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Kurzarbeitergeld verlängert

Stadtrat Paul Pfeifer (SPD): Gute Nachricht für Beschäftigte


Der Bundestag hat am Freitag Verlängerungen der pandemiebedingten Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld beschlossen. Damit verlängern wir eines der effektivsten Instrumente, um Arbeitsplätze und Betriebe in der Pandemie zu sichern.
Das Kurzarbeitergeld ist eine Erfolgsgeschichte. Bisher haben wir in der Pandemie 43 Milliarden Euro ausgegeben, um Beschäftigte vor Arbeitslosigkeit zu schützen und Betriebe durch die Krise zu bringen. Das ist sehr viel Geld, aber es ist auch sehr gut ausgegebenes Geld. Die Sonderregelungen bei der Kurzarbeit haben entscheidend zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes beigetragen und massive Arbeitsplatzverluste abgewehrt. Mit der heutigen Verlängerung verhindern wir, dass auf den letzten Metern Beschäftigte doch noch ihren Arbeitsplatz verlieren und Unternehmen, die bislang durchgehalten haben, doch noch in Existenznöte geraten.
Dazu erklärt Paul Pfeifer, SPD-Stadtrat aus Gunzenhausen: „Wir haben heute die maximale, ununterbrochene Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds von 24 auf 28 Monate verlängert. Ansonsten wären im März Beschäftigte aus der Kurzarbeit herausgefallen, die seit Beginn der Pandemie beruflich unter den Auswirkungen leiden. Das sind sehr gute Nachrichten für Beschäftigten der bayerischen Veranstaltungs- und Gastronomiebranche, deren Verbände und Betriebe in den letzten Wochen und Monaten auf ihre Situation aufmerksam gemacht haben.“ Anette Pappler, SPD-Kreisrätin aus Pappenheim meint weiter: „Wir werden die Situation auf dem Arbeitsmarkt auch weiterhin ganz genau beobachten und auch nach dem 30. Juni reagieren, wenn nochmals Ausnahmeregelungen notwendig sind.
Mit dem heutigen Gesetz haben wir deshalb auch die Möglichkeit geschaffen, in diesem Jahr sehr schnell wieder beim Kurzarbeitergeld nachjustieren zu können.“

Neuer Flyer des Bezirks

Der Bezirk Mittelfranken im Überblick

Zahlen, Daten, Fakten, Aufgaben und Finanzierung – der Steckbrief des Bezirks Mittelfranken als dritte Ebene der kommunalen Selbstverwaltung ist nun in Form der Neuauflage des Flyers „Kurzinformation“ erschienen. Darin erhält die Leserinnen und Leser grundlegende Informationen über den Bezirk – von dessen Aufgaben und seiner Finanzierung bis zum Bezirkstag und dessen politische Zusammensetzung. Der Bezirk Mittelfranken ist schwerpunktmäßig auf den Gebieten Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur, Natur und Umwelt sowie Europa tätig. Die Kurzinformation ist kann kostenlos auf der Internetseite des Bezirks unter der Adresse www.bezirk-mittelfranken.de in einer barrierefreien Version heruntergeladen werden.

Der Flyer kann auch telefonisch (0981/4664-10112) oder per E-Mail (pressestelle@bezirk-mittelfranken.de) bei der Pressestelle des Bezirks Mittelfranken angefordert werden.

„Schlössertour“ durch Pommern

„Schlössertour – Luxus im Schlosshotel in Pommern“ ist eine Bürgerreise in die mittelfränkische Partnerregion überschrieben. Die Reise mit deutschsprachiger Reiseleitung dauert vom 3. bis 9. September 2022,gefahren wird im komfortablen Reisebus. Die Kosten belaufen sich auf 965 Euro, der Einzelzimmerzuschlag beträgt 155 Euro. Zu den Höhepunkten der Fahrt zählen eine Führung durch den Slowinski Nationalpark mit seinen imposanten Wanderdünen, eine Schifffahrt von Zoppot auf die Halbinsel Hela sowie eine Führung durch die Danziger Altstadt mit Besichtigung der Marienkirche. Auch ein ganztägiger Ausflug in die Kaschubei, eine Führung durch das Schloss der Pommerschen Herzöge in Stolp oder ein Orgelkonzert in der Oliwa-Kathedrale in Danzig gehören zu den Perlen der Bürgerreise. Im Reisepreis sind jeweils drei Übernachtungen mit Frühstücksbuffett im Schloss Krokowa, einem 700 Jahre alten Wasserschloss und im Hotel „Royal Baltic“, einem eleganten 4-Sterne-Hotel, enthalten.

