Archiv: Allgemein

Autonomie der Milchlieferbeziehungen

Genossenschaftsverband verlangt Bürokratieabbau im Energiesektor

Der Verbandspräsident forderte angesichts der bevorstehenden Europawahl insbesondere von den Brüsseler Politikern, die Autonomie der Lieferbeziehungen im genossenschaftlichen Milchsektor zu respektieren. „Die Abnahmegarantie in Kombination mit der Andienungspflicht bietet den Landwirten Planungssicherheit. Selbst bei schwierigen Marktbedingungen können Landwirte ihre Milch bei Molkereigenossenschaften absetzen“, sagte Gros. Diese Stabilität würde den zuletzt immer wieder diskutierten staatlichen Eingriffen in die Lieferbeziehungen zum Opfer fallen.

Aktiv wirkt der GVB an der Gestaltung der zukünftigen Energieversorgung im Freistaat mit. Das bayerische Wirtschaftsministerium hat einen „Energiedialog“ gestartet, bei dem der Verband die Interessen von 262 Energiegenossenschaften vertritt. „Wir setzen uns insbesondere dafür ein, bürokratische Hemmnisse abzubauen“, sagte Gros. Dazu zählt beispielsweise, dass Mitglieder von Energiegenossenschaften beim Verbrauch des mit einer Gemeinschaftsanlage produzierten Stroms bislang die volle EEG-Umlage abführen müssen. Von Privatpersonen und anderen Unternehmen wird bei der Eigenversorgung hingegen nur eine reduzierte Umlage verlangt. Gros: „Diese Ungleichbehandlung gehört abgeschafft. Sie vermindert die Attraktivität von Energieprojekten für Genossenschaften und verhindert damit Investitionen in dezentrale und umweltfreundliche Anlagen zur Stromerzeugung.“

Reges Gründungsgeschehen – Brauereigenossenschaften im Trend

„Genossenschaften sind ein lebendiger Bestandteil der bayerischen Gesellschaft“, machte GVB-Präsident Gros deutlich. So sind im Freistaat in den vergangenen zehn Jahren 380 neue Genossenschaften entstanden. 2018 waren es 14, darunter drei Brauereien. „Das Interesse an regionalen, handwerklich hergestellten Bieren nimmt zu“, stellte Gros fest und verwies auf die insgesamt 14 aktiven genossenschaftlichen Brauereien in Bayern. Dazu zählen neben mehreren Jungbrauern auch traditionelle Unternehmen, die sich teilweise seit 100 Jahren am Markt behaupten. Gemeinsam produzieren sie pro Jahr mehr als 170.000 Hektoliter Bier. Das reicht rechnerisch, um den Durchschnittskonsum von 170.000 Verbrauchern zu decken.

Zukunft der Landwirtschaft diskutiert

Westphal im Gespräch mit jungen Bauern

Zahlreiche landwirtschaftliche Themen konnte der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal während der AK-Sitzung im Gasthaus Conrad in Alesheim mit den Junglandwirten besprechen. Bild: Büro Westphal

Der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag hat eine ausführliche Diskussion mit jungen Milchviehaltern aus der Region geführt. Auf Initiative von Hans Walter, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat sich vor einigen Jahren ein Arbeitskreis „Junge Milchviehhalter“ gegründet, in dem sich junge Landwirte aus der Region austauschen und gegenseitig unterstützen können. Mit dem Landtagsabgeordneten unterhielten sich die Landwirte über Zukunftsfragen der Landwirtschaft.

Aktuelle Vorgaben und Verordnungen erschweren den Landwirten zunehmend ihre Arbeit. Noch dazu kommt die öffentliche Kritik, die derzeit an den Landwirten geübt wird, beispielsweise durch das Volksbegehren zur Artenvielfalt. Gerade junge Landwirte stellen sich daher die Frage, wie sie ihren Hof in Zukunft weiter bewirtschaften sollen. Aus diesem Grund haben die AK-Mitglieder den hiesigen Landtagsabgeordneten Manuel Westphal zu ihrer Sitzung in Alesheim eingeladen, um mehr über aktuelle Entwicklungen auf Landesebene zu erfahren.

Westphal, dessen Familie selbst eine Landwirtschaft betreibt, weiß um die Sorgen und Ängste der Landwirte Bescheid. „Die Novelle der Düngeverordnung, die neue Anlagenverordnung oder die Entwicklungen rund um das Volksbegehren Artenvielfalt sind nur einige Gründe, die den Landwirten zunehmend Sorgen bereiten. Ich bin froh, dass mir der AK heute die Möglichkeit gibt, meine Position zu den einzelnen Themen zu vermitteln“, erklärte Westphal während der Sitzung.

Die Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft: Sie erzeugt Nahrungsmittel und erhält zeitgleich unsere Kulturlandschaft. In der aktuellen Diskussion werden die Landwirte und ihre Arbeit allerdings zunehmend kritisiert. „Leider schaut kaum jemand wirklich hin, wie wir arbeiten und was wir durch unsere Bewirtschaftung für die Umwelt bereits tun“, erklärte AK-Vorsitzender Mathias Rottler aus Indernbuch. Auch in der Landwirtschaft gäbe es schwarze Schafe, doch die Mehrheit bewirtschaften nach guter fachlicher Praxis. Die zunehmende Bürokratisierung und die zahlreichen Verordnungen erschweren die Arbeit der Landwirte, wie es auch Wirtschaftsunternehmen oder Handwerksbetriebe zunehmend feststellen müssen. „Viele dieser Verordnungen sind in der EU begründet. Auf dieser Ebene muss eine Lösung gefunden werden, damit die Bürokratisierung nicht noch weiter zunimmt. Der Landwirt verbringt jetzt schon mehr Zeit im Büro als auf dem Traktor oder im Stall, was sein eigentlicher Arbeitsort sein sollte“, verdeutlichte Westphal und führt weiter aus: „Um hier Verbesserungen zu erzielen, muss neben uns Politikern auch der Bauernverband mit seinen Mitgliedern aktiv werden!“

