemutet werden sollten, müssen hingegen von der Bevölkerung des ländlichen Raums schon über Jahre erduldet werden!

Die Unterzeichner dieser gemeinsamen Resolution an die Bayerische Staatsregierung als Baulastträger dieser Straße erwarten daher,

die Priorisierung der St2216 für den Ausbau zu erhöhen;
die vom Zustand dieser Staatsstraße in ihrer Entwicklungsperspektive abhängigen
Kommunen im ländlichen Raum nicht im Stich zu lassen und
den Bewohnern dieses Raums wieder das Gefühl zu verleihen, dass eine angemessene Erreichbarkeit in allen Teilen des Freistaats kein Privileg zentral gelegener Regionen und deren Bevölkerung bleibt.
Die Unterzeichner dieser gemeinsamen Resolution gehen davon aus, dass ihren berechtigten Interessen auch gerade deswegen Beachtung geschenkt wird, weil ihre jeweilige Randlage in den betroffenen Bezirken Schwaben und Mittelfranken mitunter eine vorrangige Gewichtung verhindert hat.

Die Menschen emotional erreichen

Sachpolitik, aber auch Empathie!

Die beste Mischung ist es, gute Politik sympathisch rüberzubringen. Das ist mein Bemühen als FDP-Stadtrat in Gunzenhausen.

Mit einem seitenlangen Parteiprogramm ist keine Wahl zu gewinnen! Das wissen inzwischen auch die Freien Demokraten, die über viele Jahrzehnte im Glauben waren, sie müßten den Wählern alles erklären können. Zu kurz gekommen war dabei die emotionale Seite der Politik. Es kommt nun einmal in der Wahrnehmung des Wählers darauf an, die richtigen politischen Konzepte auch verständlich und sympathisch rüberzubringen. Daran hat es in der Vergangenheit gefehlt. Zu sehr wurde die Partei als „kopfgesteuert“ und zu rational empfunden. Dem neuen Parteivorsitzenden Christian Lindner hingegen ist es gelungen, die FDP mit Empathie auszustatten. In einer Zeit, in der Politik verstärkt über die neuen Medien wahrgenommen wird, ist das ein ganz wichtiger Faktor. Das digitale Angebot der FDP gilt nicht zuletzt unter den deutschen Parteien als spitze.

Mein Bestreben ist es, die Grundzüge der liberalen Gesellschaftspolitik zu verwirklichen. Das lässt in der Sache vieles zu. Und das ist gut so. Ein Parteiprogramm muss sein, denn es gibt schließlich den Anspruch der Wähler, sich an ihm orientieren zu können. Es muss ein verlässlicher Rahmen des politischen Handelns sein. Im politischen Alltag (vor allem eines Kommunalpolitikers) kommt es aber auch darauf an, praktische Lösungen im Auge zu haben, die dem Bürger etwas bringen und nicht in erster Linie manchmal fragwürdige gesetzliche Vorgaben sanktionieren. Ich denke, wir müssen und immer wieder neu aufstellen, denn die gesellschaftlichen Realitäten ändern sich auch. Das bedeutet nicht, dass man sich als verantwortlicher Politiker ständig neu anpasst, was zur Einschätzung führen könnte, man würde sein Fähnlein in den Wind stellen. So soll es nicht sein. Die Menschen, die uns Vertrauen schenken, haben das Recht, dass sich die gewählten Vertreter ernsthaft mit den Vorgängen befassen. Ich sage: Was zählt, ist die Liberalität – als politische Grundeinstellung und als persönliche Lebensform.

In diesem Sinne möchte ich als Stadtrat der FDP weiter arbeiten. Ich danke Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und auch den Kollegen in der „F5“-Runde (die Vertreter der im Stadtrat vertretenen Parteien treffen sich in dieser Zusammensetzung zur Beratung anstehender Aufgaben) für die kooperative  Haltung, die ich als einziger FDP-Vertreter im Stadtrat erfahren darf.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

 

FDP will die Hausärzte stärken

Zu den politischen Grundsätzen der Partei

In den nächsten Wochen vor der Bundestagswahl wird verstärkt auch über die sachlichen Inhalte der Parteien diskutiert. Die FDP hat Antworten auf die drängendsten Fragen, wenngleich sie nicht als politischer Gemischtwarenladen auftreten will.

