Archiv: Allgemein

Per Rad um den Landkreis

„ANtour“ aus Anlass des 50jährigen Bestehens

Auf einem Stopp bei Gnotzheim trifft Landrat Dr. Ludwig (Mitte) die Teilnehmer der ANtour, die um den gesamten Landkreis Ansbach führte.Foto: Landratsamt Ansbach

An einem Tag um den gesamten Landkreis Ansbach herum: Dieser Herausforderung haben sich passend zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises über 21 Radfahrer gestellt. Auf Einladung des Radsportvereins 1892 Heilsbronn (RSV) begaben sie sich frühmorgens auf die „ANtour“. 

„Im wahrsten Sinne des Wortes erfahren sie, wie groß und wie vielfältig der Landkreis Ansbach ist“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig, der die Fahrer in Gnotzheim (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) begrüßte und mit einer kleinen Erfrischung ausstattete. Die Wünsche für eine allzeit unfallfreie Fahrt verband er mit dem Hinweis, dass im Zuge der bayerischen Gebietsreform von 1972 mit dem Landkreis Ansbach der größte Landkreis Bayerns entstand – bestehend aus den früher eigenständigen Landkreisen Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen und Rothenburg sowie der damals kreisfreien Stadt Rothenburg.

Entsprechend groß war bei der „ANtour“ das Pensum für die Teilnehmer: Beginnend in Heilsbronn ging es auf einer Strecke von rund 300 Kilometern, unter anderem über Großhabersdorf (Landkreis Fürth), Spalt (Landkreis Roth) und Creglingen (Main-Tauber-Kreis) zurück nach Heilsbronn. Die Route war so gelegt worden, dass auch nur für einzelne Abschnitte mitgefahren und von verschiedenen Bahnhöfen aus wieder nach Hause zurückgekehrt werden konnte. 15 Teilnehmer absolvierten die gesamte Strecke.

„Ich bedanke mich bei Landrat Dr. Ludwig für die Anerkennung und seine Spende an unseren Verein sowie bei Hans Albig, dem Erfinder und Organisator der ANtour, für sein Engagement“, sagt Thilo Reindl, Vorstand des RSV 1892 Heilsbronn.

Tag der regionalen Genüsse

Projekt „Tag der regionalen Genüsse“ in Ellingen


Das Bewusstsein und die Wertschätzung für regionale Produkte zu stärken, das ist das Ziel des „Tags der regionalen Genüsse“. Organisiert durch die Zukunftsinitiative altmühlfranken gemeinsam mit dem Amt für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten, dem Bayerischem Bauernverband sowie dem Regionalbuffet Fränkisches Seenland, soll dieser im Rahmen der Kampagne zur Stärkung des WIR-Gefühls und regionaler Wertschöpfungsketten am 18.
September 2022 in Ellingen stattfinden.
Der „Tag der regionalen Genüsse“ soll dabei nicht nur die Wertschätzung für regionale Produkte stärken, sondern der Bevölkerung auch ermöglichen hinter die Kulissen zu blicken. Teilnehmende Betriebe, deren Produkte aus der Region kommen, können dabei im Dialog mit Interessierten beispielsweise die Herstellung der Produkte erklären. Dadurch wird die Bekanntheit der regionalen Betriebe gesteigert und gleichzeitig über die Vielfalt des Angebots informiert.
Voraussetzung für eine Teilnahme ist, dass die Betriebe in den Bereichen Gastronomie, Lebensmittelhandwerk oder Landwirtschaft tätig sind, ihre Produkte regional sind und ihr Standort in Ellingen oder einem Ortsteil von Ellingen ist. Die Zukunftsinitiative altmühlfranken plant, den „Tag der regionalen Genüsse“ jährlich an einem anderen Standort stattfinden zu lassen.
Interessierte können sich bis zum 5. August 2022 bei der Regionalmanagerin Natalja Roth telefonisch unter 09141 902-196 oder per Mail an natalja.roth@altmuehlfranken.de melden.

