Archiv: Allgemein

„Weg der Wasserkraft“

Die Tore des Infozentrums Seenland öffnen wieder

Der Erlebnispfad „Weg der Wasserkraft“ ist attraktiv gestaltet worden.. Quelle: Jens Wegener

Pünktlich zum Beginn der Osterferien öffnen am 9. April wieder die Tore des Infozentrums Seenland, gelegen an der historischen Mandlesmühle am Damm des Großen Brombachsees. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach lädt ein, sich im Sommerhalbjahr täglich von 10 bis 16 Uhr ein, kostenlos über die Entstehung, die Funktion und den Betrieb der drei großen Seen als Bestandteile der Überleitung Donau-Main zu informieren. Im letzten Jahrzehnt hat sich das Infozentrum, mit derzeit rund 10.000 Besuchern pro Jahr, zu einem zentralen Anlaufpunkt für wissenshungrige Touristen, aber auch interessierte Einheimische entwickelt.
Lange bevor die Folgen des Klimawandels sichtbar wurden, hat man sich bereits Gedanken dazu gemacht, Wasser aus dem niederschlagsreicheren Süden Bayerns in den wasserärmeren Norden des Freistaats zu befördern. Die über 300 m² Ausstellungsfläche des Infozentrums informiert mit Filmen, Übersichtsmodell und greifbaren Exponaten kurzweilig über das zwischen 1970 und 2000 umgesetzte wasserbauliche Großprojekt, welches der ganzen Region zu einem bStrukturwandel verholfen hat.
Dank der Überleitung werden vor allem die Abflüsse der Flüsse Rednitz, Regnitz und Main in Trockenzeiten erhöht. Seit 1993 wurde dafür praktisch die Wassermenge des Starnberger Sees [3 Mrd. m³] übergeleitet. An einem barrierefreien Terminal im Erdgeschoß können über einen Touch-Screen, auch für gehbehinderte Besucher alle Inhalte der Ausstellung einschließlich der Kurzfilme abgerufen werden.
Um das Risiko von Infektionen mit dem Corona-Virus zu reduzieren, werden die Besucher des Infozentrums gebeten, eine medizinische Maske oder eine sog. FFP2- bzw. gleichwertige Maske zu tragen und zu anderen Personen einen Abstand von 1,5 bis 2 Metern zu halten.
2019 wurde der Erlebnispfad „Weg der Wasserkraft“ eröffnet. Der Erlebnispfad zeigt auf ab- wechslungsreiche Weise die Entwicklung der Wasserkraftnutzung. Auf den Spuren der Vergangenheit erleben die Besucherinnen und Besucher an der historischen Mandlesmühle die Funktionsweise alter Wasserräder und bekommen Einblicke in den Mahlraum sowie in das Müllerleben. Zudem lädt im angrenzenden ehemaligen Sägewerk ein Spiel zum Wettkampf ein: Hand-
sägen gegen die Wasserkraft – wer ist schneller?
Durch den Einsatz von unterschiedlichen Medien sowie begleitenden Informationen über QR- Codes wird die Entwicklung der Wasserkraftnutzung im Wandel der Zeit für alle Generationen interaktiv erlebbar. Man kann beispielsweise am eigenen Körper erfahren, wie stark die Kraft des Wassers ist. „Wie weit kann ich eine Wassersäule nach oben drücken?“ Am Krafthaus unterhalb des Damms wird anschaulich über die gegenwärtige konventionelle Wasserkrafttechnik und über innovative Entwicklungen für eine fisch- und umweltverträglichere Wasserkraftnutzung informiert. Belohnt wird der Gast mit einem Röntgenblick in den See auf die Lage der versunkenen Mühlen. Kleine Gäste nimmt der virtuelle „Wasserradz“ mit auf die Reise in die spannende Welt der Wasserkraft und führt durch den Erlebnispfad. Die Außenstationen des Erlebnispfades können täglich auch außerhalb der Öffnungszeiten des Infozentrums besucht werden.
Das Infozentrum an der Mandlesmühle nahe Pleinfeld ist gut ausgeschildert und sowohl von der Gemeinde als auch vom Brombachsee aus leicht zu finden. Ausreichende Parkmöglichkeiten finden sich auf dem nahe gelegenen Waldparkplatz oder nördlich und südlich des Brombachseedammes. Von dort ist das Infozentrum fußläufig oder mit dem Rad in wenigen Minuten zu erreichen.

Fantasie auf Stein

Gedenken an den Berliner Malerpoeten Hans-Joachim Zeidler

Das aufwendig gestaltete Kunstbuch „Fantasie auf Stein – Der Berliner Malerpoet Hans-Joachim Zeidler – Das lithographische Lebenswerk im Geozentrum Solnhofen“ wird am 6. Mai in Solnhofen vorgestellt. Die Autoren sind Dr. Martin Röper und George Arauner.