Ein großes Thema war in diesem Zusammenhang auch die Diskussion um das Volksbegehren Artenvielfalt. „Die Landwirte wurden von den Initiatoren des Volksbegehrens extrem an den Pranger gestellt. Auch in unserer Region gab es harsche Kritik an den Landwirten. Dabei sind es doch die Landwirte, die für den Erhalt unserer Kulturlandschaft Tag für Tag sorgen. Weitere Einschränkungen für die Landwirtschaft darf es durch die Übernahme des Gesetzesentwurfes nicht geben. Gemeinsam mit dem Bauernverband müssen sich auch hier die Landwirte für ihre Interessen stark machen. Aus diesem Grund suche ich auch das Gespräch mit den Vertretern der Landwirtschaft aus meinem Stimmkreis, um wichtige Eckpunkte für das Begleitgesetz zu erarbeiten. Unsere Ergebnisse werde ich anschließend in die Diskussion im Bayerischen Landtag mit einbringen“, verdeutlichte Westphal.

Die Mitglieder des AKs haben sich zudem auch schon bereit erklärt, den Bienenpakt Altmühlfranken zu unterstützen und Flächen anzubieten, die als Blühwiesen genutzt werden können. „Auch die Öffentlichkeitsarbeit würden wir gerne enger begleiten, um somit auch zu zeigen, dass wir Landwirte bereits viel für die Umwelt und den Erhalt der Artenvielfalt tun“, ergänzte Rottler.

Während der ausführlichen Gesprächsrunde konnten noch weitere Themen angesprochen werden, wie die bessere Vermarktung regionaler Produkte. Wer beim Einkaufen auf Produkte aus der Region achtet und dem Discounter-Sortiment vorzieht, unterstützt auch die hiesige Landwirtschaft.

„Die Diskussion mit den Landwirten war sehr offen und ehrlich. Ich habe einige Hausaufgaben mitbekommen und werde die Interessen der Junglandwirte in München vertreten“, versprach Westphal abschließend.

Dank für Ehrenamtskarteninhaber

Interessante Preis vergeben

Judith Schneider von der Freiwilligenagentur altmühlfranken übergab den Hauptpreis der Frühjahrs-Verlosung für Ehrenamtskarteninhaber – einen Gutschein der Gaststätte Goldener Adler – an Monika Fürbaß aus Treuchtlingen. Foto: LRA

Bei der vierteljährlichen Verlosungsaktion für Ehrenamtskarteninhaber im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen war Monika Fürbaß die Hauptgewinnerin. Weitere interessante Preise wurden vergeben.

 Insgesamt 20 Gewinne in Form von Restaurant- und Buchgutscheinen gab es bei der diesjährigen Frühjahrsverlosung für Ehrenamtskarteninhaber quer durch den Landkreis. Der Hauptpreis, ein Gutschein der Gaststätte Goldener Adler im Wert von 65 Euro, ging an Monika Fürbaß aus Treuchtlingen.

Frau Fürbaß ist seit 1987 aktives Mitglied der Pfadfinder Treuchtlingen und dort auch Angehörige des Vorstandes. Darüber hinaus ist sie Leiterin der Jugendgruppen Wölflinge und Jungpfadfinder.

Beantragen kann die Bayerische Ehrenamtskarte jeder, der 16 Jahre oder älter ist und im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen seit mindestens zwei Jahren durchschnittlich fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich aktiv ist. Dies gilt für die unterschiedlichsten Bereiche wie z. B. das Rettungswesen, den Naturschutz, den kirchlichen oder sportlichen Bereich. Auch Inhaber der Jugendleiterkarte (Juleica) können die Karte beantragen.

Mit den vierteljährlichen Verlosungsaktionen bedankt sich der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen für das herausragende Engagement der vielen Ehrenamtlichen. Weitere Informationen zur Verlosungsaktion und zur Bayerischen Ehrenamtskarte gibt es online unter www.altmuehlfranken.de/ehrenamtskarte oder telefonisch bei Judith Schneider unter 09141 902-259.

Der Brexit und seine Folgen

Mit Michael G. Möhnle referierte ein Europa-Experte

Dr. Ingo Friedrich, Kreisvorsitzende FU Anita Dollinger, Michael Möhnle, Peter Weber, Renate Gutmann, Angelika Kraus, Erika Wüst, CSU Kreisvorsitzender Manuel Westphal

Auf Einladung des Kreisverbands der Frauen-Union und der CSU stellte Michael G. Möhnle während eines interessanten Vortrags die Entwicklung und die Folgen des Brexits dar. Zu Beginn unterstrich Dr. Ingo Friedrich,  der Vater der Europaflagge, in einem Grußwort, dass sich viele Themen heute nicht mehr auf nationalstaatlicher Ebene lösen lassen und genau deswegen die Europäische Union heute wichtiger denn je sei.

Anschließend referierte Michael Möhnle, der als selbständiger Journalist und Media-Consultant tätig ist, über den Brexit. Möhnle ist ausgewiesener Europa-Experte, da er als Wahlkampfmanager von S.K.H. Dr. Otto von Habsburg tätig war und von 1979 – 1991 im Europäischen Parlament unter anderem als Pressesprecher fungierte. Seit 1991 war er u.a. Leiter der Europäischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Staatsministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Leiter Online Kommunikation im Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Durch seine Erfahrungen im politischen Umfeld er Europäischen Union ist er ein ausgesprochener Kenner der europäischen Strukturen und Herausforderungen.

Möhnle erläuterte zunächst den Blickwinkel der Briten auf Europa. Deren Selbstverständnis ist nach wie vor geprägt durch die Geschichte als Weltmacht, als British Empire. Auch forderte Churchill bereits 1946 eine „Art Vereinigter Staaten von Europa“, aber ohne Großbritannien.