Feiern mit der BR-Radltour

Zieleinlauf und großer Empfang in Gunzenhausen

An die 800 Freizeitradler kommen nach Gunzenhausen. Unser Foto stammt von der letzten Radltour. Foto: StGun

Die Spannung steigt mit jedem Tag: Nur noch ein paar Mal schlafen, dann kommt die BR- Radltour auch nach Gunzenhausen. Im Gepäck: 800 begeisterte Radlerinnen und Radler aus nah und fern, die kommenden Freitag, 5. August 2022, gegen 16.20 Uhr in den Gunzenhäuser Marktplatz einfahren und dort von unzähligen Menschen frenetisch bejubelt werden.

Wir laden Sie ein, mit uns zusammen eine riesige Willkommens-Fahrradfete für die tapferen Jungs und Mädels zu feiern. Die haben am Freitag nämlich ganz schön was in den Knochen, immerhin endet in unserer schönen Altmühlstadt die diesjährige Tour. Und das natürlich mit viel Musik, spaßigem Begleitprogramm und einer großen Ladung guter Laune.
Bereits ab 14 Uhr werden auf dem Marktplatz Holm & Friends groß aufspielen und ein musikalisches Willkommensgeschenk schnüren. Dazu gibt ́s „Wasserspiele“, die für Abkühlung bei heißen Temperaturen sorgen. Vergessen Sie Ihre Fotoapparate nicht, denn unvergessliche Momente sind garantiert und spätestens, wenn um 16.20 Uhr die ersten Fahrräder zu sehensind, wird der Asphalt kochen.
Wir feiern bis spät in die Nacht, erst mitten in der Stadt, später auf dem Schießwasen. Dort zündet ab 17.30 Uhr die beliebte Bayern 3-Band ein Feuerwerk aus Sommer- und Gute-Laune- Hits, bevor dann am Abend die Sportfreunde Stiller im Rahmen eines familienfreundlichenOpen-Airs all ihre großen Hits zum Besten geben werden.

Lassen Sie sich das nicht entgehen und schonen Sie schon mal Ihre Stimmbänder, denn Mitsingen ist Pflicht.
Nähere Informationen zur BR-Radltour in Gunzenhausen erhalten Sie auf der Internetseite www.gunzenhausen.de. Hinweise zur Strecke, zu den Konzerten und zum Live-Tracking sind unter www.br-radltour.bayern.de abrufbar.

Chance für den Westen?

Dr. Ingo Friedrich zu den Herausforderungen der Zeit

Dr. Ingo Friedrich

Unstrittig: Ohne den Überfall Russlands auf die Ukraine ging es den Menschen auf der ganzen Welt besser. Aber in jedem Unheil, also auch hier, stecken sicher auch Chancen, die es zu entdecken und zu nutzen gilt:

 – Europäische Chancen

Die auf Dauer abträgliche Sonderrolle der sog. Visegrad-Staaten Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei ist durch den russophilen Sonderweg von Orban-Ungarn praktisch beendet. Polen fühlt sich heute näher bei Deutschland als bei seinem Visegrad-Partner Ungarn.

Die globale Bedeutung und Präsenz der EU hat auch in der engen Partnerschaft mit den USA deutlich zugenommen. Die notwendige Zusammenarbeit innerhalb der EU mit den selbstbewussten und historisch gewachsenen Nationalstaaten bleibt zwar schwierig, aber das Bewusstsein, dass wir Europäer inzwischen eine europäische Schicksalsgemeinschaft sind, ist eben auch historisch schnell gewachsen. Die Notwendigkeit einer engen europäischen Zusammenarbeit wird nach der „Ukraine-Erfahrung“ praktisch von niemandem mehr bestritten.

Die durch den russischen Angriff entstandene faktische „Waffenbrüderschaft“ der westlichen Welt führte auch zu einer „Normalisierung“ der deutschen Diskussion über die Bedeutung militärischen Schutzes und damit zu einer völlig veränderten Haltung gegenüber der vorher zum Schattendasein verurteilten Bundeswehr. Unzweifelhaft hat dabei auch die NATO durch die Aufnahme von Schweden und Finnland eine kraftvolle Frischzellenkur bekommen.

