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Ex-OB Dr. Zwanzig gestorben

Er war von 1972 bis 1984 Rathauschef in Weißenburg

In den frühen siebziger Jahren: Dr. Günter W. Zwanzig beim Neujahrsempfang mit seiner Mutter, einer begnadeten Opernsängerin. Foto: Falk

Seine Wahl 1972 war ein echter Knaller. Niemand von den etablierten politischen Kräften in Weißenburg hatte mit so einem gewaltigen Erdrutsch gerechnet.  Mit 54 Prozent gewann er die Oberbürgermeister-Stichwahl gegen den favorisierten einheimischen Bewerber Wolfgang Wohlleben.  Der 39-jährige war krasser Außenseiter:  Rheinland-Pfälzer, Sozialdemokrat und ein zuweilen als spleeniger Junggeselle wahrgenommener Weltverbesserer.

Er setzte sich dennoch gegen den CSU-Mitbewerber durch, der als „Macher“ der Weißenburger Kommunalpolitik galt und der damals seine kommunalpolitische Laufbahn (Stadtrat, Kreisrat, Bürgermeister) mit dem Amt des Oberbürgermeisters krönen wollte.

Einen leichten Stand hatte der Neuling in den ersten Jahren seiner Amtstätigkeit nicht, denn die CSU dominierte den Stadtrat und benötigte einige Jahre, um die Zäsur zu verarbeiten. Weil aber Dr. Zwanzig ein enorm kommunikativer Mensch war, fand er Freunde innerhalb und außerhalb des Weißenburger Establishments. Er hatte eine von manchen als ungewöhnlich empfundene Herangehensweise und stieß mehr und mehr auf Vertrauen unter den Wählern der einstmals freien Reichsstadt. Das vor allem auch, weil er ein geschichtskundiger Mensch war, der die traditionellen Reichsstädter in ihrem Stolz wertschätzte. Und er gewann an Statur, weil er sich nicht von denen vereinnahmen ließ, die glaubten, ohne sie ginge in Weißenburg nichts.  Seine Wiederwahl 1978 spricht dafür. 1984 hatte er sich von seinen örtlichen Sozialdemokraten vornehmlich in menschlicher Hinsicht entfernt, so dass ihn die Partei fallen ließ und nicht mehr als Kandidaten aufstellte. Der stets vornehme Ästhet hatte zunehmend Probleme mit Kleingeistern in den Niederungen der Stadtpolitik.   Folge: die Sozialdemokraten verloren die Wahl an die CSU (Reinhard Schwirzer).

Dr. Günter W. Zwanzig war in Potsdam aufgewachsen, kam aber mit seiner Familie 1948 nach Mülheim/Ruhr, studierte Jura, Geologie, Biologie und Geographie. Beruflich war der Jurist im Landesdienst von Rheinland-Pfalz tätig, als er 1972 in Weißenburg als Nobody in Erscheinung trat, in seinem Wahlkampf von Haus zu Haus ging und den sensationellen Wahlerfolg errang.

Sein politischer Ehrgeiz war es nicht, jeden Kanaldeckel und jede Straßenböschung in der Stadt  zu kennen. Dr. Zwanzig konzentrierte sich darauf, das Image der Stadt zu fördern. Instrumente hierfür waren für ihn die Altstadtsanierung (mit Restaurierung der Karmeliterkirche als Veranstaltungszentrum), die Darstellung der römischen Geschichte und die Förderung der internationalen Städtepartnerschaft mit den Weißenburgs in ganz Europa.  Er förderte den Dialog von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Der von ihm begründete Neujahrsempfang  im Söller des alten Rathauses bot ihm stets die Gelegenheit, auch außerhalb der Stadt neue Freunde zu finden. Der OB war nicht abgeneigt, die Gespräche bei einer Flasche Wein bis in die Morgenstunden zu vertiefen.