Diese Sonderstellung in und zu Europa zeigte sich dann auch später durch zahlreiche Ausnahmen, die Europa Großbritannien gewährte. Beispiele dafür seien der Briten-Rabatt, mit dem zahlreiche Beiträge erlassen wurden, keine Teilnahme am Schengen-Abkommen oder am Euro.

Zentral war für Großbritannien immer die Teilnahme am Binnenmarkt. Diese lose Bindung zu Europa war auch der Grund, warum europakritische Stimmen in Großbritannien schon immer besonders stark waren. Diese schürten nun im Jahr 2016 die Anti-EU-Stimmung durch eine großangelegte Kampagne in den sozialen Medien. Dabei wurden bewusst „Fake-News“ verwendet. Dabei geht Möhnle auch davon aus, dass diese Desinformationskampagne auch bewusst von den Vereinigten Staaten mit unterstützt wurde und machte dies auch an verschiedenen Beispielen fest. So war unter anderem auch Steve Bannon, ein enger vormaliger Berater des Präsidenten Trump in den Organen der Konzerne tätig, die mit der Kampagne beauftragten waren. Dadurch wurde bewusst eine Schwächung Europas in Kauf genommen. Diese Kampagne wirkte insbesondere in England, weniger aber in Schottland, Wales und Nordirland. Allerdings wohnen rund 83 Prozent der Bevölkerung von GB in England. Vor allem die über 45-jährigen votierten stark für den Austritt.

Die wirtschaftlichen Folgen aber werden massiv für Großbritannien sein. So gehen 63 Prozent der Exporte von Großbritannien in die EU. Schätzungen der britischen Regierung gehen davon aus, dass es einen Wachstumseinbruch von rund 6 Prozent geben wird, rund 800.000 Arbeitsplätze seien gefährdet.

Weiterhin müssten alleine 33 Freihandelsabkommen mit 82 Drittstaaten außerhalb der EU neu verhandelt und geschlossen werden. Bereits jetzt seien etwa 1,2 Billionen Pfund vom Finanzplatz in London abgezogen worden. Große Unternehmen verlagern ihren Sitz derzeit von Großbritannien in die EU.

Fatale Folgen wird der Brexit auch für die britische Landwirtschaft haben, da rund 75 Prozent der britischen Agrarprodukte in die EU-Staaten gehen. Die Zahlungen der EU machen rund 50 Prozent der Einkommen der britischen Landwirte aus.

Auch für Deutschland werden aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen und Beziehungen schwerwiegende Folgen zu befürchten sein, nachdem Deutschland pro Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 118 Mrd. Euro nach GB exportiert.

Premierministerin Mey favorisierte im Jahr 2017 eine totale Trennung und forderte stattdessen ein „Greater Britain“.

Es gäbe laut Möhnle mehrere Möglichkeiten, wie es mit dem Brexit weitergehen könnte. Ein unkontrollierte Brexit hätte fatale folgen für die britische, aber auch für die deutsche Wirtschaft. Die EU könnte auf Antrag der Briten die Austrittsfrist nochmal verlängern. Der Brexit könnte durch das Parlament gestoppt werden. Neuwahlen, aber auch ein zweites Referendum wären die Folge. Das Brexit-Abkommen könnte auch wie vereinbart angenommen werden. Es könnte aber auch zu anderen Vereinbarungen kommen, wie eine Zollunion mit der EU mit Freizügigkeit oder den Beitritt Großbritanniens in den Europäischen Wirtschaftsraum nach dem Beispiel Norwegens mit zusätzlichen Zugeständnissen für die Freizügigkeit.

Möhnle befürchtet, sowie viele EU-Politiker auch, dass der Brexit ein Auftakt für viele andere Nationalisten sei in anderen Staaten Europas. Dies werde sich vor allen nach der Europawahl im Mai zeigen.

Deswegen sei es von besonderer Bedeutung im Mai wählen zu gehen und dabei Europa zu stärken, so Möhnle abschließend.

Osterbrunnen ist traditionell

Natur- und Kunsthandwerkermarkt und Osterbrunnen laden ein

In Gunzenhausen ist es guter Brauch, am Ostermontag den Osterbrunnen am Haus des Gastes einzuweihen. Auch der Naturmarkt im Markgräflichen Hofgarten öffnet am 22. April um 11 Uhr seine Pforten. Der Osterbrunnen wird traditionell von Mitgliedern des Trachtenvereins D’Altmühltaler mit echten, handbemalten Eiern geschmückt. Mehrere tausend Eier und frisches Grün zieren den Brunnen.

Pfarrer Claus Bergmann und Diakon Manfred Schart segnen den Brunnen bevor Bürgermeister Karl-Heinz Fitz Worte zum Osterbrunnen und zur Eröffnung des Natur- und Erlebnismarktes spricht. Die Feier wird musikalisch vom Posaunenchor Laubenzedel unter der Stabführung von Herbert Gutmann und Vorführungen der Trachtenkinder des Trachtenvereins D’Altmühltaler unter der Leitung von Susanne Bickel umrahmt.

Bereits zum zehnten Mal findet der Natur- und Erlebnismarkt statt. Bei der Auswahl der Händler wird darauf geachtet, dass nur Künstler und Händler zugelassen werden, deren Angebot aus natürlichen Produkten besteht.

Die verschiedenen Aussteller im Markgräflichen Hofgarten und im Haus des Gastes bieten Holzdeko, Honig, Marmelade und Pesto, handgefertigte Glasarbeiten, Edelstein und

Silberschmuck, handverzierte Kerzen und Kerzentauchen für Kinder, handgenähte Baby-Kleidung, Windeltaschen, Gartenkeramik – „Tonklumpen und schräge Viecher“,  Vogelhäuschen und vieles mehr an.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die „Expressothek“ mit Kaffee und Crêpes ist lädt zu Kaffeespezialitäten ein. Bei gutem Wetter gibt es auch das leckere Bauernhofeis vom Werzingerhof. In der Jagdklause bietet die AWO Suppe und Brotaufstriche an.