In diesem Hotel übernachten die Teilnehmer der Reise: das einstige Wasserschloss Krokowa.

Das ausführliche Programm ist auf der Internetseite des Bezirks Mittelfranken unter der Adresse www.bezirk-mittelfranken.de nachzulesen. Weitere Informationen hält auch der Veranstalter, das Reisebüro Polenreisen im Informationszentrum Krakau, Hintere Insel Schütt 34, Nürnberg, Telefon 0911 / 22 50 31, E-Mail info@polenreisen-nuernberg.de bereit. Die Bürgerreise wird in Zusammenarbeit mit dem Büro für Regionalpartnerschaften des Bezirks Mittelfranken sowie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Franken e.V. organisiert.

Umweltgeschichte in Franken

Broschüre der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft ist erschienen

Die schon vor Jahrzehnten angemahnte Hinwendung der Geschichtswissenschaften zu den geologisch-geographischen Grundlagen unseres Daseins  war für sieben Autoren Richtschnur für die nunmehr erschienene Broschüre „Natur-Ökologie und Landschaft – Umweltgeschichte in Franken“. Hinter dem Projekt steht als Herausgeber Prof. Wolfgang Wüst, der Vorsitzende der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft (FAG), die sich als kulturelles Sprachrohr Frankens versteht. Sie kann über den eos-Verlag (ISBN 978-3-8306-8119-9) bezogen werden.

Sabine Wüst („Von Apidologie bis Zeidelwesen“) untersucht das Ökosystem unter menschlichem Einfluss und kommt zur traurigen Erkenntnis, dass in den letzten 27 Jahren der Bestand an Insekten um 76 Prozent gesunken ist.  Außerdem sind mehr als 50 Prozent der Wildvögel verschwunden. Das sind bekannte Zahlen, ebenso muss – so die Autorin – die Schrumpfung der Alpengletscher um ein Drittel der Fläche in den letzten 150 Jahren erschrecken. Sie geht in ihrem Beitrag auf die Rolle der Bienen in unserem Ökosystem ein, wobei  auf das frühe Mittelalter blickt. Nach sächsischem Recht wurde beispielsweise Bienendiebstahl mit dem Tode bestraft (800 n. Chr.) und Kaiser Karl der Große verfügte, dass auf seinen Territorien Bienen gehalten werden müssen. Die heilende Wirkung von Bienenhonig wurde  vor vielen Jahrhunderten schon erkannt, wie ein Kochbuchauszug von 1547 belegt. „RosenHonig stercket und reiniget den magen von böser feuchtigkeit, reiniget und heilet alle geschwer,  feul und schaden des Munds, Zahnfleisch, Hals und Gurgeln“.  Die Zeidler fungierten als Waldexekutive. Während noch 1538 ein Bienenvolk drei Gulden wert war (im Vergleich: eine Kuh kostete fünf Gulden) ging es bis zum 18. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Zuckerrohrs bergab für das Zeidlerwesen und somit verlor auch das Wachs seine Bedeutung. Über die einst so wichtige Rolle der Bienenzucht informiert heute das Imkermuseum in Feucht bei Nürnberg, das nach dem Urteil von Experten das schönste ihrer Art in Deutschland ist.

