Archiv: Allgemein

Kunst lässt sich nicht behindern

Absberger-Bilder verschönern Treuchtlinger Rathaus

Im Rahmen einer kleinen Vernissage eröffnete die Ausstellung „Kunst lässt sich nicht behindern“ im Treuchtlinger Rathaus. Ausgestellt sind farbenfreudige Bilder, die im Zuge des inklusiven Projekts „Kunst und Bewegung“ mit Bewohnern von Regens Wagner Absberg und externen Workshopteilnehmern entstanden sind. Treuchtlingens Erster Bürgermeister Werner Baum bedankte sich beim Einrichtungsleiter Dr. Hubert Soyer, bei den Organisatoren, Helfern und ganz besonders bei den 19 beteiligten Künstlern „für die tollen Werke“, die in ihm bereits beim ersten Betrachten ein echtes „Wow-Gefühl“ erzeugt haben, so Baum. Allen Künstlerinnen und Künstlern wünschte er „auch in Zukunft viel Zeit und vor allem viel Lust zum Malen und zum künstlerischen Schaffen“. Die Bilder werden bis in den Herbst hinein die Rathauswände im Treppenhaus verschönern.

 

Gefragter Glockenexperte

Günter L. Niekel referierte beim Heimatkundeverein

Als „Glockenpfarrer“ hat sich Günter L. Niekel in Bayern einen Namen gemacht. Foto: FR Presse

Knappe 22 Minuten dauert der Guss einer 140 Zentner schweren Kirchenglocke, aber vor dem Ende eines Glockengusses steht buchstäblich der Schweiß der Gießer, von denen es in Deutschland nur noch ganz wenige gibt. Unvorstellbare  1100 Grad werden erreicht bevor das Teil aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn acht Tage lang abkühlt und die finalen Arbeiten erledigt werden können.

Günter L. Niekel, der Muhrer Ruhestandspfarrer, widmet sich seit mehr als vierzig Jahren dem Glockenguss, vielmehr der Glockenzier, wie Schriften und Ornamente auf der Glocke genannt werden. Vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen erzählte der Geistliche von seinem ausgefallenen Hobby, in das seine ganze Familie involviert ist. Eigentlich war für ihn der Brand der Ostheimer Kirche im Jahr 1986 die Initialzündung.  Fortan galt sein Interesse dem mächtigen Geläut, das im 9. Jahrhundert den Mönchen in den Klöstern im Tageslauf eine feste Struktur gab. Die Glockengussform, wie man sie heute kennt, ist allerdings erst im 15. Jahrhundert entstanden.

Der „Glockenpfarrer“, wie Niekel auch respektvoll genannt wird, hat bisher rund 400 Glocken verziert. Er ist Partner aller Gießereien in Deutschland, sein kreativer Rat wird von Kirchenvorständen ebenso geschätzt wie von den handwerklichen Fachleuten.  Der Guss einer Glocke ist oftmals das Ergebnis einer langen Planungszeit, denn  nicht immer sind die Vorstellungen vom ersten Moment an deckungsgleich. Die Experten unterscheiden zwischen der großen Christusglocke, der etwas kleineren Patroziniumsglocke  und der Heilig-Geist-Glocke.  Von der Entwurfszeichnung, die er mittels Knetgummi auf eine sieben Millimeter starke Platte überträgt,  bis zum Gips- und Wachsabdruck können Wochen und Monate vergehen. Inschriften mit bis zu 400 Buchstaben und Zeichen hat Niekel schon aufgetragen, und Probleme hat es nie gegeben. Dass sie aber auch auftreten können, hat sich beim Guss der Glocken für die wiederaufgebaute Frauenkirche in Dresden gegeben. Dort mussten alle wieder abgenommen werden, denn sie waren zum Läuten ungeeignet. Grund: die Reliefs waren zu dick. Hätten die Sachsen den Franken Niekel gefragt, sie hätten sich den ganzen Ärger sparen können. So aber war die Arbeit von drei Monaten umsonst.  Auch die hochstehende Vertreterin des Landesdenkmalamts in München hätte sich den Gang ins schweizerische Asyl ersparen können, wäre sie Niekels Rat gefolgt, als es galt, nach eineinhalbjährigem Streit den richtigen Platz für eine neue Glocke auf dem Weiltinger Glockenturm zu finden.  „Nicht nachgeben!“ – das ist für ihn seither im Umgang mit behördlich legitimierten Fachleuten zur Losung geworden.