Für die kleinen Gäste spielt die Fürnheimer Puppenbühne im Markgrafensaal um 15 Uhr das Stück „Der kleine Drache Elliot“. Das Stück dauert ca. 45 Minuten. Der Eintritt zum Kindertheater kostet 5 Euro pro Person.

Ab 14 Uhr können sich die Kleinen als Löwe, Clown oder Katze schminken lassen. Luftballon-Künstler Roland Walter zaubert für die Kinder die tollsten Figuren.

Der Natur- und Erlebnismarkt und der Osterbrunnen sind am 22. April von 11 bis 17 Uhr geöffnet und der Osterbrunnen kann in den folgenden beiden Wochen täglich von 8 bis 17 Uhr besucht werden.

Kein „Rosinenpicken“ in Europa

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sprach zum Auftakt des Europawahlkampfs

Auf dem Podium im Wildbadsaal (von links): Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Phil Hackemann, Kristine Lütke und Moderator Dr. Hermann Drummer. Foto: FR Presse

Die „rote Linie“ darf nicht überschritten werden. Das verlangt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die frühere Bundesjustizministerin von den osteuropäischen Staaten in der EU, die sich gerne populistisch geben und glauben, sich aus dem europäischen Kuchen die Rosinen herauspicken zu können. Sie vertraut auf ein starkes europäisches Parlament.

Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt (links) mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Phil Hackemann, Dr. Hermann Drummer und Kristine Lütke. Foto: FR Presse

Zum Wahlkampfauftakt im Landkreis war die streitbare Liberale in den Weißenburger Wildbadsaal gekommen, um ein leidenschaftliches Plädoyer für Europa zu halten.  Zu Gast waren auch Phil Hackemann, der bayerische Spitzenkandidat, und Kristine Lütke vom Vorstand der Mittelfranken-FDP. Zuvor besuchte sie in Treuchtlingen das neue BRK-Seniorenzentrum und besuchte auch Betty Strobel, die im Städtischen Altenheim kürzlich in erstaunlicher geistiger Vitalität  ihren 95. Geburtstag begehen durfte. Mit dabei: Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt.

In ihrer Rede bedauerte die prominente FDP-Politikerin, dass die Diskussion in Europa seit Monaten vom möglichen Brexit der Engländer überlagert wird. „Ich habe immer gehofft, dass es ein zweites Referentum geben kann“, sagte sie.  Dass es soweit gekommen sei, nannte sie ein Politikversagen.  Die Starnbergerin: „Jetzt ist das Erwachen der Engländer da. Aber es bewirkt auch etwas Gutes, nämlich die Diskussion über die Zukunft in Europa“. Sie glaubt sogar, dass die Grundstimmung heute positiver ist als früher: „Je mehr Krisenherde, umso mehr wächst die Überzeugung, dass es des Zusammenschlusses von 27 Staaten braucht.“ Europa sei ein Wert an sich, allein der Binnenmarkt habe einen unheimlichen Vorteil, nicht zuletzt für die jungen Leute.  Bei allem Bemühen sei es aber der Politik nicht gelungen, einen gemeinsamen Nenner für die Migrationspolitik zu finden. Leutheusser-Schnarrenberger erneuerte in ihrer Weißenburger Rede die Forderung der Freidemokraten nach einer Grundwerteoffensive und einer „Grundrechtecharta“.Es  müsse sichtbar waren, wie es um die Grundrechte in den einzelnen europäischen Ländern stehe. Das Gerede von einer „illiberalen Demokratie“, wie es Victor Orban in Ungarn verbreite, sei nichts anderes als Politik mit autoritären Zügen. Die Rechtspopulisten wollten ein anderes Europa. Sie verlangt ein handhabbares Verfahren, das es ermögliche, jene Staaten abzustrafen, die sich von der Grundwertecharta entfernten. Wörtlich  sagte sie: „Es ist gespenstisch, was da abgeht.“ Der Zwang zur Einstimmigkeit in den europäischen Gremien habe sich als „stumpfes Schwert“ ergeben. Als notwendig erachtet sie eine Reform der EU-Kommission mit einer Reduzierung der Kommissare auf 18 und Konzentration auf den Standort Straßburg.

Den Gegnern Europas hält die Liberale vor, das Europaparlament marginalisieren zu wollen: „Sie möchten zwar das europäische Geld verteilen, aber alles andere national entscheiden.“ Die jüngsten Berichte von der möglichen Verstrickung eines AfD-Abgeordneten mit Russland offenbarten, dass Europa destabilisiert werden soll.

Phil Hackemann, der 23-jährige Frontmann der bayerischen FDP im Europawahlkampf, kann sich nicht mehr erinnern, wie es war, als die Urlauber an den Grenzen Schlange stehen mussten. Er steht für die „Generation Europa“. Als Student an einer Londoner Universität sagt er, die Engländer seien mit falschen Versprechungen zum Austritt aus der EU gedrängt worden. Der Münchner Phil Hackemann war übrigens dabei, als vor Wochen rund eine Million Londoner für den Verbleibt in der EU demonstrierten.  Europa müsse erlebbar sein, sagt er, dann könnten sich die Leute für Europa begeistern. „In der Wirtschaft brauchen wir gemeinsame Produktionsstandards, aber wir dürfen kein überbordendes Regelwerk schaffen“, sagte er zu den Problemen, für alle die gleichen Voraussetzungen zu bieten.

„Eigentlich bin ich Europäerin“, sagt Kristine Lütke, die im Vorstand der mittelfränkischen FDP die Europapolitik markiert. Die Geschäftsführerin eines Nürnberger Seniorenheims war bis vor Kurzem noch Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren. Sie wünscht sich von Europa „ein bisschen weniger Kuhstall, dafür mehr Hightech“.

