Archiv: Allgemein

Schutz für Kiebitz, Brachvogel und Co.

LBV ruft nochmals zur Rücksicht auf

Der Große Brachvogel brütet jetzt und bedarf deshalb des Schutzes. Foto: Bernhard Langenegger / LBV

Die Brutzeit von Kiebitz, Brachvogel und Co. ist in vollem Gange. Durch ihr Brutverhalten in Wiesen und Feldern sind diese Vogelarten sehr anfällig für Störungen. Wiesenbrüter stehen allesamt auf der roten Liste der bedrohten Arten und
stehen daher unter besonderem Schutz.
Um dem Bestandsrückgang entgegenzuwirken, setzt sich der Naturschutzverband LBV für die Wiesenbrüter ein. Im Moment sind deshalb Gebietsbetreuer, und andere Wiesenbrüterschützer unterwegs, um Nester zu schützen. Der LBV ruft nun nochmals dazu auf: „Bitte leinen Sie Ihren Hund an oder verzichten Sie ganz auf Spaziergänge in
Wiesenbrütergebiete.“
Wenige Tier- und Pflanzenarten prägen unseren Landkreis so wie unsere Wiesenbrüter. Der Gesang des Brachvogels oder die gaukelnden Flüge des Kiebitzes sind Erlebnisse, die man nicht mehr vergisst. „Genau diesen bedeutsamen Arten geht es leider aber gar nicht gut“, erzählt Sebastian Amler vom LBV. Deshalb sind derzeit Wiesenbrüterberater, Gebietsbetreuer und weitere LBV-Ehrenamtliche im Landkreis unterwegs, um Nester ausfindig zu machen, diese zu markieren und damit die letzten Gelege der so selten gewordenen Wiesenbrüter im Landkreis zu schützen. „Dieser zeitaufwändige Einsatz ist mittlerweile leider nötig geworden, da viele unserer ehemals noch häufigen Feld- und
Wiesenvögel heutzutage stark bedroht sind. Die Bestände des Kiebitzes haben beispielsweise seit den 1990ern um ca. 90 % abgenommen“, erklärt Gebietsbetreuer Jan Heikens weiter.
Zur Gruppe der Wiesenbrüter werden Vogelarten gezählt, welche ihr Nest in Bodennähe, bevorzugt auf Wiesen, anlegen. Alle Wiesenbrüter, nämlich Kiebitz, Uferschnepfe, Brachvogel, Rotschenkel, Grauammer, Bekassine, Braunkehlchen, Wiesenpieper und Wachtelkönig haben eines gemein: Sie alle stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Zwei Drittel aller Wiesenbrüter Bayerns sind gar vom Aussterben bedroht. Doch noch ist es nicht zu spät. Naturschutzverbände und Landwirte arbeiten Hand in Hand und schützen gemeinsam die letzten Wiesenbrüter Altmühlfrankens. Damit auch zukünftige Generationen noch den Gesang des Brachvogels und die meisterhaften Flugmanöver des Kiebitzes bestaunen können ist aber auch jeder selbst zum Schutz dieser Arten aufgerufen.Helfen auch Sie den Wiesenbrütern!

Der LBV rät:

„Meiden Sie während der Brutzeit zwischen Mitte März und Anfang Juli die Wiesenbrütergebiete entlang der Altmühlwiesen. Leinen Sie ihre Hunde an und versuchen Sie Störungen zu vermeiden. Die Vögel nehmen Hunde auch dann als Störung war, wenn diese den Vögeln zunächst nicht direkt schaden. Werden brütende Vögel zu oft aufgeschreckt kühlen die Gelege aus oder sind schutzlos gegenüber Beutegreifern. Bleiben Sie daher bitte auch auf den ausgewiesenen Wegen und wenn vor Ihnen ein Kiebitz oder Brachvogel auffliegt, kehren Sie bitte um! So können auch Sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser selten gewordenen Vögel leisten.“
Sie wollen noch mehr für den Schutz unserer selten gewordenen Arten tun? Unter weissenburg@lbv.de erreichen Sie uns. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht! Weiter Infos finden sie hier: https://weissenburg-gunzenhausen.lbv.de/

Über den LBV

1909 gegründet ist der LBV der älteste Naturschutzverband in Bayern und zählt aktuell über 110.000 Unterstützerinnen und Unterstützer. Der LBV setzt sich durch fachlich fundierte Natur- und Artenschutzprojekte sowie Umweltbildungsmaßnahmen für den Erhalt einer vielfältigen Natur und Vogelwelt im Freistaat ein. Mehr Infos: www.lbv.de/ueber-uns.

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VG Nennslingen testet Elektroauto

N-ERGIE stellt VW ID.3 zur Verfügung


Besonders umweltfreundlich sind derzeit die Mitarbeiter*innen der Gemeinde Bergen, der Gemeinde Burgsalach, der Gemeinde Raitenbuch und des Marktes Nennslingen unterwegs. Die N-ERGIE Aktiengesellschaft stellte ihnen den elektrisch betriebenen VW ID.3 zum Testen zur Verfügung. Das Ziel: Erfahrungen darüber sammeln, wie sich das Fahrzeug im täglichen Betrieb einsetzen lässt.

