Archiv: Allgemein

Verdienstmedaille verliehen

Hohe Ehrung für Heinz Horst und Lydia Mägerlein

Bürgermeister Fitz mit Heinz Horst. Fotos: StGun

Als „einen Mann, der für die Musik lebt“ charakterisierte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz bei einem Empfang in der Stadthalle den 80jährigen Musikpädagogen Heinz Horst und überreichte ihm die Verdienstmedaille der Stadt Gunzenhausen.  Der Stadtrat hatte sich bereits am 30. Juli letzten Jahres einstimmig für die Ehrung ausgesprochen.  Mit ihm erhielt auch die Leiterin der „Speis“ in Gunzenhausen, Lydia Mägerlein, die hohe Auszeichnung.

Die Verdienstmedaille ging auch an Lydia Mägerlein. Foto: StGun/Grosser

An dem coronagerechten Empfang in der Stadthalle nahmen auch die Familienangehörigen der beiden Geehrten teil, außerdem langjährige Wegbegleiter. Der Posaunenchor gab im Foyer der Feier ein musikalisches Gepräge. Das Stadtoberhaupt, das auch Landrat Manuel Westphal, die beiden Altbürgermeister Gerhard Trautner und   Joachim  Federschmidt, Dekan Klaus Mendel und SMG- Schulleiterin Susanne Weigel begrüßte, benannte die Kriterien, die für eine Ehrung mit der Verdienstmedaille (sie ist nach der Ehrenbürgerschaft die zweithöchste Auszeichnung, die von der Stadt vergeben wird) gelten. Dazu gehören Verdienste im politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich.  Der Rathauschef sagte wörtlich: „Beide haben die Lebens- und Standortqualität von Gunzenhausen geprägt und verbessert.“ Ihr Wirken habe noch heute großen Einfluss auf das Funktionieren der Stadtgesellschaft. Fitz skizzierte die gesellschaftlichen Verhältnisse: „Den meisten Menschen geht es gut, so dass die Erwartungshaltung und die Forderungen immer mehr zunehmen, oft übersteigen sie die Leistungsfähigkeit der Stadt.“

Die Versorgung von bedürftigen Menschen sei Lydia Mägerlein ein Herzensanliegen.  Seit 17 Jahren leitet sie die „Speis“. Vom Motto „Verteilen statt Vernichten“ haben sich zudem 140 Helferinnen und Helfer anstecken lassen. Sie versorgen heute an die 130 bedürftige Menschen aus der Stadt und dem Umland. Sie bekommen von Bäckern, Metzgern und Lebensmittelgeschäften überschüssige, aber noch verzehrbare Waren, kaufen auch zu, wenn es sein muss und bekommen von den Firmen Spenden. „Lydia Mägerlein hat ein gutes Händchen und weiß, was notwendig ist“, sagte der Rathauschef, „und setzt ihre ehrenamtlichen Mithelfer nach deren Stärken ein. Und das ist wiederum ihre Stärke!“ Die unkomplizierte Kooperation mit der Stadt und den Sozialhilfeeinrichtungen trage ihre Handschrift.  “Nie fordernd, aber immer dankbar“ trete sie auf.  Neben ihrem Engagement in der „Speis“ war Lydia Mägerlein von 1994 bis 2018 Mitglied des evangelischen Kirchenvorstands in Gunzenhausen, davon 18 Jahre dessen Vertrauensfrau.  In ihrer Laudatio sagte Susanne Thorwart, die frühere Gunzenhäuser Pfarrerin und heutige Klinikseelsorgerin in Coburg: „Sie ist eine Vertrauensfrau, weil sie andere nicht im Stich lässt. Und sie ist zu  einer Brücke geworden zwischen den Gunzenhäusern und jenen, die ihnen zunächst fremd galten.“  In aller Kürze fasste sie das Charakterbild Lydia Mägerleins zusammen: „Du bist stark!“