Die Diskussion leitete Dr. Hermann Drummer aus Weißenburg. Er war früher Redenschreiber von Johannes Rau und danach  als Referent in der Brüsseler Vertretung von Nordrhein-Westfalen tätig. Heute ist er europäischer Berater und FDP-Kandidat für den Weißenburger Stadtrat.

WERNER FALK

 

Ratschläge des „Metzgerphilosophen“

Robert Prosiegel präsentierte im AIZ sein Buch

Robert Prosiegel im Interview mit Stephanie Palm. Foto: FR Presse

„Klarheit ?  Brauchen wir das?“ Das ist der Titel eines Büchleins, das der Markt Berolzheimer „Metzgerphilosoph“ Robert Prosiegel im Selbstverlag herausgegeben hat. Seine Gedanken kreisen um die Sinnhaftigkeit den menschlichen Daseins. In etlichen Veröffentlichungen sind sie einem breiten Leserkreis bekannt geworden, jetzt aber liegen sie in Buchform vor.

Ralf Loos (Sausenhofen), ein Freund des Autors, widmete sich in seiner Einführungsrede anlässlich der Vorstellung des Buches im AIZ in Muhr am See dem Leben und Werk des Markt Berolzheimers, dessen geistigerHorizont nicht in der heimischen Wurstküche endet.

Die Rede von Ralf Loos:

Wie viele Bücher bzw. Buchtitel kennen Sie, die im Titel ein Fragezeichen tragen? Wenn man sich die aktuelle Bestseller-Liste des Spiegels ansieht, finden sich unter den ersten 20 Titeln bei der Belletristik kein einziger Titel mit einem Fragezeichen, auf der Liste der Sachbücher findet sich unter den ersten 20 Titeln ein einziger Titel mit einem Fragezeichen. Das ist eine interessante Feststellung, die fragen läßt, warum das so ist. Eine Antwort liegt auf der Hand: Fragen können unangenehm sein,  Fragen können unbequem sein, ja, Fragen können anstrengend sein, denn Fragen wollen beantwortet werden und das erfordert:  Nachdenken! Mit dem Nachdenken ist es so wie mit Fragen: Nachdenken kann unangenehm sein, Nachdenken kann unbequem sein, Nachdenken kann anstrengend sein.

Genau hier setzt Robert Prosiegel an, denn er stellt Fragen, er hat nicht nur die Zeichen der Zeit erkannt, sondern auch die Gefahren unserer Zeit. Ich will Ihnen nicht den Inhalt des Buches vorstellen, aber ich stelle Ihnen einige Gedanken vor, die mir bei der Lektüre kamen:

Während des Lesens musste ich immer wieder an das Gebot denken: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! Wir alle wissen, daß mit dem Wort Götter auch Götzentum gemeint ist. Leider leben wir in einer Zeit mit vielen Götzen. Diesen Götzen widmen wir unsere Zeit, d.h. Lebenszeit und unsere Kräfte.

Ralf Loos hielt zur Buchvorstellung eine viel beachtete Rede.

Zu den kostbarsten Dingen unseres menschlichen Daseins zählen Zeit und Gesundheit. Mit beiden gehen wir geradezu gedankenlos um. Wie wertvoll beides ist, merkt man erst, wenn man sie nicht mehr hat.  Oft ist es dann zu spät.

Wie wertvoll Zeit und Gesundheit ist, weiß der Patient, der von seinem Arzt die Diagnose bekommen hat:  er oder sie habe nur noch eine bestimmte Zeit zu leben. Wir alle haben nur noch eine bestimmte Zeit zu leben. Und trotzdem gehen wir mit der Zeit um, als hätten wir davon genug. Das gleiche kann zum Thema Gesundheit gesagt werden. Wir beachten unsere Gesundheit und unseren Körper erst, wenn sich Mängel in Form von Schmerzen oder Krankheiten zeigen. Und was haben wir im Vorfeld für unseren Körper getan bzw. was haben wir ihm angetan? Ein kurzes Beispiel: Wir Menschen haben kein Problem,  für einen Liter Motorenöl  zehn Euro auszugeben, aber bei Salatöl hält man vor dem Regal inne und sucht das billigste  aus.  Sie merken, worauf ich hinaus will: Für den Motor des Autos kann es nicht gut genug und teuer genug sein, für den eigenen Körper hingegen nicht billig genug –  billig vom Geld her betrachtet, wie auch billig bezüglich der Qualität.

Damit komme ich zurück zum Götzentum. Wir verehren die falschen Götter:  Autos und Lebenszeitfresser wie Facebook, WhatsApp, Instagram und dergleichen. Einige werden jetzt fragen, inwiefern Facebook, WhatsApp und Instagram mit Göttern gleichgesetzt werden können. Hierauf möchte ich mit einer mathematischen Betrachtung antworten:  Der Durchschnittsmensch braucht  sieben bis acht Stunden Schlaf, davon zwei Stunden für Essen und Pausen, zwei Stunden für beruflich bedingte Fahrten und Besorgungsfahrten, acht Stunden für Arbeit bzw. Schule und Hausaufgaben, vier Stunden bleiben zur freien Verfügung.

Wieviel Zeit wendet der moderne Mensch für soziale Medien auf? Lassen Sie mich folgenden Beitrag des NDR zitieren, der sich auf die Nutzung von Fernsehen, Radio und Internet bezieht: „Die Mediennutzung ist seit Jahren hoch. Fernsehen ist am populärsten. Nur die 14- bis 29-Jährigen nutzen das Internet deutlich häufiger als ihren Fernseher. Im Schnitt sehen die Menschen jeden Tag mehr als dreieinhalb Stunden fern, hören rund drei Stunden Radio und surfen nahezu zweieinhalb Stunden im Internet.“ Wenn Menschen einen hohen Anteil ihrer freien Lebenszeit für Fernsehen, Radio und Internet und soziale Medien aufwenden, zeigt es, von welcher „Wichtigkeit“ diese Tätigkeiten sind und wieviel Lebenszeit die Menschen hierfür aufwenden. Nicht nur, dass wir unsere Lebenszeit für solche Dinge aufwenden, obendrein vernachlässigen darüber unsere Lebensgrundlage, nämlich unseren Planeten ERDE.

