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„Die Feenkönigin“ in Weißenburg

Frankenbund Weißenburg präsentiert die Oper

Nach 2022 veranstaltet die Weißenburger Frankenbund-Gruppe zum zweiten Mal eine Opernaufführung mit Informationen zum historischen Kontext von Entstehung und Bearbeitung des gezeigten Werks. Ganz bewusst lehnen sich die Organisatoren dabei an eine Tradition an, die in die frühen 1930er Jahre zurückreicht. Die Aufführungen von Opern unter freiem Himmel bescherten den Verantwortlichen der Bergwaldtheater Festspiele solch großen Erfolg, dass auf der Waldbühne ab 1936 ausschließlich Singspiele zur Aufführung gelangten. Eine Erfolgsgeschichte, die bis weit in die 1970er Jahre fortgeschrieben wurde.

Mit der Wiederbelebung der Opernfestspiele soll an diese Tradition angeknüpft werden und parallel zur Spielzeit  im Bergwaldtheater ein Stück Festspielflair in die Weißenburger Altstadt geholt werden.

Das Kopfsteinpflaster wird zur Operbühne. Foto: Frankenbund

Mit Henry Purcells 1692 uraufgeführter Barock-Oper „Fairy Queen“ verwandelt sich am 6. und am 7. Juli 2024 das Kopfsteinpflaster am Martin-Luther-Platz ab 19.30 Uhr erneut in eine Opernbühne, die Andreas-Kirche bildet zusammen mit der alten Lateinschule und dem Römermuseum den festlichen Rahmen des Geschehens, der sommerliche Sternenhimmel wird zum funkelnden Theaterzelt.

Angelehnt an Shakespeares Naturbühnen-Klassiker „Ein Sommernachtstraum“ stehen die Feenkönigin Titania und ihr Gemahl Oberon im Mittelpunkt der Handlung. Begleitet von Elfen und Schraten spielen sich turbulente Szenen ab, als sich die Königin mit ihrem heimlichen Geliebten, dem indischen Jüngling Rabindranath, in ihren Zauberwald zu einem Schäferstündchen zurückziehen will.

Das musikalische Aufführungsmaterial wurde speziell für die beiden Abende in Weißenburg aus einer Vorlage aus dem Jahr 1935 rekonstruiert. Mit deutschem Text und einer eigens für die Weißenburger Version erstellten historisch informierten Instrumentierung stellt sich die „Feenkönigin“ somit in bisher unbekannter Gestalt vor. Auf die Bühne gebracht wird die Oper von Musikern der Neuen Nürnberger Ratsmusik, unterstützt vom Chor der Weißenburger Vokalisten unter Leitung von Michael Haag. Die gesanglichen Hauptrollen übernehmen Corinna Schreiter (Sopran), Christine Mittermair (Alt) und Manuel Krauß (Bariton). Julia Templer und Patricia Probst vom „Tanzraum Weißenburg“ fügen der Aufführung mit ihrem Ballettensemble ein weiteres künstlerisches Highlight hinzu. Einleitende und begleite Texte werden von Rainer Lenz gesprochen.

Karten ab sofort über das Kulturamt der Stadt Weißenburg sowie online bei Reservix 

Bei schlechtem Wetter findet die Aufführung in der Andreaskirche statt!!

Zufriedener Blick zurück

Stadtarchivar Werner Mühlhäußer stellt „Alt-Gunzenhausen“ vor

Aus der 1923 erschienenen Ausgabe ‚Alt-Gunzenhausen‘ zitierte Werner Mühlhäußer, der 2. Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde und Schriftleiter des Jahrbuchs „Alt-Gunzenhausen“ anlässlich der feierlichen Vorstellung des 78. Jahrbuches im Haus des Gastes. Die Publikation erscheint seit 100 Jahren. Das war für den Verein der Anlass, um die Vorstellung des aktuellen Jahrbuchs in einem öffentlichen Rahmen vorzunehmen.

Hier die Rede von Stadtarchivar Werner Mühlhäußer im Wortlaut:

Im damaligen Vorwort schreiben die bis zum heutigen Tage als umtriebige und namhafte Heimatforscher bekannten Dr. Heinrich Eidam, Pfarrer Hermann Clauß und Dr. Heinrich Marzell: „Dieses Büchlein ist aus dem Wunsche entstanden, zu dem elf-hundersten Jubeljahr Gunzenhausens, als wissenschaftlich-historische Gabe zu dienen. Dann aber soll es, wenn irgend möglich, in zwangloser Reihe weitere Nachfolger erhalten“. Ich bin mir sicher, dass sich dieses „Dreigestirn der Heimatforschung“, in den kühnsten Träumen nicht hat vorstellen können, dass wir heute in der erfreulichen Lage sind, den Jubiläumsband ‚100 Jahre Alt-Gunzenhausen‘ zu präsentieren. Damit darf sich diese traditionsreiche Publikationsreihe ohne jeden Zweifel in die Phalanx bedeutender heimatgeschichtlicher Veröffentlichungen, wie zum Beispiel dem Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken, einreihen.

Werner Mühlhäußer

Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen leistet mit der Herausgabe der Reihe ‚Alt-Gunzenhausen‘ Großartiges, und das behaupte ich nicht nur als verantwortlicher Schriftleiter, sondern auch als Stadtarchivar. Durch die Veröffentlichung zahlloser Aufsätze, ist ‚Alt-Gunzenhausen‘ eine wahre Schatzkammer für die Geschichte von Stadt und Umgebung und damit ein wichtiger Bestandteil unser aller kultureller und historischer Identität. Auch die im Vorfeld notwendige zu leistende Forschungsarbeit der einzelnen Autorinnen und Autoren, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden und ist an dieser Stelle explizit hervorzuheben.

Ehe ich Ihnen unseren Jubiläumsband näher vorstelle, möchte ich kurz auf die Entwicklung der Publikationsreihe eingehen und auch einige Zahlen liefern. Zunächst einmal die Tatsache, dass im 100jährigen Bestehen ‚Alt-Gunzenhausens‘ 78 Hefte bzw. Bände erschienen sind. Das Minus von 22 erklärt sich durch jene Jahre, in denen keine Ausgabe erfolgte, so z.B. 1924. Eine längere, da kriegs- bzw. nachkriegsbedingte Lücke besteht für den Zeitraum 1945 bis 1948 und auch in der Folgezeit gab es immer wieder Jahre, ohne ein ‚Alt-Gunzenhausen‘. So auch für 1966 bis 1970, also 5 Jahre in Folge. Im Heft 34 von 1971 kann man die Gründe für diesen langen Stillstand nachlesen, nämlich der erhebliche Anstieg der Druckkosten und den geringen zur Verfügung stehenden finanziellen Vereinsmitteln. Die Vorstandschaft hoffte seinerzeit, mindestens im Turnus von zwei oder drei Jahren eine Herausgabe zu ermöglichen, was letztendlich auch gelang.

