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Inklusionspreis geht nach Petersaurach

Der Verein LebensRaum Petersaurach erhält Auszeichnung des Bezirks

Der Verein LebensRaum Petersaurach erhält den diesjährigen Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken. Dies beschloss der mittelfränkische Bezirkstag in seiner jüngsten Sitzung in Triesdorf einstimmig. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert, die Verleihung ist im Herbst in Petersaurach geplant.

Unter 18 Bewerbungen wählte die Jury unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Armin Kroder die Vision der 29 Mitglieder des 2019 gegründeten gemeinnützigen Vereins aus. Die widmet sich einem aktuellen Gesellschaftsthema. In der rund 5000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Gemeinde im Landkreis Ansbach soll ein inklusives, generationsübergreifendes und gemeinschaftliches Wohnprojekt entstehen. Ein passendes Grundstück dafür konnte bereits erworben werden. Im November dieses Jahres ist der Spatenstich für das Projekt geplant.

LebensRaum Petersaurach e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, das inklusive Leben für alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Petersaurach und darüber hinaus zu ermöglichen. Gemeinschaft, gute Nachbarschaft mit gegenseitiger Unterstützung und Inklusion im Alltag sollen gefördert werden. Das jetzt vom Bezirk Mittelfranken prämierte Wohnprojekt soll die Lebensqualität von Menschen verschiedener Generationen, mit und ohne Behinderung oder aus verschiedenen Kulturkreisen erhöhen. Einziehen sollen Familien und Alleinstehende, die sich ein gemeinschaftliches und selbstbestimmtes Leben wünschen.

„Insel Lauschen“ am See

Das Musik-Event für Genießer

Am „Insel Lauschen“ können alle mitmachen, sie müssen kein Segelboot haben, auch ein Schwimmreifen tut es.

Zu einem ganz besonderen Lauschangriff lädt der Zweckverband Altmühlsee am kommenden Mittwoch, 10. August 2022. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr kommt das „Insel Lauschen“ zurück und lockt wieder Genießer, Romantiker und Wasserfreunde ans Seezentrum nach Schlungenhof. Von 17 bis 21 Uhr heißt es „Ohren gespitzt und zugehört“, denn der angesagte DJ MOMMSNEUB wird chillige Musik auflegen und die Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem hippen Mix aus Angesagt und Immer-Gern-Gehört begeistern. Das Tolle: Ob Segelboot, Kajak, SUP oder Schwimmreifen – jeder kann mit seinem Gefährt oder schwimmendem Mitbringsel beim Insel Lauschen dabei sein. Aber Achtung: Die Insel ist nicht zu Fuß erreichbar, es braucht einen schwimmenden Untersatz. Zusätzlich bricht die MS Altmühlsee ab 19 Uhr stündlich zur Sonnenuntergangsfahrt mit Insel Lauschen-Groove auf.

Los geht´s um 17 Uhr, das Ende ist für 21.00 Uhr angepeilt. Der Besuch ist kostenlos. Auf freiwilliger Basis wird per Hut am Boot eine Spende eingesammelt. „Zugelassen ist alles, was schwimmt“, so Daniel Burmann, Geschäftsleiter Zweckverband Altmühlsee. „Wer kein eigenes Wasserfahrzeug hat, kann sich am Seezentrum Schlungenhof ein Tretboot mieten. Am Surfzentrum Schlungenhof gibt es außerdem Kajaks und SUPs zum Leihen. Und auch an den Seezentren Muhr am See und Wald gibt es Verleihangebote.“

Wer es lieber trocken mag, aber nicht auf die Veranstaltung verzichten möchte, kann mit der MS Altmühlsee am Insel Lauschen 2022 teilnehmen. Aufgrund der begrenzten Mitfahrerplätze sollten sich Interessierte allerdings möglichst bald ein Ticket besorgen. Erste Abfahrt am Seezentrum Schlungenhof ist um 19.00 Uhr, danach kann stündlich an der Anlegestelle zugestiegen werden. Die Fahrt kostet 12 Euro.