Das Bürgermeister-Müller-Museum Solnhofen besitzt durch eine Stiftung das gesamte lithographische Lebenswerk des Berliner Malerpoeten Hans-Joachim Zeidler, dessen Werke in der ganzen Welt  gesammelt werden. Dr. Martin Röper war mit dem 2010 verstorbenen Künstler befreundet, sie haben sich mehrfach u.a. auch in Solnhofen getroffen.

In dem Kunstbuch werden 145 Lithographien Zeidlers ganzseitig dargestellt, ergänzt durch 44 Abbildungen von Temperagemälden und Pinselzeichnungen. Die Autoren skizzieren auch Stationen der Biographie und des Lebenswerkes von Hans-Joachim Zeidler ebenso seinen Weg in das fränkische Stein-, Fossilien – und Lithographiezentrum Solnhofen.

Die Lithographie (Steindruck) basiert auf einer Erfindung von Alos Senefelder aus dem Jahr 1798, als Druckform dient  ein Kalkschieferstein, der rund um Solnhofen gebrochen wird. Das Geozentrum steht für die Bereiche Museum mit weltbekannten Fossilien wie dem Archäopteryx, dem Fossiliensteinbruch und eben die Lithographie.

Frühe Hilfe

Fünfte Fachkraft für gesundheitsorientierte Familienbegleitung


 
Landrat Manuel Westphal gratuliert Diana Wirth zur Ausbildung zur Familiengesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Mit im Bild Christine Müller & Sandra Heuberger-Streb von der KoKi (von links nach rechts).
Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen
 

In den ersten Lebensjahren können sich junge Eltern vor neuen und ungeahnten Herausforderungen sehen. Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen hat nun im Bereich der gesundheitsorientierten Familienbegleitung in den Frühen Hilfen eine fünfte Fachkraft im Einsatz, die die Familien vor Ort in den ersten Lebensjahren des Babys berät und unterstützt.

Gerade in den ersten drei Lebensjahren tauchen immer wieder kleinere oder größere Unsicherheiten und Fragen auf, die sich um die Pflege des Babys, die richtige Ernährung oder die Entwicklung und Förderung des Kindes drehen. „Aber auch das Ankommen im Leben mit Baby ist nicht immer so einfach. Gerade wenn beispielsweise Familien mit akuten oder chronischen Krankheiten belastet sind, sich kein Schlaf-Wach-Rhythmus beim Baby einstellt oder die Geburt noch verarbeitet wird“, erklärt Sandra Heuberger-Streb von der KoKi. Und manchmal stellt sich einfach kein Glücksempfinden mit dem Baby ein, worunter die Bindung zum Baby leiden kann.

In dieser anstrengenden und herausfordernden Lebensphase des „Familie Werdens“ kann eine externe Beratung die nötige Unterstützung liefern. Ziel ist es dabei, den jungen Eltern den Rücken zu stärken, damit Ruhe entsteht und eine Verbesserung der Situation eintreten kann. Die gesundheitsorientierten Familienbegleiterinnen besuchen die Familien während ihrem Einsatz zu Hause, wie lange orientiert sich am Wunsch und Bedarf der Familie. Die Begleitung variiert von wenigen Wochen bis zu einem Jahr. Kosten entstehen den Familien nicht, da die Frühe Hilfe durch eine gesundheitsorientierte Familienbegleitung durch die Bundesstiftung Frühe Hilfen gefördert wird.

Als inzwischen fünfte Fachkraft im Einsatz bei jungen Familien verstärkt Diana Wirth, durch ihre Weiterbildung zur Familiengesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP) nun das Beratungsangebot der KoKi. Die umfangreiche Qualifikation schloss Diana Wirth mit einer Prüfung ab und konnte bereits während der Ausbildung zahlreichen Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren im Landkreis als Fachkraft in den Frühen Hilfen ihre Unterstützung anbieten. Diana Wirth bringt mit ihrem fundierten Wissensschatz aus der jahrelangen Berufstätigkeit in der Frühchen Intensivstation einer Kinderklinik viele wertvolle Grundlagen für die Arbeit mit Familien mit. „Diese wurden durch die Weiterbildung zur FGKiKP für den Einsatz in Familien perfekt erweitert“, bekräftigt Diana Wirth. So freut sich die KoKi sehr, dass Diana Wirth nun für den Landkreis als Honorarkraft weiter tätig ist. Hauptberuflich ist sie auf der Geburtsstation im Klinikum Altmühlfranken als Kinderkrankenschwester beschäftigt und somit vielen frisch gebackenen Eltern bereits bekannt. Ihre Ausbildung befähigt Diana Wirth nun dazu, werdende Eltern und junge Familien mit Kinder bis zum 3. Lebensjahr in besonderen Lebenssituationen zu unterstützen.

Unter den Fachkräften der Frühen Hilfe befindet sich auch die Familienhebamme Alexandra Schork, die im letzten Jahr die Ausbildung abgeschlossen hat. Die Weißenburger Hebamme ist für die KoKi als Familienhebamme tätig und bringt auf Grund ihrer jahrelangen Tätigkeit als Hebamme ihr wundervolles Hebammenwissen mit in die Begleitung von Familien. Die Ausbildung ist identisch mit der einer FGKiKP.