65 Prozent der Wärme aus erneuerbarer Energie wird heute aus Holz erzeugt. Für Christoph Gunkel war diese Erkenntnis der Impuls, um dem Streit um das Holzrecht auf den Grund zu gehen. In den alten Dorfordnungen des ausgehenden Mittelalters wird bereits geregelt, wer Brenn- und Bauholz im Gemeindewald schlagen darf. In etlichen Orten sind die alten Rechte inzwischen von den Kommunen abgelöst worden, d.h. die Grundeigentümer wurden finanziell entschädigt. Aber in vielen fränkischen Gemeinden gelten die Rechtlerverhältnisse heute noch.  69 Auernheimer Rechtler haben von 1957 bis 1966 gegen die Kommune prozessiert. Ab Beispiel von Stettfeld in Unterfranken skizziert  der Autor die früheren Verhältnisse, wonach jeder Bauer (Rechtler war jeder Grundeigentümer) jährlich etliche „Stangen“ (Bäume) schlagen konnte. Allerdings hatte er zuvor den Bürgermeister zu fragen, wo der Einschlag erfolgen konnte.  Brennholz musste vor Walburgi abgeholzt werden. Nichts davon durfte verkauft  werden. Verboten war das Eichellesen, auch die Schweine durften nicht mit Eichelatzung gemästet werden.  In Stettfeld hat es zwar 1901 eine juristische Klärung nach langem Streit gegeben, wonach die Rechtler das Brennholz für das Rats- und Armenhaus sowie für den Lehrer, den Pfarrer und den Polizeidiener zu liefern hatten, aber im Grunde währt der Streit von 1575 an und das Dorf ist deswegen bis heute feindseelig gespalten.

Der markgräflichen Jagd mit den Falken wendet sich Wolfgang Wüst zu und geht auf das „Ansbacher Beizbüchlein“ ein, das von Experten als die beste Abhandlung in deutscher Sprache bewertet wird. Es ist gleichsam ein Handbuch für die Falkenzucht, die Carl Wilhelm Friedrich u.a. im Falkenschlösschen an der Oettinger Straße in Gunzenhausen betrieb.  Er brüstete sich mit dem größten Falknerkorps aller deutschen Fürsten.  Zuvor war bereits um 1200 von Stauferkönig Friedrich II. ein Falkenbuch in sechs Bänden erschienen („Von der Kunst, mit Vögeln zu jagen“). Und  in der Großen Heidelberger Liederhandschrift von 1340, die als „Codex Manesse“ kulturelle Weltgeltung erlangt hat, sind die Falken-Miniaturen enthalten.

In den weiteren Beiträgen Thomas J.Hagen, Gerrit Himmelsbach, Arnd Kluge und Anika Magath geht es den Wald als Kulturlandschaft, den Umgang mit dem Hochwasser in der frühen Neuzeit, den Beitrag der Verschönerungsvereine zum Umweltbewusstsein, mittelalterliches Forstrecht  und  Waldwirtschaft,  alte Handelsstraße in der Fränkischen Schweiz.

WERNER FALK

Seenlandmarathon im September

Schon ab 14. März läuft die Anmeldezeit

Der Fürst Carl Seenlandmarathon feiert JubiläumNach zwei Jahren coronabedingter Pause startet der Fürst Carl Seenlandmarathon heuer ins zehnte Marathonjahr.Das größte Breitensportereignis in der Region findet in diesem Jahr am 17./18. September statt und öffnet am 14. März das Online-Anmeldeportal.  

Auf geht`s! Unter diesem Motto laden die Veranstalter des Seenlandmarathons wieder alle Laufsportfans nach Pleinfeld am Brombachsee ein.   Wie fast alle sportlichen Großereignisse, musste auch der Seenlandmarathon in den letzten beiden Jahren pausieren. Breitensportveranstaltungen waren von den behördlichen Coronaauflagen besonders betroffen und viele Veranstalter sind, obwohl ein Ende der Pandemie in Aussicht ist, nicht mehr für einen Neuanfang bereit.   Die OAI e.V. und Sportpromoter BABOONS kamen relativ gut über diese schwere Zeit; nicht zuletzt auch, weil man mit über 25 Jahren Erfahrung in der Branche über Stehvermögen verfügt.   Für die regionale Laufsportwelt ist also wieder Licht am Horizont.