Heinz Horst, der vielfach auch der „Stadtmusikus“ genannt wird, prägt seit mehr als 50 Jahren das musikalische Leben in der Stadt. Er hat seit 1969 unzählige Feste und Veranstaltungen musikalisch begleitet, vielfach mit seiner Ehefrau und Sängerin Ina. Der berufliche Ruhestand als Musiklehrer am Simon-Marius-Gymnasium war für den heute 80-Jährigen kein Anlass, in seinem unermüdlichen Schaffen nachzulassen. Er spielt die Orgel, leitet Chöre und gibt musikalische Nachhilfe.  Selbst heute noch ist er im Altersheim anzutreffen, wo er zur Freude der alten Menschen musiziert. Viele Menschen kennen und schätzen ihn ob seines bescheidenen Wesens („Das brauchts nedd“). „Viele junge Menschen haben durch ihn Zugang zur Musik gefunden“, erklärte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Die SMG-Schülerin Diana Sturm, die zu den Musikpersönlichkeiten Gunzenhausen geforscht hat, hielt die Laudatio auf  ihren Musikerzieher und nannte ihn einen „Mann voller Power“. Heinz Horst, für den es kaum ein Instrument gibt, das er nicht spielen kann, hat als junger Mann bei den „Regensburger Domspatzen“ gesungen, er leitete schon in jungen Jahren in München einen Kammerchor und wirkte bei etlichen musikalischen Formationen mit (z.B. Dixie Stompers, SOG’s, Bigband, Saxophonquintett). 1970 übernahm er den Sängerbund und leitete ihn bis vor wenigen Jahren. Im Gunzenhäuser Land gibt es wohl keine Orgelbank, auf der er nicht schon gesessen hat. Es kommen etliche Chöre dazu, deren musikalischer Leiter er war. Seine Verdienste wurden in der Vergangenheit mehrfach gewürdigt, u.a. mit der Bundesverdienstmedaille. Und weil Heinz Horst kein Mann der großen Worte, aber ein Meister der feinen Töne ist, hielt er auch keine lange Dankesrede, sondern dankte am Klavier zusammen mit dem jungen Cellisten Johannes Schnürle auf musikalische Weise.

WERNER FALK

Freunde der Fledermäuse

Landrat dankte den „Revierbetreuern

Landrat Manuel Westphal und die geehrten Fledermausquartiers-Besitzer nach der Übergabe der Plaketten. Bernhard Walk und die Mitarbeiterinnen der Unteren Naturschutzbehörde freuen sich über das Engagement. Foto: LRA

Landrat Manuel Westphal hat an insgesamt zehn Besitzer von Winter- und Sommerquartieren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Plakette „Fledermäuse Willkommen“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz verliehen. Damit würdigte er das Engagement und den persönlichen Einsatz der geehrten Personen für den Schutz der Fledermäuse und die Erhaltung ihrer Quartiere im Landkreis.

Auf Einladung der Unteren Naturschutzbehörde waren Quartierbesitzer im Landratsamt in Weißenburg zusammengekommen, um aus der Hand von Landrat Manuel Westphal die Ehrung zu empfangen. Die Plakette des Umweltministeriums geht auf eine Initiative des Bayerischen Landesamtes für Umwelt aus dem Jahr 2005 zurück und dient dazu, Bürgern und Bürgerinnen, sowie Institutionen, die sich aktiv für die Schaffung und Erhaltung von Quartiermöglichkeiten für Fledermäuse eingesetzt haben, zu danken und diese Vorbilder auszuzeichnen. Im Landkreis Weißenburg fand die Verleihung bereits zum sechsten Mal statt.

Dass ein Schutz von Fledermäusen dringend notwendig sei, zeige ein Blick auf die Rote Liste der gefährdeten Tiere Bayerns, auf der zahlreiche Fledermausarten stünden, wie Bernhard Walk von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern in seinem Vortrag ausführte. In seiner Präsentation ging er neben der Lebensweise der Fledermäuse auch auf ihre Besonderheiten ein. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen konnten bereits 20 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden. Von den über 550 verschiedenen Fundorten im Kreis stellen die ausgezeichneten Quartiere daher nur eine kleine Auswahl dar. Die Besitzerinnen und Besitzer zeichnen sich aber durch ein besonders hohes Verständnis für ihre nachtaktiven Untermieter aus.