Die Vermietstationen sind:

Surfcenter Altmühlsee am Surfzentrum Schlungenhof, SUP-Verleih Tel. 09831/1240

Bikes and More im Seezentrum Schlungenhof, Tretbootverleih Tel. 0171/9451014

KON-TIKI im Seezentrum Muhr am See, SUP- und Kajakverleih, Tel. 01522/7597694

BELEBNISSE im Seezentrum Wald, SUP- und Kajakverleih, Tel. 0172/8414584

Kulturpreis für Raphaela Vogel

Raphaela Vogel erhält den Otto-Grau-Kulturpreis 2022

Der Kulturpreis der Otto und Hildegard Grau-Kulturstiftung geht in diesem Jahr an die Ausnahmekünstlerin Raphaela Vogel. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt die künstlerische Vielseitigkeit der 34-Jährigen.

1988 in Nürnberg geboren, studierte Raphaela Vogel von 2009 bis 2012 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Peter Angermann und Michael Hakimi. Anschließend besuchte sie die Hochschule für Bildende Kunst (Städelschule) in Frankfurt am Main und studierte dort bei Simon Starling und Peter Fischli. Ihr Gesamtwerk ist geprägt von raumgreifenden Installationen, die Skulpturen, Videoarbeiten und Wandobjekte umfassen können. Dabei verarbeitet sie zugleich natürlich, tierisch und archaisch wirkende Materialien und Geschichten. Eine Besonderheit: Die Multimediakünstlerin tritt oft selbst als Protagonistin in ihren Werken auf. Ihre Arbeiten waren bisher auf Ausstellungen in Berlin, Basel, Erlangen, Hong Kong, Bregenz, Nürnberg, Aarhus, Flandern oder Bonn zu sehen. Auch in verschiedenen Sammlungen wie der Städtischen Sammlung Erlangen oder in der Sammlung des Neuen Museums Nürnberg sind Werke von Raphaela Vogel zu finden. Ihr noch junger künstlerische Werdegang wird bereits von zahlreichen Auszeichnungen und Stipendien begleitet. So war sie von 2012 bis 2014 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes (Bonn) und von 2016 bis 2018 der Günter-Peill-Foundation (Düren). Zwei Jahre verbrachte sie überdies am internationalen Institut de Ateliers in Amsterdam (2014 bis 2016). Daneben wurde sie mit dem Stylepark Award der Städelschule (2014) und dem Columbus Award für Contemporary Art in coop. w/ADKV (2015) ausgezeichnet.

Dr. Hildegard Grau gründete 1993 die Otto und Hildegard Grau-Kulturstiftung, die das Lebenswerk ihres Mannes, des Malers Otto Grau (1913 bis 1981), würdigt. Seitdem wird alle zwei Jahre der Otto-Grau-Kulturpreis an bildende Künstler, Musiker oder Schriftsteller verliehen, deren Leben und Werk in Beziehung zu Franken oder zur Arbeit Otto Graus steht. Unter den bisherigen Preisträgern reihen sich unter anderem Werner Knaupp, Werner Heider, Frank-Markus Barwasser, Inge Gutbrod, Bernd Böhner, Christian Rösner, Nora Gomringer, Hubertus Hess, Andreas Oehlert und Stefanie Pöllot ein.

Mit Raphaela Vogel als diesjährige Preisträgerin des Otto-Grau-Kulturpreises entschied sich die Jury für eine bildende Künstlerin, die mit ihren multimedial angelegten Kunstprojekten die Welt bereiste, ohne ihre Bindung zu Franken zu verlieren. Die Verwaltung der Stiftung obliegt dem Bezirk Mittelfranken als Stiftungsvorstand. Die Preisverleihung ist am Donnerstag, 26. Januar 2023, im Kunstpalais der Stadt Erlangen geplant.