Noch in der letzten Ausgabe 2019 wurde der Seenlandmarathon von den Lesern des Laufsportportals Marathon4You zur Nr. 1 in der gesamten Metropolregion Nürnberg gewählt und kam selbst im bayernweiten Ranking auf einen beachtlichen fünften Platz inmitten einer starken Konkurrenz wie z.B. dem München Marathon. oder den Metropolmarathon in Fürth. Heuer also die Jubiläumsausgabe. „Eine familiäre Atmosphäre, eine unheimlich treue und engagierte Helfercommunity sowie das Gefühl, dass alle wieder an einem Strang ziehen ist unsere Motivation für 2022“, so die Marathonmacher.   Dabei steht heuer im Grunde genommen sogar ein Doppeljubiläum an, denn auch der Landkreis feiert Geburtstag. „Das 50-Jährige des Landkreises werden wir natürlich beim Seenlandmarathon entsprechend mitfeiern“, so OAI-Präsident Hubert Stanka.  

„Eigentlich wollten wir die Anmeldung heuer schrittweise öffnen und erst nach einer gewissen Zeit alle bis dahin registrierten Teilnehmer „scharf schalten“, so dass die Laufgebühr auch dann erst fällig wird. Aber die aktuelle Coronaentwicklung gibt genügend Anlass zur Hoffnung, dass der Event reibungslos über die Bühne geht. Deswegen legen wir ganz regulär am 14. März mit der Online-Anmeldung unter www.seenlandmarathon.de los. Allerdings werden wir mit maximal 3000 Teilnehmern auch ein klares Limit setzen. Sollte Corona dann doch noch einen Strich durch die Rechnung machen, werden alle Startgelder komplett zurückerstattet“, so Ulrich Hanus von BABOONS.  

Bei Winzern in Tauberzell

Landrat Dr. Ludwig besuchte die Weinbaugemeinde

Landrat Dr. Jürgen Ludwig (links) und Bürgermeister Johannes Schneider (rechts) erkundigten sich bei Martina und Heinz Schneider im Adelshöfer Ortsteil Tauberzell nach dem Erfolgsmodell „Heckenwirtschaft to go“. In Pandemiezeiten gibt es die beliebten Spezialitäten und den Hauswein zum Mitnehmen. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Die Wintermonate sind in der Weinbaugemeinde Adelshofen fest verbunden mit den Heckenwirtschaften. Hier wird direkt aus dem Fass Hauswein der eigenen Reben ausgeschenkt und man sitzt bei einer deftigen fränkischen Brotzeit zusammen. Bis vor zwei Jahren kannten die Einheimischen genau einen Grund, warum es im Winter keine Heckenwirtschaften gab: Frost zur Unzeit, der in den Weinbergen die Ernte vernichtete. Seit zwei Jahren gibt es einen neuen Grund: Die Corona-Pandemie. Sie macht Abstand zum Gebot und schränkt die Geselligkeit stark ein. „Heckenwirtschaften leben davon, dass man eng beisammen sitzt, aber das funktioniert zur Zeit nur unter erschwerten Bedingungen“, bedauerte Adelshofens Bürgermeister Johannes Schneider beim Besuch von Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

Der Landrat kam in den Adelshöfer Ortsteil Tauberzell, um sich bei den Eheleuten Heinz und Martina Schneider zu erkundigen. Denn sie und Sohn Frank versuchen mit ihrer Heckenwirtschaft auch in Pandemiezeiten das Beste, bieten ihren fassfrischen Wein, hausgebackenes Schwarzbrot und Brotzeitspezialitäten eben zum Mitnehmen an. Mit Familie Müller, die am Ort ebenfalls eine Heckenwirtschaft betreibt, teilte man sich die Wochenenden im Januar und Februar auf. „Es wird zwischen 16 und 19 Uhr alle fünf Minuten ein Termin vergeben. Die Leute kommen und wir reichen ihnen die Bestellung zum Fenster raus. So gibt es keine Wartezeit. Es läuft wirklich gut“, berichtet Martina Schneider. Sohn Frank ergänzt: „Manche kommen sogar mit einem kleinen Fass und feiern Heckenwirtschaft zuhause dann eben im kleineren Kreis.“

„Weinbau und Heckenwirtschaften haben gerade in Tauberzell eine lange Tradition. Sie prägen die Landschaft und sind Kulturgut. Ich freue mich, dass Sie sich dafür einsetzen, dies alles auch in Pandemiezeiten zu erhalten“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Mit dem Wein von regionalen Erzeugern stehe ein frisches heimisches Produkt zur Verfügung, das ohne die direkte Vermarktung kaum angeboten werden könnte. Was schon ihre Großeltern begonnen haben, möchte Martina Schneider aber in jedem Fall fortsetzen. Sie bietet als weiße und beliebteste Sorte Müller-Thurgau an, daneben die roten Sorten Domina und Dornfelder.