Eingangs des Niekel-Vortrags berichteten Vorsitzender Werner Falk, Schatzmeister Hans Minnameyer und Revisor Rüdiger Schmidt aus dem Vereinsleben, das von der Herausgabe des Jahrbuches „Alt-Gunzenhausen“ sowie Vortragsveranstaltungen und den „Samstagsexkursionen“ bestimmt wird. Erfreulich hat sich die Mitgliederzahl entwickelt, so dass der 140 Jahre Verein zuversichtlich in die Zukunft schauen kann.

Kreis ist Sperrgebiet geworden

Maßnahme gegen die Blauzungenkrankheit

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wird aufgrund des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit in Baden-Württemberg Sperrgebiet. Von dieser für den Menschen ungefährlichen Krankheit sind insbesondere Tierhaltungen mit Rindern, Schafen und Ziegen betroffen. Die Übertragung der Krankheit zwischen den Tieren erfolgt in der Regel über Stechinsekten.

In einem Betrieb in Berglen, Landkreis Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg, wurde der Ausbruch der Blauzungenkrankheit festgestellt. Um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurde um den betroffenen Betrieb eine Restriktionszone mit einem Radius von 150 Kilometern festgesetzt. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen fällt in diesen Radius.

Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat daher eine Allgemeinverfügung erlassen und den Landkreis zum Sperrgebiet erklärt. Die Allgemeinverfügung wird am Samstag, 23. Februar in den beiden Tageszeitungen Weißenburger Tagblatt und Altmühl-Bote amtlich bekanntgegeben. Die Allgemeinverfügung gilt einen Tag nach der amtlichen Bekanntmachung. Die Allgemeinverfügung ist auch auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-wug.de/blauzungenkrankheit zu finden.

Mit Einrichtung des Sperrgebietes gelten für Tierhalter tierseuchenrechtliche Bestimmungen. Damit soll die Tierseuche eingedämmt werden. Zum Beispiel dürfen Wiederkäuer sowie deren Samen, Eizellen und Embryonen nur unter bestimmten Voraussetzungen in freie Gebiete verbracht werden. Wer im Sperrgebiet Rinder, Schafe, Ziegen oder Rehe und Hirsche hält, hat dies, sofern die Tiere dort noch nicht registriert sind, unter Angabe des Standorts der Tiere unverzüglich dem Veterinäramt des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen zu melden.

Den Tierhaltern wird empfohlen, eine Schutzimpfung empfänglicher Tiere durchzuführen. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Fleisch und Milchprodukte der betroffenen Tiere können bedenkenlos verzehrt werden.

Die Sperrmaßnahme im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen betreffen rund 800 Betriebe mit etwa 44.600 Rindern sowie 15.240 Schafen und Ziegen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit veröffentlicht auf seiner Internetseite neben den Informationen zur Blauzungenkrankheit (u.a. FAQ, aktuelle Verbringungsregelungen, Download Tierhaltererklärungen) auch die in Bayern festgelegten Restriktionszonen, die in Kürze aktualisiert werden. Weitere Informationen zur Blauzungenkrankheit für Tierhalter sind insbesondere auf den Internetseiten

des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (www.lgl.bayern.de/blauzungenkrankheit),

zu finden.

Zur Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease – BT) ist eine virusbedingte Krankheit der Schafe und Rinder, die anzeigepflichtig ist. Ziegen, Neuweltkameliden (u.a. Lamas, Alpakas) und Wildwiederkäuer (z. B. Rehe und Hirsche) sind für die Blauzungenkrankheit ebenfalls empfänglich.

 Im August 2006 wurde das Blauzungen-Virus-Serotyp 8 (BTV-8) erstmals in Deutschland festgestellt. Es breitete sich in den Jahren 2007 bis 2008 über einen großen Teil Deutschlands aus. Das gesamte Bundesgebiet wurde damals als BTV-8-Restriktionszone ausgewiesen. Von 2012 bis Dezember 2018 war Deutschland offiziell frei von dieser Tierseuche.