„Umwelt- und Klimaschutz spielen bei uns eine große Rolle. Deshalb freuen wir uns, den elektrisch betriebenen VW ID.3 testen zu dürfen“, sagt Bernd Drescher, Erster Bürgermeister des Marktes Nennslingen.

„Nach der ersten Fahrt kann ich bereits sagen, dass sich der Wagen sehr gut fährt. Auch das Laden klappt einwandfrei“, ergänzt Walter Gloßner, Erster Bürgermeister der Gemeinde Bergen.

„Ich bin begeistert von dem Fahrgefühl des E-Fahrzeuges. Die Fahrten im Gemeindegebiet lassen sich super damit erledigen. Durch eine Eigenstromanlage auf meinem eigenen Hausdach war das Laden des Fahrzeuges kein Problem“, sagt Volker Satzinger, Erster Bürgermeister der Gemeinde Burgsalach.

„Ich war mit dem Auto sehr zufrieden und bedanke mich ausdrücklich bei der N-ERGIE für diesen Test. Gerne hätte ich auch einen Transporter im täglichen Betrieb erlebt, denn hier sehe ich das größte Potenzial für eine kleine Gemeinde“, sagt Joachim Wegerer, Erster Bürgermeister der Gemeinde Raitenbuch.

„Mit dem Verleih des Elektrofahrzeugs möchten wir den Kommunen unverbindlich die Möglichkeit geben, Elektromobilität unter individuellen Bedingungen und in der direkten Praxis einzusetzen und somit Alternativen gegenüber herkömmlichen Transportmitteln erfahrbar machen“, sagt Horst Hien, Betreuer für kommunale Kunden bei der N-ERGIE.

Elektromobilität bei der N-ERGIE

Die N-ERGIE ist Treiber einer regionalen und ganzheitlichen Energiewende. Deshalb ist die Förderung der klimaschonenden Elektromobilität fest in der Konzernstrategie der N-ERGIE verankert.

Ihren eigenen Fuhrpark stellt die N-ERGIE sukzessive auf Elektrofahrzeuge um. Derzeit setzt sie bereits über 150 Elektroautos für Dienstfahrten ein.

Mehr Freiflächen-Solaranlagen

Energieleitplan wurde vom Stadtrat Gunzenhausen beschlossen

Hier sind die gut geeigneten Flächen für Solaranlagen grün markiert, die die mäßig geeigneten gelb. Rot signalisiert: Nicht geeignet.

In der Stadtratssitzung ist der Energieleitplan diskutiert worden. Dazu eine Stellungnahme von Stadtrat Werner Falk (FDP):

Ich habe in den Grundzügen der Vorlage zugestimmt, die vom Gutachter „FreiraumSpektrum“ in Abensberg (Referent: Harald Hillebrand) geliefert  worden ist. Vor allem habe ich darauf verwiesen, dass Städte und Kommunen jetzt auch die Ziele der neuen Bundesregierung unterstützen müssen, die darauf abzielen, Deutschland weniger abhängig von ausländischen Energieimporten zu machen. Und dazu gehört ein Mix von Maßnahmen und Konzepten, der von Biomasse-Nutzung bis hin zu Windkraft und Solaranlagen reicht.

Auch die Auswahl der gut geeigneten (573 ha) und minder geeigneten (424 ha) Flächen im ganzen Stadtgebiet findet meine Zustimmung (rund um Sinderlach, im Dreieck Aha-Edersfeld, Pflaumfeld, nördliche von Cronheim-Filchenhard, südöstlich von Frickenfelden und westlich von Wald-Streudorf). Die Wertschöpfung in der Stadt zu belassen, das ist der Wunsch des Stadtrats, d.h. die Stadtwerke sollen in den nächsten zehn Jahren rund 70 Hektar mit Freiflächensolaranlagen bebauen. Das ist ein betont ehrgeiziges Ziel, das ich in der öffentlichen Stadtratssitzung bezweifelt habe, denn die Stadt hat viel zu wenig eigene Flächen (rund 30 Hektar, die auf viele Einzelgrundstücke verteilt sind), die gut geeignet sind (16,7 ha) und minder gut geeignet sind (13,6 ha). Sie müsste also Flächen zupachten oder erwerben.

Wie ich in der Stadtratssitzung ausgeführt habe, muss  es möglich sein, dass ein Gunzenhäuser Grundeigentümer auf seinem eigenen Land, das als Solar-Nutzfläche im Energieleitplan ausgewiesen ist,  eine Solaranlage bauen kann und es muss auch möglich sein, dass sich mehrere Grundeigentümer zusammentun und eine Anlage errichten.  Ihnen sollte auch die Möglichkeit gegeben werden, zur Finanzierung der Investition externe Geldgeber mit einzubeziehen. Die Gesellschaft müsste jedoch ihren Sitz in Gunzenhausen haben (Gewerbesteuer und Standortabgabe würde die Stadt bekommen).

Das war meine Rede, die aber in den wichtigen Teilen in der Berichterstattung keine Berücksichtigung gefunden hat. Jetzt bleibt abzuwarten, wie das weitere Verfahren läuft.