Wie viele gesellige Anlässe es in diesem Jahr rund um den Wein in Tauberzell geben wird, ist derweil noch offen. „Wir überlegen derzeit, in welchem Rahmen unser traditionelles Weinfest stattfinden könnte“, erklärt Bürgermeister Johannes Schneider.  Die Winzerfamilie Schneider will auf jeden Fall im Juli das Hofschoppenfest feiern. Der Heimat- und Weinbauverein plant außerdem fest mit dem Bremserfest mit ganz frischem Federweißen im September. „Da findet alles draußen statt und man kann gut Abstand halten“, betont Marina Schneider.

„Heckenwirtschaft to go“ findet wieder statt von Freitag, 18. Februar, bis Sonntag, 20. Februar, in der Zeit von 16 bis 19 Uhr bei Familie Schneider, Tauberzell 21, 91587 Adelshofen, Telefonnummer: 09865/759.

Geöffnet ist derzeit auch die Heckenwirtschaft von Familie Blumenstock im Adelshöfer Ortsteil Neustett: Weinbau Gerhard Blumenstock, Neustett 25, 91587 Adelshofen, Telefonnummer: 09865/337.

 

Ein Jahr für alle

Stadtjubiläum Gunzenhausen ist im Jahr 2023

Im nächsten Jahr wird Gunzenhausen bekanntlich 1200 Jahre jung. Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten laufen auf Hochtouren und alle Bürgerinnen und Bürger, Freunde und Fans der Altmühlstadt dürfen sich auf 365 Tage voller Highlights und Höhepunkte freuen. Mittlerweile trifft sich das Orga-Vorbereitungsteam regelmäßig und plant zahlreiche, über das Jahr verteilte Events. „Es wird Ausstellungen, Konzerte und Festivals geben, dazu Sportereignisse und Mitmachaktionen“, so Wolfgang Eckerlein von der Tourist Information Gunzenhausen. „Bei den Planungen fällt uns immer wieder auf, wie vielseitig unsere schöne Stadt doch ist. An jeder Ecke gibt´s was zu entdecken, es gibt wundervolle Orte, tolle Freizeitmöglichkeiten und spannende Charaktere. Die große Stärke der Stadt ist ihre Vielseitigkeit. Im Jubiläumsjahr wollen wir so viel wie möglich davon zeigen.“

Das Stadtjubiläum soll möglichst Vielen Spaß machen und jeder, der mitmachen möchte, ist herzlich willkommen. Denn ein Geburtstag lebt nicht nur von der Feier. Es geht um die Menschen, die miteinander Zeit verbringen und sich austauschen. Bei einer Stadt geht es aber auch um die Identifikation und das Gefühl „Dazuzugehören“. Ob Fußballverein, Jugendgruppe, Schule oder Walking-Treff – bringen Sie sich ein und gestalten Sie die Feierlichkeiten aktiv mit. „2023 soll ein Jahr von Gunzenhäusern für Gunzenhäuser werden“, so Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. „Ob Gruppe, Einzelne oder Einzelner, jeder verbindet etwas Anderes mit Gunzenhausen. Diese Ideen gilt es einzufangen und im Rahmen des Jubiläums zu präsentieren. Wer etwas auf die Beine stellen möchte, der kann sich gerne melden und wir nehmen die Aktion oder das Projekt in den Veranstaltungskalender mit auf. Und warum sollen nicht mehrere Events an einem Tag stattfinden?“

Ein vorläufiger Veranstaltungskalender für das Jubiläumsjahr 2023 befindet sich bereits auf der Internetseite www.1200-gunzenhausen.de und wird regelmäßig erweitert. Wenn Sie sich einbringen möchten, dann stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tourist Information Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 300 oder per E-Mail unter touristik@gunzenhausen.de gerne zur Verfügung.