Bernhard Walk stellte die ausgezeichneten Quartiere einzeln vor und würdigte die Leistung der Geehrten. So waren darunter nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Eigentümer von ehemaligen Bierkellern, die als Winterquartier für Fledermäuse extrem wichtig sind. Dort können diese ungestört ihren Winterschlaf von Ende Oktober bis Anfang April abhalten. Ausgezeichnet wurden die Familien Schmaußer und Pfefferer aus Burgsalach, deren ehemaliger Bierkeller der Brauerei Gloßner vorbildlich erhalten wurde und nun sieben verschiedenen Fledermausarten ein Winterquartier bietet. Aber auch ein ehemaliger Sommerkeller bei Wettelsheim, der sich im Eigentum von Dr. Fritzmeier aus Gunzenhausen befindet, bietet mindestens sieben verschiedenen Fledermausarten die Möglichkeit zum Überwintern. Durch die Optimierung der Kellerreihe in Pfofeld hat sich der Kulturverein Pfofeld e.V. um den Schutz der Fledermäuse besonders verdient gemacht. Unter anderem konnte durch die Anbringung von speziellen Fledermaussteinen und einer fledermausfreundlichen Gestaltung der Eingänge der Standort langfristig für die nachtaktiven Insektenfänger gesichert werden. Immerhin überwintern auch hier jedes Jahr fünf verschiedenen Fledermausarten.

Aber auch während der Sommermonate ist für die Fledermäuse gesorgt. So wurden Klaus Rosen aus Mannholz, Friedrich Schott aus Meinheim, Andrea Fuchs aus Pleinfeld, Familie Claudia und Walter Beckstein aus Dannhausen, Sabrina Neugebauer aus Stirn, Christa Raddatz aus Weißenburg und Familie Kathrin und Daniel Burmann aus Markt Berolzheim geehrt. Sie beherbergen auf ihrem Dachboden, in der Scheune oder an ihren Wohnhäusern hinter Fassadenverkleidungen, Fensterläden und Holzbalkonen, die Wochenstuben und Quartiere von Zwergfledermäusen, Großen Mausohren, Braunen Langohren, Fransen- und Bartfledermäusen oder der Breitflügelfledermaus – und dies schon seit vielen Jahren. In den Wochenstuben bekommen die weiblichen Fledermäuse im Sommer ihre Jungen, weswegen diese Quartiere von besonderer Bedeutung für den Artenschutz sind.

Bei Bau- oder Sanierungsmaßnahmen werden häufig unwissentlich Fledermausquartiere zerstört. Traditionelle Quartiermöglichkeiten hinter Fensterläden und Fassadenverkleidungen, in Kellern und Stollen, in Hohlblocksteinen, in Wandfugen und Dächern gehen dabei oftmals verloren. Um dies zu verhindern und um Fledermäuse zu schützen, sind die Eigeninitiative der Bauherren, die Mitarbeit des Bauausführenden sowie der Ideenreichtum der Planer gefordert. Der materielle Aufwand ist in den meisten Fällen sehr gering.

Fledermäuse ernähren sich von Insekten, die sie teilweise im Flug erbeuten. Der Fledermausfreund kann sich deshalb darüber freuen, dass seine tierischen Untermieter ihm so manche Stechmücke fernhalten. Die lautlosen Insektenjäger sind grundsätzlich auf eine reich strukturierte Landschaft mit Hecken, Obstwiesen, artenreichen Wiesen und Säumen sowie naturnahen Wäldern als Jagdgebiete angewiesen.

Landrat Manuel Westphal zeigte sich bei der Übergabe der Plaketten und der Urkunden an die Quartierbesitzer beeindruckt von der Vielfalt der Fledermäuse und ihrer Quartiere im Landkreis: „Vielen Dank für Ihre Leistungen für den Fledermausschutz. Gut sichtbar an den Gebäuden und Kellern angebracht, sollen die Plaketten nun für jeden signalisieren, dass bei Ihnen Fledermäuse willkommen sind und den ein oder anderen dazu animieren, selbst in seinem Umfeld etwas für Fledermäuse zu tun.“

Der Landkreis hat sich im Rahmen seines Umweltprogramms schon seit mehreren Jahren regelmäßig selbst finanziell am Fledermausschutz beteiligt. Für dieses nicht selbstverständliche Engagement bedankte sich Bernhard Walk persönlich beim Landrat: „Die Rückkehr im Landkreis schon als ausgestorben geltender Fledermausarten beweist, dass diese Gelder gut angelegt sind.“

Für Fragen zum Fledermausschutz oder die Meldung neuer Fledermausquartiere steht Bernhard Walk als Landkreisbetreuer unter 09 11 / 5 98 41 70 zur Verfügung.