 Im Dezember 2018 jedoch wurden erste Fälle von BTV-8 Infektionen in Baden Württemberg bestätigt. Westliche Teile des Landkreises Ansbach fallen bereits seit 2. Februar 2019 in die Restriktionszone, da in einem Betrieb in Bad Herrenalb, Landkreis Calw in Baden-Württemberg, der Ausbruch des Virus festgestellt wurde.

 Der Erreger kommt weltweit in tropischen und subtropischen Regionen vor. Die Übertragung erfolgt über blutsaugende Insekten, sogenannte Gnitzen. In diesen kann sich das Virus produktiv vermehren und längere Zeit verweilen.

 Vor allem bei Schafen entwickeln sich schwere klinische Symptome Bei erkrankten Schafen sieht man häufig Entzündungen der Kopfschleimhäute. Infizierte Rinder zeigen in der Regel weniger ausgeprägte Symptome, Aborte sind häufig die einzigen Anzeichen der Blauzungeninfektion beim Rind.

 Für den Menschen ist die Blauzungenkrankheit ungefährlich.

Kroder ist neuer Vorsitzender

Jüdisches Museum Franken: Bezirkstagspräsident Armin Kroder gewählt

Am 21. Februar 2019 wurde in der Mitgliederversammlung des Trägervereins Jüdisches Museum Franken e.V. der Bezirkstagspräsident und Landrat Armin Kroder (Freie Wähler) für die Amtsperiode 2019-2021 zum  Vorsitzenden gewählt. Er löst damit seinen langjährigen Vorgänger Bezirksrat Alexander Küßwetter ab, der das Amt seit 2010 innehatte und nun als Mitglied in den Trägerverein aufgenommen wurde. Unter Küßwetters Vorsitz erfuhr das Jüdische Museum Franken große Veränderungen mit der Eröffnung eines dritten Museums  in Schwabach (2015) und der Errichtung eines Neubaus für das Fürther Haus (2018).  Als Vertreterin des Bezirks Mittelfranken und damit auch als Vorstandsmitglied des Trägervereins, wurde Maria Scherrers (Bündnis 90/Die Grünen) gewählt.

Armin Kroder (*6. März 1973) lebt mit seiner Familie in Neunkirchen am Sand. Er studierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Rechtswissenschaften. Sein anschließendes Rechtsreferendariat führte ihn unter anderem an das Amtsgericht Hersbruck, zu mehreren Rechtsanwaltskanzleien, zur Firma Siemens in Erlangen sowie an das Landratsamt Nürnberger Land.  Nach seiner Ausbildung begann er mit 27 Jahren seine berufliche Laufbahn als Richter beim Verwaltungsgericht Regensburg. 2002 wechselte er an das Landratsamt Nürnberger Land. 2008 wurde Armin Kroder zum Landrat des Landkreises Nürnberger Land gewählt. Dieses Amt bekleidet er bis heute. Zusätzlich ist Armin Kroder seit 2013 Mitglied des Bezirkstags von Mittelfranken und war bis 2018 weiterer Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten. Im November 2018 wurde er zum Bezirkstagspräsidenten von Mittelfranken gewählt.  (aus www.bezirk-mittelfranken.de)

Maria Scherrers wurde in Augsburg geboren und wuchs in Gütersloh und Nördlingen auf. Derzeit lebt sie mit ihrer Familie in Erlangen. Scherrers studierte Museumsmanagement, Sammlungsbetreuung und Vermittlung in Marseille sowie Dundalk (Irland). Ihr Studium schloss Sie an der HTW Berlin und der School of Museum Studies der University of Leicester in Großbritannien ab. Trotz vielfältiger beruflicher Erfahrungen in öffentlichen Museen und Archiven, legte Frau Scherrers ihren Schwerpunkt in der freien Wirtschaft, wo sie u.a. mit dem Aufbau der Firmensammlung von adidas beschäftigt war.  Seit 2006 ist Maria Scherrers bei Bündnis 90 / Die Grünen. 2018 wurde sie als Spitzenkandidatin in den Bezirk Mittelfranken gewählt, wo sie heute als Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen fungiert.