Seit 1991 ist nunmehr kein Jahr vergangen, ohne dass ‚Alt-Gunzenhausen‘ erschienen ist. Der Haupttitel ist seit der Erstausgabe unverändert. ‚Alt-Gunzenhausen‘ steht als Bezeichnung da, wie ein Fels in der Brandung ! Allerdings hat sich der Nebentitel im Laufe der Zeit geändert. Lautete er zwischen 1923 bis 1938 „Beiträge zur Geschichte der Stadt und des Bezirks“ und von 1939 bis 1971 „Beiträge zur Geschichte der Stadt und des Kreises, heißt es seit 1972 unverändert: „Beiträge zur Geschichte der Stadt und Umgebung“. Zu einer zwar marginal erscheinenden Umbenennung der Vereinspublikation von ‚Heft‘ zu ‚Jahrbuch‘ kam es 2017, damit dem Umstand Rechnung tragend, dass seit 2001 die durchschnittliche Seitenzahl circa 280 Seiten betrug und dadurch beim besten Willen nicht mehr von einem „Heft“ die Rede sein konnte.

Und weil wir gerade dabei sind: Die Gesamtseitenzahl aller 78 Ausgaben von ‚Alt-Gunzenhausen‘ beläuft sich auf stolze 11.789 Seiten !!  und erreicht damit enzyklopädisches Ausmaß. Diese Aussage wird noch zusätzlich bekräftigt durch die Tatsache, dass die bisherigen 138 Autorinnen und Autoren insgesamt 537 Aufsätze produzierten. Dabei sind mehr als die Hälfte dieses Personenkreises mit bis zu fünf Beiträgen vertreten. Eine weitere Gruppe von etwa 10 Autoren stehen für bis zu 19 Aufsätze. Die Reihe der „Big Five“ beginnt mit 22 Artikeln von mir, dicht gefolgt mit 23 Aufsätzen aus der Feder des ehemaligen Heidenheimer Dekans Werner Kugler.

Auf den Medaillenrängen finden sich Wilhelm Lux mit 38 Beiträgen, die ehemalige Kreisarchivpflegerin Siglinde Buchner mit 47 Aufsätzen und der aus Hohentrüdingen stammenden Heimatforscher Martin Winter, dem wir 49 Artikel verdanken. Liebe Siglinde, wie Du siehst, trennen dich nur wenige Aufsätze von Platz 1 und ich bin fest davon überzeugt, dass wir in den nächsten Jahrbüchern eine „Queen of Alt-Gunzenhausen“ küren werden können.

Dieser konzentrierte Wissensfundus zur Geschichte unserer Stadt und der Region, wird in vielen Archiven, Bibliotheken und Museen gesammelt und dient Interessierten überall als verlässliche Informationsquelle. In der langen Geschichte der Vereinspublikation hat es bisher 4 Jubiläumshefte gegeben und zwar: 1954 mit 43 Seiten zum 75jährigen Jubiläum des Vereins für Heimatkunde 1979 zum 100jährigen Bestehen des Vereins 1995  Heft-Nummer 50 von ‚Alt-Gunzenhausen‘   sowie 2004  anlässlich 125 Jahre ‚Verein für Heimatkunde‘, welches mit 351 Seiten bisheriger Spitzenreiter war.

Und damit kommen wir direkt zum Anlass unserer heutigen Zusammenkunft: Die Jubiläumsausgabe ‚100 Jahre Alt-Gunzenhausen 1923 bis 2023‘ ist ein Werk der Superlative! 21 Beiträge, 18 Autorinnen und Autoren, 480 Seiten vereint in einer Ausgabe – das gab es bisher noch nie in der langen Geschichte der Vereinspublikation!

Den Aufsatzreigen beginnt Professor Dr. Georg Seiderer vom Lehrstuhl für Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte und Volkskunde an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der als gebürtiger Gunzenhäuser seine Heimatverbundenheit dadurch unter Beweis stellte, dass er im vergangenen Jahr den Festvortrag ‚Gunzinhusir 823 – Gunzenhausen 2023. 1200 Jahre Gunzenhäuser Geschichte vom Klosterort zum Zentrum des Fränkischen Seenlandes‘ in unserer Stadthalle hielt.

Seinen, mit zahlreichen Anmerkungen ergänzten Vortrag hat er dankenswerter Weise zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Das schwierige Unterfangen, die ereignisreiche, mehrhundertjährige Stadtgeschichte komprimiert darzustellen, ist ihm zweifelsohne gelungen.

Zwischen September 2020 bis Ende Juli 2022 führten der Archäologe Arne Kluge und sein Team intensive Grabungsarbeiten im Rathaushof durch. Dadurch verdanken wir ihm viele, interessante und neue Erkenntnisse zur Geschichte Gunzenhausens, die uns u.a. bis in die hochmittelalterliche Epoche, ja gar bis in die römische Kaiserzeit zurückführen. In seinem Aufsatz ‚Archäologische Schlaglichter zur frühen Stadtgeschichte‘ erfahren sie alles über Gewölbekeller eines stattlichen Steingebäudes, mittelalterliches Straßenpflaster, Keramikfunde und vieles mehr.

Chronologisch anknüpfend ist der Aufsatz ‚Gunzenhausen unter der Herrschaft der Nürnberger Burggrafen‘ von Siglinde Buchner. Die Autorin beleuchtet darin die ersten 60 Jahre Gunzenhausens unter der Herrschaft der Hohenzollern. Als oberste Repräsentanten der Burggrafen, saßen deren Vögte zu Gunzenhausen, mit denen sich Siglinde Buchner in einem weiteren Aufsatz beschäftigt. Mit Ulrich von Muhr, Konrad von Lentersheim, Wilhelm von Steinheim und Caspar von Puttendorf stellt sie uns die vier Amtspersonen vor. Die hohenzollerschen Markgrafen von Brandenburg-Ansbach folgten den Burggrafen nach. Auch sie benötigten vor Ort, also in Gunzenhausen, Amtmänner bzw. Oberamtmänner, die als Vertrauensleute die Geschicke von Stadt und Amt lenkten. Siglinde Buchner stellt in ihrem dritten Aufsatz alle 21 Männer vor, die diesen verantwortungsvollen Posten bekleideten.