Dr. Zwanzig vertrat seine Partei und die Interessen seiner Stadt auch im Kreistag (1978-1984). Dem Bezirkstag Mittelfranken gehörte er von 1974 bis 1986 an.

Als Ehemann und Familienvater war er ein Spätberufener, denn erst 44-jährig ging er 1976 den Bund der Ehe ein und wurde Vater von drei Kindern. Sohn Christofer setzt die sozialdemokratische Familientradition fort.

Nach dem Abschied von Weißenburg war er Geschäftsführer der Evangelischen Erziehungsstiftung in Nürnberg, zudem leitete er die Verwaltung der Evangelischen Hochschule Nürnberg und war als Dozent an der Fachhochschule Hof tätig.

WERNER FALK

Neues Wanderwegenetz

Von Tourist Information Gunzenhausen konzipiert

„Wandern macht glücklich und hält gesund“. Unter diesem Motto entwickelt die Tourist Information Gunzenhausen seit Herbst 2020 ein neues Wanderwegenetz.

Voraussetzung für einen erfolgreichen Wandertourismus ist eine gute Wanderwege-Infrastruktur. Die war in Gunzenhausen aber in die Jahre gekommen, wurde sie doch überwiegend in den Aufbruchsjahren des damals noch Neuen Fränkischen Seelandes installiert. Von der Baumrinde aufgesogene oder von der Sonne vergilbte Schilder, umgefahrene Schildermasten oder veränderte Wegeverläufe in Wald und Flur, all das hat dem Wanderer die Orientierung rund um die Altmühlstadt nicht gerade erleichtert. 

Während Jahr für Jahr das Radwegenetz und dessen zeitgemäße Beschilderung auf den neuesten Stand gebracht wurden, ruhte das Thema Wandern ein wenig im Dornröschenschlaf. Das Bewusstsein, in diesem Segment aktiv werden zu müssen, war bei den Verantwortlichen durchaus vorhanden, allein, im erfolgreichen touristischen Tagesgeschäft der letzten Jahre fehlte es an Zeit und Manpower. Da die andauernde Corona-Pandemie die Reise- und Veranstalterbranche nach wie vor massiv ausbremst, nutzt das Team rund um Tourismuschef Wolfgang Eckerlein die freigewordene Zeit, um ein verstärktes Augenmerk auf Angebote wie das Wandern zu richten.

Seit September 2020 tüfteln und feilen seine Mitarbeiterinnen Anna Kleemann und Vanessa Schwarzer an neuen Wegen und Erlebnispfaden rund um Gunzenhausen und den Altmühlsee, immer mit Blick auf die Empfehlungen des Deutschen Wanderverbandes bezüglich der Erwartungen der Wanderer an einen modernen Wanderweg. Intensiv unterstützt werden sie dabei von den Fachleuten des Naturparks Altmühltal, die über die Jahre mit dem Altmühl-Panoramaweg einen enormen Fundus rund ums Wanderthema aufbauen konnten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass im ersten Schritt der Teufelsmauerweg, ein Schleifenweg eben jenes Panoramawegs, eine Teilverlegung und komplette Neubeschilderung erfuhr. Er führt auf rund 16 Kilometern Strecke von Gunzenhausen über Unterwurmbach nach Filchenhard und von dort über Unterhambach zurück an die Altmühl. Bei der Teufelsmauer handelt es sich im Übrigen um die volkstümliche Bezeichnung für den Limes, die römische Grenzbefestigung.

Zum Teufelsmauerweg gesellen sich in den nächsten Wochen noch fünf weitere, ganz neue Rundwege, jeweils zwischen 5 und 15 Kilometer lang, und wie ein fünfblättriges Kleeblatt um die Kernstadt herum angeordnet. Alle tragen sie Namen, hinter denen sich Geschichte und Geschichten verbergen: „Stadtfacetten“, „Römerspaziergang“, Altmühlgschau“, „Seeluft und Landidylle“ und „Durch markgräfliche Au“. Im Layout sind die Schilder dem Erscheinungsbild des Fränkischen Seelandes angepasst und die Wege werden in beide Laufrichtungen ausgeschildert.