„Das Unterstützungsangebot der KoKi ist eine wichtige Hilfestellung für Familien im Landkreis“, erklärt Landrat Manuel Westphal. „Gerade durch eine frühzeitige Beratung und Hilfe kann verhindert werden, dass aus Sorgen und Ängsten ernsthafte Probleme werden. Ich freue mich deshalb, dass das Angebot der KoKi stetig ausgebaut und immer wieder auf die Bedürfnisse der Familien angepasst wird.“

„Wenn Sie sich als Familie nun gerne informieren wollen oder sagen ‚genau das brauchen wir‘, dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf“, bestärkt Christine Müller von der KoKi. Die KoKi koordiniert die Einsätze der Fachkräfte für Frühe Hilfen oder vermittelt an geeignete Fachstellen weiter. Bei Fragen können Sie sich direkt an die KoKi unter koki.lra@landkreis-wug.de oder telefonisch unter 09141 902-188 bzw. 09141 902-189 wenden.

Weitere Informationen zum Angebot der KoKi finden Sie auch online unter www.altmuehlfranken.de/soziales/kinderschutzstelle/.

Naturnahe Umgestaltung

Grünflächen am Oettinger Parkplatz werden ökologisch ausgerichtet

Noch mehr Natur auf dem Parkplatz an der Oettinger Straße gibt es jetzt. Foto: Grosser/StG

Ein kleines Paradies für heimische Tiere und Pflanzen entsteht im Moment am Gunzenhäuser Oettinger Parkplatz. Die Grünflächen zwischen den Parkplätzen werden durch den städtischen Bauhof nach und nach naturnah umgestaltet, es entstehen u.a. Bereiche mit Totholz, Steinen und Sand. Neben der ökologischen Bedeutung werden die nun durchgeführten Maßnahmen den vor rund 30 Jahren angelegten Großparkplatz am Eingang zur Altmühlstadt auch optisch aufwerten. Die Stadt Gunzenhausen folgt damit den Empfehlungen der Fa. Kerstin Gruber Freiraumplanung aus Neustadt a.d. Aisch.

Die „Natur“ am Oettinger Parkplatz beschränkte sich bislang auf rund drei Meter breite Rasenstreifen mit gelegentlicher Unterbrechung durch kleinere Bäume. Am Ende der Parkbuchten fand sich zudem die ein oder andere Bodendeckerpflanze. Im Rahmen der naturnahen Umgestaltung wird alter, von Wurzeln durchdrungener Boden sorgsam abgetragen. Im Anschluss daran werden vielfältige Lebensräume geschaffen, Wildstauden angepflanzt und insektenfreundliche Arten ohne Gräseranteil angesät. Durch die neue Gestaltung der Grünflächen mit Holz, Sand und Stein ist eine Durchfahrung künftig nicht mehr möglich. 

Zukunftsstrategie für den Kreis

Regionalberater Dieter Popp: Altmühlfranken ist der richtige Ansatz

In diesem Jahr begeht der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen den vor 50 Jahren erfolgten Zusammenschluss von drei bis dahin unabhängigen Verwaltungseinheiten, der kreisfreien Stadt Weißenburg, dem Landkreis Weißenburg und dem Landkreis Gunzenhausen mit einer Reihe öffentlicher Würdigungen.
Vielen älteren Bewohnerinnen und Bewohnern dürfte dieses Ereignis noch mehr oder minder lebhaft in Erinnerung sein. Für die Mehrzahl der Jugend spielen diese ehemaligen „Zugehörigkeiten“ kaum noch eine dominierende Rolle.
Aber bei der kürzlich wieder ermöglichten Wahl der alten Kfz-Kennzeichen – hier war ja nur das „GUN“ in unserem Landkreis wieder wählbar – offenbarte sich aber ganz offenbar auch bei der jüngeren Generation eine identitätsbildende Sehnsucht nach einem sinnbildlichen Lokalbezug.
Dennoch war das kein Eingeständnis für das Scheitern eines Zusammengehörigkeitsgefühls des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, wie dies dieser Tage ein Wirtschaftsjournalist im Magazin „Wirtschaftskompass“ skizziert hat.

Regionalberater Dieter Popp.

Der Wunsch nach einer Identität stiftenden Klammer zwischen den drei früheren Verwaltungseinheiten kam durch einen Bottom-up-Ansatz im Rahmen der Erstellung des Regionalen Handlungskonzeptes von 2009, stark unterstützt von der Wirtschaft, vom Handwerk, der Landwirtschaft und den Kommunen zustande. Und es war – auch daran sollte schon noch einmal erinnert werden – ja gerade die Jugend dieses Landkreises, welche als Konsequenz daraus in einer beeindruckenden Deutlichkeit für den neuen Identitätsbegriff „Altmühlfranken“ plädiert hatte.
Immerhin sind mittlerweile mehr als zwei Dutzend Einrichtungen, Initiativen und Unternehmen mit dem Begriff „Altmühlfranken“ kreisübergreifend unterwegs. Tendenz weiter steigend. Dazu zählt letztlich ja auch der „Wirtschaftskompass Altmühlfranken“, der den „Landkreis neu zu denken“ angeregt hatte.