Rudern ist des Römers Lust

Neues Angebot: Mit dem Römerboot über den Altmühlsee schippern

Bürgermeister Rampe aus Muhr am See, sein Kollege KH Fitz aus Gunzenhausen, Prof. Dreyer, Tourismuschef W. Eckerlein Zweckverbands-Geschäftsleiter Daniel Burmann mit zwei Mann der Besatzung. Foto: StG/Grosser

Es gibt diese besonderen Erlebnisse, die prägen sich fest ein und noch Jahre später erzählt man in lebhaften Bildern davon. Solche einzigartigen Momente können ab dem 29. April 2022 regelmäßig auf dem Altmühlsee erfahren werden. Dann nämlich startet das Römerboot Fridericiana Alexandrina Navis (F.A.N.) in die Saison und lädt Interessierte aus nah und fern zum Mitrudern ein.

Unter der Leitung von Professor Dr. Boris Dreyer von der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wurde die F.A.N. einem Wrack nachgebaut, das aus einem Nebenfluss der Donau bei Oberstimm gezogen wurde. Das Interesse am authentischen Nachbau ist riesig und so stellt das Forschungsteam das Römerboot ab dieser Saison zu persönlichen Test- und Erlebnisfahrten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Lassen Sie sich das nicht entgehen und buchen Sie Ihr ganz persönliches Rudererlebnis.
„Wir sind froh, dass das Römerboot eine Heimat an unserem See gefunden hat“, so der Erste Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Karl-Heinz Fitz. „Gunzenhausen hat eine lange römische Vergangenheit und das wissenschaftliche Team um Prof. Boris Dreyer hilft uns dabei, diese Historie für Menschen sichtbar zu machen. Das Römerboot verbindet Forschung, Geschichte und Spaß. Das ist eine tolle Sache, die zusammenbringt und begeistert.“Mit der F.A.N. wurde erlebbare Geschichte zum Anfassen geschaffen. Das Besondere: Es handelt sich eben nicht um ein Exponat hinter einer Glasscheibe im Museum, sondern um Live- Action und sinnliche Erfahrungen. Tatsächlich hat das Römerboot jedoch einen wissenschaftlichen Ansatz und viele Forschungsfragen konnten bereits geklärt werden. „Neben technischen Dingen haben wir uns auch mit antiken Handwerksarbeiten beschäftigt“, so Prof. Dr. Boris Dreyer. „Die römische Geschichte ist für jeden etwas und das Boot soll Appetit machen auf Wissenschaft und Historie. Ob Einzelperson, Schulklasse oder sogar als teambildendes Firmenevent – eine Fahrt mit der F.A.N. ist etwas Außergewöhnliches mit
hohem Spaßfaktor.“
Das Römerboot ist ein Blickfang und ist mittlerweile für viele Menschen ein weiterer Grund, nach Schlungenhof an den Altmühlsee zu fahren. Der touristische Wert ist für die Stadt Gunzenhausen ein Glücksfall. „Unser römisches Erbe zu heben und damit die stadtkulturelle Identität zu stärken, ist eine große und wichtige Aufgabe“, so Wolfgang Eckerlein von der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen. „Wir wollen dies verstärkt angehen und werden in diesem Jahr ein r ömisches Gunzenhausen erleben. Der Höhepunkt wird der LIMEStival- Monat Juni sein, mit Lagerleben, Vorführungen und römischen Nachmittagen.“
Was Wenige wissen: Der Altmühlsee ist der einzige bekannte See, über den schon bald zwei Römerboote fahren werden. In den Startlöchern steht nämlich auch die Danuvina Alacris, die im Rahmen des EU-Programms Interreg Danube Transnational gebaut wird und im Juni zu Wasser gelassen werden soll. „Die beiden Aspekte Kultur und Natur sind für die Wahrnehmung und touristische Ausrichtung unseres Sees sehr wichtig geworden“, so Daniel Burmann, Geschäftsleiter des Zweckverbands Altmühlsee. „Die Römerboote erfüllen dies und sind für die Region ein Gewinn. Der Motor sind die Menschen, die sich für dieses Projekt begeistern. Ich kann Sie nur alle einladen, einmal selbst ein Ruder in die Hand zu nehmen und eine Runde über den ruhigen See zu drehen.“
Fahrten mit der F.A.N. können ab sofort über die Tourist Information der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 300 oder per E-Mail touristik@gunzenhausen.de gebucht werden. Die vorläufigen Termine sind neben dem 29. April, der 13. und der 27. Mai. Außerdem der 24., 25. und 26. Juni, daneben der 29. Juli, 12. und 26. August sowie der 16. und der 30.September. Die Touren starten jeweils um 15 Uhr am Seglerhafen im Seezentrum Schlungenhof. Die Teilnahmegebühr beträgt für Erwachsene 12 Euro, Kinder ab 14 Jahren zahlen 9 Euro.

Rund 1000 feierlustige Gäste

Osterfeuer am Hahnenkammsee erlebte Rekordbesuch

Der Flammenartist Eberhard Wolter beeindruckte Kinder und Erwachsene.