„Osiander über Osiander“, so lautet der Beitrag über den in Gunzenhausen geborenen Reformator Andreas Osiander. Verfasst hat ihn Wolfgang Osiander, der damit sein Debüt in ‚Alt-Gunzenhausen‘ gibt. Die Namensübereinstimmung ist nicht zufällig. Wolfgang Osiander gehört tatsächlich genealogisch zum Verwandtenkreis des Reformators und war darüber hinaus viele Jahre am Simon-Marius-Gymnasium tätig. Er kommentiert und interpretiert die Ego-Dokumente des Reformators als Quellen der Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung.

Werner Kugler hat sich im ältesten Heidenheimer Traubuch auf die Suche nach Auswärtigen gemacht und für die Jahre 1534 bis 1650 eine große Anzahl von Frauen und Männern gefunden, die diesem Personenkreis zuzurechnen sind. Viele Familienforscher werden ihm sicherlich diese mühevolle Fleißarbeit danken.

Dr. Joachim Schnürle hat sich ebenfalls wieder mit einem Aufsatz beteiligt. Er beschäftigt sich mit Christoph Titius, der von 1666 bis 1671 Pfarrer in Laubenzedel war. Die von ihm geschriebenen geistlichen Lieder, fanden sich teilweise in Gesangbüchern wieder. Dr. Schnürle fokussiert sich in seinem Aufsatz auf die pädagogischen Ideen des Laubenzedler Geistlichen.

Wolfgang Pfahler lebt schon lange in Vreden im westlichen Nordrhein-Westfalen. Als gebürtiger Gunzenhäuser hat er nie den Kontakt zu seiner „ersten Heimat“ verloren. Auch in ‚Alt-Gunzenhausen‘ finden sich einige Aufsätze von ihm. Nun stellt er mit ‚Kirchenbücher erzählen Geschichte – Besonderheiten der Bestattungen von Gunzenhausen 1618 bis 1717‘ die Lebensumstände vergangener Generationen vor. Spannend sind die vielen, von ihm exzerpierten Kirchenbucheinträge zu lesen. Ebenso seine statistischen Erhebungen in einem weiteren Aufsatz von ihm mit dem Titel ‚Katastrophe und Regeneration. Gunzenhausen im Spiegel seiner Kirchenbücher 1618 bis 1717“.

Dr. Daniel Schönwald, ebenfalls durch mehrere Aufsätze in ‚Alt-Gunzenhausen‘ bekannt geworden, beginnend 2001 mit der Veröffentlichung seiner Facharbeit als Schüler am SMG mit dem Titel „Die Deutschen Christen in Gunzenhausen unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses der Hensoltshöhe zum Nationalsozialismus“, widmet sich in seinem aktuellen Beitrag der Gruft in der Walder Kirche. Akribisch listet er alle bekannten Bestattungen dort anhand der Kirchenbücher auf.

Thomas Freller nimmt uns in seinem Aufsatz ‚Ein feines Brandenburgisches Städtlein – Gunzenhausen in den Reisebeschreibungen der Frühen Neuzeit‘ quasi in der Postkutsche mit. Auch wenn das Reisen im 18. Jahrhundert sicherlich nicht immer ein Vergnügen gewesen ist, so erfahren wir in seinem Beitrag Vieles über Gunzenhausen und seine Region aus den Reisebeschreibungen. Exemplarisch sei die Erwähnung von „Herden von tausend und mehr Stücken der schönsten Gänse“, die einem anonymen Reisenden bei seiner Durchfahrt in Schlungenhof so beeindruckt hatten, dass er dies schriftlich festhielt.

Nun kommen wir zu Lothar Hiemeyer, der sich u.a. mit seinen Büchern über die Brauereien, Bierkellern und Gastwirtschaften in Gunzenhausen längst einen Namen gemacht hat. In seinem Aufsatz über das Handelshaus Faulstich, beschäftigt sich der Verfasser mit dessen ruhmvollen Aufstieg, aber auch mit dessen tragischen Niedergang.

‚200 Jahre Sparkasse Gunzenhausen‘ – so der Titel des Aufsatzes den ich zum Jubiläumsband beisteuern durfte und einem Vortrag zu Grunde liegt, den ich im vergangenen Jahr in der Stadthalle gehalten habe. Johann Heinrich Frauenknecht, der Gründer einer der ältesten bayerischen Sparkassen, ist bis zum heutigen Tag durch Benennung einer Straße präsent.

Werner Neumann, ebenfalls ein verlässlicher Lieferant von Aufsätzen für ‚Alt-Gunzenhausen‘, nähert sich dem Nachtwächterwesen im 19. Jahrhundert. Dass dieser Dienst alles andere als romantisch war, wird in seinem Beitrag mehr als deutlich.

Leicht hatte es wohl auch Simon Krämer nicht, der im 19. Jahrhundert 30 Jahre  Lehrer an der jüdischen Schule in Altenmuhr war. Leben und Werk des Pädagogen und Buchautors Simon Krämers beleuchtet Wilfried Jung.

Mit Manuel Grosser ist ein weiterer Neuzugang im Kreis der Autoren und Autorinnen zu begrüßen. Er beschäftigt sich in seinem Beitrag ‚Bewegte Geschichte – als die Bilder laufen lernten‘ mit der Geschichte der Kinos in unserer Stadt. Wussten sie etwa, dass hier bereits 1897 erstmals eine Filmvorführung stattgefunden hat?  Diese und weitere interessante Details sind in seinem Aufsatz zu finden und sollen Appetit auf mehr machen, nämlich ein Buch zur Kinogeschichte Gunzenhausens, welches im Laufe dieses Jahres erscheinen soll.

„Vaterlandsloses Gesindel“, so der Haupttitel des Aufsatzes von Monika Wopperer, ebenfalls als Neu-Autorin bei ‚Alt-Gunzenhausen‘. Sie schildert die Geschichte der SPD zwischen 1900 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914.