Unabhängig von ökonomischen Zwängen bei Sparkassen oder Volksbanken bzw. gar den emotionalen Hintergründen einer geplanten Volkshochschulkooperation,  finden sich sehr wohl viele Bemühungen, interkommunale, historische, naturraumbezogene oder auf anderen Grundlagen beruhende Zusammenschlüsse neu zu definieren oder aufzustellen. Unsere Demokratie lebt ja genau von dieser kreativen Fähigkeit, sich mit immer jenen neu zu verbünden, die den Weg zu mehr Fortschritt und Zukunftsfähigkeit oder auch Sicherheit und räumliche Geborgenheit bieten.
Dieses Phänomen sehen wir auch andernorts, wo sich Bindestrich-Landkreise parallel mit anderen Begriffen wie Wittelsbacher Land, Werdenfelser Land, Pfaffenwinkel oder Stiftland profiliert haben. Das selbst wahrgenommene und Identität stiftende Profil und die das Land abdeckenden Verwaltungseinheiten müssen nicht zwangsläufig identisch sein. Es liegt aber im politischen Gespür, für diese sensiblen Feinheiten ausgewogene Kommunikationsplattformen aufzubauen oder – wenn schon vorhanden – zu nutzen. Dies gilt übrigens neben den Landkreises in vergleichbarer Weise für die Bezirke. Die Oberpfalz löst bei der dortigen Bevölkerung z.B. völlig andere Emotionen aus, wie etwa Mittelfranken dies vermag.

Es wurde schon beim Handlungskonzept 2009 auf notwendige Vernetzungen zu den prosperierenden Wirtschaftsräumen Ingolstadt/Eichstätt und Donauwörth hingewiesen. Schon heute nutzen viele Arbeitskräfte der Region die dort angebotenen hochwertigen Beschäftigungsmöglichkeiten. Aber Unternehmenskooperationen lassen sich nicht immer einfach entlang bestehender Verkehrsachsen aufbauen. Dazu braucht es Unternehmen mit produktionsbezogener Fühlungsnähe bzw. sich ergänzende Wertschöpfungsketten. Und die sind eben vielfach erst in anderen Regionen verfügbar. Dass es engere Unternehmens-Netzwerke dennoch in der Region gibt, belegen die Stein- und Kunststoffindustrie, zu Teilen auch die Holzbranche. Aber künstlich ein „Kraftzentrum von Pleinfeld bis Langenaltheim“ aufzubauen, wird ebenso wenig funktionieren, wie Gunzenhausen auf einen „touristischen Weg“ einzuengen. Die Unternehmen in Altmühlfranken wissen sehr wohl, mit wem und an welchen Standorten ihnen Kooperationen wirklich einen Mehrwert bieten. Auch das wurde im Prozess „Altmühlfranken 2030“ bereits deutlich erkennbar.

Dieses in den letzten Jahren durch eine höchst innovativ aufgestellte Regional- und Ländliche Entwicklung neu gewonnene Bewusstsein der Stärken ländlicher Räume gegenüber den Metropolen eröffnen nun zunehmend bisher unerschlossene Spielräume. Der notwendige verwaltungstechnische Zusammenschluss von Kommunen oder Landkreisen wird aus Effizienzgründen auch weiterhin als durchaus notwendig angesehen. Aber parallel bieten sich auch andere Formen einer gesellschaftspolitischen Kooperation an. Lebendige Demokratien – gerade im ländlichen Raum – werden von dieser Vielfalt an Netzwerken inspiriert und geprägt. Und ohne sie würde der ländliche Raum auch längst von den urbanen Agglomerationen abgehängt werden.