Nach pandemiebedingter Pause zog es am vergangenen Ostersonntag mehr Besucher denn je zum traditionellen Osterfeuer am Hahnenkammsee: Rund 1000 Gäste kamen – bei besten Wetterbedingungen – ans Seeufer, um den Feiertag bei Feuer- schein und Live-Musik ausklingen zu lassen.
Es war den Besuchern anzusehen: Man ist froh, endlich wieder gemeinsam feiern zu dürfen. Paare, Familien und Gruppen strömten ab 19 Uhr Richtung Strandhaus, wo Fackeln und Feuer- schalen bereits für eine feierliche Atmosphäre sorgten. Dazu begeisterte das Gitarrenduo Diana Ortner und Felix Walcz mit Songs aus einem bunten Rock- und Poprepertoire. Der Andrang auf die angebotenen Getränke und Grillspezialitäten am „Haus am See“ war groß, die Kinder konn- ten sich zudem in den Feuerschalen Stockbrot backen.
Um 20 Uhr war es dann endlich soweit: Seewart Johannes Reulein entzündete das große Oster- feuer. Nebenan am Strand beeindruckten der Rother Flammenartist Eberhard Wolter und sein Team mit ihrer Feuerjonglage das Publikum. Bis in die späten Abendstunden wurde friedlich gefeiert, gepicknickt und am Feuer der aufsteigenden Kälte getrotzt.
Das Osterfeuer am Hahnenkammsee in der neuen Riesenfeuerschale.

Sicher auf dem E-Bike

Kostenloses Fahrsicherheitstraining für Senioren


E-Bikes und Pedelecs sind total angesagt, und das nicht nur bei der jüngeren Generation. Auch ältere Menschen haben die Zweiräder längst als nützliches Fortbewegungsmittel erkannt. E-Bikes halten fit und machen mobil, doch das Fahren darauf will gelernt sein. So ein Fahrradtyp verhält sich nämlich ganz anders, als der herkömmliche Drahtesel. Das hat auch der Seniorenbeirat der Stadt Gunzenhausen erkannt und gemeinsam mit der Verkehrswacht und der Fahrschule Schmidt ein spezielles Fahrsicherheitstraining für Seniorinnen und Senioren auf die Beine gestellt.

Der Kurs soll angeboten werden, und zwar am Freitag, dem 13. Mai. Wenn beim Fahrrad ein Elektromotor an Bord ist, dann kann das Auswirkungen auf Beschleunigung, Kurven- oder Bremsverhalten haben. Der Umgang ist Übungssache und der ein oder andere Kniff sollte am besten vom Profi erklärt werden. Das rund 2,5-stündige Fahrsicherheitstraining des Gunzenhäuser Seniorenbeirats teilt sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil auf. Der theoretische Teil findet in den Räumlichkeiten der Fahrschule Schmidt in der Tachauer Straße statt. Hier frischen die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer ihr Wissen über Verkehrsvorschriften auf. Außerdem wird über Rechte und Pflichten der Fahrradfahrer aufgeklärt. Die Moderation übernehmen unentgeltlich Verkehrsexperten von Verkehrswacht und Fahrschule.

Mit dem Theilenhofener Arzt Dr. med. Dietrich Betz konnte zudem ein Fachmann für gesundheitliche Fragen ehrenamtlich gewonnen werden.Der praktische Teil des Fahrsicherheitstrainings findet im Anschluss auf dem
Fahrschulgelände statt und dauert rund 90 Minuten. Zahlreiche Trainingstipps helfen dabei, sich sicherer im Umgang mit E-Bikes und Pedelecs zu fühlen.

Die Teilnahme am Fahrsicherheitstraining ist für Seniorinnen und Senioren kostenlos, eine freiwillige Spende für einen gemeinnützigen Zweck ist erwünscht. Eine vorherige Anmeldung ist nötig. Bitte beachten Sie, dass an jedem der beiden Kurse maximal zehn Personen teilnehmen können. Die Veranstaltungen werden corona-konform durchgeführt und richten sich nach der jeweils gültigen Verordnung. Im Fahrschulgebäude gilt FFP2-Maskenpflicht. Mitzubringen sind neben dem eigenen E-Bike oder Pedelec auch Helm und festes Schuhwerk. Bitte tragen Sie zum besseren Schutz bei einem Sturz eine lange Hose. Eine eigene Haftpflicht- und Unfallversicherung muss vorhanden sein.

Die Anmeldung zum Fahrsicherheitstraining erfolgt bei Franz Graf vom Seniorenbeirat der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/8147 oder via E-Mail unter franz.graf.uwb@gmail.com

Vom Kellner zum Kunstsammler

Johann Georg Pfister war Kurator am Britischen Museum in London und Ehrenbürger von Ansbach

Wie weit kann es ein Arbeiterkind mit Elementarschulbildung und Kellnerlehre in der Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts bringen? Der Ansbacher Johann Georg Pfister gibt eine Antwort darauf: Sehr weit, und zwar bis in die hohen Chargen der humanistischen Bildungsbürger, den aristokratischen Familien und weltweit anerkannten Wissenschaftlern. Diese Lebensleistung ist bemerkenswert und natürlich eine krasse Ausnahme. Sie war es damals und sie wäre es auch heute noch, denn bis in die siebziger und achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts war Arbeiterkinder der Zugang zu höherer Bildung nicht so einfach möglich, geschweige denn, dass ihnen eine internationale Karriere zugänglich gewesen wäre. Vor diesem Hintergrund ist das Leben von Johann Georg Pfister zu sehen.  Eugen Ringhand, ein gebürtiger Würzburger und Nürnberger Buchhändler mit einem Faible für antike Kunst, der heute in Ansbach lebt, hat es auf 260 Seiten in dem 28. Band der „Mittelfränkischen Studien“ des Historischen Vereins für Mittelfranken skizziert.