Mit Comedian Jörg Kaiser

Gunzenhäuser kleinKUNSTbühne 2022

Mit einem ausgewiesenen fränkischen Frotzler bekommen es Comedy-Freunde am 14. August 2022 im Gunzenhäuser Falkengarten zu tun. Dann tritt Stand-Up-Comedian Jörg Kaiser um 19 Uhr im Rahmen der diesjährigen kleinKUNSTbühnen-Saison auf und hat allerlei Ungehörtheiten im Gepäck. Als Meister seines Fachs deckt er schonungslos den alltäglichen Wahnsinn an Absurditäten auf, liefert sich verbale Schlagabtäusche mit sich selbst und tritt dabei in jeden Fettnapf. Seine bitterbösen Pointen tropfen vor Sarkasmus und schwarzem Humor. Daneben ist Jörg Kaiser ein exzellenter Wortakrobat, der schonungslos gesellschaftliche Defizite aufdeckt und sich auch traut, diese anzusprechen.

Tickets für den 14. August 2022 können über alle Reservix-VVK-Stellen oder online unter www.reservix.de erworben werden. Veranstaltet wird der Auftritt von Jörg Kaiser von der Stadt Gunzenhausen. Nähere Informationen und Auskünfte erhalten Sie im Kulturamt der Stadt, Tel. 09831/508 109 oder -300 bzw. per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de.  

Obsternte beginnt

Obsternteaktion im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Gelbe Bänder markieren die Bäume, die abgeerntet werden können: Landrat Manuel Westphal (re.) und Stiftungsvorstand Günter Ströbel (li.), Bürgermeister von Dittenheim, freuen sich über die tolle Aktion und hoffen auf rege Beteiligung. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Um einen effektiven Beitrag im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu leisten, hat die Bürgerstiftung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen bereits im vergangenen Jahr zur Obsternteaktion aufgerufen. Auch in diesem Jahr kann die Landkreisbevölkerung markierte Bäume kostenlos abernten und das Obst verwenden.

Obstbäume, die mit gelben Bändern versehen sind, dürfen abgeerntet werden. Sowohl der Landkreis als auch zahlreiche Städte und Kommunen kennzeichnen geeignete Baumbestände zum Wohle der Allgemeinheit. Getreu ihrem Stiftungsmotto „Von Bürgern – für Bürger“ lädt die Bürgerstiftung auch alle Landkreisbewohner dazu ein, sich ebenfalls an der Aktion zu beteiligen.

Wer einen Baum zur Verfügung stellen möchte, kann sich das gelbe Band in den teilnehmenden Stadt- oder Gemeindeverwaltungen abholen und den Baum so sichtbar machen. Verbraucher sind aufgerufen, die Augen danach offen zu halten.

Ob Spaziergänger, Tagesgäste, die Kindergartengruppe oder der Nachbar von nebenan: Pflücken darf jeder – ohne nochmaliges Nachfragen und kostenlos für den eigenen Bedarf. Jedoch wird ausdrücklich auf die Sorgfaltspflicht bei der Abernte hingewiesen, so dass Beschädigungen jeder Art am Baum vermieden werden.

Die Idee ist simpel und doch effektiv. Jahr für Jahr verderben in der Erntesaison viele Kilogramm wertvolles Obst unverwertet auf den Wiesen. Das hat mehrere Gründe. Gerade in üppigen Erntejahren übersteigt der Obstbestand oftmals den Eigenbedarf der Besitzerinnen und Besitzer oder es ist dem Eigentümer oder der Eigentümerin aus gesundheitlichen oder auch zeitlichen Gründen nicht möglich, die Früchte selbst abzutragen. Auch die Verunsicherung und Halbwissen im Umgang mit den Besitzerflächen trägt dazu bei, dass genießbares Obst nicht selten ungenutzt verdirbt. Dieser Situation will die Markierungsaktion Abhilfe schaffen.