Werner Somplatzki kennt man in ‚Alt-Gunzenhausen‘ bisher durch Aufsätze zur Vor- und Frühgeschichte. Dieses Mal hat er sich mit dem Beitrag ‚Eine Flugblattaktion am Gymnasium Gunzenhausen 1968‘ auf völlig neues Terrain gewagt.

Judith Nebert vom Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg kam im Zusammenhang mit Recherchen zu einer Ausstellung u.a. ins Stadtarchiv Gunzenhausen. Parallel dazu entstand der Gedanke, einen Aufsatz für das Jubiläums-Jahrbuch beizusteuern. Mit „Die Entstehung des Fränkischen Seenlands – eine unglaubliche Geschichte“ unternimmt sie den Praxistest, mittels K I –also Künstlicher Intelligenz-  das Thema aufzuarbeiten. Am Ende steht die Erkenntnis, bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Projekts Fränkisches Seenland auf menschliche und nicht künstliche Intelligenz zu setzen.

Werner Falk setzt im Jubiläums-Jahrbuch seine Serie ‚Gunzenhäuser Lebensbilder‘ fort und bringt uns Schuhmachermeister Fritz Bleicher, Möbelhausinhaber Siegfried Böckler, FC-Vorsitzenden Hans Fischer, Stadtbaumeister Sepp Kemmethmüller und die Sportlerinnen Gusti Gerlich und Inge Schömig näher. Damit endet auch die Reihe der Aufsätze im Jubiläums-Jahrbuch ‚100 Jahre Alt-Gunzenhausen 1923 bis 2023‘.

Verein, Vorstand, Beirat und zugegeben auch ich als verantwortlicher Schriftleiter, blicken zufrieden und stolz auf die gelungene Jubiläumsausgabe. Meine Ausführungen schließe ich mit der Zitierung einer Passage aus dem Vorwort zur zweiten, 1925 erschienenen Ausgabe von ‚Alt-Gunzenhausen‘. Darin heißt es: „Der Gebiete aus unserer heimischen Vergangenheit, welche noch der Erforschung und Bearbeitung bedürfen und wert sind, sind ja so viele, daß es an Stoff auch weiterhin nicht mangeln wird. Dieser Satz aus dem Jahr 1925 ist mühelos in die Gegenwart zu transportieren. Ich bin fest der Überzeugung, dass es noch viele Ausgaben von ‚Alt-Gunzenhausen‘ geben wird.

Sommerfest des LBV

Muhr feierte AIZ-Jubiläum mit großem Familienfest

Im Bürgergarten von Muhr am See feierte die LBV-Familie. Foto: Klaus Heger

Die Gemeinde Muhr am See feierte zusammen mit dem LBV im Hof des Altmühlsee-Informationszentrums (AIZ) ein großes Familienfest zum 21-jährigen Jubiläum des AIZ und der Umweltstation Muhr am See des Landesbundes für Vogelschutz.
Ab 13 Uhr konnten die Muhrer Familien mit ihren Kindern aufgelassen feiern. Der LBV hat in seinen Ausstellungsräumen Informationsstände zum Umweltschutz aufgebaut und sorgte für die Unterhaltung der Kinder mit Kinderschminken, das Herstellen von Schlüsselanhängern aus alten Fahrradschläuchen und dem Glücksrad bei dem als Hauptpreis eine Führung auf der Vogelinsel gewonnen werden konnte. Die Kinder vergnügten sich auch bei den Aufführungen der Wassertrüdinger Puppenbühne und die Erwachsenen konnten bei Getränken, Kaffee und Kuchen, sowie bei den Grillspezialitäten aus dem Food-Truck einen entspannten Nachmittag verleben.
Seit über 35 Jahren ist der LBV am Altmühlsee aktiv und betreut dort das Naturschutzgebiet Vogelinsel und ist verlässlicher Ansprechpartner in Sachen Naturschutz und sanfter Tourismus im Fränkischen Seenland.
Die Umweltstation in Muhr am See bietet ein erlebnisreiches Umweltbildungsprogramm für naturinteressierte Urlaubsgäste, Kindergärten, Schulen und die regionale Bevölkerung. Sie ist Träger des Qualitätssiegels Umweltbildung.Bayern.
Das Altmühlsee Informationszentrum (AIZ) wurde am 24.10.2003 eingeweiht. Mit dem Bürgerhof, dem Gästestadel mit Touristinformation, Konferenz- und Tagungsstätte, sowie der Ausstellungsgalerie und dem Dorfstadel mit Veranstaltungs- und Festsaal ist es ein überregionales Informationszentrum. Die Geschäftsstelle des Landesbundes für Vogelschutz nutzt ein Gebäude, wo neben der Ausstellung zum Bau des Altmühlsees und einer Ausstellung zum Thema Zugvögel sich dort auch eine Umweltstation befindet.
Das Altmühlsee Informationszentrum wurde im Rahmen des bundesweit ausgeschriebenen Deutschen Holzbaupreises im Jahr 2005 mit einem 3.Preis ausgezeichnet. Am vom Bund Deutscher Architekten, BDA, ausgeschriebenen Wettbewerb „GUTE BAUTEN IN FRANKEN 2006“ wurden unter den 47 Einreichungen vier Objekte ausgezeichnet, vier erhielten eine Anerkennung und weitere vier eine lobende Erwähnung.
Die Band „Abadschendaler“ aus Polsingen sorgte bereits ab 15 Uhr für eine rockige musikalische Unterhaltung.
Auch ein kurzer Regenschauer konnte die gute Stimmung nicht aufhalten und die Besucher stellten sich einfach unter um danach weiter zu feiern.
(KH)

Das sind keine Patrioten!

Erklärung zum Ausschluss von AfD-Abgeordneten aus der ID-Fraktion

Warnt Geschichtsrevisionismus: W. Falk

Die AfD erscheint sogar rechten Gruppierungen in anderen Ländern Europas als zu radikal, was sich zuletzt in den Skandalen des AFD-Spitzenmannes Maximilian Krah dokumentiert. Die ID-Fraktion („Identität und Demokratie“) spricht nicht umsonst von einem Schaden für den Ruf  für die europäische Rechte und hat die deutschen Abgeordneten aus der gemeinsamen Fraktion im EP ausgeschlossen. Das muss dem deutschen Wähler doch zu denken geben!