Dass dies nicht der Fall ist, hat mit großem Nachdruck und eindrucksvollen Argumenten im erwähnten „Wirtschaftskompass Altmühlfranken“ Werner Bätzing dokumentiert, der über seine Forschungen zum ländlichen Raum bekannte und zwischenzeitlich emeritierte Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Für ihn ist u.a. die Identität der Schlüsselfaktor für eine verantwortungsbewusste Regionalpolitik im ländlichen Raum. Er hat sich eindeutig dafür ausgesprochen, dass vorrangig die endogenen Potenziale gestärkt werden müssen. Wie wichtig dies ist, kann man z.B. an einigen erfolgreichen ländlichen Regionen Europas in Flandern, im Vorarlberg, im schwedischen Värmland, in Süddänemark, in Friaul-Venetien oder Südtirol in Italien nachvollziehen. Und Bätzing hat auch konkret aufgezeigt, dass und wo dieses Altmühlfranken seine eigenen ausbaufähigen Stärken besitzt. Diese kleinzureden, zeugt eher von einem Misstrauen in die durchaus vorhandene unternehmerische Aufbruchstimmung im Hinblick auf die Nutzung endogener Entwicklungspotenziale der Region. Der vom Landkreis beschrittene Weg mit „Altmühlfranken 2030“ zielt auf die endogenen Potenziale Stein und Holz, auf neue Innovationen im Kunststoffbereich, auf weitere Veredelung landwirtschaftlicher Rohstoffe in der Region, auf Bereitstellung nachhaltiger und aus dieser Region kommender Energie sowie auf die bewährten Schlüsselpotenziale Automobilzulieferer, Sozialwirtschaft und Tourismus.
Mit der Sozialwirtschaft und dem Tourismus verfügt die Region in diesen beiden Zukunftsbranchen über ein – immer wieder verkanntes – hohes Arbeitsplatzpotenzial, das schließlich nicht in andere Regionen verlagert werden kann! Aber in beiden Bereichen liegt das Problem in der Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte, ein Problem das mit den meisten anderen Regionen geteilt wird.  Die Kunststoffindustrie in Altmühlfranken hat auf ein Negativ-Image des Werkstoffs in der Öffentlichkeit bereits eigenständig reagiert und die Branche ist zumindest national bereits auf dem Wege, die entstandenen – und in der Tat immensen globalen – Probleme konstruktiv anzugehen und über zukunftsfähige Lösungen zeitnah umzusetzen. Die Automobilzulieferer der Region wissen sehr wohl, dass und wieviel weniger Teile z.B. in einem E-Auto künftig nur noch zu verbauen sind. Sie wissen aber auch, dass die Mobilität der Zukunft eine völlig andere sein wird. Und die gesamte weltpolitische Lage führt derzeit auch noch dazu, dass bislang globale Lieferketten jetzt wohl deutlich stärker neu aufgestellt werden. In Verbindung mit einer überfälligen Digitalisierung aller Geschäftsmodelle – z.B. in der Kunststoff- und Automobilzuliefererbranche – werden daher auch neue Perspektiven für die Zukunft Altmühlfrankens sichtbar. Denn gerade Innovation und technologischer Wandel können ländlichen Regionen helfen, Hindernnisse wie die Marktentfernung, die hohen Transportkosten und die fehlende kritische Masse zu überwinden, ihre Krisenfestigkeit zu stärken und den Übergang zu einer CO2-armen Kreislaufwirtschaft und damit zukunftssicher zu beschleunigen.

Genau das sind auch wesentliche Erkenntnisse aus dem Prozess „Altmühlfranken 2030“ und es wäre sicher von Vorteil, wenn dieser konstruktiv weiter so begleitet wird, dass wir alle die gemeinsam definierten Ziele immer klar vor Augen haben. Insofern wird es gut sein, Partner an der Seite zu wissen, die mit der notwendigen kritischen Sensibilität immer auch auf Kursabweichungen hinweisen bzw. Korrekturen anmahnen. Es macht aber wenig Sinn, diesen Zukunftsprozess bereits an seinem Start krampfhaft auf das symbolisch gemeinte Etikettieren von Apfelsaftflaschen zu reduzieren. Wer diesen gemeinsamen Kraftakt einiger hundert hochengagierter Akteure aus der Region nur an einem einzigen Punkt aus dem Aktionsplan der Kreisverwaltung festmacht und die ausgelöste Aufbruchstimmung in den ebenfalls beteiligten Unternehmen daneben geflissentlich nicht wahrnimmt, kann den Kern dieses Zukunftsprozesses offenkundig nicht verstanden haben.
Es darf in diesem Zusammenhang auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass es nach dem Regionalen Handlungskonzept von 2009 flächendeckend drei parallele Integrierte Ländliche Entwicklungskonzepte 2013 gegeben hat, ehe dann die Zukunftsstrategie „Altmühlfranken 2030“ aufgestellt wurde. Jeder dieser drei Prozesse fand unter breiter Beteiligung einer Vielzahl von Akteuren der Region statt. Und jeder dieser Schritte hatte es vermocht, die Region ein deutliches Stück voranzubringen, aber auch nach innen eindeutig zu stärken.

DIETER POPP, Unabhängiger Regionalberater, Haundorf

Gunzenhausen hilft

Wohnungen und Sachspenden gesucht

Tag für Tag erreichen uns die Schreckensbilder aus der Ukraine. Der Krieg tobt und Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Zahlreiche Kriegsflüchtlinge sind auch in der Region Gunzenhausen angekommen und treffen hier auf eine große Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität. Nach wie vor sucht die Stadt Gunzenhausen zusammen mit der Flüchtlingshilfe Wald e.V. nach privatem Wohnraum, in dem Flüchtlinge unentgeltlich unterkommen können. Wer hier helfen kann, findet auf der Übersichtsseite ukrainehilfe.gunzenhausen.de ein Kontaktformular.