Impfteam vor Ort

Der Impfstoff kommt zu den Menschen

Das Impfzentrum Altmühlfranken bietet in den nächsten Wochen in zehn Städten und Gemeinden im Landkreis Impfaktionen mit den Impfstoffen von Biontech und Johnson&Johnson an. Die Impfaktionen werden gemeinsam mit den Kommunen vor Ort organisiert. Impfwillige können ohne Anmeldung während der angegebenen Zeiträume vorbeikommen und sich impfen lassen.

Rund 56 Prozent der Landkreisbevölkerung haben bisher eine Erstimpfung erhalten, 46 Prozent eine Zweitimpfung. Wer sich noch impfen lassen möchte, kann beispielsweise bei den Vor-Ort-Impfaktionen in den Städten und Gemeinden vorbeikommen und erhält ohne Termin eine Impfung. Der Impfstoff kann dabei frei ausgewählt werden. Das mobile Impfteam wird genügend Impfstoff von Johnson&Johnson sowie von Biontech dabeihaben. Es ist nicht notwendig, gleich zu Beginn der Impfungen vor Ort zu sein, da genügend Impfstoff vorhanden ist.

Der Vorteil bei einer Impfung mit Johnson&Johnson ist, dass nur eine Impfung benötigt wird, um nach 15 Tagen einen vollständigen Impfschutz zu erhalten. Bei Biontech ist nach einem Zeitraum von vier bis sechs Wochen eine Zweitimpfung notwendig. Diese kann unter anderem am Impfzentrum während der „Feierabendimpfung“ am Freitag gemacht werden.

Zusätzlich zu den Impfterminen vor Ort gibt es jeden Freitag die Möglichkeit, am Impfzentrum in Gunzenhausen zwischen 15.00 und 19.00 Uhr ohne vorherige Anmeldung oder Registrierung mit Biontech geimpft zu werden. Außerdem werden ab dem 10. August 2021 jeden Dienstag von 16.00 bis 19.00 Uhr Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson angeboten. Auch hier ist keine vorherige Anmeldung oder Registrierung erforderlich.

„Jede Impfung hilft, die Corona-Pandemie weiter einzudämmen. Sie schützen mit der Impfung sich selbst, aber auch andere. Eine Impfung gegen das Corona-Virus kann vor einem schweren Verlauf schützen“, bekräftigt Landrat Manuel Westphal.

Die Vor-Ort-Impftermine sind auch auf der Homepage des Impfzentrums www.impfzentrum-altmuehlfranken.de zu finden.

Sonnenuntergang genießen

Für besondere Momente: Tour mit der MS Altmühlsee

Stimmungsvolle Fahrt auf dem See. Foto: ZVA

Schifffahrtsfreunde, Naturliebhaber und Romantiker aufgepasst: Am kommenden Freitag, den 30. Juli 2021, lädt die MS Altmühlsee zur besonderen Sonnenuntergangstour auf dem Altmühlsee ein. Die Tour ist perfekt für Menschen, die an den schönsten Stellen des Sees die Seele baumeln lassen möchten. Daneben kommen Tierfans auf ihre Kosten, denn in der Dämmerung zeigen sich Arten, die am Tag eher unsichtbar bleiben.

Der Kartenvorverkauf startet am Freitag an der Anlegestellestelle Schlungenhof ab 19 Uhr. Leinen los heißt es dann um 19.30 Uhr, wenn die MS Altmühlsee zu ihrer rund zweistündigen Tour aufbricht. Die Einzelkarte kostet je 12 Euro pro Person.