„Nutzen Sie auch 2022 die Möglichkeit regionales und frisches Obst zu pflücken und zu genießen. Eine einfache Aktion, die eine tolle Wirkung hat, denn wir leisten einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz, tun aber gleichzeitig auch etwas für unsere Gesundheit“, freut sich Landrat Manuel Westphal, der auch Stiftungsvorstand ist.

Es wird explizit darauf hingewiesen, dass bereits bestehende und gut funktionierende Verwertungsmaßnahmen wie z.B. Obstbaumversteigerungen oder Vereinbarungen zugunsten gemeinnütziger Einrichtungen auch weiterhin stattfinden. Die Obsternteaktion kann in diesen Fällen als Ergänzung dienen. So können beispielsweise Bäume, die nicht vollständig abgeerntet oder versteigert werden konnten, im Nachgang noch markiert werden.

Kreuzgangspiele extra

Vier Veranstaltungen im Herbst-Winter

Noch wird in Feuchtwangen Theater (Pippi Langstrumpf) gespielt, aber die Vorbereitungen für die Herbstsaison laufen schon. Foto. Nicole Brühl


Endspurt bei den Festspielen 2022: Noch bis zum 14. August 2022 wird im Kreuzgang-Theater gespielt. Hinter den Kulissen wurde schon seit geraumer Zeit an der neuen Spielzeit gearbeitet und auch das kleine, aber feine
Winterprogramm der Festspiele wurde vorbereitet. Helmut Mooshammer und Franz Josef Strohmeier kommen zurück. Teil des Konzeptes der Reihe Kreuzgangspiele extra ist auch, Kreuzgangschauspieler, die im Sommer auf der Bühne standen, im Herbst und im Winter mit eigenen Programmen in die Kreuzgangstadt zurückzuholen. Im extra Programm 2022/2023 werden Helmut Mooshammer und Franz Josef Strohmeier zu erleben sein. Beide waren im Sommer 2022 im „Weißen Rössl“ aktiv, Helmut Mooshammer als Kaiser Franz Joseph II. und Franz Josef Strohmeier als Leopold Brandmeyer.
Den Anfang macht am Samstag, 29. Oktober 2022, um 20 Uhr, in der Stadthalle Kasten, Helmut Mooshammer, der gemeinsam mit der Pianistin Senka Brankovic auf der Bühne stehen wird. Ihr Programm trägt den Titel „Jage die Ängste fort“. In gemeinsamer Recherche haben es Helmut Mooshammer und Senka Brankovic entwickelt; es begleitet das jüdische Kulturleben des 19. und 20. Jahrhunderts in Österreich und Deutschland in seinen Höhen und Tiefen, präsentiert seine Blütezeit, beklagt die dunkelsten Tage der menschlichen und künstlerischen Erniedrigung, um dann das Überleben, den Mut zur Kunst und Kreativität und den Lebenswillen zu zelebrieren. Helmut Mooshammer liest unter anderem Texte von Viktor Frankl, Mascha Kaléko, Joseph Roth und Stefan Zweig. Senka Brankovic spielt Kompositionen von Alexander Zemlinsky, Hans Gál, Erich Wolfgang Korngold, Arnold Schönberg und Walter Arlen – allesamt Künstler, die in den 1930er Jahren aus Deutschland fliehen mussten.