Ökologische Umgestaltung

Altmühl-Projekt geht in die nächste Phase

Ende des Jahres 2021 reichte das Wasserwirtschaftsamt Ansbach die Antragsunterlagen zur ökologischen Umgestaltung der Mittleren Altmühl bei Gunzenhausen ins Wasser- rechtsverfahren ein. Die Unterlagen werden in diesem Zuge auf der Internetseite des Landratsamts Weißenburg-Gunzenhausen veröffentlicht und liegen bei der Stadt Gunzenhausen zur Einsichtnahme aus.
Bereits im letzten Sommer stellte das Wasserwirtschaftsamt Ansbach das Projekt der ökologischen Umgestaltung im Stadtrat von Gunzenhausen vor. Im letzten halben Jahr wurde die Planung optimiert, sodass Ende des Jahres 2021 alle Unterlagen für das Wasserrechtsverfahren fertig erstellt waren.
Kern des eingereichten Ausbauvorhabens ist, wie im Stadtrat vorgestellt, die Gestaltung eines naturnahen Gewässers und die Herstellung der Durchgängigkeit für Fische und an- dere Lebewesen im Bereich der Altmühlpromenade in Gunzenhausen. Dafür wird ein ca. 730 m langer neuer Gewässerverlauf mit unterschiedlichen Lebensräumen für die Tier- und Pflanzenwelt hergestellt. Das Reitstegwehr wird zur Erreichung der Durchgängigkeit zurückgebaut. Die Fische und andere Lebewesen können durch eine am Ende des neuen Gewässerverlaufs angelegte Sohlgleite mit Beckenstruktur den Höhenunterschied des Reitstegwehrs überwinden, und so die Altmühl stromauf- und abwärts wandern.
Zur Schaffung von Naherholungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger plant dasWasserwirtschaftsamt Ansbach ein Kneippbecken und ein abgeflachtes Ufer an der Alt- mühl, sowie einen Rundweg mit Aussichtsplattform in der Altmühlaue.
Ergänzend zur vorgestellten Planung wurde in Absprache mit der Stadt Gunzenhausen ein kleiner neuer Gewässerverlauf im Bereich der Stadthalle eingeplant. Die bestehende Altmühl wird durch das Aufbrechen des begradigten Flussbetts weiter aufgewertet.
Für die Umsetzung der Planung rollen voraussichtlich im Herbst 2022 die Bagger an.

Hausbrunnen untersuchen

Alle fünf Jahre werden Hausbrunnen getestet

Wer eine Kleinanlage* zur Eigenversorgung mit Trinkwasser betreibt, erhält in Kürze Post vom Gesundheitsamt Ansbach. Dabei geht es um umfangreiche Untersuchungen, die nach der aktuellen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) alle fünf Jahre durchgeführt werden müssen.

Der Zugang zu sicherem Trinkwasser ist in Deutschland durch die öffentliche Wasserversorgung jederzeit gewährleistet. In Ausnahmefällen kann ein Anschluss an die zentrale Trinkwasserversorgung nicht sinnvoll oder nicht möglich sein. In diesen Fällen stellt eine private Kleinanlage zur Eigenversorgung oftmals die einzig mögliche Alternative dar.

Um den Anforderungen der Trinkwasserverordnung gerecht zu werden, muss das Wasser aus Kleinanlagen mindestens einmal im Jahr untersucht werden. Daneben sind in einem Zeitintervall von längstens fünf Jahren weitere Untersuchungen durchzuführen. Für Stadt und Landkreis Ansbach ist dies im Jahr 2022 der Fall. Analysiert werden müssen unter anderem Färbung, Geruch, Geschmack und Trübung sowie die Konzentration von Stoffen wie Ammonium, Chlorid, Nitrat und Nitrit. Eine Liste mit allen Untersuchungsparametern ist unter www.landkreis-ansbach.de („Aktuelles“) abrufbar.