Daneben werden weiterhin Sachspenden benötigt, der Bedarf nach Hygieneartikeln ist besonders hoch. Regelmäßig organisiert die Flüchtlingshilfe Wald e.V. Fahrten in die Ukraine und versorgt die Menschen vor Ort. In Gunzenhausen können die Sachspenden dienstags und donnerstags, jeweils von 16 bis 18 Uhr, im ehemaligen Altmühl-Center in der Spitalfeldstraße in Gunzenhausen-Frickenfelden abgegeben werden.

Dazu wurde ein Spendenkonto durch die Flüchtlingshilfe Wald e.V. bei der Raiffeisenbank Gunzenhausen/Wald eingerichtet (IBAN DE24 7606 9468 0000 7120 35). Spendenquittungen können ausgestellt werden. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Flüchtlingshilfe Wald e.V. unter www.fluechtlingshilfe-wald.de oder per E-Mail an info@fluechtlingshilfe-wald.de.     

 

Auf Spuren des Markgrafen

Exkursion ist am Samstag, 9. April

Der Weidenbacher Baumeister Gran hat diese Darstellung des Jagdschlösschens Georgental geliefert. Es ist ein Produkt der Phantasie, aber gründet auf wissenschaftlich begründeten historischen Überlieferungen.

Auf den Spuren des Wilden Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach: Der Historische Verein für Mittelfranken organisiert eine Wanderung mit Oskar Geidner aus Wolframs-Eschenbach. Es geht durch den Mönchswald mit Lindenbühl und Georgenthal. Treffpunkt ist am Samstag, 9. April, um 10 Uhr in Haundorf bei Gunzenhausen an der Kirche St. Wolfgang.

Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Ansbach ist heute bekannt als der Wilde Markgraf. Er war mit der preußischen Prinzessin Friederike Louise im jugendlichen Alter vermählt worden und wandte sich aber auch anderen Frauen zu. Carl heiratete möglicherweise sogar nichtoffiziell Elisabeth Wünsch, die Tochter eines Mühlknechts.

Elisabeth Wünsch lernte den Markgraf in Ansbach kennen, kam zuerst ins Ansbacher Schloss, wohnte dann auf Schloss Georgenthal und zog schließlich 1752 nach Schloss Wald bei Gunzenhausen; zwischen 1734 und 1748 gebar sie dem Markgrafen Carl vier Kinder. Auf Betreiben des Markgrafen wurden die beiden natürlichen Söhne mit dem Namen Falkenhausen ausgestattet und anschließend in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Der ursprünglich gewünschte Name war höchst offziell schon vergeben: Der Kaiser selbst führte den Titel Graf von Falkenstein.

Schloss Wald bei Gunzenhausen gilt heute als das Stammschloss der Freiherren von Falkenhausen. Tatsächlich gehörte das Haus zum Besitz des jüngeren Falkenhausen. Über dem Eingang prangt das Familienwappen. Denn der ältere Sohn des Markgrafen mit seiner geliebten Elisabeth Wünsch war Friedrich Carl, also der erste Falkenhausen. Er erhielt die Schlösser Thürnhofen bei Feuchtwangen und Trautskirchen sowie eine Hälfte von Schloss Biebersfeld. Der jüngere Sohn, Friedrich Ferdinand Ludwig, also der zweite Falkenhausen, erhielt die Schlösser Laufenbürg und Wald sowie die andere Hälfte von Biebersfeld. Dazu noch Weiher und Wälder.

Carl-Alexander Mavridis

Unterricht für junge Ukrainer

Informationen des Staatlichen Schulamtes

Das Staatliche Schulamt informiert über die Anmeldung von geflohenen Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine an den Schulen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bzw. für deren Teilnahme an den geplanten Pädagogischen Willkommensgruppen.

Den aus der Ukraine geflohenen Kindern und Jugendlichen soll ein gutes Ankommen im bayerischen Schulsystem ermöglicht werden. Im Vordergrund steht hierbei das Ziel, Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Zudem sollen die geflohenen Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, das Ankunftsland Bayern und sein Schulwesen kennenzulernen. Mit Pädagogischen Willkommensgruppen richtet das bayerische Kultusministerium ab sofort schulartübergreifend an verschiedenen Schulen ein Angebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine ein. Die Pädagogischen Willkommensgruppen sind offen und flexibel. Die Schülerinnen und Schüler der Willkommensgruppen können – ggf. auch begabungs- und neigungsabhängig – phasenweise passende Unterrichtsstunden in einzelnen Regelklassen besuchen. So lassen sich die Gruppen bei Bedarf mit dem regulären Unterrichtsgeschehen verzahnen.