Ich finde die Reaktion angemessen, denn die Spionageaffäre um den Krah-Mitarbeiter und die Nähe zweier Abgeordneter (Krah und Bystron) zu Russland  und China machen deutlich: Das sind keine deutschen Patrioten, wie sie gerne von sich behaupten, sondern Ewiggestrige, die sich darin gefallen, in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt zu werden.  Wären sie aufrechte Deutsche, würden sie sich dagegen wehren, in Verbindung mit NSDAP und SS zu geraten, die soviel Not und Elend über Deutschland gebracht haben. 

Die Wähler, die „sauer“ sind auf die „Berliner Politik“, können bei der anstehenden Europawahl am 9.Juni  ihren Unwillen auch anders ausdrücken als durch die Stimmabgabe für die Leute, die im Verdacht stehen, mit kommunistischen Mächten, zu paktieren. Der Stimmzettel mit den 34 Parteien belegt dies.

Dieser Tage haben wir der Gründung der zweiten deutschen Republik mit ihrem Grundgesetz gedacht und uns an die Gründerväter erinnert, es „nie wieder“ zu politischen Verhältnissen kommen zu lassen , die zur Zerstörung der Demokratie führen können.

Werner Falk, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Weißenburg-Gunzenhausen und der FDP-Stadtratsfraktion Gunzenhausen

Kinderreitschule in Kröttenbach

Fünfstündiges Ferienprogramm für Kinder

Die Kröttenbacher Annika und Johannes Büttner stellen sich vor: „Wir sind ein privater Reitstall mit Kinderreitschule in Kröttenbach bei Unterschwaningen. In den letzten Wochen haben wir wieder vermehrt Anfragen von nach einem Reitangebot für ihre Urlaubsgäste im Fränkischen Seenland erhalten.“

Aktuell stellen die Kröttenbacher ihr neues Angebot für die Ferien vor. Ab sofort können auch die Kinder von Urlaubsgästen einzelne Ferientage als Tageskinder auf ihrem Reiterhof verbringen.

Wenn die Gäste nach spannenden Erlebnissen in ihrem Urlaub suchen, ist unser fünfstündiges Ferienprogramm für Kinder ab sechs Jahren mit lustigen Spielen, geführtem Reiten und jeder Menge Spaß vielleicht genau das richtige Angebot.

Reisefieber mit Weißbier

Radio Potsdam recherchierte im Naturpark Altmühltal

Der bayerischen Braukunst auf der Spur: Redakteur Peter von Stamm (links) mit Brauereichef Michael Gutmann (Mitte) und Christoph Würflein (rechts), Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, in Titting. Foto: Heike Baumgärtner

Vier Tage lang ist Radio-Redakteur Peter von Stamm im Naturpark Altmühltal unterwegs gewesen, hat die Region erkundet, Freizeitaktivitäten ausprobiert und mit Menschen vor Ort gesprochen. Das Naturpark-Team unterstützte und begleitete ihn bei seinen Recherchen.    

Material für zwei Sendungen der Reihe „Reisefieber“ nahm der Gast aus Potsdam mit nach Hause. Die erste wird am Samstag, 8. Juni, von 9 bis 11 Uhr ausgestrahlt und ist anschließend auch über die Mediathek des Radiosenders abrufbar. Der zweite Teil soll Mitte September folgen. In jeder Sendung wird ein Hotelgutschein verlost, einmal für das „Landhotel Jurahöhe“ in Hard bei Wellheim und einmal für das „Wellness und Spa Resort Hotel Dirsch“ in Emsing bei Titting. Beide Hotels werden in der Sendung vorgestellt und dienten als Ausgangspunkte für die Erkundungstouren des Redakteurs.

So stand in Wellheim natürlich Klettern auf dem Programm, aber auch ein Besuch bei den Urdonautaler Auerochsen. Dort informierte sich der Besucher darüber, wie dank der Beweidungsprojekte Naturschutz und Genuss im Naturpark Altmühltal Hand in Hand gehen – auch beim „Altmühltaler Lamm“ und dem „Altmühltaler Weiderind“. Um die bedeutenden Fossilienfunde der Region ging es im Dinosaurier Museum Altmühltal in Denkendorf, wo dieses Jahr neben den lebensechten Dino-Exponaten eine Sonderausstellung zum Symbol des Naturpark Altmühltal beeindruckt: Die „Ammonite Masterpieces“ begeisterten auch den Redakteur, der im Fossiliensteinbruch am Blumenberg bei Eichstätt zudem die Suche mit Hammer und Meißel nach noch verborgenen Ammoniten und ihren Zeitgenossen erlebte. Zum Paddeln, Wandern und Radfahren bekommen die Hörer der Sendung ebenfalls einige Tipps. Und eines darf bei einer Reise nach Bayern für die Preußen natürlich nicht fehlen: das Bier. Bei einer Radtour ins Anlautertal ging es daher zur Brauerei Gutmann in Titting, wo den Gast aus Potsdam nicht nur die Tittinger Braukunst, sondern auch die Aktivitäten der Brauerei in den Bereichen Biodiversität und Denkmalschutz beeindruckten.

Gemalte Tagebuchseiten

Ausstellung im Wolframs-Eschenbacher Deutschordensschloss

Vom Samstag, 8. Juni, bis Sonntag, 30. Juni gibt es in der Galerie des Wolframs-Eschenbacher Deutschordensschlosses eine Kunstausstellung mit Werken der Malerein Brigitta Westphal zu sehen. Ihr Aussstellungsmotto: „Gemalte Tagebuchseiten aus verschiedenen Schaffensperioden“. Die Vernissage ist am Freitag, 7. Juni, um 19 Uhr.

Schwerpunkte im Schaffen von Brigitta Westphal sind Mensch und Natur, die biographische Komponente spielt dabei eine große Rolle. „Die Ölgemälde, Mischtechniken und Radierungen von Brigitta Westphal sind Mysterien aus Farbe, Form und Struktur, surrealistische Bilder des grenzüberschreitenden Schwebens zwischen Wachen und Träumen“ (Fränkische Landeszeitung).