Für Rückfragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zweckverbands Altmühlsee unter der Telefonnummer 09831/508-191 oder per E-Mail unter info@altmuehlsee.de gerne zur Verfügung.    

RF will sich breiter aufstellen

FDP-Finanzexpertin Katja Hessel besuchte das RF-Plast-Werk

Dr. Simon Amesöder stellte sein Unternehmen der FDP-Finanzpolitikerin Katja Hessel (Dritte von rechts) vor. Mit dabei waren Timo Jungwirth, Julia Bernwald, Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt, Gernot Samhammer und Fraktionsvorsitzender Werner Falk. Foto: FDP

Die Zulieferindustrie sorgt sich um ihre Zukunft. Vor allem jene Betriebe, die hauptsächlich für die Automobilindustrie schaffen, müssen sich angesichts der technologischen Veränderungen neu orientieren. Betroffen von der Entwicklung ist auch die Gunzenhäuser RF Plast, die zu 85 Prozent für die herkömmlichen Autohersteller liefert. Bei einem Unternehmensbesuch der FDP-Bundestagsabgeordneten Katja Hessel (Nürnberg), gab Geschäftsführer Dr. Simon Amesöder die Parole aus: „Wir wollen breiter werden, beispielsweise in Partnerschaft mit der Industrie- und Umwelttechnik.“

Die Firma RF Plast arbeitet in der Gunzenhäuser Weinstraße . Das 1988 in Westheim gegründete Unternehmen der Kunststoffbranche, beschäftigt heute 180 Mitarbeiter. Produziert wird nicht nur in Gunzenhausen, sondern seit 2014 auch an rumänischen Standorten im Großraum Timisoara.

Die hergestellten Produkte gehen vorwiegend in Comfort- und Sicherungssysteme im Fahrzeugbau sowie als Sichtteile in die Industrie. Der Betrieb in Gunzenhausen ist hochtechnisiert und teilt sich mit anderen Betrieben die Sorge um qualifizierte Arbeitskräfte: „Sämtliche Fachleute werden heute vom Markt regelrecht aufgesaugt“. Als weitere größte Herausforderungen für seinen Betrieb sieht Dr. Amesöder deshalb die Aufrechterhaltung des Dreischichtbetriebs.

Katja Hessel, die im Bundestag Vorsitzende des einflussreichen Finanzausschusses ist, lernte ein Unternehmen kennen, das sich mit wissenschaftlicher Unterstützung ständig bemüht, sich gegenüber den großen Zulieferern in der Metall- und Kunstoffbranche zu behaupten. Angesichts der Herausforderungen, die mit der Umstellung der Kfz-Hersteller auf Elektroantrieb verbunden sind, vergrößern sich die Sorgen der kleinen Zulieferbetriebe. Ganz wesentlich kommt es auf die Innovationskraft der jungen Unternehmer an, um die Aufgaben der Zukunft erfolgreich bestehen zu können.  Dr. Amesöder sieht diesbezüglich RF-Plast gut aufgestellt, zumal die Firma seit vielen Jahren gute Kontakte zu den technischen Hochschulen pflegt.

Geschäftsführerin Nadine Amesöder unterstreicht die Ansprüche an sich selbst: „Wir entwickeln unser Know-How weiter und wollen höchste Qualität sichern.“ Wichtig ist ihr das Arbeitssicherungs- und Gesundheitsmanagement und natürlich das Umweltmanagementsystem, dem sich RF-Plast schon seit vielen Jahren verpflichtet fühlt.

Der FDP-Besuchsdelegation gehörten neben dem Kreisvorsitzenden Thomas Geilhardt (Pleinfeld)  auch Werner Falk, der Vorsitzende der FDP-Kreistags- und Stadtratsfraktion, Julia Bernwald, Timo Jungwirth sowie der Ansbacher Parteivorsitzende Gernot Samhammer an.  –fa-

Fluthilfen ausweiten

MdL Alfons Brandl ist initiativ geworden

Es ist überaus wichtig, dass der Bund ein Hilfsprogramm für die von den Überschwemmungen im Juli 2021 Betroffenen auflegt und neben Soforthilfen auch eine Unterstützung beim notwendigen Wiederaufbau leistet. Weiter weist der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl darauf hin, dass der Bayerische Landtag in einem Dringlichkeitsantrag die Staatsregierung aufgefordert hat, sich dafür einzusetzen, dass der Bund auch die Geschädigten von vergleichbaren Unwetter- und Hochwasserereignissen, die sich im Juni 2021 ereignet haben, in sein Hilfsprogramm miteinbezieht.

