Archiv: Allgemein

Feuerwehr rückte 176 mal aus

FFW Gunzenhausen: 33 Einsätze mehr als 2017

Unser Bild zeigt die geehrten für 10-, 25- und 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Kommandant Swen Müller, 2. Kommandant Joachim Seltmann, Pierre Lehmann, Christian Beil, Björn Gregor, Paul Sichermann, Roland Kobisch, KBI Eduard Ott, Hamza Almulham, Vorsitzende Lydia Palmowski, 1. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, stellv. Vorsitzender Matthias Reichenthaler(v.l.n.r.) Foto: Manuel Reuter/FFW

Bei Ihrer Jahreshauptversammlung blickte die Feuerwehr der Stadt Gunzenhausen auf ein Ereignis- und Einsatzreiches Jahr zurück. Bei 176 Einsätzen rückten die Brandschützer 33 mal mehr aus, als im vergangenen Jahr und leisteten 2.365 Einsatzstunden.

88 Mitglieder, davon elf Frauen, zählt die Aktive Truppe der Feuerwehr Gunzenhausen derzeit. Acht Mitglieder konnten im vergangenen Jahr neu aufgenommen werden, was eine gleichbleibende Entwicklung zu den letzten Jahren darstellt. Der Jugendfeuerwehr gehören aktuell 13 Mitglieder an, davon 4 Frauen, worauf die Feuerwehr sehr stolz ist.

Kommandant Joachim Seltmann berichtete in seinem Jahresbericht über 176 Einsätze, davon 101 Hilfeleistungen, 28 Brandmeldeanlagen, 17 Sicherheitswachen, 16 Brandeinsätze, 10 Sonstige Einsätze – worunter beispielsweise der Auf- und Abbau der Weihnachtsbeleuchtung fällt und 4 ausgelöste Heimrauchmelder. Hierbei wurden 2.365 Einsatzstunden geleistet. Viele dieser Einsatzstunden flossen in die Sicherhietswachen bei den Veranstaltungen „See in Flammen“ am Altmühlsee sowie beim Bayern 3 Dorffest in Treuchtlingen/Bubenheim. Um die teils schwierigen Einsätze qualitaitv hochwertig abzuarbeiten sind viele Übungen notwendig. Im Jahr 2018 wurden für den Einsatzdienst 52 Übungen abgehalten, welche ein breites Aufgabenspektrum abdeckten.

Anwesend und Begrüßt wurden durch die Vorsitzdende Lydia Palmowski der 1. Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen Karl-Heinz Fitz, 1. Polizeihauptkommissar Harald Eckert, Ehrenkommandant Erich Liefländer, Ehrenvorsitzender Peter Brandl, Kreisbrandinspektor Eduard Ott, sowie aus der Patenwehr Frickenfelden Vorstand Christian Trieb und von der Sparkasse Gunzenhausen Matthias Böck.

Ein Verein lebt mit seinen Mitgliedern, kann nur bestehen mit der Unterstützung durch die Mitglieder und Förderer, so die Vorsitzende bei Ihrerer Begrüßung. Mit derzeit 154 Mitgliedern zeigte Sie wie wichtig der Föderverein für die Arbeit der Einsatzabteilung ist und bedankte sich auch bei der Stadt Gunzenhausen vertreten durch den 1. Bürgermeister. Es ist gut, dass die Stadt Gunzenhausen für die Feuerwehr immer sehr bemüht ist, natürlich ist es für die Aktive Mannschaft ihre Pflicht, denn die gute Ausstattung der Feuerwehren steht ganz oben. Es ist aber auch von meiner Seite sehr angenehm ein Anliegen vorzubringen, zu dem dann auch gemeinsam nach einer Lösung gesucht wird, so die Vorsitzende weiter. Stolz war sie auch auf die geleistete Arbeit bei den zahlreichen Veranstaltungen im vegangenen Jahr, die Feuerwehr veranstaltete einen Tag der offenen Tür, brachte sich mit einem Stand beim Bürgerfest ein und stand auch am Kulturherbst für alle Bürgerinnen und Bürger als Ansprechpartner zum Thema Feuerwehr zur Verfügung.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz bedankte sich bei „seiner“ Feuerwehr für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr. Die Stadt kümmert sich Jahr für Jahr um eine ordentliche Ausstattung für ihre Feuerwehren. Auch die Mitgliedergewinnung ist ein wichtiger Punkt, denn ohne viele Aktive Mitglieder kann eine so große und wichtige Feuerwehr nicht bestehen und gerade bei der der Feuerwehr gibt es keine Feiertage, wie der Einsatz am Bahnhof Gunzenhausen an Heiligabend zeigte. Hier wurde Hand in Hand und professionell gearbeitet, so waren auch alle rechtzeitig zum Fest bei ihren Familien zuhause.

Auch im Jugendbereich wird vieles geleistet, die derzeit 13 Jugendlichen der Jugendfeuerwehr und ihre Betreuer unter Leitung des Jugendwartes Simon Hartmann, hielten im abgelaufenen Jahr 25 Jugendübungen ab, wobei 776 Stunden anfielen. Viele dieser Stunden fielen bei einer 2-Tagesübung inkl. Übernachtung mit der Jugendfeuerwehr aus Streudorf und der Bereitschaftsjugend der BRK Bereitschaft Gunzenhausen, sowie für die Vorbereitung und Durchführung des Wissenstests des Brandkreises 5 am Standort Gunzenhausen an.