Bis zur endgültigen Freigabe der Wege ist noch viel zu tun. Und nach Abschluss der Ausschilderungen steht dann noch die Abnahme durch ortsunkundige „Testwanderer“ an. Doch Wolfgang Eckerlein ist davon überzeugt, dass die neuen Wanderwege nicht nur bei den Urlaubsgästen, sondern auch bei Einheimischen sowie Naherholern bestens ankommen werden und sich jede Minute Einsatz lohnt.

Nähere Informationen zu den bereits bestehenden Wanderwege erhalten Sie unter www.gunzenhausen.info.

Diesmal online

Altmühlfranken läuft wieder!

Dieses Jahr läuft am virtuellen Altmühlfrankenlauf vom 25.06.-11.07.2021 jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer alleine durch den schönen Hahnenkamm rund um Markt Berolzheim und Degersheim. Foto: LRA

Die Eckdaten für den diesjährigen Altmühlfrankenlauf stehen fest! Vom 25. Juni bis zum 3. Juli 2021 organisiert die Zukunftsinitiative altmühlfranken einen virtuellen Altmühlfrankenlauf rund um Markt Berolzheim. Auch Degersheim, das 2020 als Zielort geplant war, wird mit eingebunden. Die Laufstrecke ist bereits unter www.altmuehlfranken-lauf.de zu finden. Der Start der Anmeldung wird ab Anfang Mai sein.

Nach dem ausgefallenen Altmühlfrankenlauf nach Degersheim im vergangenen Jahr und schlechten Chancen, dass am 03. Juli 2021 anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums des 1. FC Markt Berolzheim/Meinheim eine Laufveranstaltung in gewohnter Form stattfinden kann, wird der Altmühlfrankenlauf 2021 in virtueller Form ausgetragen.

Geplant ist, für den Zeitraum eine knapp 19 km lange Strecke zu beschildern, die auf fünf Laufetappen zwischen 2 km und 5,6 km aufgeteilt ist. Dabei kann jede Etappe natürlich innerhalb der zwei Wochen beliebig oft gelaufen werden, um seine Bestzeit zu erreichen. Nach erfolgreichem Lauf aller fünf Teilnehmer/Teilnehmerinnen lädt der Mannschaftsführer bis 12. Juli 2021 17.00 Uhr gesammelt alle Screenshots der jeweiligen Tracking-Apps über die Veranstaltungshomepage hoch. Die Ergebnisliste wird ab 13. Juli 2021 für alle veröffentlicht. Die Anmeldung zum diesjährigen Altmühlfrankenlauf wird aller Voraussicht nach Anfang Mai freigeschalten werden. Über den Start der Anmeldung wird noch gesondert informiert.

Startpunkt des Altmühlfrankenlaufs ist am Sportheim des 1. FC Markt Berolzheim/Meinheim in Markt Berolzheim. Von hier aus führt der Lauf bergauf nach Oberweiler, wo sich Etappe 2 und Etappe 3 teilen. Etappe 2 verläuft über Meinheim zurück nach Markt Berolzheim und Etappe 3 führt weiter durch den Wald bis kurz vor Degersheim. Nördlich von Degersheim beginnt Etappe 4 die nach Rohrbach läuft, in die nächste Etappe 5 übergeht und über Großholz zurück nach Markt Berolzheim führt. Die Etappe 1 wird dabei nicht doppelt gelaufen, da ein Abklatschen wie gewohnt bei einem Staffellauf nicht stattfinden wird! Der geplante Streckenverlauf steht bereits auf der Homepage zur Verfügung.