Der Sohn eines Schneiders (geboren am 29. April 1799), der aus Heidenheim an der Brenz nach Ansbach gekommen war, wuchs in der Residenzstadt mit seinen Schwestern Johanna Margaretha und Katharina auf.  Seine Mutter starb 37-jährig an „Flussfieber“ („bösartig faulendes Fieber“), der Vater war Pächter der „Goldenen Sonne“ und noch einiger Ansbacher Wirtshäuser. Johann Georg besuchte die „Trivialschule“ (heute: Volksschule) in einer Klasse zusammen mit 74 Gleichaltrigen. Später, als er schon Eingang in die bessere Gesellschaft gefunden hatte, sprach er gern von seiner „45-Kreuzer-Bildung“. Das war nämlich der Betrag, den die Eltern im Vierteljahr an den Lehrer zu zahlen hatten. Im Gasthof „Zum Stern“ begann er mit einer Kellnerlehre und eignete sich autodidaktisch Kenntnisse in der englischen und französischen Sprache an. Wie es das bayerische Gewerbegesetz verlangte, ging er drei Jahre auf die Wanderschaft. Erste Station war Berlin. Der Junge war immer lernbereit und nahm Wissen und Umgangsformen rasch auf.  1820 verließ er Ansbach illegal in Richtung England, denn eigentlich wäre er zum Militärdienst verpflichtet gewesen und hätte deshalb niemals auswandern dürfen. Er war also ein Deserteur.

Von London war er begeistert.  Wie es sich für einen Ansbacher gehört, besuchte er das „Brandenburg House“, das der letzte Markgraf Alexander bewohnt hatte, er  war am Straßenrand Zeuge der Königsfeier von Georg IV. und erwarb die Königsmedaille, die er nach seinem dreijährigen Aufenthalt an der Themse dem Historischen Verein Ansbach schenkte.  Das war zugleich der Beginn einer langjährigen Verbindung und einer langen Reihe von Schenkungen an seine Heimatstadt.  Aber womit finanzierte der junge Mann seinen Lebensunterhalt in der Großstadt? Die gesellschaftlichen Verhältnisse jener Zeit ließen es zu, dass er sich völlig frei und nach eigenem Willen als Dolmetscher und Reiseleiter betätigen konnte. Er benötigte dafür keinen Bildungsnachweis, aber viel Mut.  Den hatte der junge Pfister. Und der Zufall mischte auch mit, als er eine englische Familie kennen lernte, die ihn mit nach Italien (Triest), Frankreich, die Schweiz und Österreich nahm. Es kam – so der Autor Eugen Ringhand – zur entscheidenden Wendung im Leben des 25-Jährigen. Seine sprachliche Genialität, durchaus vorhandene Musikalität, vor allem aber seine Reiselust und Kontaktfreude verhalfen ihm zu einem anderen Leben, als das eigentlich seine bildungsferne Herkunft vorgegeben hatte. Er liebte die Konversation in den Kaffeehäusern, nahm sie sich zum Vorbild und erwarb sich Kenntnisse, die ihn über seinen Stand hinaus hoben. Der Autor spricht von „Fähigkeiten zum Genuss“, die ihn Anteil nehmen ließen an der Geschmacksbildung jener Zeit.  Pfister fand Interesse an antiker und mittelalterlicher Kunst und ließ sich auf seiner ersten Italienreise auch nicht von dem Romantiker  Heinrich Heine negativ beeinflussen, der 1826 über die „Touristen“ schrieb:  „Die Engländer durchziehen dieses Land in ganzen Schwärmen, lagern in allen Wirtshäusern, man kann sich keinen italienischen Zitronenbaum mehr denken, ohne eine Engländerin, die daran riecht“.  Und Lord Byron beschwerte sich über die „englische Pest“ in Rom, „einem Haufen von glotzenden Trotteln, die gleichzeitig billig und großartig leben wollen“.  Kulturtouristen von heute mögen Vergleiche ziehen zu den Verhältnissen im 21. Jahrhundert, wo die Billigflieger Millionen von Sonnenhungrigen im Süden abladen. Für Pfister war es jedenfalls ein tolles Erlebnis, mit der englischen Familie Blessington, ihren drei Kutschen und sechs Dienern einige Jahre zusammen die Welt erleben zu können. Er sprach scherzhafterweise vom „Blessington Circus“.

„London für immer“, war 1829 seine Entscheidung. Der Ansbacher hielt nichts vom elitären Clubleben, er zog interessante private Kontakte („Hasenbraten bei Fremden“) vor. Als Unverheirateter verstieß er eigentlich gegen das bürgerliche Lebensmodell, aber ihm gefiel die Unabhängigkeit und das selbstbestimmte Leben. Der Münzsammler gehörte zu den 121 Gründern der „Numismatic Society“ in der britischen Metropole. Das war seine Eintrittskarte in die bessere Gesellschaft. So fand er ganz unkompliziert und ohne jede Eignungsprüfung  Zugang zur Welt der Gelehrten und den gebildeten Ständen. Als „Esquire“ schrieb der selbst ernannte Etymologe in einer englischen Fachzeitschrift. Somit stand er in bestem Ansehen.