Startschuss fürs Jubiläumsjahr

50 Jahre Naturpark Altmühltal: Neue Broschüre lädt ein zum Mitfeiern

Mit der neuen Jubiläumsbroschüre im Biotopgarten des Informationszentrums Naturpark Altmühltal: (von links) Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, Anton Knapp, Eichstätter Landrat und Vorsitzender des Vereins Naturpark Altmühltal, Monika Klement vom Umweltzentrum Naturpark Altmühltal und Klaus Dorsch von der ausführenden Agentur Magenta4.

 2019 feiert der Naturpark Altmühltal seinen 50. Geburtstag mit einem Fest im Informationszentrum Naturpark Altmühltal sowie zahlreichen Jubiläumsführungen. Letztere stellt – ebenso wie die Besonderheiten der Landschaft in der Jubiläumsregion – eine eben erschienene Broschüre vor.

Die Landschaft des Naturpark Altmühltal ermöglicht an vielen Stellen einen Einblick in die Erdgeschichte, in der vor rund 150 Millionen Jahren der Urvogel Archaeopteryx seine Runden über einem jurazeitlichen Meer zog. 50 Jahre scheinen im Vergleich dazu eine sehr kurze Zeitspanne zu sein, aber gerade für den Naturpark Altmühltal haben sie 2019 eine besondere Bedeutung: 1969 wurde der Verein Naturpark Altmühltal (Südl. Frankenalb) und damit auch der Naturpark an sich gegründet – seit einem halben Jahrhundert setzt er sich für die Balance von Landschaftsschutz und sanftem Tourismus ein.

Am 25. Juli 1969, dem Tag der Unterzeichnung im Gräflichen Neuen Schloss in Pappenheim, war der neue Naturpark der größte in Deutschland. Das stellte aber nicht seine einzige Besonderheit dar: Der Naturpark Altmühltal machte nicht an Landkreis- oder Bezirksgrenzen halt, sondern orientierte sich an seiner landschaftlichen Einheit. So gehörten zu den Gründungsmitgliedern die damals kreisfreien Städte Eichstätt und Weißenburg, die Landkreise Beilngries, Donauwörth, Eichstätt, Gunzenhausen, Hilpoltstein, Kelheim, Neuburg, Riedenburg, Weißenburg und Ingolstadt sowie der Wittelsbacher Ausgleichsfond.

Ganz in ihrem Sinne steht auch im Jubiläumsjahr die Landschaft des Naturpark Altmühltal im Vordergrund. Das zeigt die Broschüre „50 Jahre Naturpark Altmühltal“, die ab sofort kostenlos beim Informationszentrum Naturpark Altmühltal erhältlich ist. Neben einem kurzen Abriss der Geschichte und der Aufgaben des Naturparks stellt die Broschüre die Landschaftselemente vor, die charakteristisch für den Naturpark Altmühltal sind: darunter naturnahe Buchenwälder, Trockenrasen und Wacholderheiden, Flüsse, Felsen, Höhlen oder Steinbrüche. Zu jedem Naturraum gibt es ein Angebot an Jubiläumsführungen, bei denen die Teilnehmer von geschulten Naturparkführern begleitet werden. Sie richten sich an Touristen genauso wie an Einheimische, die die „grünen“ Seiten ihrer Heimat besser kennenlernen wollen. Die Touren beginnen im März und enden im November, einen Überblick findet man auch im Internet unter www.naturpark-altmuehltal.de /50-jahre.

Zum Mitfeiern lädt außerdem das Jubiläumsfest am 14. Juli 2019 im Informationszentrum Naturpark Altmühltal: Bei diesem Thementag stellen sich unter anderem die Naturparkführer mit vielen Mitmachaktionen und Workshops vor.

Mehr Informationen: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon 08421/9876-0, info@naturpark-altmuehltal.de, www.naturpark-altmuehltal.de/50-jahre

Bewegungs- und Singspiele…

… für den Alltag mit Babys

Am Montag, 4. März 2019, besucht Carola Hecht das Babycafé Mini-Maxi-Treff. Die erfahrene Sprachtherapeutin bringt für die Eltern allerlei Anregungen und Tipps für Bewegungs- und Singspiele mit Babys im ersten Lebensjahr mit.