Jede Mannschaft besteht aus fünf Läuferinnen und/oder Läufern und wird wie gewohnt in fünf Klassen (Damen, Herren, Gemischte Mannschaften, Schüler und Jugend) gewertet und ist für alle Alters- und Interessensgruppen offen. Selbstverständlich dürfen Mannschaften mehrere Teams stellen, die durch fortlaufende Zahlen gekennzeichnet werden. Einziges Teilnahmekriterium ist der Wohnsitz, der Arbeitsplatz oder die Mitgliedschaft in einem Verein im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Alle weiteren Rahmenbedingungen sind ab dem Anmeldestart den Unterlagen im Internet zu entnehmen.

Die Organisatoren des Altmühlfrankenlaufs freuen sich auch sehr darüber, dass der langjährige Sponsor der Laufveranstaltung, die Sparkassen Mittelfranken-Süd und die Sparkasse Gunzenhausen, sich wieder bereit erklärt haben zum Gelingen des diesjährigen virtuellen Laufs beizutragen. Somit bekommen jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer zu den Startunterlagen auch ein Geschenk mitgeschickt!

Fragen zum Altmühlfrankenlauf beantwortet Verena Bickel von der Zukunftsinitiative altmühlfranken telefonisch unter 09141 902-207 oder per E-Mail an verena.bickel@altmuehlfranken.de.

Was sind Umfragen wert?

Unterschiedliches Mobilitätsverhalten

Wie sind die Umfragen zu den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen einzuschätzen? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Unionsleute, die über ihren Kanzlerkandidaten zu befinden haben.  Sie stellt sich ganz grundsätzlich.

Ich finde, das Stimmungsbild ist nicht ganz ehrlich, wenn bei Umfragen aktuell noch immer über 60 Prozent sagen, sie seien für härtere Corona-Einschränkungen, aber tatsächlich halten sich immer weniger Menschen (keine 60 Prozent) daran, wie die Inzidenzwerte zeigen. Das offenbart einen Zweispalt, der in anderen Umfragen auch deutlich wird. Geht es um die Lage im Land allgemein, dann werden die größten Sorgen und Bedenken geäußert, geht es um die eigene Befindlichkeit, dann wird große Zufriedenheit erklärt. Beides geht m.E. nicht zusammen. Im Klartext heißt das für mich: die Befragten sind nicht ganz ehrlich in dem, was sie bei Umfragen von sich geben.

Vielleicht ist es ja auch ganz gut, dass sich die Menschen auch in diesen Zeiten auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen und das machen, was sie für angemessen halten.

In diesem Zusammenhang möchte ich die Lektüre der Nürnberger Nachrichten von heute (17. April)  empfehlen. Dort wird eine Analyse des Statistischen Landesamts Bayern für die Metropolregion Nürnberg zitiert, wonach es beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 einen Mobilitätseinschnitt  von 40 Prozent (gegenüber 2019) gegeben hat, hingegen beim dritten Lockdown im Frühjahr 2021 nur mehr eine um 14 Prozent geringere Mobilität.

Dass ist bezüglich des Mobilitätsverhaltens zwischen Stadt und Land Unterschiede gibt, das wird in dem Zeitungsbeitrag auch erwähnt. Danach hat sich die Mobilität in den letzten Wochen des Jahres 2021 so dargestellt: Erlangen minus 33 Prozent, Ansbach minus 31 Prozent, Nürnberg minus 29 Prozent – hingegen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen plus 2 Prozent.