Sein erster fester Arbeitsplatz mit einem gesicherten monatlichen Einkommen wurde 1850 das Britische Museum in London. Er hatte zwar die Einstellungskriterien nicht erfüllen können, doch der Leiter der antiken Abteilung (Edward Hawkins) gab ihm dennoch den Vorzug vor etlichen gescheiten Wissenschaftlern. Obgleich Pfister immer wieder erleben musste, dass seine soziale Herkunft der Anerkennung seiner Leistung im Wege stand („Ich würde lieber einen Klafter Holz spalten, als eine Epistel erstellen“) gelangte er 1857 in den Rang eines Beamten. Nicht immer war ihm London lieb. Er klagte über die „Erbsensuppe“ und meinte den Smog in der Industriestadt. Aber die Bindung zum Britischen Museum war stärker. Als die internationalen Besucher (jährlich kamen 8800) überhand nahmen, wollten die Stifter („Trustes“) das Haus nur noch für das Fachpublikum öffnen. Den Impuls dafür hatte ein 20-jähriger Ire geliefert, der völlig betrunken eine äußerst wertvolle Portlandvase in 200 Trümmer schlug, was natürlich zu einem Aufschrei in der Weltpresse führte. Aber das Museum entschied sich für einen anderen Weg: es beschriftete die Ausstellungsstücke, so dass sie allen verständlich wurden, und verfasste Inventarlisten.  Gottlob zog der „gesetzlose und wütende Mob“ der 1848er Revolution am Museum vorbei. London kam dennoch nicht zur Ruhe, denn die Cholera brachte in einer Woche den Tod von 1200 Menschen. Fünfmal so viele erkrankten.

Johann Georg Pfister wagte sich an seine erste (und einzige) schriftstellerische Arbeit heran, skizzierte auf 136 Seiten seine persönlichen Reiseeindrücke und schrieb das nieder, was er unter Keltenforschung verstand. Damit allerdings konnte er nicht glänzen, die Kritiker meldeten sich mit wenig schmeichelhaften Zensuren („Er hat viele interessante Dinge zusammengetragen, aber mit einigen absurden vermischt“). Der spätere Kurator der Münzabteilung des Britischen Museums kritisierte „eine mäandernde Zurschaustellung von ziemlich sinnloser Gelehrsamkeit“.  Das war natürlich niederschmetternd und ein dicker Hammer für den Hobby-Gelehrten.

Es ist überliefert, dass Pfister ab 1850 wiederholt Geschenke an den Historischen Verein in Ansbach schickte, der sie in seinen Inventarlisten veröffentlichte.  Münzen, Bilder, Bücher, Bronzefiguren und andere „merkwürdige Gegenstände“ mehr verschenkte er „zum Nutzen und zur Belehrung der Jugend“. Alle Originallisten befinden sich heute noch im Stadtarchiv Ansbach. Es sind fadengeheftete und mit Stahlfeder beschriftete Blätter m Format 34 mal 21,5 Zentimeter.  Nach 35 Jahren besuchte er 1852 erstmals seine Familie in Ansbach. In seinem Koffer lagen auch viele Briefe von namhaften Zeitgenossen, die den Ansbacher Provinzlern wohl zeigen sollten, zu welchen bedeutsamen Persönlichkeiten er Zugang hatte. Sie sind übrigens von Autor Eugen Ringhand erstmals ausgewertet worden. Als er 1860 wieder einmal in seiner Heimatstadt auftauchte erwarb er ein Doppelhaus im Postgässchen für seinen Halbbruder Simon, dessen zwei Kinder und Mutter sowie für seine Schwester.

Der Münchner Professor Georg Martin Thomas machte sich beim Ansbacher Stadtrat für eine öffentliche Anerkennung Pfisters stark und auch ein Beitrag in der „Fränkischen Zeitung“ nahm dessen Gedanken auf, indem sie den Ansbachern den Spiegel vorhielt: „Ist denn bei uns alle Regsamkeit verknöchert und schaut man immer nur mit faulem Erstaunen dem zu, was anderswo geschieht?“ Ganz ohne Resonanz blieb die Kritik nicht, denn der Stadtrat sprach Pfister am 24. April 1866 das Ehrenbürgerrecht zu. Weil der Geehrte aber in diesem Jahr nicht nach Ansbach kommen wollte oder konnte – er war „sauer“, weil die Ansbacher es abgelehnt hatten, einen Beitrag von ihm im Jahrbuch des Historischen Vereins zu veröffentlichen – musste ihm das kunstvoll gearbeitete Diplom nachgeschickt werden.   Auch die ihm vom Verein angetragene Ehrenmitgliedschaft lehnte er zunächst wohl aus dem gleichen Grund ab. Gleichwohl führt ihn dieser bis heute als  Ehrenmitglied. Offensichtlich beruhigte er sich wieder, denn 1872 half er mit eigenen Händen mit, seine Sammlung in den Nordflügel des Schlosses zu bringen, wo sie auf 420 Quadratmetern präsentiert werden konnte. Seit es 1984 das Markgrafenmuseum gibt, hat dort die Sammlung ihren Platz.