Im November sind die Kreuzgangspiele wieder in den Regina Lichtspielen zu Gast: Der äußerst musikalische Abend am 15. November 2022 beginnt um 20 Uhr und widmet sich unter dem Titel „Peng Peng Parker“ einer der schillerndsten Persönlichkeiten der amerikanischen Literaturgeschichte: Dorothy Parker, Dichterin, Geliebte, Werbetexterin und Oscar Nominee. Sie schrieb über die Liebe und das Leben, seufzend und lachend, mal zart, mal hart, immer trinkfest. Ein New York der 20er Jahre ohne diese Ikone ist undenkbar. Aus der Fülle von Parkers Spott-, Humor und Liebesgedichten für Kollegen, Hunde und Männer haben die vielfach preisgekrönte Autorin Nora Gomringer, der Jazz-Pianist Philip Frischkorn und der Jazz-Schlagzeuger Philipp Scholz erstaunliche Songs geschaffen, rhythmisch, witzig und eigen. Das englische Original wie auch die kongenialen Übersetzungen durch Ulrich Blumenbach („Denn mein Herz ist frisch gebrochen“, Dörlemann 2017) erklingen dabei zu gleichen Teilen.

Am 3. Februar 2023 haben hat Kreuzgangspiele extra einen Literatur- Klassiker im Programm und betreten zugleich völliges Neuland: Ab 20 Uhr ist ein Hörspielkonzert von E. T. A. Hoffmanns „Die Elixiere des Teufels“ zu erleben. Dieser Text gehört zu den wohl virtuosesten und geheimnisvollsten der sogenannten Schwarzen Romantik: Eine fesselnde, große Story von atemberaubender Spannung und Dichte und zugleich eine der eindringlichsten und berührendsten Geschichten des Genres. Hoffmanns Roman erzählt von dem jungen und besonders begabten Mönch Medardus, der im Bamberger Kapuzinerkloster zum erfolgreichen Kanzelprediger aufsteigt. Als ihm eines Tages auch die Sorge für die seltsame Reliquienkammer übertragen wird, erfährt er von einer rätselhaften Flasche, die dort gehütet wird. Der geheimnisvolle Inhalt wurde der Legende nach vom Teufel selbst gebraut, doch wer glaubt schon an solche Geschichten… Es spielt und rezitiert und klingt das Midnight Story Orchestra.


Den Abschluss der kleinen Herbst-Winter-Reihe – bevor im April die Proben für die Sommer-Saison 2023 beginnen – bildet der Theatermonolog mit Franz Josef Strohmeier, der am 4. März 2023, um 20 Uhr, mit Patrick Süskinds „Der Kontrabass“ in der Stadthalle Kasten gastiert: Ja, man hat es nicht leicht als Kontrabassist in einem großen Orchester. Der Protagonist des Stückes (Franz Josef Strohmeier in einer Paraderolle) erzählt uns vom Alltag mit dem größten, unhandlichsten und „un- solistischsten“ Solo-Instrument, von seinen Nöten und seinen Träumen, von seinem Minderwertigkeitsgefühl und – von seiner heimlichen Liebe zur Sopranistin Sarah. Seine manchmal nörgelnde Unzufriedenheit, aber auch seine scharfzüngige Kritik an denen, die schuld sind an seiner Situation, bis hin zu brillant gespielter „Selbstgefälligkeit“, offenbaren die Abgründe des Künstlerdaseins. Süskind hat ein Solo für einen Schauspieler geschrieben einfühlsam, bitter-komisch und voll Esprit. Der Monolog „Der Kontrabass“, einst vor 35 Jahren uraufgeführt am Münchner Cuvilliéstheater und längst ein ebenso berühmtes wie unterhaltsames Stück Theatergeschichte, machte Patrick Süskind auf einen Schlag bekannt. Mit dem Roman „Das Parfüm“ (verfilmt von Tom Tykwer) erlangte er kurz darauf Weltruhm.