Vor kurzem sah ich ein Schild auf dem stand: „Früher hatten wir auch soziale Medien – wir nannten es: draußen!“ Wir leben in einer Zeit, in der wir fälschlicherweise meinen, dass praktische Dinge uns glücklicher machen. Lassen Sie mich diese Aussage an einem Beispiel erläutern:Berglifte sind ungemein praktisch, denn sie bringen uns schnell und ohne Anstrengung auf den Berggipfel, wo wir eine wunderbare Aussicht genießen können. Der Wanderer, der den gleichen Gipfel zu Fuß erklimmt, hat genau die gleiche Aussicht – nur, wer macht die intensivere Erfahrung ?

Damit komme ich zu Robert Prosiegels Buch zurück und zur Fähigkeit, die richtigen und die wichtigen Fragen zu stellen. Ich verwende zwei Adjektive: Richtig und wichtig! Eine Frage kann durchaus richtig sein, aber sie kann total unwichtig sein. Eine Antwort auf die Frage, wie unterscheide ich das Wichtige vom Unwichtigen, kann ich mit einem Wort geben: Klarheit.

Die Komplexität unseres Lebens und der Lebensabläufe verhindert, dass wir eine klare Sicht auf die Dinge haben. Zudem ist es häufig nicht gewollt, dass Klarheit herrscht. Daran haben Lobbyisten und Politiker oft kein Interesse. Wie sonst könnte es sein, dass ein Gift namens Glyphosat als Pflanzenschutzmittel bezeichnet wird?

Lieber Robert, Dein Buch stellt die richtigen Fragen. Aus diesem Grund ist es ein ungemein wichtiges Buch zur rechten Zeit, denn Du zeigst mit dem Finger auf Fakten und Zustände, die wir inzwischen hingenommen haben, ohne sie zu hinterfragen. Du rüttelst wach, manchmal auf die unangenehme Art, denn man muss auch sich selbst und seine eigenen Lebensgewohnheiten und sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen.

Sich selbst zu hinterfragen, kann zuweilen sehr unangenehm sein. Damit komme ich zum Autor Robert Prosiegel selbst. Alle, die Dich persönlich kennen, wissen, was für ein überaus liebenswerter Zeitgenosse Du bist  – und Du bist ein Visionär. Auch diejenigen, die Dich nicht persönlich kennen, können sich problemlos ein Bild von Dir und Deinen gesamtheitlichen Denkansätzen machen. In vielen Zeitungen und anderen Publikationen sind Artikel über Dich und das Tierwohl und das Wachrütteln gegen billigen und zugleich schädlichen Konsum zu finden. Auch auf Youtube finden sich Beiträge von Dir.

Robert Prosiegel ist ein Visionär – und Visionäre sind schon per Definition ihrer Zeit voraus. Das hat zur Folge, dass sie oft als Spinner abgetan und belächelt werden. Daher langt es nicht, nur Visionär zu sein. Der erfolgreiche Visionär muss auch eine Persönlichkeit sein, die Vertrauen genießt und Durchhaltevermögen hat, um seine Vision seinen Mitmenschen zugänglich zu machen und zu vermitteln. Dass Robert Prosiegel nicht nur Buchautor und Visionär, sondern auch Verfechter des Tierwohls und leidenschaftlicher Umweltaktivist ist, hat er über viele Jahre bewiesen. Dass er auch eine unerschütterlicher Zuversicht in eigener Sache besitzt, hat er über die vergangenen Monate allen gezeigt.

Bei Deiner Krankheit ging es um Leben oder Tod – auch hier kanntest Du kein Zaudern oder Zögern, sondern hast Dich dieser lebensbedrohlichen Herausforderung gestellt – mit aller Bestimmtheit und mit aller Klarheit. Dein Überlebenskampf beschränkte sich nicht nur auf Dich, sondern auch auf Deine liebe Frau mit ihren gesundheitlichen Problemen. Es ist ein weiterer schwerer Kampf, den Du mit Deiner lieben Frau teilst. Ich wünsche, dass Du  mit Deinem Buch die Herzen und Köpfe unserer Mitmenschen gewinnst, mit dem Ziel, dem Leben und unserer Natur mit mehr Bewusstsein,  mehr Fürsorge und  mehr Liebe zu begegnen.

Soweit die Rede von Ralf Loos.

Die Frau, die das Buchprojekt wesentlich mitgetragen und betreut hat, ist die in Gunzenhausen geborene und in Meinheim aufgewachsene Autorin Stephanie Palm. Sie lebt seit rund vierzig Jahren in München und hat etliche Sachbücher und Kurzgeschichten geschrieben.   Durch das wieder Aufleben des Kontaktes ergab es sich, dass Stephanie Palm die Federführung bei diesem Buchprojekt übernahm.   Ohne Frau Palm und ihrem Projektteam wäre die Realisierung dieses Buches in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen.

In einem Interview mit Stephanie Palm äußerte sich Robert Prosiegel in entspannter Haltung auf dem AIZ-Sofa über sein bisheriges Leben, das nicht frei war von „Prüfungen“. Dank einer Stammzellenoperation sieht er jetzt ganz zuversichtlich nach vorn. Der Gedanke, ein Buch zu schreiben, ist ihm übrigens nachts um Drei gekommen. Und er will eine Stiftung gründen. Man darf vermuten: „Klarheit? Brauchen wir das?“ ist nicht sein letztes Buch mit dem er die Menschen zum Nachdenken anregen will.