Werner Falk/17.4.2021

Bezirk zahlt Ausfallhonorar

Künstlerinnen und Künstlern soll geholfen werden

Der Start der Musikreihe „Fränkischer Sommer“ war ursprünglich
im Mai vorgesehen. Wegen Corona hat der Bezirk Mittelfranken als Veranstalter diesen um gut vier Wochen nach hinten verschoben. Die Aufführungen sind nun im Zeitraum zwischen dem 2. Juli bis 19. September 2021 geplant. Trotz der Verlegung besteht natürlich die Möglichkeit, dass einzelne Konzerte oder gar das gesamte Festival pandemiebedingt ausfallen
müssen. In Zeiten von Corona gehen die Kulturschaffenden dabei oft leer
aus, da die Pandemie unter die Kategorie „höhere Gewalt“ fällt. Um die für
den „Fränkischen Sommer“ engagierten Künstlerinnen und Künstler finanziell abzusichern, hat der Kulturausschuss des mittelfränkischen Bezirkstages auf Antrag der CSU-Fraktion in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, entsprechende Ausfallhonorare zu zahlen. Damit will der Bezirk Mittelfranken ein Zeichen in diesen, gerade auch für Kulturschaffende, schweren Zeiten setzen.

Falsche Richtung

Zur Debatte um europäische Einlagensicherung


Mit Unverständnis hat der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) auf die in Brüssel wieder erstarkten Bemühungen um die Vergemeinschaftung des Einlagenschutzes durch eine europäisches Einlagensicherungsystem (EDIS) reagiert. „Diese Debatte ist unnötig und läuft in die falsche Richtung“, mahnte GVB-Präsident Jürgen Gros am Freitag in München.

„Nötig ist eine Stabilitätsdiskussion“, sagte Gros. „Stattdessen geht es bei den Gesprächen über die Einlagensicherung in erster Linie um das Verteilen von Ressourcen und die Vergemeinschaftung von Risiken. Das widerspricht allen Erfahrungen aus der Finanzkrise“, ergänzte der GVB-Präsident. Denn durch die Vergemeinschaftung der Risiken fiele jeder Anreiz zu deren Abbau sowie weiteren Reformen weg.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken verfügen über ein stabiles, auf Prävention ausgerichtetes Institutssicherungssystem. „Dieses bewährt sich seit Jahrzehnten“, betonte Gros. „Anstatt funktionierende Systeme und damit die Einlagen deutscher Sparer der angeblichen europäischen Solidarität zu opfern, sollten klare Kriterien aufgestellt werden, unter denen stabile nationale Sicherungssysteme erhalten bleiben können.“

„Die jetzige Debatte wirft alle Banken Europas in einen Topf, ohne auf die besondere Situation regional tätiger Bankengruppen zu achten“, kritisierte Gros. Mit ihren regional diversifizierten Mitgliedern aus vorrangig kleinen und nicht-komplexen Banken ist die genossenschaftliche Institutssicherung besonders stabil aufgestellt. Der Anteil notleidender Forderungen ist gering und die Ausstattung der Institutssicherung übertrifft die gesetzlichen Anforderungen.

„Wer derart hohe Maßstäbe erfüllt, muss die Möglichkeit haben, bei einer europäischen Einlagensicherung außen vor zu bleiben“, forderte Gros. „Es kann nicht sein, dass regionale Institute wie die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken für die Versäumnisse anderer einstehen sollen.“

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt seit mehr als 125 Jahren die Interessen bayerischer Genossenschaften. Zu seinen 1.181 Mitgliedern zählen 222 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 959 Unternehmen aus Branchen wie Landwirtschaft, Energie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Sie bilden mit rund 50.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Anteilseignern eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat (Stand: 31.12.2020).


Eine Heimat für alle Fälle

Das Burkhard-von-Seckendorff-Heim

Der Eingangsbereich des Burkhard-von-Seckendorff-Heims.

Heimat, das ist dort, wo sich Menschen zu Hause und geborgen fühlen. Es ist der Ort, an dem man sich zurecht findet und Vertrauen hat. Kann ein Alten- oder Pflegeheim damit wirklich Heimat sein? Auf jeden Fall, wie das Gunzenhäuser Burkhard-von-Seckendorff-Heim Tag für Tag beweist. In unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum lässt es sich hier wunderbar wohnen und leben. Selbst Corona hat es nicht geschafft, das Burkhard-von-Seckendorff-Heim aus der Ruhe zu bringen. Bis heute ist kein positiver Fall aufgetreten.