Hier zwei wichtige politische Positionen:

Wir Freie Demokraten wollen, dass die ambulante ärztliche Versorgung und die Niederlassung in eigener Praxis mit Übernahme einer langfristigen, wohnortnahen Verantwortung für die Patientenversorgung wieder an Attraktivität gewinnen. Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte bilden die Basis der flächendeckenden und hochwertigen ambulanten ärztlichen Versorgung in unserem Land. Besonders die demografische Entwicklung und die Zunahme des Anteils älterer Menschen erfordert ein gutes Angebot in diesem Bereich. Die ambulante ärztliche Versorgung und die Orientierung auf die häusliche Umgebung erleichtern zudem die Einbeziehung der Pflege und weiterer Gesundheitsberufe. Hier steht der Patient im Mittelpunkt. Zentralisierte Versorgungsformen haben sich bisher nur punktuell als praktikabel erwiesen. Die gesetzlichen Vergütungsregelungen erschweren es derzeit, Behandlungsmethoden aus dem Krankenhaus in den ambulanten Sektor zu überführen. Die dafür notwendigen Verfahren in der Selbstverwaltung müssen beschleunigt werden. Für die Dauer der Entscheidungsverfahren muss die stationäre Vergütung erhalten bleiben, damit kein Patient unversorgt bleibt.

Ausbau Palliativmedizin und Hospizwesen

Wir Freie Demokraten wollen die Palliativmedizin und das Hospizwesen weiter ausbauen, um den Menschen individuelle Möglichkeiten anzubieten, am Ende des Lebens einen selbstbestimmten Weg zu gehen. Dabei sollte neben der Neueinrichtung von Hospizen vor allem die Palliativversorgung in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen sowie im häuslichen Umfeld erweitert werden. Insbesondere Pflegeheime benötigen einen Palliativaufschlag, um zur deutlich besseren Personal- und Finanzierungssituation in den Hospizen aufzuschließen. Deutlich mehr Menschen verbringen ihre letzten Tage und Wochen in Pflegeheimen als in Hospizen – es ist ihr Zuhause. Die meisten Menschen möchten zu Hause sterben. Daher bedarf es einer flächendeckenden Förderung einer spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in vernetzten Teams aus Ärzteschaft, Pflegekräften, Psychologinnen und Psychologen, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Seelsorgenden, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern und ehrenamtlich Helfenden, um den Sterbenden und ihren Angehörigen den Abschied vom Leben zu erleichtern. Diese SAPV-Teams sollten mit telemedizinischer Unterstützung und einem Minimum an bürokratischer Belastung flexibel ihre wichtige Aufgabe erfüllen können. Der neue § 217 StGB muss wieder abgeschafft werden. Die Strafandrohung für die Beihilfe zur Selbsttötung eines Schwerkranken schafft eine erhebliche Grauzone für Palliativmediziner, beeinträchtigt das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient und verletzt das Selbstbestimmungsrecht als Kern der Menschenwürde. Das ärztliche Standesrecht unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland teilweise stark. Daher fordern wir eine bundeseinheitliche Regulierung unter welchen Umständen die ärztliche Assistenz bei der Selbsttötung sanktionsfrei ist.

 

„Der Pakt“: Hitler und Hollywood

Die amerikanische Filmindustrie in Kooperation mit den Nazis

Von Adolf Hitler ist bekannt, dass er sich gerne amerikanische Filme angesehen hat. Andererseits scheuten die Filmemacher in Hollywood die Geschäfte mit den Nazis nicht, sie zeigten nur ungern die Verbrechen gegen die Juden. Und das obgleich die Filmindustrie fest in Händen jüdischer Unternehmer war. Auf diese und andere Merkwürdigkeiten verweist der Autor Ben Urwand in seinem Buch „Der Pakt“, das im Theiss-Verlag erschienen ist.

Die Bosse der großen Filmstudios kooperierten mit Hitler-Deutschland, um ihre Filme nach der Devise „Geld vor Moral“ in Deutschland zeigen zu können. Der Autor spricht offen von einer Kollaboration der Filmproduzenten mit Hitlers Administration und kommt zum Urteil: „Hollywoods Kampf gegen den Faschismus ist ein Mythos.“ Ein düsteres Kapital der amerikanischen Filmindustrie ist es bis heute, dass die Bosse (zumeist jüdische Immigranten in den USA) mit dem Teufel paktierten. Der wiederum war besessen von den Filmen aus Amerika. Jeden Abend soll er in seinem Privatkino in der Reichskanzlei sich ergötzt haben an der Kunst, mittels des Mediums Film die Massen zu erreichen. Nicht nur Stan Laurel und Oliver Hardy gefielen dem Führer, er war auch ein Fan von Micky-Maus-Filmen. Seine Lieblingsschauspielerin in den dreißiger Jahren war Greta Garbo.