Gunzenhausen wächst

Bürgermeister Fitz informierte die CSU


Von links: Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Ortsvorsitzender Manuel Blenk, Christoph Haller, Arno Dernerth, Osman Yüce, Tim Sauer, Dritter Bürgermeister Friedrich Kolb, Christoph Kalender, Hermann und Manfred Ortner. Foto: Frank

Die Mitglieder des Ortsverbands der CSU Gunzenhausen trafen sich zur zweiten Jahreshauptversammlung im Seerestaurant Strandblick, um in erster Linie die Wahl der Delegierten & Ersatzdelegierten für die Kreisvertreterversammlung durchzuführen, die im dritten Schritt die Kandidaten für die Landtags- & Bezirkstagswahl 2023 bestimmen werden.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz nutzte den Termin, um einen kurzen Bericht über die aktuellen Entwicklungen der Stadt zu geben – besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass Gunzenhausen nach wie vor wächst: Laut statistischem Bundesamt hat die Einwohnerzahl zwischen Juni 20 und Juni 21 um 195 zugenommen, Tendenz weiterhin steigend. Die Stadt sei auch deshalb weiterhin sehr bemüht, nicht nur den steigenden Bedarf nach Kita-Plätzen zu decken, sondern auch Wohnraum zu schaffen, auch indem sie selber Bauplätze erwirbt, wie am Reutberg III, wo auf rund 90 Parzellen 2024 die ersten Baumaßnahmen beginnen sollen. Bauwillige werden zudem beispielsweise mit beschleunigten Baugenehmigungsverfahren unterstützt. Leider seien die Nachfrage – und somit leider auch die Quadratmeterpreise – ungebrochen hoch, berichtete Fitz, aber er ist sich sicher, dass hier bald eine Dämpfung eintreten werde.

Der Umbau des Rathauses ist fast abgeschlossen und kann sich mit seinem optimierten Energiehaushalt in der aktuellen Situation bestens sehen lassen. Auch im Freibad wurde die Wassertemperatur um ein Grad Celsius gesenkt, was zwar nach wenig klingt, aber doch beachtliche Einsparung mit sich bringt. In diesem Zug möchte er auch die Betriebe und Einwohner dahingehend sensibilisieren, dass es hierbei für alle nicht nur darum gehen solle, die steigenden Energiekosten finanziell auffangen zu können, sondern vor allem zu verstehen, dass die Ressourcen begrenzt sind und schlimmstenfalls irgendwann auch zum 100-fachen Preis schlicht nicht verfügbar sein könnten. Somit sein dringender Appell, unnötige Beleuchtungen beispielsweise einfach auszulassen.

Ein großes Problem stelle auch die hohe Verkehrsdichte in der Innenstadt, vor allem durch LKWs dar, eine Umgehungslösung sei aber leider, auch dank fehlender Unterstützung des Bayerischen Verkehrsministeriums, nicht absehbar. Auch, wenn der Tourismus 2022 wieder in etwa den Stand von 2019 erreicht habe, zeigen sich die Gäste doch deutlich verhaltener.

Bezirksrat Hans Popp lobte dennoch die Arbeit der Stadt, sie sei eine „Lokomotive fürs Umfeld“ und hole auch viele Besucher in die umliegenden Gemeinden. Das immer wiederkehrende Problem der schlechten Wasserqualität, dem damit einhergehenden Badeverbot und Fernbleiben der Gäste ist seiner Meinung nach auch demhohen Phosphoranteil durch Überdüngung zuzuschreiben. Der Bezirk Mittelfranken habe bereits einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 100.000,- € genehmigt, um hier für Verbesserung zu sorgen.

Brillantes Feuerwerk am See

Superstimmung bei „See in Flammen“

Unser künstlerisch anmutendes Fotos ist nicht mehr als ein Zufallstreffer. Dahinter verbirgt sich die Armada von Segelbooten, die als Kulisse für das Feuerwerk ein stimmungsvolles Bild abgab. Foto: Werner Falk