Die Probennahme muss durch einen zertifizierten Probenehmer und die Analyse in einem akkreditierten Labor erfolgen. Unter dem Link https://www.lgl.bayern.de/downloads/zqm/index.htm befindet sich eine Liste aller zugelassenen Trinkwasseruntersuchungsstellen. Der Befund der Untersuchung muss dem Gesundheitsamt Ansbach bis spätestens 31. Juli 2022 übermittelt werden.

Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0981/468-7777.

*Kleinanlagen zur Eigenversorgung gemäß § 3 Nummer 2 Buchstabe c TrinkwV sind Anlagen einschließlich dazugehörender Wassergewinnungsanlagen und einer dazugehörenden Trinkwasser-Installation, aus denen pro Tag weniger als 10 Kubikmeter Trinkwasser zur eigenen Nutzung entnommen werden. Dies bedeutet, dass das Trinkwasser nicht im Rahmen einer gewerblichen oder öffentlichen Tätigkeit an Dritte abgegeben wird (z.B. Vermietung von Wohnungen, Hotels, Bewirtung, Herstellung von Lebensmitteln), sondern lediglich für den Eigengebrauch innerhalb der Familie verwendet wird.

Die Bergmesse gibt es noch

Der Hesselberg und seine Geschichte hat viele Facetten

Nicht nur über die volkskundlichen Eigenarten, wie die Hesselberger Mundart, berichtet das Heimatbuch von Max Börner. Es ist 1927 erschienen. Die Illustration stammt von Conrad Scherzer, ebenso das Titelblatt.

„Es ereignete sich nicht ein einziger Exzeß. Dies ist jedoch der heiteren Bergluft und dem Genuß  im Freien ohnfehlbar am meisten beizumessen“. Hans Ernst Freiherr von Lüttwitz, Wassertrüdinger Kreisdirektor zu Anfang des 19. Jahrhunderts, quittierte mit diesen Worten das Debüt der Bergmesse auf dem Hesselberg vom 10. bis 13. Juni 1804. Ein Jahr zuvor, am 10. Juni 1803, hatte der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. den Hesselberg besucht und damit den Impuls für die Bergmesse ausgelöst, die – mit etlichen Unterbrechungen und starken Veränderungen – bis heute begangen wird.

„An 5 Stunden Weges, die eher nicht im besten Stande waren, wurden binnen 3 Tagen so ausgebessert und hergestellt, dass der König Allerhöchstselbst geruhte darauf aufmerksam zu werden und den Weg für gut zu erklären“, notierte der Kreisdirektor in seinem „Kreis-Zeitblatt“, das in 69 Ausgaben von 1802-05 erschien, von dem aber nur mehr zwei  Exemplare im Archiv schlummern. Wenn man Berichten aus jener Zeit glauben darf, dann waren zur ersten Bergmesse an die 20000 Menschen gekommen, es wird aber gleich eingeschränkt, dass es nur 12000 gewesen sein könnten. Wie dem auch sei,  zehn Wirte stellten „große Bretterbuden“ auf „worin auch getanzt wurde“.  Und in einem „engen Circus“ waren die Handelsbuden gruppiert.

Die Zeitläufte waren zunächst gegen eine große Tradition der Bergmesse. Wie der Heimatschriftsteller Max Börner in seinem  1927 erschienenen Buch „Im Bannkreis des Hesselbergs“  schreibt,  haben die „napeleonischen Wirren“ und der Übergang vom Fürstentum Brandenburg-Ansbach an das Königreich Bayern die Messe „vorderhand einschlafen lassen“.  Erst der Wassertrüdinger Landrichter Bartholomae reaktivierte sie am 18. Juni 1820, so dass es einen dritten Anlauf gab.  Die Resonanz war damals enorm: 254 Buden und Stände waren aufgebaut (ein Jahr später waren es sogar 385), die Besucher leerten 358,5 Eimer Bier, 432 Flaschen Wein, 76 Maß Branntwein, sie verzehrten 5940 Kreuzerbrote, 10600 Würste, 167 Stück Geflügel und 2,5 Zentner Fleisch.  