Für die Kinder steht im Veranstaltungsraum ein Spielbereich zur Verfügung.

Die Veranstaltung findet kostenlos von 9.30 bis 11.00 Uhr in den Räumlichkeiten der Frühförderung Kinderhilfe in Treuchtlingen statt. Anmeldungen nimmt das Sekretariat der Frühförderung unter 09142/2430 entgegen.

Spritzige Getränke für die Faschingszeit

 Aus Streuobst der Region lassen sich gute prickelnde Mostvarianten herstellen

Die Faschingszeit ist auch die Zeit der prickelnden Getränke. Im Streuobstland Franken gibt eine ganze Menge prickelnder, spritziger Getränkevarianten aus gutem Streuobst. In der Regel haben diese Apfel- und Birnenmostvarianten auch deutlich weniger Alkohol.

Klassische fränkische Moste haben häufig ein hohes Maß an Säure und sind für viele, gerade junge Menschen, nicht wirklich eine Alternative zum Bier oder Wein. Als sog. Apfel-Seccos hat die Streuobstinitiative „hesselberger“ schon vor vielen Jahren begonnen, gefällige Apfelmostvarianten in Anlehnung an französischen „Cidre“ auf den Markt zu bringen. Im Gegensatz zu klassischem fränkischem Most, bei dem der gesamte Fruchtzucker durch die Gärung in Alkohol umgewandelt wird, verbleibt bei einem „Cidre“ ein Rest des Fruchtsaftes unvergoren und stellt eine sog. Süß- bzw. Geschmacksreserve dar. Der fein ausgebauten Most aus Streuobst wird als „hesselberger Apfel-Secco, halbtrocken“ vermarktet. Dabei wird der Most weinartig ausgebaut und mit Süß- bzw. Geschmacksreserve versehen. Aus dem hesselberger Grundmost aus Boskoop- und Bohnäpfeln wird einen prickelnden Apfel-Secco mit 5,4 Vol% Alkohol. Mit einer Zugabe von reiner Holunderblüte ist der bekannte „Holler-Secco“ entstanden, ebenfalls eine prickelnde Mostvariante.

Die hesselberger Seccos „Kir“ und „Birne-Kirsch“ sind klassische „Cidre“, da bei diesen alkoholischen Getränken der reine Most mit den Zugaben von Johannisbeersaft oder Süßkirschensaft eine Süß- und Geschmacksreserve erhält.

Allen Streuobst-Seccos von hesselberger ist der geringe Alkoholgehalt von 4-5,4 Vol%. – im Gegensatz zu 10-13 Vol% von Sekten auf Traubenbasis – gemein. Damit lässt sich in der Faschingszeit prickelnd und  gut feiern ohne schnell an die Alkoholgrenze zu kommen. Wer es ganz ohne Alkohol möchte, findet im relativ neuen alkoholfreien Secco „Apfeltraum“ von hesselberger das Richtige. Spritzig, fruchtig und prickelnd, aber ganz ohne Alkohol..

Spitzen – Mantillas aus Spanien

Ausstellung im Klöppelmuseum Abenberg vom 10. März bis 22. Dezember 2019

Eine historische Abbildung der „kleinen Decke“, wie die spanische Spitze auf Deutsch genannt wird.

Ausstellungseröffnung mit Start in die Museumssaison am 10. März, 14 Uhr, anschließend Einladung ins Museumscafé im Schottenturm. „Mantilla“ ist spanisch und heißt übersetzt „kleine Decke“. Mit kleinen Decken hat die aktuelle Ausstellung im Abenberger Klöppelmuseum jedoch nur wenig zu tun. Gezeigt werden vielmehr handgeklöppelte Spitzentücher von beeindruckender Größe. Vor allem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Spitzen-Mantilla in Spanien weit verbreitet. Mantillas finden sich in jedem Winkel tief in den Truhen der Großmütter. Aber auch heute noch werden sie zu besonderen Anlässen getragen: an religiösen Festtagen, zu feierlichen Prozessionen, beim Stierkampf, bei Hochzeiten.