Es wird sie niemand gezählt haben – die Besucher bei der Großveranstaltung „See in Flammen“ am Altmühlsee. Auf jeden Fall waren es nach Schätzung weit mehr als 10000 Besucher, die am Samstag an das Seezentrum nach Schlungenhof gekommen waren, um dort bei bester Stimmung und angenehmen abendlichen Temperaturen zu feiern. Tausende verfolgten das Spektakel von den anderen Seezentren aus. Nicht wenige „Stammgäste“ hatten Gartenstühle und Decken dabei, um für sich und Freunde ein Picknick zu zelebrieren. Die meisten Gäste waren an den See gekommen, um ausgelassen zu sein – und ein „himmliches“ Feuerwerk zu erleben. Geht man nach der Stimmung der Besucher, dann war es die größte und zugleich längste Show auf dem Wasser, die je zu sehen war. Mit Lampions geschmückte Segelboote kreuzten auf dem See und bildeten somit eine farbenfrohe und herrliche Kulisse.

Wie festgestellt werden konnte, verlief die Verstaltung trotz der Masse an Menschen diszipliniert. Dabei war es gar nicht so einfach, sich nächstens am Ufer zurechtzufinden. Die An- und Abfahrt mit dem Auto oder mit dem Rad verlief reibungslos. Schon den den frühen Morgenstunden war die Mitarbeiter des Zweckverbands Altmühlsee unterwegs, um die Hinterlassenschaften der Fete zu beseitigen. Dass nicht jeder seine leere Flasche entsorgt oder seine Abfälle entsorgt, daran haben sich die Reinigungskräfte schon gewöhnt. Heuer allerdings ist ihnen aufgefallen, dass es weniger Müll einzusammeln gab als in den Vorjahren.

Kostenlos Lastenräder testen

Weiterer Beweis für fahrradfreundliches Gunzenhausen

Während der Rest der Welt über Energiekrisen, den Klimawandel und Ressourcenknappheit jammert, arbeitet Gunzenhausen weiter am Image als fahrradfreundliche Stadt und verleiht ab sofort vier Lastenräder kostenlos an Bürgerinnen und Bürger. Warum? Lastenräder stehen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität, im Idealfall können sie den PKW vollständig ersetzen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Doch damit nicht genug: Fahrradfahren fördert die Gesundheit, macht Spaß und außerdem weit weniger Lärm als Auto, Motorrad und Co.

„So ganz ohne Hintergedanken verleihen wir die Räder daher nicht“, betont Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „In erster Linie wollen wir jedoch möglichst viele Menschen animieren, aufs Lastenrad umzusteigen. Die Idee der Cargobikes ist zwar schon älter, hat aber erst in der letzten Zeit so richtig Fahrt aufgenommen. Wir haben uns gefragt, wo solche Räder getestet werden können und haben einen Bedarf erkannt. Gerade Testmöglichkeiten über einen längeren Zeitraum gibt es kaum. Das ist nicht gut, denn die Räder sind nicht billig und sollten vor dem Kauf ausgiebig probegefahren werden. Bei uns können die umweltfreundlichen Alleskönner nun auf Herz und Nieren bis zu fünf Tage am Stück kostenlos getestet werden. Wir haben vier verschiedene Modelle für die unterschiedlichsten Bedürfnisse angeschafft. Probieren Sie es einfach aus!“

Tatsächlich sind Lastenräder sehr vielseitig. Neben dem namensgebenden Transport von Lasten und sperrigen Gütern eignen sich die Fahrzeuge auch als Kinder- oder Seniorentaxi. Der Markt entwickelt sich und mittlerweile gibt es ein- oder zweispurige Lastenräder, die einen haben einen Elektromotor zur Unterstützung, andere werden durch Muskelkraft bewegt. „Die vier Leihräder der Stadtverwaltung sind alle E-Cargobikes und entsprechen der DIN-Norm für Transport- und Lastenfahrräder“, betont Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Die Motoren helfen dabei, Steigungen locker zu meistern, selbst wenn mal was zugeladen wird. Außerdem macht das Fahren mit E-Motor großen Spaß!“