Globalstrategisch entscheidend ist nun, dass ähnlich wie beim Untergang der Sowjetunion sich der erwartbare Niedergang des derzeitigen Regimes in Russland nicht mit einem Knall, sondern mit einem von allen verkraftbaren Ächzen vollzieht.

– Technisch-wirtschaftliche Chancen

Durch den entstandenen Energiemangel sind natürlich alle technischen Weiterentwicklungen regenerativer Energien und autonomer Selbstversorgungen dramatisch wichtig geworden und werden mit einem ganz anderen „Drive“ angegangen. 

Gleichzeitig werden die offenbar in den letzten Jahren entstandenen Übertreibungen wie Abschaltung aller Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke und ganz schnelle Aufgabe aller Verbrennungsmotoren einer heilsamen Machbarkeitsprobe unterworfen. Plötzlich hat die technische Vernunft wieder eine Chance gegenüber ideologischer Verbohrtheit.

– Gesellschaftliche, soziale und Resilienzchancen

Die historische Erfahrung lehrt, dass Staaten und Nationen durch die Bewältigung von Herausforderungen stärker und resilienter werden. Die heute von den Bürgern geforderte Anstrengung zur Bewältigung der Herausforderung Ukraine kann und sollte auch neue Ideen und Kräfte hervorbringen. Eine neue Bereitschaft zur Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung könnte heranwachsen. All dies kann den sozialen Zusammenhalt und die Resilienz der Gesellschaft insgesamt fördern.

Natürlich können die erwähnten Chancen und Möglichkeiten nicht darüber hinwegtäuschen, dass der russische Angriffskrieg furchtbare und tragische Konsequenzen für viele viele Menschen insbesondere in der Ukraine hat. Aber wenn das Unheil schon nicht kurzfristig beendet werden kann, dürfen wir nicht zulassen, dass allein dessen zerstörerische Kräfte das Feld bestimmen.

DR. INGO FRIEDRICH, langjähriger Europaabgeordneter und Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Gunzenhausen

„Clowns vor Ort“

Die Lebenshilfe im Kreis unterstützt das Projekt

Die Stiftung der Lebenshilfe Gunzenhausen fördert das Projekt „Clowns vor Ort“ mit einem Gesamtbetrag von 2.000€. Ein Jahr besuchen die Clowns Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und von älteren Menschen.

Der Clown hat immer eine Melodie auf den Lippen und er pfeift gerne einfach fröhlich drauflos! Er liebt die Musik und den Humor und vor allem die Begegnung mit Menschen, ob klein oder groß!

Der Clown-Besuch in stationäre Einrichtungen entsteht spontan aus der Situation und der Stimmung heraus. In jedem Zimmer, bei den Bewohnern geht er neue und individuelle Wege. Clowns präsentieren kein einstudiertes Programm, sondern entwickeln mit Sensibilität, viel Herz und Fingerspitzengefühl ein spontan improvisiertes Zusammenspiel mit Besuchern, Senioren und nicht selten auch den Stationsmitarbeitern

Ein Clownsbesuch passiert immer „Hand in Hand“, immer zu zweit, von Zimmer zu Zimmer. Signalisiert ein Bewohner, dass er keinen Besuch wünscht, ziehen sich die Clowns sofort zurück.

Die Stiftung Lebenshilfe Gunzenhausen fördert diese Auftritte im Altersheim, Demenzstationen, Einrichtungen der Behindertenhilfe oder eigens ausgewählte Einrichtungen für ältere und behinderte Menschen. Die Clowns Tina Kraft, Sandra Meyer, Ursula Mottl und Margret Thill, agieren eigenständig mit wechselnder Besetzung. Bei Interesse Kontakt über E-Mail info@lebenhilfe.gunzenhausen.de .