Informationen zum geltenden Schulrecht für geflohene Kinder und Jugendliche aus der Ukraine:

Über die visumfreie Zeit von 90 Tagen hinaus ist den aus der Ukraine geflohenen Menschen der Aufenthalt in Deutschland grundsätzlich gestattet, sobald sie ein Schutzgesuch äußern. Wenn sie die Voraussetzungen erfüllen, wird eine Aufenthaltserlaubnis auf Grundlage des § 24 Aufenthaltsgesetz (AufenthG) erteilt. Daher werden aus der Ukraine geflohene Kinder und Jugendliche im entsprechenden Alter grundsätzlich spätestens drei Monate nach dem Zuzug aus dem Ausland schulpflichtig. Die Schulpflicht kann außerdem bereits vor Ablauf der o. g. Drei-Monats-Frist bei Begründung des gewöhnlichen Aufenthalts oder der Aufnahme eines Berufsausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnisses im Freistaat einsetzen. In beiden Fällen sind die Anmeldung und Aufnahme an einer Schule im Landkreis grundsätzlich möglich.

Geflohene Kinder und Jugendliche haben schon jetzt ein sogenanntes Schulrecht und dürfen eine Schule besuchen, wenn sie das wollen. Sie können an Pflicht- und Wahlschulen angemeldet und als Gast- oder Regelschüler aufgenommen werden. Mit Einsetzen der Schulpflicht spätestens drei Monate nach Zuzug aus dem Ausland besteht keine Entscheidungsfreiheit mehr, ob eine Schulanmeldung und eine Teilnahme am Unterricht erfolgt. Die üblichen Vorschriften zum Schulbesuch und zur Schulpflicht finden dann Anwendung. Die Aufnahmevoraussetzungen und -verfahren sind in den jeweiligen Schulordnungen geregelt und es gelten die üblichen Vorschriften zur Wahl des schulischen Bildungswegs. Die Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs ist weiterhin Voraussetzung für die Aufnahme an eine Förderschule.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Integrationsangeboten können Pädagogische Willkommensgruppen eingerichtet werden, welche weitere besondere Unterrichtsgruppen für geflohene Kinder und Jugendliche sind. Sowohl die Entscheidung über die Schulanmeldung als auch über die Teilnahme an den Pädagogischen Willkommensgruppen steht Schülerinnen und Schülern, die noch nicht schulpflichtig sind, frei.

Bei der Anmeldung der Schülerin bzw. des Schülers an der dafür zuständigen Schule im Landkreis ist laut dem geltenden Rahmenkonzept des bayerischen Kultusministeriums derzeit ein Nachweis über die Anmeldung eines Hauptwohnsitzes des Einwohnermeldeamts vorzulegen. Eine melderechtliche Anmeldung bei den Einwohnermeldeämtern soll jedoch laut Bundesinnenministerium grundsätzlich erst nach der aufenthaltsrechtlichen Registrierung der geflüchteten Menschen erfolgen, um widersprüchliche Eintragungen im Ausländerzentralregister (AZR) sowie im Melderegister zu vermeiden. Laut dem Staatlichen Schulamt kann deshalb die geforderte Anmeldung des Hauptwohnsitzes beim Einwohnermeldeamt auch noch zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden.

Für den Schulbesuch ist weiterhin ein Masernschutz-Nachweis (über eine zweimalige Impfung oder ein Antikörpernachweis) erforderlich. Falls kein entsprechender Nachweis vorgelegt werden kann, sollen sich die betroffenen Familien an einen Kinder- oder Allgemeinarzt in ihrer Umgebung wenden. Dieser kann dahingehend beraten und wenn nötig fehlende Impfungen durchführen. Der entsprechende Masernschutz-Nachweis kann auch nach der Schulanmeldung zu einem späteren Zeitpunkt noch nachgereicht werden.

Vorgehensweise bei der Schulanmeldung geflohener Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen:

Geflohene Kinder im Grundschulalter können von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten an der Grundschule im Landkreis angemeldet werden, die entsprechend dem geltenden Grundschulsprengel dem jeweiligen Hauptwohnsitz der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zugeordnet ist.

Die Anmeldung von geflohenen Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine im Sekundarbereich I und II (ab der 5. Jahrgangsstufe) erfolgt grundsätzlich an der für ihren Wohnsitz zuständigen Mittelschule. Dies gilt für alle Kinder und Jugendlichen schulartübergreifend, da mit dieser Anmeldung bei den Mittelschulen als zentrale Anmeldestelle noch keine endgültige Zuweisung zu einer bestimmten Schule oder zu einer bestimmten Schulart (siehe Gymnasium, Realschule usw.) verbunden ist. Diese vorläufige Zuordnung für die Schulanmeldung dient lediglich der Organisation und Bildung von schulartübergreifenden Willkommensgruppen an den verschiedenen Schulen im Landkreis.

Eine Ausnahme von dieser Zuständigkeitsregelung gilt hier für geflohene Kinder und Jugendliche ab der 5. Jahrgangsstufe, die im Einzugsbereich der Mittelschule Weißenburg wohnen: Geflohene Kinder und Jugendliche mit Wohnsitz in dieser Teilregion des Landkreises sollen sich alle beim Werner-von-Siemens Gymnasium in Weißenburg als zentrale Anmeldestelle für den Schulbesuch bzw. für den Besuch der schulartübergreifenden Willkommensgruppen anmelden. Auch mit dieser Anmeldung beim Gymnasium in Weißenburg ist noch keine endgültige Zuweisung zu einer bestimmten Schule oder Schulart verbunden.