WERNER FALK

Eine Königin für Landschaftsschutz

 Die neue Altmühltaler-Lamm-Königin heißt Franziska Lechner

Die neue Altmühltaler-Lamm-Königin Franziska Lechner (vorne rechts) mit ihrer Vorgängerin Jana Müller sowie (von rechts) „Königinnenvater“ Robert Lechner, Erich Neulinger (Verein der Hüteschäfer), Richard Mittl (Bürgermeister Mörnsheim), Christoph Würflein (Geschäftsführer Naturpark Altmühltal) und Klaus Amann (Landschaftspflegeverband Kelheim). Foto: Sisi Wein/Magenta4

Landschaftsschutz und Feines vom Lamm: Das vereint im Naturpark Altmühltal seit über 20 Jahren die Regionalinitiative „Altmühltaler Lamm“. Repräsentiert wird sie in der Öffentlichkeit von der Altmühltaler-Lamm-Königin: 2019 und 2020 ist dies Franziska Lechner aus Markt Berolzheim.

Die neue Altmühltaler-Lamm-Königin: Franziska Lechner aus Markt Berolzheim. Foto: Sisi Wein/Magenta4

Franziska Lechner wurde von Christoph Würflein (Geschäftsführer Naturpark Altmühltal), Erich Neulinger (Vorsitzender Verein der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal), Mörnsheims Bürgermeister Richard Mittl und Klaus Amann (Landschaftspflegeverband Kelheim – VöF) im Informationszentrum Naturpark Altmühltal offiziell als Altmühltaler-Lamm-Königin vorgestellt: Zwei Jahre lang wird die 18-Jährige nun regieren – parallel zu ihrem Abitur, das in den kommenden Wochen ansteht, sowie zu ihrem geplanten Studium als Diplom-Finanzwirtin.

Für ihr Amt und die Schafe bleibt ihr dennoch genügend Zeit, ist sie sich sicher. Auch die Ziele für ihre Amtszeit hat sie sich schon gesteckt: „Ich will die Schafhaltung mit ihrer langen Tradition in der Öffentlichkeit präsentieren, ohne sie zu romantisieren. Stattdessen möchte ich zeigen, wie wichtig sie für die Landschaft ist – und wie wichtig es ist, sie zu unterstützen“.

Eine lange Tradition hat die Schäferei auch in Franziskas Familie: Seit rund 300 Jahren sind die Lechners Schäfer. Heute umfasst ihre Herde, die im Sommer zum Beispiel an den Hängen des Gelben Bergs unterwegs ist, rund 1000 Mutterschafe. „Ich kenne die Arbeit mit den Tieren aus erster Hand“, erklärt Franziska. Schon als Kind war sie mit ihrem Vater Robert, der hauptberuflich Schäfer ist, auf der Weide und im Stall dabei.

Klaus Amann wies in diesem Zuge darauf hin, dass die Marke „Altmühltaler Lamm“ sich in den 22 Jahren ihres Bestehens als eine der erfolgreichsten Regionalinitiativen Deutschlands  etabliert habe: „Die Wacholderheiden und Trockenrasen, die durch die Schafbeweidung erhalten bleiben, gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Europa – gerade auch im Hinblick auf Insekten. Für den Verbraucher gibt es also kaum eine bequemere Art des Naturschutzes, als Altmühltaler-Lamm-Produkte nachzufragen.“ Die neue Königin hat dabei übrigens ihren ganz eigenen Favoriten der Zubereitung – oder besser gesagt, noch lässt sie zubereiten, denn für Franziska schmeckt „immer noch der klassische Lammbraten meiner Oma am besten“.

Offiziell erhält Franziska ihre Krone, Schärpe und Zepter im Rahmen des „Altmühltaler Lamm“-Auftriebs (18. und 19. Mai 2019) in Mörnsheim aus den Händen von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und löst damit Jana Müller aus Hitzhofen ab, die in den vergangenen zwei Jahren die Insignien der Lamm-Königin trug und der am Freitag von Christoph Würflein für ihren Einsatz in Sachen „Altmühltaler Lamm“ gedankt wurde.

Der Lamm-Auftrieb ist der erste von einer ganzen Reihe von Terminen, die Franziska in den nächsten zwei Jahren wahrnehmen wird – darunter zum Beispiel auch im Bayerischen Landtag, auf der „Grünen Woche“ in Berlin sowie bei verschiedenen Festen in der Region wie dem Schäferfest in Übermatzhofen bei Pappenheim (9. Juni 2019) oder dem „Altmühltaler Lamm“-Abtrieb in Böhming bei Kipfenberg (28. und 29. September 2019). Den Rat ihrer Vorgängerin Jana wird sie jedenfalls beherzigen: „Nimm in Deiner Amtszeit alles mit, es macht sehr viel Spaß“.

Aktuelle Information zur Stadtpolitik

Reutberg III als separates Baugebiet

Der Bauausschuss des Stadtrats hat sich mit der weiteren baulichen Entwicklung in Gunzenhausen befasst und einige Entscheidungen getroffen, wie es weitergehen kann. Im Kern geht es um das Baugebiet Reutberg III (ich habe es von Anfang an so genannt, nicht um die Erweiterung von Reutberg II). Das besagt schon, dass eine eigene  Verkehrsanbindung notwendig ist, wenn das Konzept von Prof. Scherzer, der Grundlage für Reutberg I und II, weiterhin gelten soll. Und das halte ich für absolut sinnvoll. Jetzt liegt es an den Planern, daraus ein tolles Konzept zu machen, das die Wertigkeit der Grundstücke und somit des ganzen Reutbergs unterstreicht. Wir sehen, dass die Nachfrage nach Grundstücken in der Stadt (und auch in den Ortsteilen) anhält. Es gilt, für jeden Geldbeutel etwas anbieten zu können. Ich wünsche mir, dass Reutberg III kommt. Das muss nicht heute und morgen sein, aber in den Jahren nach 2020.