Als 73-Jähriger kam Pfister 1878 das letzte Mal in die Residenzstadt. 1880 vermachte er seine Londoner Besitztümer an zwei Freunde,  bereits sieben Jahre zuvor hatte er den Ansbacher Besitz seiner Familie testamentarisch zugesprochen. Nach einem Schlaganfall 1881 verstarb er am 2. Juni 1883 in London. Wie der Autor in seinem Nachwort  befindet, war Johann Georg Pfister „ins Zentrum europäischen Wissens gelangt und hatte die Entdeckung der Menschheitsgeschichte von begünstigter Position aus mitverfolgen können“.

WERNER FALK

Eugen Ringhand: „Johann Georg Pfister – Kurator im Britischen Museum und Ehrenbürger in Ansbach“, herausgegeben vom Historischen Verein für Mittelfranken (Staatliche Bibliothek Ansbach, Reitbahn 5), Band 28 der „Mittelfränkischen Studien“, ISBN 9783960491019, 260 Seiten, 35 Euro.

Lust auf den Naturpark

Für E-Biker ist das Altmühltal interessantes Ziel

Der Naturpark Altmühltal präsentiert sich bei den „E Bike Days“ am Stand des Tourismusverbands Landkreis Kelheim, wo Naturpark-Mitarbeiter Benjamin Hübel am Freitag zahlreiche Messegäste beriet. (Foto: Florian Best)

E-Bikes sind Trend. Das hat der Naturpark Altmühltal schon vor Jahren erkannt, hat zusammen mit den Nachbarregionen im Rahmen des Projekts „Stromtreter“ das Servicenetz ausgebaut und zuletzt auch Rundtouren für die Elektroradler konzipiert. Auf dieses Angebot gilt es aufmerksam zu machen – und dafür nutzt die Urlaubsregion noch bis Sonntag die „E Bike Days“ in München.

Bei sonnigem Frühlingswetter und kostenlosem Eintritt zog es gleich zum Auftakt am Freitag, 22. April 2022, Scharen von Besuchern auf das Messegelände im Olympiapark. Das laut Veranstaltern „größte reine E-Bike-Test-Event für Interessierte und Fans der Branche“ bietet die Möglichkeit, direkt vor Ort E-Bikes sowie Zubehör auszuprobieren und zu kaufen. Da liegt es nahe, sich auch über Ausflugsziele zu informieren – und genau das taten viele Gäste beim Naturpark Altmühltal, der sich am Stand des Tourismusverbands Landkreis Kelheim in zentraler Lage präsentiert.

Großes Interesse an Rundtouren

Schnell zeichnete sich ab, dass besonders die Rundtouren auf großes Interesse stoßen, sodass die neue Radwegekarte des Naturpark Altmühltal gern mitgenommen wurde. Obwohl viele der Messebesucher am Freitag aus München und dem Umland kamen, informierten sie sich außerdem nicht nur über Tagesausflüge, sondern oft auch über Mehrtagestouren. Nach dem äußerst gelungenen Start hofft das Naturpark-Team nun auf zwei weitere erfolgreiche Messetage in München – und in der Folge auf den Besuch vieler begeisterter E-Biker in der Region.

50 Jahre Landkreis Ansbach

Wanderausstellung wird präsentiert

Zum Thema „50 Jahre Landkreis Ansbach“ wurde eine Wanderausstellung kreiert, die seit dem 1. April 2022 in Neuendettelsau, Rothenburg ob der Tauber und Weidenbach zu sehen ist und bis in den Herbst hinein monatlich in anderen Gemeinden und Städten des Landkreises Ansbach ausgestellt wird. Zudem ist sie auch direkt im Landratsamt Ansbach zu sehen.  

Die aktuellen Besichtigungsmöglichkeiten lauten: Landratsamt Ansbach, Crailsheimstr. 1 in Ansbach, Eingangsbereich, gesamtes Jahr 2022, außen rund um die Uhr, innen: Montag bis Donnerstag: 8 Uhr bis 16 Uhr, Freitag 8 Uhr bis 12 Uhr 

Rathaus Rothenburg ob der Tauber, 2. Obergeschoss, Foyer, bis Ende April 2022, Öffnungszeiten: Mo-Do 7 – 16 Uhr, Fr 7-12 Uhr 

Rathaus Neuendettelsau, 1. Obergeschoss, Foyer (bitte läuten), bis Ende April 2022, Öffnungszeiten: Montag 8 Uhr bis 12 Uhr, 14 Uhr bis 16 Uhr, Dienstag 8 Uhr bis 12 Uhr, Mittwoch 8 Uhr bis 12 Uhr, 14 Uhr bis 16 Uhr, Donnerstag 8 Uhr bis 12 Uhr, Freitag 8 Uhr bis 12 Uhr, 14 Uhr bis 16 Uhr. 

Gemeinde Weidenbach, Foyer Bürgerhaus, geöffnet bei Veranstaltungen bis Ende April 2022

 Die aktuellen Standorte sind auch unter www.landkreis-ansbach.de zu finden, zudem werden die folgenden Standorte jeweils veröffentlicht.