Für Rückfragen steht das Staatliche Schulamt Weißenburg-Gunzenhausen unter 09141 85580 gerne zur Verfügung.

 

Literarische Krabbelgruppe

Stadtbücherei Gunzenhausen entführt in die Bilderbuchwelt

Das Foto zeigt die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Sissi Scholz und Nina Buechler. Foto: Babett Guthmann

Frühstart in die Welt der Bücher: Mit der literarischen Krabbelgruppe für kleine „Lesemäuse“ im Alter von 18 Monaten bis drei Jahren gibt es in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen nun wieder ein gemeinschaftliches Vorleseerlebnis für die Kleinsten. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Sissi Scholz und Nina Buechler zeigen bei jedem Lesemäuse-Treff ein ganz besonderes Bilderbuch. Dazu bereiten sie altersgerechte Spiele, Lieder, Reime und kleinen Aktionen vor.

Mit dem Konzept der frühen Leseförderung hat die Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen gute Erfahrungen gemacht: Die frühe Bindung ans Buch, die gemeinsam erlebte Vorlesezeit bringt die Kinder voran, fördert Sprachentwicklung und Vorstellungsvermögen. Die Lesemäuse-Treffs 2022 finden einmal monatlich, jeweils am Montagnachmittag, von 15.30-16 Uhr statt. Erster Termin ist der 4. April. Weitere Treffen gibt es am 2. Mai, am 20. Juni und am 4. Juli.  

Engagement für Geflüchtete

Netzwerktreffen der Freiwilligenagentur mit Helferkreisen

Beim Netzwerktreffen der Freiwilligenagentur mit den Helferkreisen waren Vertreterinnen und Vertreter aus Gunzenhausen/Wald, dem Hahnenkamm, Pappenheim-Solnhofen, Pleinfeld, Treuchtlingen und Weißenburg mit dabei. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Die Bereitschaft und das Engagement vieler Menschen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen ist groß. Die Freiwilligenagentur altmühlfranken organisiert und koordiniert, als zentrale Anlaufstelle für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt im Landkreis, unterschiedlichste Hilfsangebote sowie Hilfsgesuche. Sie arbeitet dabei teils eng mit den örtlichen Helferkreisen, Hilfsorganisationen, Kommunen und Einsatzkräften in den Notunterkünften zusammen. Beim Netzwerktreffen der Freiwilligenagentur mit den Helferkreisen konnten nun bisherige Erfahrungen und aktuelle Ansatzpunkte ausgetauscht werden.

Insbesondere den Unterstützer- und Helferkreisen ist in der aktuellen Situation eine große Bedeutung beigemessen. Die Initiativen, die sich teilweise schon sehr lange für geflüchtete Menschen engagieren und auch bereits in der Flüchtlingskrise 2015 sehr aktiv waren, haben sich nun zu einem gemeinsamen Treffen im Landratsamt zusammengefunden. Vertreterinnen und Vertreter aus Gunzenhausen/Wald, dem Hahnenkamm, Pappenheim-Solnhofen, Pleinfeld, Treuchtlingen und Weißenburg haben sich zusammen mit der Freiwilligenagentur abgestimmt, um insbesondere auch die Vermittlung von privatem, kostenlos angebotenen Wohnraum im Landkreis zu koordinieren. Ziel ist es durch die Vernetzung, die immer wieder neu auftretenden Herausforderungen gemeinsam zu meistern, gegenseitig voneinander zu profitieren und Synergien zu nutzen. Auch die neu gegründeten Helferkreise in Alesheim, Ellingen, Haundorf, Markt Berolzheim, Pfofeld und Dittenheim/Windsfeld, sind künftig eingebunden. Jederzeit können sich auch weitere Initiativen dem Netzwerk anschließen.

Die Freiwilligenagentur altmühlfranken bietet allen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises, die sich für Geflüchtete engagieren, künftig eine Plattform zur Vernetzung und zum Austausch an. Ebenso werden fortlaufend aktuelle Informationen weitergegeben und Unterstützungsformate, wie Fachvorträge zum Umgang mit traumatisierten Personen, Tipps zur Sprachverständigung und vieles mehr, angeboten.

Hierfür wird empfohlen sich für den Newsletter unter www.altmuehlfranken/newsletter/ukraine-hilfe zu registrieren.

Alle, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, können sich unter www.landkreis-wug.de/ukraine-hilfe-ehrenamtlich registrieren. Helferinnen und Helfer, die sich bereits bei der Freiwilligenagentur gemeldet haben, werden durch diese oder direkt von den Helferkreisen kontaktiert, wenn vor Ort Hilfe benötigt wird. Da dabei unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden müssen, kann die Kontaktaufnahme zeitlich variieren.