Am Ende der Versammlung standen noch die Ehrungen der treuen Mitglieder aus der Aktiven Truppe und dem Verein an. Zum Feuerwehrmann wurden Hamza Almulham, Pierre Lehmann, Björn Gregor und Paul Sichermann, welcher bereits seit seinem 12ten Lebensjahr Mitglied der Feuerwehr Gunzenhausen ist, ernannt. Für 10 Jahre aktiven Dienst wurden Bianca Beil, Felix Elterlein und Lydia Palmowski, für 40 Jahre Eduard Ott geehrt. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Christian Beil, Andreas Schott und Roland Kobisch, für 40 Jahre Eduard Ott und Gerhard Bablitschky jeweils mit einer Urkunde und einem Brotzeitkorb ausgezeichnet.

Auch 2019 wird die Feuerwehr Gunzenhausen wieder bei vielen Veranstaltungen in der Stadt zu sehen sein. Wie immer steht sie mit Rat und Tat zur Seite, beantwortet gerne alle Fragen rund um das Thema Brandschutz & Technische Hilfeleistung und bietet Feuerwehr zum Anfassen für Groß und Klein. Wann und wo sich die Feuerwehr präsentiert, erfahren Sie immer Brandaktuell auf der Facebookseite der Feuerwehr.

 

Der LBV zieht Bilanz

Jahresversammlung am 22. Februar in der Umweltstation Altmühlsee

Der Landesbund für Vogelschutz im Landkreis zieht auf seiner Jahresversammlung am Freitag, 22. Februar, um 19 Uhr in der LBV-Umweltstation Altmühlsee in Muhr  am See (Schloss-Straße 2) eine Bilanz des Jahres 2018. Wie die Vorsitzende Claudia Beckstein aus Bergen und ihr Stellvertreter Klaus Scharrer aus Gunzenhausen in einem Rundbrief an die Mitglieder schreiben, werden am gleichen Abend Jubilare geehrt und Verena Auernhammer referiert unter dem Motto „Neue Perspektiven im Weisenbrüterschutz“ über die aktuellen Schutzmethoden, um die bedrohten Bestände zu erhalten.

Wiesenbrüterberater sind im letzten Jahr Bernhard Langenegger und Andreas Gastner geworden. Sie sind ein wichtiges Bindeglied zwischen der Landwirtschaft, dem Bürger und dem Naturschutz.

Eine größere Schwalbenkolonie hat sich im Ellinger Neubaugebiet Windhof  in einem neu gebauten Schwalbenturm niedergelassen. „Jetzt hoffen wir, dass die Schwalben nach ihrer Rückkehr auch einziehen“, so die Erwartung der Vogelschützer.

Wer immer etwas für den Naturraum im Biotop Eggenthal bei Heidenheim tun will, ist gerne zur tätigen Mitarbeit willkommen. Nach einem Pflegekonzept werden jährlich verschiedene Maßnahmen wie differenzierte Mahd, Entbuschungen oder Heckenpflege durchgeführt.  Besonders lobenswert ist der Einsatz von Margit Kleemann und neun Kindern aus der Asylunterkunft in Heidenheim, die sich die Brotzeit redlich verdient haben.

Die Kreisgruppe hat eine neue Hompage: www.weissenburg-gunzenhausen.lbv.de

Nistmöglichkeiten für den Wiedehopf sind in den letzten Monaten geschaffen worden, weitere sollen heuer dazu kommen. Der Wiedehopf und der Wendehals sind  zum Brüten auf Baumhöhlen angewiesen (ersatzweise Nistkästen). Der Wendehals sucht hauptsächlich nach Wiesenameisen, der Wiedehopf braucht Großinsekten, wie sie auf Schaf- und Viehweiden anzutreffen sind.

Im letzten Jahr sind wieder junge Wiesenweihen flügge geworden. Die Betreuer Werner Keim und Bernhard Langenegger haben drei Brutplätze in Getreidefeldern gefunden. Als eine kleine Sensation sehen sie es an, dass vier Nestlinge großgezogen werden konnten, ein Nest hat allerdings der Fuchs ausgeraubt.

Kleine Besucher im Klinikum

Die Vorschulkinder  aus Gnotzheim im Krankenhaus

Rettungshubschrauberlandeplatz, Liegendanfahrt, Notaufnahme – so starteten die acht Vorschulkinder des Kindergarten Gnotzheim nach einer guten Stärkung  ihre Führung durch das Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen. Diana Sauber, Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie und die Gesundheits- und Krankenpflegerin Katja Merk hatten sich wieder ein aufregendes Programm für die jungen Besucher ausgedacht.

Oberarzt Athanasios Furlas und Dr. Anna-Maria Vermesan erklären den Vorschulkindern aus Gnotzheim Ultraschall- und Narkosegerät in der Notaufnahme.