Woran das liegt? Zu verdanken ist das vor allem dem schnellen und entschlossenen Handeln von Bürgermeister, Stadtverwaltung, Heimleitung und Mitarbeitenden. So bald wie möglich wurde getestet, und auch die Impfungen schritten schnell voran. Mittlerweile sind rund 80 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner des Heims geimpft, und damit alle die dies wünschten. Dazu werden alle Besucherinnen und Besucher bei Betreten des Hauses getestet oder müssen einen gültigen, negativen Test vorlegen. Auf diese Weise ist höchst möglicher Schutz gewährleistet.

Wenn der Alltag zunehmend durch körperliche Beschwerden oder durch andere Beschränkungen erschwert wird, dann kann ein Umzug ins Burkhard-von-Seckendorff-Heim seine Vorteile haben. Das Leben bleibt möglichst selbstständig, wird jedoch stressfreier, da beispielsweise die Haushaltsführung wegfällt und mehr Zeit für Hobbies und andere schöne Dinge bleibt. Zudem wird das im Alter wachsende Bedürfnis nach Sicherheit aufgefangen, und regelmäßige Kontakte zu anderen Menschen sind ein gutes Mittel gegen Einsamkeit. In der toll gestalteten Außenanlage des Heims hält man sich gerne auf, dazu kreuzen sich vorm Haus die beiden Buslinien der Stadt Gunzenhausen. Der Marktplatz mit seinen Lokalitäten ist nicht weit entfernt.

Für die Bewohnerinnen und Bewohner bieten die modern eingerichteten Zimmer im Burkhard-von-Seckendorff-Heim jederzeit die Möglichkeit des Rückzugs. Und rund um die Uhr kann fachliche Hilfe in Anspruch genommen werden. So kümmern sich im von der Hospitalstiftung Gunzenhausen betreuten Haus mehr als 150 ausgewiesene Fachleute um das Wohl und Wehe der Menschen dort.

Wollen Sie mehr über das Burkhard-von-Seckendorff-Heim wissen? Dann steht Heimleiter Rolf Siebentritt und sein Team unter der Telefonnumer 09831/508-760 gerne zur Verfügung.

Kunstsommer eröffnet

Moderne und zeitgenössische Kunst in Feuchtwangen

Feuchtwangens Bürgermeister Ruh eröffnete die Ausstellung. Foto: Elke Walther


Der Feuchtwanger Kunstsommer präsentiert seit vielen Jahren in der Zeit der großen Sommerfestspiele moderne und zeitgenössische Kunst. Vom 15. April bis zum 15. August 2021 sind im Fränkischen Museum Werke des 20. und 21. Jahrhunderts zu sehen, die allesamt eines verbindet: Die Darstellung von Früchten und Blumen. Die Darstellungsformen sind jedoch so verschieden wie die Stile und Strömungen, die die Kunst seit 1900 er- und durchlebte. Lassen Sie sich erfrischen von einer Kunst, die im Obst mehr sieht als die reine Wiedergabe von Natur. Feuchtwangens 1. Bürgermeister hat den diesjährigen Feuchtwanger Kunstsommer am 15. April eröffnet – allerdings ist derzeit noch ungewiss, wann die ersten BesucherInnen die Ausstellung sehen können, denn pandemiebedingt ist das Fränkische Museum noch geschlossen.
Unter dem Titel „Fruchtig. Frisch.“ spannt die Ausstellung einen Bogen von der Klassischen Moderne – expressionistisch bei Emil Nolde, surrealistisch bei Salvador Dalí – über moderne Klassiker wie Fernando Botero und Markus Lüpertz, bis hin zur zeitgenössischen Skulptur und Konzeptkunst sowie zur Fotografie. Moderne und klassische Darstellungen der verführenden Eva („Am Anfang war der Apfel“ von Elvira Bach und „Apfelgrün“ von Christian Hoischen), Stillleben mit Blumen und Früchten, unter anderem von Franz Heckendorf, sind ebenso Teil der Ausstellung wie überlebensgroße in Schokolade getauchte Fruchtstücke von Peter Anton oder Bilder vom Leben und Vergehen einer Banane im „Bananenzyklus“ von Cony Theis. Sie alle widmen sich auf vielfältige Weise dem Thema Früchte und vermitteln so die symbolische Bandbreite des Themas, das über die Jahrhunderte immer wieder in der Kunstgeschichte abgebildet wurde: von der Verführungskraft des Paradiesapfels über Gedanken zur Vergänglichkeit des irdischen Lebens bis zum künstlerischen Wetteifern mit der Natur um die prachtvolleren Farben und die Fähigkeit, das eigentlich Vergängliche im Bild für die Ewigkeit einzufangen.
Die ausgestellten Kunstwerke stammen zum größten Teil aus der Sammlung und Kunststiftung Rainer Wild, Heidelberg.