Die Mantillas, zuerst schwarze Seidentücher, wurden mit immer breiteren schwarzen Spitzen besetzt, bis sie schließlich völlig aus schwarzer Seidenspitze bestanden. Weiße Mantillas sind eher selten und werden nur bei speziellen Anlässen getragen. Sie waren grundsätzlich für den Stierkampf bestimmt, mit dem die Saison eröffnet wurde, für Taufen und Geburtstagsfeiern, für den Ostermontag sowie für Hochzeiten zum hellen Kleid.

In der Ausstellung sind die vier unterschiedlichen Typen der Mantilla – die „Mantilla toalla“, die „Mantilla de casco“, die „Mantilla de cerco“ und die „Mantilla de terno“ – zu sehen. Gestickte Mantillas, zahlreiche Fotos und besondere Schmuckstücke ergänzen die Ausstellung.

Für das Abenberger Klöppelmuseum  ist es eine große Freude, dass Maria Greil aus Madrid ihre Spitzenkostbarkeiten für die Ausstellung zur Verfügung stellt. Sie klöppelt selbst und hat zum Abenberger Klöppelmuseum eine besondere Beziehung, kommt ihre Familie väterlicherseits doch aus der benachbarten fränkischen Hopfenstadt Spalt.

So werden die internationalen Verbindungen durch das Klöppeln weiter belebt und finden beim Klöppelfest am 22. September ihren Höhepunkt. Dann kommt Maria Greil mit einer Gruppe Klöpplerinnen aus Spanien nach Abenberg um das traditionelle Klöppelfest mit einer Mantilla-Modenschau und spanischem Temperament zu bereichern.

Klöppelmuseum Abenberg, Burgstr. 16, 91183 Abenberg, Tel. 09178/ 9061,8 info@museen-abenberg.de, www.museen-abenberg.de

Öffnungszeiten: April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr; März/November/Dezember:                       Donnerstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr; Feiertage geöffnet.

Wie kann Inklusion gelingen?

Gesprächsrunde mit MdL Manuel Westphal

Die Teilnehmer der Inklusionsrunde in Gunzenhausen gaben dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal einen umfassenden Einblick in das Thema Inklusion in Kindertagesstätten. Bild: Büro Westphal

Während eines Austauschtreffens von Kindergartenleitungen im vergangenen Frühjahr war der Wunsch nach einer ähnlichen Gesprächsrunde zum Thema Inklusion aufgekommen. Der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal nahm diesen Vorschlag gerne an und brachte verschiedene Akteure an einen Tisch, die Inklusion begleiten und fördern. Da die Initiative des Treffens vor allem auch von der Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Wilhelm Löhe (KiFaZ) Diana Leickert ausging, fand die Runde im Lutherhaus in Gunzenhausen statt.

Das Thema Inklusion hat viele Gesichter, Herangehensweisen, Lösungsansätze und auch Akteure. „Jedem von uns begegnet Inklusion. Nur sehen wir oft nicht genau genug hin, um zu erkennen, was eigentlich dahintersteckt. Damit uns Inklusion mit ihren vielen Herangehensweisen gelingen kann, muss sie in jedem Lebensbereich eine Rolle spielen. Der Beginn wird oft in den Kindertagesstätten gesetzt. Damit die Inklusion dort aber funktionieren kann, sind die Rahmenbedingungen wichtig. Um diese zu diskutieren und kennenzulernen, habe ich das Austauschtreffen initiiert“, verdeutlichte Westphal.

Dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal war es ein wichtiges Anliegen am Beispiel des Kinder- und Familienzentrums Wilhelm Löhe (KiFaZ) einen gemeinsamen Ansatz zu finden, um das Thema Inklusion in Kindertageseinrichtungen zu beleuchten. Seit vielen Jahren wird im KiFaZ Inklusion gelebt. Einrichtungsleitung Diana Leickert schilderte zu Beginn der Runde ihre Erfahrungen beim Thema Inklusion. In Gunzenhausen war man Vorreiter und hat die evangelische Einrichtung zu einem inklusiven Kinder- und Familienzentrum weiterentwickelt. „Unser Ziel ist es, jedem Kind individuell Leben innerhalb der Gesellschaft zu ermöglichen. In unseren Gruppen lernen die Kinder voneinander und begegnen sich auf einer Ebene. Damit dies gelingen kann, sind wir vor allem auf personelle Ressourcenzuweisungen angewiesen, die wir über die Eingliederungshilfe des Bezirks Mittelfranken erhalten“, erklärte Leickert zu Beginn des Gesprächs.