Der Chronist bemerkt, dass die Messe nach 1837, als sie an die Gemeinde Röckingen übertragen wurde,  „langsam ihrem Verfall entgegen ging“. Aber 1856 gab es noch einmal einen Höhepunkt mit der Einweihung des Gustav-Adolf-Denkmals, das die Gemeinden Röckingen, Ehingen, Gerolfingen, Lentersheim finanzierten. Realisiert wurde ein Entwurf des Steinhauermeisters J. Wengert aus Treuchtlingen, der eine vierkantige zinnenbekrönte Säule aus Kalkstein schuf. Sie erinnerte lange Zeit an den Besuch des Schwedenkönigs 1632 und an die Visite des Preußenkönigs 1803. 1936 wurde das Denkmal von den Nationalsozialisten zerstört.

Dauerte die Messe anfangs noch acht Tage, so wurde sie später auf einen Tag reduziert. Die Kriegsjahre bewirkten den völligen Stillstand. Dafür sorgten die Nationalsozialisten in den dreißiger Jahren (1933-1939) für riesige Aufläufe, wenn sie dort ihre „Frankentage“ als Huldigung an den „Führer“ und seiner nationalsozialistische Idee begingen. Bis zu 100000 Besucher sollen auf den „Berg der Franken“ geströmt sein, um dem gastgebenden Gauleiter Julius Streicher zuzujubeln. In den fünfziger Jahren versuchten die Hesselbergpolitiker, die alte Markttradition wieder zum Leben zu erwecken. Die Röckinger Vereine übernahmen die Ausrichtung der Bergmesse, die nach Mitteilung von Hesselbergkenner Hans Spatz aus Ehingen von einem volksfestähnlichem Betrieb begleitet war. An die zehn Aussteller sind es heute noch, wenn am ersten Sonntag im Juli der Berg ruft.

Der Heimatschriftsteller  Max Börner  („Ich lieb´ die Bauern, denen ich entstamme, und deren Mark aus deutscher Erde wächst“) rechtfertigt sein Porträt des Hesselberg in vielen Facetten, denn er erlebte seine Jugendjahre „mit Spiel und Arbeit“, genoss dort „die Vorzüge einer gewissenhaften und frommen Erziehung“ und lernte „Bauernart und Heimatsitte“ kennen.  

WERNER FALK

Finanzspritze des Bezirks

Historische Hofstelle erstrahlt in neuem Glanz

Die historische Hofstelle in Oberscheinfeld im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim ist ein bedeutendes Zeugnis bäuerlichen Lebens im Steigerwald. Das Wohnstallhaus mit Ecklisenen und geohrter, profilierter Türrahmung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Scheune, ein Sandsteinquaderbau mit Fachwerkgiebel und Steilsatteldach, ist auf das Jahr 1875 datiert. Nach einer umfangreichen und denkmalgerechten Sanierung erstrahlt das Anwesen heute in neuem Glanz.

Am förderfähigen denkmalpflegerischen Mehraufwand hat sich der Bezirk Mittelfranken mit 15.000 Euro beteiligt. Das zweigeschossige Bauernhaus mit Schopfwalmdach, bei dieser Dachform sind die Giebelseiten nicht ganz abgewalmt, wurde zu einem Ferienhaus umgebaut. Besonderes Augenmerk lag bei der Sanierung auf der fachgerechten Restaurierung der Deckenstuckelemente im ersten Obergeschoss. Die neuen Fenster, schlank profiliert und mehrflügelig, entsprechen ebenfalls den denkmalpflegerischen Auflagen. Die Natursteinelemente an der Fassade wurden behutsam überarbeitet und steinmetzmäßig instand gesetzt. In der großen Scheune mussten zwei der vier Mittelstützen in der Tenne, welche die Hauptlast des Dachstuhls tragen, aus Gründen der Statik dringend ausgetauscht werden.

Mit der vorbildlichen Sanierung des Ensembles haben die Bauherrn nicht nur einen Leerstand aufgelöst, sondern dem Markt Oberscheinfeld auch zu einer Belebung an zentraler Stelle verholfen.