Die Verfolgung der Juden in Europa ließen die amerikanischen Filmleute über zehn Jahre unkommentiert. Hitlers Handlanger und die Amerikaner arrangierten sich. Gedreht wurden Filme wie „The House of Rothschild“ (1934), in der die Filmemacher die schäbige Geldgier der Juden offen darstellten. Diese Sicht war kompatibel mit der NS-Ideologie. In Deutschland waren Streifen zu sehen wie „Der ewige Jude“ oder „Gabriel over the White House“ (1933), eine Persiflage zur Auflösung des Reichstags am 23. März . Im Mittelpunkt dieses Films: ein zynischer Politiker, der Präsident wurde und von sich überzeugt war, alle Probleme auf seine einfache Art lösen zu können und der alle aus dem Weg räumte, die sich ihm in den Weg stellten. Parallelen zu Donald Trump sind natürlich rein zufällig.  In Deutschland lief der Streifen unter dem Titel „Zwischen heut und morgen“ und offenbarte den Prozess, der Hitler zum Führer machte.

Bis 1940 kamen jährlich rund 60 Filme aus Amerika nach Deutschland. Sie waren alle sehr populär und liefen besser als deutsche Produktionen. Das Führerprinzip, nur keine menschliche Fehlbarkeit bloßzulegen, bekräftigte beispielsweise der Film „Unser tägliches Brot“. Aber längst nicht alle Filme akzeptierte die Film-Oberprüfungsstelle von Dr. Ernst Seeger.  In „Tarzan, der Herr des Dschungels“ erkannten die Nazi-Filmwächter die „reine Triebhaftigkeit“. Oben an stand für sie der „Schutz der Nation vor der amerikanischen Unmoral“. Dass Marlene Dietrich im Film „Blaue Venus“ eine allzu laxe Auffassung von der ehelichen Moral erkennen ließ, behagte den Zensoren nicht. In „Das hohe Lied“ legte sie eine Vorliebe für Dirnenrollen an den Tag und in „Scarace“ wurde das kriminelle Leben verherrlicht. Die Nationalsozialisten fürchteten, auf diese Weise könnte das Verbrechen nach Deutschland transferiert werden. Filmzensur übten aber nicht nur die Nazis aus. China verbot beispielsweise Westernfilme, in England waren religiöse Szenen nicht erwünscht und küssende Schauspieler waren in Japan nicht gesellschaftsfähig. Selbst die französischen Politiker, die sich gerne mit ihren Mätressen vergnügten, untersagten einen Streifen, in dem der Präsident eine Romanze mit einem Zigeunermädchen hatte.  Wegen rassistischen Hintergrunds durfte „Männer und eine Frau“ nicht in die Kinos kommen, denn in ihm besiegte der jüdische Boxer Max Baer den deutschen Max Schmeling.

Amerikanische Filme gingen anfangs bei der Reichsfilmkammer glatt durch, wenn sie die von deutscher Seite gewünschten Korrekturen berücksichtigten. Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels fürchtete bei einem Verbot amerikanischer Filme, dass die Produzenten aus Hollywood dann Deutschland in einem schlechten Licht erscheinen ließen. Die Kooperationsbereitschaft ging sogar so weit, dass sich der MGM-Chef Frits Strenghold auf Verlangen der Nazis von seiner jüdischen Frau trennte. Ihr Leben endete im KZ.

In der Folge der „Reichskristallnacht“ 1938 ließ das amerikanische Filmgeschäft in Deutschland nach, zumal ein Drittel der US-Schauspieler Juden waren. Die drei größten Filmgesellschaften durften ihr Geld, das sie in Deutschland verdienten, nicht außer Landes bringen. Sie versorgten die deutschen Wochenschauen mit Bildmaterial und investierten auf Umwegen sogar in deutsche Waffenindustriebetriebe im Sudetenland und Österreich. Die Studios taten alles, um bleiben zu dürfen. „It Can’t Happen Here“ („Das ist bei uns nicht möglich“) hätte der erste große antifaschistische Film werden können, somit das Ende der Kollaboration und ein Triumpf für die amerikanische Kultur, aber die Amerikaner zogen ihn zurück. Das friedliche Einvernehmen mit den Nazis war ihnen wichtiger. Erst 1939 deutete sich das Ende der Kollaboration an, aber so ganz eingestellt wurden die Geschäfte nicht, denn die US-Filmgesellschaften waren weiterhin mit eher harmlosen Streifen erfolgreich, die keinerlei Angriffe auf die Hitler-Gesellschaft beinhalteten.

Mit dem Kriegsbeginn aber zogen die Nazis die Daumenschrauben an. Der Streifen „Ich war ein Spion der Nazis“ wühlte die Gefühle der militanten Handlanger auf, die Kinos verwüsteten und Hollywood als Teil der jüdischen Verschwörung verdächtigten.  Die Nazis erreichten, dass an die 20 Länder der Welt sich dem Filmboykott anschlossen. Die „Hetzfilme schlimmster Art“ durften im Reich nicht mehr vorgeführt werden.