Messungen auf dem Prüfstand

 Verunsicherung muss beseitigt werden

Die hundert deutschen Lungenärzte, die sich in der Diskussion um die Gesundheitsgefährdung durch Stickoxide und Feinstaub zu Wort gemeldet haben, um eine rationale Diskussion einzufordern, sprechen aus, was viele Menschen im Land denken. Die Öffentlichkeit wird seit Monaten mit einer Diskussion überzogen, die oftmals skurille Züge trägt.  Wie der LungenarztDieter Köhler in „Hart, aber fair“ bemerkte, sind die Zahlen der Gesundheitsbehörden bezüglich der Schadstoffe anzuzweifeln. Ein Beispiel wird immer wieder gern angesichts des Diesel-Fahrverbots:  Wer eine Zigarette raucht, der setzt 500 g Sticksstoffdioxid pro Kubikmeter frei.  Und an Feinstaub ist das so viel, wie ein alter Diesel in eineinhalbstündigem Betrieb ausstößt. Die ganz einfach Schlussfolgerung der Lungenärzte: Die Raucher müßten eigentlich schon nach wenigen Wochen tot umfallen.

Die Schadstoffbelastung hat viele Ursachen, wenn gleich die Industrie, der Verkehr und die privaten Haushalte die größten Kontingente stellen. Der Kohlenstoffdioxidausstoß eines Ferienfliegers liegt bei 356 Gramm je Person und Kilometer (Pkw: 138 g, Eisenbahn 77 g). Die Massentierhaltung gilt weltweit als der größte Verursacher von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid. Die Ammoniakvergasungen verbinden sich und werden zu Feinstaub.

Die Frage ist, wieviel Schadstoffe verträgt der Mensch, um gesund leben zu können? Nimmt man die immer wieder in den Medien zitierten Anteile von Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Privathaushalten her, dann stellt sich die Frage:  Was wäre, wenn die Schadstoffbelastung auf Null zurückginge?  Vielleicht würden sie dann 150 Jahre alt und noch älter. Aber, wer will das?

Sind Fahrverbote vom Tisch?

Aktuelle Messungen der Stadt München zeigen, dass die Luft in vielen Teilen der Stadt nicht den bisherigen Hochrechnungen entspricht. Die Luftqualität ist deutlich besser, als bislang angenommen. Die Stadt München geht deswegen davon aus, dass Fahrverbote aufgrund der neuen Ergebnisse vom Tisch sind. Hintergrund der Neubewertung sind eigene Messungen der Stadt. Bislang hat sich München auf Modellrechnungen des Landesamts für Umwelt verlassen. Grundlage von dessen Modellrechnungen ist wiederum das sogenannte „Handbuch für Emissionsfaktoren“, welche das Bundesumweltamt herausgibt. Damit soll grob aus dem Verkehrsaufkommen auf die Schadstoffkonzentration bestimmter Gebiete geschlossen werden.

Zur aktuellen Entwicklung der Landesvorsitzende der FDP Bayern, Daniel Föst: „Das Beispiel München zeigt den ganzen Wahnsinn in der Dieseldebatte. Die Große Koalition stellt sich nach wie vor offen gegen die Autofahrer. Statt für valide und vor allem vergleichbare Messdaten zu sorgen, wird weiter mit Verboten und staatlicher Enteignung gearbeitet. Das SPD geführte Umweltbundesamt muss dringend seine eigenen Vorgaben in Frage stellen. Es kann nicht sein, dass alle betroffenen Kommunen jetzt selbst Messdaten erheben müssen, um die Fehler aus Berlin auszubügeln.“

WERNER FALK

Wertstoffhof geschlossen

Vorerst keine Anfuhren beim Wertstoffhof Treuchtlingen

Auf Grund zahlreicher Krankheitsfälle muss der Treuchtlinger Wertstoffhof auch am Freitag und Samstag, 1. und 2. Februar 2019, geschlossen bleiben. Die Abfallwirtschaft des Landkreises bittet um Verständnis für diese Maßnahme und wird alles daran setzen, den Wertstoffhof in der kommenden Woche wieder zu öffnen.

Bis dahin können die Recyclinghöfe in Weißenburg und Gunzenhausen zu den bekannten Öffnungszeiten genutzt werden. Diese sind

Dienstag, Mittwoch und Freitag: 08:30 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 17:00 Uhr

  • Donnerstag: 08:30 bis 13:30 Uhr
  • Samstag: 08:30 bis 13:00 Uhr

 

Es geht um die Artenvielfalt

Biodiversität muss erhalten bleiben

Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist am 31. Januar gestartet. Es zielt darauf ab, die Lebensgrundlagen für Mensch, Tier und Pflanze zu sichern. Das ist ein großes Ziel und ein hoher Anspruch. Aber wie wir wissen geht ohne Zielvorgabe nichts voran. Der Weg der Freiwilligkeit ist zunächst richtig, aber wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sie keinen durchgreifenden Erfolg bringt, dann sind gesetzliche Regelungen notwendig.