Die abenteuerlich klingenden Typbezeichnungen der städtischen Lastenräder sind Babboe Curve, Cube Cargo Dual Hybrid, Muli St und Metz PACKR 8.E. Auf der eigens dafür eingerichteten Internetseite gunzenhausen.de/lastenfahrrad-ausleihe.html erfahren Sie mehr über die Eigenschaften und Unterschiede der jeweiligen Räder. Dazu haben wir Bildmaterial hochgeladen, damit Sie sich einen ersten Eindruck machen können. Die einspurigen Räder der Marken Cube und Muli unterscheiden sich durch Größe, Gewicht und Zuladung. Das Metz ist ein City-Bike und aufgrund seiner Wendigkeit besonders für die Stadt geeignet. Das Babboe ist einem Trike nachempfunden, hat zwei festeingebaute Kindersitze und sogar eine Feststellbremse.

Neugierig geworden? Dann klicken Sie doch mal rein unter gunzenhausen.de/lastenfahrrad-ausleihe.html. Dort finden Sie das Leihantragsformular und die technischen Daten der Fahrzeuge. Apropos: Weiterhin fördert Gunzenhausen als fahrradfreundliche Stadt die Anschaffung von Lastenfahrrädern, Lastenpedelecs und Lastenanhänger für Fahrräder. Fragen Sie uns einfach, wir freuen uns auf Sie!    

Neuer Integrationsbeauftragter

Klaus Miosga übernahmt Amt von Christine Reitelshöfer

Landrat Dr. Jürgen Ludwig „verpflichtete“ Klaus Miosga als Integrationsgebauftragten.

Klaus Miosga ist neuer Integrationsbeauftragter des Landkreises Ansbach. Landrat Dr. Jürgen Ludwig überreichte ihm im Landratsamt Ansbach die Bestellungsurkunde und gratulierte herzlich zur neuen Aufgabe.

Kreisrat Klaus Miosga ist seit 2014 auch Vorsitzender des Projektteams Bündnis für Familie im Landkreis Ansbach und freut sich auf die neue Aufgabe. „Integration kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Ich bin dankbar, dass es im Landkreis Ansbach so viele Menschen gibt, die anpacken und sich ehrenamtlich engagieren. Mit Carolin Emmert und Maria Molitor als Integrationslotsinnen im Landratsamt Ansbach habe ich für die neue Aufgabe eine wichtige Unterstützung an meiner Seite, um gemeinsam das ehrenamtliche Netzwerk zu stärken und als Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt bei Anliegen im Bereich Integration und Migration weiterzuhelfen“, so Klaus Miosga.

Im Jahr 2015 wurde erstmals angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen ein Integrationsbeauftragter für den Landkreis Ansbach bestellt. Das Amt der Integrationsbeauftragten hatten zuvor Heinz Henninger und dann Christine Reitelshöfer von Mai 2020 bis Ende Juli dieses Jahres inne. Landrat Dr. Jürgen Ludwig bedankt sich für ihr Engagement und führt weiter aus: „Es ist wichtig, den Blick auf alle Menschen mit Migrationshintergrund zu richten, etwa auf Zuwanderer aus Europa. Dabei braucht es jemanden, der sich dem Thema fundiert aber auch mit einer entsprechenden Handschrift annimmt, auf Menschen zugeht, zuhört und bereit ist sich für das Ehrenamt zu engagieren. Da ist Klaus Miosga der Richtige.“

Aufgabe ist es, die Ehrenamtlichen im Bereich Integration und Migration als Schnittstelle zwischen Ehrenamt, Hauptamt und Politik zu unterstützen. Das Team Integrationslotse bietet mit dem neuen Integrationsbeauftragten eine gebündelte Anlaufstelle, hilft ehren- und hauptamtlichen Helfern der Integrationsarbeit durch aktuelle Informationen und schafft Austauschmöglichkeiten verschiedener Anlaufstellen und Einrichtungen. Nicht zuletzt durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine habe sich Netzwerkstrukturen und Anforderungen verändert.