Seepromenade beschildert

Attraktive Verbindung der Altstadt mit Altmühlsee

Nun gibt es auch eine ansprechende Beschilderung der Seepromenade, die von der Altstadt bis zum Surfzentrum Schlungenhof reicht. Der Initiator Werner Falk freut sich.

Schritt für Schritt wird die Gunzenhäuser „Seepromenade“ zu einer Einrichtung, die sich im Bewusstsein der Bevölkerung festsetzt. Der neueste Beitrag dazu ist die gefällige Beschilderung.

Die Seepromenade geht auf eine Initiative von Stadtrat Werner Falk (FDP) zurück, der 2014 einen Gedanken des ISEK-Arbeitskreises (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) aufgegriffen und auf den kommunalpolitischen Weg gebracht hat.  Als begeisterter Stadtradler steht er dem Zweckverband Altmühlsee seit Jahren ehrenamtlich und unentgeldlich beim Unterhalt und der Pflege der zehn Radtouren rund um den See zur Seite.

In den letzten sieben Jahren ist die Seepromenade stets von städtischen Gremien und dem Stadtbauamt wohlwollend begleitet worden. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz unterstützt das Projekt nachhaltig. So ist eine umschonende Beleuchtung von der „Wassergasse“ bis zum Surfzentrum realisiert worden. Schon allein aus der Sicht der Verkehrssicherheit ist die Ausleuchtung wichtig, denn der Radverkehr auf der Strecke ist enorm – gerade auch in den sommerlichen Abend- und Nachtstunden. Außerdem hat die Stadt eine architektonisch ansprechende Verweilzone mit Ruhebänken und Infotafel geschaffen, die von den Radtouristen gern angenommen wird.

Konzeptionelle Gedanken, wie die Seepromenade zu einer „Kunstmeile“ werden kann, sind inzwischen von Holger Johannes Pütz-von Fabeck, dem 2. Vorsitzenden des Kunstforums Fränkisches Seenland, entwickelt worden.  Der Radweg und die fußläufige Verbindung von der Gunzenhäuser Altstadt bis zum Surfzentrum Schlungenhof erfährt eine weitere Aufwertung durch die Neugestaltung der Altmühlpromenade mit Renaturierung des Flusses am westlichen Stadtrand. Diese Maßnahme befindet sich gegenwärtig im Bau und soll 2023 abgeschlossen werden.

Der aktuelle Corona-Stand

Corona-Situation im Landkreis sowie aktueller Stand der Impfungen

Auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gewinnt das Corona-Infektionsgeschehen zunehmend an Dynamik. Die Fallzahlen sind in den vergangenen Tagen weiter stark angestiegen. Die Impfungen gegen das Coronavirus im Impfzentrum Altmühlfranken sowie in den Hausarztpraxen setzen sich weiter fort. Auch in der nächsten Woche wird im Impfzentrum in Gunzenhausen an sieben Tagen in der Woche geimpft.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen handelt es sich weiterhin um ein diffuses Infektionsgeschehen mit insgesamt ansteigenden Fallzahlen. Am 14. April 2021 wurde erstmals seit dem 18. Dezember 2020 die 7-Tage-Inzidenz von 200 überschritten und liegt aktuell bei 203,7. Eine Trendumkehr jenseits von gewissen Tagesschwankungen ist derzeit nicht erkennbar.