Die Fakten benennen die Gefährdung unserer Natur. Mir geht es vorrangig um den Schutz unserer Biodiversität. Der Boden ist nicht so leicht austauschbar. Er bleibt die Grundlage für die Pflanzenwelt und auch die Tierwelt. Die Leistungen der Landwirtschaft sollen nicht in den Dreck gezogen werden, denn tatsächlich sind in den letzten Jahren schon viele richtige Schritte unternommen worden, nur reichen sie nicht aus, sind nicht durchschlagend, um tatsächlich eine Wende in der Umweltpolitik erreichen zu können. Deshalb formieren sich die Menschen und engagieren sich für das Volksbegehren. Man sollte sie nicht zu Gegnern der Landwirtschaft machen, denn sie sind eher die Partner der Bauern, jedenfalls einer bäuerlichen Landwirtschaft.  Die öffentliche Diskussion ist manchmal schon sehr fragwürdig. Allein in den letzten 30 Jahren war das Bauernsterben so stark wie nie zuvor.  57 Prozent der Höfe in Deutschland sind in dieser Zeit aufgegeben worden (heutige Durchschnittsgröße im Westen 47 ha, im Osten 224 ha). Tatsache ist doch, dass die Erzeuger für ihre Ware keinen gerechten Preis bekommen. Die großen Handelsriesen drücken die Preise für Lebensmittel und lassen den Produzenten keine Luft zum Atmen. Kein Bauer kann zu diesen Konditionen wirtschaftlich  arbeiten. Die höchsten Fördergelder der EU gehen an jene Konzerne, die an den Bauern verdienen.  Wenn wir eine gute Bodendiversität erhalten wollen, dann bedarf es Veränderungen in der Bewirtschaftung. Und die zivile Gesellschaft muss bereit sein, für qualitätvolle Lebensmittel auch einen gerechten Preis zu zahlen.  Nicht alle können und wollen das tun, aber es werden  immer mehr. Die Leistungen der Bauern für die Umwelt werden jetzt schon honoriert, aber künftig wird es notwendig sein, sie noch stärker zu unterstützen, wenn sie nach ökologischen Kriterien für eine gesunde Umwelt arbeiten.

Mir geht es nicht darum, die Menschen mit noch mehr Vorschriften einzudecken, aber unsere staatliche Ordnung beruht nun einmal auf gesetzlichen Fundamenten. Wenn es anders wäre, hätten wir eine Anarchie. Es geht um eine wirksame Steuerung des menschlichen Verhaltens. Ge- und Verbote gehören zu allen Regelwerken. Ich bin aber auch dafür, die überschaubaren Strukturen zu erhalten. Das gilt für alle Bereiche unseres Daseins, also auch für unsere Gastwirte, Handwerker und die mittelständischen Unternehmen, denen das Überleben durch ein Zuviel an bürokratischem Aufwand erschwert wird. Wir erleben auf der europäischen Ebene, wie auf gut gemeinte EU-Standards in Deutschland noch einmal ein Regelwerk daraufgesetzt wird, nur um unserem Anspruch auf deutsche Gründlichkeit und Perfektion gerecht zu werden.

Deshalb mein Appell: Gehen Sie ins Rathaus oder in die Gemeindeverwaltung und tragen Sie sich in die Unterstützungslisten ein. Bis zum 13. Februar müssen bayernweit rund 900000 Unterschriften zusammenkommen, damit das Volksbegehren erfolgreich sein kann.

WERNER FALK

 

Die Stadt ist auf einem guten Weg

Gute Perspektiven für die Gunzenhäuser

Die Stadthalle wird am 27. Juni offiziell eingeweiht. Das steht heute schon fest. Die Bevölkerung ist für 29. Juni zu einem Tag der offenen Tür eingeladen, um das Projekt kennenzulernen. Foto: FR Presse

Seit vier Jahren ist in der Stadt eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen. Der Stadtrat hat die Grundlagen dafür gelegt, indem er Baugebiete („Sonnenwiese“ in Frickenfelden, „Östliche Nürnberger Straße“) ausgewiesen hat, zudem wurden Bebauungspläne für Quartiere  in der Albert-Schweitzer-Straße (zwei Projekte), in der Schützenstraße, in der Frankenmuther Straße,  in der Osianderstraße, in der Sonnenstraße  und  in der Weinbergstraße beschlossen. Die Baumaßnahmen sind teilweise schon realisiert worden, zum Teil laufen sie noch oder werden 2019 begonnen. Als Perspektive für qualitätvolles Wohnen darf Reutberg III gesehen werden. Der Stadtrat hat sich auf seiner Klausur im November zudem auf verschiedene kleine Baugebiete in Ortsteilen verständigt. In meiner Haushaltsrede habe ich dafür plädiert, die derzeit noch günstigen Umstände zu nutzen, um Bauland bereitzustellen. Zu berücksichtigen ist auch eine mittel- bis langfristige Nachfrage, die sich aus der Ansiedlung des Landesamts für Schule in Gunzenhausen ergibt. Der Wunsch nach sozialverträglichen Mietwohnungen ist verständlich, aber die Stadt ist von sich aus nicht in der Lage als Bauherr aufzutreten, wenngleich sie  einen 30-Prozent-Zuschuss erhält. Nach Aussage der Verwaltung ist die Bauverwaltung derzeit über die Maßen belastet. So bleibt die Suche nach einem gewerblichen Investor, der „Sozialwohnungen“ baut. Die Aussichten dafür sind schlecht, zumal  die Mieter natürlich keine großen Abstriche am Wohnkomfort hinnehmen wollen. Es gibt dennoch Überlegungen, wie solche Wohnungen entstehen können (privates Projekt in der Jahn-Straße). Der Stadtrat wird sich 2019 mit der Nutzung des  Grundstück in der Weißenburger  Straße (ehemals Baustoff-Union) befassen. Grundsätzlich darf festgestellt werden, dass das Angebot an neuen und komfortableren Objekten den Weg frei macht für Nachnutzer bestehender Wohnungen, die gegebenenfalls günstiger zu haben sind.