Die Begegnung mit Robert Musils Hauptwerk „Der Mann ohne Eigenschaften“ wurde für die heute 80-jährige Malerin, die in Burgoberbach geboren wurde, zum Schlüsselerlebnis. Aus der engen Verbundenheit zu diesem Dichter entstanden zwei Zyklen mit je 14 Ölbildern. Seit 1986 gehört daher das Umsetzen von Literatur in Malerei zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit. Brüche, die zwischen den Werkphasen erscheinen, entstanden durch häufig wechselnde Wohn- und Arbeitsplätze in Deutschland und Italien. Bei ihren Aufenthalten in der Toskana lässt sie sich inspirieren von der Poesie dieser Landschaft. Gemalte Stimmungen in bunter Vielfalt entführen den Betrachter in den italienischen Frühling, Sommer oder Herbst.

Veranstalter sind die Stadt Wolframs-Eschenbach und die Künstlerin Brigitta Westphal. Die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10 bis 12 Uhr, Dienstag bis Sonntag 14 bis 17 Uhr, Sonntag zusätzlich von 10.30 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Historie auf 480 Seiten

Verein für Heimatkunde präsentierte sein Jubiläums-Jahrbuch

Die Autoren (von links nach rechts): Werner Somplatzki, Dr. Daniel Schönwald, Siglinde Buchner, Schriftleiter Werner Mühlhäußer, Judith Nebert, Thomas Freller, Monika Wopperer, Manuel Grosser, Lothar Hiemeyer und Vorsitzender Werner Falk. Foto: Birgit Franz

Zwar später als sonst, aber dafür umso eindrucksvoller präsentierte der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen sein 78. Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“. 18 Autoren sind mit 21 Beiträgen in dem 480 Seiten starken Buch vertreten. Im örtlichen Buchhandel kann es für 25 Euro erworben werden.

Anlass für eine öffentliche Vorstellung des Bandes war das 100-jährige Jubiläum der Schriftenreihe, die 1923 sozusagen aus der Taufe gehoben wurde, und zwar von den bekannten Gunzenhäuser Heimatkundlern und Historikern.

Vorsitzender Werner Falk erklärte anlässlich des Empfangs im Haus des Gastes vor 60 Gästen:

Seit 100 Jahren erscheint die heimatkundliche Publikation „Alt-Gunzenhausen“.  50 Jahre währt die Verbindung des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen zur Familie Pfahler in Gunzenhausen. Max Pfahler, der 2009 verstorben ist, war mehrere Jahrzehnte Schriftführer, zusammen mit seiner Frau Wally „handelte“ er organisatorisch die Studienfahrten und beide bewerkstelligten lange Zeit die Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“ an die Mitglieder und den Verkauf an interessierte Leser. Sohn Georg, Studienrat in Würzburg,  gehört seit etlichen Jahren dem Beirat des Vereins an – und der Reigen schließt sich mit Sohn Max, der uns heute mit seinem Familien-Sextett (mit Frau Almut und den Kindern Sebastian, Christian, Katharina und Christina) begleitet. Ich finde, das ist eine großartige Geste. Deshalb möchte ich der Familie Pfahler für diese Treue danken.

Das Pfahler-Sextett begleitete die Veranstaltung im Haus des Gastes musikalisch. Foto: W. Falk

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der uns sehr wohlwollend gegenübersteht, gewährt jährlich einen ansehnlichen finanziellen Zuschuss. Ohne diese Hilfe wäre die Herausgabe der Publikation schlechterdings nicht möglich. Wir wollen uns als Verein in der Bedeutung für die Stadt nicht überhöhen, dürfen aber feststellen, dass das jährliche Erscheinen des Jahrbuchs auch im Interesse der Stadt liegt, denn wir ergänzen die Tätigkeit des Stadtarchivs.

Es ist dem Verein eine große Ehre, dass der stellvertretende Landrat Werner Baum unter uns sein kann. Ihm danken wir die immerwährende finanzielle Hilfe des Landkreises. Es freut mich, dass unser neuer Dekan Christian Aschoff den Weg zu uns gefunden hat. Gerne erinnere ich daran, dass schon immer „geistliche Herren“ zu unseren Mitarbeitern gehörten.

Einer der Unsrigen ist Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. Er fungiert im Verein als 2. Vorsitzender und Schriftleiter. Im letzten Jahr war er durch Veranstaltungen im Jubiläumsjahr „1200 Jahre Gunzenhausen“ stark gefordert. Deshalb hat sich die Herausgabe des Jahrbuches 2023 um einige Monate verzögert. Das können wir so hinnehmen, denn entstanden ist ein Werk mit 480 Seiten (im Normalfall 200 bis 270 Seiten). Ihm gilt mein großer Dank. Die Gespräche mit ihm empfinde ich stets als Genuss, zumal wir in der Betrachtung der Zeitläufte und der gesellschaftlichen Gegebenheiten auf einer Wellenlinie funken.

Werner Mühlhäußer zählt  zum Stamm unserer Autoren, denen ich in Dankbarkeit verbunden bin. Die weiteren langjährigen Mitarbeiter am Jahrbuch sind: Dekan Werner Kugler aus Heidenheim ist einer von den „dienstältesten“  Mitarbeitern, aber auch Siglinde Buchner, die frühere ehrenamtliche Kreisarchivpflegerin, möchte ich nennen. Lothar Hiemeyer ist uns als Autor und Herausgeber der umfangreichen Dokumentationen „Gaststätten und Brauereien in Gunzenhausen vom Mittelalter bis nach dem Zweiten Weltkrieg“ bekannt. Werner Neumann, ein Weißenburger Heimatfreund, und Werner Somplatzki, der Kreisheimatpfleger für Archäologie, liefern uns seit vielen Jahren wertvolle Beiträge. Zu den jüngeren Autoren zählt Dr. Daniel Schönwald, der stellvertretende Leiter des Landeskirchlichen Archivs in Nürnberg. 

Ich darf Sie auch von Herrn Prof. Dr. Georg Seiderer von der Universität Erlangen-Nürnberg grüßen, der gern wieder einmal in seine Geburtsstadt gekommen wäre, aber derzeit ein wissenschaftliches Projekt in Siebenbürgen leitet. Er hat bekanntlich anlässlich des Stadtjubiläums die Festrede gehalten, die wir mit seiner Genehmigung in unserem Jahrbuch abdrucken dürfen. Mein Dank gilt unseren Sponsoren. Unterstützt werden wir neben der Stadt und dem Landkreis von der Hirschmann-Stiftung und vom Bezirk Mittelfranken. Die uns wohlwollend gegenüber stehenden Vertreter der Sparkasse Gunzenhausen, der VR-Bank Mittelfranken Mitte und der VR-Bank im südlichen Franken sind heute unter uns.