Veranstaltungsgebiet im Raum des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen

Budget:
2.000EURO für 12 Monate ab Juli 2022

Projektverantwortliche:

Sandra Meyer, Alesheim

Ansprechpartner:
Thomas Thill, Stiftungsvorstand, 09831 51 69 987



Geld für die Region

5,74 Millionen Euro fließen nach Westmittelfranken

Zu den Finanzzuweisungen aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm 2022 „Lebendige Zentren“, „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ sowie „Sozialer Zusammenhalt“ in Stadt und Landkreis Ansbach und den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erklären die CSU-Landtagsabgeordneten Alfons Brandl (Herrieden) und Andreas Schalk (Ansbach) sowie der CSU-Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer (Weißenburg):

„Die Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramme sind aufgestellt. 2022 fließen aus den Programmen „Lebendige Zentren“,  „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ und „Sozialer Zusammenhalt“ rund 5,74 Millionen Euro in die Stadt und Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen. 

Für Projekte in der Altstadt erhalten innerhalb des Förderprogramms „Lebendige Zentren“ die Stadt Ansbach 586.000 Euro, die Stadt Ellingen 152.000 Euro, die Stadt Gunzenhausen 396.000 Euro und die Stadt Wolframs-Eschenbach 118.000 Euro. Den Löwenanteil in diesem Bereich erhalten die Städte Dinkelsbühl und Pappenheim mit jeweils 654.000 Euro und 716.000 Euro. 

Aus dem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ fließen ebenfalls für Projekte in der Altstadt 210.000 Euro nach Treuchtlingen, 162.000 Euro nach Wassertrüdingen, 840.000 Euro nach Weißenburg und 216.000 Euro nach Windsbach. Insgesamt 1.614.000 Euro gehen im Bereich „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ an die Stadt Leutershausen.  

Für das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ erhält die Stadt Rothenburg ob der Tauber 78.000 Euro.

2022 stehen insgesamt 193,5 Millionen Euro für 434 Städte und Gemeinden in Bayern zur Verfügung. Die Zuwendungen des Bund-Länder Städtebauförderungsprogrammes werden je zur Hälfte vom Bund und aus dem vom Bayerischen Landtag beschlossenen Bayerischen Staatshaushalt über das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, bereitgestellt. Damit leisten Bund und Freistaat einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Innenentwicklung der Städte und Gemeinden. Insbesondere fördern wir schwerpunktmäßig die Stärkung der Ortszentren, die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die Revitalisierung von Brachflächen. Die Programme „Lebendige Zentren“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ sowie „Sozialer Zusammenhalt“ helfen auch in unserer Region, unsere Städte und Gemeinden erfolgreich nach vorne zu bringen.“

Pop-Preise für Rockszene

Die hiesige Rock- und Pop-Szene wird vom Bezirk gestärkt

Der Bezirk Mittelfranken etabliert neben dem renommierten Wolfram-von-Eschenbach-Preis und den drei Förderpreisen auch drei Pop-Preise. Einen entsprechenden Beschluss hat der Bezirkstag in seiner Sitzung am 28. Juli in Triesdorf gefasst.

Die Preise tragen den Namen „Pop-Preis! Rot-Weiß des Bezirks Mittelfranken“ und sind mit jeweils 1000 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung will der Bezirk die Rock- und Popkultur in Mittelfranken fördern. Bisher gibt es in der Region keine angemessene Anerkennung und Würdigung dieses Genres, dies soll sich mit dem Pop-Preis ändern. 2015 hat der Bezirk eine eigene Popularmusik-Beratung als Teil der Bezirksheimatpflege installiert, um die heimische Musikszene stärker ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu bringen. Der „Pop-Preis! Rot-Weiß des Bezirks Mittelfranken“ soll erstmals 2023 verliehen werden.

Betreuung von Sterbenden

Bezirk Mittelfranken unterstützt Positionspapie

Der Bezirk Mittelfranken tritt der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ bei, dies hat der Bezirkstag in seiner Sitzung am 28. Juli beschlossen. Damit unterstützt der Bezirk den Prozess, Sterben, Tod und Trauer als Teil des Lebens zu begreifen.