Jugendzentrum

In meiner Haushaltsrede habe ich auf die geringe Frequentierung des Kommunalen Jugendzentrums hingewiesen und für 2019 eine Initiative angekündigt, die darauf hinausläuft, die Jugendarbeit neu aufzustellen. Das JZ ist nunmehr an die 40 Jahre alt. In dieser Zeit haben sich die Erwartungen und auch das Verhalten der Jugend stark verändert, dass die Nutzung heute nicht mehr den finanziellen Aufwand von 92000 Euro im Jahr rechtfertigt.  Notwendig ist eine neue Gewichtung der Jugendarbeit unter Einbeziehung des Stadtjugendpflegers und des Streetworkers.

Seepromenade

Zwar hatte bereits der ISEK-Arbeitskreis schon vor 2014 den Wunsch geäußert, zwischen der Gunzenhäuser Altstadt und dem Altmühlsee eine fußläufige Verbindung zu schaffen und zu gestalten, doch erst der FDP-Antrag (fixiert in unserem Wahlprogramm) hat nach der positiven Aufnahme bei  Bürgermeister Fitz  das Projekt  auf die Schiene gebracht. Bisher sind nach unseren Vorstellungen die Beleuchtung und die Ruhezonen geschaffen worden. Im neuen Jahr soll die Beleuchtung bis zum Seezentrum Schlungenhof  mit Unterstützung des Wasserwirtschaftsamts weitergeführt werden. Ich stelle mir vor, anstelle einer Beschilderung der „Seepromenade“ ein farbliches Leitsystem zu schaffen, auch die von einem Arbeitskreis des Stadtmarketingvereins  in Vorschlag gebrachte Ergänzung als „Kunstmeile“ entspricht voll unseren Vorstellungen von 2014.

Stadthalle

Das Großprojekt ist auf knapp 16 Millionen Euro veranschlagt worden und wird wohl nach dem gegenwärtigen Stand mit 17 Millionen Euro abschließen. Das wäre beachtlich angesichts der Teuerungen im öffentlichen Auftragswesen. Der Stadtrat hat mit meiner Stimme eine professionelle Vermarktung der Stadthalle in die Wege geleitet. Geschaffen wurde ein eigenes Amt innerhalb der Verwaltung mit einer klaren Zuordnung des Personals. Holger Syhre als der Leiter des Amts ist ein ausgewiesener Kenner. Mit ihm hat die Stadt einen guten Griff getan. Er hat ein Nutzungs- und Vermarktungskonzept vorgelegt, das die Stadt als Veranstaltungs- und Kongressort bayern- und deutschlandweit klar positioniert. Ich hatte vorgeschlagen, der neuen Stadthalle einen eigenen Namen  (z.B. AltmühlCentrum) zu geben, konnte mich damit aber nicht durchsetzen.

Sicherheitswacht

Der Stadtrat hat der Bitte des Innenministers entsprochen und eine Sicherheitswacht beschlossen, die unter der Regie der örtlichen Polizei tätig wird. Sie kostet der Stadt nichts, bringt aber „gefühlte Sicherheit“. Zu hoch möchte ich die Erwartungen an die Sicherheitswacht nicht schrauben, aber immerhin sind bisher 150 bayerische Städte mit ihr gut gefahren. Die Sicherheitswacht soll – und das habe ich mehrmals öffentlich erklärt – keine Blockwarte-Mentalität fördern, sondern Partner der Bürger (und unserer Gäste) sein. Immerhin müssen wir erkennen, dass es auch in Gunzenhausen mehr Rücksichtslosigkeit und Gewaltbereitschaft gibt.

Hochwasserschutz und Altmühlaue

Von dem ursprünglich neun Meter hohen Pumpwerkstorso ist derzeit nur noch die Hälfte zu sehen. Die Absenkung schreitet voran.  Am 15. Februar  ist ein Info-Tag für die Bevölkerung. Foto: FR Presse

Ein finanziell dicker Brocken ist die Binnenentwässerung. Mit ihr wurde bereits begonnen. Ich habe dem Bürgermeister empfohlen, die Absenkung des Pumpwerks zum Anlass zu nehmen,  die Bürgerschaft zu einem „Tag der offenen Baustelle“ einzuladen. Dem ist er auch nachgekommen: Am 15. Februar ist ein Informationstag ab 14 Uhr (Treffpunkt Altmühlbrücke in der Oettinger Straße). Fachleute erläutern der interessierten Bevölkerung das Projekt bei einem „Spaziergang“ bis zum Pumpwerk, das bis dahin wohl erdbodengleich sein wird.  Bürgermeister Fitz will, dass das Projekt   transparent vermittelt wird. Dieses Ansinnen hat bereits bei der Planung gegolten und es gilt weiter. Die Stadt hat sogar einen bundesweiten Wettbewerb gewonnen und von der