Die Leser amerikanischer Zeitungen erfuhren, so Autor Ben Urwand, erst 1942 von den Greueltaten Hitlers und dem Massenmord an den Juden. Die „New York Times“ beispielsweise brachte erst auf Seite 10 den Beitrag eines jüdischen Autors („An das Gewissen von Amerika“). Präsident Roosevelt hatte lange Zeit zugesehen und nichts getan für den Schutz der Juden ihn Europa. In allen Jahren gab es nur einen Film, der die Untaten der Nazis enthüllte: „None Shall Escape“.

Nach dem Krieg wollten die Amerikaner eigentlich der deutschen Filmindustrie den Garaus machen, sie nicht mehr hochkommen lassen.  Den Hollywood-Managern schwebte vor, dass es nur mehr Tochterunternehmen von US-Firmen geben sollte. Aber es gab in der „Stunde Null“ auch andere Stimmen, beispielsweise die von John Jay McCloy, dem stellvertretenden Kriegsminister, der das Bestreben  als „unsinnig“ verwarf. Es war jener Politiker, der später als US-Hochkommissar in Deutschland die Umsetzung des Marshallplans förderte, der zum wirtschaftlichen Aufstieg des geschundenen Landes führte.                                                                              WERNER FALK

Ben Urwand: „Der Pakt“ (Hollywoods Geschäfte mit Hitler), 320 Seiten, Theiss-Verlag, ISBN 978-3-8062-3371-1; 29,95 Euro.

 

 

Konzert „Songs für alle“

Angebot des „Kunstbesetzten Hauses“ von RW

Am Freitag,  7. Juli, ab 16 Uhr findet zum zweiten Mal das Musikprojekt „Songs für alle“ im Garten des Kunstbesetzten Hauses in Gunzenhausen (Gartenstr. 8) statt. „Musik ermöglicht Teilhabe, Musik schlägt Brücken, bringt Menschen zusammen. Bei der Begegnung mit Musik erleben Menschen ihre Möglichkeiten und Ressourcen“, erklärt Initiator Manfred Rehm das Konzept hinter der Veranstaltung, die vor zwei Jahren Premiere feierte.

Manfred Rehm ist Musiktherapeut und Leiter des von Regens Wagner Absberg geführten Treuchtlinger Nachsorgezentrums für Menschen nach Schädel-Hirntrauma (SHT). Der begeisterte Musikfreund spielt selbst mehrere Instrumente und singt auch. Als musikalische Mitstreiter gewinnen konnte er in diesem Jahr die Ingolstädter Sängerin Elisabeth Lange und Franz Wenzel, Sänger der Cover-Rockband „Männer ohne Nerven“.

Das Trio wird bekannte Songs aus den Bereichen Pop, Rock, Country, Songwriter interpretieren, instrumental begleitet von Gitarren, Piano und Bluesharp. Der Eintritt ist frei.

Sommerklänge im Schlosspark Dennenlohe

Benefizkonzert der Windsbacher am 9. Juli

Was gibt es Schöneres als sanftes Wasserplätschern, blühende Wiesen und Musikklänge? Das alles kann man im Juli und August im Schlosspark Dennenlohe genießen – erst an den Klangparktagen mit Konzerten auf der Schlossterrasse und dann bei den alljährlichen Klassiktagen.
02.07.17 „Was ihr wollt“ von Shakespeare auf Englisch – TNT Europe auf Schlössertour
09.07.17 Benefizkonzert zum 50jährigen Jubiläums der Fördergesellschaft:
Windsbacher Knabenchor & friends!
10.08.17 bis 13.08.17 Gypsi Swingtage mit vielen coolen Musikern und Sessions
Weitere Veranstaltungen im Juli und August:
Juli
16.07.17 Concours d Élegance der Retro Classics Bavaria – Oldtimerprämierung

August
06.08.17 Privatgartentag
11.08.17 Gypsi Swing Biergarten Konzert um 18 Uhr im Marstall
12.08.17 Sun Downer Swing Konzert an der Orangerie
13.08.17 Privatgartentag mit Konzert um 14 Uhr
15.08.17 Privatgartentag
20.08.17 Privatgartentag
28.08.17 Privatgartentag

Alle Veranstaltungen für das Jahr 2017 finden Sie hier.
Der idyllische Landschaftspark täglich für Sie geöffnet und lädt zum Erholen und Entspannen ein – die Klänge der Natur sind überall:
Frösche quaken im Schlossweiher, Vögel zwitschern, Gänse und Enten schnattern, freilaufende Pferde wiehern neben einem Tempel aus Bhutan, an dem bunten Fahnen im Wind flattern. Genießen Sie die Stille der idyllischen Natur – auf vielen Liegestühlen und Bänken.

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Wir planen Ihnen einen unvergesslichen Ausflug in eine andere Welt.
Die Welt des grünen Barons.

Mail: info@dennenlohe.de oder telefonisch unter 09836-96888