Lassen Sie mich noch einige Bemerkungen zum Verein für Heimatkunde machen. Er wurde 1879 von Dr. Heinrich Eidam gegründet. Der Bezirksarzt, vergleichbar mit dem heutigen Chef des Gesundheitsamts,  war zugleich auch der Gründer des Heimatmuseums Gunzenhausen und als Reichslimeskommissar gehörte er zu den renommiertesten Forschern auf diesem Sektor. Mit seinen Zeitgenossen, dem Studienrat Dr. Heinrich Marzell,  und Pfarrer Hermann Claus äußerte er anlässlich der ersten Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“: „Möchte unser Unternehmen, das aus der Liebe zur Heimat und deren Geschichte hervorgegangen ist, dazu dienen, den Sinn für Heimatgeschichte zu wecken und zu stärken!“

Heute können wir stolz sagen: Wir haben den Wunsch der Gründer erfüllt. „Alt-Gunzenhausen“ ist in den letzten 100 Jahren 78 Mal erschienen, wobei ich betonen möchte, dass das „Heft“ mit seinem früher bescheidenen Umfang von 80 bis 100 Seiten, auch während der Kriegsjahre gedruckt wurde.

Zu meinen Vorgängern im Amt des Vorsitzenden zählten Edmund Santrucek, Heinrich Krauß, Dr. Johann Schrenk und Wilhelm Lux, mein väterlicher Freund. Ihnen verdanken wir, dass es die Schriftenreihe noch gibt und wir Ihnen heute die Jubiläumsausgabe  vorstellen können.

Glückwunsch des Bürgermeisters 

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz äußerte seinen Dank an Vorsitzenden Werner Falk und die Mitglieder der Vorstandschaft und des Beirats. Es sei beachtlich, was in 100 Jahren geleistet wurde. Er zeigte Respekt, dass der Wunsch der Gründer, die Erstausgabe von „Alt-Gunzenhausen“ möge viele Nachfolger finden, dank der Anstrengungen in vielen Jahrzehnten in Erfüllung gegangen ist. Seine Anerkennung galt Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, der im Jubilläumsjahr „1200 Jahre Gunzenhausen“ stark gefordert war.

21 Beiträge von 18 Autoren

Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, zugleich 2. Vorsitzender des Vereins und Schriftleiter, stellte den Gästen (unter ihnen weilten Landratsvize Werner Baum, Bezirksrat Hans Popp und der neue evangelische Dekan Christian Aschoff) den umfangreichen Band vor und ging auf jeden der 21 Beiträge ein. Die Autoren sind: Prof Dr. Georg Seiderer (1200 Jahre Gunzenhausen), Arnd Kluge (Archäologische Schlaglichter zur frühen Stadtgeschichte), Siglinde Buchner (Die Stadt unter der Herrschaft der Nürnberger Burgrafen/Die burggräflich-nürnbergischen Vögte in Gunzenhausen/Die markgräflichen Amtmänner), Wolfgang Osiander (Osiander über Osiander), Werner Kugler (Heidenheimer Traubuch), Werner Neumann (Nachtwächter von Gunzenhausen), Dr. Joachim Schnürle (Pfarrer Christoph Titius von Laubenzedel 1641-1703), Wolfgang Pfahler (Kirchenbücher erzählen Geschichten/Gunzenhausen im Spiegel der Kirchenbücher), Dr. Daniel Schönwald (Bestattungen in der Walder Gruft), Thomas Freller (Gunzenhausen in alten Reisebeschreibungen), Lothar Hiemeyer (Familie Faulstich in Gunzenhausen), Werner Mühlhäußer (200 Jahre Sparkasse), Wilfried Jung (Der jüdische Lehrer Simon Krämer), Manuel Grosser (Das Kino etabliert sich in Gunzenhausen), Monika Wopperer (Anfänge der SPD in Gunzenhausen), Werner Somplatzki (Flugblattaktion im SMG 1968), Judith Nebert (Das Fränkische Seenland und die Künstliche Intelligenz), Werner Falk (Gunzenhäuser Lebensbilder). Dazu veröffentlicht der „Falk-Report“ einen gesonderten Beitrag.

Im Anschluss war bei einem Umtrunk im Foyer des Haus des Gastes allen die Gelegenheit gegeben, sich näher kennenzulernen und über die veröffentlichten Themen zu reden. Dazu gab es Frankenwein vom Weingut Reinhard Kirch in Volkach-Fahr und den edlen Gerstensaft aus der Spalter Stadtbrauerei.

Badewarnung am Altmühlsee

Gesundheitsamt: Aktuelle Hinweise für Badegäste

So schlimm sieht es derzeit nicht aus am Altmühlsee, aber dennoch hat das Gesundheitsamt eine Badewarnung ausgesprochen. Das Bild stammt aus dem Jahr 2020. Archivfoto: Falk


Während der Badesaison kontrolliert das Gesundheitsamt am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen zum einen regelmäßig die hygienische Badewasserqualität (Fäkalkeime) an den Badestellen im Landkreis und ist zum anderen für die Einschätzung des Sicherheitsrisikos und des gesundheitlichen Risikos (Cyanobakterien) für Badende zuständig. Für den Altmühlsee ergaben diese Proben nun teilweise ein vermehrtes Blaualgenvorkommen (Cyanobakterien). Das Gesundheitsamt spricht, um die Gesundheit der Badenden zu schützen, eine Badewarnung für die betroffenen Strandabschnitte am Altmühlsee aus.
Da gesundheitliche Beeinträchtigungen aufgrund des derzeit hohen Vorkommens von Cyanobakterien und von diesen produzierten Giften nicht auszuschließen sind, erteilt das Gesundheitsamt eine Badewarnung für die betroffene Badestelle. Badende werden gebeten, die Beschilderung vor Ort zu beachten, da sich die Situation an den einzelnen Badestellen je nach Wind- und Wettersituation jederzeit wieder ändern kann. Derzeit sind die Badestellen Schlungenhof und Muhr am See betroffen.