Eine Aufnahme vom Kran aus. Damals stand das Bauwerk noch vollständig über der Erde. Foto: Stadt Gunzenhausen

Bundesumweltministerium einen Preis bekommen. Weiter geht das Projekt mit der Neugestaltung der Altmühlaue. Die Pläne dafür sind fertig. Im Zentrum steht die Heranführung der Altmühl an die Stadt, wie das schon vor Jahrzehnten so war. Die Pläne geben zu erkennen, dass Gunzenhausen mit der naturnahen Gestaltung seiner Westseite eine erhebliche Aufwertung erfährt. Die Realisierung wird wohl erst in den Jahren nach 2020 erfolgen.

WERNER FALK, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Reservisten stehen nicht still

Viele Aktivitäten: 392 Veranstaltungen in 2018

Vizepräsident Zech (links) und Kreisvorsitzender Höhenberger (rechts) mit den Jubilaren. Foto: FR Presse

Wenn auch die Bundeswehr in Südmittelfranken kaum mehr wahrgenommen werden kann, so haben die 33 Reservistenkameradschaften doch einen Mitgliederzuwachs zu vermelden. 1108 ehemalige Soldaten gehören  dem Kreisverband Mittelfranken-Süd an, der von dem früheren Gerolfinger Bürgermeister Robert Höhenberger geführt wird.

In den Gemeinden im südlichen Mittelfranken zählen die Reservistenkameradschaften zum festen Bestandteil der Gesellschaft. Das bestätigten viele kommunale Würdenträger durch ihren Besuch des Neujahrsempfangs im Gasthaus Vogt in Lentersheim, darunter Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (Gunzenhausen) und Dr. Christoph Hammer (Dinkelsbühl). Zu den Reservisten gesellte sich später auch noch MdL Manuel Westphal (CSU).

Der Neujahrsempfang im Veranstaltungsscheune des Gasthauses Vogt war bestens besucht.

Der gastgebende Bürgermeister Friedrich Steinacker  aus Ehingen („Wir müssen aufpassen, dass wir nicht alles in Frage stellen, was die Grundlagen unseres Wohlstands sind“) und der FW-Landtagsabgeordnete Wolfgang Hauber („Unser Land kann auf seine Soldaten bauen“) äußerten sich  ebenso wie Landrat Dr. Jürgen Ludwig („Die Aussetzung der Wehrpflicht war ein Fehler und muss kompensiert werden“).

Markus Paul ließ das Leben der Kreisgruppe anhand einer Powerpointpräsentation vorüber ziehen und bemerkte, dass es im letzten Jahr 392 Veranstaltungen mit 16400 gegeben hat.  Zusammen mit Kreisorganisationsleiter Dietmar Eitel und Liane Förster von der Geschäftsstelle zeichnete Kreisvorsitzender Robert Höhenberger Hermann Müller aus Dinkelsbühl für 55 Jahre Mitgliedschaft aus.  Für 40-jährige Treue galt sein Dank Friedrich Schwenk und Johann Gegg aus Bieswang,  Erwin Dörsch aus Gräfensteinberg, Gerhard Vogt, Werner Spatz aus Unterschwaningen, Karl Keil, Wolfgang Leibrich und Helmut Ballheimer aus Wittelshofen. Die Bezirksehrennadel in Silber überreichte stellvertretender Bezirksvorsitzender Heinz Martin an Robert Beierlein aus Treuchtlingen, Klaus Kemmelmeier aus Weißenburg, Walburga Klemmeier aus Raitenbuch und Mario Strobel aus Wassertrüdingen.

„Sax and more“, das Saxophonensemble der Jugendkapelle  Gunzenhausen, begleitete den Empfang musikalisch und intonierte am Ende das Bayernlied und die deutsche Nationalhymne.

WERNER FALK

Kein „schöner Westerwald“ mehr

Erlass der Ministerin wird von Reservisten kritisiert

Die Traditionspflege in der Bundeswehr bleibt umstritten, zumal die Bundesverteidigungsministerin die emotionalen Bindungen der einstigen Soldaten zur Truppe in einem aktuellen Erlass neu interpretiert. Gestrichen ist beispielsweise aus dem Liederbuch das Marschlied „O, du schöner Westerwald“, das für Generationen von Soldaten als Ausdruck von Zusammengehörigkeit gegolten hat. Auf dem Neujahrsempfang der Kreisgruppe Mittelfranken-Süd des Deutschen Reservistenverbands, ging es aber nicht vorrangig um die Kritik an dieser Entscheidung, vielmehr um die Rolle des Militärs in der Gesellschaft und ihr internationales  Engagement. „Was die Bundeswehr im Ausland geleistet hat, auf das müssen wir stolz sein dürfen“, erklärte Tobias Zech, der Vizepräsident des Bundesverbands.