Die Eltern der betroffenen Kinder müssen selbst einen Antrag zur Eingliederungshilfe beim Bezirk stellen. „Wir können dabei nur unterstützen. Das Antragsverfahren ist sehr kompliziert und für die Familien oft nicht einfach, da in diesem Moment klar definiert wird, dass das eigene Kind Einschränkungen hat. Der Umgang damit fällt den Eltern oft sehr schwer. Wird kein Antrag aus Angst vor den Folgen einer solchen, ärztlich festgestellten Einschränkung gestellt, bleibt es der Einrichtung überlassen, ob das Kind trotzdem aufgenommen wird – allerdings ohne zusätzliche personelle Unterstützungsleistung. Neben dem Recht eines Kindes auf individuelle Entwicklungsbegleitung, Bildung und Schutz und dem Recht auf einen Kitaplatz können das nicht die angedachten Konsequenzen sein und widersprechen letztlich auch der Grundidee der Inklusion“, führte Leickert weiter aus.

Der Bezirk hat die Problematik bereits erfasst und die Situation in Teilen entschärft: „Im Rahmen eines vereinfachten Verwaltungsverfahrens kann vom Bezirk Mittelfranken ein Entgelt basierend auf zehn Fachdienststunden bewilligt werden. Dabei reicht das Attest eines Kinderarztes aus“, erklärte Klaus Zander als Vertreter des Bezirks. Auch der Integrationsbeauftragte des Bezirks Lothar Baumüller hat an der Inklusionsrunde teilgenommen.

Weiterhin sei es für die Einrichtungen aufgrund des teilweise langen Antragsverfahrens oft schwer zu kalkulieren, welche Betreuungsleistungen vorgehalten werden müssen. Auch hier sieht Leickert und auch Dekan Klaus Mendel als Vertreter des Einrichtungsträgers Verbesserungsbedarf: „Wünschenswert wäre eine pauschale Finanzierung, wenn eine Einrichtung gewisse Qualitätsstandards im Bereich der Inklusion erfüllt. So könnte viel flexibler auf den Bedarf reagiert werden!“

„Viele Einrichtungsleitungen haben einfach nicht die Zeit, sich mit dem System Inklusion zu beschäftigen. Dazu gehört eben auch viel Planung, Personalgespräche, Elterngespräche und vieles mehr. Auf die Einrichtungsleitungen kommt bei einem inklusiven Ansatz sehr viel zu, was bei der aktuell sehr hohen Auslastung kaum zu bewerkstelligen ist. Dies sehe ich vor allem als Hürde für Einrichtungen, sich inklusiv auszurichten. Die Pauschalfinanzierung und die Vereinfachung des Verfahrens würde hier sicherlich für Abhilfe sorgen“, beschreibt Cornelia Blendinger, Fachberaterin des „Evangelischen KITA-Verbandes Bayern“ im Dekanat, ihre Erfahrungen.

Zander teilte an dieser Stelle mit, dass bereits ein Informationsschreiben des Bezirks an die Einrichtungen in der Region versandt wurde bzw. beim Abschluss einer neuen Leistungs-/Vergütungsvereinbarung versandt wird. Weiter wird gegenwärtig zusammen mit den mittelfränkischen Jugendämtern ein Leitfaden für Kindertageseinrichtungen erarbeitet. Durch solche Maßnahmen kann sicherlich die Aufmerksamkeit auf das Thema gezogen werden und die Möglichkeiten, die dafür existieren, beleuchtet werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen und Behörden spielt dabei eine wichtige Rolle, sind sich auch Stefan Lahner und Karin Baumgärtner vom Jugendamt des Landkreises sicher. Allerdings sind auch die Träger und die Kommunen gefragt, den Mehrwert einer inklusiven Einrichtung zu erkennen und ihre Leitungen zu unterstützen.