Brandl: „Mit dieser zeitlichen Ausweitung besteht nun auch die Möglichkeit, dass zum Beispiel die Betroffenen des schweren Unwetters in der Gemeinde Westheim am 6. Juni Unterstützung erhalten.“

Neben der zeitlichen Komponente muss auch das Kriterium vom 100-jährlichen Wetterereignis erfüllt werden. Dieses Kriterium wird bei allen Förderanträgen zu prüfen sein.

Das bayerische Hilfsprogramm für die Betroffenen in Bayern soll schnell einsetzen. Der Landtag schafft die dafür erforderlichen Voraussetzungen im Haushalt, damit bis zu 50 Millionen Euro bereitgestellt werden können. Die Menschen und Unternehmen in diesen Gebieten bedürfen einer schnellen Unterstützung über die bestehenden Nothilfeinstrumente hinaus – mit Soforthilfen und einem Härtefonds in Fällen der Existenzgefährdung. 

„Wir danken allen Rettungskräften, Helferinnen und Helfern, den Ehrenamtlichen und den Freiwilligen, die in den Überschwemmungsgebieten tatkräftige Hilfe geleistet haben – oft unter erheblichen Gefahren“, so der CSU-Landtagsabgeordnete.

Der Freistaat wird auch den betroffenen Kommunen zur Seite stehen. Zur Wiederherstellung kommunaler Infrastruktur werden die Förderprogramme aus dem Finanzausgleichsgesetz genutzt werden. 

Brandl abschließend: „Es ist wichtig, dass dieses Hilfsprogramm schnell und unbürokratisch Hilfen an Privathaushalte, Gewerbebetriebe, Selbstständige und Land- und Forstwirte in Bayern bereitstellt.“

Alex Herzog führt Stadtmarketingverein

Mitgliederversammlung mit Dank an bisherigen Vorsitzenden Bosch

Alexander Herzog ist neuer Vorsitzender. Unser Bild zeigt ihn mit seinem Vorgänger Patrick Bosch (Vierter von links) und den Vorstandsmitgliedern. Foto: „Schnacksel“ Müller

Alles andere als einfach und außerdem unberechenbar war die Arbeit des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. im letzten Jahr. Viele Maßnahmen und Projekte wurden durch die Corona-Pandemie ausgebremst, andere aufgrund der Einschränkungen kurzfristig ins Leben gerufen. Bei der Mitgliederversammlung berichteten Vorstand und Geschäftsführung über ein außergewöhnliches Jahr.

2020 wird wohl niemand so schnell vergessen. Innerhalb kürzester Zeit hat ein kleines Virus das Leben völlig auf den Kopf gestellt. Die pandemiebedingten Einschränkungen hatten Folgen, insbesondere auch für Unternehmerinnen und Unternehmer. Lockdowns, Hygienekonzepte oder ein Aufschwung des Onlinehandels – quasi von heute auf morgen musste sich auf eine neue, unbekannte Situation eingestellt werden. Auch für den Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. galt es alte Konzepte zu hinterfragen und pragmatische Lösungen zu finden. So konnten Veranstaltungs- und Projektklassiker wie der KulturHerbst oder die Eisbahn im Winter nicht wie geplant stattfinden. Doch es war klar: Die Unternehmen brauchten Unterstützung und es mussten daher neue Formate her. „Wir haben Kampagnen gestartet und die Menschen für die schwierige Situation der Händler und Gastronomen sensibilisiert“, so Jeanette Holzschuh vom Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. „Von einigen Aktionen wird man sicher noch länger reden. So traf beispielsweise unsere Stempelaktion „4 gewinnt“ auf große Resonanz, denn es konnten tolle Preise gewonnen werden. Außerdem hat sich die Internetseite ingunzenhausen.de für viele betroffene Unternehmen zum digitalen Schaufenster entwickelt.“