Tobias Zech, der Vizepräsident des Bundesverbands Reservisten in der deutschen Bundeswehr. Foto: FR Presse

Der Repräsentant des Verbands, in dem 120000 Mitglieder in 2500 Gruppen organisiert sind,  war von 2013-2017 CSU-Abgeordneter des Bundestags und steht heute als Manager im Dienst von Airbus. Er war acht Jahre als Gebirgspionier bei der Bundeswehr. Vor mehr als 150 Gästen des Neujahrsempfangs in der Veranstaltungsscheune des Gasthauses Vogt äußerte sich Tobias Zech auch zur Frage, wie die Bundeswehr heute mit dem Veteranenbegriff umgehen soll.  Seit dem letzten Jahr gilt: Veteran ist jeder Soldat, der ehrenvoll aus der Truppe entlassen wird. Es wird nicht unterschieden, ob er im Einsatz war oder nicht.  „Jeder, der in der Uniform einen Schaden erlitten hat, muss die gleiche Fürsorge erhalten“, erklärte der 37-Jährige aus Garching an der Alz, der die Praxis anderer Länder als Vergleich heranzog: „Dort werden Soldaten, die aus dem Dienst im Ausland zurückkehren, öffentlich begrüßt.“

Der Sicherheitspolitiker beklagte, die Bundeswehr  werde im Inland kaum mehr wahrgenommen. Eine Reaktivierung der Wehrpflicht hält Zech aber nicht für möglich. Für wünschenswert hält er jedoch eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen: „Es schadet niemandem, ein Jahr im Leben etwas an den Staat zurück zu geben.“ Die Reduzierung der Bundeswehr von 500000 auf 200000 Soldaten habe die Truppe nicht unbedingt effektiver gemacht: „Wir sind heute beispielsweise nicht mehr in der Lage, größere Truppentransporte zu koordinieren.“  Der Bundeswehr, die jedes Jahr an die 30000 Männer austauschen müsse, fehle der Nachwuchs. Eine Trendwende sei notwendig, um die Einsatzfähigkeit der Truppe zu gewährleisten.

In einer veränderten Nato-Struktur müsse Deutschland mehr Verantwortung übernehmen, betonte Tobias Zech in seiner frei vorgetragenen und rhetorisch geschliffenen Rede: „Wer glaubt, wir seien ohne unsere Nachbarn  verteidigungsfähig, der irrt. So gibt es keine Abschreckung.“ Eine stärkere europäische Verzahnung müsse  aber nicht  zwangsläufig zu einer europäischen Armee führen.  „Unsere Zukunft ist Europa“, so der Stabsunteroffizier der Reserve, „und die müssen wir als Uniformträger mit Leben erfüllen“.

Zech setzt dem Rückzug der Bundeswehr aus der Fläche die bayerische Idee eines Landesregiments entgegen, um die ehemaligen Soldaten sozusagen bei der Stange zu halten.  Viele ihrer früheren Einheiten gebe es nicht mehr, sie hätten keinen Heimatstab mehr. Dem entgegenwirken soll ein bayerisches Pilotprojekt, das den Reservisten mehr Attraktivität verspricht.  Zech findet:  „Wie die Welt und die Bundeswehr, so müssen auch wir Reservisten uns verändern.“

WERNER FALK

Einschränkungen für Landwirte

Westphal steht Volksbegehren kritisch gegenüber

Im vergangenen Jahr wurde im Landkreis auf Initiative des Landtagsabgeordneten Manuel Westphal ein umfassender „Bienenpakt“ gegründet, der bereits zahlreiche Maßnahmen vorsieht, die Artenvielfalt gemeinsam zu erhalten. (Bild: Büro Westphal)

Verschiedene Organisationen haben das Volksbegehren zur Artenvielfalt eingebracht, das in Kürze starten wird. Grundsätzlich begrüßt der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal Initiativen, um die Artenvielfalt zu erhalten. Schließlich hat Westphal im vergangenen Jahr selbst einen Bienenpakt für den Landkreis ins Leben gerufen, der ebendies zum Ziel hat. Allerdings steht Westphal dem Volksbegehren aus verschiedenen Gründen kritisch gegenüber.

„Basisdemokratische Initiativen sind eine gute und wichtige Sache! Mich freut es sehr, dass sich so viele Menschen für den Artenschutz engagieren wollen! Um die Artenvielfalt zu erhalten, ist ein Umdenken notwendig. Doch hängt das Fortbestehen unserer reichhaltigen Kulturlandschaft von vielen verschiedenen Faktoren ab, weshalb ein ganzheitlicher Ansatz notwendig wäre. Die Frage sollte sein, was kann jeder Einzelne von uns für den Erhalt der Artenvielfalt beitragen.