„Wir in Gunzenhausen sind sehr froh über die Aktivitäten des KiFaZ. Inklusion wird bei uns großgeschrieben. Wir nehmen zum Beispiel an dem Modellprojekt ‚Inklusive Kommune‘ der Lebenshilfe Gunzenhausen und Regens Wagner Absberg teil und haben dabei nur gute Erfahrungen gesammelt. Wichtig bei dem Thema ist, dass alle Beteiligten dahinterstehen. Die Diskussion muss auf allen Ebenen angestoßen werden, also auch im Stadt- und Gemeinderat“, verdeutlichte Bürgermeister Fitz, der gemeinsam mit dem Hauptamtsleiter Klaus Stephan an der Gesprächsrunde teilgenommen hatte.

Am Ende der Gesprächsrunde hat Westphal einen umfangreichen Einblick in die praktischen Herausforderungen im Bereich der Inklusion in Kindertageseinrichtungen erhalten. „Die großen Linien, die zum Beispiel gesetzliche Regelung betreffen, können wir aus unserer Runde heraus natürlich nicht ändern. Doch ist es für mich ein wichtiger Schritt, im Dialog die Herausforderungen zu benennen und einen Ansatz zu finden, wie wir aktiv für unsere Einrichtungen Verbesserungen erreichen können. Dies kann uns sicherlich auch schon mit kleinen Maßnahmen gelingen. Die Ergebnisse der heutigen Gesprächsrunde werde ich der zuständigen Staatsministerin Kerstin Schreyer zukommen lassen. Sehr gerne habe ich die Ministerin auch zu einer nächsten Gesprächsrunde in einer ähnlichen Zusammensetzung eingeladen, um unsere Anliegen zu positionieren. Die Ministerin hat ihr Kommen auch bereits zugesagt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch eine inklusive Einrichtung in der Region mit der Ministerin besichtigen“, resümierte Westphal.

 

Die Teilnehmer der Inklusionsrunde in Gunzenhausen gaben dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal einen umfassenden Einblick in das Thema Inklusion in Kindertagesstätten. (Bild: Büro Westphal)

 

Landkreisbündnis dankt

Volksbegehren war auch im Kreis ein großer Erfolg

Die Vertreter des Landkreisbündnisses „Rettet die Bienen“ feiern zusammen den 18-Prozent-Erfolg in Bayern.

„Großen Dank an alle, die Zeit, Weg und Mühe nicht gescheut haben, um das Volksbegehren Artenvielfalt zu unterschreiben“ – dieses Fazit zieht das Landkreisbündnis „Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen“ dieser Tage auf seiner Nachbesprechung der 14-tägigen Eintragungsfrist. Mit den 17,6 Prozent im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liege man nahe am bayernweiten Rekordwert von 18,4 Prozent, womit man „sehr, sehr zufrieden sei“ – so die Aussage in einer Pressemitteilung des Bündnisses. Damit habe sich der hohe Einsatz in Form von Plakatierung, Infoständen und Öffentlichkeitsarbeit bezahlt gemacht, so das Bündnis in einer Pressemitteilung.

Das Ergebnis sei umso höher zu bewerten, weil die um diese Jahreszeit auftretenden Wettererscheinungen wie Kälte, Niederschlag und Glatteis nicht gerade einladend gewesen seien, um zum Rathaus zu gehen. Gerade in Flächenlandkreisen wie Weißenburg-Gunzenhausen sei der Weg in die Rathäuser oder Verwaltungsgemeinschaften zudem oft auch weit.

Die Bündnisbeteiligten beobachten jetzt mit Interesse, ob es bei den anstehenden Gesprächen, zu denen die Bayrische Staatsregierung eingeladen hat, von deren Seite zu einem akzeptablen Gesetzesvorschlag kommt. „Wenn es ohne Volksentscheid zu einem klaren, wirkungsvollen Gesetz für den Artenschutz kommt, soll uns das auch recht sein“, sind sich die Bündnispartner einig, „faule, verwässerte Vorschläge werden wir aber nicht akzeptieren“.

Das Bündnis betont nochmals dass es nicht darum gehe, die Bauern an den Pranger zu stellen, „diese Unterstellung wurde von Leuten in die Diskussion gebracht, die von den Fakten ablenken und Emotionen hochkochen wollten“. Diese Strategie habe aber glücklicherweise bei den Menschen nicht verfangen.