1. Vorsitzender Patrick Bosch wertete die Arbeit des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. ebenfalls als Erfolg und blickte positiv in die Zukunft. So sollen viele der ausgefallenen Projekte sobald es geht durchgeführt werden. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wird es noch in diesem Jahr mehrere Aktionen geben. So lockt als nächstes Event ab dem 7. August das Sommershoppen in Gunzenhausen, mit kostenlosem Stadtbusangebot und zahlreichen Aktionen der Unternehmer. Weitere sollen folgen, auch wenn die dynamische Pandemielage jegliche Planung schwierig macht. Außerordentlich freute sich der Vorsitzende über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Gunzenhausen und über die großen Anstrengungen des Vereins, die Mitglieder in der Pandemie zu unterstützen.

Auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz attestierte der Vereinsführung eine gute Arbeit. „Im Vergleich mit anderen Städten ist Gunzenhausen sehr gut aufgestellt. Besonders unsere Innenstadt ist bunt und lebendig. Unsere Unternehmen, ob klein oder groß, ob Einzelhändler, Gastronomie, hidden Champion oder Großbetrieb – sie sind eine große Gemeinschaft und dies ist mit ein Verdienst des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V.“

Bei der Mitgliederversammlung standen auch Neuwahlen des Geschäftsführenden Vorstands an. Zum 1. Vorsitzenden wurde Alexander Herzog gewählt, 2. Vorsitzender bleibt Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und 3. Vorsitzender Thomas Fischer. Patrick Bosch wurde zum 4. Vorsitzenden gewählt. Daneben im Amt bestätigt wurden Dominic Braun als Kassier und Stefan Guthmann als Schriftführer.

Russland besser verstehen

Jens Siegerts Buch „Im Prinzip Russland“ ist für alle eine große Hilfe

Russland und die Russen verblüffen uns immer wieder. Aber kein Grund vor dem zu kapitulieren, was uns grotesk, absurd, unverständlich erscheint: Jens Siegert bringt uns Land und Leute in 22 Begriffen näher.

Es gibt Begriffe, die wir für typisch deutsch halten: Heimat etwa oder Abendbrot. Sie müssen nicht eindeutig sein, um gemeinsame Assoziationen und Erinnerungen hervorzurufen. Jens Siegert

ist nach fast dreißig Jahren in Russland überzeugt: Über solche typischen Begriffe lässt sich auch ein unmittelbarer Zugang zur russischen Kultur, Lebensweise und Politik gewinnen.

Manche dieser Begriffe sind bekannt, wie der Eintopf »Borschtsch«; manche missverstehen wir ein wenig, wenn wir z.B. die »Datscha« für einen Schrebergarten halten. Andere werden bis zu Jens Siegerts aufschlussreicher Zusammenstellung wohl nur Experten bekannt sein, wie »Gopniki« (in etwa: Prekariat), »Mat« (eine Art Schimpfsprache)  oder »Propusk« (Passierschein). Nicht zuletzt gehört dazu das »Prinzip«, in dem sich Grundsätzliches mit einem achselzuckenden Relativismus verbindet.

Kann man mit Jens Siegerts Buch also Russland begreifen? Im Prinzip ja. Denn es eröffnet Einblicke in das russische Fühlen, Denken und Handeln. Indem er Verhaltensweisen und politische Entscheidungen aufschlüsselt, macht Siegert klar: Wer die Russinnen und Russen beim Wort nimmt, kann beginnen, Russland nahezukommen.

Zum Autor: Jens Siegert ist Journalist und Politikwissenschaftler. Er lebt seit 1993 in Moskau und ist mit einer Russin verheiratet. Siegert arbeitete zunächst als Hörfunk-Korrespondent, von 1999 bis 2015 leitete er das Russland-Büro der Heinrich-Böll-Stiftung. 2016 übernahm er die Leitung des EU-Projekts »Public Diplomacy. EU and Russia«. Siegert berät außerdem den Vorstand der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel und Beiträge und sowie 2018 das Sachbuch »111 Gründe, Russland zu lieben«.