Das Volksbegehren ‚Rettet die Bienen! Für die gesamte Artenvielfalt in Bayern‘ greift meiner Meinung nach zu kurz und wird vor allem enorme Einschränkungen für unsere Landwirtschaft zur Folge haben. Die Diffamierung der Landwirte, die teilweise durch das Volksbegehren betrieben wird, kann ich so keinesfalls hinnehmen: Bestes Beispiel dafür ist das Video, das sich derzeit über die sozialen Medien stark verbreitet: Man sieht Insekten auf einer Wiese herumfliegen, bis ein Landwirt mit einer komisch anmutenden Maschine kommt und die Wiese mäht, woraufhin die Insekten verschwinden. Eine solche ‚Werbung‘ für ein Volksbegehren finde ich geschmacklos und gegenüber der für den Umweltschutz so wichtigen Landwirtschaft keinesfalls tragbar!

Das Volksbegehren setzt nicht auf gemeinsame freiwillige Lösungen, sondern auf Verbote und Regelungen, die einen enormen Eingriff in das Eigentumsrecht der Landwirte bedeuten.

Der Ökolandbau entwickelt sich in Bayern sehr gut. Nun müsste die Nachfrage nach regionalen Bioprodukten nachziehen, denn Molkereien führen bei Biomilch bereits lange Wartelisten. Besonders fatal schätze ich in diesem Zusammenhang eine gesetzlich festgeschriebene Ausdehnung des Öko-Landbaus auf zwanzig bis dreißig Prozent ein. Bereits jetzt gibt es knapp über 10.000 Öko-Betriebe in Bayern.

Übersehen wird in der aktuellen Diskussion völlig, was wir heute schon durch die Initiativen der Landwirtschaft geschaffen haben: Fast vierzig Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Bayerns werden nach Richtlinien des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) bzw. des Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) bewirtschaftet. In Altmühlfranken sind es etwa 3.100 Hektar Weide, die extensiv genutzt werden. Gerade kleinere Betriebe hätten enorme Schwierigkeiten, die neuen gesetzlich vorgeschriebenen Bewirtschaftungsmethoden einzuhalten.

Im Koalitionsvertrag ist geregelt, VNP und KULAP weiter auszuweiten und zu flexibilisieren. Damit werden die Programme für die Landwirte noch attraktiver und es wird ein großer Beitrag geleistet, unsere einzigartige Kulturlandschaft zu erhalten und zu schützen.

Auch neben rein landwirtschaftlichen Maßnahmen haben wir in den vergangenen Jahren schon viel für den Erhalt der Artenvielfalt getan. Wichtig ist allerdings ein ganzheitlicher Ansatz – jeder muss mitgenommen werden vom Landwirt, über die Kommunen und Privatpersonen bis hin zu Unternehmen! Dieser Ansatz findet sich wieder im ‚Blühpakt Bayern‘, der im vergangenen Jahr gestartet wurde. Bevölkerung, Landwirtschaft, Naturexperten, Wirtschaft und öffentliche Stellen sind dabei gefordert, beispielsweise Nahrungsquellen für Bienen und Insekten auf öffentlichen Flächen zu schaffen, aber auch durch den Wettbewerb ‚Blühender Betrieb‘ Gewerbeflächen zum Blühen zu bringen. Außerdem gibt es in Bayern deutschlandweit die erste Wildlebensraumberatung und wir beteiligen uns am Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundes, worüber ab 2020 100 Millionen Euro für den Insektenschutz bereitstehen. Die Naturparke und Landschaftspflegeverbände werden mit den Maßnahmen des Koalitionsvertrages gestärkt. Der BBV hat durch die Aktion ‚Bayern blüht auf‘ viele Blühflächen in Bayern gefördert. Auch in Altmühlfranken gibt es schon rund 218 Hektar Blühflächen.

Doch auch wir sehen regional Aufholbedarf, weshalb wir im vergangenen Jahr auf meine Initiative hin zusammen mit Imkern, Landwirten und dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege den Bienenpakt gegründet haben. Auch der Landkreis und die Kommunen sind dabei im Boot. Der Bienenpakt sieht Maßnahmen vor, wie wir die Artenvielfalt gemeinsam schützen und erhalten können. Im Februar wird beispielsweise der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege gemeinsam mit dem Imkerverband bei einem seiner Gartenbauseminare über bienenfreundliche Gärten referieren. Denn jeder kann etwas zur Artenvielfalt beitragen! Diese Woche treffe ich mich zudem mit unserer Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, um über weitere Maßnahmen unseres Bienenpakts zur Biodiversität zu sprechen.

Der Landkreis hat neben dem Bienenpakt 2018 noch ein Biodiversitätsprojekt ‚Vielfalt.Erleben.Altmühlfranken – Biodiversität auf öffentlichen Flächen‘ gestartet, das eine modellhafte Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie auf Landkreis- sowie kommunalen Flächen zum Ziel hat.

Es wird ganz deutlich: Wir sind nicht untätig! Das Volksbegehren sieht zu viele unnötige und auf lange Sicht zweifelhafte Regelungen vor. Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und kooperativer Umweltschutz stehen vor staatlicher Regulierung. Bestehende Kooperationen zwischen Landwirten und Imkern wie bei uns durch den Bienenpakt dürfen nicht ausgehebelt, sondern müssen unterstützt werden. Ziel soll sein, gemeinsam unsere Schöpfung zu bewahren und zeitgleich die bäuerliche Kultur im Land zu stärken!“