Inzwischen liegt in fast allen Fällen die britische Variante (B 1.1.7) vor und gilt nun als Normalfall. Es gab bisher keine Hinweise auf das Auftreten von besorgniserregenden Varianten aus Brasilien oder Südafrika im Landkreis. Die steigenden Fallzahlen zeigen, dass die britische Variante deutlich ansteckender ist als die bisherige Virusform. Das Gesundheitsamt bittet die Bevölkerung daher, sich weiterhin an die bestehenden Kontaktbeschränkungen sowie Hygienemaßnahmen zu halten. Insbesondere das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, bestenfalls eine FFP2-Maske, schützt vor einer Ansteckung.

Die in den letzten Wochen geschaffenen Schnelltestmöglichkeiten werden von der Bevölkerung gut angenommen und kontinuierlich ausgebaut. Das Medizinische Versorgungszentrum hat mittlerweile noch zwei Schnelltestzentren in den Zentren der Städte Weißenburg und Gunzenhausen eingerichtet. Um die Pandemie weiter eingrenzen zu können, ist es neben dem Impfen sehr wichtig, so schnell wie möglich mit dem Coronavirus infizierte Personen zu identifizieren. Die Bürgertestzentren sind dabei ein wichtiger Baustein! Natürlich müssen auch bei einem negativen Schnelltest alle Schutz- und Hygienemaßnahmen weiterhin beachtet werden. Eine Übersicht über alle Testmöglichkeiten ist auf der Homepage des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/corona-testmoeglichkeiten/ zu finden.

Derzeit werden um die 20 Patienten im Klinikum Altmühlfranken mit oder wegen einer COVID-Infektion behandelt. Die Zahl der intensivpflichtigen COVID-Patienten nimmt zu. Eine Absteuerung in andere Kliniken ist derzeit nicht möglich, da diese ausgelastet sind. Derzeit kann das Regelprogramm im Klinikum aber noch aufrechterhalten werden

Impfungen gegen das Coronavirus

Mittlerweile konnten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 13.236 Erstimpfungen und 5.895 Zweitimpfungen am Impfzentrum Altmühlfranken in Gunzenhausen durchgeführt werden (Stand: 14.04.2021). 1.629 Personen wurden in den Hausarztpraxen geimpft (Stand: 14.04.2021).

Dem Impfzentrum steht derzeit ausreichend Impfstoff zur Verfügung, so dass von 8.00 Uhr bis 21.00 Uhr an sieben Tagen in der Woche geimpft werden kann.       

Ab dem 19. April 2021 wird in den bayerischen Impfzentren kein Impfstoff von AstraZeneca mehr für Erstimpfungen eingesetzt. Noch ist von Seiten des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege nicht abschließend festgelegt worden, wie mit den Zweitimpfungen von Impflingen umgegangen wird, welche die Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben. „Wir gehen aber davon aus, dass alle Personen, welche eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, bei der Zweitimpfung auswählen können, ob sie auch die Zweitimpfung mit AstraZenca erhalten wollen oder mit dem Impfstoff von BionTech oder Moderna. Eine konkrete ärztliche Aufklärung wird im Impfzentrum im Rahmen der Zweitimpfung erfolgen,“ stellt Christoph Schneidewin vom Impfzentrum Altmühlfranken dar.

Mittlerweile haben nahezu alle registrierten Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, welche 70 Jahre oder älter sind, eine Einladung zur Impfung erhalten.