Betroffenen soll entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse ein gerechter Zugang zu einer würdevollen Versorgung und Begleitung in ihrer letzten Lebensphase ermöglicht werden. Die Charta ist ein Positionspapier, in dem sich Institutionen und Organisationen zur Umsetzung von gemeinsam erarbeiteten Leitsätzen und Handlungsempfehlungen verpflichtet haben, die für die Verbesserung der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen notwendig sind. Ziel des Chartaprozesses ist, jedem Menschen ein Sterben unter würdigen Bedingungen zu ermöglichen.

Über 2700 Organisationen und Institutionen sowie rund 30.000 Einzelpersonen – darunter auch zahlreiche Politiker aller Ebenen – haben sich seit der Veröffentlichung 2010 mit ihrer Unterschrift für die Charta und ihre weitere Umsetzung eingesetzt.

Südmähren kommt dazu

Dritte Regionalpartnerschaft ist auf dem Weg

In seiner heutigen Sitzung in Triesdorf hat sich der mittelfränkische Bezirkstag für eine offizielle Regionalpartnerschaft mit der tschechischen Region Südmähren ausgesprochen. Bezirkstagspräsident Armin Kroder sprach von einem wichtigen und richtigen Signal. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine zeige, wie wichtig ein friedliches und geeintes Europa sei. Starke Säulen dafür seien kommunale Partnerschaften.

Seit 2015 pflegt der Bezirk Mittelfranken mit Südmähren, eine der vierzehn Regionen Tschechiens, Kontakte. Seither fand ein reger, wechselseitiger Austausch statt. Kürzlich besuchte Kreishauptmann Jan Grolich Mittelfranken und äußerte großes Interesse daran, die Zusammenarbeit in eine offizielle Regionalpartnerschaft zu überführen. Südmähren gehört in Tschechien zu den Regionen mit einem hohen wirtschaftlichen Potential, die Hauptstadt Brünn ist neben Prag die zweitgrößte Metropole des Landes. Einrichtungen und Institutionen aus den Bereichen Kultur, Soziales und Bildung sollen unter dem Dach der künftigen Verbindung zusammenarbeiten.

Der Bezirk Mittelfranken unterhält derzeit zwei Regionalpartnerschaften mit der französischen Region Nouvelle-Aquitaine und mit der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Wolfram-von-Eschenbach-Preis vergeben

Auszeichnung für Helmut Haberkamm

Der Autor und Mundartdichter Dr. Helmut Haberkamm erhält den diesjährigen Wolfram-von-Eschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken. Dies hat der Bezirkstag in seiner heutigen Sitzung in Triesdorf beschlossen. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Die Verleihung ist im Rahmen einer Festveranstaltung im Herbst geplant.

1961 im Aischgrund geboren und aufgewachsen, studierte Haberkamm Anglistik, Amerikanistik und Germanistik in Erlangen und Wales. Heute ist er als Gymnasiallehrer in Erlangen tätig. 1992 feierte er mit seinem Debütroman „Frankn lichd nedd am Meer“ Erfolge. Seitdem gehört er zu den bekanntesten und vielseitigsten Schriftstellern Frankens, ob als Theaterautor („No Woman, No Cry – Ka Weiber, ka Gschrei“, „We are the Champions – Mir sinn die Größdn“, „Glopf an die Himmelsdür“), als Songübersetzer, Romancier („Das Kaffeehaus im Aischgrund“) oder Festival-Initiator („Edzerdla“). Die Jury würdigte Haberkamms „Hingabe an die Region und ihren Dialekt“. Dies wirke „überzeugend, geistreich und ansteckend“. Bei seinen „erfrischend lebendigen Mundarttexten“ seien „seine genaue Beobachtungsgabe und sein brillanter Umgang mit Sprache besonders hervorzuheben“. Seine aktuellen Werke sind der Erzählungsband „Die warme Stube der Kindheit“ sowie das Buch und Kleinkunstprogramm „Gräschkurs Fränkisch“. Haberkamm wurde bereits vielfach prämiert, so erhielt er unter anderem 1993 den Bayerischen Kulturförderpreis, 1999 den Förderpreis des Bezirks Mittelfranken und 2008 den Frankenwürfel. 2018 verlieh ihm Erlangen den städtischen Kulturpreis und der Fränkische Bund die Frankenmedaille. Neben dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis hat der Bezirkstag über die drei Förderpreise beschlossen. Diese sind mit jeweils 5000 Euro verbunden und gehen an den Liedermacher und Cartoonisten Tobias Hacker, alias Gymmik, an die Wortkünstlerin Dagmar Buhr und an den Maler Jan Gemeinhardt.