Gerade bei langanhaltenden warmen Temperaturen kann sich auf Gewässern ein Blaualgenteppich bilden, der auf der Wasseroberfläche zu liegen scheint. Tatsächlich aber befindet sich dieser nicht nur an der Oberfläche des Gewässers, sondern teilweise 10 – 20 cm unter Wasser. Durch diese „Blaualgenblüte“, die mit bloßem Auge als grünliche Schlieren im Wasser erkennbar ist, ergibt sich eine massiv eingeschränkte Sichttiefe. Dies führt zusätzlich zu einem beträchtlichen Sicherheitsrisiko bei der Rettung Ertrinkender. Für Badegäste sowie auch für badende Hunde kann es bei einer massiven Blaualgenblüte auch zu gesundheitlichen Risiken kommen. Als Faustregel für das Baden gilt, dass man im knietiefen Wasser die Füße noch sehen können sollte.Insgesamt werden alle Badestellen am Altmühlsee, Hahnenkammsee sowie am Kleinen und Großen Brombachsee auf ihre Wasserqualität nach der EU-Badegewässerrichtlinie beprobt. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind wöchentlich mindestens einmal unterwegs, um die Badestellen im Landkreis zu überprüfen. Wenn auffällige Werte zu verzeichnen sind, die entweder eine Gefahr für die Badenden darstellen oder wenn gesetzliche Grenzwerte überschritten werden, muss das Gesundheitsamt ggfs. eine Badewarnung oder ein Badeverbot aussprechen. Sobald sich die Situation verbessert und Gesundheitsrisiken nicht mehr bestehen, werden die Badestrände kurzfristig wieder zum Baden freigegeben.

Bitte beachten Sie daher immer die Beschilderung direkt an den Badestellen. Das Gesundheitsamt informiert auch auf der Homepage des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/badegewaesser.

„Ornbauer Thekentour“ vorgestellt

Umfangreiches Programm auch für 2024 geplant

Von links nach rechts: Stadtrat Stefan Sellinger, Bürgermeister Marco Meier, 2. Bürgermeisterin Diana Fichtner, Stadtrat Manuel Göttler, Stadtrat Martin Butz und Stadtrat Mario Lindemann. Foto: Kerstin Kech

Nach dem umfangreichen Programm zum Stadtjubiläum 2023 finden auch in diesem Jahr neben dem traditionell am vierten Juli-Wochenende stattfindenden Altstadtfest mit Jakobi-Kirchweih (24.07. bis 29.07.) weitere Veranstaltungen in der kleinsten Stadt Mittelfrankens statt.

Am 14. Juli gastiert der bekannte Kabarettist Michl Müller anlässlich der Veranstaltungsreihe Kultur in der Altstadt in Ornbau. Karten gibt es im Rathaus Ornbau oder online unter www.eventim.de. Darüber hinaus laufen aktuell noch Gespräche, ob noch weitere Veranstaltungen an diesem Wochenende im Rahmen von Kultur in der Altstadt stattfinden können, berichtete Bürgermeister Marco Meier in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus.

Am 15. Juni wird erstmals die Veranstaltung „Ornbauer Thekentour“ gemeinsam mit den Gastronomen und Vereinen organisiert. Ab 18 Uhr beteiligen sich der Schützenverein in ihrem Vereinsheim, die Abteilung Tischtennis des SV Ornbau im Eingangsbereich der Turnhalle, die Metzgerei Sand in ihren Ladenräumlichkeiten, der Weinkeller Lech, die Reservistenkameradschaft Ornbau mit einer Theke am Grillplatz an der Altmühlbrücke sowie das Gasthaus Zum Angerwirt und der Kiosk an der Badeinsel in Gern. Die Stadt koordiniert und finanziert Flyer und Plakate, die Verantwortung für die einzelnen Veranstaltungen tragen die einzelnen Veranstalter. Geplant ist ein buntes Programm aus Geselligkeit, Unterhaltung, Essen und Trinken. Der Eintritt zu den Lokalitäten ist frei.

Als nächste Veranstaltung in Ornbau steht das Jahrestreffen der Heckflossenfreunde in der letzten Mai-Woche an. Die Ausschussmitglieder legten fest, dass für die folgenden Jahre die neuen Veranstaltungen in einem gewissen Wechsel durchzuführen sind: Im Jahr 2025 soll wieder ein Unternehmerabend durchgeführt werden. Im Jahr 2026 soll die zweite Auflage von „Heimatwandern“ stattfinden. Die nächste Thekentour ist für 2027 geplant.

Bürgermeister Meier stellte anschließend den Kulturherbst der Altmühl-Mönchswald-Region vor, bei dem alle kulturellen Veranstaltungen innerhalb der AMR-Gemeinden Ornbau, Weidenbach, Merkendorf, Mitteleschenbach und Wolframs-Eschenbach in einem Flyer beworben werden sollen. Der Flyer wird mit der Allianzzeitung im gesamten Gebiet vor der Sommerpause verteilt. Für Ornbau ist am 14. September eine Krimi-Lesung geplant, am 28. Sepember soll die Restaurierungsfeier des Bièvre Denkmals gemeinsam mit den Freunden Triesdorf stattfinden. Am 19. Oktober steht eine Herbstserenade in der St. Jakobus-Kirche an und am 20. Oktober ist ein großer historischer Tag in der kleinsten Stadt Mittelfrankens mit der Eröffnung der Ausstellung in Altstadt 7 und einem bunten Rahmenprogramm geplant. Am 16. und 17. November organisiert die Ornbauer Bücherei eine Buchvorstellung. Ob der Stadthallenpächter eine Tanzveranstaltung in der Stadthalle organisiert, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.

Kerstin Kech blickte in ihrem Bericht aus dem Kultur- und Tourismusbüro auf die zwei Jahre seit ihrem Arbeitsbeginn zurück und stellte anschließend die zentralen Projekte vor, die im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen: Die Realisierung der Ausstellung zur Heimatgeschichte in Altstadt 7, die Umsetzung des Buchs „Ornbauer Zeitfenster 1845“, die Überarbeitung der Homepage, die Weiterentwicklung der Stadtführungen und der kulturgeschichtlichen Begleitung, die Erneuerung und den Ausbau der touristischen Wegweisung. Außerdem sollen die bestehenden Freizeitangebote besser bekannt gemacht werden.

Für 2025 ist ein Rundweg in der Altstadt geplant. Bürgermeister Marco Meier blickte auf die Fahrt nach Naves zurück. Über die Osterfeiertage waren rund 30 Personen in der französischen Partnergemeinde zu Gast.