Neu Bahnhofsuhr kommt noch heuer

Nach dem Verkauf des Bahnhofs Gunzenhausen an die Stadt ist offensichtlich die Bahnhofsuhr an der Südseite abmontiert worden. Seither gibt es überhaupt keinen Zeitmesser mehr am Bahnhof.  Ich halte es für wünschenswert, am Bahnhofsplatz (Bahnhof und Busbahnhof) eine deutlich sichtbare und beleuchtete große Uhr anzubringen. Eventuell wäre es sogar vorstellbar, die Uhr am Bahnhofsplatz auf einen Pylon zu setzen. Möglicherweise ließe sich die Maßnahme ja in Verbindung mit dem VGN realisieren. Inzwischen hat BM Fitz öffentlich zugesagt, dass mein Ansinnen heuer noch realisiert wird.

Team FDP dabei: Auframa demmer!

Umweltschutz ist heute ein Schlagwort. Viele nehmen es in den Mund, aber sie sind nur verbal bei der Sache. Anders die Menschen, die sich an der landkreisweiten Aktion „Frühjahrsputz in Altmühlfranken“ beteiligen, die von der Stadt Gunzenhausen unter dem Slogan „Unsere saubere Stadt 2019 – Auframa demmer!“ unterstützt wird. Die Stadtradler vom „Team FDP“, die im letzten Jahr mit 107  Radlern die zweitstärkste Gruppe gestellt hatten, beteiligten sich an der Säuberungsaktion in der Südstadt. Helmut Gräbner, Jochen Loos, Christa und Bernhard Lüdke, Erich Wörlein und Werner Falk „grasten“ die Straßenränder ab und lieferten sieben  gefüllte Müllsäcke ab. Wir freuen uns über saubere Radwege und wollen unseren Beitrag leisten, dass unsere Stadt ein fahrradfreundliches Image hat.

Radverkehr in Weißenburger Straße

Ich leite hiermit eine Einladung der Stadt weiter. Es geht darum, die Meinung der Bürger zum Radverkehr in der Weißenburger Straße/Anbindung an Marktplatz zu hören. Es sind ja schon etliche Vorschläge genannt worden, aber ein „Volltreffer“ war noch nicht dabei. Ich lade deshalb die interessierten Stadtradler des „Teams FDP“ zu diesem Anhörungstermin ein. Die Situation für den Radverkehr in der Weißenburger Straße und der Einmündung in Richtung Marktplatz ist noch nicht optimal. Deswegen möchte die Stadt Gunzenhausen eine Verbesserung dessen angehen.  Um Ideen und Bedürfnisse aus der Bürgerschaft mit einfließen zu lassen ergeht herzliche Einladung zum Workshop Radverkehr Weißenburger Straße am Mittwoch, 17. April 2019 um 17 Uhr.  Treffpunkt ist am Schießwasen. Interessierte werden gebeten, mit dem eigenen Fahrrad zu kommen. Zunächst ist eine Befahrung der Weißenburger Straße geplant. Anschließend findet der Workshop im Haus des Gastes zusammen mit dem Fachbüro BrennerPlan statt.  Anmeldung wird erbeten bei der Stadt Gunzenhausen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter Telefon 09831/508-130.

Felsenkeller in Stadtführungen einbauen

Gegenüber BM Fitz habe ich angeregt, einen der noch begehbaren Felsenkeller an der Frickenfelder Straße für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich stelle mir vor, den Besuch des Felsenkeller in das Programm eines themenbezogenen Stadtrundgangs einzubeziehen.  Beim Vortrag von Lothar Hiemeyer vor dem Verein für Heimatkunde war die Idee zu diesem Vorgehen entstanden.

Auszeichnung für Schwimmbad beantragt

Ebenso habe ich in einem Brief an den Bürgermeister die Bewerbung für den Stiftungspreis 2019 „Das beste kommunale Schwimmbad“ angeregt. Die bundesweit agierende gemeinnützige Stiftung „Lebendige Stadt“ will mit dem Preis Gesundheit und Fitness fördern. Außerdem spielt die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit der Bäder bei der Beurteilung eine Rolle. Der Preis soll eine Vorbild- und Innovationsfunktion für übrige Schwimmbäder haben. Dotiert ist der Stiftungspreis mit 15000 Euro. Gunzenhausen könnte mit der Bewerbung einmal mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, zumal das „Waldbad am Limes“ und das „Juramare“ nach meiner Ansicht die besten Voraussetzungen bieten, um erfolgreich sein zu können. Die Stadtwerke Gunzenhausen haben mir inzwischen mitgeteilt, dass sie von sich aus die Bewerbung schon gestartet haben.

Schäfertanz als immaterielles Kulturerbe

Nationales Kulturerbe besteht nicht nur in Gebäuden, es gibt auch das immaterielle Kulturerbe. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege hat auf den laufenden Wettbewerb hingewiesen. Ich habe dem Bürgermeister vorgeschlagen, eine Bewerbung des Schäfertanz Gunzenhausen  um Aufnahme in die Liste des bayerischen und deutschen „Immateriellen Kulturerbes“ anzugehen. Wir wollen einmal sehen, was daraus wird.

WERNER FALK, Stadtrat der FDP

 

Wie kann Radverkehr geregelt werden?

Bürgerbeteiligung zum Radverkehr in Weißenburger Straße

Die Situation für den Radverkehr in der Weißenburger Straße und der Einmündung in Richtung Marktplatz ist noch nicht optimal. Deswegen möchte die Stadt Gunzenhausen eine Verbesserung dessen angehen.

Um Ideen und Bedürfnisse aus der Bürgerschaft mit einfließen zu lassen ergeht herzliche Einladung zum

Workshop Radverkehr Weißenburger Straße am Mittwoch, 17. April, um 17 Uhr.

Treffpunkt ist am Schießwasen. Interessierte werden gebeten, mit dem eigenen Fahrrad zu kommen. Zunächst ist eine Befahrung der Weißenburger Straße geplant. Anschließend findet der Workshop im Haus des Gastes zusammen mit dem Fachbüro BrennerPlan statt.

Anmeldung wird erbeten bei der Stadt Gunzenhausen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter Telefon 09831/508-130.