Der Liedermacher und Komponist, Karikaturist, Illustrator, Schauspieler, Satiriker und Poet Tobias Hacker, alias Gymmik, hat sich weit über die Grenzen seiner Geburtsstadt Nürnberg hinaus einen Namen gemacht. Seit Jahren ist das künstlerische Multitalent einer der wichtigsten Akteure in der freien Kultur- und Soziokulturszene Frankens. Angefangen hat Gymmik als Straßenmusiker mit selbst komponierten Liedern. Seit 2014 ist er als Sänger und Gitarrist Teil des Akustik-Trios „Ton, Steine, Scherben“, dessen legendärer Frontmann und Texter der 1996 verstorbene Rio Reiser war. Seit über dreißig Jahren veröffentlicht Tobias Hacker zudem Comics und Cartoons unter anderem für die Nürnberger Nachrichten und die Nürnberger Zeitung. Seit 2018 zeichnet er für die Cartoons im Magazin WiM der Industrie- und Handelskammer Mittelfranken verantwortlich. Für sein facettenreiches Schaffen erhielt er unter anderem 2017 den Deutschen Karikaturenpreis.

Die Sprache ist das Stilmittel der in Nürnberg lebenden Künstlerin Dagmar Buhr, die an der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste Freie Kunst studierte. Text tritt in ihren Arbeiten nicht in begleitender Funktion zu Bildern auf, er wird selbst zum Bild. Ihre großformatigen Werke sind aus Folie geplottet und zeigen sich beispielsweise als Relief auf Betonwänden oder auf LED-Displays. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit der vorgegebenen Architektur eine genauso wichtige Rolle wie das Zusammenspiel mit dem jeweiligen Ort. So erreicht die Künstlerin auch ein Publikum außerhalb des klassischen Ausstellungsraums. Für ihre Wortkunst gewann sie den  1. Preis beim Wettbewerb Kunst am Bau im Jüdischen Museum Franken in Fürth im Jahr 2018. Drei Wortkonstellationen sind dort in verschiedenen Räumen auf die Wände platziert und werden so zu Objekten, die sowohl mit der Architektur als auch mit den inhaltlichen Aspekten des jüdischen Lebens in Dialog treten.

Der 1988 in Hof geborene Jan Gemeinhardt studierte Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und schloss sein Studium 2014 als Meisterschüler bei Professor Ralph Fleck ab. Seine Arbeiten, zumeist in Acryl auf Leinwand, erscheinen dem Betrachter  auf den ersten Blick als düster und geheimnisvoll. Die Bilder zeigen vorwiegend Landschaften, deren Vorbilder in der romantischen Kunst des 19. Jahrhunderts zu finden sind. Das Spiel mit kunsthistorischen Reminiszenzen wird allerdings unterbrochen durch künstlich irrlichternde Lichtphänomene oder marode Hinweistafeln. Die Natur hat ihre Natürlichkeit verloren und ist zu einem latent katastrophalen Ort geworden, der dem Betrachter jedoch nie ganz ohne Zuversicht erscheint. Der ebenfalls in Nürnberg lebende Künstler bestritt bereits zahlreiche Ausstellungen in renommierten Häusern, national wie international. Die Nürnberger Nachrichten zeichneten ihn 2013 und 2014 im Rahmen ihres Kunstpreises aus. 2020 erhielt er für sein Werk den Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis und wurde zum „Künstler der Metropolregion“ gewählt.