„Im Prinzip Russland“ (Eine Begegnung in 22 Begriffen) von Jens Siegert; 232 Seiten, Edition Körber Verlag Hamburg; 19 Euro; ISBN  978-3-89684-288-6.

Toiletten saniert

Zweckverband Altmühlsee investierte in Sanitärgebäude

Das Sanitärgebäude am Pavillon-Gelände im Seezentrum Wald am Altmühlsee war in die Jahre gekommen und wurde in den letzten Monaten grundlegend saniert. Nun konnten die umfangreichen Renovierungsarbeiten abgeschlossen werden. Unter anderem finden Besucherinnen und Besucher jetzt auch barrierefreie Toiletten und Duschen im Gebäude vor. „Die Ausstattung war in die Jahre gekommen, entsprach nicht mehr den Anforderungen und sah dazu auch nicht mehr schön aus“, so Daniel Burmann, Geschäftsleiter Zweckverband Altmühlsee. „Nach der Renovierung kann sich das Gebäude wieder sehen lassen. Es bietet unseren Gästen bestmöglichsten Komfort. Dazu ermöglicht die neugebaute Rampe jederzeit einen barrierefreien Zugang zum Gebäude. Das Fränkische Seenland ist Modelregion für einen barrierefreien Urlaub.“

Neben dem WC-Bereich wurden die Waschräume und der Außenspülbereich erneuert, außerdem die Fassade des Gebäudes neu gestrichen. Das Projekt wurde vom Bezirk Mittelfranken gefördert. Insgesamt wurden rund 170.000 Euro in die Sanierung investiert. Nähere Informationen zum Altmühlsee und zur Ausstattung erhalten Sie von der Geschäftsstelle des Zweckverbands Altmühlsee unter der Telefonnummer 09831/508-191 oder per E-Mail unter info@altmuehlsee.de

Dr. Ludwig und die Chinesen

Ansbacher Landrat führt Gesellschaft an

Landrat Dr. Jürgen Ludwig (links) hat den Vorsitz der Fränkischen Gesellschaft zur Förderung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit übernommen. Seinem Vorgänger Walter Hartl dankte er für die geleistete Arbeit im Sinne der Partnerschaft mit der chinesischen Region Jingjiang. Foto: Hähnlein LRA

Landrat Dr. Jürgen Ludwig ist einstimmig zum Vorsitzenden der Fränkischen Gesellschaft zur Förderung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit (FGZ) gewählt worden. Die Mitgliederversammlung, die unter Einhaltung der Hygieneregeln stattfand, stellte damit die Weichen für die nächsten vier Jahre. Dr. Ludwig bedankte sich bei seinem Vorgänger, dem früheren Rothenburger Oberbürgermeister Walter Hartl, für die geleistete Arbeit.

Als eine der wichtigsten Aufgaben der FGZ bezeichnete es der Landrat, nach Überwinden der Corona-Pandemie wieder einen Rahmen für Jugendbegegnungen zu schaffen. Bisher pflegen das Platen-Gymnasium in Ansbach und das Gymnasium in Feuchtwangen einen Austausch mit der Senior Middle School in Jingjiang, der Partnerstadt des Landkreises Ansbach in China. Die Einrichtung feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen. Außerdem soll der Gesprächsfaden mit der Stadtführung wieder aufgenommen werden. Zumindest mit Bildern und Videobotschaften will die Region Ansbach bei einem Delikatess-Fest in der Partnerstadt vertreten sein.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Elke Homm-Vogel, Bürgermeisterin der Stadt Ansbach, zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sie löst die frühere Ansbacher Oberbürgermeisterin Carda Seidel in diesem Amt ab. Als weitere stellvertretende Vorsitzende wurden Bürgermeister Patrick Ruh (Feuchtwangen) und Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer (Dinkelsbühl) in ihren Ämtern bestätigt. Als Schatzmeister fungiert weiterhin Stefan Fink, Vorstandsmitglied der Sparkasse Ansbach, Schriftführerin bleibt Rechtsanwältin Tanja Schuster (Feuchtwangen). Die Kasse wird weiterhin von Kreisrat Martin Günther (Bechhofen) geprüft. Der bisherigen Vorstandschaft wurde die Entlastung erteilt.