Bibliothek ist für alle da

Verein für Heimatkunde und Stadtbücherei arbeiten Hand in Hand

Vereinsvorsitzender Werner Falk und Jürgen Huber von der Stadtbücherei können alle bisher erschienenen 76 Bände von „Alt-Gunzenhausen“ präsentieren – und noch viel mehr an heimatkundlicher Literatur. Foto: Babett Guthmann


Gute Nachricht für alle Freunde der Heimatforschung: Die Bibliothek des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen e.V. sowie alle Ausgaben der Hefte von „Alt-Gunzenhausen“ stehen nun den Leserinnen und Lesern der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen zur Verfügung. Alle derzeit 1725 Zeitschriften und Bücher bleiben im Besitz des rührigen Vereins, sind aber nun in der Bücherei untergebracht. Die ausführlichen Katalogeinträge erleichtern die Suche nach zeitgeschichtlich bedeutsamen Personen und nach heimatkundlichen Daten und Fakten. Im Online-Medienkatalog der Stadt- und Schulbücherei können Interessierte ihre Recherchen auch von zuhause aus starten.
Die Weichen für das Projekt „Magazin Heimatkunde“ stellten die damalige Büchereileiterin Monika Wopperer und der Vereinsvorsitzende Werner Falk bereits im Jahr 2013. Schritt für Schritt fand dann der Umzug der Medien und die Einarbeitung in den online verfügbaren Medienkatalog statt. Für die bibliothekarische Erschließung sorgten Jürgen Huber und Ulrike Engelhardt vom Büchereiteam. „Sowohl der Verein für Heimatkunde als auch die Bücherei mit ihrer großen Sammlung zur Geschichte der Stadt und der Region haben von der Zusammenarbeit profitiert!“, betonte Büchereileiterin Babett Guthmann und dankte WernerFalk und seinen Vorstandskollegen: „Die Bücher und Zeitschriften des Vereins sind bei uns gut untergebracht und stehen nun einer breiten Leserschaft zur Verfügung.“
Der Verein für Heimatkunde mit seinen 310 Mitgliedern hat es sich zur Aufgabe gemacht, das geschichtliche Interesse an der Region auf wissenschaftlicher Grundlage voranzubringen. In dieser Arbeit spielt die regelmäßige Veröffentlichung der Reihe „Alt-Gunzenhausen“ eine wichtige Rolle. Dies wissen auch die 60 Archive und Bibliotheken zu schätzen, die die Hefte regelmäßig erhalten. Anfragen zu wissenschaftlichen Arbeiten kommen regelmäßig auf denVerein zu und durch ihre Veröffentlichungen in „Alt-Gunzenhausen“ haben viele mitwirkendeAutorinnen und Autoren sich einen Namen in Sachen Heimatforschung gemacht. Das erste Heft erschien im Jahr 1923 als „wissenschaftlich-historische Gabe“ zum 1100-jährigen Stadtjubiläum, 2021 erschien das jüngste Heft Nummer 76. Im Büchereiangebot sind nun dank der Unterstützung des Heimatvereins alle Hefte mehrfach vorhanden.
Das Themenspektrum von Alt-Gunzenhausen ist so vielfältig wie die Forschungsgebiete der Autorinnen und Autoren: Das beliebteste und längst ausverkaufte Heft trägt die Nummer 65 und war wohl wegen des Beitrags „Heilen oder herrschen“ von Georg Fischer für viele von Interesse, denn hier wird das Wirken des Naturheilkundigen und Goldmachers Johann Reichardt seinem Zeitgenossen, dem NS-Funktionär und Gunzenhäuser Bürgermeister Johann Appler gegenübergestellt. Aus Sicht der Bücherei – so betont Jürgen Huber vom Büchereiteam – ist das Heft Nummer 35 mit „Gunzenhäuser Sagen“ aus der Feder von Hans Schlund das beliebteste und viel entliehene Heft.
Stolz ist der Vereinsvorsitzende Werner Falk auch auf die Zusammenarbeit mit dem Simon-Marius-Gymnasium, denn schon seit der Zeit von Heiner Krauß wird hier heimatgeschichtlich gearbeitet und herausragende Schülerarbeiten werden in „Alt-Gunzenhausen“ veröffentlicht. Hier sind die neueren Beiträge zur Musikgeschichte in Gunzenhausen ebenso zu erwähnen wie die vielen kleinen Mosaiksteine, die sich durch die Durchforstung von Quellen und Zeitungsberichten aus der Zeit desNationalsozialismus ergeben haben.
Im für den Dezember 2022 geplanten Jahrbuch Nummer 77 soll ein Beitrag von Stadtarchivar Werner Mühlhäußer erscheinen, in dem er auf „100 Jahre Alt-Gunzenhausen“ zurückblickt, Erfolge aufzeigt und deutlich macht, wie einzelne Persönlichkeiten die in den Heften repräsentierte Themenauswahl geprägt haben.

Suchabfragen zu allen Heften und Inhalten von Alt-Gunzenhausen sowie den Medien im Bereich Heimatkunde können im Medienkatalog der Stadt- und Schulbücherei abgerufen werden: https://opac.winbiap.net/gunzenhausen. Einen Überblick über alle Hefte und Inhaltsverzeichnisse findet man auch auf der Homepage des Vereins für Heimatkunde
Gunzenhausen: https://heimatkunde-gunzenhausen.de/